Hey ihr beiden ^^ (und alle, die meine Inaktivität noch nicht vertrieben hat ^^")
@aiguL: Wow, danke für das viele Lob!^^ Ja, du hast sowas von Recht, dass die Zwischenkapitel nur Filler waren... Lag daran, dass ich diese ewig lange Reise bis zur Insel nicht so stark kürzen wollte, aber mir keine Storybezogenen Ideen für die Reise einfallen wollten. Daran sieht man vielleicht auch, dass KDG alles in allem eigentlich eine mehr als schlecht geplante Story ist, die nur von Improvisation lebt... Zum Glück bin ich wie man sieht halbwegs ein Improvisationstalent ;P Dass mit der Zwischendimension und Cathy... hätte nicht unbedingt sein müssen, stimmt. Aber irgendwie hatte ich da gerade so eine Phase, als ich das geschrieben hab, in der ich mir eingebildet habe, dass die überheblichen Götter mal einen Mensch brauchen, der ihnen buchstäblich zeigt wo's langgeht. xD Das ist neben der schlechten Planung das größte Problem dieser Story: Die zum Teil extremen Zeitabstände zwischen den Kapiteln, und der enorme Zeitraum, über den sich die Story bereits zieht. Sollte ich nach dieser nochmal eine schreiben, werde ich sie zuerst fertig stellen und dann häppchenweise servieren. ;)
@Maj: Danke auch nochmal für deinen Kommi. Es ist wahr, dass ich Simon öfter mal vernachlässige. Das passiert mir gerne, wenn ich aus Ich-Perspektive schreibe, die anderen Charas werden immer von meinem Protagonisten an die Seite gedrängt, aber ja, das sollte eigentlich nicht passieren.
Also, falls ihr immer noch lesen wollt, gibts jetzt noch ein Kapitel. Und danach vermutlich noch eins oder zwei. (Wobei ich eher auf eins schätze, ich will die Story wirklich bald abschließen. - Ihr dürft jetzt gerne lachen.)
Kapitel 37: Der Doppelkampf
Keine Ahnung, was ich erwartet hatte, schließlich hatte ich noch nie zuvor einen Doppelkampf unter Legendären gesehen, aber das Folgende war wirklich heftig. Bis auf Cresselia, die sich erst einmal zurückhielt, verloren alle keine Zeit. Dialgas Rückenstacheln leuchteten silbern auf, während sich vor Palkia bläuliche Energiestrahlen materialisierten, die sich zu einer Spirale verdichteten. Doch noch bevor einer der beiden angreifen konnte, lösten sich dunkle Schleier von Darkrais Körper und schossen Dialga entgegen, wo sie mit einem unheimlichen Heulen über ihren Körper hinwegzogen. Das Stahlpokemon zeigte sich aber erwartungsgemäß recht ungerührt davon und spie nun einen grellen Strahl aus, gleichzeitig mit Palkia, welcher gerade seine Aurasphäre losschickte. Damit fuhren beide gleich die schweren Geschütze auf, besonders Palkia hoffte, seinen Gegner mit einer sehr effektiven Attacke sofort richtig zu schädigen.
So wie es aussah, wollten beide den gefährlicheren Gegner als Erstes ausschalten. An sich keine schlechte Strategie, doch sie machten den Fehler, Cresselia völlig zu vernachlässigen. Ihre Augen glühten plötzlich auf, und die beiden Strahlen hielten einen Sekundenbruchteil lang inne, bevor sie im rechten Winkel zurückschossen und damit jeweils auf den anderen Partner umgelekt wurden. Besonders Dialga kreischte mit einem hohen Geräusch auf, als die blaue Kugel in ihr linkes Vorderbein rauschte und tiefe Risse in ihre stählerne Panzerung trieb. Palkia musste nur geblendet den Blick abwenden, als ihn die Lichtkanone traf, aber überstand es ansonsten weitgehend unbeschadet. Darkrai schwebte noch immer vollkommen unverletzt über dem Boden und nickte Cresselia anerkennend zu. Das war sehr schlau von ihr gewesen, denn weder ihre Psycho- noch Darkrais Unlichtattacken hätten viel gegen Dialgas Stahltyp ausrichten können. So aber war dem schwierigeren Gegner schon ein beträchtlicher Schaden zugefügt worden. Die erste Runde war für unser Team denkbar schlecht verlaufen.
Das hatte auch Palkia sehr wohl registriert, denn er stieß ein unzufriedenes Grollen aus, bevor er mit einem schnellen Satz nach vorne sprang und - obwohl noch halb blind von der eben erlittenen Attacke - dem überraschten Darkrai einen Hieb mit aufblitzenden Krallen verpasste. Nicht einmal Cresselia hatte dies vorhersehen können, und somit wurde das Unlichtpokemon ganz empfindlich getroffen. Und nicht nur das, die Wucht des Schlages ließ es nach hinten stürzen, bis hin zum Rand der Plattform, wo es sich gerade noch fangen konnte. "Darkrai!" Cresselias erschrockener Aufschrei lenkte meine Aufmerksamkeit zu ihr hinüber. Und nicht nur meine - Dialga nutzte gerade die Gunst des Augenblicks, da Cresselia nicht auf sie achtete, und verpasste ihr einen Drachenpuls, der seinesgleichen suchte. Die gewitterblaue Spirale, die die Essenz des Sturmes selbst darzustellen schien, fegte das unaufmerksame Psychopokemon beinahe davon, hätte Darkrai nicht im letzten Moment geistesgegenwärtig reagiert und seinen eigenen dunklen Sturm dagegen geschickt. Einen nervenaufreibenden Moment lang rangen die beiden Attacken miteinander, wobei von ihrem Zentrum Sand und kleine Steine nach allen Seiten davon spritzten, bevor sie sich schließlich gegenseitig neutralisierten.
Nach diesem Schlagabtausch standen sich die Parteien schwer atmend gegenüber. Sogar aus Darkrais Augen war jedes schalkhafte Funkeln verschwunden und hatte nur den Ernst des Kampfes zurückgelassen. Alle vier Pokemon waren nun ziemlich angeschlagen, Palkia aber schien noch am wenigsten verletzt zu sein, wie ich erleichtert feststellte. Gleichzeitig schämte ich mich ein wenig für meine Parteilichkeit, denn eigentlich taten mir alle vier leid - nun gut, Darkrai vielleicht etwas weniger, schließlich war dieser Doppelkampf auf seinem Mist gewachsen.
Plötzlich sank Dialga in sich zusammen. War sie doch schwerer verletzt gewesen als angenommen? Neben mir keuchte Simon auf, seine Augen waren weit aufgerissen. Im ersten Moment erschrak ich, dann aber erinnerte ich mich, dass es nichts mit der Verbindung zu tun haben konnte. Letztes Mal war Simon bereits bewusstlos gewesen und Dialga hatte Erholung eingesetzt, um ihn zu heilen. "Erholung!", stieß ich leise hervor, als ich daran dachte. War es das?
Simon schüttelte benommen den Kopf. Er schien konzentriert über etwas nachzudenken. "Ihre Verletzungen heilen nicht. Sie muss unter Fremdeinwirkung eingeschlafen sein..."
Fremdeinwirkung?! Darkrai! Dieser Mistkerl hatte doch Schlummerort eingesetzt! Empört stand ich auf. Ich war hier der Schiedsrichter, ich würde ihn disqualifizieren, sofort! "Darkrai...", setzte ich an, doch das Unlichtpokemon unterbrach mich sofort.
"Lern genauer hinzuschauen, kleines Mädchen. Das war nicht Schlummerort. Aber keiner hat mir verboten, stattdessen Hypnose einzusetzen." Ein spöttisches Lächeln huschte über sein Gesicht. "Dank meiner äußerst praktischen Fähigkeit 'Alptraum' wird Dialgas Schlaf mir wieder neue Kraft schenken."
"Das kannst du vergessen!", knurrte Palkia in diesem Moment und warf eine bläulich schimmernde, bewegte Wasserkugel nach ihm, die er anscheinend während Darkrais Erklärungen vorbereitet hatte. Mit einem lauten Platschen landete die Kugel zu Darkrais Füßen und zerstob dort zu einer gigantischen Welle, welche das Unlichtpokemon mit sich riss. Die Flüssigkeit überströmte die gesamte Plattform, nur Simon und ich saßen hoch genug, um keine nassen Füße zu bekommen.
Ha! Jetzt würde Darkrai endlich vom Kampffeld gespült werden und damit ausscheiden! Eine solche Wassermasse konnte nicht einmal Cresselias Psychokinese kontrollieren - und Darkrai selbst konnte sie damit ebenfalls nicht festhalten, da ihre Psychokräfte an seinem Unlichttyp abglitten. Doch das Lunarpokemon überraschte mich erneut: Ohne zu zögern schickte sie einen regenbogenfarbenen Strahl gegen die Welle, welche daraufhin mitten in der Bewegung gefror. Mit einem leisen Knacken verfestigte sich das Eis überall, so dass nun eine glatte Fläche entstand, nur an einer Seite von einer kleinen "Mauer" gesäumt - die Reste der Welle, die Darkrai hätte wegspülen sollen. Das Unlichtpokemon selbst war mit den Beinen im Eis gefangen, aber immerhin stand es noch in der Halle des Beginns und war damit nicht ausgeschieden. Gleichzeitig hatte Cresselias Eis aber auch Dialga und Palkia festgefroren, nur sie selbst war dank ihrer Fähigkeit Schwebe dem eigenen Angriff entkommen. Es war wirklich ein äußerst kluger Schachzug von ihr gewesen.
Ein lautes Knirschen lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf Palkia. Anscheinend war das mit Aurorastrahl erzeugte Eis der ungeheuren Kraft des legendären Drachenpokemons nicht gewachsen, denn es brauchte nur wenige Sekunden, um seine Füße aus der dünnen Eisdecke freizubekommen. Ganz im Gegensatz zu Darkrai, der noch immer fast bis zum Bauch darin gefangen war. Dialga dagegen bekam von alledem sowieso nichts mit, sie schlief noch immer, obwohl das Eis auch sie teilweise eingeschlossen hatte und die Kälte äußerst unangenehm sein musste.
Allerdings schien das Eis Darkrai nicht von neuerlichen Angriffen abzuhalten, obwohl er sich nicht vom Fleck bewegen konnte. Denn wieder drang das unheimliche Heulen an meine Ohren, als sich dunkle Nebel um ihn sammelten und im nächsten Moment gegen Palkia brandeten. Der Angriff wirkte so subtil, dass ich von der Kraft, die dahinter steckte, vollkommen überrascht war. Palkia, der sich ja eben erst aus dem Eis befreit hatte, schlitterte auf der rutschigen Fläche gleich ein paar Meter zurück, bevor er sich mit einem Arm in den Untergrund krallte, um sich vor dem Abstürzen zu bewahren. Er und Darkrai waren nun am weitesten von einander entfernt, ein jeder auf seiner Seite neben dem Abgrund. Cresselia schwebte irgendwo auf Darkrais Hälfte des Kampffelds und Dialga lag immer noch schlafend in der Mitte. Leichte Vibrationen gingen durch ihren Körper, als würde sie zittern. Ich konnte jedoch nicht sagen, ob das am Eis an ihrem Körper oder an den Alpträumen lag, die Darkrais Anwesenheit ihr bescheren musste.
"Wach endlich auf, Dialga", knurrte mein Partnerpokemon in diesem Moment. "Ich muss hier wirklich alles alleine machen..."
"Das war's jetzt für dich, Palkia", meldete sich Cresselias klare Stimme zu Wort. Ihre Flügel schimmerten bereits wieder unheilvoll, genauso wie sie es auch vor ihrer Eisattacke gerade eben getan hatten.
Oh nein... Palkia stand wirklich nahe genug am Abgrund, um von einer einzigen schwachen Attacke hinuntergeworfen zu werden. "Palkia!", konnte ich mich nicht davon abhalten, ihm zuzurufen, "Du musst da weg, schnell!"
Als ob ich das nicht selbst wüsste..., kam umgehend die telepathische Antwort, und ich hörte die Erschöpfung darin. Er kann nicht, wurde mir mit Erschrecken klar. Ich schlug die Hände vor die Augen, als Cresselia erneut einen bunten Strahl produzierte. Aber anstatt dem hohen Sirren des Aurorastrahls vernahmen meine Ohren eine Explosion. Sofort riss ich die Augen wieder auf. Palkia stand immer noch auf der Plattform, vom Aurorastrahl weit und breit keine Spur, dafür nur weiße Rauchwolken. Mein Blick schoss zu Dialga hinüber. Das Stahlpokemon hatte sich wieder aufgerafft und stand schwer atmend auf ihren drei gesunden Beinen. Im gleichen Moment legten sich ihre Rückenstacheln mit einem metallischen Klappern wieder zurück auf ihren Rücken. Hatte sie den Aurorastrahl etwa mit einer Lichtkanone gekontert?
"Ja, Dialga ist zurück im Spiel!", freute sich Simon neben mir. "Das wurde ja auch ganz schön knapp."
"In der Tat...", stimmte ich langsam zu. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass dieser Angriff vermutlich Dialgas letzter gewesen war, denn das Pokemon musste durch die ständigen Kraftabzüge durch Darkrai mehr als geschwächt sein. Unser einziger Vorteil war nur noch, dass Darkrai nach wie vor im Eis steckte und damit bewegungsunfähig war. Wenn einer sich nun um Cresselia kümmerte und der andere Darkrai angriff, wäre das Match gewonnen. "So Cresselia... jetzt bist du fällig", knurrte Palkia und setzte vorsichtig einen Schritt auf das Eis in ihre Richtung. Vermutlich würde er jetzt mit Aurasphäre angreifen, denn für eine weitere Drachenklaue käme er über das Eis nicht nahe genug an sie heran...
"Bist du sicher?", fragte das Lunarpokemon auf einmal zurück. Was sollte das denn jetzt? Selbst sie musste doch erkennen, dass es nun für sie vorbei war - und für Darkrai ebenso. Natürlich könnte sie Palkia oder Dialga noch angreifen, aber dann würde der jeweils andere sie dafür erledigen. Es gab keine Möglichkeit mehr für sie, sich noch zu retten. Aber Cresselia schien anders darüber zu denken. Plötzlich begann sie leuchtend zu schillern, während sie gleichzeitig nach oben flog. Ohne das jemand sie davon abhielt, drehte sie sich ein paar Mal im Kreis, wobei blitzende Funken wie kleine Sterne von ihr abfielen und leise zischten, wo immer sie auf das Eis trafen. Nach einer letzten, anmutigen Drehung schoss ein Strahl von ihrer Brust direkt auf Darkrai herab. Simon und ich sprangen beide auf die Füße. Hatte sie jetzt Darkrai angegriffen?! Das Unlichtpokemon aber grinste nur unheilverkündend. Und im nächsten Moment erkannte ich auch warum: Das Eis zu seinen Füßen schmolz plötzlich davon und gab ihn frei. Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Ich hatte immer gedacht, eingefrorene Pokemon konnten nur durch Feuerattacken befreit werden? Danach hatte es aber doch gar nicht ausgesehen! Außerdem wirkte Darkrai plötzlich wie neu, als hätte er alle Kraft zurückerhalten! Cresselia dagegen sank erschöpft auf eine noch eisfreie Fläche in der Nähe, am Rand des Kampffelds. "Ich bin raus, Leute", sandte sie uns telepathisch.
"Was bitte war das denn jetzt?!", fragte ich laut, da ich wirklich gar nichts mehr kapierte. Simon aber schien inzwischen ein Licht aufgegangen zu sein: "Das war glaub ich Cresselias Spezialattacke. Lunartanz oder so. Der Anwender opfert seine gesamte Kampfkraft, wodurch ein anderes Pokemon seiner Wahl vollständig geheilt wird. Was auch Statusprobleme wie zum Beispiel Vereisung mit einschließt, so wie wir es hier gerade hatten...", beendete er seine Erklärung. Er klang müde. Kein Wunder, wenn Darkrai wieder völlig wiederhergestellt war, spielte es keine Rolle, ob Cresselia noch mitkämpfte. Jetzt würde es noch einen extrem schweren Kampf geben, der für unsere Seite kaum mehr zu gewinnen war.