Silber
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Autorin: Kerstin Gier
Erscheinungsdatum: 20. Juni 2013
Genre: Supernatural, Paranormal, Fantasy, Young Adult
Verlag: Fischer FJB
Fortsetzung: Silber: Das zweite Buch der Träume (#2)
Inhalt
Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett.
Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen…
Meinung
Huch, ein deutsches Buch! Oha! Ja, ich hab mal wieder was auf Deutsch gelesen, aber auch nur, weil's Original Deutsch von deutschem Autor ist (und es das noch gar nicht auf Englisch gibt). Frisch erschienen: Silber von Kerstin Gier. Ich hab's mir direkt am Tag des Release im Buchladen geschnappt und hab am Samstag angefangen zu lesen, und ich konnte das Buch echt nicht mehr aus der Hand legen. (bin am Sonntag fertig geworden) Ich hab gelesen und plötzlich schau ich auf die Uhr und es ist mysteriöserweise 3 Uhr nachts. Und das, obwohl ich mir am Anfang gar nicht mal so unbedingt sicher war, ob ich wirklich Lust darauf hab, das hier jetzt zu lesen, weil ich immer noch davon getrübt war, Divergent re-gelesen zu haben und 4 Monate auf Allegiant warten zu müssen. Aber — trotz meines „Book Hangovers” habe ich dieses Buch richtig genossen.
Die Handlung war ziemlich interessant, das mit den Träumen und dass man in die Träume der anderen blicken kann, blubb — fand ich ne sehr coole Idee und richtig gut umgesetzt, mit diesen ganzen individuellen Türen und dass man etwas persönliches von dieser Person haben muss, um ihre Träume sehen zu können. Vielleicht ist das mit den Träumen keine allzu originelle Idee, ich bin mir sicher, von der Sorte gibt's noch ein paar, aber ich hab das erste Mal sowas hier in der Art gelesen, von daher Auch das mit den düsteren Ritualen und so war schon relativ faszinierend ... Es war einfach alles sehr spannend und toll mitzuverfolgen.
Die Charaktere waren absolut wunderbar, die haben das Buch echt gestärkt. Olivia Silber, unsere Protagonistin, war eigentlich komplett wie Gwendolyn aus Gier's Rubinrot Reihe, was aber nicht unbedingt schlecht war. Liv war extrem humorvoll und lustig, Kerstin Gier's Humor schafft es echt immer wieder, mich zum lachen zu bringen. Außerdem war Liv eine starke Heldin und mutig, sowie schlau. Einfach ein gutes Vorbild und tolle Protagonistin, ich hab sie wirklich sehr gemocht. Mia Silber, Liv's kleine Schwester, war enorm badass und einfach nur mega. Die Kleine hat's drauf. Die Jungs waren alle so meh, bis auf Henry, der — Gott sei Dank — nicht der stereotypische dunkel, mysteriöse, sexy Archetyp ist, sondern ziemlich ertragbar war. Aber wer absolut atemberaubend von den Jungs war, war eh Grayson. Der Kerl war ja mal total perfekt, nicht in so ner Mary Sue (bzw Gary Stu) Weise, sondern weil ich ihn einfach so toll perfekt fand. Sein Charakter war komplex und divers, war sehr interessant, seine Verwandlung innerhalb des Buches mitanzusehen.
Das einzige, was mich etwas gestört hat, war, dass Henry Liv's Love Interest war. Ich hab Grayson und Olivia von Anfang an geshippt. :(
Alles in allem, mal wieder ein super Buch von Kerstin Gier, natürlich nichts super deepes und philosophisches, aber ein klasse Buch voll Abenteuer und Comedy und Spannung, und ich freue mich wirklich sehr auf das nächste Buch. Hoffentlich dauert's nicht allzu lange.
Zum Abschluss noch ein paar Zitate, bei denen ich lachen musste:
Zwischendurch hatten wir über fünfzig Schattierungen von Weiß kennengelernt und die mit den schönsten Namen herausgesucht (»old lace« für Lottie, »snow white« für Mia und »sea shell« für mich), wobei sich Florence als überraschend stilsichere Ratgeberin erwies und Grayson als farbenblind (»Wollt ihr mich verarschen? Das ist doch alles gleich weiß!«)
»... und deinen Hund ermordet«, vervollständigte ich den Satz. Und das alles nur, weil sie keine Jungfrau mehr war? Das erschien mir eine wirklich strenge Reaktion. Seit wann waren Dämonen denn katholisch?
Da Lottie anfangs kaum Englisch konnte, mussten wir uns bei ihr immer bemühen, Deutsch zu sprechen, und Papa frohlockte. Bis er feststellte, dass wir auch Lotties Dialekt übernahmen. Spätestens, als Klein-Mia ihm Brokkoli auf das Hemd spuckte und »Des ess i ned, host mi?« zu ihm sagte, war ihm klar, dass sein Plan doch nicht so ganz aufgegangen war.
Einer seiner blonden Freunde war stehen geblieben. Er kam mir bekannt vor, aber ich musste ihn mindestens fünf Sekunden lang anstarren, um zu begreifen, warum. Und dann hätte ich beinahe laut gequiekt. Unglaublich! Vor mir stand Ken! Die fleischgewordene und lebensgroße Version der Barbiepuppe, die Mia zu Weihnachten von unserer Großtante Gertrude bekommen hatte. Rasierspaß-Ken, um es genauer zu fassen.
»Eine neue Freundin von dir, Aphrodite?«, erkundigte sich Rasierspaß-Ken und zeigte auf mich.
Persephones Wangen färbten sich noch ein wenig dunkler. »Oh, hi Jasper! Dich sehe ich ja erst jetzt«, sagte sie und ihre Stimme klang beinahe normal (also kolossal blasiert). »Und Gott, nein! Die Cook hat sie mir aufs Auge gedrückt. Neue Schülerin. Olive Irgendwas. Ihre Eltern sind Missionare oder so.«
Oder so. Durch meine Missionarstochterbrille warf ich ihr einen ungläubigen Blick zu. War das die einzige Alternative, die ihr zu Diamantenminenbesitzern und Diplomaten einfiel?
Quelle: goodreads