Verschollen in Hoffnung

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  • Guten Tag liebe Forumler,


    ich habe mich nun auch mal entschieden, meinen Monolog online zu stellen. Auch wenn er vielleicht viel zu sein scheint, lest und kommentiert ihn, bitte :) . Ich lege große Hoffnungen in diese Art des Schreibens für meine Zukunft und bin deswegen über jede Kritik mehr als dankbar :)


    Ein verregneter Tag! Keine Sonne am Himmel. Schatten! Dunkelheit! Finsternis! Mit jedem Blick aus dem Fenster sehe ich nur Trostlosigkeit. Grau ist die Gegend, ohne Farben. Ohne Geschmack das Essen. Ohne Sinn die Welt. Mein Geist eingekettet im Schattenreich des Nebels. Nichts mehr ist da, außer dieser grauen Welt. War das nicht mal anders? Gab es nicht mal eine Zeit, in der die Sonne heller als die höchste Flamme schien? Gab es nicht mal eine Zeit, in der die Welt bunt und voller Farben war? Gab es nicht mal eine Zeit, in der das trockenste Korn wie die frischeste Kirsche schmeckte? Konnte ich nie frei sein, nie im Leben baden? Doch, es gab einst eine Zeit in der das Leben ein Geschenk schien, in der meine Sprossen keimten und in der ich Farben sah.


    Ich weiß es noch ganz genau, als ich dich damals als erstes sah. Es war, als würde die Zeit stehen bleiben, während mein Herz begann Feuer zu pumpen. Es war, als würde der Augenblick nie enden, indem dein Lächeln mich erreichte und in dem deine warmen Hände mein Leben zum Beben brachten. Ich hielt es für ein Traum, als mich dir die Engel schenkten, ich dachte es sei eine Illusion, als mir Aphrodite dir in Gestallt erschien. Voller Feuer war mein Herz und in Liebe getaucht meine Seele. Ich dachte, diesen Augenblick könnte nichts zerreisen, als ich dich einst sah. Doch die Zeit markierte seine Spuren und das Lächeln, was du mir damals gabst, verschwand. Nie mehr hat deine Anmut mein Gemüt verlassen, nie mehr entrißest du dir den Blick meiner Seele. Bei jedem Augenzwinkern vergangen einige gefühlte Tage und mit jeder Sekunde die verstrich, wurde meine Begierde größer.


    Ich wollte dich annehmen. Wollte dich lieben. Wollte dich ehren. Wollte dich auf Händen über alle Täler tragen und über alle Flüsse gleiten. Ich konnte nicht mehr von dir lassen, ohne zu zerfallen und unterzugehen. Ich war süchtig nach deiner Nähe, verrückt nach der Wärme, die du mir durch deine Anwesenheit gabst. Ich war bereit, alles für dich zu geben, wollte für dich leben, für dich stehen, für dich durch die Hölle gehen. Es schien alles unkompliziert, als du bei mir warst, schien alles wie von Hand gegossen und wie aus Kristall geschmiedet. Doch wie lange sollte ich diese Energie in mir halten können, wie lange den Ausbruch verhindern können, der ohnehin unvermeidlich war? Ich wollte nichts außer dir, doch mein Herz schoss sich zu sehr auf dich ein, meine Seele heftete sich zu vehement an dich und ließ mich nicht mehr frei, brachte keine Bewegung mehr in mein Leben, ohne dich. Sah keine Farbe mehr außer deinen schwarzen Haaren. Sah kein Licht mehr außer deinen schimmernden Augen und fühlte keine Luft mehr außer deinem strahlenden Lächeln. Du gehörtest zu mir, warst eine Seele, ein Bild mit mir. Doch auch die stärkste Liebe kann nicht bestehen, wenn du mir dein Leben nicht erwidern kannst, wenn du mir nichts geben kannst, von deinem Herzen, wenn ich für dich nicht mehr als alles andere bin.


    Doch trotz aller Schmerzen hörte meine Begierde nach dir nie auf, kam meine Flamme nicht von dir, hörte die Illusion nicht auf. Die Illusion, wegzufliegen, in die unendliche Weite, dem gelben Licht entgegen, mit dir. Hand in Hand einzutauchen und zu einem gigantischen Seelenstrom zu verschmelzen, bevor die Endzeit uns vereint. Nie mehr von deiner Seite zu weichen, dich zu lieben und an mich zu drücken, deinen Körper zu spüren, deine Glut zu empfangen und das zu tun, wofür wir geboren wurden. Nie endete die Illusion, nie konnte ich die Ketten loswerden, die ich ausgesendet habe, nie konnte ich deine fehlende Leidenschaft ertragen. Ich sitze vor dem Fenster und die Farben von einst sind nur noch traurige Erinnerungen. Die Welt ist grau und für mich, nicht zu begehen, ohne dich. Und bevor der letzte Stern von meinem Horizont verlischt, werde ich immer an dich denken und deine Wärme aufsaugen, sofern mein Leben mich noch nicht in die Trostlosigkeit verschlungen hat.


    Mir wird immer mehr bewusst, welch Pein ich mir auferlegt habe, als ich meinem Herz erlaubte, dir das Feuer der Leidenschaft entgegen zu tragen. Ich hätte mich schließen müssen, hätte alles von mir werfen müssen, was mich die schmerzenden Stiche der Liebe spüren lässt. Ich hatte es doch lange geschafft, so durch das Leben zu gehen, ohne die Qualen und den stechenden Schmerz, den man Liebe nennt, spüren zu müssen. Ich war frei. Ich war glücklich, wenn ich es wollte und frei zu anderen, wenn ich es wollte, mehr als zu Freundschaften war ich nicht gewillt mich hinzugeben, ja sogar nur dieses schlug ich beim Femininen aus. Doch dann sah ich dich und alles war mit einemmal anders…wieso ließ ich es zu, dass ich in Folge dessen mein Leben ruiniere? Ich hätte es besser wissen müssen, meine Seele, die ich dir schenkte, ließ mir nichts von der warmen Freude der Liebe und das so Wunderbare an ihr, er hinterließ nur Dreck und Wunden, die noch längst nicht verheilt sind. Ich fühle immer mehr, wie ich mit meinen Gedanken umherwandel, alles wird weiß um mich herum, die einstigen Umrisse, die ich bei den grauen Gebäuden noch erkennen konnte, verschwinden nun auch vollends im Nichts, ich bin verloren, verschollen, irgendwo und doch nirgendwo, dort, wo nie ein Menschliches Wesen hinwollte.


    Bilder. Umrisse. Langsam löst sich der dichte Nebel vor meinen Augen auf. Was ist geschehen? Ist es schon wieder Frühling? Wie viel Zeit ist vergangen? Ein Weg. Eine breite Straße erstreckt sich vor meinen Augen. Eine weite Passage, wie von Römern geschmiedet und von Gott gesegnet. Was bedeutet sie? Wo führt sie hin? Ich wandere kurz vor und blicke um mich. Je weiter ich gehe, desto mehr verstummt der Nebel vor und um mich. Blumen, ein Meer wie ein Regenbogen, erstrecken sich an den Rändern, Bäume, deren Blätter so grün wie der schimmernste Smaragd scheinen, wachsen aus dem Boden und aus dem dichten Moos an der grauen Mauer werden zwitschernde Vögel, die ihre Botschaften singend in die Welt hinaustragen. Was für ein Ort ist das hier? Wo hat der Wind mich hin verschlagen? Was soll ich hier? Wo ist das Ende meines Wegs?


    Ich laufe weiter, mein Blick, fest wie ein Anker an den Weg gerichtet, verliert ihn nicht mehr aus den Augen. Wo führt er nur hin? Und war er schon immer da? Habe ich ihn nur wegen dem Nebel nicht gesehen? War ich die ganze Zeit Nahe und doch neben der Straße? Ich stoppe! Eine Wegspaltung erstreckt sich vor mir. Endlich sehe ich ein Richtungsschild. „Zukunft“ oder „Vergangenheit“ lauten die Wege. Wo bin ich hier nur? Ist das ein Hirngespinst, was sich in meinen Träumen abspielt? Oder bin ich hier im Bewusstsein meiner selbst, im Auftragsbuch meines Lebens, im Ort, wo ich meine Bestimmung suchen soll? Zwei Wege, doch welchen soll ich einschlagen, welchen bewandern und mein Leben beherrschen lassen? Ich blicke nach rechts, ins Auge der Zukunft. Ein schwarzes Loch liegt vor mir, kalt bläst der Wind dort hinein. Unbekannt ist das was folgen wird, aber wie wird es mir ergehen, wenn ich dort hindurchgehe? Was werde ich sehen? Tod und Verwüstung? Oder doch Freude und Liebe? Aber das Bild ist unbekannt, nicht einsehbar, wenn man ihn nicht einschlägt. Ist da die Vergangenheit nicht sicherer?


    Ich wende nach links, in Richtung der Vergangenheit, im Kern meines Gedächtnisses, im Vokabular meines Herzens. Bilder, wie sie frischer nicht sein könnten, keimen wieder auf. Bilder, deren Freude so hell strahlt, dass die Sonne neidisch würde, berühren mich. Sternstunden, von dessen Momente ich wieder wie angezogen bin, übermannen mich. Das Vergangene lockt, das Leben in der Zeitlosen Ebene verlangt nach mir, alles Schöne noch einmal zu erleben. Doch was dann? Wie soll ich so neue Geschehnisse erleben, neue Gefühle kennen lernen und meinen Raum des Lebens neu beschmücken? Doch ist ein sicheres Leben in alten, vorhersehbaren Geschichten nicht ungefährlicher als ein lebendiges Leben, wo alles Licht mit einemmal aus und die Wärme vorbei seien kann? Der Lockruf der Vergangenheit ruft nach mir, doch was ist das? Ich sehe vor mir erneut alles Traurige und Dunkle, was mir zugetragen wurde. Mein Körper wird langsam kälter und meine Adern schwellen an. Nicht! Ich will dich, die du mir das Herz gebrochen hast, nicht mehr sehen! Ich will nicht mehr einen Funken Gedanken an dir verschwenden, doch tue ich es trotzdem, doch brennt mein Ofen trotz allem weiter und hängt sich neben dich. Ich will diesen Pein nicht mehr erleben, will nicht mehr an etwas hängen, was verloren ist, will nicht mehr jeden Tag sterben um als Untoter wiedergeboren zu werden.


    Doch wie soll ich entkommen? Wie soll ich dagegen ankämpfen? Dieses Gefühl, was mit warmer Liebe nichts mehr zu tun hat, sondern nur noch blanke Sehnsucht, Schmerz und Abhängigkeit darstellt. Wird es jemals aufhören? Ich hab keine Wahl, ich muss flüchten, ich muss in die Zukunft wandern. Doch wird es auch dort jemals aufhören? Und bringt die Zukunft nicht am Ende genauso viel Schmerz? Kann ich ihr vertrauen? Aber wie soll ich Antworten bekommen, wenn ich es nicht wage. Ich kann dich nicht mehr sehen! Ich schaue weg, renne den Weg in die Zukunft entlang, werfe mich in den schwarzen Seelenstrom des Unbekannten hinein und suche um Vergebung, rätsle, was mir begegnen wird im neuen Reich, überlege, ob der vergangene Schmerz nicht erträglicher war, als der Neue. Ich fliege umher, tausende Fragen suchen mich heim, auf die ich keine Antwort weiß, suche einen Lichtstrahl, doch der Weg ist verhüllt. Ich schließe meine Augen und falle kurz darauf in tiefe Bewusstlosigkeit, bevor ich noch mal mitbekomme, wie ich mich durch die Dimensionen in eine neue Ebene drehe.


    Mein Kopf schwirrt. Was ist passiert? Wo bin ich gelandet? Wie lange war ich weg? Ich öffne meine Augen und blickte auf eine breite Wiese vor mir, keine Wolke am Himmel, nur der helle Sonnenschein, der mich sanft vom Boden hebt. Ist das das Paradies? Ist das meine Zukunft? Ist das denn möglich, nach all dem, was passiert ist? Ist diese Märchenwelt wirklich das, was mir begegnen wird? Diese Wiese, ich hab sie schon öfters vor mir gesehen, als ich spazieren ging im Frühling, doch schien nie so die Sonne drüber, wie jetzt. Ich setzte mich unter einen Baum und blickte in Richtung des Himmels, in Richtung der Lebensstrahlen der Sonne. Es scheint alles plötzlich so unbeschwert, so frei, so einfach. War es nötig, dass ich der Zukunft vertraue? Doch was sollte dieses Bild an meinem Kummer ändern, der mich plagt? Was sollte sich hier an all dem ändern? Was für eine Stimme ruft da? Wer ruft da so sanft meinen Namen, dass die Nachtigallen eifersüchtig und die Grillen neidisch werden? Ich drehe mich um, blicke in den Wald der angrenzt. Wer bist du, die ich in den Schatten sehe? Was ist es, was du mir sagen willst. Wie kommt es, dass ich dich nicht sehe, aber trotzdem mein Herz zu pumpen beginnt. Was geht nur vor?


    Ist das alte Feuer wirklich erloschen? Nichts mehr fühle ich davon, nichts mehr davon ist von Bedeutung. Beim bloßen Gedanken an dich fühle ich plötzlich wieder diese unendliche Weite, die es mir möglich macht, höher als die Gazelle zu springen und tiefer als der Wasserfall zu fallen. Plötzlich fühlt es sich an, als würden sich die Berge von selbst bewegen und die Sonne immer heller strahlen. Plötzlich fühle ich wieder das Wahre, was ich nicht für möglich gehalten hätte, wieder zu finden, plötzlich glaube ich wieder an Wunder, plötzlich erkenne ich das Leben wieder, plötzlich ist meine Kraft wieder da. Ich eile dir entgegen, mit großen Schritten, nichts ist da, was mich aufhalten könnte, weder der weite Teich, noch der steinige Abhang bringen mich von meinem Weg ab. Ich springe und mit jedem Schritt wird die Wärme größer und jedes gesungene Lied lauter. Ich bin da, schaue deinen in Schatten getauchten Körper an. Frage wie du heißt, möchte wissen, was du bist, möchte mit dir mein Leben teilen. Langsam verschwindet die Dunkelheit, die um dich herum war, ich erkenne Umrisse, langsam Farben und Bilder deiner selbst. Du bist…


    Mit einemmal reise ich die Augen auf und blicke um mich. 2 Uhr morgens, zeigt mein Wecker an. Ich liege in meinem Bett, noch so unberührt, wie ich eingeschlafen bin. Doch was soll das gewesen sein? War das nur ein Traum? Habe ich mir all diese Erlebnisse, all diese Reisen, all diese Erinnerungen nur ausgedacht? Und vor allem: war meine Zukunft real? War ich wirklich im Licht der Sonne getaucht und was war mit dem Wesen, dessen Ausstrahlung mein Herz zu beben brachte? Ihr Bild habe ich nie gesehen, wer war sie? Was wollte sie? Und was wollte sie mir sagen? Werde ich diese Gestallt je wieder sehen? Wird dieses Licht je wieder durch mein Herz hindurch in die innersten Zellen meines Lebens dringen und mich mit Flügeln versehen, die mich bis zum Mond tragen und wieder absetzten könnten? War das alles überhaupt real? Ja, das war kein Traum, es war meine Vision, meine Bestimmung für den Rest des glühenden Lebens. Und irgendwann werde ich sie wieder sehen und wieder diese Glut in meinem Herzen fühlen, wenn ich der Zukunft so vertraue, wie es vom Schicksal verlangt wird und mein Leben nicht von der Vergangenheit in Besitz nehmen lasse.

  • Du weißt ja schon, dass ich das schon lange gelesen habe und du weißt auch, dass mir nichts dazu eingefallen ist, also ich konnte keine Kritikpunkte finden. Das hat sich nicht wirklich verändert, aber es kann einfach nicht sein, dass zu so etwas gutem nichts geschrieben wird, oder? Hiermit sage ich mal aus, dass jeder, der denkt, er sei ein passabler Kommentator, hier postet, denn es ist wirklich nicht leicht, hier zu kritisieren. Aber es gibt hier im BB so viele gute "Kommi-Schreiber", da dürften sich doch einige finden, die hierzu etwas schreiben können, oder? Nischara, ich bitte dich, es mir nicht übel zu nehmen, wenn ich kaum kritisiere, aber es gibt eben nicht viel, was man negativ bewerten kann. Ehrlich gesagt, ich sehe an diesem sehr schönen Monolog nichts negatives, also vom Schreibtechnischen her. Der Inhalt ist einfach klasse... wirklich. Du beschreibst den Liebesschmerz, wie es nicht viele können, du beschreibst ein blutendes Herz. Du beschreibst das Glück, was der "Erzähler" spürt, als er den Schatten dieser Person erblickt. Du beschreibst, wie schrecklich es ist, seine große Liebe verloren zu haben. Das können sicherlich einige beschreiben, doch so gut wie du es getan hast, das können eher weniger. Ich bin wahrlich begeistert und hoffe, dass du hier noch weitere Monologe reinstellen wirst, denn das, was du hier aufs Papier gebracht hast, war ein Genuss für den Lesergaumen. Wahrscheinlich gibt es deswegen auch keine Kommentare, zu gut, als dass man noch wirklich viel schreiben könnte. Du hast die Situation dieser Person so dramatisch geschildert, so verzweifelt. Ich hoffe jedem, dass ihm so etwas nicht passiert. Mir geht es bzw. ähnlich wie dieser Person, bevor sie ihre große Liebe erblickt hat. Ich komme sehr gut mit Mädchen klar, normale Freundschaften bilden sich da auch. Doch feste Freundschaften eher nicht, ich würde solche wahrscheinlich auch ablehnen. Doch ich weiß natürlich nicht, ob ich jemals meine große Liebe treffe. Nun ja, ich schweife bereits ab. Zum Schluss sage ich noch einmal, der Monolog hat mir sehr gut gefallen, du gehörst zweifelsfrei zu den besseren Autoren des gesamten BisaBoards. Da bin ich mir wirklich sicher. Nur so nebenbei: Deine Story werde ich bis morgen auch gelesen haben, einen Kommentar werde ich dann selbstverständlich auch hinterlassen. Ich habe gesehen, dass du -außer Sheewa426- keinen einzigen Kritiker hast und das kann meiner Meinung nach nicht sein, auch wenn ich das bei anderen Storys auch sehe (dort bin ich zumeist der einzige Kritiker). Na ja, ich wäre begeistert, noch mehr von dir lesen zu dürfen.


    Gruß vom Drachen und seinem Reiter


    Eragon&Saphira