De facto ist es also unmöglich dass etwas gegen den Willen Gottes geschehen kann.
Und somit kann das Kriterium "gut/gütig", dass dem kirchlichen Gott immer wieder angeheftet wird, nicht erfüllt werden. Das wird deutlich, wenn man all das Leid auf der Erde betrachtet. Täglich geschieht jemandem ungerechtfertigtes Leid. Würde ein "gütiger" Gott, der alle Menschen liebt, so etwas vorherbestimmen? Würde ein "guter" Gott vorherbestimmen, dass seine "geliebten Schöpfungen" sich gegenseitig quälen und abschlachten?
Das Kriterium "liebt alle seine Schöpfungen gleich" kann somit auch nicht zutreffen, weil mit solchen Entscheidungen eindeutig bestimmte Menschen gegenüber anderen bevorzugt werden. Manche Menschen haben ein beinahe durchgehend "gutes" Leben, während andere sich ihr gesamtes Leben lang quälen müssen und womöglich ihre einzige verbliebene Möglichkeit im Selbstmord sehen. Wer würde die Schuld daran tragen, wenn alles nach dem "Willen Gottes" geschehen würde? Gott. Weiterhin ist Selbstmord meines Wissens nach laut der Bibel eine schwerwiegende Sünde und Gotteslästerung. Wer wäre im Fall einer vollkommen vorherbestimmten Abfolge von Geschehnissen daran Schuld, dass diese Person diese "Sünde" begangen hat? Gott. Derjenige, der Menschen zu Sünden "verleitet", wäre als nicht der Teufel, wie es beschrieben wird, sondern "Gott" selbst. Er hätte vorherbestimmt, dass Satan gegen ihn rebelliert. Er hätte den Sündenfall vorherbestimmt. Seine angeblichen "Strafen" wären also lediglich lange zuvor geplante Ereignisse und die "Sünden" nicht mehr als eine Rechtfertigung. Auch die Qualen, die Sünder angeblich nach dem Tod erwarten, wären von "Gott" geplant, ebenso wie die Verachtung, die solchen Leuten entgegengebracht wurde/wird, obwohl diese Menschen laut der Bibel eigentlich nichts dafür können.
Handelt es sich etwa noch um einen "guten und gütigen" Gott, wenn dieser seine "geliebten" Schöpfungen als Spielfiguren missbraucht und die ganze Schuld auf andere lenkt?
Einen kirchlichen Gott zu widerlegen dürfte ein ähnlich aussichtsloses Unterfangen sein, wie ihn zu beweisen.
Angesichts der Geschehnisse auf der Welt kann man einem Gott, der exakt den kirchlichen Vorstellungen entspricht, ausschließen. Es können nicht alle Kriterien auf "ihn" zutreffen. Aussagen wie "Gott kann man nicht mit Logik ergründen" sind lediglich Ausreden, die entstehen, weil logisches, rationales Denken der größte Feind eines widersprüchlichen Glaubens ist.