Meinungs-Montag #3: Pokémon Shuffle und das „Free-to-play”-Prinzip

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Heute findet wieder der offizielle Bisafans-Meinungs-Montag statt! Bei diesem wird in jeder zweiten (beziehungsweise in jeder geraden) Woche ein Kommentar zu einem beliebigen aktuellen Thema verfasst. Im Anschluss habt ihr die Möglichkeit, durch eine Art Leserbrief Bezug darauf zu nehmen und eure eigene Meinung kundzutun. Hierbei ist ausnahmslos jede Meinung gerne gesehen! Der Autor dieses Kommentars wird immer wieder wechseln, sodass möglichst verschiedene Perspektiven vertreten sind und sich aktive Teilnehmer auch mal selbst ihre Themen aussuchen können.
Diese Woche dreht sich im Kommentar alles um Pokémon Shuffle und andere Free-to-play-Titel. Da für ersteres jeden Dienstag ein Update zur Verfügung steht und die Shuffle-Spieler entsprechend heute in die News schauen, findet auch der Meinungs-Montag heute ausnahmsweise an einem Dienstag statt. Langfristig bleiben wir natürlich dem gewohnten Rhythmus treu. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie lange ein solches Spielsystem wie Pokémon Shuffle attraktiv bleibt.


Pokémon Shuffle und das „Free-to-play”-Prinzip
Seit über einem Jahr gibt es nun schon das Free-to-play-Spiel Pokémon Shuffle und auch heute begeistert es viele Spieler jeden Tag aufs Neue. Um diese Spieler möglichst lange zu halten, gibt es jede Woche neue Events mit unzähligen Belohnungen. Im Gegensatz zu Spielen wie Pokémon Picross entwickelt sich Shuffle also immer weiter und präsentiert der Spielerschaft stets neue Inhalte. Ähnlich wie in den Hauptspielen gibt es hierbei immer etwas zu tun: Neue Pokémon fangen, noch nicht so starke Pokémon trainieren oder ihre Fähigkeiten immer weiter verbessern. Mittlerweile ist ein kurzzeitiger Content Clear-Zustand (welcher ohnehin pure Definitionssache ist) schon fast nicht mehr möglich, ohne sich durch Echtgeld eine kleine Finanzsprite im Spiel zu gönnen und somit schneller wieder startklar zu sein. Doch genau darauf zielt Nintendo als gewinnorientiertes Unternehmen selbstverständlich auch ab.
Bei den Fans kommt das allerdings nicht immer so gut an. Die Diskussion, ob und wie viel Geld man in solche Spiele investieren sollte, ist wohl genauso alt wie die Idee an sich: Die Anzahl an verfügbaren Versuchen ist begrenzt und regeneriert sich nur langsam. Das lässt sich allerdings durch Investitionen beschleunigen, wodurch die Schwierigkeit im Spiel allgemein rapide abgesenkt werden kann. Die Versuchung ist also durchaus groß, vor allem wenn man sich schon problemlos eine Grundlage aufgebaut und den Spaß am Spiel gefunden hat. Das System kann also durchaus lukrativ sein, wenn das Spiel an sich gut und langfristig packend ist. Bei Pokémon Shuffle scheint das bis heute gegeben zu sein und die Entwickler setzen durch neue Formen (Shinys, emotionale Pokémon, etc.) auf eine lange Fortsetzung. Aber wie lange kann so ein Konzept noch aufgehen? Um auch langfristig möglichst viele Spieler zu halten, wird es wohl nötig sein, neue Elemente neben den gewöhnlichen Events hinzuzufügen, wie es zuletzt durch Missionskarten und den PokéMarathon realisiert wurde.
Insbesondere für Pokémon-Fans ist ein Spiel wie Pokémon Shuffle eine ziemliche Abweichung von den normalen Spielen, welche es bisher fast immer in einer Vollversion zu kaufen gab. Entsprechend schwer tun sich manche Spieler mit dem Gedanken, zusätzlich zu investieren, auch wenn das verstärkt den Zeitgeist der Videospiele-Industrie charakterisiert. Einige Fans scheinen damit noch nicht ganz warm geworden zu sein oder unterstützen diese Spiele-Art insgesamt nicht. Dennoch sind auch diese Investitionen einzelner Spieler notwendig, um solche Spiele langfristig weiterentwickeln zu können. Der entstehenden Kosten werden bei solchen Titeln zwar in größeren Mengen verdient, dennoch sollte sich jeder Spieler eines Free-to-play-Titels bewusst sein, dass diese Weiterentwicklung theoretisch jederzeit vorbei sein kann, wenn die Entwickler nicht genügend Profit machen. Das soll natürlich kein Aufruf zum Investieren sein, da dies jeder Spieler selbst entscheiden kann, dennoch schadet es nicht, im Hinterkopf zu haben, dass nur die Spieler, die Echtgeld investieren, dafür sorgen, dass andere auch kostenlos neue Inhalte geliefert bekommen. Bei kostenlosen Spielen ist und bleibt das nun mal keine Selbstverständlichkeit.

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