Digimon Adventure/02/tri.

Der zweite Teil von Digimon Adventure tri. ist draußen und ich versuche mich wieder mal an etwas Review-artigem. Dieses Mal wird es allerdings weniger Review in dem Sinne und mehr „Alaiyas Gedanken dazu“ werden, da es eben so ein „Mittelteil“ war und sich so nicht ganz im Sinne einer kompletten Narrative bewerten lässt, bzw. dies unfair wäre. Insofern, viel eher nur Dinge, die mir gefallen oder nicht gefallen haben, und Sachen, die mir aufgefallen sind. ;)

Okay, lasst uns eine Sache aus dem Weg kriegen: Dieser Film hat wieder bewiesen, dass Mimi definitiv der beste Charakter des Adventure-verse ist! Hach, Mimi. Mimi, die strahlende Sonne und... Äh, ja, kurzum: Ich liebe den Charakter. Und sie war in diesem Film so wunderbar in Szene gesetzt, mit ihrer offenen, leicht vorlauten Art. Vor allem sieht man eben jetzt so schön den Widerspruch zwischen Japan und den USA (jedenfalls aus japanischer Sicht), da sie in den USA eben so viel weniger Probleme hatte zu sagen, was sie dachte, dass aber im Japan eben als komisch betrachtet wird. Ich fand es nett, wie das Thema angesprochen wurde und ich fand es auch toll, wie Mimi Mei eine Predigt gehalten hat, von wegen: Auch als Mädchen solltest du sagen, was du denkst – denn es gibt nichts schlimmeres, als es in sich hinein fressen und dann woanders lästern. Hach Mimi <3

Und apropos Mimi und Meiko: Ich shippe die beiden in diesem Teil so sehr. Uuuuuh. Dabei ist Miyako X Mimi schon mein Adventure-verse OTP, aber diese beiden sind auch... Ja, ich hatte mal wieder meine Yuri-Feels. Auch wenn ich ernsthaft hoffe, dass das Zero Two Cast bald einmal auftaucht. Also abgesehen von Kaizer!Ken.

Okay, Mimi-Schwärmerei und Yuri-Feels sind ausgesprochen. Was gibt es noch zu sagen?

Generell muss ich tatsächlich sagen, dass mir die ganze Slice of Life mit Digimon Sache sehr zusagt, da die Charaktere so weit mehr Möglichkeit haben sich in Bezug auf ihre Umgebung zu entwickeln, gerade eben da nicht alle 20 Minuten irgendein Kampf reingezwungen werden muss. Das lässt auch die eigentlichen Kämpfe, wenn es dann zu ihnen kommt, weit dramatischer wirken.

Was ich allerdings kritisieren muss wiederum ist, dass der große Kampf, am Ende des Films, dann doch ziemlich gehetzt wirkte. Vorrangig dadurch, dass die Digitationen dann ziemlich schnell einfach geschahen und der Kampf danach dann schnell vorbei war. Klar, es war noch immer ein weit längerer Kampf, als die Kämpfe in Adventure selbst – aber dennoch hatte ich das Gefühl, dass man mehr hätte daraus machen können.

Was mich und meinen Freund in diesem Teil ja sehr amüsiert hat, war die Szene mit den verschwundenen Digimon im Onsen, als die Mädchen in die Männerumkleide gehen, da die Szene wirklich wunderbar die üblichen Szenen (normal ist es ja immer anders herum) verkehrt hat und dadurch einen komplett eigenen Humor hatte. Vor allem schön fand ich Meimei mit „Ich sehe nichts, ich habe eine beschlagene Brille.“ Hebt die Brille. Wird rot. „Oh.“

Ich fand es allgemein sehr, sehr angenehm, dass in diesem Teil sehr viel Augenmerk auf die Mädchen gelegt wurde. Gerade im Kontext von Digimon ist das doch sehr ungewöhnlich und war mir dann aber doch entsprechend willkommen.

Aber gut, nachdem ich schon von Mimi gesprochen habe, lasst uns über Jyou reden, der in diesem Film ebenfalls einen sehr interessanten Charakterkonflikt hat, den wahrscheinlich jeder im Verlauf des „Selbstständig Werdens“ irgendwann erlebt hat – nur dass diese hin und hergerissenheit meistens zwischen Pflicht und Spaß ist, nicht zwischen Pflicht und einer anderen Pflicht, die dazu auch noch gefährlich ist. Der Charakterkonflikt und seine Verzweiflung in der Situation sind nachvollziehbar und sein Konflikt mit Gomamon war ziemlich gut umgesetzt, gerade weil es ein leiser Konflikt, anstelle eines großen Streits war.

Und wo wir gerade über Jyou reden, muss ich eine Sache feststellen. Eine Sache, die ich immer noch nicht glauben kann. OMG! WIR SEHEN JYOUS ELTERN! Ich meine, seine Eltern sind in Adventure und 02 kein einziges Mal aufgetaucht – sie sind die einzigen Eltern in den beiden Staffeln, die wir nicht einmal sehen (also ohne Sprechrollen) und jetzt sind sie da. Seine Mutter interagiert sogar kurz mit Gomamon, was ich wirklich nett fand. Das heißt also, dass seine Eltern von Gomamon mittlerweile wissen und es akzeptieren. Ebenfalls dahingehend interessant war auch der Satz des Vaters: „Ich will doch nur, dass er sein bestes gibt“ was ein sehr anderes Bild malt, als das, was wir in Adventure vom Vater bekommen haben.

Ein weiteres Highlight für mich in diesem Zusammenhang war übrigens Hikari, die ganz leise im Hintergrund hier ein Ark durchmacht. Denn Hikari bekommt mit, was Mimi und Jyou bedrückt und sie versucht effektiv die Adventure-Dynamik (aka: Wir reden alle über Taichi miteinander) zu erzwingen – was aber nicht funktioniert. Also schaut sie die ganze Zeit zu und dann entscheidet sie sich selbst die Rolle, die eigentlich bisher immer Mimi oder ihr Bruder inne hatten, zu übernehmen. Das schöne an diesem Ark war, dass es vorrangig durch Show, anstelle von Tell, erzählt wurde und beinahe unsichtbar war, aber eben doch sehr deutlich, wenn man aufpasst.

Davon abgesehen sind die übrigens Charaktere eher etwas kurz gekommen, was ich aber nicht anders erwartet habe. Selbst Taichi und Yamato sind effektiv auf zwei Szenen reduziert worden, was ich allerdings sogar recht angenehm fand, da es wirklich sehr angenehm war, einmal den Fokus komplett auf anderen Charakteren zu haben.

Ansonsten, der Elefant oder viel mehr der Löwe im Raum. Leomon stirbt. Was soll man groß dazu sagen? War irgendwie vorhersehbar und das ist glaube ich das traurige. Allerdings zeigt es auf der anderen Seite auch wie Fandom-Aware die Autoren sind und dass das sterbende Leomon wirklich einfach nur noch ein Insider ist. Das traurige ist nur: Ich habe in der Szene gelacht. Weil ich die ganze Zeit da saß: „Na, wann stirbt Leomon? Wann? Wann?“ Und dann... Tut es genau das. Hach, Leomon. Bemüh dich das nächste Mal in etwas anderes zu digitieren ;)

Und das war es dann auch an tatsächlichen „Beobachtungen“ zum Film. Ja, ich könnte jetzt noch viele Sachen über die Animation sagen oder über das nicht so wirklich gelungene Pacing oder darüber, wie die Konflikte teilweise nicht ganz zufriedenstellend aufgelöst wurden – aber vieles davon habe ich wieder erwartet, da es im ersten Teil schon ähnlich war. Viel eher möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ein paar der offenen Fragen und meinen Spekulationen zu eben diesen widmen. Denn irgendwie hat Ketsui mehr Fragen aufgeworfen, als dass es beantwortet hat.

Da ist zuerst einmal die Sache mit dem Digimonkaizer (und ja, ich bleibe bei der japanischen Schreibweise – weil ich sie mag, ganz einfach) der hier nun zusammen mit Orgemon und später auch Imperialdramon auftaucht und von allen als Ichijouji Ken erkannt wird – inklusive von Maki und Daigo. Der Kaizer ist offenbar hinter Maicoomon her und bekommt es später auch zu fassen, woraufhin er es in eine Zwischendimension entführt, wo der finale Kampf auch stattfindet.

Bisher waren die meisten ja davon ausgegangen, dass die Kinder schlicht und ergreifend die Existenz von Daisuke und Co. vergessen haben, wahrscheinlich wegen irgendetwas das mit Alphamon zu tun hat. Doch genau das wurde damit, dass der Kaizer sofort als Ken erkannt wurde, nun widerlegt. Dennoch waren die Kinder überrascht Ken zu sehen – und das offenbar nicht nur, weil er als Kaizer unterwegs war, was die Frage hinterlässt, was nun wirklich mit den Kindern passiert ist.

Wie haben im ersten Teil, also Saikai, gesehen, dass die Orte der Auserwählten Kinder von Daisukes Generation unbekannt waren, was eigentlich ausschließt, dass man sie für tot hält – also was ist dann geschehen? Sind sie vermisst? Egal was es ist, so sehe ich doch ein Problem: Wenn diese vier Kinder im Zusammenhang mit den Digimon gestorben sind oder vermisst wurden, so ist es doch seltsam, dass daran niemand zu denken scheint, im Zusammenhang mit den neuen Ereignissen. Von wegen: „Aber nachdem, was mit Daisuke und den anderen passiert ist...“ Also was glauben sie, ist mit Daisuke und Co. passiert, wenn sie sich doch an sie erinnern? Mir fällt dazu gerade nichts mehr ein.

Dann sind da noch Maki und Daigo, die beide viel zu wissen scheinen – Maki jedoch weit mehr als Daigo, da sie recht schnell ahnt, dass Maicoomon es ist, hinter dem Alphamon bzw. die infizierten Digimon her sind. Wir erfahren außerdem, dass die beiden einmal ein Paar waren, sich bereits seit der Grundschule kennen und Maki eine ähnliche Phase durchgemacht hat, wie Jyou gerade, als sie in der Oberschule waren. Außerdem scheint Maki irgendetwas mit den Ereignissen zu tun zu haben, bzw. diese zu provozieren, wenn man ihr Lächeln sieht, als Maicoomon die Beherrschung verliert.

Bei diesen beiden muss ich tatsächlich sagen, dass ich mich nach diesem Teil mehr und mehr in meiner Theorie bestätigt sehe, dass beide zu den allerersten auserwählten Kindern gehörten (deren Partner entweder gestorben sind oder zu den Souveränen wurden) und sie daher mit der ganzen Sache und der Regierung in Kontakt gekommen sind. Es würde vieles an ihnen erklären und hat vor allem einige interessante Implikationen. In dem Zusammenhang könnte es sein, dass Maki das ganze Provozieren will, eben damit sie eine Möglichkeit bekommen, ihre Partner zurück zu bekommen. Das ist soweit zumindest meine Interpretation.

Was außerdem die ganze Zeit interessant war, war, dass Togemon bis zum Finalkampf nicht zu Lilimon digitiert ist – aber sowohl Ikkakumon, als auch Lilimon dann im Finalkampf effektiv direkt zum Ultimatelevel weiter digitiert sind. In dem Zusammenhang wurde auch angedeutet, dass es eine neue Energiequelle gibt und der Text, den Koushiro via Email erhielt, offenbar eine weitere Prophezeihung ist.

Ich komme nicht umher, dass hier vieles mit meiner Interpretation, bzw. dem, was eigentlich einmal für Adventure geplant war, dann aber nicht umgesetzt wurde, geplant war. Und zwar, bezüglich der Wappen. In meinem „Adventure Improved“ Geschreibsel hatte ich ja geschrieben, dass die Charaktere dadurch ihre Wappen aktivieren, dass sie wieder zu dem „Gemüt“ zurückfinden, dass sie hatten, als sie auserwählt wurden. Und genau das scheint sich hier gerade abzuspielen und der Grund zu sein, dass die Digimon erst einmal nicht mit Wappen digitieren können. Zumindest erscheint es mir so. Nur was es ist, dass es ihnen ermöglicht weiter zu digitieren... Und kann es sein, dass der Kaizer da war, um sie genau dazu zu bringen? Diese Fragen bleiben wohl erst einmal offen.

Zuletzt hätten wir dann noch Maicoomon und Meiko. War ich die einzige, die sich gedacht hat: „Schwarz und Rot? Ehrlich?“ als Maicoomon aufs Perfect-Level digitiert ist? Denn es scheint so die übliche „dunkler Digiritter“ Farbkombi zu sein, wenn ich mich so umsehe: Schwarz und rot und Schwarz und blau. Aber gut, davon einmal abgesehen hat sich bestätigt, was sich jeder halbwegs tropesavvy Mensch nach dem ersten Film gedacht hat: Maicoomon ist der Ursprung der Anomalie, äh, Infektion der verschiedenen Digimon.

Irgendwas scheint in Maicoomon zu sein – denn es scheint an sich ja kein böses Digimon zu sein – dass andere Digimon infizieren kann und genau dann aktiviert wird, wenn Maicoomon Angst bekommt. Dies führt dann auch dazu, dass seine Pupillen sich quer stellen. Was für ein Virus es ist, ist soweit allerdings unklar – auch wenn es mich nicht im geringsten wundern würde, wenn Maki oder die Organisation für die Maki und Daigo arbeiten, etwas damit zu tun hat. Für mich ist allerdings die interessante Frage in diesem Zusammenhang, warum Maicoomon zu einem Digimonpartner geworden ist und wer Meiko also Partner auserwählt hat. Denn an den beiden ist mehr, als es zu sein scheint.

Soweit aber meine (dieses Mal sehr unstrukturierten) Gedanken zum zweiten Digimon Adventure tri. Film. Wenn ihr ihn gesehen habt: Was sind eure Gedanken? Wie hat der Film euch gefallen? Und was sind eure Theorien?