Sexismus

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  • Zitat von World's End Girlfriend

    Ein Rassist wird nicht wegen einer Bewerbung sein Weltbild ändern. Die Ansicht ist schon sehr positiv und weltfremd.


    Ich geh auch nicht davon aus, dass mein potentieller Chef aufjedenfall ein Rassist oder Sexist sein wird. Und ich gehe auch davon aus, dass ein Arbeitgeber, der sich auf dieses "Experiment" einlässt bis zu einem gewissen Grad hin offen ist, sich aber auch durchaus bewusst ist, dass jeder Mensch nun einmal Vorurteile hat. Und wenn er lieber Männer aus vermeintlich wirtschaftlichen Gründen einstellen möchte, aber dann von einer Bewerberin einfach im persönlichen Gespräch überzeugt wurde.

  • Wie findet ihr sexistisch dargestellte Charaktere in Serien?

    Ich hab ehrlich gesagt kein Problem mit sowas. Wenn FeministInnen fordern, dass sich Frauen männlich verhalten dürfen, dürfen sie halt auch im Rahmen ihrer Selbstbestimmung sich wie Mädchen verhalten, das ist ziemlich offensichtlich. Selbes gilt für Männer, die dann auch ihre Männlichkeit betonen können. Oftmals bekomme ich bei den sehr feministischen Feministinnen jedoch den Eindruck, dass sie der Meinung sind, dass Mädchen, die sich weiblich verhalten, ein Opfer der Gesellschaft sind, und sich nur deswegen so verhalten, weil sie das Gefühl kriegen, es zu müssen. Diesen Einwand finde ich sogar berechtigt - viele Mädchen wissen es nicht anders, werden in die Rolle geboren und verhalten sich dementsprechend weiblich. Hier wird ihnen dann die Zurechnungsfähigkeit für ihr eigenes Verhalten teilweise aberkannt. Meine Meinung ist hierbei etwas gespalten. Ich sehe diesen Umstand vollkommen ein - sowohl bei Männern, als auch bei Frauen. Oftmals wissen sie es halt nicht besser. Deswegen bin ich dafür, Aufmerksamkeit auf diese Problematik zu lenken und den Menschen eben zu zeigen, dass sie sich verhalten dürfen, wie sie wollen, ohne deswegen etwas befürchten zu müssen. Es gibt genügend Leute, die dieses Motto leben, und das finde ich ziemlich gut. Gleichzeitig mag ich es nicht, wenn Menschen erkennen, dass es dieses Problem gibt, und deswegen anfangen, Menschen, die sich sehr weiblich oder männlich verhalten, deswegen zu kritisieren (und zu diskriminieren ...), weil sie das für sexistisches Verhalten halten.
    Selbes gilt auch für das Problem des benevolenten Sexismus. Hierbei handelt es sich um Sexismus, der keine wirklichen negativen Folgen hat und eigentlich gut gemeint ist. Dazu gehört beispielsweise, dass der Mann das Essen für die Frau zahlt, oder die Frau zuhause Essen für den Mann kocht, weil er es ja (angeblich) nicht kann. Sowas wird heutzutage schon als Sexismus klassifiziert, eben als benevolenter (= wohlwollender) Sexismus. Das ist tatsächlich ein Problem, das wirklich existiert und es ist deswegen ein Problem, weil es dazu führt, dass man aus den vordefinierten Rollen nicht herausfindet, dass man Männer und Frauen unterschiedlich behandelt, weil sie eben Männer oder Frauen sind. Dadurch, dass die Gruppenzugehörigkeit durch sowas salient, also in den Vordergrund gerückt wird, kann es dann auch zu diskriminierendem Verhalten führen. Deswegen ist es durchaus berechtigt, auf soetwas hinzuweisen. Aber auch dieses Problem wird von einigen Leuten übertrieben dargestellt. Wie bei den vorigen Beispielen können Männer oder Frauen, die benevolenten Sexismus betreiben, das oftmals nichtmal richtig zuordnen, beziehungsweise wissen gar nicht, dass sie es tun. Sie darauf Aufmekrsam zu machen und ein Augenmerk darauf zu richten, finde ich gut, solange es nicht zu Diskrimierung kommt. An meiner Uni ist es jedoch so, dass man als Mann tatsächlich vorsichtig sein muss, weil es, wenn man Pech hat, schon mal vorkommen kann, dass man von einer Frau blöd angemacht wird, wenn man sie zuerst durch die Tür gehen lässt (sogar so weit, dass ich Berichte gehört habe von Männern, die prompt einen Schlag ins Gesicht bekamen, weil sie einer sehr feministisch angelegten Frau den Vortritt gelassen haben).
    Um zu den Serien zurückzufinden - ich bezeichne mich selbst als jemand, der sowohl sehr feministisch ist, als auch sich für die Rechte der Männer einsetzt. Trotzdem ist eine meiner Lieblingsserien eine, bei der die Männer übertrieben männlich dargestellt werden und die Frauen übertrieben weiblich. Ich finde daran nichts falsch, wenn eine Serie sowas tut, auch wenn es zu solchen übertriebenen Charakteren führt oder eine Serie mal vollkommen so funktioniert. Was mich jedoch stört, ist dass es hier einen extremen Überhang an Serien und Filmen oder allgemein Geschichten gibt, in denen die Charaktere übertrieben dargestellt werden. Man kommt praktisch nicht um sowas herum, wenn man sich nicht grade Ghibli-Filme oder dergleichen ansieht. Wenn ich selbst schreibe, vermeide ich sowas (sogar bis zu dem Ausmaß, dass ich das Geschlecht eines Charakters manchmal erst entscheide, wenn ich ihn vollständig ausgearbeitet habe, oder wenn die Geschichte schon komplett geschrieben ist). Es gibt aber auch Serien und Filme, wo mich der Sexismus extrem stört. Kommt wohl darauf an, ob es in der Serie tatsächlich zur Diskriminierung eines Geschlechts kommt, oder sie in ihrer Weiblichkeit und Männlichkeit nebeneinander gleichberechtigt existieren, und ob ein Geschlecht in der Mehrzahl der Fälle dem anderen unterlegen dargestellt wird. Das macht für mich einen wesentlichen Unterschied.

  • Wie ich mit einem Menschen umgehe hängt in allererster Linie von seiner Persönlichkeit ab.


    Ich glaub, das machen alle vernünfigen Menschen. Dazu musst du aber die Menschen erst einmal kennen (lernen). Wenn es Fremde sind, deren Persönlichkeit du nicht kennst, was dann? Dann wird man doch, bewusst oder unbewusst, auf Vorurteile zurückgreifen, bis man sie halbwegs kennt. Die Vorurteile müssen natürlich nicht geschlechtsbezogen sein, aber sie können es durchaus. Einen aggressiven Mann wird man z.B. vorerst gefährlicher einstufen, als eine aggressive Frau und entsprechend anders mit ihm umgehen. Bis man eben eines Besseren belehrt wird.


    Aber ich denke halt, dass eine Geschelchtsneutralität alle Sexismusprobleme lösen würde, findest du nicht?


    Gut möglich. Die zwangsläufige Flolge wäre jedoch, dass andere Unterschiede stärker zum Vorschein kämen. Denke ich zumindest. Solange Menschen unterschiedlich sind, solange wird man auch Unterschiede finden. Möglicherweise gäbe es bspw. eine klare Unterscheidung zwischen muskulöse und unmuskulöse Menschen (→ bewusst dummes Beispiel gewählt, weil Diskriminierung auch dumm ist), auf deren Grundlage genauso diskriminiert wird. Mit anderen Worten: es wäre lediglich eine Symptombekämpfung, die nicht an der Ursache kratzt. Ziel muss es sein, ein Umdenken dahingehend zu erzwingen, niemanden aufgrund bestimmer Merkmale, sei es Geschlecht oder Hautfarbe, zu verurteilen bzw. zu diskriminieren. Wie es in Österreich und Deutschland ja bereits der Fall ist. Siehe Post von Bastet. Sie fühlt sich als Frau wohl in der Gesellschaft. Laut Gesetz sind Mann und Frau gleichberechtigt. In dem ein solches Umdenken erzwungen oder zumindest gefördert wird, werden nicht nur Sexismusprobleme angegangen und gelöst, sondern das Problem der Diskriminierung im Allgemeinen.

    Allerdings, das Beispiel das du genannt hast: Wieso würdest du denn bei einem handfesten Streit zwischen Mann und Frau davon ausgehen, dass sie das Opfer ist? [...] Davon abgesehen: Eine Frau sofort in einer Opferrolle zu vermuten, ist für mich doch ein wenig heftig.


    Erst einmal ist rein statistisch betrachtet die Wahrscheinlich wesentlich höher, die Frau in der Opferrolle vorzufinden. Das zeigt auch die Erfahrung. Zudem ist der Mann i.d.R. (ja, nicht immer!) der Frau körperlich einfach überlegen. Daraus folgt:


    a) Der Mann kann sich sehr gut selbst verteidigen. D.h. er ist nicht auf fremde Hilfe angewiesen, um Schaden von sich abzuwenden. Vor allem heißt das aber, der Mann darf aufgrund seiner körperlichen Überlegenheit nicht offensiv agieren.
    b) Da die Frau körperlich unterlegen ist, würde sie nur im Affekt auf den Mann einprügeln, oder sie würde weglaufen (oder es versuchen), wenn sich der Mann gewaltsam zur Wehr setzt.


    Ja, das ist ein Vorurteil, das dazu dient, mit der höchsten Wahrscheinlichkeit das Richtige zu tun und anderseits den Schaden möglichst klein zu halten. Wie soll man denn sonst reagieren, wenn man einfach nicht die Zeit oder die Nerven hat, die Situation zu analysieren bzw. richtig zu beurteilen? Es ist einfach vernünftiger, die Frau in der Opferrolle zu vermuten.


    Wieso ist es "im Prinzip schon Sexismus, wenn sich eine Frau schminkt"? Es wäre sexistisch zu sagen, dass alle Frauen sich schminken, weil sie eben Frauen sind, oder dass alle Frauen kochen können müssen, aber nur weil eine Frau etwas kocht, ist das doch nicht sexistisch. Es kommt immer darauf an, wie man selbst das interpretiert.


    Nein. Es kommt nicht darauf an, wie man die eigene Handlung selbst interpretiert, sondern wie sie andere interpretieren. Darauf wollte ich mit besagter Aussage hinaus. Ich kann z.B. einen Witz über Frauen loslassen und mir wirklich überhaupt nichts Böses dabei denken. Wenn andere hinter meinem Witz Diskriminierung sehen, habe ich keine Chance, darauf Einfluss zu nehmen. Die Aussage "die Frau gehört vor dem Herd!" ist aus dem Munde einer Frau genauso sexistisch, wie sie aus meinen Munde wäre. Wenn die Frau sich vorm Herd stellt und kocht, kann man das (schwachsinnigerweise) wie die Aussage interpretieren (sie sagt es nicht, sie zeigt es!).


    Seit wann sind sie de facto gleichberechtigt? Frauen bekommen für die gleiche Arbeit viel weniger bezahlt. Nur weil im Gesetz steht, dass sie gleichberechtigt sein sollen, stimmt das nicht automatisch.


    Ich bezog mich auf das Gesetz. Die schlechtere Bezahlung finde ich nicht in Ordnung. Das hat aber nicht wirklich mit Gleichberechtigung zu tun, weil ein Mann auch nicht das Recht auf ein gutes Gehalt hat.


    Und jetzt sag mir bitte, dass du so was nicht als "glotzt sie einfach nur an und sorgt für Empörung" abstempeln würdest.


    Nein, das Beispiel war natürlich überspitzt, aber es reicht schon Witze zu reißen, um für Empörung zu sorgen. Selbst Komplimente wie "nettes Kleid" werden mittlerweile negativ aufgefasst.


    Auch wenn da jetzt einige aufjaulen werden, weil das angeblich keine Begründung sei.


    Lässt sich aber durchaus halbwegs vernünftig begründen. ;D


    Wenn ein Mann einer Frau gegenüber gewalttätig wird, dann (bestenfalls!) mit dem Ziel, sie einzuschüchtern. Weil ein Mann meist körperlich einfach stärker ist. Das ist in etwa so, als ob man(n) auf ein Kind losgehen würde. Das Kind kann sich genauso wie die Frau körperlich nicht effektiv zur Wehr setzen. Daraus resultiert die Moral, dass man Frauen nicht schlägt.


    -edit-


    Ich persönlich hab ja manche Dinge, die ich an Männern mag, und Dinge, die ich an Frauen mag.


    Fast vergessen, dabei finde ich die Frage sehr interessant: was wären das denn für Dinge? :)
    Frage jetzt wirklich nur aus Interesse, weil ich wissen will, inwiefern sich diese Dinge mit Vorurteilen decken.

  • Ich hoffe aber, dass dort draußen nicht zu viele Menschen existieren, die wirklich mit der Grundeinstellung, dass alle Männer/Frauen/whatever automatisch Schweine wären, durchs Leben gehen. ^^"


    Wahrscheinlich nicht. Dafür gibt es heutzutage aber bestimmt viele, die generell alle Menschen hassen. Aber immerhin alle gleichermaßen, das ist doch schonmal ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung. ;D


    Ich finde die ganzen Diskussionen zum Thema Sexismus und das Wort ansich furchtbar. Ist es im Prinzip nicht schon Sexismus, wenn sich eine Frau schminkt? Oder wenn eine Frau kocht? Könnte man doch auch als diskriminierende Handlung auslegen, wenn man es denn möchte ("schaut her Frauen dieser Welt, vor dem Herd bin ich, vor dem Herd gehören wir!").


    Es kommt bei sowas immer auf das Warum an. Schminkt sich die Frau, weil es ihr gefällt oder weil sie glaubt, dass sie es tun muss, weil es gesellschaftliche Konventionen von ihr verlangen? Steht sie am Herd, weil ihr Mann meint, dass nur Frauen in der Küche zu stehen haben, während Männer diesen Ort grundsätzlich zu meiden haben, oder ist sie einfach eine leidenschaftliche Köchin?


    Das wahre Problem an der Diskussion ist, dass eben automatisch angenommen wird, dass Frauen, die zum Beispiel gern kochen nicht emanzipiert genug sind und man deshalb was ändern müsse. Dass sich dieser gesellschaftliche Zwang jetzt quasi umkehrt und von einem "Frauen sollen kochen!" zu einem "Frauen sollen nicht kochen!" wird, ist schon ziemlich grotesk. Eigentlich müsste es nämlich "Frauen sollen selbst entscheiden, ob sie kochen oder nicht kochen wollen, ohne dass ihnen da was aufgezwungen wird!" heißen. Das wäre dann ein echter Schritt in die richtige Richtung.
    Mittlerweile kann man es als Frau wohl keiner/keinem Feministin/Feministen mehr Recht machen. Ist eine Frau zu leicht bekleidet, ist sie leicht zu haben, ist sie zugeknöpft, dann steht sie nicht zu ihrer Sexualität, usw... ;)


    Also ja, die Sexismusdebatte ist heutzutage ein Wahnsinn und sicherlich auch ein Grund, warum die Grünen bei uns nie erfolgreich sein werden, solange sie dieses Thema nicht endlich differenzierter betrachten, da können sie noch so viele Korruptionsskandale aufdecken.


    Gehen wir von einem Streit aus: Wenn eine Frau einem Mann eine Ohrfeige zB. gibt, dann ist es zwar ganz sicher auch die feine englische Art, versteht mich nicht falsch, das heiße ich auch nicht gut, genausowenig wie wenn sich zwei Männer/Frauen untereinander, also mit ihrem eigenen Geschlecht, prügeln - aber es ist nicht dasselbe. Wenn ein Mann eine Frau schlägt, dann ist er für mich einfach das Aller-Allerletzte, er ist einfach für alle Ewigkeiten bei mir unten durch. (Mal von Extremsituationen abgesehen, in denen sie auf ihm mit einem Messer oä. losgeht und er in Lebensgefahr ist, das sollte wohl klar sein...) Es gibt Dinge, die tut man einfach nicht.


    Mal abgesehen von der Doppelmoral, was du ja selbst zugibst, dass es eine ist, ist da noch ein Problem. Mal angenommen, eine Frau verprügelt einen Mann auf offener Straße (Ohne Waffe). Wie sollte der deiner Meinung nach reagieren? Wenn er sich wehrt und selbst zuschlägt, dann wird er geächtet und als der Täter angesehen und wenn er sich nicht wehrt oder stattdessen Anzeige erstattet, wird er als Schwächling angesehen, der "sich nichtmal gegen eine Frau wehren kann". Egal was er macht, der Mann wird in so einer Situation immer verlieren.
    Das ist schon sehr problematisch, denn deswegen trauen sich viele Männer, die in Gewaltbeziehungen (auch psychische Gewalt ist gemeint) leben, nicht rechtlich dagegen vorzugehen.

  • Zitat von Vinum

    Dass sich dieser gesellschaftliche Zwang jetzt quasi umkehrt und von einem "Frauen sollen kochen!" zu einem "Frauen sollen nicht kochen!" wird, ist schon ziemlich grotesk. Eigentlich müsste es nämlich "Frauen sollen selbst entscheiden, ob sie kochen oder nicht kochen wollen, ohne dass ihnen da was aufgezwungen wird!" heißen. Das wäre dann ein echter Schritt in die richtige Richtung.


    Frauen müssen kochen, genauso wie Männer. Wenn sich eine alleinstehende Person von Fast Food ernähren will, dann bitte. Aber sobald man dann Kinder hat, ist das unverantwortlich nie etwas Gescheites zu kochen. :pflaster:


    Zitat von Vinum

    Mal abgesehen von der Doppelmoral, was du ja selbst zugibst, dass es eine ist, ist da noch ein Problem. Mal angenommen, eine Frau verprügelt einen Mann auf offener Straße (Ohne Waffe). Wie sollte der deiner Meinung nach reagieren? Wenn er sich wehrt und selbst zuschlägt, dann wird er geächtet und als der Täter angesehen und wenn er sich nicht wehrt oder stattdessen Anzeige erstattet, wird er als Schwächling angesehen, der "sich nichtmal gegen eine Frau wehren kann". Egal was er macht, der Mann wird in so einer Situation immer verlieren.


    Und weil es eine Doppelmoral ist, findest du es grundsätzlich nicht schlimmer, wenn eine Frau geschlagen wird als ein Mann, ist das richtig so? :brainslug:
    Ähm ja, er wird verprügelt ... aber wie viele Männer können sich nicht gegen die "Durchschnittsfrau" wehren? Ich meine ja, es ist schon etwas peinlich, wenn er dann schützend die Hände über Kopf schlägt und "bitte, bitte hör auf" wimmert ^^" Wehren bedeutet für mich übrigens, dass er einfach ihre Handgelenke festhalten kann oder ähnliches und nicht, dass er gleich zurückschlagt.


    Zitat von Leviator

    rein statistisch betrachtet die Wahrscheinlich wesentlich höher, die Frau in der Opferrolle vorzufinden. Das zeigt auch die Erfahrung. Zudem ist der Mann i.d.R. (ja, nicht immer!) der Frau körperlich einfach überlegen.


    ^ this


    Zitat von Leviator

    Wenn ein Mann einer Frau gegenüber gewalttätig wird, dann (bestenfalls!) mit dem Ziel, sie einzuschüchtern. Weil ein Mann meist körperlich einfach stärker ist. Das ist in etwa so, als ob man(n) auf ein Kind losgehen würde. Das Kind kann sich genauso wie die Frau körperlich nicht effektiv zur Wehr setzen. Daraus resultiert die Moral, dass man Frauen nicht schlägt.


    Aber was für eine Begründung gibt es, dass der Mann einer Frau in die Jacke hilft oder die Tür aufhält? Ich kann mir Türen auch alleine halten und Jacken selbstständig anziehen lol Früher fand ich das auch immer iwie etwas "lächerlich", aber hey, irgendwann lernt frau doch die "Spezies Gentleman" zu schätzen, weil er augenscheinlich von zu Hause sehr gute Umgangsformen und Manieren gelernt hat und das macht eine Person doch gleich sympathisch.


    Edit:

    Zitat von Aprikose

    Es gibt aber auch Serien und Filme, wo mich der Sexismus extrem stört. Kommt wohl darauf an, ob es in der Serie tatsächlich zur Diskriminierung eines Geschlechts kommt, oder sie in ihrer Weiblichkeit und Männlichkeit nebeneinander gleichberechtigt existieren, und ob ein Geschlecht in der Mehrzahl der Fälle dem anderen unterlegen dargestellt wird. Das macht für mich einen wesentlichen Unterschied.


    Es kommt wirklich auf die Serie an und wie extrem das Ganze wird. Bei Dragonball dacht ich schon als Kind, wie sexistisch (oder zumindest sehr nahe dran) und dumm die Serie eigentlich ist. :D

  • Frauen müssen kochen, genauso wie Männer. Wenn sich eine alleinstehende Person von Fast Food ernähren will, dann bitte. Aber sobald man dann Kinder hat, ist das unverantwortlich nie etwas Gescheites zu kochen.


    Ja, so habe ich das aber nicht gemeint. Es geht mir darum, dass man tun kann was man will und sich dabei nicht anderen fügt. Wenn eine Frau nicht ständig in der Küche stehen will, dann will sie halt nicht. Und wenn doch, dann eben doch. Wo soll da das Problem sein?
    Dass man wenn man Kinder großzieht natürlich für sie kocht ist wohl klar, hat aber eigentlich nichts damit zu tun. Nicht jede Frau hat Kinder oder will Kinder kriegen. Und wenn der Mann gerne kocht, dann kann er das auch übernehmen, ebenso umgekehrt, ansonsten teilt man sich's halt auf. Kann man ja so handhaben wie man will.


    Im Übrigen finde ich es auch sympathisch, wenn Menschen kochen können, nur um das mal zu sagen. :P


    Und weil es eine Doppelmoral ist, findest du es grundsätzlich nicht schlimmer, wenn eine Frau geschlagen wird als ein Mann, ist das richtig so?


    Ja. Warum sollte das eine schlimmer sein als das andere? Man kann hier nicht verallgemeinern, es hängt sehr von der jeweiligen Situation ab. War es ein Affekt, der auf eine Verletzung durch den Partner erfolgt ist, oder kommt sowas öfter oder gar regelmäßig vor? Stehen die beiden Partner in ihrer Beziehung grundsätzlich auf der "selben" Stufe oder gibt es ein Machtgefälle? Und dann natürlich die Art und Intensität der Gewalt. Das sind Kriterien, die entscheiden wie schlimm die Tat ist, nicht welches Geschlecht davon betroffen ist.


    Verstehe diese Diskussion um die Gewalt überhaupt nicht. Wenn man Gewalt ablehnt, dann lehnt man doch jede Form der Gewalt ab, ganz egal gegen wen sie sich richtet oder von wem sie ausgeht und unterteilt nicht in (eher) "akzeptable" und inakzeptable Gewalt, oder? Sonst kann man auch gleich unterschiedliche Strafen für Frauen und Männer einführen, dann ist das Recht an die gängige Moral angepasst. Von Gleichbehandlung kann man dann jedenfalls nicht mehr sprechen.

  • Zitat von Emerald

    Ah, okay. ^^
    Naja, es gibt auch mehr als genug Vorurteile Lesben gegenüber, so ist es nicht.
    Ich hab aber bisher auch erlebt, dass die Leute lesbischen Frauen weniger negativ gegenüber standen als schwulen Männern. Kann aber auch an der Tatsache liegen, dass die Lesbenquote in meiner Stadt weit über dem Durchschnitt liegt, da traut sich keiner irgendwas machen! XD


    Sexismus kann man auch mit Homosexuellen verbinden, so ist es nicht: schwule Ballettänzer sind angeblich die besseren, schwule Friseure schneiden Haare besser, Schwule vertragen keinen Alkohol usw... Wobei mir bei Lesben eigentlich nichts einfällt, aber meiner Erfahrung nach gibt es auch weniger sichtbare Lesben als sichtbare Schwule und Lesben werden auch so viel seltener und nicht so tief verachtet.


  • Sexismus kann man auch mit Homosexuellen verbinden, so ist es nicht: schwule Ballettänzer sind angeblich die besseren, schwule Friseure schneiden Haare besser, Schwule vertragen keinen Alkohol usw... Wobei mir bei Lesben eigentlich nichts einfällt, aber meiner Erfahrung nach gibt es auch weniger sichtbare Lesben als sichtbare Schwule und Lesben werden auch so viel seltener und nicht so tief verachtet.


    Ich habe so eine Theorie [die sich auf meiner Schule auch bestätigt hat] warum Lesben weniger verachtet werden als Schwule.
    Meine Theorie dazu ist, dass Schwule sich weniger schämen es in der Öffentlichkeit zuzugeben, wodurch natürlich zuerst auch mehr Vorurteile gegen sie gestellt werden.
    Ein anderer Grund wäre das Lesben von vielen als 'notgeil' 'sexy' whatever bezeichnet werden. Weil es für viele Jungs/Mädchen einfach als toll empfunden wird sowas zu sehen, weil Mädchen ja immer als DIE Sexobjekte bezeichnet werden. Und es damit schon wieder toll wirkt wenn zwei Mädchen zusammen sind.
    Und wen man dann zwei Schwule sieht, zwei 'starke' Kerle die sich Küssen, sieht es vielleicht einfach merkwürdiger aus, als wen sich zwei Mädchen küssen. Weil Mädchen ihm allgemeinen ja als schwach bezeichnet werden, und was macht es schon wen zwei zerbrechliche Mädchen zusammen sind? Das ist einfach süß. [Nicht meine persönliche Meinung] aber so gut wie jeder auf meiner Schule denkt so.


    Bisexualität
    Die Abneigung gegen Bisexuelle muss ich gar nicht erst erwähnen oder? Das musst man nur aussprechen dann folgt schon ein 'BUAA'. Wo ist denn das Problem, Liebe ist verdamm nochmal Liebe. Mich interessiert es auch nicht das mein Freund vorher mit einem Kerl zusammen war, aber seitdem das meine Lehrerin weiß sagt sie immer er ist nicht gut für mich.!


    Happily ¥ Bibor

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Im Endeffekt ist jedes glückliche Pärchen "süß", sofern man - im Gegensatz zu mir :D - dieses Adjektiv verwendet.


    Ich glaube aber nicht, dass sich Schwulen in der Öffentlichkeit mehr wegen ihrer Sexualität schämen; es ist für sie nur schwieriger es zu verbergen. Vor einhundert Jahren war es noch undenkbar, dass eine Frau die Farbe schwarz mag. Heute ist das kein Problem und es haben sich schon genug Trends drum herum gesammelt, aber Männer? Wenn wir in der Öffentlichkeit überwiegend rosa tragen, ist das ungewöhnlich, weil uns scheinbar diese Farbe nicht gefallen "darf".


    Mal eine Frage: Dort wo du, Happily, herkommst, sind da Lesben weiter verbreitet? Ich habe in meinem kaffigen Leben schon eine Menge Schwule kennengelernt aber Lesben bisher immer nur vorbeilaufen sehen, bei mir gibt es deutlich mehr Schwule.


    Hm, das von deiner Lehrerin könnte sich ja vielleicht auch auf die verschiedenen Positionen einer Beziehung beziehen (verdammte Wortwiederholung), aber wenn du nichts in dieser Richtung denkst, ist das doch okay? Mich überrascht es immer wieder, wie intolerant unsere Gesellschaft in Wahrheit ist. :wtf:

  • Aber was für eine Begründung gibt es, dass der Mann einer Frau in die Jacke hilft oder die Tür aufhält? Ich kann mir Türen auch alleine halten und Jacken selbstständig anziehen lol Früher fand ich das auch immer iwie etwas "lächerlich", aber hey, irgendwann lernt frau doch die "Spezies Gentleman" zu schätzen, weil er augenscheinlich von zu Hause sehr gute Umgangsformen und Manieren gelernt hat und das macht eine Person doch gleich sympathisch.


    Tradition. :)


    Das sind halt die typischen "Verhaltensregeln", die ihren Ursprung in der fernsten Vergangenheit haben. Stell dir mal eine Fluchtsituation vor. Ein Dorf wird überfallen und niedergebrannt, die Familie muss flüchten. Es liegt in der Verantwortung des Mannes, die Familie zu beschützen. Wenn die Frau ein kleines Baby in den Armen hält, muss ihr der Mann die Tür aufhalten. Hat sie freie Hände, hält er die Tür trotzdem auf, um sie nicht zurückzulassen, um zu zeigen, er kümmert sich um sie, er ist für sie da.


    Wobei es heutzutage für beide Geschlechter üblich ist jedem die Tür aufzuhalten, nicht nur für Frauen. Ich mach das auch so, und ich erlebe es jeden Tag. Hast du wirklich noch nie jemanden die Tür aufgehalten? Für dieses Verhalten hab' ich sogar eine psychologische Erklärung gefunden: das Aufhalten der Tür spart Energie. Nicht des Einzelnen, sondern der Gemeinschaft und weil Menschen Rudeltiere sind, achten wir unbewusst darauf, den gemeinsamen Energiebedarf gering zu halten: http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/313407.html


    Die Sache mit den Jacken kann man ähnlich begründen. Ich glaub, der Ursprung dieses Verhaltens liegt im Mittelalter. Wenn ich hinter der Frau stehe, schütze ich sie mit meinem Körper bspw. vor Geschosse, oder Messerattacken. Ich gebe ihr ein Gefühl der Sicherheit, der Geborgenheit (auch hier, Fluchtsituation als Beispiel).


    Diese Begründungen habe ich mir übrigens zusammengereimt. Ob sie tatsächlich so stimmen, weiß ich nicht. Ich weiß aber, diese Verhaltensmuster haben ihren Ursprung irgendwo in der Vergangenheit und haben sich im Laufe der Zeit einfach in unserem Bewusstsein eingebrannt, wie auch andere Verhaltensregeln. Beispiel: wieso ist es unhöflich, die Hände in der Hosentasche zu haben? Weil es signalisiert, ich habe was zu verbergen, möglicherweise geht Gefahr von mir aus.


    Ach ja, wenn du schon den Gentleman im Zusammenhang mit Sexismus erwähnst: wie ist der klassische Gentleman denn mit der Emanzipation zu vereinbaren?

  • Zitat von Leviator

    Ich mach das auch so, und ich erlebe es jeden Tag. Hast du wirklich noch nie jemanden die Tür aufgehalten?


    Natürlich lol Bekomm sie aber auch bei S-Bahn und co. oft genug auf die Nase. :D Die sind nicht besonders an der Gemeinschaftsenergie interessiert. ;X
    Nein, es geht eher weniger um öffentliche Räume, sondern wenn man gemeinsam den Raum verlassen möchte und so. Ich denke, man versteht? :huh:


    Zitat von Leviator

    Ach ja, wenn du schon den Gentleman im Zusammenhang mit Sexismus erwähnst: wie ist der klassische Gentleman denn mit der Emanzipation zu vereinbaren?


    Wieso sollte das nicht vereinbar sein? Bzw. würde ich gerne wissen, was du unter dem Begriff verstehst. ^^ Für mich ist das jemand, der eben jene Verhaltensweisen beherrscht und zuvorkommend ist. Ich meine, meine Rechnung im Restaurant muss Mann auch nicht unbedingt bezahlen oder mich auf einen Drink einladen, ich nehm's ihm nicht übel, wenn er's nicht macht, aber es geht eben so um die üblichen Manieren~ zB. es gefällt einfach, wenn er den Stuhl zurückschiebt und Dinge solcher Art, schon alleine, weil man daran sieht, dass bei ihm zu Hause Wert darauf gelegt wird.
    Emanzipation ist auch nicht mit den Emanzen, die Aprikose in seinem Post an der Stelle beschrieben hat, gleichzusetzen. XD


    Zitat von Galahad

    Sexismus kann man auch mit Homosexuellen verbinden, so ist es nicht: schwule Ballettänzer sind angeblich die besseren, schwule Friseure schneiden Haare besser, Schwule vertragen keinen Alkohol usw...


    Ach was, es gibt doch gar keine heterosexuellen Friseure und Ballettänzer. :D
    Letzteres kann ich ganz klar als Augenzeugin widerlegen lol


    Mir würde gerade so die "Kampflesbe" einfallen lol


    Zitat von Vinum

    Das sind Kriterien, die entscheiden wie schlimm die Tat ist, nicht welches Geschlecht davon betroffen ist.


    Und wenn Frauen davon betroffen sind, ist eben doppelt so schlimm. Wo ist da dein Problem damit?

  • Das erinnert mich hier ein wenig an den Streit mit der Jogginghose nur mit einem ernsteren Thema :rolleyes: Bastet sagt es gehört sich nunmal so und andere wollen Gleichberechtigung für alle. Ich teile Bastets Meinung. Ich finde es schlimmer, wenn ein Mann eine Frau schlägt, als umgekehrt. Klar es ist sexistisch, aber welche Frau würde sich sexistisch angegriffen fühlen, wenn ein Mann nicht zurückschlägt. Ich hab auch nichts dagegen, ich habe nicht das Bedürfnis eine Frau zu schlagen und werde es auch nicht haben. Wer trotzdem Kritik an dieser Gesellschaftsregel ausüben will, darf gerne ein Buch schreiben. Aber ich denke nicht, dass diese Person besonders viel anklang haben wird, vor allem nicht wenn diese Person ein Mann ist.

  • Und wenn Frauen davon betroffen sind, ist eben doppelt so schlimm. Wo ist da dein Problem damit?


    Begründung?
    Das Problem ist das mit zweierlei Maß messen. Entweder man ist gegen Gewalt, dann sollte man aber nicht den einen verurteilen während man beim anderen ein Auge zudrückt, oder man ist es nicht, alles andere ist inkonsequent.

  • Zitat von Lalle

    Das erinnert mich hier ein wenig an den Streit mit der Jogginghose nur mit einem ernsteren Thema :rolleyes:


    Bitte alles, nur das nicht. x__X"


    Zitat von Vinum

    Begründung? Das Problem ist das mit zweierlei Maß messen. Entweder man ist gegen Gewalt, dann sollte man aber nicht den einen verurteilen während man beim anderen ein Auge zudrückt, oder man ist es nicht, alles andere ist inkonsequent


    Dann ist eben inkonsequent? Manchmal ist es vll. auch ganz gut mit zweierlei Maß zu messen. Außerdem, zeig mir mal wie viele Männer von Frauen verprügelt werden. Und ich spreche jetzt nicht von häuslicher Gewalt, die seitens der Frau ja wohl eher meistens seelisch als körperlich erfolgt.
    Weißt du, einfach mit "Alle werden gleich behandelt" blind durch die Welt zu marschieren, ist auch nicht das Wahre. Außerdem: Hast du schon mal einer Frau ins Gesicht gesagt, dass es nicht schlimmer ist, wenn sie geschlagen wird als bei einem Mann? Kommen da positive Reaktionen, ja? :sarcastic:
    Manchmal muss man eine Seite mehr schützen als die Andere. Joa, ich hab zwar einen Selbstverteidigungskurs gemacht, aber ich würde nie in die Lage kommen wollen, in der ich mein Wissen anwenden muss.
    Um da einen Übergang zu etwas Anderem zu schaffen: Bei Mutterschaftsschutz beispielsweise. Generell und allgemein im Arbeitsleben, weil es Frauen hier nun einmal doch noch etwas schwerer haben.


    Übrigens: Da ich in der Volksschule ein Praktikum mache, ist mir eben noch stärker aufgefallen, dass es zumindest an meinem Arbeitsplatz nur Volksschullehrerinnen gibt. Auch bei den Begleitlehrerinnen. Das ist doch iwie schade ..

  • "viele Männer von Frauen verprügelt werden. Und ich spreche jetzt nicht von häuslicher Gewalt, die seitens der Frau ja wohl eher meistens seelisch als physisch erfolgt."
    Macht es das besser? Nein, psychische Gewalt ist oftmals sogar schlimmer.
    "Hast du schon mal einer Frau ins Gesicht gesagt, dass es nicht schlimmer ist, wenn sie geschlagen wird als bei einem Mann? Kommen da positive Reaktionen, ja?"
    Macht das ihre Meinung "richtig"? Nein. Es hat auch keinen Wert für die Aussage wenn ich nur Frauen frage. Das ist so als würde ich Juden fragen ob sie den Holocaust gut fanden.
    "Manchmal muss man eine Seite mehr schützen als die Andere. Um da einen Übergang zu etwas Anderem zu schaffen: Bei Mutterschaftsschutz beispielsweise."
    Nein, wenn man für Gleichberechtigung ist dann auch konsequent und nicht nur bei bestimmten Themen. Jeder Mensch sollte gleich behandelt werden.

  • Außerdem, zeig mir mal wie viele Männer von Frauen verprügelt werden. Und ich spreche jetzt nicht von häuslicher Gewalt, die seitens der Frau ja wohl eher meistens seelisch als körperlich erfolgt.


    Ich habe in meinem Beitrag aber sehr wohl auch von psychischer Gewalt gesprochen, die ist oft nicht weniger schlimm als körperliche. Zumal in den meisten Beziehungen beide Seiten Gewalt ausüben, es ist ein Mythos, dass hier fast ausschließlich Männer die Täter seien.


    Außerdem: Hast du schon mal einer Frau ins Gesicht gesagt, dass es nicht schlimmer ist, wenn sie geschlagen wird als bei einem Mann? Kommen da positive Reaktionen, ja?


    Hast du schonmal einem Mann ins Gesicht gesagt, dass es doppelt so schlimm wäre, wenn eine Frau geschlagen werden würde, als wenn es ihn erwischen würde?
    Ich muss und würde es auch niemals so formulieren, es sollte eigentlich reichen zu sagen, dass ich jede Gewalt verabscheue. Da ich meine Überzeugung konsequent vertrete, ist damit bereits alles gesagt. Ein/e SexistIn wiederum würde dagegen die Gewalt gegen ein bestimmtes Geschlecht verharmlosen.

  • Sorry, aber ich kann mir einfach nur mehr an den Kopf greifen.
    Das ist so richtig der typische Täterschutz. Wenn häusliche Gewalt angewandt wird, dann ist meist der Mann der Täter. Da gibt es keine zwei Seiten.


    Den Männern in meinem näheren Umfeld muss man das übrigens nicht sagen, die wissen das auch von alleine ;)

  • Nein, es geht eher weniger um öffentliche Räume, sondern wenn man gemeinsam den Raum verlassen möchte und so. Ich denke, man versteht?


    ?( Macht für mich und wohl für so ziemlich alle die ich kenne, keinen Unterschied. Denkst du, ich halte einem Freund die Tür nicht auf, weil wir den Raum gemeinsam verlassen? oO
    Oder meinst du eigentlich das Öffnen der Tür?


    Wieso sollte das nicht vereinbar sein? Bzw. würde ich gerne wissen, was du unter dem Begriff verstehst. ^^ Für mich ist das jemand, der eben jene Verhaltensweisen beherrscht und zuvorkommend ist.


    Unter "Gentleman" verstehen wir wohl das gleiche. :)


    Ich finde der klassische Gentleman eignet sich hervorragend, die Sexismus-Debatten etwas ins Lächerliche zu ziehen: es geht um die geschlechtsbezogenen Verhaltensweisen, die sich nicht mit einer Emanzipation vertragen. Einerseits fühlen sich Frauen bevormundet, wenn ein Mann ihnen bspw. eben beim Anziehen der Jacke hilft. Anderseits fühlt sich der Mann benachteiligt, weil von ihm erwartet wird, der Frau zu helfen. Oder nehmen wir einfach mal "Ladies First" (→ schon die Aussage ist sexistisch). Ist das nicht unfair, dem Mann gegenüber? Ein Gentleman behandelt Frauen grundlegend anders als Männer. Frauen werden von Gentlemen besser behandelt, als Vertreter desselben Geschlechtes. Wenn eine (absolute) Gleichstellung von Mann und Frau angestrebt wird, darf sowas nicht sein. Sterben die Gentlemen im Zuge der Emanzipation aus, darf man frau sich nicht wundern.


    Das ganze ist doch schon paradox:


    → Frau will besser behandelt werden (Gentleman)
    → Frau will gleich behandelt werden (kein Gentleman)


    Begründung?
    Das Problem ist das mit zweierlei Maß messen. Entweder man ist gegen Gewalt, dann sollte man aber nicht den einen verurteilen während man beim anderen ein Auge zudrückt, oder man ist es nicht, alles andere ist inkonsequent.


    Was bist denn du für 'n Waschlappen, die Watschn 'ner Frau als gewalttätigen Akt einzustufen? :P


    Ernsthaft, hier muss ich Bastet recht geben. Begründung, die vollkommen ignoriert wird, steht in meinem zweiten Post. Wenn ein Mann eine Frau schlägt, ist er ein richtiges Ar***. Eine einfache Ohrfeige aus dem Affekt sei aber auch dem Mann verziehen. Wenn ein schwächlicher Mann sich mit 'nem weiblichen Karate-Biest anlegt, ändert das übrigens auch nichts. Es ist die Intention die zählt. Wenn der Mann die Frau schlägt, wird er wohl kaum damit rechnen, dass sie ihn verprügelt, sondern dass er einen wehrlosen Menschen mit Gewalt einschüchtern (oder im schlimmsten Fall töten) kann. Verabscheuungswürdig. Außerdem kann Frau im Gegensatz zu Mann schwanger sein und Mann kann sich nie sicher sein, ob Frau schwanger ist.


    Offensiv ausgeübte Gewalt ist in jedem Fall zu verurteilen, da gehe ich mit dir konform. Aber hier geht es mehr um die Umstände, als um die Gewalt ansich.




    Zu den anderen: geht weg mit der verdammten Jogginghose. Hier geht es um eine Frage der Moral. Da gibt es kein richtig, oder falsch und Moral muss man nicht immer begründen (können): Moralische Dilemmata [Neue Dilemmata hinzugefügt / 01.05.]