Kinder mit Begabung, um das Talent zu fördern, ihre Kindheit rauben?

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  • Ob ich jetzt noch irgendwo irgendwann Klavierstunden nehmen weiß ich nicht so recht, auch wenn ich der Ansicht bin, dass man nie zu alt für irgendetwas ist, aber ein Instrument hätte ich trotzdem gerne gespielt.
    Jedoch find ich auch dass man ein Kind nicht überstrapazieren sollte. Ein Mädchen aus meiner Klasse z.B. geht ins turnen hat schon immer Flötenunterricht gehabt und muss jetzt auch noch in die Tanzschule worauf sie eigentlich auf gar Nix Lust hat.


    Man wünscht ich immer das, was man nicht hat. Du würdest gern mehr tun und sie hätte gern weniger Zeit dafür und mehr Spaß. Es ist gerade für Eltern immer sehr schwierig, einzuschätzen, wann hört eben die Pflicht auf und wann hat das Kind wirklich noch Freude daran. Im Endeffekt entscheidet das Kind es eigentlich selbst...
    Mein Bruder bereut auch bis heute, dass er mit dem Leistungssport aufgehört hat, vor Allem wenn er die Sportler im Fernsehen sieht und nicht weiß, o er es jemals dahin geschafft hätte. Damit muss er jetzt leben und er sagt aber auch selbst, dass er sich immer wieder so entschieden hätte, denn die Situation damals verlangte es von ihm.


    Wenn du dich entscheidest, do etwas zu tun, ob nun Sport oder Musik oder sonst was, gehört immer der Wille und das Durchhaltevermögen dazu. Eben das, was vielen fehlt und worüber sie sich später ärgern. Nutze einfach dein Leben so, dass du selbst mi dir zufrieden bist und versuche später so ein Elternteil zu sein, dass unterstützt und nicht zwingt, wenn es wirklich keinen Sinn mehr hat.

  • Wenn du dich entscheidest, do etwas zu tun, ob nun Sport oder Musik oder sonst was, gehört immer der Wille und das Durchhaltevermögen dazu. Eben das, was vielen fehlt und worüber sie sich später ärgern.

    Das Problem an diesem Thema ist, dass Kinder nicht diesen Willen haben. Unsere Fähigkeit weit in die Zukunft zu "planen" und auf "Belohnungen" (z. B. erfolgreich mit seinem Talent sein) hinzuarbeiten, kommt erst mit den Jahren. Sicher gibt es auch Kinder, die sehr früh einen starken Willen entwickeln, aber die Mehrheit hat einfach noch nicht das nötige Denkvermögen. Kennst ja sicher die lustige Werbung mit dem Kinderüberraschungs-Ei, wo die Kinder es nicht abwarten können es nicht zu essen, damit sie am Ende zwei haben. Das ist nicht nur lustig, sondern einfach eine psychologische Untersuchung, die oft bestätigt wurde und mit so Dingen wie Motivation, Planen, Willen und Zeit-Management zusammenhängt. In der Situation braucht das Kind oft jemanden, der einfach versucht es zu unterstützen. Manchmal halt etwas intensiver als vielleicht unterm Strich gut ist.

  • @Cassandra


    Das bezog sich eher auf herangewachsene, also keine Kinder. Lalle ist ja so gesehen kein Kind mehr und überlegte, Klavier zu lernen. :) Gerade Klavier braucht aber Willen und viel Konzentration :)
    Kinder entscheiden nach Faktoren der Freude und des Spaßes und müssen aber auch lernen, etwas zu Beginnen und es abzuschließen. Ist ein Drahtseilakt in allen Richtungen und die Eltern sind die Buhmänner :(

  • Schweres Thema.
    Natürlich sollten Kinder auch Kinder sein. Sie sollen sich dreckig machen, mit Freunden spielen, Freizeit haben und sich ausprobieren.
    Und genau bei dem Punkt ausprobieren kommt aber auch die Pflicht der Eltern hinzu.
    Um Talente zu fördern muss man die Kinder nicht täglich zu etwas zwingen, man muss sie nicht zu Wettbewerben scheuchen, aber man muss ihnen die Möglichkeit zur Ausübung der Talente geben. Das gehört für mich ganz einfach dazu. Es reicht schon, wenn man einen Kurs, Verein oder Unterricht bezahlt und das Kind ausprobieren lässt.
    Dabei sollte eben nicht die Leistungserwartung im Vordergrund stehen. Sondern einfach nur, dass das Kind Spaß hat und gleichzeitig etwas sinnvolles lernen kann. Es ist einfach so, dass man in jungen Jahren leichter Sprachen/Instrumente und mehr lernt. Wieso sollte das nicht in gewisser Weise genutzt werden? Das sind für mich verschwendete Ressourcen. Und solange man als Elternteil das Kind nicht als Statussymbol missbraucht und es zu Höchstleistungen zwingt, sehe ich da absolut nichts Verwerfliches dran.

  • Also ich dachte als Kind immer "Man, hab ich es gut" wenn meine Freund zum Ballet, Klavier, Blockflöte oder Gymnastik-Verein gepilgert sind während ich mit dem Fahrrad zum See fahren konnte oder stundenlang daddeln konnte.


    Inzwischen sehe ich das etwas anders. Ich bin fast ein wenig neidisch "nix gelernt" zu haben als ich noch die Zeit dazu hatte. Oder auch gerade so Sport finde ich inzwischen sinnvoll Kinder auch zu "zu zwingen" weil es sich im späteren Leben einfach auszahlt das man die Anstregung kennt und nicht scheut. Oder auch einfach die Kondition hat weil sie "trainiert" ist.


    Aber bei mir war es eben so das meine Mutter der Meinung war sie will mich zu nichts zwingen - bis zu dem Punkt wo sie nicht verstanden hat das "etwas ausprobieren" ja auch ne Option gewesen wäre. Natürlich ist es auch immer ne Kostenfrage, klar,... Aber generell finde ich es nicht schlecht Kinder einfach mal in nen Verein zu stecken von dem man denkt er würde passen. Gerade am Anfang hat es bestimmt etwas mit "Zwang" zu tun weil die meisten Kinder eben doch lieber frei mit ihren Freunden rumhängen wollen statt jeden Donnerstag zum Klavierunterricht zu laufen, aber wenn man nach ein paar Wochen merkt das wird oder wird eben nicht kann man immernoch umentscheiden, das ist immerhin das Recht jeder Person. Das braucht halt gute und ehrliche Kommunikation und vor allem Verständnis von Seiten der Eltern wenn das Kind sagt "Sorry aber ich find das genauso Sch***e wie vor 4 Wochen". (Just for the record: Ich hab zB zu Ballet "nein" gesagt nach einer Probestunde bei der ich nur zugucken durfte und deswegen wurde ich wegen was anderem nie mehr gefragt)


    Ich habe mir jedenfalls "vorgenommen" sollte ich mal in die Lage kommen Kinder zu haben dass ich sie wirklich in Vereine oder Kurse stecke und a la trial-and-error einfach mal ausprobiere und vor allem ausprobieren lasse. Ich habe zB selber in der Pubertät dann durch "Zufall" bemerkt das ich ne Affinität zu Kampfsport habe, also war Ballett einfach der falsche Vorschlag. Judo oder Karate als Kind wäre vielleicht etwas geworden. (Jahre später wurde es übrigens aus eigenem Antrieb Kickboxen)


    Wobei ich auch so jetzt nicht zurückgucke und bereue dass ich halt mit Videospielen groß geworden bin statt "was sinnvolles" zu tun. Immerhin hatte ich auch alle Freiheiten zu tun was ich wollte. Ich habe aus Spaß angefangen von allein vor der Grundschule englisch zu lernen, habe immer viel gelesen und gezeichnet oder mit meinen Tieren gespielt. Ich war viel draußen. Aber auch viel drinnen, bin ein kleiner Videospiel-Nerd geworden (was in der Grundschule in PTCG Tunieren und noch viel später in Cosplay ausartete), habe mich in Musik verliebt und zeitweise mal Keyboard und Gitarre daheim allein geklimpert,... Also ich hatte durchaus eine aktive Kindheit. Aber gerade deswegen stelle ich mir manchmal eben die Frage, was wär aus mir geworden wenn ich nicht nur frei gewesen wäre zu tun was ich gerne mach sondern wenn ich richtig *gefördert* worden wäre...


    Und diese Gedanken sind zwar jetzt nicht belastend für mich aber ich würde sie meinen Kindern später gerne ersparen. Außerdem weiß man nie was man kann ehe man es nicht probiert hat. Ist halt so meine Meinung dazu. Solange man die Kinder nicht regelrecht durchprügelt oder noch schlimmer - sich selbst durch die Kinder verwirklichen will finde ich Vereine und Kurse nur gut und recht.


    (Kleine Randnotiz: Ich hatte nen Freund in der Grundschule der von seinen Eltern zB zum Klavierspielen "gezwungen" wurde. Er hat es immer gehasst und es nach nem Jahr geschmissen nach einem riesen Streit in der Familie. Aber danach wurden seine Bewertungen in der Schule schlechter und er war total hibbelig und regelrecht aggressiv. Dann kam die Lieblingsdiagnose vieler Ärzte - ADHS - und das Klavierspielen schien das "unter Kontrolle" gehalten zu haben. Er hat dann nach etlichen Gesprächen und langem hin und her einen Fussballverein gefunden wo er eingestiegen ist und die Aufmerksamkeitsstörung und vor allem die Aggressionen wurden wieder besser. Nicht so gut wie zu der Zeit als er Klavier gespielt hat - wie er später mal zu mir gesagt hat - aber er war froh das er "so ner Sache" nochmal ne Chance gegeben hat weil die innere Unruhe in der unbeschäftigen Zeit einfach fast unerträglich war. Von dem her hat es vielleicht auch "therapeutisch" einen Sinn und Zweck solche Förderungsgeschichten nicht von vorne rein auszuschließen)

  • Es gibt zwei Extremseiten der Medaille!
    Die eine Seite, bei der es die Eltern mit der Schulung des Talentes des Kindes übertreiben, wodurch das Kind keine richtige Kindheit hat.
    Und die andere Seite, bei der das Talent wenig bis gar nicht geschult wird. Das kann mit Desinteresse der Eltern oder schlicht weg dem Gegenspruch der Eltern zutun haben, die wollen, dass das Kind was anderes macht, was zwar heute eher selten vorkommt, sollte dennoch genannt werden.
    Auf beide Weisen wird der Wunsch des Kindes völlig vernachlässigt. Ein Kind mit Talent hat den Wunsch, dass sein Talent gefördert wird, aber gleichzeitig die Kindheit nicht auf der Strecke bleibt.
    Ein Beispiel kann ich direkt von meiner Seite aus geben:
    Ich besitze ein unglaublich gutes Rythmusgefühl, was soweit geht, dass ich bei jeder Gelegenheit irgendwo mit den Fingern herumtrommle (Was ich in diesem Moment sogar auf meinem Laptop mache). Dadurch bin ich zum Schlagzeug spielen gekommen. Zunächst ging alles gut, aber kurz nachdem sich meine Eltern trennten, hatte ich bei meinem Vater eine viel kleinere Wohnung, wodurch das Schlagzeug auch nicht mehr reinpasste. Um einen Platz an dem ich spielen könnte wurde sich nie gekümmert, da ich selber nicht wusste wohin damit und mein Vater mir versprochen hatte, sich was einfallen zu lassen. Daraus wurde aber nichts, wodurch es mir gereicht hat und ich das Schlagzeug verkauft habe.
    Ich hätte mir eher gewünscht, dass mein Vater, als auch meine Mutter sich dem ganzen mehr angenommen hätten. Es hat sie schlicht weg nicht interessiert. Jetzt kann ich darüber aber hinwegsehen, da ich eh nie vorhatte, hauptberuflicher Musiker zu werden, da meine Leidenschaft doch eher im elektrotechnischen und informatischen Bereich liegt.

  • servus leude Das soll jetzt keineswegs Arogannt klingen, aber ich denke ich bin genau das, was man ein Wunderkind nennt. Teilweise bin ich vom geistigen Stand her vielen Erwachsenen überlegen, bin aber erst würcklich gänzlich mit mir selbst zufrieden, wenn ich mich ruhigen Gewissens zur absoluten Elite zählen kann.


    Meine Qualitäten:


    - Ausgezeichnete Noten.
    - Perfekte Rhetorik.
    - Nahezu perfekte Rechtschreibung und Grammatik.
    - Rationaler Verstand.
    - Wahrheitsfanatiker.
    - Umfangreiches Allgemeinwissen.
    - Ausgezeichnete Schachkenntnisse.
    - Ausgezeichneter Gerechtigkeitssinn.
    - Knallharter Realist.
    - Annehmbare Klavierkenntnisse.


    ich persönlich bin jetzt einer der von sowas nix hält wenn eltern versuchen aus ihren kindern stars zu machen oder zwanghaft i-ein talent zu fördern was eventuell gegen den willen des kindes ist. um jetzt nicht weiter dieses thema auszuführen da es doch den ein oder anderen kritischen film/dokumentation gibt oder eventuell schriftliche publikationen von mir in naher zukunft zu erwarten sind in denen man richtig in das thema versetzen kann und mögliche gedankengänge beider parteien nachvollziehbar dargestellt werden. ich beispielsweise habe eine vielzahl an talenten die ich aufgrund meines strafen zeitplans nicht adäquat nachgehen kann um da kompetitiv gegen mögliche kontrahenten (falls vorhanden) zu sein. deshalb kann ich mich dementsprechend nicht auf einem weltklasseniveau etablieren auf dem ich mich eigentlich durch mein prädestiniertes talent befinden müsste.

  • Ein Kind hat mit 8 sein Abitur gemacht und geht jetzt an die Uni


    Quelle


    Ich finde das furchtbar, ich mag nicht an eine Uni wollen. Ich bin auch schon früher als andere in die Schule gekommen, aber mein Papa möchte das ich eine Kindheit habe. Ich mag auch gar nicht mit wesentlich Älteren in einer Klasse gehen. Ich bin jetzt schon die Jüngste und wenn ich überspringen würde, wäre es noch viel schlimmer. An einer Uni wären ja nur Erwachsene, nein Danke.

    Er kennt Kinder, die leiden darunter und es wird auch noch schlimmer später.



    Ich habe auch vor kurzem jemanden getroffen, der nicht unbekannt ist. Entweder nimmt er Drogen oder Psychopharmaka und so etwas zu sehen, macht mich traurig.

  • Ein Kind hat mit 8 sein Abitur gemacht und geht jetzt an die Uni

    Das wär bei meinem Studium damals gar ned gegangen, weil a) die Praktika zu gefährlich und zu anstrengend waren und b) wir mit Chemikalien hantiert haben, die in der Nähe von Kindern (und Schwangeren) verboten sind.


    Zum Thema: 2-3 Jahre früher Abitur machen ist in Ordnung, aber alles frühere raubt dem Kind nur die Kindheit und macht nicht wirklich Sinn

  • Das wär bei meinem Studium damals gar ned gegangen, weil a) die Praktika zu gefährlich und zu anstrengend waren und b) wir mit Chemikalien hantiert haben, die in der Nähe von Kindern (und Schwangeren) verboten sind.

    Heute doch bestimmt auch nicht oder?

    Zum Thema: 2-3 Jahre früher Abitur machen ist in Ordnung, aber alles frühere raubt dem Kind nur die Kindheit und macht nicht wirklich Sinn

    Mein Groußcousin war damals 14.

  • Mit damals meine ich 3 Jahre (so alt bin ich auch wieder ned^^)


    Was halt auch beim zu jung studieren dazu kommt, ist, dass man eigentlich ein kompletter Außenseiter ist, weil man kaum bei einer studentengemäßen Aktivität mitmachen kann, wie zum Beispiel Fakultätsfeiern, Kneipentouren oder so Zeug

  • So pauschal kann man das nicht kritisieren. Gibt wahrscheinlich mehr hochbegabte Kinder, die darunter leiden, dass sie nicht gefördert werden als umgekehrt. Wenn so ein Kind verfrüht einen solchen Bildungsweg einschlägt, dann kann man sich das nicht 1:1 wie den eigenen Bildungsweg vorstellen. Da gibt es Förderprogramme, Treffen mit Gleichgesinnten und Treffen mit Gleichaltrigen. Ein hochbegabtes Kind nimmt die Kindheit auch anders wahr und es kann zur Hölle werden, wenn man versucht eine "richtige Kindheit" aufzuzwingen. Wichtig ist eben, dass die Eltern mit dem Kind und gegebenenfalls Experten kommunizieren, welche Bedürfnisse ihr Kind hat, was es gerade möchte und wohin es die Neugierde treibt. Sich dem zu verschließen, nur weil es sich nicht um eine typische Kindheit handelt, schadet mehr. Ist wie auch bei jedem normalen anderen Menschen. Wenn einem als Kind bestimmte Freizeitaktivitäten aufgezwungen wurden, weil die Eltern das als richtige Kindheitserlebnisse sahen, hat man sich durchgequält. Und wenn man in der Lage gewesen wäre, mehr Verantwortung zu tragen, mehr Aktivitäten (zum Beispiel Vereine) zu managen, aber nicht durfte, weil es ja "zu viel" werden könnte, dann trauert man der verlorenen Zeit teilweise auch noch im Erwachsenenalter hinterher. Ist zwar schwierig immer individuell die richtige Entscheidung für Kinder zu treffen, aber man sollte definitiv nicht seine eigenen Vorstellungen jemandem aufdrücken.

  • Das ist doch ein grauenvolles Beispiel dafür, wie die Kindheit einfach mal so übergangen wird. Klar empfindet das Kind es jetzt momentan vielleicht sogar als etwas besonders tolles, aber irgendwann wird dieser Mensch dann möglicherweise feststellen, dass die eigentlich unbeschwerteste Zeit des Lebens mit Dingen vergeudet verbracht wurde, für die später noch genügend Zeit bleibt.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Nun, egal wie intelligent man ist, man kann sich Erfahrung in solch einer kurzen Zeit nicht anlernen. Auf emotionaler Ebene braucht man diese Zeit, um wirklich zu reifen und eine bestimmte Menge an Weisheit zu erlangen. Ansonsten bleibt auch zu klären, ob das Kind mal ein Praktikum absolviert bzw. eine Ausbildung gemacht hat? Denn nur durch gute Noten hat man noch lange keine Ahnung von der Praxis, was man in vielen Studiengängen ebenfalls benötigt.


    Ich bin auch ein Kandidat, der sein Abitur viel später gemacht hat, als es heutzutage üblich ist. Ich bin sehr froh darüber, denn als Kind haben mich Schule und Noten geringfügig interessiert und ich wollte lieber mit meinen Freunden draußen spielen und Spaß haben. Mittlerweile stehe ich sehr gut im Leben und komme gut klar. Das Leben ist meiner Meinung nach kein Wettrennen, jeder Mensch tickt anders, daher mag der ein oder andere früher bzw. später fertig werden, aber bei dem Kind ist es schon extrem.


    Ich hoffe, er kommt in der Uni zurecht. Das Studium ist etwas härter, wird er auch sicherlich feststellen.

  • Was ich im Gegenzug aber auch ein bisschen... ja, ungerecht finde, ist, dass die Eltern solcher hochbegabter Kinder immer direkt verteufelt werden, als würden sie ihrem Kind bewusst schaden wollen und ihm die Kindheit wegnehmen, einfach weil sie so geil darauf sind, für es Anerkennung zu bekommen und in sämtlichen Zeitungen zu sehen zu sein.


    Denn wie Cassandra schon angedeutet hat, im Grunde scheint es ZUNÄCHST wie eine Lose-Lose Situation für die Eltern. Entweder, ich fördere mein Kind der dann hat es vielleicht schon mit 14 seinen Master und ist auf dem besten Weg zum Doktorgrad oder zur Promotion, aber vielleicht nicht unbedingt die Kindheit, die andere haben; oder ich entscheide mich gegen die Förderung, wodurch mein Kind aber auf Dauer auch unglücklich würde, weil es sich permanent unterfordert fühlt und sich fragt, was nicht mit ihm stimmt, denn das geht bei Kindern ja recht schnell.


    Je nach Alter halte ich es einfach für wichtig und richtig, das Kind zu fragen, was es möchte. Wenn es sagt, es möchte in Vereine und nur soweit gefördert werden, als dass es trotzdem eine möglichst normale Kindheit haben kann, dann gibt es doch keinen Grund, dem nicht nachzukommen. Wenn es sagt, es möchte sich lieber auf seine Talente fokussieren, kann man ihm trotzdem erklären, was dies eventuell für Konsequenzen mit sich brächte - neutral und sachlich natürlich, nicht vorwurfsvoll oder dramatisierend - und dass es aber jederzeit die Möglichkeit habe, aufzuhören und ab und zu auch anderen Dingen nachzugehen. Viele sehen immer nur schwarz oder weiß, fördern oder nicht fördern, obwohl es durchaus Mittelwege gibt, die man beschreiten kann und sollte. Und ehrlich, ich an der Stelle der Eltern wäre mit so einer Situation auch komplett überfordert, allerdings muss man dann unterscheiden zwischen "Ich möchte mein Kind richtig fördern, damit es glücklich ist" und "Ich will, dass mein Kind alles erreicht, was ich nicht haben konnte".

  • Studiert der nicht Medizin? Wer lässt einen Jugendlichen denn bitte an Patienten ran?

    Er ist schon fertig und hat zuerst Musik studiert, danach Medizin.

    Wer lässt ein Kind an Patienten heran, der 8jährige will vl. Medizin studieren.

  • aber vielleicht nicht unbedingt die Kindheit, die andere haben

    Hier liegt in meinen Augen der wichtigste Punkt. Wir vergessen einfach warum die Kindheit, die jeder hat, so ist wie sie ist. Und viele Dinge sind nun mal auf unsere kognitive Entwicklung zurückführen. Uns machen bestimmte Freizeitaktivitäten, Spiele und Medien Spaß, weil das unsere kognitiven Bedürfnisse anspricht. Bei einem hochbegabten Kind weicht aber die "normale Kindheit" vom Rest ab, weil hier andere Prozesse statt finden. Einiges geht schneller, anderes wahrscheinlich nicht und wieder anderes hängt noch von weiteren Faktoren ab, die mit unserer Intelligenz interagieren. Was für uns eine richtige Kindheit ist, ist für dieses Kind eine quälende Langweile und kann sogar, wie leider oft bei unterforderten Kindern berichtet wird, zu negativem Verhalten führen. Ist als ob man einem Jugendlichen, der sehr gerne liest, Bücher für Kleinkinder vorsetzt. Non-Stop. Jahrelang. Und nicht nur, sondern auch andere vergleichbare Dinge im Alltag.

    Dass so hochbegabte Kinder studieren heißt ja nicht, dass sie die gleichen Prozesse durchmachen, wie ein normaler Student. Gesetze und Richtlinien werden nicht ausgehebelt, nur weil einer hochbegabt ist, lol. Das Studium für hochbegabte ShülerInnen unterliegt bestimmten Regeln. Man kann nicht jede Veranstaltung besuchen, es wird überhaupt erst individuell geprüft und geklärt. Zudem bekommen so Schüler oft einen Mentor, der bei der Planung, Organisation und im Alltag selber unterstützt. Letztendlich werden dann die Leistungen anerkannt, was nicht immer heißt, dass man das Studienfach zu 100% abgeschlossen hat. Diese Kinder/Jugendlichen eignen sich lediglich das Wissen an, weil sie das eben verarbeiten können und - wenn richtig kommuniziert wird - wollen. Für praktische Erfahrungen werden altersgerechte Experimente/Aktivitäten durchgeführt. Und wie man überhaupt drauf kommt, dass ein hochbegabtes Kind sich nicht mit Freunden trifft, spielt oder einfach auch mal stupides Zeug macht, ist mir grad sowieso ein Rätsel. Hochbegabte Kinder werden nicht gezwungen schneller aufzuwachsen, sondern bekommen lediglich den Input, der ihren kognitiven Fähigkeiten entspricht. Das sind keine "Mini-Erwachsene". Wenn man hier manche Beiträge durchliest, kriegt man den Eindruck, dass das die Vorstellung vieler ist, nur weil wer ein Frühstudium macht.

  • Und wie man überhaupt drauf kommt, dass ein hochbegabtes Kind sich nicht mit Freunden trifft, spielt oder einfach auch mal stupides Zeug macht, ist mir grad sowieso ein Rätsel.

    Womöglich, weils im Text aus dem Link steht. :unsure:

    Ok, genau genommen steht dort etwas von gleichaltrigen Kindern und du schreibst von Freunden allgemein. Aber sein wir mal ehrlich, wenn der jetzt an die Uni geht, hat er doch gar keinen Kontakt mehr mit gleichaltrigen Kindern und keine Ahnung, was die Leute, mit denen er dann studiert, auf privater Ebene mit ihm anfangen sollen. Ich kann die Argumente verstehen, was Wissensdurst und Langeweile bei Unterforderung usw. angeht. Trotzdem wird er (leider) mehr oder weniger ein Freak Aussenseiter bleiben. Sowohl bei seinen Mitstudenten, als auch bei Kindern seines Alters. Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es so kommen könnte.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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