Meinung-Montag #10: Die Geheimhaltungspolitik um die Nintendo NX

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Heute findet wieder der offizielle Bisafans-Meinungs-Montag statt! Bei diesem wird in jeder zweiten (beziehungsweise in jeder geraden) Woche ein Kommentar zu einem beliebigen aktuellen Thema verfasst. Im Anschluss habt ihr die Möglichkeit, durch eine Art Leserbrief Bezug darauf zu nehmen und eure eigene Meinung kundzutun. Hierbei ist ausnahmslos jede Meinung gerne gesehen! Der Autor dieses Kommentars wird immer wieder wechseln, sodass möglichst verschiedene Perspektiven vertreten sind und sich aktive Teilnehmer auch mal selbst ihre Themen aussuchen können.
Diese Woche dreht sich im Kommentar alles darum, wie Nintendo ihr neustes Hardwareprojekt, die Nintendo NX, vermarkten. Läuft hier eventuell bereits etwas grundlegend falsch? Macht mit und gebt eure Meinung im unten verlinkten Thema ab!


Die Geheimhaltungspolitik um die Nintendo NX
Mitte 2015 war es noch, da hat der damals wohl bekannteste Präsident Nintendos, Satoru Iwata, gesagt, dass man zur im ersten Quartal des Jahres angekündigten Nintendo NX so wenige Informationen wie möglich preisgeben wolle. Damals begründet hat er diesen Schritt zunächst mit der „Angst vor Ideenklau“. Konkret gemeint waren hiermit wohl die Branchenkonkurrenten Sony und Microsoft, welche tatsächlich schon öfter auf die Innovationen Nintendos zurückgegriffen haben. Auch wollte man vermeiden, dass die Kunden den Blick von der Wii U und dem 3DS abwenden.
Und eins muss man dem Konzern lassen: Bis heute haben sie sich strikt an diese Vorgabe gehalten. Bisher von offizieller Seite bestätigt ist nur, dass es sich um eine dedizierte Konsole handeln wird und der Release im März 2017 stattfinden soll. Außerdem soll der neuste Zelda-Ableger „Breath of the Wild“ ebenfalls auf der NX spielbar sein. Weder existieren aber brauchbare Informationen zur neusten Innovation der Konsole, noch gibt es Leaks, die man als sicher ansehen könnte. Kurz gesagt ist es aktuell nicht wirklich möglich, sich auch nur ein grobes Bild über die Konsole zu machen.


Und genau hier liegt mittlerweile eine Gefahr, welche die Absatzzahlen der NX bedrohen könnte. Nicht einmal eine, für die das Unternehmen aktiv etwas könnte, wohl aber die restliche Branche und allen voran die Presse. Letztere saugt nämlich jedes noch so kleine und unglaubwürdige Gerücht zur NX wie ein Schwamm auf und publiziert dieses dann als „News“. Mag das anfangs vielleicht noch halbwegs interessant gewesen sein, so ist vielen Konsumenten mittlerweile dennoch klar, dass sie aufgrund der strikten Geheimhaltungspolitik Nintendos keinem dieser Berichte glauben können und es Zeitverschwendung ist, diese näher zu verfolgen. Zumindest so lange nicht, wie sie nicht offiziell bestätigt wurden. Wenn dann Woche für Woche ein neues Gerücht durch die Medien läuft, dürfte schnell klar sein, welche Wirkung dieses auf die angesprochene Gruppe erzielt. Ganz unverblümt gesagt: Die Leute sind genervt. Und langsam aber sicher stellt sich Gleichgültigkeit ein. Wird dieses Gefühl nun noch unterbewusst mit der NX selbst in Verbindung gebracht, liegt genau das vor, was im Marketing beziehungsweise der Psychologie allgemein gerne als „Priming“-Effekt bezeichnet wird und in diesem Fall eine negative Assoziation beschreibt, welche keinen Wunsch, sondern ein Ablehnen des Produkts hervorruft. Mit anderen Worten: Mit der NX werden zunehmend negative Gefühle in Verbindung gebracht, was sich letztendlich auch auf die Verkaufszahlen auswirken könnte.


Daher wird es für Nintendo höchste Zeit, endlich reinen Tisch zu machen. Die von Iwata angesprochenen Gründe, die noch dagegen gesprochen haben, existieren nicht mehr: Sony und Microsoft werden es wohl kaum schaffen, das Konzept der NX innerhalb von so kurzer Zeit zu kopieren, mal ganz davon abgesehen, dass diese vorläufig sowieso die Strategie verfolgen, aktualisierte und leistungsstärkere Modelle ihrer aktuellen Flaggschiffe auf den Markt zu bringen. Der 3DS bekommt mit Pokémon Sonne und Pokémon Mond weitere Systemseller spendiert und hat deswegen wahrscheinlich keinen Rückgang der Verkaufszahlen zu befürchten, während die Zahlen der Wii U trotz eines mittlerweile durchaus ansehnlichen Spieleangebots sowieso bereits am Boden liegen. Noch dazu wünschen sich nahezu alle Videospielsympathisanten endlich Aufklärung. Daher: Bitte Nintendo, hört uns an!
Eventuell wurde dieses „Gebet“ sogar bereits erhört, so könnten weitere Informationen zur NX Anfang Oktober bekanntgegeben werden. Aber das ist – Ironie des Schicksals – natürlich nur ein Gerücht.

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