Meinungs-Montag #27: Die Sprache der Pokémon

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Heute findet wieder der offizielle Bisafans-Meinungs-Montag statt! Bei diesem wird in jeder zweiten Woche ein Kommentar zu einem beliebigen aktuellen Thema verfasst. Im Anschluss habt ihr die Möglichkeit, durch eine Art Leserbrief Bezug darauf zu nehmen und eure eigene Meinung kundzutun.


Dieses Mal erforschen wir die Sprache der Pokémon und wie die Pokémon in den jeweiligen Medien auftreten. Sagt uns eure Meinung zu dem Thema!


Meinungs-Montag #27: Die Sprache der Pokémon


Wie jeder Pokémon-Spieler weiß, können Pokémon sprechen. Während das in den ersten Spielen noch verschiedenste Laute waren, hat es sich mittlerweile, wohl auch wegen des Animes und um eine gewisse Eigenheit zu behalten, so entwickelt, dass jedes Pokémon seinen eigenen Namen sagt. Oder Varianten seines Namens. Nicht unüblich ist dabei die Vorgehensweise, trotz allem verschiedene animalische Laute miteinzubeziehen, um jedem Pokémon noch mehr Persönlichkeit zu geben. Ein Flamiau hört sich aufgrund seines Rufes in den Spielen tatsächlich wie eine Katze an und auch in der japanischen Version des Animes miaut es mehr, als dass es seinen entsprechenden Namen Nyabby sagt. Das verhält sich allerdings nicht mit jedem Pokémon so. Ein Pikachu hört man eher weniger wie eine Maus quietschen und seit Pokémon X und Pokémon Y wurde der Ruf seiner Synchronsprecherin aus dem Anime, Ikue Ohtani, angepasst, sodass es nun seinen eigenen Namen in den Spielen sagt.


Die Reaktionen darauf waren natürlich gemischt, denn plötzlich bestand das Potenzial, dass jedes Pokémon in den Hauptspielen eigens synchronisiert werden könnte. Besonders nachdem nun über zwanzig Jahre die individuell gestalteten Rufe jedes Pokémon eindeutig (bis auf wenige Ausnahmen der ersten Generation) erkennbar machten, hätte das natürlich einen großem Umstieg bedeutet. Eine neue „Stimme“ zu akzeptieren fällt in der Regel nämlich aufgrund von Gewohnheiten relativ schwer, jedoch kam es in den Spielen gar nicht so weit. Pikachu stellt bisher die einzige Ausnahme dar und in den Spielen wird weiterhin an den computergenerierten Rufen festgehalten.


Nun stellt sich ja die Frage, warum die verschiedenen Laute überhaupt so weit auseinander gehen. Wohl, um die riesige Vielfalt an Pokémon zu untermauern und damit auch ihre vielfältigen Eigenheiten, die sie zur Schau stellen. Tatsächlich wirkt es aber so, als hätte Game Freak anfangs noch nicht so recht gewusst, wie sie die Pokémon in den Spielen nun darstellen sollen. Es gab schon früh die Einigung, dass sie nicht wie echte Tiere agieren sollen, um ihre Individualität zu behalten. Das ist natürlich nachvollziehbar, denn wenn ein Terribark nun nur bellen würde, dann könnte man ja auch einfach einen Terrier in die Spiele einbauen und hätte dasselbe Ergebnis. Nur mit dem Unterschied, dass die Entwicklungen nicht mehr so leicht vollzogen werden könnten und deswegen gibt es ja die Pokémon, um dieses Problem zu umgehen. Insofern ist das wohl der beste Kompromiss für die Pokémon, dass sie ihren Namen sagen und so gar nicht erst wie echte Tiere angenommen werden sollen.



Große Worte: Mantidea scheint über den Trainer wütend zu sein.


Mit dem Erscheinen von Pokémon X und Pokémon Y wurde allerdings auch eine eigenständige Anime-Serie als Hommage an die erste Generation produziert: Pokémon Origins. Dass diese Version plötzlich ganz anders konnte als der seit Jahren laufende Anime mit Ash in der Hauptrolle, lag wohl nicht nur am zuständigen Animationsstudio, denn plötzlich konnte kein Pokémon mehr seinen Namen sagen. Dadurch wurden sie zwar nicht stumm, aber das Knurren, Brüllen und Fauchen war angesichts der bisherigen Vorgehensweise ungewohnt. Und es kam extrem gut bei den Fans an. Kein Wunder also, dass drei Jahre später zum zwanzigjährigen Jubiläum erneut auf diesen Aspekt geachtet wurde, als Pokémon Generationen ausgestrahlt wurde. Auch hier war es ungewohnt, aber es wurde als gut befunden.


Blicken wir nun auf die aktuellen Spiele, in denen sich im Laufe der Zeit an den Haupt-Anime angenähert wurde, ist das natürlich eine gewaltige Umstellung. Aber was von beiden ist nun besser? Effektiv verstehen wird man die Pokémon ohnehin nie können, also macht es im Prinzip keinen Unterschied, ob sie nun den Namen sagen oder ob sie andere Laute von sich geben. Aber für den Eindruck, den man von ihnen dadurch bekommt, ändert sich natürlich einiges. Plötzlich können die Pokémon nicht mehr so unbeholfen wirken wie zuvor. Oder aber sie wirken um einiges echter und lebendiger, wenn sie eine Reaktion zeigen, die man von unseren Tieren kennt. Ob diese beiden eigenständigen Animes nun aber richtungsweisend waren, ist eine andere Frage. Denn grundsätzlich zeichnet es die Pokémon ja aus, dass man von ihnen den Namen zu hören bekommt und für viele Leute ist das allein schon ein Erkennungsmerkmal dafür, dass es sich überhaupt um ein Pokémon handelt. Das nun zu ändern könnte also nicht nur für die Fans eine Umstellung bedeuten, sondern auch für alle, die noch oder wieder dazukommen und anderes gewohnt waren.


Übrigens: Pokémon können tatsächlich sprechen, wenn man die Spin-Off-Reihe Mystery Dungeon dazu zählt. Dort wird der menschliche Protagonist aus ihm anfangs noch unerfindlichen Gründen in ein Pokémon verwandelt und in eine Welt voller Pokémon geschickt, in der sich alle munter unterhalten, als befände man sich in der menschlichen Welt. Tatsächlich ist das gar nicht so weit hergeholt, denn die Pokémon verhalten sich insgesamt auch weniger wild als ihre Vorbilder aus den Hauptspielen. Dass der Protagonist die Sprache aber so schnell lernen konnte, spricht doch eigentlich dafür, endlich mal ein Wörterbuch für Pokémonisch herauszubringen. Immerhin wurden die Pokémon der Anime-Folge „Insel der Giganten“ aus der ersten Generation auch untertitelt, sodass die Texter zumindest einen Anhaltspunkt benötigten, worüber sich die Pokémon eigentlich unterhielten. Oder was meint ihr, welche Art der Pokémon-Sprache ist euch am liebsten?

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