Fleischesser, Vegetarier, Veganer, Frutaner

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  • Wenn wir uns daran orientieren was Tiere machen, so beuten wir schwächere und Unterlegene aus, um aufgrund ihrer zu Leben. Ein friedliches Leben in dem Sinne bevorzugen alle Tiere, auch die Fleischfresser die täglich töten oder zB Löwenmännchen, die für die Herrschaft über ein Rudel aus Weibchen und Territorien in den Tod kämpfen. Aber das ist schließlich ihre Natur. Es ist völlig falsch Tiere an unseren moralischen Standards zu messen da Tiere eben diese nicht haben. Grundsätzlich will jedes Wesen unbehelligt Leben können, aber die Natur hat es nunmal anders vorhergesehen.


    Ich sehe nicht wo ein Tier aufziehen um es zu sauber zu schlachten brutal dem Tier gegenüber ist. Brutal sind lediglich die Umstände in der Massentierhaltung oder bei unsachgemäßem Schlachten. Wichtig wäre hier ein Umdenken, aber die Utopie dieser Forderung ist mir schon bewusst. Natürlich ist das Beenden eines Lebens nichts schönes, aber Lebewesen ernähren sich nunmal von anderen Lebewesen, selbst wenn der Mensch biologisch darauf verzichten könnte.


    Dieses Opferbildnis, welches du aufbaust, hinkt an einer ganz entscheidenden Stelle. Ob Sklaven und Herren, Männer und Frauen, es ist eine moralische Bemessung in der gleichen Spezies. Einer Spezies für die zumindest ein gleicher Moral und Lebensanspruch auf Gleichberechtigung bestehen sollte, ganz gleich ob er dies reell tut. Aber du kannst nicht erwarten, dass ein Tier an den Maßen eines Menschen gemessen wird, da es einfach keiner ist. Wenn du das so siehst ist einen Hund erziehen unmoralisch, weil er darauf abgerichtet wird dein Sklave zu sein. Macht wenig Sinn, oder?


    Es gibt dem Mensch kein Recht das Tier zu misshandeln, jedoch ist der Konsum tierischen Lebens in dem Sinne kein Unrechtsakt, wenn wir etwas tun was in unserer Natur liegt.

  • Wenn wir uns daran orientieren was Tiere machen, so beuten wir schwächere und Unterlegene aus, um aufgrund ihrer zu Leben.

    Nur sind wir in der Position und aussuchen zu dürfen, was wir essen. Löwen sind in der Wildnis lebende Raubtiere, die sich durch das jagen und essen anderer Tiere das Überleben sichern. Zumal sie sich aus physiologischer Sicht nicht nur von Pflanzen ernähren können, im Gegensatz zu uns. Wir können uns im Supermarkt frei entscheiden, ob wir uns die fertig verpackte Pute oder Bohnen und Linsen holen. Ich verstehe nicht, warum du unsere Lebensstandards an denen wilder Tiere bemisst, um deinen Konsum zu rechtfertigen. Wenn man darauf angewiesen ist, Fleisch zu essen, wie zum Beispiel die Inuit in der Arktis, weil sie einfach nicht die Ressourcen zum überleben haben die wir haben, dann ist das nicht verwerflich. Aber du bist nicht auf den Konsum tierischer Produkte angewiesen. Das einzige, was dich davon abhält damit aufzuhören, ist die Konvention.

    Ich sehe nicht wo ein Tier aufziehen um es zu sauber zu schlachten brutal dem Tier gegenüber ist.

    Weil wir keine Tiere töten müssen, um zu Überleben, geschweigedenn ein gesundes und vollwertiges Leben zu führen. Wie gesagt, Konvention. Tierische Produkte schmecken dir und die Umstellung wäre mit etwas Aufwand verbunden, also rechtfertigst du deren Ausbeutung und ungerechtfertigten Tod.

    Dieses Opferbildnis, welches du aufbaust, hinkt an einer ganz entscheidenden Stelle. Ob Sklaven und Herren, Männer und Frauen, es ist eine moralische Bemessung in der gleichen Spezies. Einer Spezies für die zumindest ein gleicher Moral und Lebensanspruch auf Gleichberechtigung bestehen sollte, ganz gleich ob er dies reell tut.

    Du ziehst die Grenze also dort, wo sie für dich bequem ist. "Wir sind eine andere Spezies, also dürfen wir das." also dieselben Argumente wie "wir sind Weiße, also dürfen wir das" und "wir sind Männer, also dürfen wir das." Du rechtfertigst deine Handlungen also anhand einer selbst aufgestellten Definition. Man könnte ja auch damit argumentieren, dass der Mensch genauso wie der Löwe und die Kuh ein Säugetier ist. Oder wäre das eine unbequeme Grenze?

  • Ich esse Fleisch, aber nicht sehr häufig und achte auf die Qualität. Auch wenn tierische Produkte nicht das gesündeste sind, bin ich dennoch davon überzeugt, dass bewusster Fleischkonsum in gemässigten Mengen sogar gesund ist: Freude und Genuss sind ebenso wichtig für einen gesunden Lebensstil. Und nein, ich fühle mich nicht in meiner "Komfortzone" angegriffen, wenn mich jemand als Leichenverzehrer bezeichnet. Ich finde den Begriff schlichtweg blödsinnig... egal, wie der Begriff korrekt verwendet würde, vermittelt er in diesem Zusammenhang ein völlig falsches Bild. "Leichen verzehren" ist einfach was völlig anderes als gut zubereitetes und qualitativ hochwertiges Fleisch zu essen.


    Einige werden mich dafür wohl hassen, aber ich finde, dass es einen gewaltigen Unterschied gibt zwischen der Tötung von Tieren (aus tierfreundlicher Haltung) zum Zwecke der (nicht unerlässlichen) Bereicherung der Ernährung und der Ermordung von Menschen...

  • Zitat von Irrtum.

    Edex, du liest gar nicht, was @Namine schreibt und ignorierst völlig, was sie sagen möchte. Sie hat deutlich geschrieben, dass der Verwesungszustand für den Zustand "Leiche" unerheblich ist. "Leichenteile" machen aus einem toten Tier nicht weniger eine Leiche, nur weil es "nur Teile" sind. Du nennst das tote Tier, das du isst, nur deswegen "Fleisch", weil es schmackhafter Klingt als "Leiche" und durch Jahrtausende der Sympathie zum Konsum toter Tiere als harmloser Begriff etabliert wurde.

    Der Satz: "Ich esse eine Leiche" ist falsch. Ich esse nicht EINE Leiche, sondern Teile einer Leiche, aber verarbeitet.
    Selbes könnte man statt vegetarisch, verottene oder verdorbene Pflanzenteile nennen.



    Zitat von Vynn

    "Frisches" Fleisch definiert im Prinzip auch nur, wie lange das jeweilige Stück bereits tot ist. Eine Salami bspw. ist nicht frisch, da sie geräuchert und gelagert wird und so bis zu 6 Monate haltbar ist. Hack hingegen muss frisch sein, bestenfalls nur wenige Stunden, da sich schnell Bakterien ansammeln und es schlecht wird. Wobei es natürlich keine zeitliche Angabe für "frisch" gibt, ich denke jedoch dass bei Fleisch nicht mehr als 2-4 Tage zwischen Schlachtung und Verzehr liegen sollten, abhängig von der Fleischart. Das wäre jetzt meine Definition von Frische.

    Und was ist mit Geruch, Geschmack, Aussehen? Das können auch die Definition von Frische sein. Ist beim Obst ähnlich.


    Zitat von Mr. Robot

    Pflanzen besitzen kein Gehirn und kein zentrales Nervensystem. Sie empfinden kein Schmerz. Sie sind ein völlig anderer Organismus.

    https://www.forschung-und-wiss…merzen-empfinden-13371960


    Können aber auf Umwelteinflüsse reagieren. Verständigen tun die auch. Unterhalb gibt es ein Wurzelnetzwerk. Hat eine Pflanze wenig Wasser und ist durstig, dann kann ihr eine andere Pflanze was geben. Grundsätzlich finde ich es unnützlich Pflanzen mit Tieren zu unterscheiden. Sind beide Lebewesen und der Mensch ist nunmal einzig in der Lage in dieser Größenordnung und Vielfalt Tiere und Pflanzen zu pflegen, töten oder vermehren.

  • Es hat nichts mit bequem oder unbequem zu tun, aber da dir Anthropologie nicht zwingend eine geläufige Theorie zu sein scheint gehen wir darauf ein. Generell hast du es wieder nicht geschafft anzuerkennen, dass der Unterschied Mensch/Tier ein anderer als Weiß/Schwarz ist. Ethnische oder geschlechtliche Unterschiede sind etwas vollkommen anderes als einer legit anderen Spezies anzugehören. Wenn man deinem Gleichnis hier punktgenau folgt impliziert es, dass Frauen und Schwarze tatsächlich einer fundamental anderen Spezies angehören würde als ihre Konterparts, was vollkommener Unsinn ist. Auf derartigen Basen zu diskutieren ist nichtig.


    Ein Aufmerksames Lesen meines letzten Textes hätte dir eventuell offengelegt, dass diese Darlegung einen anderen Aspekt beleuchten sollte und ich selber angab, dass man Tiere nicht an unseren Standards messen kann. Es ging hierbei lediglich um die Definition von dem bevorzugen eines friedlichen Lebens, welches in der Natur niemals grundlegend gegeben ist. Keine Ahnung weswegen du mir nun die selbe These die mein Text äußerte vorhälst, aber naja.


    Meine Argumentation basiert auf der anthropologischen Annahme, dass der Mensch eine von jedem Tier komplett unterschiedene Art Säugetier ist. Wir also einer Kategorie angehören, jedoch uns wenig bis kaum ähneln. Hierbei kann man Menschsein an vielen Punkten definieren, doch um hier mal nicht den Rahmen des Themas zu sprengen, seie gesagt, der Mensch unterscheidet sich von anderen Säugern massivst auf mentaler Ebene. Weder fühlen, noch denken wir das selbe wie Tiere. Sie sind nicht nur eine andere Gattung, sondern auch uns unähnlich und wir ihnen. Daher können wir Tiere nicht mit menschlichen Standards wie Moral, Frieden oder anderem bewerten.


    Die Wahl sich anders zu ernähren beinhaltet auch die Wahl sich genauso zu ernähren. Nur weil die moderne Zeit zunehmend schlechtere Bedingungen für Nutztiere mit sich bringt und eine stärker interessierte Tierschutzmentalität verteufelt das nicht den fleischlichen Konsum, zu dem wir biologisch ebenso geeignet sind wie zum pflanzlichen.


    Ferner liegt mir nichts ferner als eine abstrakte Rechtfertigung meiner Ernährung. Ich weiß selber, dass Lebewesen dafür sterben, dass ich Leichen verzehre und dass es ökologisch besser ist regionale pflanzliche Produkte zu verzehren. Was mich davon abhält ist keine Konvention oder andere Norm, sondern mein persönlicher Geschmack und die bedeutend bessere persönliche Verträglichkeit dieser Kost. Ich ernähre mich gerne wie ich es tue und habe deswegen auch keinerlei Gewissensbisse. Dafür muss weder ich noch irgendjemand sich rechtfertigen. Das ist wie sich für Religion oder Geschmack rechtfertigen, auch wenn hier der Faktor von verlorenem Tierleben hinzukommt. Aber wenn man so extrem wird muss man auch Daunendecken und weitere Produkte, welche aus tierischen Materialien sind verdammen. Diese Konsumart ist zwar sehr wohl eine ethische Entscheidung, aber eine ethisch persönliche.

  • Mir ist Anthropologie bekannt und ich sage, dass du sie als Rechtfertigung für die Erzeugung von vermeidbaren Leid benutzt.


    Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist ein anderer als der zwischen Schwarz und Weiß und Frau und Mann, ja, aber du rechtfertigst die Unterschiede zwischen Mensch und Tier genauso für deine Handlung, wie ein Patriarch die Unterdrückung der Frau mit den Unterschieden zwischen den Geschlechtern rechtfertigt.


    Ich widerspreche dem Patriarch, der sich der Frau aufgrund geschlechtlicher Unterschiede überlegen fühlt, genauso wie ich dir widerspreche, der sich aufgrund unterschiedlicher Merkmale innerhalb der Spezies überlegen fühlt. In beiden Fällen rechtfertigt der "Täter" seine Handlung mit den Unterschieden zum Opfer. Eine subjektive Grenze, die sich jeder dort zieht, wo sie einem bequem ist, wie gesagt. Dass sich der Mensch als Spezies von anderen Tieren unterscheidet, ist für mich keine Rechtfertigung, das Leid und den Tod von Tieren anderer Spezies zu akkumulieren, wenn es sich vermeiden lässt.

  • Ich widerspreche dem Patriarch, der sich der Frau aufgrund geschlechtlicher Unterschiede überlegen fühlt, genauso wie ich dir widerspreche, der sich aufgrund unterschiedlicher Merkmale innerhalb der Spezies überlegen fühlt

    Müssen wir nun wirklich erneut aufrollen, dass die Spezies Mensch =/= der anderen Spezies ist? Wir sind nicht eine Spezies mit Tieren, wir wir teilen mit einigen Tieren lediglich die Oberkategorie Säugetier, dass macht sie nicht zu unserer Spezies. Wiederholt indiziert dein Beitrag einen Unterschied zwischen Mann und Frau der dem von Mensch und Katze gleicht. Wenn du nicht in der Lage bist, überhaupt einen korrekten Fall darzulegen in mittlerweile 3. Anlauf, so kann ich dieses Bild einfach nicht werten. Wenn der Unterschied zwischen Mann und Frau für dich gleich dem Mensch/Katze ist oder du selbiges aus meinem Text herauslesen zu können vermeinst, so muss ich mein Bedauern über das missverstehen einiger Umstände ausdrücken.
    Deine hochgeschwungene, aus Retterposition formulierte Position ändert nichts daran, dass der Text inhaltlich nicht einmal Korrekten Bezug auf den Text nimmt, auf den er sich beziehen sollte. Das beste daran ist vor allem, dass wenige Zeilen später von dir anerkannt wird, dass der Mensch einer anderen Spezies angehört als Tiere:


    Dass sich der Mensch als Spezies von anderen Tieren unterscheidet, ist für mich keine Rechtfertigung,

    Warum jetzt also ein Teil 1 und 2 die sich inhaltlich nicht decken?


    Auch dein erster Satz missversteht meine Intention. Ich rechtfertige meinen Konsum nicht, da es absolut keinen Grund für eine Rechtfertigung gibt. Wenn Leute sich für ihren kulinarischen Geschmack rechtfertigen müssten, wäre das schon immens traurig.
    Das Gro meines Textes war darauf ausgelegt, aufzuzeigen, weswegen weder ich, noch ein Großteil der Menschen das Tier als mit dem Mensch vergleichbar sieht. Versteif dich also bitte in der Debatte auf Punkte, von denen jeder Mensch mit grundlegendem Bildungsabschluss sehen sollte, dass sie für andere Themen intendiert waren und ziehe sie aus dem Kontext für Punkte, in denen sie dir liegen.


    Echte Fragen die man hier stellen kann wären z.B. inwiefern ist der Konsum noch etwas persönliches, bzw sollte er es sein? Dergleichen. Und nicht das mehrmalige missverstehende Wiederholen eines Umstandes.

  • Du willst mich nicht verstehen. :b Ja, der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist nicht vergleichbar mit den Unterschieden zwischen Mann und Frau.


    Dennoch handeln beide Parteien auf Grundlage von Unterschieden, die die Handlung rechtfertigen sollen. Wer definiert die Kriterien, anhand denen eine Handlung gerechtfertigt ist? Wie gesagt, sollten wir uns nicht anhand von den Dingen orientieren, die wir gemeinsam haben statt derer, die uns Unterscheiden?


    Ich sehe in deiner Argumentationsweise keinen Unterschied zur Argumentationsweise von einem Patriarchen. Es ist scheiß egal, ob Unterschiede zwischen Mensch und Tier =/= Unterschiede zwischen Mann und Frau sind. In beiden Fällen werden Unterschiede als Rechtfertigung für eine Handlung genommen.

  • Und was ist mit Geruch, Geschmack, Aussehen? Das können auch die Definition von Frische sein. Ist beim Obst ähnlich.

    Uff, per se habe ich Frische nicht durch ein bestimmtes Merkmal definiert, mir ging es mehr darum den Begriff selbst zu bestimmen ("Was bedeutet frisch?"). Natürlich hast du recht, die von dir genannten Punkte sind auch entscheidend für den Zustand des Nahrunsgmittels, unabhängig ob Fleisch oder Gemüse/Obst. Hack ist z.B. aber sehr anfällig für Bakterien weil es gehäckselt ist und bis man riecht (oder auch sieht), dass es verdorben ist, vergeht einige Zeit. Insofern ist für mich persönlich der Geruch kein bzw. nicht der alleinige Indikator über die Frische. In der Regel halten sich Obst und Gemüse naturbelassen länger als rohes Fleisch, was die Lagerung meist einfacher macht da man nicht zwingend auf ein Kühlmittel angewiesen ist.
    Kaufst du im Supermarkt eine Paprika, die total gut aussieht, und schneidest sie zwei Tage später auf ist sie innen womöglich verschimmelt. Das Äußere hat einen also getäuscht (wobei Paprika im Kühlschrank teilweise wochenlang halten... will nicht wissen was sie mit denen angestellt haben).

    Echte Fragen die man hier stellen kann wären z.B. inwiefern ist der Konsum noch etwas persönliches, bzw sollte er es sein?

    Dem würde ich nicht ganz zustimmen. Zwar leben wir in einem Zeitalter, in dem sich jeder gut informieren kann, aber es herrscht noch immer eine große Unwissenheit (teils gewollt, teils ungewollt) über die Zustände im Schweinestall um die Ecke. Wenn man die Leute aufklärt und ihnen zeigt "Hey, hier kommt euer Fleisch her, findet ihr das gut?" und sie dann sagen "Ist mir egal" kann man über den persönlichen Faktor sprechen: Warum ist der Person das egal? Oder wenn nicht, würde die Person etwas ändern? Wenn ja, was? Verzichten? Reduzieren? Auf Öko-Siegel achten?


    Und nein, ich hab nichts gegen Fleischesser denn jeder soll für sich entscheiden, was er isst. Seitdem ich selbst darauf verzichte interessiert es mich einfach wesentlich mehr, warum andere es nicht tun. ^^

  • Anthro

    Hi na. :^)


    In beiden Fällen werden Unterschiede als Rechtfertigung für eine Handlung genommen.

    Kannst du bitte mal lesen? Es wurde mehrmals gesagt, dass keine Rechtfertigung stattfindet. Kein Fleischesser muss sich rechtfertigen, nur weil ein Mr.Robot bei einem Vergleich von Mensch und Tier, zwei vollkommen verschiedene Sachen, den Vergleich Schwarzer und Weißer einbringt. Das fühlt sich fast schon so an, als ob ein Fleischesser auf der gleichen Stufe wie ein Rassist oder Sexist ist.
    Und ich kann tatsächlich lesen, dass du das nicht auf die selbe Stufe stellst. Trotzdem stellst du das beides als das selbe Problem dar.

  • Es wurde mehrmals gesagt, dass keine Rechtfertigung stattfindet

    Natürlich ist das eine Rechtfertigung. Laut Definition.


    Als Begründung oder Rechtfertigung (altgriechisch λόγον διδόναι [i]logon didonai, engl.: justification) wird in der Philosophie die Darlegung von Gründen für eine These verstanden. In der strengen logischen Form spricht man von einem Beweis. Im 20. Jahrhundert sehr prominent ist der Versuch, Begründung durch wissenschaftliche Erklärung zu erreichen. Ein jüngerer Sonderfall sind Argumentationen, die im rationalen Dialog zur Zustimmung gebracht werden können.

  • Da @Kukkisa den Großteil meiner Antwort gerade zusammengefasst hat, gehe ich mal auf @Vynn ein.


    Es ist tatsächlich eine interessant zu welcher Konsumart sich Leute reflektiert entscheiden. Tbh absolut niemand kann Massenhaltungsumstände appetitlich finden, mit Gleichgültigkeit reagieren jedoch schon. Genau dass ist der Punkt an dem man ansetzen sollte. Stärker differenzieren, gesetzliche Auflagen zur Kennzeichnung und ein besseres Bewusstsein schaffen. Sehr sehr viele Menschen ernähren sich gerne umweltbewusst und auch tierbewusst, auch wenn es teurer wird, es muss nur auch die Basis dafür gegeben sein.


    Meine Hauptgründe für den nicht-Verzicht sind natürlich zum einen der Geschmack, zum anderen, dass meine Verdauung mit Fisch (und Fleisch, aber ich esse eher viel Fisch als Fleisch) deutlich besser klar kommt als mit zB Nudeln etc. So geht es mir gesundheitlich extrem viel besser als früher seit ich eine Fisch- und Salatzentrierte Ernährung fahre als bisher eine Ernährung mit quasi keinem Fleisch und Fisch, auch damals mit ähnlichem Gemüseinput. Das ist auch der Grund, weswegen ich zwar auch Missstände in Tierhaltung sehe und verachte, jedoch trotzdem an meiner Ernährung festhalte.


    Da ich es entweder übersehen habe oder es da nicht stand würde mich dein Verzichtsgrund auch interessieren, nur weil man unterschiedliche Meinungen/Ansichten/Angewohnheiten hat finde ich trotzdem die Überzeugung einer jeden Person interessant.

  • Zur Unterscheidung zwischen Mensch und Tiere ist noch gesagt, dass der Mensch andere Lebewesen analysieren, forschen, einen Namen geben und auch deren DNA lesen kann. In Norwegen sammelt man in einem Bunker Samen von möglichst aller Pflanzen für den schlimmsten Fall. Sonst kann man sagen, dass die Tiere nur dezentral was ändern können, aber der Mensch kann überall eingreifen. Das Argument "Ohne den Menschen rettet man die Erde", was sehr oft gesagt wird stimmt für mich. Die Erde ist ohne den Menschen viel angreifbarer. Ein Asteroideneinschlag würde reichen um alles Leben auf der Erde ausfulöschen. Der Mensch würde diese Gefahr als Erstes sehen und als Erstes handeln.


    Außerdem muss keiner dafür entschuldigen, was man isst. Solange die Erde sich dreht, dreht auch die Forschung und Entwicklung anderer Maßnahmen um die Bedingungen zu verbessern.



    Zitat von Mr. Robot

    Wenn man darauf angewiesen ist, Fleisch zu essen, wie zum Beispiel die Inuit in der Arktis, weil sie einfach nicht die Ressourcen zum überleben haben die wir haben, dann ist das nicht verwerflich. Aber du bist nicht auf den Konsum tierischer Produkte angewiesen. Das einzige, was dich davon abhält damit aufzuhören, ist die Konvention.

    Viele Menschen sind nicht auf Fleisch angewiesen un zu überleben, weil es genug andere Nahrungen gibt, aber trotzdem essen viele Fleisch und auch früher wo es keinen Supermarkt gab und die Menschen das Essen besorgen mussten. Der Mensch isst Fleisch, weil es zur Nahrungskette dazu hört. Ein Tier gejagt zu haben gilt als einen "großen Fang" und das alles obwohl man nicht auf Fleisch angewiesen sein muss.

  • Natürlich ist das eine Rechtfertigung. Laut Definition.

    Wir dürfen natürlich nicht vergessen, dass Rechtfertigung nicht rein faktisch ist, sondern auch ethisch und moralisch unterlegt ist. Nicht nur mit deinen so heiß geliebten Fakten und Begründungen. Nur fällt das in dem Fall eventuell einfach raus, weil es einen moralisch nicht stört. Da braucht man dann niemanden, der einen auf eine Ebene mit Vergewaltigern setzt, nur weil man Fleisch isst. :)

  • @Zaionar
    Im Prinzip aus ähnlichen Gründen wie du (nur umgekehrt), sprich der Gesundheit bzw. dem Wohlbefinden wegen. Seit dem ich verzichte geht es meiner Verdauung besser, hatte seit einigen Jahren leichte bis mittlere Problem mit eben jener und nun kaum noch. Zu Beginn habe ich den Geschmack auch vermisst, denn ich habe zwar noch nie oft, aber gerne Fleisch gegessen, vor allem Geflügel. Mittlerweile ist es mir egal, es gibt genug Produkte die das Fleisch als Beilage ersetzen und nun gehe ich mit dem Gedanken durchs Leben "wenn, dann richtig" also achte ich ebenfalls darauf, Gelantine und all die versteckten (Lebend-)Tierbestandteile zu meiden. Dass ich alleine wohne und jeden Tag in einer Studentenmensa essen kann hilft mir dabei sehr, denn ich kann für mich planen und letztere hat immer (leckere!) vegetarische und/oder vegane warme Gerichte. Besonders in den Studentenhochburgen fällt es leichter, fleischlos zu leben, da der Verzicht heutzutage auch ein Trend ist und der Einzelhandel darauf natürlich anspringt. Das sehe ich besonders, wenn ich mal meine Eltern besuche: Deren Edeka (Kleinstadt, 9k Einwohner) führt ein Miniregal mit Veggie-Produkten, mein Edeka (Großstadt, 250k) hat eine ganze Abteilung dafür. Mir dort eine passende Mahlzeit zu suchen fällt nicht schwer, wobei ich abends meist kleineres esse.


    Und genau der Punkt, den du ansprichst, nämlich dein persönliches Wohlbefinden und deine Gesundheit, sprechen dagegen zu sagen "wir schaffen jetzt Fleisch ab, es ist so böse!". Es gibt unzählige Stoffwechselkrankheiten, bei denen man das und das nicht essen kann, oder Unverträglichkeiten, bei denen man auf Lebensmittel negativ reagiert. Viele Nährstoffe müssen dann ausgeglichen werden und jeden Tag Kapseln zu schlucken sehe ich nicht als Alternative, wenn man das über Nahrung kompensieren kann. Selbst wenn es nicht die Gesundheit ist sondern lediglich der Genuss, wer bin ich dir dein Essen verbieten zu wollen?
    Was mir viel wichtiger ist, ist eben die Aufklärung, das Abschaffen von Fleischproduktion in Massen, der bewusstere Verzehr. Immer dieses drastische Verbietenwollen halte ich für falsch, weil es bei vielen direkt eine Abwehrhaltung hervorruft und weniger für Verständnis sorgt.
    Greenpeace steht immer wieder vor unserem Lidl und sammelt Unterschriften gegen Discounter-Billigfleisch, anstatt den Leuten zu sagen "böse böse Fleisch" klären sie Interessierte darüber auf, worauf sie beim Kauf achten können um bessere Haltungs- und Lebensbedingungen zu unterstützen. Das halte ich für besser als ein Verbot und macht die Menschen (leider nicht alle) empfänglicher für ihre Aktion.

  • 98% des Fleisch kommt aus der Massenproduktion und bevor In-Vitro solche Summen erreicht, dauert es wohl noch einige Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte. Insofern kann das In-Vitro Fleisch für den Bauer von Nebenan, bei dem ja alle einkaufen, wenn sie mit Tierleid in der Massentierhaltung konfrontiert werden, unmöglich unangenehmer sein als die Massenproduktion es eh schon ist. Zumindest nicht in den kommenden Jahrzehnten.