Plot Twist

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • "Viel Spaß damit!", sagte Kiri.
    "Wir hauen aber besser wieder ab", fügte Wenlok hinzu. "Ich hab keine Lust, an dieser Geschichte Interessierte abzuschrecken, weil wir wieder ne Self-Insert-Party schmeißen."
    "Och menno", murmelte Keksi enttäuscht.
    Doch in diesem Moment erzitterte die Erde unter einem lauten Krachen, als die vierte Wand in Stücke barst.
    "Was ist das denn?", fragte Katzen-Leutnant Kevin und blickte neugierig auf die andere Seite.
    "Wow!", rief er. "Das müsst ihr euch ansehen!"

  • "Wer ist denn das?", fragte die feline Offizieren Bianka und kniff die Augen zusammen, um im hellen Schein des Lichts etwas erkennen zu können.
    "Öööööööööööööööh ..."
    "Also ... "
    "Moment, das ist doch ..."
    "Das ..."
    "Das bin ja ich", sagte Wenlok überrascht.
    Trotz aller Ähnlichkeit war es ein ungleiches Bild. Sein Gegenüber von der vierten Wand war riesig groß. Als würde man in einen dieser Kosmetikspiegel schauen, die jede Pore zu einem Mondkrater aufblähten.
    Dann begann der Riesenwenlok zu sprechen: "Hömma, ich hab jetzt zwei Tage lang nicht aufgepasst und überhaupt keine Lust, micht einzulesen", er streckte seinen gigantischen Arm nach seinem Mini-Me und reichte ihm einen Finger entgegen. Darauf, ein kleines leuchtendes Objekt.
    "Du weißt, was zu tun ist."
    "Jawohl", antwortete Klein-Wenlok und ergriff den kleinen Lichtball. "War schön, dich kennenzulernen."
    Dann drückte er einen Knopf. Es klickte.
    "Vergebt mir."
    Und dann flog alles in die Luft.
    Alles.
    Der gesamte Planet und alles auf ihm.
    Jeder der gefühlt 200 Charaktere wurde in eine andere Richtung in den Weltraum hinausgeschleuert.
    Auch @Thrawn, dem just in diesem Augenblick einfiel, dass dies ja ursprünglich seine Geschichte gewesen war. Er aktivierte die Schutzschilde seines Raumanzugs und begann, durch das unendliche Nichts zu treiben.

  • "Warum hat er das getan?", wimmerte Keksi, die sich an Kiri festkrallte und aus irgendeinem Grund im Weltraum überleben konnte.
    "Das weiß er vermutlich nichtmal selbst", sagte Kiri.
    Plötzlich geschah das Unmögliche: Ein Klang erfüllte den luftleeren Raum. Ein Gesang von gar tausenden schnurrenden Stimmen.
    "Oh, Dr. K. Meister, erhör unser Flehen,
    das wird uns sonst hier an den Kragen noch gehen.
    Oh, gütiger Meister, erhör unser Klagen,
    versuch, uns in andere Welten zu tragen!"

  • "Ähm, sucht ihr den hier?"


    Kiri und Keksi sahen sich um. Der Riss in der Realität, der durch das Ende der vierten Wand entstanden war, war seitdem ihre ständige Begleitung. Und erneut war ein Gesicht darin erschienen.
    "Keksi!", rief Kiri.


    "Ja, ich bins. Könntet ihr freundlicherweise dafür sorgen, dass die Kätzchen den hier bekommen?"


    Der Arm, der zu dem Gesicht gehörte, fuhr durch den Riss und ließ etwas in den Weltraum "fallen". Es war eine riesige, schwarze Katze, die sich hastig über das Fell leckte - offensichtlich hatte es ihr nicht gefallen, so angefasst zu werden.


    "Tut mir leid, K. Meister. Wisst ihr, der Katzendämon wurde zu mir geschleudert. Da habt ihr ihn wieder."


    "Auf meinen Rücken springt nun auf! Zu meinem Volk in schnellem Lauf!", reimte die Katze. Kiri und Keksi aus der Geschichte taten, was sie verlangte.


    "Seufz ... ich kann mir einfach keine so guten Reime ausdenken ..."


    Schon verschwand der schwarze Schatten in den unendlichen Weiten.

  • Eine leuchtende Sphäre umgab den Katzendämon, als alle Schnurrtruppler plötzlich wie von einem Magnet zu ihm gezogen wurden. Gerade, als sie sich alle bei ihm befanden, verwandelte er sich in ein Dimensionsportal und sie alle landeten in einer fremden Welt.
    "Ist das ein Raumschiff?", fragte Kiri.
    "Mhm", machte Keksi.
    "Das gibts ja nicht", sagte der Schnurrtruppler-Picard. "Das ist ja meine Enterprise!" Er sah eine Person, die in einiger Entfernung an ihnen vorbei lief, sie jedoch nicht bemerkte. "Und das da bin ja ich!"

  • Plötzlich bemerkte die Gruppe, wie sich mehrere Personen im Schiff materialisierten. Personen? Nein, tatsächlich handelte es sich um andere Schnurrtruppler!
    "Ausschwärmen", ertönte eine Stimme. Verwirrt drehten sie sich zu Commander Flausch um. "Meinen Sie das ernst, Sir?", fragte Bianka.
    "Ich habe nichts gesagt", gab Flausch erstaunt zurück.
    "Wir übernehmen dieses Schiff!", fuhr die Stimme fort. Und in diesem Moment trat der Schnurrtruppler in ihr Blickfeld, von dem sie stammte: Ein zweiter Commander Flausch!
    "Hmmph!", protestierte ein geknebelter menschlicher Picard, der nun vorbeigeschleppt wurde.
    "Wie ...?", stammelte Katzen-Picard.
    "Sir, wir haben ein Problem!", rief eine zweite Bianka. "Ein fremder Traktorstrahl hat uns soeben erfasst und zieht uns in Richtung eines gigantischen Schiffes!"
    "Ich verstehe", sagte Thrawn kühl. "Wir sind in der Zeit zurückgeschickt worden."

  • "Wir werden nicht mit diesem Schiff kollidieren", versicherte Thrawn. "Wir wissen doch, was als nächstes geschieht."
    "Die anderen Schnurrtruppler werden das Schiff in eine andere Dimension teleportieren", erklärte Bianka. Flausch nickte.
    "Einen Moment mal", warf Charly plötzlich ein. "Was passiert mit uns, wenn das Schiff sich teleportiert? Als das hier zum ersten Mal passiert ist, waren wir nicht hier. Wer sagt mir, dass nicht nur diejenigen in der anderen Dimension landen, die auch tatsächlich in diese Zeit gehören?"
    "Nun mach dir mal nicht ins Fell", sagte Bianka.

  • „Hm“, grübelte Katzen-Thrawn als er sein vergangenes Alter Ego dabei beobachtete, wie er seine Männer koordinierte. Seine humanoide Form zu sehen regte den Chiss in ihm dazu an, sich gegen den Fluch der Katzenmaske aufzulehnen. Er wusste jedoch, dass es töricht war zu denken, er könnte gegen Dr. K. Meister rebellieren. Dafür war dessen Einfluss einfach zu groß. Stattessen verwarf er diesen Gedanken mit einem schwachen Lächeln. Er ein Rebell? Wie ironisch dieser Gedanke doch war. Und dennoch: er war auch kein simpler Gefolgsmann unter vielen. Allem Anschein nach würde sich die Geschichte wiederholen, dieses Mal war Katzen-Thrawn jedoch auf die Ereignisse vorbereitet. Wenn es jemals einen Zeitpunkt hab sich vom Fluch loszureißen, dann war es dieser. Sollte er jedoch es tatsächlich in Erwägung ziehen den Fluch zu brechen, würde er Hilfe brauchen. Und glücklicherweise brauchte er sich dafür nicht der Inkompetenz des gewöhnlichen Sturmtruppler bedienen müssen.


    Großadmiral Thrawn war gerade im Begriff das fremde Schiff zu inspizieren, als er eine Bewegung in den Augenwinkeln registrierte. „Was haben wir denn da?“ fragte der Großadmiral Thrawn Katzen-Thrawn.

  • "ALDUIN! Halt ein! Ich will nicht in das Raumschiff krachen!", krakeelte Thalfradin Sturm-Sucher, nicht Thalfradin v'En Telvanii, "Sonst sind wir Mus!"
    Picard-Katzenform machte eine Facepalm. 'Auweia...', meinte er, 'Hoffe, dass Thalfradin es diesmal hinbekommt.' Im Hintergrund schwatzte The Doc. mit den Besuchern, regt sich dabei auf, dass der Übersetzer streikt (was bei Thalfradin v'En Telvanii öfters vorkommt) und fragt Picard-Mensch, warum dieser sich weigert, zu funktionieren. Auf wundersame Weise konnte Alduin sich noch fangen und vermied die Kollision mit dem Raumschiff. Thalfradin sagte zu den Schnurrtrupplern: "Steigt auf! Ich kenne da jemanden auf Solstheim, der euch kurieren könnte! Demons sind immer so eine Sache... Keine Sorge, auf Alduin ist genug Platz. Zur Not helft Ren TAO und/oder Kuvalaniaz aus." Picard und dessen Katzen-Mannschaft realisierten als erstes, dass dies der Wendepunkt der Geschichte ist.


    Keiner der ehemaligen Schnurrtrupplern wusste, wie sie ohne Probleme entkommen konnten und ungesehen aus diesem Teil des Xenoversums nach Nirn, dem CHIM-Universum im Xenoversum reisen konnten. Als sie dann in Rabenfels landeten, kam der Ratsherr Morvayen zu Thalfradin. Er sagte: "Du, Thalfradin, weißt du, dass desletzt Kaiserliche Legionäre hier waren und nach dir gesucht hatten?" »D'Arvit! Wieso muss Tidus Mede II. ausgerechnet diese Woche kommen?! Aber... Weswegen waren sie da?« Es wurde ihm erklärt. Picards Augen weiteten sich, @Thrawns Gefolgsleute schlotterten die Knie und @Thrawn selbst, verschlug es die Sprache.

  • Auf einmal bebte die Erde. Die Schnurrtruppler sahen sich erschrocken um. Das konnte doch nicht wahr sein -- da kamen Mammuts auf sie zugerannt! Sie zielten mit ihren Laserpistolen auf die haarigen Steinzeitelefanten, doch statt den vernichtenden Strahlen schossen sie nur mit eisernen Pfeilen.
    "Was geschieht hier?", murmelte Bianka. Doch unbeirrt schossen sie weiter, bis die Mammuts in die Knie gingen.
    Da bebte die Erde erneut. Ein riesiger Mann, der aussah wie ein überdimensionierter, bärtiger, alter Steinzeitmensch, kam auf sie zugerannt.
    "Vielleicht können wir mit ihm kommunizieren", sagte Charly. "Ugha Ugha! Mein Speer! Geschnitzt!"
    "Mach dich nicht lächerlich", brummte Flausch.
    "UGHA UGHA!", brüllte der Riese. "MEINE KEULE! ERHITZT!"
    "Hä, was meint er?", fragte Charly. "Versucht er, ein Steinzeitgedicht daraus zu machen?"
    Da schwang der Riese seine riesige Keule und traf die Schnurrtruppler, sodass diese im riesigen Bogen davon flogen.
    "Na klasse", brummte Flausch. "Jetzt schweben wir wieder im Weltall."

  • Alle, die gerade eifrig tippen, nehmen jetzt bitte sofort die Pfoten, Tatzen und Finger von der Tastatur! Der liebe @Obscuritas hat mich gebeten, hier einen Schlussstrich zu ziehen, denn er selbst kommt gerade leider nicht dazu. Die nächste Geschichte fängt dann heute Abend an, natürlich präsentiert von Obi persönlich.


    Und hier ist der Schlussstrich:


  • Wie angekündigt geht es nun auch weiter. Zuerst möchte ich @Keksilein mein Dank aussprechen, dass sie kurzfristig für mich eingesprungen ist. Da es ihr Wunsch (und der vieler anderer) war, eine Runde etwas düsterer zu gestalten, will ich das doch gerne in die Wege leiten. Gleichzeitig seid ihr alle dazu eingeladen selber Wünsche zu äußern, wenn ihr eine Idee für die nächsten Runden habt. Schreibt mich dazu einfach an, ich freue mich darauf. :D





    So viel zur Einleitung, wir setzen wir dieses Thema nun um? Im Grunde genommen, in dem ihr eure Twists einfach von den folgenden Leitlinien inspirieren lässt:


    • Das Hauptaugenmerk liegt darauf, die kommende Geschichte möglichst düster zu gestalten
    • Stichwörter für diese Runde sind: nervenaufreibend, spannend, unheimlich, bedrohlich, bedrückend und makaber
    • Humor soll euch nicht verboten sein, versucht dieses Mal aber eine gewisse Ernsthaftigkeit zu erhalten
    • Vergisst nicht die allgemeinen Regeln und den Verhaltenscodex des Forums!
    • Auch hier gilt: Habt Spaß beim Schreiben!


    Ich denke sobald die Geschichte etwas ins Rollen gekommen ist, wird alles schnell verständlich werden. Sollten aber trotzdem Fragen bestehen, wendet euch entweder an mich oder stellt die Frage (gut gekennzeichnet, z.B. durch kleinere Schrift) als OT gleich ins Topic, damit euch eure Mitautoren behilflich sein können.
    Nun aber genug der Erklärung, hier geht es zum nächsten Anfang:




    Die Menge, die sich um das Podest versammelt hatte, tobte. Immer wieder durchschnitten laute Pfiffe und Beleidigungen die Luft. Es war unmöglich in diesem Chaos auszumachen, was ein Einzelner sagte, sicher war aber, dass keiner von ihnen freundliche Worte für @Galileo übrig hatte. Dabei wäre er überrascht ein bekanntes Gesicht unter den Schaulustigen zu finden oder gar jemanden, der wusste, warum er mit geneigtem Kopf und den Händen hinterm Rücken gefesselt auf dem Podest kniete. Alles, was sie sehen wollten, war etwas Ablenkung vom trostlosen Alltag. Und was brachte mehr Unterhaltung als eine Hinrichtung?
    „Hast du deine letzten Gebete gesprochen?“, fragte ihn ein Mann, dessen Gesicht durch eine Stoffmaske verhüllt war.
    „Jeder ist sein persönlicher Gott und ich führe keine Selbstgespräche“, antwortete er schnippisch.
    „Arme, verlorene Seele …“, Galileo meinte ein schwaches Kopfschütteln unter der Maske erkennen zu können, „dann sag etwas, was dem Pöbel in Erinnerung bleibt“, ergänzte der Scharfrichter während er mit dem Henkersschwert ausholte.
    „Das ist nicht das letzte Mal, dass wir uns sprechen werden.“
    Das Schwert senkte sich hinab und Galileos Kopf fiel.

  • Dadurch, dass Maven Schwarzdorn, Jarl von Riften, und Tidus Mede II. diese Hinrichtung von Galileo wollten wussten diese nicht, dass sie so von seitens Morrowinds einen Sturm der Entrüstung losbachen. Vielerorts in Skyrim, Cyrodiil und Schwarzmarsch fielen die Bosmer in das Kaiserliche Imperium ein, und eroberten einen Ort nach dem anderen. Die Jarl, der Kaiser und die Markgrafen wussten weder ein, noch aus. Wie konnte man dieses Szenario ohne große Zerstörungen friedlich lösen?

  • "Ihr wünscht eine friedliche Lösung?"
    Eine in dunklen Nebel gehüllte, eiserne Maske mit zwei gebogenen Hörnern manifestierte sich über Galileos kopflosem Körper.
    "Euer Wunsch sei euch gewährt. Erhebe dich, Seelenloser, und beende diesen Krieg! Clavicus Vile befiehlt es dir."
    Ruckartig fuhr der Körper auf die Beine, stolperte zu seinem Kopf und klemmte sich diesen unter den Arm. Dann zog der "wiedervereinte" Galileo ein geisterhaftes Schwert aus seinem Hals und brach auf, jeder Seele im ganzen Land das Leben zu rauben.
    Viele tapfere Krieger stellten sich dem zur Legende gewordenen enthaupteten Henker, doch nicht einem von ihnen war es vergönnt, nach dieser Begegnung weiterhin auf Erden zu wandeln.

  • Menschen sind ungeheuer faszinierende und obendrein sehr seltsame Kreaturen, auch wenn sie das von sich selbst natürlich nicht denken. Ihre wahrscheinlich bemerkenswerteste Charaktereigenschaft ist das beständige Streben danach, sich auszuprobieren, Neues zu entdecken und die eigenen vermeintlichen Grenzen zu überschreiten. Es ist eine Eigenschaft, die brillant und furchtbar zugleich ist: Brillant deswegen, weil der Mensch dadurch auf dem Mond oder dem Meeresgrund landet, seine Welt erkundet und die Geschichte ebendieser Welt entschlüsselt; furchtbar jedoch, weil er Kräfte der Natur entfesselt, die verborgen bleiben, weil er in einem Computerspiel unbedingt ausprobieren muss, was passiert, wenn er jedes einzelne Monster in der fantastischen Unterwelt tötet und weil er, wenn er irgendwann mal vergisst, dass er unter dem komischen Stein mit dem Totenkopf drauf (dessen einstmalige Bedeutung er auch vergessen hat) vor einiger Zeit gefährlichen radioaktiven Abfall in einem vermeintlich sicheren Endlager vergraben hat, besagtes Lager mit Sicherheit aufgrund von Neugierde aufbrechen wird.
    So kommt es schließlich, dass, wenn sich eines Tages mal ein wild mordender und wütender enthaupteter Henker mit einem Schwert erhebt, natürlich viele Menschen Angst kriegen und schreiend weglaufen, bis er sie doch erwischt. Aber es wird auch solche geben, die es sich in den Kopf setzen, diesen Dämon zu Fall zu bringen, nicht, weil sie damit viele Menschenleben retten, sondern einfach, weil sie denken, dass sie es müssen, weil sie diese große Leistung vollbringen wollen, weil sie vielleicht die Überlegenheit von menschlicher Beharrlichkeit und menschlichem Erfindergeist über die finsteren übernatürlichen Mächte zeigen möchten, kurz: Weil sie zeigen möchten, dass ihr Gegner nicht einfach nur kein Mensch, sondern präziser sogar sehr viel weniger als ein Mensch ist.
    Es war einer von genau diesen schwachen, gewöhnlichen, skrupellosen und unfassbar brillanten Menschen, der den enthaupteten Henker schließlich zu Fall bringen sollte. Jahre verbrachte er damit, den Dämon zu studieren, seine Lebensart, seine Vorgehensweise zu studieren. Manchmal schickte er dazu sogar andere Menschen in den Kampf gegen diese finstere Kreatur, mit verschiedenen Waffen, einfach nur, um zu sehen, was dann passierte. Und eines Tages schließlich, da erkannte er die Schwachstelle des Monsters.
    Der Mensch fertigte sich die Waffen an, mit denen er den kopflosen Dämon bezwingen wollte, und sie waren ein hervorragender Ausdruck der faszinierenden menschlichen Eigenschaften, die irgendwann wohl die Sterne selbst einmal verrücken werden. Mit ihnen gerüstet betrat er das von Leichen übersäte Schlachtfeld und stellte sich seinem finsteren Gegner, der, den Kopf unter dem Arm und das Schwert in der Hand, auf ihn zustapfte. Die blitzende Klinge erhob sich, die Augen des Kopfes glühten voll Mordlust, doch der Mensch zielte sorgfältig und feuerte sein selbstgebasteltes Pümpelgewehr ab, dessen Projektil, mit einer Schnur noch mit der Waffe verbunden, sich am überraschten Kopf festsaugte. Rasch holte der Mensch die Schnur ein, löste den Kopf und beförderte ihn umgehend in den licht- und geräuschundurchlässigen Sack, den er ebenfalls mitgebracht hatte.
    Unfähig, irgendetwas zu sehen oder zu hören, stolperte der kopflose Körper hierhin und dorthin, schwang zornig sein Schwert und fuchtelte drohend mit seiner Faust. Der Mensch lächelte zufrieden; er wusste, dass es letztlich nie ohne den Kopf ging. Bevor er sich entfernte, stellte er dem Körper des enthaupteten Henkers ein Bein und lachte, als dieser in den Schlamm fiel und ihm sogar sein Schwert entglitt. Auch dieses hob der Mensch auf und nahm es mit.
    Den Sack, in dem er den Kopf aufbewahrte, verstaute er in einer stabilen Kiste aus blankem Stahl, die er zusammen mit Bleikugeln in eine noch größere Kiste legte. Anschließenden versenkte er sie dort, wo das Meer am tiefsten war und erfreute sich der großen Dankbarkeit, die all die Menschen der Erde ihm erwiesen, ihm, der den Dämon zu einer Witzfigur degradiert hatte.
    Die Behauptung, es gebe genau zwei Arten von Menschen, ist in der Vergangenheit oft überstrapaziert worden. Es handelt sich hierbei um einen rhetorischen Trick, bei dem man die Menschheit willkürlich in zwei Sorten einteilt, indem man nur ein Unterscheidungsmerkmal verwendet, zum Beispiel könnte man sagen: Es gibt zwei Sorten von Menschen, nämlich diejenigen, die einer alten Dame über die Straße helfen würden und diejenigen, die das nicht tun. Das Unterscheidungskriterium kann dabei alles Mögliche sein, auch etwas so Absurdes wie: Es gibt zwei Sorten von Menschen, nämlich diejenigen, die in der Curiestraße 9 wohnen und diejenigen, die das nicht tun. Unnötig zu erwähnen, dass dieser kleine Kunstgriff dementsprechend wenig tatsächliche Aussagekraft besitzt; man mag vielleicht lediglich geneigt sein, der Aussage zuzustimmen, wonach es zwei Sorten von Menschen gibt, nämlich diejenigen, die die Menschheit in zwei Sorten einteilen und diejenigen, die das nicht tun.
    Nichtsdestoweniger werde ich auf exakt diese Floskel hier zurückgreifen und konstatieren, dass es zwei Sorten von Menschen gibt, nämlich diejenigen, die diesen Teil der Geschichte bereits jetzt vollkommen durchschaut haben und diejenigen, die das immer noch nicht tun. Letztere brauchen sich dafür natürlich keineswegs zu schämen und für sie weise ich auf das hin, an was Erstere sich noch erinnern: Dass zu Beginn der Geschichte die Rede von den unfassbar brillanten Menschen war, die sich nie unterkriegen lassen, die immer wieder über sich selbst hinauswachsen und Großartiges vollbringen, die aber leider auch darin manchmal so unfassbar dumm und unwissend sind. Wer mir auf den Leim gegangen ist, der dachte sicher, das würde sich auf den Menschen aus dieser Geschichte beziehen und das ist natürlich nicht unbedingt falsch, da man das ja in der Tat so interpretieren kann. Gemeint waren aber vielmehr die Menschen, die unwissend ein Endlager für radioaktiven Abfall aufknacken würden, weil keiner mehr weiß, was sich darin befindet. Oder die, sagen wir mal, schlussendlich eine Expedition auf den Meeresgrund unternehmen und dort eine Kiste finden, in der sich eine weitere Kiste befindet, die wiederum einen Sack mit einem Kopf darin enthält, der, nachdem ihn die Menschen aus seinem Gefängnis befreit haben, nun endlich feststellen kann, wo er sich befindet, der die Menschen überredet, ihn hierhin und dorthin mitzunehmen, bis er schließlich eines Tages auch seinen Körper erblickt, wieder mit ihm vereint wird und schlussendlich auch sein Schwert zurückerhält, sodass sich sein über all die Jahre angestauter Hass nur umso schrecklicher entlädt, solange jedenfalls, bis, ja bis schließlich vielleicht wieder irgendetwas passiert, das ihn zumindest zeitweise daran hindert, auch wenn es kein vollständiges Entkommen geben mag.



    Das passiert, wenn ihr mir hier Zeit zum Antworten gebt. Selbst schuld.

  • "KopfLos - Die Legende vom enthaupteten Henker", las Galileo und klickte einen Link an. "Eine bunte Nacherzählung für Kinder ... Ach herrje, wie tief sind wir in all den Jahren nur gesunken, Sabine?" Er streichelte seinem Schwert zärtlich über die Klinge. "Immerhin sind wir wieder vereint."
    Er öffnete Google und tippte einige Begriffe ein. "Und in diesen Zeiten ist es einfacher denn je, potenzielle Opfer aufzuspüren. Sieh mal, am Wochenende gibt es eine große Veranstaltung in dieser Stadt. 'Gamescom' wird sie von den Menschen genannt. Hehe, mal sehen, für wie bunt sie die Legende wohl halten, wenn sie ihnen persönlich den Hals aufschlitzt", kicherte er.
    Das geisterhafte Schwert begann sanft zu leuchten. "Ja, Sabine, du freust dich auch, was? Wir werden eine Menge Spaß haben."

  • Galileo beschloss, es mit dem Morden vorerst langsam angehen zu lassen. Seine Rückkehr sollte groß sein. Zu einem Zeitpunkt, in dem alle Augen auf ihn gerichtet waren.
    "Na, sieh sich einer das an", murmelte er, als er sich das Programm anschaute. "Da findet ein großer Kostümwettbewerb statt."


    "Ich bin Dr. H. Meister und ich habe für euch den Gewinner unseres Cosplaywettbewerbs ermittelt", sprach der Moderator. "Und der Sieger iiist ... Galileo als der enthauptete Henker!"
    Galileo betrat die Bühne, die Menge jubelte. Jeder bestaunte sein unglaublich real wirkendes Kostüm. Er hatte sogar irgendeinen Mechanismus gebaut, der das Gesicht des Kopfes unter seinem Arm verschiedene Mimiken ausführen ließ.
    "Eins möchte ich dich noch fragen, bevor ich dir den Preis überreiche", sagte der Moderator. "Wo ist eigentlich dein echter Kopf?"
    "Hier unten", sagte Galileo grinsend und zog sein Schwert.

  • Doch auch dies wurde missinterpretiert.


    Zur selben Zeit, auf der Selben Messe, nur in einer andren Halle: Maven Schwarzdorn, Fjolla, Thalfradin v'En Telvanii und Clavilus schauen sich auf der Gamescom das neueste Pokémon an, welches Pokémon Vørenklyñ Refined heißt. Dadurch, dass Thalfradin selbst dieses Spiel im Original kennt, wusste er zumindest, wo was was war im Groben. Als er dann beim 3ten Orden in Ilirea war, wurde er das Gefühl nicht los, dass da in Halle 5 gleich n Unglück passiert.


    Zeitgleich in Aventhias (Deutschübersetzt): Collyn wurde in ein Portal des Lion-Imperia gesogen, sodass er irgendwo im Nirgendwo landen sollte.

    @Sheogorath, C. Vile, Molag-Bal, Peryite und diverse andre Daedrafürsten finden sich in Köln-Deutz ein. Sowohl Tamriel, als auch Atmora wurde in PKMN Vørenklyñ R. angeteasert. Nebenan versucht Clavilus nach langer Zeit wieder ein Spiel auf Deutsch zu spielen, was aber nach ca. 12 Jahren Deutschabwesenheit nicht wirklich einfach ist.


    Wieder zurück zum Cosplaywettbewerb. @Galileo schwang sein Geisterhaftes Weng-Shu Kristallschwert mehrmals in der Luft herum. Weder die Zuschauer, noch der Moderator, oder die Polizisten wussten, was da auf sie zukommt.


    Bei Clavilus kam ein Runenmagier von Wolkenheim (guess what?) angelaufen und fragte nach dem Neuen Pokémonspiel. Er erwiderte, dass er hier vollkommen richtig sei. Die Atmosphäre ist bis zum Zerreißen gespannt. Alle aus Tamriel/Saarland sind wie elektrifiziert.


    @Thrawn, @'Undyne' und @Cyndaquil haben es sich im Café der Messe gemütlich gemacht und plaudern über dies und das.

  • Manisches Gelächter, begleitet von einem Krachen und Knistern wie von Flammen, ließ die Gamescom bis in die hinterste Halle erzittern. Wer sich im selben Raum befand, um den Ursprung des Amoklaufs zu beobachten, würde wohl nicht lange genug verbleiben, um irgendjemanden vor der Bedrohung zu warnen.
    Die Sicherheitskräfte taten ihr Bestes, um die Messe zu evakuieren, doch es war eine derartige Panik ausgebrochen, dass die Ausgänge von den Menschenmassen blockiert wurden, die verzweifelt versuchten, sich nach draußen zu quetschen.
    Nur eine Person, die von jedem anderen - noch lebendigen - Anwesenden als "völlig durchgeknallt" bezeichnet werden würde, kämpfte sich gegen den Strom, in Richtung des Lärms. Es war Thalfradin, der wohl meinte, sich mit einem Dämon messen zu können, der bereits hunderte, vielleicht tausende ebenso tapfere wie törichte Krieger geschlachtet hatte.
    "Galileo Kopflos-Henker!", brüllte er. "Dein unheilvolles Treiben endet hier!"
    Galileo blickte auf. Der arme Wicht, dem er gerade eine tiefe Wunde verpasst hatte, würde bald verbluten, das passte schon. "Wie hast du mich gerade genannt? Für dich bin ich der enthauptete Henker und sonst nichts, haben wir uns verstanden?!" Er baute sich bedrohlich auf, das mit einer schwarzen Aura leuchtende Schwert auf den Störenfried gerichtet.
    "Ich, Thalfradin, befördere dich nach Oblivion, wo du hingehörst!", schrie Thalfradin und zog seinerseits ein Schwert.
    "Deine Seele wird meine geliebte Sabine nähren, Narr", antwortete der Henker. "Denkst du, du wärst der Erste, der sich mir in den Weg stellen will?"
    Und die beiden stürmten aufeinander los. Hieb auf Hieb folgte, die Schwerter prallten klirrend aufeinander, und einige Momente lang wirkte es sogar, als wären die Kontrahenten sich ebenbürtig.
    Doch es war zwecklos. In hohem Bogen flog Thalfradins Waffe durch die Luft und durchbohrte bei der Landung den Körper, von dem Galileo vorhin abgelassen hatte. Prasselnd fuhr die Seele des Opfers zu dem kristallenen Schwert und setzte sich darin fest.
    "Es ist vorbei, Thalfilein. Nun geht es ab ins Seelengrab", zischte der enthauptete Henker triumphierend. Und bevor sein Gegner reagieren konnte, spießte er bereits dessen Herz auf. Gierig sog Sabine die Seele des Unglücklichen ein wie ein schwarzer Seelenstein.
    Und an diesem Tag sollten noch viele, viele weitere Seelen folgen.