Buona sera, mein lieber Schreiber.
Mit einiger Verspätung trudel ich dann auch noch ein, da mein Beitrag vorhin durch meine eigene Dummheit gelöscht wurde, und ich ihn neu schreiben darf. (Intelligenzbestie!) Das werde ich hiermit erledigen und dich direkt mal darauf hinweisen, dass ich kein Blatt vor den Mund nehmen und offen über alles sprechen werde. Wie ich aber schon von deiner Einstellung zur Besserung entnehmen kann, kannst du damit gut umgehen und lässt dich nicht entmutigen. Dafür erst einmal ein Lob und dann würde ich sagen, lasset den Kommentar beginnen - ob du nun möchtest oder nicht. :D
Ich beziehe mich einfach mal auf dein aktuellstes Kapitel, denn du wolltest ja eine ehrliche Meinung zu diesem haben und da meiner Meinung nach der Rest mehr als genügend kommentiert wurde (und ich auch nicht mehr dazu sagen könnte), möchte ich mich da auch nicht wiederholen oder dir alles zweimal unter die Nase reiben, sondern einfach zu deinem jetzigen Fortschritt eine ehrliche Meinung loslassen.
Direkt am Anfang eine ausschlaggebende Beschreibung zu setzen ist sehr... mutig. Das ist eine Beschreibung, die sehr wichtig ist und auch mit der Gestalt verbunden werden muss. Natürlich möchtest du das an einigen Stellen eher etwas bündig halten, aber tu das lieber nicht, das macht die Geschichte nur unverständlicher.
Zitat von dirEs besaß einen Panzer, ähnlich dem, den Schildkröten auf dem Rücken haben, trug kleine Fühler auf dem Kopf und zwei durchsichtige Flügel, die sich im Moment hin und her bewegten. Der Körper der Kreatur war mit Schuppen versehen und hatte auch sowas wie Beine und Arme.
Hinter ihr standen noch mehr Exemplare der Art, welche alle ziemlich bedrückt dreinblickten. Die Kreatur [...]
Da muss ich mich eindeutig viel zu viel auf meine eigene Fantasie verlassen und ich finde, dass diese Bestie, wie du sie beschreibst, irgendwie nicht lebendig wirkt. Geb und noch mehr Einzelheiten zum äußeren Erscheinungsbild: Wie sieht sein Kopf aus? Die Farbe des Wesens? Hebt es sich durch noch exaktere Merkmale von den anderen Exemplaren ab (bspw. durch Körpergröße)? Wo wir auch gerade von der Körpergröße reden, fällt mir auf, dass du diese gar nicht erwähnt hast. Das ist wirklich sehr schade, denn das könnte auch ausschlaggebend dafür sein, wie deine Protagonisten handeln, bzw. dein Ich-Erzähler. Dazu fällt mir auf, dass sie nicht gerade "menschlich" handeln. Ich meine, dass die Protagonisten meiner Meinung nach nicht wirklich normal handeln, denn welcher Mensch stell sich so einfach einer solchen Kreatur, die etwas strange wirkt, vor und vertraut ihr in der nächsten Sekunde schon? Mir kommt das etwas unmenschlich vor, denn die normale Handlung eines Menschen wäre da doch, dass er etwas mehr in Deckung gehen würde oder sich etwas weiter abschottet, bzw. dieser Kreatur erst einmal etwas skeptisch gegenübertritt.
Beziehen wir uns jetzt aber nicht nur auf deine menschlichen Charaktere, sondern noch etwas weiter auf die Kreaturen, die ich mir noch immer nicht so ganz vorstellen kann, und deren kleine Horde. Du schreibst, dass mehrere "Exemplare bedrückt dreinblickten" (blau), aber du beschreibst nicht, wie sie genau sehen und wie das auf deinen Erzähler wirkt - oder wie im einzelnen ihre Augen aussehen, wenn sie dann welche haben, du beschreibst es ja leider nicht. Es muss ja irgendeine Wirkung haben, bzw. sie müssen ja irgendwie Augen haben. (Oder? xD)
So viel dazu, gehen wir dann lieber noch einmal auf das rot markierte ein, denn das stört mich persönlich auch. Zweimal das selbe Wort in so einem kurzen Abstand. Da hättest du sicherlich einige bessere Wörter finden können wie z.B. Geschöpf/Monster/Bestie (...) und das wäre nicht so sehr aufgefallen. Du hast ja gerade mal ein paar Wörtchen dazwischen. Wäre es auf längerem Abstand gewesen, würde es mir einfacher fallen, darüber hinwegzusehen, aber so geht das leider nicht. Wiederholungsfehlerchen können aber immer mal wieder passieren, aber das Wort zieht sich beinahe über das ganze Kapitel. So dramatisch ist das auch nicht, bricht jetzt nicht eine Welt zusammen, keine Panik, aber nach einiger Zeit nervt immer ein und das selbe Wort. :)
Was mir auch beim flüssigen Lesen so aufgefallen ist, wäre, dass du immer wieder zu schnell von einer Ecke zur anderen hüpfst und das alles ziemlich schnell abhandelst. Warum? Eine Stelle, die ich dir gerne demonstrieren würde.
Zitat von dirAllerdings fielen nach einiger Zeit drei der schildkrötenartigen Wesen und waren tot.
Und das ist dann einfach so oder wie soll ich mir das vorstellen? Sind sie nicht kurz davon abgelenkt, dass geliebte Kameraden und Kampfgefährten fallen? Nehmen sie das einfach so hin, dass Geschöpfe neben ihnen sterben und zusammensacken? Wirkt auf mich einfach zu flach, denn so schnell schließt niemand damit ab. Natürlich müssen sie nicht direkt in Tränen ausbrechen und dahinrennen, jedoch ein kleiner Blick aus dem Augenwinkel wäre da doch wohl zu erwarten, oder? Eine kleine Gefühlsregung oder irgendetwas in der Art müsste drinne sein, sonst wirkt es einfach nur unreal und etwas zu abegeschlossen. Niemand würde das so einfach abhandeln und das so hinnehmen. Das müsstest du auf jeden Fall ändern - zumindest in diesem Satz wäre das sehr vonnöten.
Besonders Gefühle müssen da einfach in den Vordergrund. Klitzekleine Bewegungen mit dem Körper wären da einfach nur zweitrangig und stempeln das sehr plastisch ab. Schade, denn das zieht das Kapitel etwas herunter.
Da wären wir auch schon bei deinen noch ziemlich großen Schwächen: Beschreibungen von Charakteren und vor allem die Gefühlswelt muss dir klarer werden. Daran solltest du wirklich auch etwas stärker arbeiten und dir auch mehr Gedanken dazu machen, damit das nicht alles so fahl klingt und einfach nur schnell hingeschrieben. Bekommst du das noch in den Griff, dann gibt es nur noch die Kleinigkeit mit den Wiederholungen und den Beschreibungen. Charakterbeschreibungen kann man bei der Schreibschule super lernen und vielleicht postest du das eine oder andere ja mal, um sicher zu gehen, dass da auch wirklich alles stimmt. Alles so kleine Feinheiten, die weit nach der Gefühlswelt kommen.
Damit verabschiede ich mich auch für heute. Nicht eines meiner besten Kommentare - und etwas Neues konnte ich dir sicherlich auch nicht sagen -, aber ich werde deine Geschichte auf jeden Fall verfolgen. Hat mich mal gefreut, einen kleineren Abstecher in den Bereich zu machen und hoffentlich lese ich mehr von dir.
Addio.