Wehrpflicht/Zivildienst

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  • "Sind Sie für die Einführung eines Berufsheers und eines freiwilligen bezahlten Sozialjahrs? Oder sind Sie für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und des Zivildienstes?" 14

    1. Berufsheer und freiwilliges Sozialjahr (10) 71%
    2. Wehrpflicht und verpflichtender Zivildienst (4) 29%
    3. Unentschlossen (0) 0%

    Die Volksbefragung rückt näher und von Tag zu Tag wird es spannender. Wird das österreichische Volk die Wehrpflicht nun abschaffen oder bleibt sie - mitsamt Zivildienst - erhalten?


    Da ich gerne wissen würde, ob die Österreicher/innen hier eher zur Wehrpflicht oder zum Freiwilligenheer tendieren würden, starte ich jetzt eine kleine Umfrage dazu.
    Die Deutschen und Schweizer hier würde ich darum bitten hier nicht(!) abzustimmen, weil das erstmal nur Österreich betrifft und ich gerne wissen würde, wie die Leute in diesem Forum darüber denken, ohne die Umfrage zu "verfälschen", wenn es hier schon ein Thema dazu gibt.
    Ihr könnt ja stattdessen Beiträge verfassen, in denen ihr schreibt, wie zufrieden ihr bis jetzt mit der Heeresreform seid (Deutschland), beziehungsweise ob ihr gerne ebenfalls eine Reform hättet (Schweiz). Ich würde das sogar begrüßen, da ja beide Seiten immer wieder auf die momentane Situation in den Nachbarländern verweisen.



    Meine Meinung zu diesem Thema habe ich ja oben schon erläutert.
    Im Übrigen gab es mal wieder neue Belege für die Inkompetenz der hohen ÖVP-Funktionäre. Die Frau Innenministerin steht zwar - wie die restliche VP - voll und ganz hinter dem Zwangsdienst für Männer, Frauen aber sollen ihrer Meinung nach hingegen weiterhin nicht verpflichtet werden, falls die Wehrpflicht bestehen bleibt, ganz gleich ob das laut Verfassung und europäischer Menschenrechtskonvention gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt oder nicht.
    Aber was soll man schon anderes erwarten? Gleichberechtigung passt einfach nicht zu einer Partei, die seit Jahrzehnten versucht, die Schwachen in der Gesellschaft gnadenlos auszubeuten!


    Edit: Bitte erst abstimmen, dann den unteren Teil lesen. Nicht, dass sonst jemand denken könnte meine Umfragen seien parteiisch. ;)

  • Berufsheer, aber ebenfalls ohne freiwilligem, sozialem Jahr. Ehrlich, das ist ja auch schon eine Ver...*hust*äppelung an sich, das freiwillig zu nennen. Zudem müssen auch Zivildiener und generell Menschen, die in soziale Arbeiten eingebunden sind, auch willig sein die Arbeit zu verrichten. Alte Leute bleistiftsweise haben nichts davon, wenn ein paar lustlose Zivildiener sie eventuell anfauchen uä., um ihrem Frust Ausdruck zu verleihen. Ich denke in jeder Arbeit, vom IT-Bereich bishin zum sozialen Dienst, geht Qualität vor Quantität.
    Gegen den Wehrdienst bin ich, da es sich um ein veraltetes Konzept handelt und nicht mehr dem Zahn der Zeit entspricht. Menschen müssen selbst wählen, ob sie entweder zum Heer wollen oder eben sozialen Dienst leisten und dürfen vom Staat nicht mehr oder weniger gezwungen werden. Jeder muss für sich selbst entscheiden. Dass der Staat die große Hand über dich hält und für dich entscheidet, ist schon längst veraltet.

  • Zu dem Thema kann ich nur eine witzige Geschichte erzählen.


    Ich musste damals zur Musterung und wollte wenn dann Zivildienst machen. Also war ich Wehrdienstverweigerer. Zum damaligen Zeitpunkt war gerade die Sache, dass die Wehrpflicht abgeschafft werden sollte. Also fragte ich die unfreundliche Dame mir gegenüber, warum ich da überhaupt noch hin muss. Die war natürlich total entsetzt und maulte rum, wie ich denn auf den Gedanken käme, dass die Wehrpflicht abgeschafft werden soll. Daraufhin musste ich also doch die blöde Musterung machen. Natürlich stellte ich mich wunderschön blöd an. Nach einigen Test fragte ich mich dann, warum ich denn nicht ausgemusteret werde und bekam schon leicht Panik, bis kurz vor dem berühmten Hodengriff die Ärztin meinte "Sie haben X-Beine, Sie sind ausgemustert". .... Bis heute weiß ich nicht wo ich X-Beine habe, aber immerhin hat es mir Ärger erspart.


    Die Ironie darin war, dass am nächsten Tag überall im Radio und in der Zeitung folgendes Stand "Wehrpflicht ist abgeschafft" ;-) Am liebsten wäre ich noch einmal zu der ollen Frau gegangen und hätte ihr einen EInlauf gegeben.


    Heutzutage sehe ich das ganze als Zeitverschwendung. Zivi oder Wehrdienst sollte man nur machen, wenn man wirklich keine Ahnung hat, was man in der Zukunft erreichen will. Ansonsten würde ich mich direkt an eine Ausbildung oder STudium setzen. Bei mir hat es sich gelohnt ;-)

  • Also, ich bin voll und ganz für das Berufsheer, denn ich verstehe nicht, warum Österreich die große Ausnahme sein soll und uns nach der Matura zum Zivildienst oder zum Bundesheer schickt. -.-
    Wir verlieren dadurch einfach nur sinnlos ein Jahr, in dem wir unser Studium anfangen könnten oder sonst etwas machen könnten.


    -mfg Scrio

  • Ich bin ganz klar für Berufsheer. Jungen Leuten ein Jahr wegzunehmen und sie zu etwas zwingen, was sie größtenteils nicht wollen, ist für mich einfach nur dreist.
    Ich denke auch nicht, dass sich für das Berufsheer zu wenige Menschen melden, immerhin ist es ein relativ gut bezahlter Beruf.
    Ich hoffe es vor allem für meinen älteren Bruder, dass für Berufsheer gestimmt wird, denn dieser müsste bald zum Bundesheer. Und das wäre nicht schön. :c


    /edit, um nicht unnötigerweise noch einen Post machen zu müssen: Ich finde es ehrlich gesagt eine Frechheit, dass die unter 16-Jährigen nicht abstimmen dürfen, obwohl es sie eigentlich ziemlich interessieren zu hat. Vielleicht Kinder unter 10 noch nicht, denn die vertrauen sowieso bloß auf die Meinung ihrer Eltern, aber ab einem Alter, in dem man sich mit Politik etc. auseinandersetzt, sollte man meiner Meinung nach auch für Sachen, die einen in näherer Zukunft betreffen, abstimmen dürfen. Stattdessen dürfen aber die Senioren abstimmen, die so etwas eigentlich kaum angeht. Und als ob das noch nicht genug wäre, scheinen alle über 60-Jährigen für Wehpflicht/Zivildienst zu sein, offenbar, weil sie meinen, es würden sich sicher zu wenig junge Leute melden. "Die Jugendlichen gehören sowieso ordentlich erzogen, sie lassen alten Leuten nicht mal einen Sitzplatz in der U-Bahn", die Worte meiner sonst eigentlich eher fortschrittlich denkenden Oma. Ich verstehe das echt nicht. -_-

  • Zitat von Vinum'

    Morgen wird also entschieden werden, ob die Österreicher den Fortschritt oder den Rückschritt wollen. Die beiden Wehrpflichtbefürworter hier bitte ich, sich zu zeigen und sich der Diskussion zu stellen! :P


    Wart mal. Das ist mir zu plakativ.
    Berufsheer ist ja schön und gut, was ich auch persönlich klar wählen werde, aber niemand weiß, was danach geschieht. Politiker ändern ihre Meinung im Sekundentakt und ich hab persönlich keine Lust auf ein "freiwilliges" soziales Jahr, da ich bereits soziale Praktika hinter mich gebracht und keine Lust habe aufgrund der Launen von Politikern ein Jahr zu verlieren.
    Berufsheer ist zwar für mich die bessere Option, aber ausgereift ist das trotzdem nicht ...

  • Berufsheer ist ja schön und gut, was ich auch persönlich klar wählen werde, aber niemand weiß, was danach geschieht.


    Ja, aber darum geht es mir gar nicht, wenn ich von "Fortschritt" rede. Abgesehen davon, dass sich Österreich früher oder später an internationale Standards anpassen muss und die Frage ob die Wehrpflicht erhalten bleiben soll damit sowieso keine echte ist, denke ich, dass wir in der ersten bundesweiten "Abstimmung" zeigen können und sollten, dass wir doch nicht so rückwärts gewandt sind. Wenn das Volk bereits bei der ersten Befragung dieser Größenordnung für den status quo stimmt, dann kann man sich alle zukünftigen Befragungen gleich sparen. Denn es gibt nicht ein einziges vernünftiges Argument für die Wehrpflicht. Selbst ÖVP und FPÖ argumentieren ständig mit dem Zivildienst, weil es einfach kein Argument für eine Beibehaltung eines Wehrdienstes gibt. Wenn das Volk selbst so etwas erhalten will, dann wird es niemals echte Reformen geben. Durch diese Befragung erhält das Volk die einmalige Chance zu zeigen, dass es reformwillig ist. Das allein sollte meiner Meinung nach schon Grund genug sein, sein Kreuz beim Berufsheer zu machen, selbst wenn man mit beiden Varianten unzufrieden ist.


  • Ja, aber darum geht es mir gar nicht, wenn ich von "Fortschritt" rede. Abgesehen davon, dass sich Österreich früher oder später an internationale Standards anpassen muss und die Frage ob die Wehrpflicht erhalten bleiben soll damit sowieso keine echte ist, denke ich, dass wir in der ersten bundesweiten "Abstimmung" zeigen können und sollten, dass wir doch nicht so rückwärts gewandt sind. Wenn das Volk bereits bei der ersten Befragung dieser Größenordnung für den status quo stimmt, dann kann man sich alle zukünftigen Befragungen gleich sparen. Denn es gibt nicht ein einziges vernünftiges Argument für die Wehrpflicht. Selbst ÖVP und FPÖ argumentieren ständig mit dem Zivildienst, weil es einfach kein Argument für eine Beibehaltung eines Wehrdienstes gibt. Wenn das Volk selbst so etwas erhalten will, dann wird es niemals echte Reformen geben. Durch diese Befragung erhält das Volk die einmalige Chance zu zeigen, dass es reformwillig ist. Das allein sollte meiner Meinung nach schon Grund genug sein, sein Kreuz beim Berufsheer zu machen, selbst wenn man mit beiden Varianten unzufrieden ist.


    Natürlich gibt es keine vernünftigen Argumente für die Wehrpflicht, nur wurmt mich auch etwas, dass niemand weiß, wie es weitergeht, wenn wir ein Berufsheer einführen. Aber dass alle sich rumdrücken und um den heißen Brei reden ist ja doch leider schon Programm in der österreichischen Politik. Klare Worte werden da nie gesprochen, jeder versucht so neutral zu sein wie möglich, damit später noch die Möglichkeit besteht zu sagen, dass er's ja doch nicht so gemeint habe. Und diejenigen, die klar aussprechen was sie denken, sind sowieso zu vergessen und hätten lieber schweigen sollen. *hust* Strache und sein ganzes Pack */hust* Diejenigen, die offen herausschreien, was sie wollen, wollen eben nur Mist. -_- Ja und die anderen ... irgendwie redet man ja lieber monatelang. Reden ist bequem, etwas tun nicht.

  • Morgen wird also entschieden werden, ob die Österreicher den Fortschritt oder den Rückschritt wollen.


    Genau genommen wärs ja dann wohl ein Stillstand. ;)
    Keine Angst übrigens, ich habe nicht abgestimmt.
    Ich finds gut, dass ihr wenigstens gefragt werdet im Gegensatz zu uns, wo sowas nie viel zu selten vorkommt und einfach entschieden wurde, was besser ist. Ich hab keine Ahnug, wie die Umfragewerte bei euch aussehen, gehe aber mal ganz stark davon aus, dass die Mehrheit für die Abschaffung der Wehrpflicht ist (wäre bei uns sicherlich auch so der Fall gewesen). Vermutlich lassen sich allgemein auch eher die Gegner, als die Befürworter zum abstimmen animieren.
    Ich persönlich habe mit einer Wehrpflicht bzw. etwas vergleichbarem kein Problem, hätte es aber gleichberechtigt für Männer und Frauen gemacht. Ich weiss, dass das früher möglicherweise mal logisch war, wo die Frauen ihren Platz zu Hause bei den Kindern hatten, aber das ist schon ewig nicht mehr der Fall und wo überall von Gleichberechtigung und Frauenquote geredet wird, war mir das immer unverständlich. Jeder könnte verplichtet sein ein Jahr (gern auch etwas mehr) entweder zur Armee zu gehen oder Zivildienst zu leisten. Dann gibts auch kein jammern "dann fehlt mir aber ein Jahr mimimi...". Wenn es für jeden gleich ist, dann sehe ich da kein Problem und was ist schon ein Jahr?
    Naja egal, vielleicht liegt meine Einstellung dazu auch ein bisschen daran, dass die Armee bei uns in der Familie mal eine Rolle gespielt hat und für mich dadurch selbstverständlich war. Ironischerweise kam für mich persönlich aus gesundheitlichen Gründen nie eine solche Laufbahn in Frage. Sonst hätte ich vermutlich irgendetwas in dieser Richtung gemacht und in dem Fall wäre es mir sowieso egal, ob nun Plicht oder freiwillig.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Genau genommen wärs ja dann wohl ein Stillstand.


    Nein, Rückschritt, weil wir den anderen fortschrittlicheren EU-Staaten noch weitere 5-10 Jahre hinterherhinken werden, bis die Regierung nicht mehr anders kann, als die Wehrpflicht abzuschaffen. Darum ist es eine Farce über so ein Thema eine Volksbefragung zu machen. Dient alleine parteipolitischen Zwecken im Jahr der Nationalratswahlen.


    Ich finds gut, dass ihr wenigstens gefragt werdet im Gegensatz zu uns, wo sowas nie viel zu selten vorkommt und einfach entschieden wurde, was besser ist.


    So wie jetzt in Hessen, wo noch immer die Todesstrafe in der Landesverfassung enthalten ist? Habe gelesen, dass die hessische Landesregierung nicht darüber abstimmen lassen will, weil sie befürchtet, dass die Leute für die Beibehaltung stimmen und damit ein schlechtes Licht auf Deutschland werfen würden. ;D
    Meiner Meinung nach lächerlich, diese Angst. Man kann der Bevölkerung schon zutrauen über ein Hirn zu verfügen... solange es nicht die erzkonservative Bauernbevölkerung Österreichs ist. *Hust*


    Ich hab keine Ahnug, wie die Umfragewerte bei euch aussehen, gehe aber mal ganz stark davon aus, dass die Mehrheit für die Abschaffung der Wehrpflicht ist (wäre bei uns sicherlich auch so der Fall gewesen). Vermutlich lassen sich allgemein auch eher die Gegner, als die Befürworter zum abstimmen animieren.


    Dachte ich eigentlich auch. Aber in Österreich gewinnt immer das alte, unvernünftige, weil auch nur die Alten und Unvernünftigen wählen gehen, während die Jugend größtenteils daheim bleibt. (Zwar nicht alt, aber unvernünftig) Ich finde das echt furchtbar. Schon allein weil hier die alten Leute über die weitere Zukunft einer Minderheit entscheiden dürfen. Und dementsprechend wird wohl das heutige Ergebnis aussehen.

  • Nein, Rückschritt, weil wir den anderen fortschrittlicheren EU-Staaten noch weitere 5-10 Jahre hinterherhinken werden, bis die Regierung nicht mehr anders kann, als die Wehrpflicht abzuschaffen. Darum ist es eine Farce über so ein Thema eine Volksbefragung zu machen.


    Ist trotzdem ein Stillstand, wenn ihr euch nicht bewegt. :D Ein Rückschritt wärs (aus Sicht der Gegner), wenn z.B. die Dauer verlängert werden würde oder sowas.



    Dachte ich eigentlich auch. Aber in Österreich gewinnt immer das alte, unvernünftige, weil auch nur die Alten und Unvernünftigen wählen gehen, während die Jugend größtenteils daheim bleibt. (Zwar nicht alt, aber unvernünftig) Ich finde das echt furchtbar. Schon allein weil hier die alten Leute über die weitere Zukunft einer Minderheit entscheiden dürfen. Und dementsprechend wird wohl das heutige Ergebnis aussehen.


    Naja, aber wenns der (unvernünftigen) Jugend egal ist und sie sich damit anfreunden können, wenn die alten Leute über ihre Zukunft bestimmen, dann brauchen sie sich doch auch nicht beschweren. Wenn man was ändern will, muss man Sonntag nun mal seien A... hochbekommen und abstimmen gehen, anstatt entspannt zu chillen. Das ist eben nichts, wo man nur "gefällt mir" anklicken kann. Aber gut, die Ausreden sind wohl auch in jedem Land gleich: was soll meine eine Stimme schon bewirken...

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Diese Befragung ist 'ne Farce, deshalb werde ich mich auch meiner Stimme enthalten. Sie scheitert schon alleine an der Durchführung. Die jungen Burschen werden selbstredend gegen eine Wehrpflicht sein, weil niemand sich gerne zu etwas zwingen lässt. Ohne wirklich eine Meinung zu vertreten bzw. sich mit den Konsequenzen der Abschaffung auseinandergesetzt zu haben. Frauen hingegen betrachten die Sache aus einem ganz anderen Blickwinkel, weil sie davon nicht direkt betroffen sind, Militärexperten sind sie wohl auch nicht. Das ist jedoch ein generelles Problem einer Demokratie. Das dumme Volk.


    Das größte Manko ist jedoch, dass hier unsinnigerweise Sozial- mit Sicherheitspolitik vermengt wird. Natürlich ist es naheliegend auch über den Zivildienst zu debattieren, wenn es um eine Abschaffung der Wehrpflicht geht. Weil der Zivildienst (was de facto nichts anderes als eine legalisierte Zwangsarbeit darstellt) als Ersatz der Wehrpflicht für "Wehrpflichtsverweigerer" eingeführt wurde und beide deshalb in der Verfassung miteinander verwachsen sind. Der Unsinn beginnt dann, sobald der Zivildienst als Argument für oder gegen die Wehrpflicht herhalten muss. Das eine ist eine sozialpolitische und das andere eine sicherheitspolitische Frage. Beide Fragen müssten gesondert betrachtet und die Debatte entsprechend geführt werden. Der österreichischen Landesverteidigung kann es wohl kaum dienlich sein, ein vollkommen ineffektives wie ineffizientes Bundesheer zu erhalten, um im Gegenzug Zivildiener zu haben.


    Zur eigentlichen Frage: Das letzte was Österreich braucht, ist ein Berufsheer. Für Katastrophenschutz braucht es keine bewaffneten Truppen. Katastrophenschutz ist eines der schwächsten Argumente der Befürworter. Dann doch lieber die Feuerwehr fördern. Auslandseinsätze tragen nichts zur Sicherheitslage des Landes bei und Österreich ist laut Verfassung immer noch neutral. Wir müssen niemanden in den Krieg folgen und niemandes Interessen mit Waffen durchsetzen. Humanitäre Hilfe sollte im Bedarfsfall natürlich jedes Land leisten, sofern es die nötigen Kapazitäten hat. Aber auch hierzu sind keine Soldaten nötig. Das können auch unbewaffnete Hilfsorganisationen übernehmen. Kommt im jeweiligen Land sicher besser an als "Helfer", die schwer bewaffnet spazieren geschickt werden. Für die gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU ist ein Bundesheer auch nicht zwingend nötig. Wäre ohnehin ein Unding, wenn die Friedensnobelpreis-Trägerin EU kleinen Staaten ein Heer aufzwingt.


    Bleibt eigentlich nur die Landesverteidigung. Mal davon abgesehen, dass wir nur von befreundeten (EU-)Staaten umgeben sind und ein Angriff auf österreichischen Boden eigentlich auszuschließen ist, taugt das Bundesheer in keiner Weise für eine effektive Landesverteidigung. Wird sich mit einem Berufsheer auch nicht ändern. Die von "Experten" verbreiteten "neuen Bedrohungsszenarien" kann man doch auch nicht wirklich ernst nehmen. In welchem Land hat ein starkes Militär Terrorismus verhindern können? Ganz im Gegenteil, es sind die Kriegstreiber die den Terrorismus säen. Was ein Bundesheer gegen die "unkontrollierte Verbreitung von Atomwaffen" ausrichten soll, wissen wohl selbst diese Experten nicht. Soziale Unruhen im Zuge der Wirtschaftskrise sind schon eher ernst zu nehmen. Dass man diese mit Waffengewalt nicht verhindern kann, sieht man tagtäglich und nicht nur in Afrika. Das ist Aufgabe der Politik, nicht des Militärs.


    Ich bin daher für die Abschaffung des Bundesheers zu Gunsten der Wirtschaft und dem Wohlstand des Landes und auch aus Prinzip. Die 2,4 Milliarden Euro die da jährlich fließen werden woanders dringender gebraucht. Ich bin nicht naiv, ich weiß, dass eine Abschaffung nicht ohne Weiteres möglich ist. Dazu müssten erstmal juristische Verbindlichkeiten aufgehoben und die Bevölkerung erstmal von der Idee eines unbewaffneten neutralen Staates überzeugt werden. Ein Berufsheer ist natürlich das kleinere Übel, verglichen mit der Wehrpflicht, aber nichts, was ich mir für dieses Land wünsche. Und deshalb werde ich auch nicht abstimmen.

  • Zur eigentlichen Frage: Das letzte was Österreich braucht, ist ein Berufsheer.


    Du vergisst anscheinend, dass wir bereits ein Berufsheer haben. Es geht bei dieser Befragung nicht darum, ob wir Präsenzdiener oder Berufssoldaten haben wollen, sondern nur darum ob die Wehrpflicht bleiben soll oder nicht. Laut Darabos' Modell hätten wir nach der Wehrpflichtabschaffung sogar weniger Berufssoldaten als jetzt, weil wir einfach keine 55.000 Leute brauchen. Erst Recht nicht für den Katastrophenschutz, um den sich jetzt eh schon hauptsächlich die Feuerwehr kümmert und nicht die Wehrpflichtigen.


    Du willst die Abschaffung des Heeres. Ich will das auch. Wie realistisch ist eine komplette Abschaffung, wenn wir beim status quo bleiben? Eine Reform ist nur dann möglich, wenn wir generell bereit sind, eine zu akzeptieren. Darum geh ins Wahllokal und gib dort deine Stimme ab, sonst wird sich niemals etwas ändern, schon gar nicht im Sinne der völligen Abschaffung unseres unnsinnigen Heeres.

  • Genau genommen wärs ja dann wohl ein Stillstand. ;)
    Keine Angst übrigens, ich habe nicht abgestimmt.
    Ich finds gut, dass ihr wenigstens gefragt werdet im Gegensatz zu uns, wo sowas nie viel zu selten vorkommt und einfach entschieden wurde, was besser ist. Ich hab keine Ahnug, wie die Umfragewerte bei euch aussehen, gehe aber mal ganz stark davon aus, dass die Mehrheit für die Abschaffung der Wehrpflicht ist (wäre bei uns sicherlich auch so der Fall gewesen). Vermutlich lassen sich allgemein auch eher die Gegner, als die Befürworter zum abstimmen animieren.
    Ich persönlich habe mit einer Wehrpflicht bzw. etwas vergleichbarem kein Problem, hätte es aber gleichberechtigt für Männer und Frauen gemacht. Ich weiss, dass das früher möglicherweise mal logisch war, wo die Frauen ihren Platz zu Hause bei den Kindern hatten, aber das ist schon ewig nicht mehr der Fall und wo überall von Gleichberechtigung und Frauenquote geredet wird, war mir das immer unverständlich. Jeder könnte verplichtet sein ein Jahr (gern auch etwas mehr) entweder zur Armee zu gehen oder Zivildienst zu leisten. Dann gibts auch kein jammern "dann fehlt mir aber ein Jahr mimimi...". Wenn es für jeden gleich ist, dann sehe ich da kein Problem und was ist schon ein Jahr?
    Naja egal, vielleicht liegt meine Einstellung dazu auch ein bisschen daran, dass die Armee bei uns in der Familie mal eine Rolle gespielt hat und für mich dadurch selbstverständlich war. Ironischerweise kam für mich persönlich aus gesundheitlichen Gründen nie eine solche Laufbahn in Frage. Sonst hätte ich vermutlich irgendetwas in dieser Richtung gemacht und in dem Fall wäre es mir sowieso egal, ob nun Plicht oder freiwillig.


    Ein Jahr ist sehr viel und das wäre das Selbe in himmelblau: Menschen werden zu etwas gezwungen, das ihnen gegen den Strich geht. Ich würd mich querstellen und wenn ich einfach wo anders hin studieren gehe. Von mir aus nach GB, da verfeiner ich wenigstens meine Englischkenntnisse. Ich hab keine Probleme auszuwandern, wär ja nicht so, als würd mir was am Land liegen, nur an Verwandte und Freunde. Gut, Wien ist eine schöne Stadt, aber davon hat ja auch niemand was.
    An sich ist es schon richtig, dass es im Sinne der Gleichberechtigung wäre, wenn Männer und Frauen zum Heer müssten, aber es wäre noch immer so ein primitives System wie vorher auch.

  • Du vergisst anscheinend, dass wir bereits ein Berufsheer haben.


    Ändert nichts daran, dass wir keines brauchen.


    Wie realistisch ist eine komplette Abschaffung, wenn wir beim status quo bleiben?


    Leider ist eine komplette Abschaffung so oder so unrealistisch. Wobei das wirklich schade ist, wo wir doch eines der wenigen Länder sind, die sich eine Abschaffung erlauben können. :(


    Wie gesagt, das Darabos-Modell ist das kleinere Übel. Ich werde aber ganz sicher nicht gegen meine Prinzipien abstimmen, um zu hoffen, dass sich später doch irgendetwas ändert. Es geht nicht darum, dass ich einfach irgendeine Änderung will. Ich will kein Bundesheer, also sage ich auch nicht, dass ich eines will. Außerdem hab' ich meine Stimmkarte gar nichtmal beantragt.


    /unten:


    Hör auch zu versuchen, mich zu überreden. Meine Stimme bekommst du nicht. Ob mit oder ohne Stimmkarte (aber danke für Info, dachte irgendwie, das man die braucht XD). :wasp:

  • Du brauchst keine Stimmkarte beantragen, um wählen zu können, es reicht ein Lichtbildausweis. Stimmkarte brauchst du nur wenn du im Ausland bist und von dort aus wählst.


    Ja, eine Abschaffung ist unrealistisch. Daher ist es umso wichtiger, das kleinere Übel zu wählen oder willst du, dass der Staat weiterhin Millionen verschwendet, um jährlich Jugendliche "auszubilden", die nie mehr wieder kommen? Wenn du dich weigerst abzustimmen, weils für dich eine Wahl zwischen Pest und Cholera ist, dann lässt du andere für dich entscheiden. Und dann kannst du dich nichtmal mehr zwischen zwei Übeln entscheiden, sondern dir wird einfach eines aufgedrückt. Willst du dein demokratisches Recht so verkommen lassen?


    Edit: Wehe dir, wenn dieses unsinnige System erhalten bleibt! :wasp:

  • Es scheint wohl eindeutig zu sein - nur 40% für Berufsheer, 60% für Wehrpflicht. Obwohl das ja noch nicht das Endergebnis ist, können wir uns wohl sicher sein, das dieses ähnlich aussehen wird.
    Ich bin grade echt wütend. -_-
    Mir tut es einfach leid für die jungen Leute, denen einfach ein Jahr geraubt wird, noch dazu sind jetzt daran die Leute schuld, die tatsächlich für Wehrpflicht gestimmt haben. Und das sind dann - wie im anderen Post schon erwähnt - Senioren, die das ganze nichts angeht und die einfach nur Angst wegen Katastrophenschutz etc. haben.
    Einfach nur eine Frechheit, nichts weiter.