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[tab=lal~]
[subtab=lal²~]
ba-ba-baahaaam!
[subtab=Yura]
Hey.
Hat mich erst ein wenig überrascht, dass du Yura als Leserin meiner FF auftauchst; ich verfolge deine FF so ganz btw.
So ich probiere mich mal an der Zitat-Funktion aus^^
Zitat von dir
Dass sie selbst ihre Gefühle für Lance zu Anfang nicht realisiert, kann ich sogar irgendwo noch verstehen, schließlich hat sie beinahe nur ihre Arbeit im Kopf und sieht ihn eher als Störenfried. Dass sie jedoch seine ziemlich offensiven und auch offensichtlichen Aktionen ihr gegenüber, nicht in diese Richtung einordnen kann, kommt mir etwas fragwürdig vor. Momentan scheint sich dies allerdings zu ändern, von daher bin ich für die Zukunft guter Dinge.
Ya, *hust*, ich weiß Rosha wirkt auf einen nicht wie eine Person die in Sachen Liebe total blind ist, aber sie ist das halt. Ich habe
mir das so zsmgereimt: Rosha hatte bis zu der Sache mit Lance keinen Kontakt mit Sachen wie Liebe, Beziehungen und sich verlieben. Es ist etwas vollkommen neues. Sie versteht wirklich fast gar nichts davon, es interessierte sie halt bis vor kurzem gar nicht, weil sie eh viel zu sehr mit Team Rocket beschäftigt war.
Zitat von dir
Nur um ein Beispiel zu nennen: Sollten die Mitglieder es nicht gleich ganz sein lassen, ihre Uniformen auf den Missionen zu tragen, damit niemand sie sofort mit Team Rocket in Verbindung setzen kann?
Ja, das ist mir auch erst klar geworden, als du dies angesprochen hast. Ehrlich ich habe gar nicht in dieses Verkleiden und Uniform tragen hineingesteigert, aber ich sehe das mal so, obwohl jetzt ein Beispiel aus dem Pokémon Anime blöd kommt, hehe:
Man nehme Team Rocket, eher das Trio um Jessie, James und Mauzi. Sie verkleiden sich immer und immer wieder und trotzdem nehmen sie später ihre Verkleidung ab, nur um zu zeigen, dass sie Team Rocket Ashilein und den anderen Überlegen sind.
Ich weiß ein mageres Argument, aber na ja.
Was mir zum Schluss noch aufgefallen ist, dass dein gesamter Schreibstil sich über die acht bisherigen Kapitel stark verbessert hat. Der gesamte Lesefluss wirkt um einiges flüssiger und auch spielst du nun deutlich geschickter und eleganter, wenn man es so nennen möchte, mit den einzelnen Worten.
Ehrlich? Freut mich das zu hören, ich probiere mir Mühe zu geben, aber sicherlich ist meine Betaleserin auch der Grund dafür.
Danke zum Schluss für dein Kommi :))
[subtab=Kräme]
Herje, sie sollte ab sofort besser auf ihre Äußerungen und damit verbundenen Gefühle aufpassen, sonst könnte das noch ein böses Ende nehmen.
Einfach mal: Höhö >:D *Aufs neue Kapitel hinweis xD*
Sprachlich sind mir dieses Mal keine Fehler aufgefallen; nur das du 'naja' gern zusammen schreibst ^^ Man schreibt es auseinander.
Das habe ich mir soweit; hoffentlich abgewöhnt, immer, wenn ich na ja schreibe und das tue ich gerne, kommt mir deine Anmerkung dazu in den Sinn.
Yo, mal sehen, ob ich man im neuen Kapitel was gelernt hab, durch deine und auch andere Kommis, hehe^^
Danke für dein Kommi ♥
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Überrascht über Silvers Reaktion, starrten wir ihn an.
"Wo kommt denn auf einmal diese Euphorie her, Silver?", fragte Ethan ihn. Silvers Gesichtsausdruck wurde ernster, doch die gute Laune in seiner Stimme wich nicht. Es war eine komische Kombination. Er schaute mich an, als er erklärte: "Siegfried hatte mir mal erzählt, dass Team Rocket ein Versteck in Ebenholz City hat. Das ist doch die perfekte Gelegenheit, um es zu finden."
'Siegfried? Das konnte doch nur der ehemalige Arenaleiter sein. Er wusste von dem Versteck. Wahrscheinlich hatte er noch mehr Insiderwissen. Ich sollte Vater davon berichten', dachte ich.
Neben mir hörte ich Lyra seufzten.
"Und ich habe gedacht, dass du mal nett sein willst und Clara bei ihrem Problem mit Ben beistehen willst.Letztendlich denkst du wieder nur an dich. Na ja, aber zumindest kommen wir im Fall Rosha vielleicht weiter oder finden sie sogar. Das wäre mal ein Triumph", meinte Lyra.
Ich war weniger überzeugt von der Idee. Das Versteck in Ebenholz City gab es wirklich, wahrscheinlich würden sie von mir verlangen, dass ich ihnen half. Ich musste es irgendwie hinbiegen, dass niemand das Versteck fand.
"Clara, bist du damit einverstanden, dass wir dich begleiten?", fragte Lyra.
Ich nickte kurz.
"Was für eine Frage. Es ist doch wohl klar, dass ich euch dabei haben möchte. Ich habe ein wenig Bammel vor dem Treffen mit Ben. Da fühle ich mich direkt wohler, wenn ich euch an meiner Seite hab", erklärte ich mit einem Lächeln.
"Gut. Ich denke wir sollten uns schon morgen auf den Weg machen. Schwester Joy hatte mir übrigens geraten, noch einen Tag hier zu bleiben. Ihr könnt euch ja schon darauf vorbereiten. Sachen zusammenpacken oder Proviant einkaufen. Es wäre nämlich am einfachsten, nach Viola City zu reisen und von da aus, nach Ebenholz City zu gehen. Trotzdem ist es ein weiter Weg, weswegen wir alles Nötige dafür brauchen." Nachdem Silver zu Ende gesprochen hatte, verabschiedeten wir uns von ihm und verließen das Pokémoncenter.
Heute war ein angenehmer Spätsommer Tag, der die dazugehörende Wärme hatte. Jedoch verschaffte ein leichter Wind eine angenehme Kühlung. "Ich hole meine Pokémon raus", meinte ich zu den beiden und warf alle drei Pokébälle in die Luft. Jedes einzelne meiner Taschenmonster war ein Prachtstück. Psiana, die kleinste meiner Truppe, war wirklich schön anzusehen mit ihrem violettem Fell, das sich im Wind hin und her wiegte. Ihr schlanker Katzenkörper war ein Segen im Kampf, da sie sich graziös und schnell von einem Ort zum anderen begeben konnte. Die zwei süßen Katzenohren und der rote Kreis, über ihren großenmandelförmigen, lila Augen, war das Markenzeichen dieser Pokémonart. Psiana streckte sich genüsslich, als Lyra sich zu ihr runterbeugte und sie am Kopf streichelte. "Du hast ein shiny Dratini" , sagte Ethan mit einer sehr großen Begeisterung in der Stimme. Stolz ging ich zu meiner Wasserschlange rüber, die sich direkt an meinen Körper schmiegte. Mein Pokémon war zwar klein, dafür besaß es eine immense Stärke. Es hatte einen kleinen schlangenartigen Körper und erinnerte an eine Wasserschlange. Vom Typ her war es jedoch eine Drachenart. Auf ihrem Kopf waren zwei weiße Ohren, die an kleine Drachenflügel erinnerten. Wie auch Psiana besaß es so was wie einen runden blauen Kreis, der ihre Stirn schmückte. Mein letztes Pokemon, das ich am längsten besaß, war Libelldra. Es war eine weitere Drachenart. Meine Vorliebe für diese kam wahrscheinlich von meiner Herkunft; Ebenholz City. Dort verehrte man diesen Pokémontyp. Mein Drachenpokémon war ungefähr zwei Meter groß und hatte große rautenförmige Flügel. Sein Kopf war klein mit schwarzen Augen, die von zwei großen roten Kuppeln geschützt wurden. Der Körper meines Pokémon war Blattgrün. Sein Schwanz war gestreifte, abwechselnd in zwei verschiedenen Grüntönen. Dessen Ende zierte ein grün-roter Fächer.
"Ich wette ihr habt hunger, meine Kleinen." Alle drei zeigten mir mit einem hektischen Kopfnicken, dass dies stimmte. Ich musste lachen; Lyra und Ethan taten es mir nach. "Wisst ihr, wo hier eine Pokémarkt ist?", fragte ich die beiden.
"Ja, sicher. Wir sind gestern an einem vorbei gerannt, als wir zum Flegmonbrunnen wollten. Das heißt, wir müssen nach links", erklärte Lyra. Ethan nickte bloß zustimmend, weswegen wir uns einfach auf den Weg machten.
"Denkst du, es ist eine gute Idee sich mit Ben zu treffen? Ich meine, er hat dir doch wirklich wehgetan. Zumindest hat mir Lyra das so erzählt. Du sollst ja wirklich schrecklich geweint haben."
Ich hob eine Augenbraue und funkelte Lyra böse an, die sich verlegen am Kopf kratze.
"Tut mir leid. Aber er hatte gesehen, wie ich aus deinem Zimmer kam und meinte, ich sähe ganz schön traurig aus und da habe ich ihm halt erzählt, dass ich bei dir war. Ich war so fertig, weil ich dir nicht helfen konnte und du so sehr geweint hast", erklärte Lyra, "Ich mag es nicht, wenn meine Freunde weinen und ich nichts tun kann."
"Schon gut. Du solltest dir nicht unnötig Sorgen machen, es hat mir schon geholfen, dass du da warst. Ich hab mich ja nach einer Weile beruhigt. Danke dafür", meinte ich mit einem Lächeln, das ausnahmsweise nicht gespielt war. Ich fand es ehrlich nett von ihr, dass sie versucht hatte mich zu beruhigen und das sie so lange bei mir geblieben war. Lyra hatte sich ehrlich mein Gejammer angehört obwohl, wie sie erwähnt hatte, sie kein einziges Wort verstand.
"Ich helfe meinen Freunden immer gerne", sagte sie und legte einen Arm um mich.
"Ach, da ist ja der Pokémarkt", bemerkte ich und deutete auf das kleine blaue Gebäude. Lyra nahm den Arm von meiner Schulter, damit ich mich zu meinen Pokémon umdrehen konnte. "So, ihr drei bleibt vor dem Laden, okay? Ich hole euch was zu essen." Die Drei nickten eifrig.
Lyra, Ethan und ich betraten den Laden durch die Glastür und trennten uns direkt. Jeder hatte wahrscheinlich vor, was anderes zu kaufen. Ich lief neben den vielen Regalen, mit unzähligen Pokémonartikeln, entlang, bis ich beim Futter ankam. Es gab so viele verschiedene Sorten, dass ich genau hingucken musste, um das zu finden, was ich suchte. Ich schnappte mir vier Packungen mit Futter für Drachen und eine für alle Arten von Pokémon. Ich hatte keine Hand mehr frei, weswegen ich auch keine Chance sah, noch was zu kaufen.
Hinter mir ertönte die allseits glückliche Stimme Lyras: "Soll ich dir helfen?"
Ich drehte mich zu ihr um und sah, dass sie mir einen Korb hinhielt. Ich nickte dankbar und warf das Essen rein.
"Hast du eigentlich alles, was du wolltest?", fragte sie.
"Nein. Ich wollte noch ein paar Hyperbälle kaufen und was zu Essen für mich selbst."
Sie deutete in eine Richtung zwischen den Regalen.
"Da hinten sind Nahrungsmittel und zu den Pokébällen bringe ich dich gleich."
Nachdem wir alles Nötige gekauft hatten, verließen wir wieder den Laden. Ethan war schon draußen und beschäftigte sich mit meinem Dratini. Er starrte es förmlich an, als ob er versuchen würde, seine Gedanken zu lesen.
"Was versuchst du da?", fragte Lyra ihn. Er schaute auf und wendete seinen Blick wieder ab, als er sah, dass wir es waren. Ich holte daraufhin einfach alle meine Pokémon zurück und lief mit Lyra Richtung Pokémoncenter los.
"Hey", schrie Ethan uns hinterher, "Wartet doch!"
Wir liefen einfach weiter. Er würde uns sowieso einholen. Im Pokémoncenter trennten wir uns wieder und gingen in unsere Zimmer.
Das schrille Geschrei meines Handyweckers ließ mich am nächsten Morgen aufschrecken. Ich war noch nicht wirklich ausgeschlafen und verließ nur ungern mein Bett.
Ich dachte an den gestrigen Tag, weswegen meine Laune sich doch ein wenig besserte. Nachdem wir auf unseren Zimmern waren sind Lyra, Ethan und ich hinter das Pokémoncenter gegangen und haben es uns auf einer karierten Decke gemütlich gemacht. Unsere Pokémon haben auf der Wiese herumgetobt oder faulenzten, wie mein Psiana und Lyra's Endivie, in der Sonne herum. Ich glaube, so einem Pflanzenpokémon hat das wirklich gut getan, ein wenig Sonne zu tanken. Als Lyra es später zurückgeholt hat, sah seine grüne Hautfarbe kräftiger und seine großen, schwarzen Augen strahlender aus. Es wirkte auf mich sehr verspielt und ähnelte ein wenig einem Baby. Mit seinen kurzen Beinen hatte es noch Schwierigkeiten richtig zu laufen oder gar zu rennen. Als die Sonne schon unterging, hat es mit meinem Psiana gespielt, wobei das Blatt auf seinem rundem Kopf wild herumgetanzt hat.
Es hat mir gestern richtig Spaß gemacht. Lyra und Ethan haben mich über mein nicht existierendes Leben in Sinnoh ausgefragt und haben mir großem Interesse zugehört. Die beiden waren wirklich nett. Es wunderte mich gar nicht, dass sogar Silver mit ihnen reiste, da er ja nicht der geselligste Typ war. Jedes Mal, wenn ich eine Pause vom Erzählen machte, um mir was Neues auszudenken, meinte sie, ich solle weitererzählen. Es wunderte mich , dass sie mir das alles abkauften. Sie waren wirklich ganz schön naiv und trotzdem, ich weiß nicht wieso, mochte ich die beiden irgendwie. Sie waren ganz anders als Lance oder ich. Ihre Sicht der Welt war vollkommen anders; Lyra und Ethan glaubten noch an das Gute im Menschen und bauten schnell vertrauen zu einem auf. Genauso vertrauten sie mir oder waren wirklich gute Schauspieler und täuschten mir alles vor.
Als ich daran dachte, dass ich Lance bald wiedersah, lächelte ich unbeabsichtigt. Überhaupt, wenn ich an ihn dachte, war ich irgendwie glücklich. Lance nervte mich zwar immer, aber ansonsten war er wirklich ein toller Mensch, weswegen ich ihn mochte. Er war witzig und um ehrlich zu sein, hatte er eine charmante Seite. Wenn ich daran dachte, dass er mich so um den Verstand bringen konnte, war ich irgendwie sauer. Er hatte eine totale Kontrolle über mich, wenn er bei mir war. Ich konnte mich seiner Nähe nicht entziehen. Das mir dies gelungen war, als wir uns geküsst haben, grenzte an ein Wunder.
'Wahhh, konzentriere dich auf wichtigere Dinge!', ermahnte ich mich selbst. Mit diesem Ziel begab ich mich ins Badezimmer und stieg, nachdem ich mich ausgezogen hatte, in die Dusche.
Nach meiner morgendlichen Dusche ging ich umhüllt mit einem weißen Handtuch zurück ins Zimmer und zog mich an. Angezogen ging ich wieder ins Bad und föhnte mir meine rote Haarpracht. Nach den zwei Tagen, in meiner Verkleidung, fand ich es irgendwie komisch mich so im Spiegel zu sehen. Ich glaube, ich habe mich ein wenig zu sehr in die Rolle hineingesteigert. Klar, ich tat immer noch was man von mir verlangte, doch ich hatte ehrlich Spaß daran. Die Zeit, die ich mit den Dreien bis jetzt verbracht hatte, war angenehm und so vollkommen 'normal' gewesen. Ich meine, ich tat das, was andere in meinem Alter taten. Mit Leuten durch die Gegend reisen, mit ihnen Spaß haben und so ein Zeug. Es war eine vollkommen andere Erfahrung für mich. Etwas völlig Neues wie die Gefühle, die ich für Lance hegte. Wenn ich bloß an unseren Kuss dachte, wurde ich schon ganz kirre. Es war mein erster Kuss.
“Clara! Clara! Was brauchst du so lange?”, schrie jemand vor meiner Tür und hämmerte gleichzeitig gegen diese. Es konnte überraschend sein, dass ich sie überhaupt hörte, da ich mir meine Haare föhnte. Jedoch musste ich zugeben, dass es nicht wirklich verwunderlich war, da Lyra eine recht schrille und kräftige Stimme hatte. Ich schaltete den Föhn aus und rief aus dem Badezimmer heraus: “Kannst ruhig rein kommen.” Ich hörte, wie die Tür aufging und Lyras Schritte folgten. Kurz schaute ich zur Tür und sah,wie sie vorbei lief, ohne in meine Richtung zu gucken. Wahrscheinlich hatte sie mich gar nicht bemerkt. Anschließend fiel mein Blick auf den Spiegel und ich erschrak. 'Verdammt, meine Haare!', dachte ich und schloss schnell die Tür ab. Ich hatte vollkommen vergessen, dass ich die Perücke gar nicht auf hatte. Das war gerade noch mal gut gegangen. 'Ich fühle mich echt zu wohl in dieser Rolle', merkte ich.
“Oh, du bist im Badezimmer”, stellte Lyra fest, “Wann bist du fertig?”
“Eh, muss mir kurz noch die Haare zu Ende föhnen.”
“Ah, okay.”
Nach einer viertel Stunde war ich endlich fertig mit allem. Meine Perücke war wieder aufgesetzt, die grünen Kontaktlinsen drin und ich trug die blaue Brille mit Fenstergläsern. Ich verließ das Badezimmer und sah, wie Lyra einfach nur die Tür anschaute.
“Huhu”, meinte ich und winkte ihr vorm Gesicht rum.
“Gut, du bist fertig.”
“Ich hätte nicht erwartet, dass du eine Person bist, die in ihren Gedanken förmlich versinkt.”
Verlegen kratzte sie sich am Kopf und hätte fast ihre weiße Baskenmütze runter geworfen.
“Mich hat bloß das 'R' auf dem Pager interessiert. Ich komme einfach nicht dahinter, was es bedeuten soll.”
Ich schaute auf mein Bett. Mein Pager lag immer noch, wie davor, mit der Rückseite auf meinem Pyjama rum. Das rote 'R', dass ich mit Tesafilm draufgeklebt hatte, war nicht zu übersehen.
“Oh, eh das. Das 'R' steht für Rohdiamant.”
“Wie Rohdiamant? Wirklich ungewöhnlich. Dann hätte ich mir direkt einen draufgeklebt.”
“Hättest du dir einfach ein Klumpen aus Steinen draufgeklebt?” Ich ging zu meiner Reisetasche, die seit zwei Tagen am gleichen Ort lag, und steckte dort meine Bürste und mein Brillenetui hinein.
“Was meinst du mit Klumpen aus Steinen?”, fragte sie und legte verwirrt den Kopf zur Seite.
Bevor ich antwortete, nahm ich mein Pyjama, bestehend aus einem Paar Boxershorts und einem Top, die ich auch in die Tasche stopfte.
“Ein Rohdiamant ist halt nichts weiter als ein Stein. Mein Vater vergleicht mich oft mit einem. Er meint,trotz meiner Erfahrung muss ich noch sehr viel lernen oder wie er es nennt geschliffen werden”, ich lachte auf, “Er hat eine Vorliebe für Diamanten.”
Lyra stand auf und reichte mir ein paar meiner Anziehsachen, die auf dem Boden lagen.
"Okay, ich verstehe den Zusammenhang mit Rohdiamant und schleifen, aber warum machst du dir den Anfangsbuchstaben auf deinen Pager?"
Nachdem ich die restlichen Sachen eingepackt hatte, legte ich mich aufs Bett.
"Keine Ahnung. Mir war einfach danach." Lyra setzte sich zu mir und kicherte.
"Du bist wahrlich ein Rätsel für meine Wenigkeit."
"Wo kommt die vornehme Wortwahl auf einmal her?", fragte ich grinsend.
"Keine Ahnung. Mir war einfach danach", imitierte sie mich.
Als ich endgültig fertig war, verließ ich zusammen mit ihr das Pokèmoncenter. Die beiden Jungs waren auch schon draußen. Sobald wir bei ihnen waren, legte ich meine Reisetasche auf dem Boden ab, da sie ganz schön schwer war.
"Eigentlich hatten wir gehofft, dass du Lyra ein gutes Beispiel sein wirst, aber du bist genauso lahm wie sie, Clara", meinte Ethan.
"Ach sei leise. Frauen brauchen halt ihre Zeit, um gut auszusehen, da sind wir beiden das beste Beispiel, nicht wahr?" Sie schaute mich erwartungsvoll an, damit ich ihr zustimmte, doch ich blieb still, da ich den genervten Blick meines Bruders bemerkte.
"Könntet ihr eure sinnlose Diskussion auf später verschieben ... bitte?"
"Wir wissen alle, dass du so schnell wie möglich nach Ebenholz City willst, aber ist es nötig uns den Spaß zu verderben?", fragte Lyra.
"Lasst uns einfach gehen", mischte ich mich ein, damit sie nicht weiter diskutierten. Sie nickten, um mir zuzustimmen. Ich wollte gerade meine Tasche aufheben, da kam mir mein Bruder zuvor.
"Ich trag's schon." Ich schaute auf und sah, wie Silver mit meiner Tasche voran lief.
'Was sollte das denn?', fragte ich mich und schaute ihm nach.
"Was geht denn jetzt mit Silver ab?", fragte Ethan mit der gleichen Überraschung, die ich an den Tag legte.
"Das ist mir auch ein Rätsel", murmelte ich und lief ihm hinterher; Lyra und Ethan taten es mir.
Nach einem Fußmarsch von ungefähr drei Stunden waren wir erst in Viola City angekommen. Wir betraten diese von der Südseite aus und das, was ich zu sehen bekam, war nicht wirklich beeindruckend. Ein paar Häuser hier und da, der Pokémarkt sah wie in jeder Stadt aus und die Arena war auch nichts Besonderes. Das einzige, was Aufsehen erregte, war ein Turm in nord-östlicher Richtung der Stadt. Er hatte so einen altmodischen Stil, den man schon bald in keiner Stadt sehen konnte, da dieser dem Modernem wich. Das,was ich vom weitem vom Turm zu sehen bekam, waren die lilafarbigen drei Dächer. Hinter dem Turm erstreckte sich ein riesiger Wald.
"Wollen wir uns direkt auf den Weg zur Dunkelhöhle machen?", fragte Silver und schaute in die Runde.
"Wir wissen alle, dass du schnell voran kommen willst und Clara wahrscheinlich auch. Wir gehen weiter, nicht wahr?", fragte Lyra. Ich war zu faul zum Antworten, weswegen ich nur nickte. Ethan dagegen lief einfach los.
"In der Höhle können wir ja ein Lager aufbauen und endlich Pause machen", meinte Ethan, woraufhin wir ihm folgten.
Ich betrat als letzte die Höhle und lief direkt in jemanden rein.
"Verdammt, hier sind man nicht Mal die Hand vor Augen", meckerte ich.
"Ja, man merkt es. Hast mich so gern, dass du mir schon in die Arme läufst, was Clara?" Da ich nichts sah,fiel es mir sichtlich schwer die Stimme zuzuordnen, doch mir wurde klar, dass Silver so was nicht sagen würde, weswegen ich eher auf Ethan tippte.
Er hat sicherlich direkt gewusst, dass ich es war, da ich nicht so eine schrille Stimme wie Lyra hatte.
"Endivie komm raus und setzt Blitz ein!", rief Lyra; natürlich erkannte ich sie an ihrer Stimme.
Im Dunkeln erkannte man nur kurz den typischen blauen Blitz, als Lyra ihr Pokémon raus ließ. Schon nach ein paar Sekunden wurde die Höhle mit einem Mal erleuchtet. Ich stand direkt neben Ethan, weswegen ich wusste, dass ich mit meiner vorherigen Vermutung richtig lag.
'Der hat manchmal echt blöde Sprüche drauf', dachte ich, als ich mich daran erinnerte, was er zu mir
Viel zu sehen gab es auch hier nicht. Es war halt eine Höhle mit Gestein so weit das Auge reichte.
"Ich denke wir laufen ein wenig weiter rein", meinte Silver.
"Aber, aber ich wollte endlich eine Pause machen. Meine Beine tun höllisch weh", meckerte Ethan.
"Silver, lass uns ehrlich eine Pause machen. Wir sind alle ganz schön erschöpft von dem Weg, den wir zurückgelegt haben", erklärte ich daraufhin um unseren 'Gruppenführer' umzustimmen.
Er seufzte.
"Meinetwegen machen wir hier eine Pause. Aber so in zwei Stunden geht es weiter."
Sofort packte jeder von uns was zu essen aus und setze sich auf einen der Steine. Genug davon gab es ja. Wir unterhielten uns auch nicht; zu beschäftigt waren wir mit dem Essen. Als ich mein Croissant aufgegessen hatte, stand ich auf.
"Ich schau mich hier ein wenig um", erklärte ich.
Das Einzige was ich bekam waren drei erschöpfte Blicke der Drei, die genauso schnell zu Ende waren, weswegen ich einfach losging. Ich hatte vor ein wenig abseits von den Anderen zu telefonieren. Ich wollte meinem Vater Bericht erstatten und ihn auch vor Siegfried warnen.
Als ich schon ein ganzes Stück gelaufen war, holte ich mein Pokécom heraus und wählte in meinen Kontakten die Nummer meines Vaters. Schon nach kurzer Zeit meldete er sich:
"Giovanni hier."
"Ich bin es, Vater."
"Rosha. Gibt es Neuigkeiten?", fragte er kurz und knapp wie immer. Ich schüttelte den Kopf, so als ob er es sehen könnte.
"Nicht wirklich. Ich mache mich gerade auf den Weg nach Ebenholz City mit Silver und seinen Begleitern. Ich werde natürlich wegen des Versteckes aufpassen. Lance und die anderen werden nicht bei ihren Aufgaben gestört."
"Verstehe. Ich weiß, dass du aufpassen wirst. Ich werde Atlas und Lance darüber in Kenntnis setzen. Nicht das sie dort auf euch treffen."
"Verstanden."
"Wäre das alles?", fragte er.
"Da wäre noch etwas. Siegfried weiß allen Anschein nach mehr, als wir erwartet haben. Zumindest weiß er von dem Versteck in Ebenholz City, weitere Informationen konnte ich nicht in Erfahrung bringen."
"Verstehe. Ich denke ich werde Athena an die Sache setzten. Wäre das jetzt alles?"
"Ja. Auf Wiedersehen", sagte ich, woraufhin er auflegte. Ich packte mein Handy in die Tasche und drehte mich um. Wen ich da erblickte, war wirklich eine Überraschung, doch im nächsten Moment wurde ich ein wenig wütend. Wie konnte er es wagen, mich zu belauschen?
Ethan starrte mich mit riesigen Augen an. Ich konnte seine Anspannung von hier aus sehen, obwohl uns viele Meter trennten. Ich beschloss, ihn einfach anzusprechen und mir nichts anmerken zu lassen.
"Ethan was machst du denn hier?", fragte ich mit einem gespielten erstaunten Unterton.
Im ersten Moment reagierte er gar nicht, kam jedoch zu sich, als ich mich langsam auf ihn zu bewegte.
"Ich, eh wollte dir Gesellschaft leisten, aber dann sah ich das du telef-" Er stockte mitten im Satz. Ethan hatte wohl bemerkt, dass diese Worte ihn schon verraten hatten.
"Was hast du gehört?", fragte ich und lief weiter auf ihn zu. Meine rechte Hand ruhte auf Psianas Pokéball.
"Gar nichts. Was sollte ich auch schon gehört haben?", fragte er. Ich bemerkte, dass er rückwärts lief. Hatte er vor zu fliehen?
"Ach komm. Mich kannst du nicht hinters Licht führen. Ich sehe doch die Angst in deinen Augen. Hast du etwa Angst vor mir?", fragte ich unschuldig.
Er lachte auf.
"Warum sollte ich das? Du hast ja nichts Unrechtes getan oder so. Ich habe also überhaupt keinen Grund Angst vor dir zu haben."
Ich hatte keine Lust mehr auf dieses Spielchen. Ethan würde die ganze Zeit abstreiten, dass er etwas gehört hatte. Ich schnappte mir meinen Pokéball und warf ihn hoch, als er dies sah, drehte er sich auf dem Absatz um und wollte wegrennen. Doch ich war schneller.
"Psiana Konfusion."
Das kam davon, wenn man andere Menschen belauschte. Ethan leuchtete in einem blauen Ton auf und fing an in der Luft zu schweben.
"Bring ihn zu mir", befahl ich meinem Psiana.
Sofort tat es, was ich sagte und beförderte Ethan direkt zu mir. Seine goldbraunen Augen zeigten bloße Angst und Schweißtropfen liefen über sein Gesicht, als ob er etwas Schrecklichem begegnet wäre.
"Also, was hast du gehört?"