Habt ihr Angst vor dem Tod?

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  • Zitat von Nocri

    Hat doch nichts mit groß reden zu tun, manche haben da halt eine lockere Einstellung dazu. Ist doch schön, wenn man damit so gelassen umgehen kann. Ich muss sagen, mir macht das Thema Sterben an sich auch nichts aus, wollte früher auch mal Bestatterin werden. Hängt sicher auch damit zusammen, welche Erfahrungen mit dem Thema man zu Lebzeiten gemacht hat.
    Ich bin bis zu meinem zwölften (?) Lebensjahr bei einer Altenpflegerin aufgewachsen, und bin da auch oft zur Arbeit mitgekommen und da hat man natürlich, wie Rick auch schon sagte, ständig mit dem Tod zu tun. Privat ebenso, ich hab einige nette Leute in der Kinderpsychiatrie kennengelernt, nette, verständnisvolle Menschen, mit denen man viele Monate auf engstem Raum zusammenwohnt, und ein großer Teil war natürlich wegen Suizidversuchen, Depressionen, etc. dort untergebracht. Und irgendwann, teils auch Jahre später, bekommt man dann von irgendwo mit "Ja, hast du's auch schon gehört, der XY hats jetzt "geschafft"..."
    Das klingt jetzt wahrscheinlich abgestumpfter als es gemeint ist, aber ich glaube, wenn man im Bekanntenkreis damit immer wieder konfrontiert wird, dann akzeptiert man es halt auch irgendwann und denkt sich, ja, so läufts halt im Leben, der eine stirbt jung, der andere später.


    "Hat's geschafft" ... Also ich finde das schon abgestumpft dem Tod gegenüber.
    Aber ja, ich denke eine gesunde Psyche hat auf jeden Fall in einer Situation, in der man sterben könnte, immer davor Angst. Schon alleine deswegen, weil jedes Lebewesen darauf ausgelegt ist leben zu wollen und leben zu müssen.


    Meine Katzen wären da meine geringste Sorge. Klar, ich hab die gerne, sind aber im Endeffekt doch keine Menschen. Man kann ein Tier noch so gerne haben, aber es ist kein Mensch. ôo
    Ich würde eher an Menschen aus meinem Umfeld und vor allem an mich denken, wenn ich in eine solche Situation geraten würde.

  • Ich persönlich habe Angst vor dem Tod,
    weil ich nicht weiß, was dann passieren wird.
    Wird man wiedergeboren, oder ist dann alles einfach weg?
    Oder geht es vieleicht in einer Art anderen Dimension weiter, in der
    alles ganz normal weitergeht? (als wäre man nie gestorben)
    Bin ich vieleicht sogar schon mal gestorben?


    Also das interessiert mich am meisten.

  • Bastet: Da stimme ich dir zu. "Hats geschafft" ist wirklich abgestumpft.
    Und jeder will leben, der auch eine gesunde Psyche aufweist.


    Also ich kann es schon verstehen, wenn man sich auch um die Tiere Sorgen macht. Natürlich denkt man auch eher an Bekannte und Familie, aber die werden ohne einen nicht verhungern oder dergleichen, die eigenen Haustiere schon, wenn sich dann niemand um sie kümmert.


    Ich habe eine etwas... extreme Einstellung zum Tod, und habe auch wirklich Angst vor dem Tod. Erst letztes Jahr im Oktober wurde ich das erste Mal mit dem Tod eines Familienmitglieds konfrontiert. Natürlich kann es sein, dass ich anders denke, wenn ich soetwas öfter erleben würde, aber ich denke eher weniger. Dazu bin ich schon 5mal fast gestorben, bzw. ich hätte sterben können, was wohl auch dazu beiträgt, dass ich da eine etwas extreme Einstellung habe.
    Ich denke, jeder hat Angst vor dem Tod. Manche wollen es bloß nicht zugeben, oder sie wissen es gar nicht.
    Und zu sagen "Der Tod ist natürlich, deshalb muss man keine Angst davor haben", finde ich ziemlich "lächerlich". Das soll nun niemanden beleidigen, der so denkt, aber wenn man zB. in der Nähe eines aktiven Vulkans lebt (Ist vileicht ein etwas extremes Beispiel) sagt man auch nicht "Habt keine Angst davor dass er ausbricht, dass ist natürlich!". Man kann genauso gut vor natürlichen, wie auch unnatürlichen Dingen Angst haben.
    Dazu kommt noch die Ungewissheit, was nach dem Tod kommt.


    Was Rick angesprochen hat ist schon richtig. Es ist einfach nur unfair (ich weiß, dass das Wort etwas blöd klingt), wenn Menschen sterben, die noch ihr ganzes Leben vor sich haben oder ihr Leben noch mit so großer Freude leben.

  • Ich habe auch Angst vor dem Tod, was ich ganz natürlich finde.
    Es klammert sich doch normalerweise jeder an sein Leben, weil er einfach das Andere, das Ungewisse danach irgendwie fürchtet - und das instinktiv in jedem veranlagt ist.
    Die Angst vor dem Tod ist so gewöhnlich, wie er selbst es ist.


    Auch wenn man relativ abgestumpft gegenüber dem Sterben anderer ist, weil man beruflich oder sonst häufig damit zu tun hat, ist das meiner Meinung nach doch etwas ganz anderes, wenn der Tod nun über einem selbst oder einer sehr nahe stehenden Person schwebt.
    Zu anderen herrscht immer noch eine gewisse Distanz, die sich zunehmend verringert, je mehr Kontakt man hatte. Bei geliebten Menschen (oder sich selbst) ist das weitgehend verschwunden und wenn sich eine solche Person in Lebensgefahr befindet, empfindet man ganz natürlich eine gewisse Furcht.

  • Naja, das mit den Katzen ist wieder ein anderes Thema, ich mach mir da einfach Sorgen weil sie, wie Dark Lucius sagte, einfach auf mich angewiesen sind und die kämen wohl nach meinem Tod ins Tierheim weil ich niemanden kenne, der sie aufnehmen könnte. Und da ich keine Familie habe, stehen bei mir die Fellnasen sowieso auf Platz 1 ;-) Aber gut, ich will nicht abschweifen.


    Zitat

    Auch wenn man relativ abgestumpft gegenüber dem Sterben anderer ist, weil man beruflich oder sonst häufig damit zu tun hat, ist das meiner Meinung nach doch etwas ganz anderes, wenn der Tod nun über einem selbst oder einer sehr nahe stehenden Person schwebt.
    Zu anderen herrscht immer noch eine gewisse Distanz, die sich zunehmend verringert, je mehr Kontakt man hatte. Bei geliebten Menschen (oder sich selbst) ist das weitgehend verschwunden und wenn sich eine solche Person in Lebensgefahr befindet, empfindet man ganz natürlich eine gewisse Furcht.


    Ganz genauso meinte ich das, vielleicht hab ich mich auch unglücklich ausgedrückt.
    Wenn ich vom Tod eines ehemaligen Freundes oder einem Bekannten erfahre, bedrückt mich das nicht weiter und ich trauer auch nicht, da denk ich mir nur "Okay, schade um den netten Menschen, bedauernswert für die Angehörigen, aber so läufts halt im Leben und ich werd's nicht ändern können". Ich hab auch kein Problem damit, tote Menschen zu sehen (also auch keine Angst vor Leichen o.ä.).
    Aber auch bei mir gibt es zwei Menschen, die mir sehr am Herzen liegen, und da wäre ich natürlich auch verzweifelt und hätte Angst um sie, wenn sie in Lebensgefahr wären, ganz klar. Also die Schwelle mag vielleicht herabgesetzt sein im Vergleich zu anderen Menschen, insofern kann man das wenn man will auch als abgestumpft bezeichnen, aber um ein geliebtes Tier oder Menschen hätte ich natürlich auch Angst.


    Was mich an den Antworten hier allerdings erstaunt ist die "Angst vor dem Ungewissen". Also für mich stand immer fest, dass nach dem Tod einfach gar nichts ist, also so wie traumloser Schlaf (natürlich kann ich das nicht wissen, aber ich hab nie eine andere Möglichkeit in Erwägung gezogen und mach mir da auch keine Gedanken drüber). Darum fällt es mir vielleicht auch schwer, die Angst vorm eigenen Tod nachzuvollziehen, außer eventuellen Schmerzen (was ja nicht zwingend der Fall sein muss) seh ich da keinen Grund, sich zu fürchten.
    Ganz im Gegenteil, in Krisensituationen (ich leide (ironischerweise, wie ich grad merke) unter schweren Angststörungen) hat mich der Gedanke früher immer beruhigt: mir kann nichts passieren, wenn irgendetwas Schlimmes passiert, kann ich mich ja immer noch entscheiden zu sterben, dann ist alles vorbei. Also nicht falsch verstehen, das waren keine ernsthaften Selbstmordgedanken, sondern eben nur so eine Art Selbstberuhigung "nach dem Tod kann nichts mehr passieren, dann ist alles schwarz, alles vorbei, alles gut".

  • Nein ich hab keine Angst vor dem Tod.
    Warum auch? Der Tod gehört zum Leben
    und wird eines Tages eintreffen, wann
    weiß ich nicht, aber ich weiß ja auch nicht
    was z.B. morgen passiert und hab keine Angst
    vor dem nächsten Tag. Wovor ich allerdings
    Angst habe ist wie ich sterbe, so ein qualvoller
    Tod ist nichts für mich, lieber einpennen und
    gut ist.

  • Zitat

    "Ja, hast du's auch schon gehört, der XY hats jetzt "geschafft"..."
    Das klingt jetzt wahrscheinlich abgestumpfter als es gemeint ist...


    "Hat's geschafft" ... Also ich finde das schon abgestumpft dem Tod gegenüber


    Da stimme ich dir zu. "Hats geschafft" ist wirklich abgestumpft.


    Ich muss ehrlich sein, der Satz ist mir nicht nur einmal begegnet und auch ich habe
    ihn schon gesagt. Er mag abgestumpft klingen und sein, aber er soll keienswegs zeigen das den
    Pflegekräften die Leute egal sind. Er kommt eher aus der Situation herraus das die Pflegekräfte
    den Bewohner vielleicht zuvor Tage, wen nicht nicht sogar Wochen, zuvor zugesehen haben wie
    er sich gequält hat und immer wieder Mühe hatte "einzuschlafen". Wen er es dann geschafft hat
    einzuschlafen sagt man es halt "Er hat es geschafft" weil es dann auch so ist. Damit ist gemeint
    "Er quält sich nicht mehr. Er hat seine Ruhe. Er brauch nicht mehr zu leiden." kurz "Er hat es
    geschafft seinen Frieden zu finden".


    Ich persönlich habe Heute gemerkt wie es auch sein kann. Ich habe bisher schon einige
    Heime gesehen, aber nie groß mit dem Tod in Kontakt gekommen. In dem Heim wo ich jetzt
    bin sind in den letzten Moaten 10 Bewohenr gestroben und mit einigen von ihnen hatte ich
    einen recht engen Kontakt da sie meine Bewohner waren um die ich mich kümmern musste.
    Heute ist wieder einer gegangen, auch jemand den ich gut kannte, und da habe ich schon gemerkt
    wie es doch an einen zerren kann, wen man so oft in doch recht kurzer Zeit mit den Tod
    in berürhung kommt. Man sagt zwar immer, nicht an sich ranlassen und ist ja "Berufsrisiko",
    aber es ist immer leichter gesagt als getan und schlussendlich ist man ja auch nur ein Mensch.
    Aber wen ich mir hier einige Posts ansehe, habe ich das Gefühl das einige hier doch recht
    locker mit den Tod umzugehen scheinen. Ich meine nicht nur bei einem Post lese ich
    "Hab keine Angst". Ich weis nicht ob es schlussendlich an dem Unwissen liegt, was hier viele und auch
    ich haben, oder woran noch. Schlussendlich weis keiner wie er mit dem Tod umgehen wird wen man
    ihn nicht selber am eigenen Leib erfahren hat. Damit meine ich jetzt wen man vielleicht Tod war es
    aber geschafft wurde das man wiederbelebt wurde. Ich glaube erst dann wird man wissen wie man
    zu dem Tod steht. Den wen man den Tod bisher immer nur von außen betrachtet, ist das doch etwas
    anderes als es selber zu erleben.

  • Rick: Natürlich soll er nicht zeigen, dass es den Pflegekräften egal ist, aber genau wie "eingeschlafen" klingt er halt ziemlich abgestumpft, wie du ja bereits gesagt hast.


    Das stimmt. Von Berufsrisiko zu reden und zu sagen, dass man nichts an sich rankommen lassen soll ist leichter gesagt als getan. Wenn man wirklich Kontakt zu einem Menschen hatte nimmt einen dessen Tod mit. Das ist ganz natürlich.
    Besonders wenn der Tod so scheinbar willkürlich arbeitet, nimmt es einen doch sehr mit, selbst wenn man mit der Person nur wenig Kontakt hatte.


    Ich denke, da muss man nicht schonmal wiederbelebt worden sein, da reicht es schon, wenn man fast gestorben ist oder in Lebensgefahr war. Vileicht auch schon wenn man mit dem Tod konfrontiert wurde. Wenn man dem Tod bereits begegnet ist, egal, ob es um einen selber oder Bekannte, Familie, Freunde oder sonst wen geht, dann geht man nicht mehr so locker damit um und schwingt leichte Reden ala "Ich habe keine Angst vor dem Tod" oder "Jeder muss mal sterben, wieso also Angst?". Solche Erlebnisse verändern einen. Sie lassen einen den Ernst des Todes erst wirklich begreifen.


    Die Angst vor dem Tod ist so natürlich wie der Tod selbst. Jeder klammert sich an sein Leben so gut es nur geht. Und wirklich niemandem mit gesunder Psyche ist es egal, ob er lebt oder tot ist.
    Ich persönlich würde sogar lebenslange Qualen dem Tod vorziehen, aber das ist nur meine subjektive Meinung.

  • Rick
    Wenn man es aus der Perspektive ... klar. Aber da kommt es ja auch auf die wochenlange, vorige Situation an, unter ein Mensch gelebt hat - oder dahinvegetiert ist.
    Ich könnte mir vorstellen, dass lebensmüde Menschen das auch für jemanden benutzen, der Selbstmord begannen hat, auch wenn er nicht physisch gelitten hat. Psychisch natürlich, sonst würde man ja keinen Suizid begehen. Und da ist es schaudernd.


    Zitat

    Aber wen ich mir hier einige Posts ansehe, habe ich das Gefühl das einige hier doch recht locker mit den Tod umzugehen scheinen.


    Angst an sich habe ich nun auch keine. Zumindest keine Allgegenwärtige. Es ist nur ein unwohles Gefühl da, wenn man daran denkt. Das liegt aber daran, dass hier das Durchschnittsalter, ich schätze mal bei 15 Jahren liegt und der Tod normalerweise sehr, sehr weit entfernt liegt, zum Glück ^^

  • Ich denke, da muss man nicht schonmal wiederbelebt worden sein, da reicht es schon, wenn man fast gestorben ist oder in Lebensgefahr war. Vileicht auch schon wenn man mit dem Tod konfrontiert wurde. Wenn man dem Tod bereits begegnet ist, egal, ob es um einen selber oder Bekannte, Familie, Freunde oder sonst wen geht, dann geht man nicht mehr so locker damit um und schwingt leichte Reden ala "Ich habe keine Angst vor dem Tod" oder "Jeder muss mal sterben, wieso also Angst?". Solche Erlebnisse verändern einen. Sie lassen einen den Ernst des Todes erst wirklich begreifen.


    Und genau das sehe ich eben umgekehrt, meiner Erfahrung nach lassen einen solche Erlebnisse erst richtig begreifen, dass der Tod zum Leben dazugehört. Solang man noch wenig Erfahrung damit gemacht hat ist es vielleicht was Beängstigendes, aber wenn man sich damit näher auseinander setzen muss, dann lernt man es irgendwann auch zu akzeptieren. Kann man meinetwegen auch Resignation nennen, man findet sich eben damit ab und weiß, dass man es eh nicht ändern kann.



    Wenn man es aus der Perspektive ... klar. Aber da kommt es ja auch auf die wochenlange, vorige Situation an, unter ein Mensch gelebt hat - oder dahinvegetiert ist.
    Ich könnte mir vorstellen, dass lebensmüde Menschen das auch für jemanden benutzen, der Selbstmord begannen hat, auch wenn er nicht physisch gelitten hat. Psychisch natürlich, sonst würde man ja keinen Suizid begehen. Und da ist es schaudernd.


    Ich hab das Zitat auch wie gesagt direkt in Bezug auf Selbstmord verwendet ("geschafft" war in dem Fall so gemeint, dass er bereits zwei erfolglose Suizidversuche hinter sich hatte, und es ein paar Jahre später eben wirklich "geschafft" hat) und ganz ehrlich, ich sehe da keinen so gewaltigen Unterschied drin, und verstehe nicht, warum es in dem Fall schaudernd ist. Sowas hört sich für mich immer so an, als sei psychisches Leiden nicht so schlimm wie körperliches und als sei das alles mit einer Therapie und ein paar Tabletten kein Problem mehr. Das sind auch richtige Qualen, zum Teil auch (noch?) nicht behandelbar, und für manche Menschen ist der Tod eben auch in diesem Fall eine Erlösung, dazu muss man kein Pflegefall sein.


    Man sagt zwar immer, nicht an sich ranlassen und ist ja "Berufsrisiko",
    aber es ist immer leichter gesagt als getan und schlussendlich ist man ja auch nur ein Mensch.


    Also es ehrt dich auf jeden Fall, dass du ein sehr mitfühlender Mensch bist, aber - ohne dir zu nahe treten zu wollen, ich kenn dich ja nicht - bist du dir sicher, dass das dann der richtige Beruf für dich ist? Letztendlich "muss" man in solchen Berufen wohl lockerer mit dem Thema umgehen können (soll natürlich nicht "gleichgültig" heißen, bevor mich hier wieder jemand falsch versteht), sowohl sich selbst als auch den Patienten und deren Angehörigen zuliebe.

  • Zitat von Nocri

    Ich hab das Zitat auch wie gesagt direkt in Bezug auf Selbstmord verwendet ("geschafft" war in dem Fall so gemeint, dass er bereits zwei erfolglose Suizidversuche hinter sich hatte, und es ein paar Jahre später eben wirklich "geschafft" hat) und ganz ehrlich, ich sehe da keinen so gewaltigen Unterschied drin, und verstehe nicht, warum es in dem Fall schaudernd ist. Sowas hört sich für mich immer so an, als sei psychisches Leiden nicht so schlimm wie körperliches und als sei das alles mit einer Therapie und ein paar Tabletten kein Problem mehr. Das sind auch richtige Qualen, zum Teil auch (noch?) nicht behandelbar, und für manche Menschen ist der Tod eben auch in diesem Fall eine Erlösung, dazu muss man kein Pflegefall sein.


    Ich habe nie gesagt, dass psychisches Leid nicht schlimm ist und auch nicht, dass es mit einer Therapie und ein paar Tabletten gelöst ist. Wo liest du das bitte heraus? :rolleyes:
    Mit zwanzig Jahren hat man auch schon viel vom Leben gesehen und wahrlich nicht nur Schönes erlebt. Auch Menschen, die keine psychischen Krankheiten haben, können sich also vorstellen, wie schlimm das ist.
    Aber ich habe im Thread, der das Thema Selbstmord behandelt, geschildert, warum ich nicht finde, dass jemand bei psychischem Leid das "Recht" auf den Tod hat.

    Zitat von Von mir ausm anderen Thread

    Du kannst es auch kaum jemanden "verbieten" Suizid zu begehen, allerdings ist es schon richtig so, dass Personen, von denen angenommen wird, dass sie sich oder andere gefährden könnten, in psychiatrische Aufsicht gebracht werden. Nur: Wie kann man versichern, ob derjenige eine affektive Tat begeht oder nicht? Ob geplant oder nicht, die Tat ist an sich wohl meistens affektiv und demnach kann man auch nicht darüber bestimmen, der Betroffene eventuell nicht mal selbst, ob er bei klarem Verstand war, als er Suizid begehen wollte.
    Deswegen finde ich, hat jeder die Pflicht einen Selbstmord nach besten Kräften zu verhindern, wenn er das denn kann. Auch wenn sich die andere Person dagegen sträubt. Man selbst weiß es nicht und sie weiß vielleicht auch nicht, ob ihr die Tragweite ihrer Handlung bewusst ist.

  • Ich habe auch deutlich geschrieben, dass es nicht um eine affektive Tat ging (woher nimmst du die Information, dass es meist aus dem Affekt heraus geschieht? Ich habe so einen Fall noch nie mitbekommen und kann mir schwer vorstellen, dass sich jemand - salopp ausgedrückt - "aus einer Laune heraus" das Leben nimmt), sondern um zum Teil nicht behandelbare, chronische psychische Leiden, und dass dem bereits einige Jahre zuvor erfolglose Suizidversuche vorangegangen sind. Ehrlich gesagt finde ich es ziemlich schade, wenn jemand einem anderen Menschen ein Leben aufzwingen will, das dieser gar nicht will, gar nicht aushalten kann.
    Aber sorry, wollte damit keine Diskussion anzetteln, um Selbstmord soll es ja in diesem Thread nicht gehen. Oder vielleicht doch, im Grunde ist es ja interessant, dass die einen große Angst vorm Tod haben, während andere den Gedanken daran beruhigend finden. Das kann man insbesondere bei sehr kranken Menschen immer wieder beobachten, wenn sie schon wissen, dass sie nicht mehr lange zu leben haben. Der Umgang mit diesem Gedanken ist dann von Mensch zu Mensch - selbst die mit gesunder Psyche - sehr unterschiedlich.

  • Zitat

    Also es ehrt dich auf jeden Fall, dass du ein sehr mitfühlender Mensch bist, aber - ohne dir zu nahe treten zu wollen, ich kenn dich ja nicht - bist du dir sicher, dass das dann der richtige Beruf für dich ist? Letztendlich "muss" man in solchen Berufen wohl lockerer mit dem Thema umgehen können (soll natürlich nicht "gleichgültig" heißen, bevor mich hier wieder jemand falsch versteht), sowohl sich selbst als auch den Patienten und deren Angehörigen zuliebe.


    Niemand kann so eisenhart sein das sowas ihn überhaupt nicht trifft. Wenn dann ist er abre nicht eisenhart sondern
    hat ein Herz aus Stein. Zu deiner Frage, ja ich habe den richtigen Beruf gewählt. Es ist bloß so das es nun einmal
    das erste mal war das ich so direkt mit den Tod konfrontiert wurde. Ein Polizist, der das erste mal auf einen Menschen
    geschossen hat, wird auch nicht gleich locker seine Pistole in den Hafter stecken und gemütlich weitermachen.
    Sicher wird er nicht in der Situation sich Gedanken darüber machen da er da erstmal seinem Beruf nachgehen muss.
    Aber er wird mit Sicherheit später, wen er zur Ruhe gekommen ist, anfangen sich Gedanken zu machen. So war es
    nun einmal auch bei mir. Im Januar habe ich mir noch keine Gedanken Gemach, wo ein Bewohner gestorben ist.
    Im Februar schon mehr, weil es 2 waren und diese 2 Bewohnern nun mal welche waren um die ich mich gekümmert haben.
    Jetzt, im März, wo einige mehrere leider gehen mussten und nach dem ich das Dritte mal einen Bewohner Tod gesehen
    habe, macht sich in mir nun mal doch ein mumliges Gefühl breit. Das heißt nicht das ich nicht für den Beruf gemacht
    bin. Es heißt jediglich das ich menschlich bin und irgendwann auch mein dickes Fell nicht alles abwähren kann.
    Vorallem in den Heim wo ich jetzt bin wo man nicht mal die Chance hat in Ruhe darüber zu sprechen. Den das ist
    die beste Medizin bei sowas. Reden.

  • Nocri: Nur weil etwas zum Leben dazugehört, heißt das nicht, dass es nichts Ernstes ist. Und weiterhin kann der Tod doch schrecklicher sein als alles andere, besonders für die eigene Familie. Und ich bin sicher, niemand wird dem Tod gegenüber abstumpfen, je mehr Familienmitglieder sterben. DAS wäre nicht mehr menschlich. Angst, Trauer etc. sind menschlich und das ist auch so, wenn es um den Tod geht.
    Außerdem wird nicht jeder gegenüber dem Tod abstumpfen weil ein guter Bekannter oder ein Familienmitglied gestorben ist. Es ist eher das Gegenteil. Im ersten Moment, vileicht sogar sein halbes Leben, hasst man manchmal den Tod, was ich ebenfalls verständlich finde.
    Wenn der Tod einem Familie oder den besten Freund usw. nimmt, dann geht man einfach nicht mehr so locker damit um.


    Wieso sollte man einen Selbstmord nicht verhindern? Wenn ich, warum auch immer, einen Selbstmord versuchen würde, wäre ich im Nachhinein heidenfroh, wenn mich jemand stoppen würde. Selbstmord entsteht nur selten wirklich durch Planung, denke ich mal, eher aus dem Affekt. Natürlich nicht einfach mal so, da muss die Person natürlich irgendetwas erlebt haben, was sie dazu veranlasst hat, egal ob es direkt zuvor oder Wochen zuvor geschehen ist. Außerdem ist es, ist zumindest meine Meinung, die Pflicht eines Menschen, das Leben anderer zu erhalten, und wenn die Hilfe auch nur das Holen von Hilfe ist.
    Es gibt IMMER einen anderen Weg als Selbstmord. Wenn man den Betroffenen hilft, verstehen sie das auch irgendwann.
    Jeder Mensch mit einer gesunden Psyche klammert sich an sein Leben.


    Wohlgemerkt finden wohl nur wirklich kranke Leute, die wirklich leiden, den Tod beruhigend. Wenn jemand einen Selbstmordversuch startet, dann wird er wohl eher weniger den Gedanken an den Tod beruhigend finden, sondern will einfach nur aus seinem Leben entfliehen.

  • OT: Zum Thema Selbstmord: Für manche ist der Tod beruhigender weil es nichts Schlimmeres geben kann, als das Leben. Zumindest für diese Menschen dann. Bis es soweit kommt muss aber verdammt viel passieren und ich glaube, ein wirklich gewollter Selbstmord passiert nicht "aus einem Affekt heraus". Das fängt in der Regel zunächst einmal so an, dass derjenige, der sich das Leben nehmen will, ein paar halbherzige Versuche startet, in der Hoffnung, dass irgendjemand ihn sieht, aufhält, ihm Aufmerksamkeit schenkt, sich um ihn sorgt/kümmert, ihm geholfen wird. In diesem Status bringen sich, denke ich, die wenigsten wirklich um. Selbst wenn gerade niemand vorbeikommen sollte. (Gut, wenn jetzt noch jemand kommt und sowas erzählt von wegen: "Spring doch!", dann wird derjenige das vermutlich auch tun).
    Aber wirklich gewollter Selbstmord ist geplant. Denn dann wird darauf geachtet, ob man möglichst nicht aufgehalten werden KANN vo irgendwem der zufällig dahergeht, ob die Art, wie man sich umbringt zu 100% funktioniert, ob es schnell und schmerzlos geht usw. An das was danach kommt, denkt so ein Mensch dann nicht. Der denkt nicht an denjenigen, der die Leiche findet. Auch nicht an den Zugfahrer, der ihn überfahren hat. Deshalb: Wenn man sich wirklich umbringen will, dann schafft man das auch. Eine flüchtige Bekannte von mir war auf der geschlossenen Abteilung einer Psychatrie und hats geschafft.


    Grundsätzlich löst der Tod sicher bei jedem Menschen eine Form von Angst aus. Die Vorstellung vielleicht nicht unbedingt (da sagt man dann gerne, dass der Tod zum Leben dazugehört), aber wenn man ihm dann gegenübersteht wird da niemand mehr so tapfer sein. Mir macht allein die Vorstellung Sorge, wobei es nicht einmal der Tod an sich ist, sondern die Ungewissheit, was danach kommt. Auch fürchte ich mich vor dem möglicherweise ewigen Verlust der Menschen, die ich liebe. Außerdem habe ich Angst vor dem Sterben an sich. Ich kann jetzt nicht vorraussagen, ob ich leiden werde, oder nicht. Aber irgendwann beginnen viele Menschen auch, den Tot herbeizusehenen oder zumindest zu akzeptieren. Z.B. sehr alte Menschen, die vielleicht schon alle Bekannten überlebt haben. Manche von denen sagen dann, dass es für sie langsam Zeit wird. Jemand der Suizid begeht hat, glaube ich, für sich selbst seinen Platz im Leben verloren oder aber möchte diesen nicht länger haben. Nur kann man diesen Platz eben nur räumen, indem man das Leben verlässt. Zu sagen, dass es immer weitergeht, ist für so einen Menschen furchtbar: Denn das bedeutet auf den ersten Blick die immerwährende Fortsetzung seines Leidens.
    Und wenn man jemanden rettet, der sich wirklich umbringen wollte, wird der verdammt lange alles andere als dankbar sein. Schließlich raubt man ihm die Erlösung in Form des Todes. Ich glaube auch, dass die meisten nach einer guten Therapie und einer guten Portion Glück wieder einigermaßen auf die Beine kommen können. Aber wenn der Punkt gekommen ist, an dem der Tod attraktiver als das Leben wird und es auch über längere Zeit bleibt, dann kann niemand mehr helfen.
    Ich glaube im Allgemeinen, dass das, was jeder Mensch am Tod am Meisten fürchtet, die Ungewissheit ist. Menschen mögen es nicht, nicht zu wissen was passiert. Dann fehlt die Kontrolle. Wenn das Leben allerdings so schlimm ist, dass in der eigenen Vorstellung nichts Schrecklicheres existieren kann, dann ist der Tod natürlich attraktiv. Denn er wird, so oder so, besser sein als das Leben, zumindest in der Vorstellung eines Suizidgefährdeten.

  • Ich habe natürlich angst irgendwann qualvoll zu sterben - Ich will nicht, dass die letzten Minuten meines Lebens die schrecklichsten werden.
    Am Liebsten währe mir, dass ich nach einem erfüllten Leben in den ewigen Schlaf falle, schmerzfrei und beruhigend. Vielleicht träume ich
    noch ein letztes mal. Aber naja, niemand kann sich seinen Tod aussuchen, deshalb sollte man auch garnicht daran denken.

  • Nocri: Nur weil etwas zum Leben dazugehört, heißt das nicht, dass es nichts Ernstes ist. Und weiterhin kann der Tod doch schrecklicher sein als alles andere, besonders für die eigene Familie. Und ich bin sicher, niemand wird dem Tod gegenüber abstumpfen, je mehr Familienmitglieder sterben. DAS wäre nicht mehr menschlich. Angst, Trauer etc. sind menschlich und das ist auch so, wenn es um den Tod geht.
    Außerdem wird nicht jeder gegenüber dem Tod abstumpfen weil ein guter Bekannter oder ein Familienmitglied gestorben ist. Es ist eher das Gegenteil. Im ersten Moment, vileicht sogar sein halbes Leben, hasst man manchmal den Tod, was ich ebenfalls verständlich finde.
    Wenn der Tod einem Familie oder den besten Freund usw. nimmt, dann geht man einfach nicht mehr so locker damit um.


    Und warum? Je mehr Erfahrungen man damit machen musste, desto eher lernt man damit umzugehen, das gilt im Übrigen für vieles im Leben. Unmenschlich klingt es nur, weil du das negative Wort "abstumpfen" benutzt - man könnte auch sagen, es bringt einen nicht mehr so schnell aus der Fassung, man kann leichter damit umgehen.


    Wenn ich, warum auch immer, einen Selbstmord versuchen würde, wäre ich im Nachhinein heidenfroh, wenn mich jemand stoppen würde.


    Was? Wenn man sich umbringen will und aufgehalten wird, ist man froh darüber? Nie gehört, diejenigen, die nach einem erfolglosen Suizidversuch ins Krankenhaus und dann in die Psychiatrie zwangseingewiesen werden, sind meistens alles andere als heidenfroh darüber. Wenn es doch so ist, dann wollte man sich wahrscheinlich gar nicht umbringen?


    Selbstmord entsteht nur selten wirklich durch Planung, denke ich mal, eher aus dem Affekt.


    Quatsch, siehe letzter Beitrag.


    Es gibt IMMER einen anderen Weg als Selbstmord. Wenn man den Betroffenen hilft, verstehen sie das auch irgendwann.


    Den Zahn muss ich dir leider ziehen, zwar sind die meisten, aber noch längst nicht alle psychischen Krankheiten behandelbar.

    Jeder Mensch mit einer gesunden Psyche klammert sich an sein Leben.


    Na, und genau da liegt doch der Hase im Pfeffer begraben! Wie viele Menschen mit Suizidabsicht haben wohl eine gesunde Psyche, denkst du?


    Den Rest kann ich so stehen lassen, sorry fürs auseinander nehmen ~


    Paya
    Im Großen und Ganzen kann ich deinen Post nur so unterschreiben, außer vielleicht die Sache mit der Ungewissheit vor dem danach. Für diejenigen, die davon überzeugt sind, dass nach dem Tod eben gar nichts kommt, fällt der Punkt eigentlich weg, zumindest hab ich mir nie über irgendein "danach" Gedanken gemacht, geht sicher auch anderen so.
    Eigentlich wär das mal interessant, hier eine Umfrage zu starten, wovor genau man denn Angst hat - ich vermute mal, sowas wie Schmerzen beim Sterben oder Angst um die Angehörigen (Versorgung der Kinder z.B., falls man welche hat) würden da sogar noch vor der Ungewissheit vor dem danach stehen.

    Eine flüchtige Bekannte von mir war auf der geschlossenen Abteilung einer Psychatrie und hats geschafft.


    Ja, das kommt häufiger vor als man meint, und führt die ganze "zu deinem eigenen Schutz"-Sache doch eigentlich ad absurdum, und die Pflegekräfte dort (oder zumindest einige) wissen das im Grunde auch.
    edit: Ohje, ich sollte mir das viele Zitieren abgewöhnen..

  • Nocri: Das ist aber auch nicht bei jedem so. Bei manchen wird vileicht genau das Gegenteil eintreten und sie werden immer weniger damit klarkommen. Man kann das schlecht verallgemeinern.


    Ich meinte das eigentlich so, dass man dann wohl im Nachhinein erkennt (natürlich nicht alle), dass es andere Wege als Selbstmord gibt. Im ersten Moment wäre man vileicht alles andere als froh, aber sollte man dann seinen "Fehler" einsehen, wird man schon froh sein.


    Ich denke, wenn man Selbstmord begeht, liegt schon ein zumindest kleiner "Fehler" in der Psyche. Diese Menschen können natürlich die normalsten Menschen überhaupt sein, bis halt auf den Punkt, wo es um Selbstmord geht. Ich sage ja nicht, dass Suizidgefährdete immer gleich verrückt oder sondt was sind. Außerdem: Hast du nicht selber gesagt, dass längst nicht alle psychischen Krankheiten behandelbar sind? Sagst du damit nicht selbst, dass Suizidgefährdete keine komplett gesunde Psyche aufweisen?


    (Das soll nun in keinster Weise Suizidgefährdete beleidigen)

  • Sorry Lucius, ich kann leider irgendwie gerade nicht zitieren und bin auch nur mit dem Handy online aber:
    Sie hat nur korrigiert, dass du meintest "Jeder Mensch mit einer gesunden Psyche"- das trifft aber auf Suizidgefährdete nicht zu. Wenn du sagst sie könnten wie die normalsten Leute wirken, dann wirken sie vielleicht auf Außenstehende so, aber psychisch krank sind sie trotzdem- wenn sie es denn wirklich durchziehen/ernsthaft versuchen und nicht nur tun/ankündigen um Aufmerksamkeit zu bekommen, denn dann liegt das mMn eher an Defiziten bei der "Bedürfnisbefriedigung" (Wenn es das Wort gibt..:D), ich denke ihr wisst was ich sagen möchte. V.a wenn du für diese Person "nicht wichtig" bist, warum sollte die es anmerken lassen? Damit würde doch nur Gefahr laufen, dass sie bei der Ausübung ihres "Planes" gehindert wird und das will im (erstem) Moment niemand von denen, bis auf die, die einen "Hilfeschrei" dadurch versuchen.


    Und:
    Suizidgefährdete sind zwar nicht verrückt (wie definiert man, dass jemand verrückt ist? Ich glaube bei Realitätsverlust/Wahrnehmungsstörungen, aber habe da ncht so die Ahnung) aber "sonst was" sind sie schon, da sie nicht "normal" im Sinne von gesund sind.

  • HIGUR4SHI1111: (Ich kann grad leider auch nicht zitieren) Achso... Ich hab sie irgendwie falsch verstanden gehabt, sorry.
    Das meinte ich auch ungefähr so, ich hab ja auch gesagt, dass sie keine komplett gesunde Psyche haben^^.
    Mit "sonst was" meinte ich eher Dinge wie... Was meinte ich eigentlich damit? xD.
    Naja, auch egal.