Religionen und Glaube

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  • Jesus ist tatsächlich ein sehr relevanter Zusatz im Christentum der keine Entsprechung im Judentum oder Islam hat, ja, aber definitiv keiner der bedeutet dass sie sich gegenseitig ausschließen. Die Sache bei einer Religion ist ja dass sie ohnehin nicht vollständig ergründbar ist.


    Wenn jemand behauptet Jesus war ein Alien der auf die Erde gekommen sei um den Menschen zu helfen (und ja, diese Theorie gibt es), dann find ich das eine durchaus legitime Ansicht, die übrigens nicht den allgemeinen Glauben an einen Gott ausschließt.


    Wenn zehn verschiedene Zeugen einen Menschen sehen kannst du davon ausgehen dass sie ihn nicht alle gleich beschreiben werden. Es ist trotzdem dieselbe Person, die sie gesehen haben. Wenn drei Religionen von einem Gott sprechen dann werden sie auch nicht alle das gleiche sagen.



    Und nein, Götzen werden als (falsche) Götter neben dem richtigen Gott bezeichnet. (aus der Sicht des Glaubens)
    Also aus der Sicht des Christentums Allah, aus der Sicht des Islams JHWH, usw...

    Es ist aber der gleiche. Das eine ist halt ein hebräischer Name und das andere ein arabischer.


    Davon auszugehen dass eine Religion richtig sei und die andere falsch ist vollkommen unlogisch und wissenschaftlich nicht begründbar. Der Glaube an einen Gott oder allgemein eine höhere Macht ist durchaus legitim, aber warum zur Hölle sollte eine Religion aus der Wahrheit entstehen und eine andere, unglaublich ähnliche, gleichzeitig vollkommen falsch sein?

  • Aber es gibt ja jetzt sozusagen (in diesem Beispiel) 3 Versionen von Gott, die große Unterschiede aufweisen und sich in ihrer Kernaussage gegenseitig widersprechen:


    Koran: Sure 9, Vers 30: … Und es sprechen die Nazarener: „Der Messias ist Allahs Sohn.“ Solches ist das Wort ihres Mundes. Sie führen ähnliche Reden wie die Ungläubigen von zuvor. Allah schlage sie tot! Wie sind sie verstandeslos!


    Bibel:-Joh 4,26 Ich bin der Messias, der Christus


    Joh 1:49
    Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist König von Israel.“



    Und halt die Juden, die das Neue Testament komplett ablehnen und auf ihren noch nicht eingetroffenen Messias warten.


    -----------------------------------------------


    Entweder ist eine von den drei Versionen von Gott wahrheitsgetreu aufgeschrieben worden und die anderen können nicht stimmen oder keine der Versionen stimmt.


    Somit ist es vorherbestimmt, dass, falls eine Version stimmt, die anderen Glaubensrichtungen von einer Glaubensrichtung ausgeschlossen werden, da der KERN nicht vereinbar ist.

  • Somit ist es vorherbestimmt, dass, falls eine Version stimmt, die anderen Glaubensrichtungen von einer Glaubensrichtung ausgeschlossen werden, da der KERN nicht vereinbar ist.

    Wo ist bitte die Ablehnung anderer Ansichten der "Kern"?


    Wenn zwei Geschäfte jeweils sinngemäß sagen "kauft eure Elektronikwaren bei uns, nur wir bieten Qualität, alle anderen sind schlecht", und du kaufst in einem von beiden ein Produkt, das exakt so auch im anderen angeboten wird, nur vielleicht mit abweichender Beschreibung. Macht die Aussage der Geschäfte, sie seien besser als die Konkurrenz, einen Unterschied im Produkt selbst?



    Koran: Sure 9, Vers 30: … Und es sprechen die Nazarener: „Der Messias ist Allahs Sohn.“ Solches ist das Wort ihres Mundes. Sie führen ähnliche Reden wie die Ungläubigen von zuvor. Allah schlage sie tot! Wie sind sie verstandeslos!


    OK, sagen wir mal, ein Moderator trifft die Aussage "BisaBoard-User sind alle dumm", und die wird weil das Internet ja nichts vergisst über 200 Jahre festgehalten. Dann denken die Leute in 200 Jahren, dass alle BisaBoard-User dumm waren, weil das ja von einem Moderator gesagt wurde, und dass die Moderatoren ihre User verachtet haben. Zumindest wenn sie Aussagen so interpretieren wie religiöse Schriften gerne interpretiert werden.


    Vielleicht war das damals die Art zu sagen "Mann sind die scheiße, dieser Jesus ist total overrated, richtig uncool der Typ, wieso rennen dem alle hinterher?" Vielleicht ist es gar nicht so gemeint, dass eine Feindschaft entstehen soll? Ich meine, es gibt auch heute diverse Sprüche, bei denen Fans von Stars oder Fußballmannschaften die man nicht mag spaßeshalber der Tod gewünscht wird, und keiner würde sowas ernst nehmen.


    Gut, es geht um "heilige Schriften" und die müssen natürlich ernst genommen werden, aber verfasst wurden die nicht von Gott, Allah oder Jesus, sondern von Menschen. Von Autoren die ihre eigene Meinung und ihren eigenen Stil haben. Alles was darin steht ist eine wertvolle historische Quelle, kein unabstreitbarer Fakt. Ja, viele Anhänger von Religionen sehen das anders, aber genau das ist ihr Fehler. Genau das ist der Grund, wieso viele sich von der Religion abwenden, weil sie denken, sie wäre nicht mit der Wissenschaft vereinbar.

  • Wenn ich dieses Beispiel auf die Glaubensrichtungen beziehen würde, würde ich eher behaupten, dass die Gebrauchssanweisungen der beiden Produkte komplett verschieden sind, sodass die Produkte zwei unterschiedliche Ergebnisse hervorrufen, bzw. verschieden verwendet werden.


    Naja ist schon spät, hat Spaß gemacht zu diskutieren :)



    Edit:


    Vielleicht war das damals die Art zu sagen "Mann sind die scheiße, dieser Jesus ist total overrated, richtig uncool der Typ, wieso rennen dem alle hinterher?" Vielleicht ist es gar nicht so gemeint, dass eine Feindschaft entstehen soll? Ich meine, es gibt auch heute diverse Sprüche, bei denen Fans von Stars oder Fußballmannschaften die man nicht mag spaßeshalber der Tod gewünscht wird, und keiner würde sowas ernst nehmen.

    Nein, es waren doch klare "Befehle" die auch ausgeführt wurden und nicht nur leere Sprüche waren. Ich mein, man sagt nicht einfach "erschlagt sie, wo immer ihr sie findet" zum Spaß. Nicht in der Vergangenheit und schon gar nicht heutzutage. In der Vergangenheit wurden solche Aussagen ziemlich ernst genommen und ausgeführt:
    33.26 Und Er veranlasste diejenigen vom Volke der Schrift (Juden und Christen), die ihnen halfen, von ihren Kastellen herabzusteigen, und warf Schrecken in ihre Herzen. Einen Teil erschlugt ihr und einen Teil nahmt ihr gefangen.
    3.27 Und Er gab euch zum Erbe ihr Land und ihre Wohnungen und ihr Gut, und ein Land, das ihr nie betratet. Und Allah hat Macht über alle Dinge.



    Früher waren doch Exekutionen und Steinigungen an der Tagesordnung. Im Alten Testament wurden von Moses brutale Regeln aufgestellt wie z.B. Steinigung, Versklavung usw. die strikt ausgeführt worden sind.
    Durch den Islam wurden/werden immer noch Andersgläubige und Christen verfolgt, indem auf diese Passagen verweißt wird, und diese so ausgeführt werden, wie früher. (Der ISIS bezieht sich doch auch unter anderem auf diese Suren, also ist das Thema doch ziemlich aktuell.)
    Schiiten töten Sunniten und so weiter und sofort. ISIS tötet irgendwie alles was nicht mit ihrer Glaubensauffassung vereinbar ist.
    Juden und Heiden haben die Propheten aus der Bibel verfolgt und getötet, die die Botschaft Jesu verbreitet haben.


    Der Sinn hinter diesen Passagen war ganz bestimmt nicht, dass es so aufgefasst werden soll wie du es beschrieben hast.

  • "In meiner Welt passt es nicht, dass Frauen freiwillig eine Burka tragen. Das ist immerhin ein Glaubensbekenntnis und das ist unmöglich, dass man sich freiwillig zu seinem Glauben bekennt."

    Die Frage ist halt was man unter freiwillig versteht. Wer sich einer Religion unterwirft der gibt auch ein gewisses Maß an Freiheit auf. Wenn mir die Religion etwas vorschreibt, was auch immer, und ich wirklich gläubig bin, dann handle ich nicht aus einem freien Willen heraus, sondern bin in meiner Willensbildung an die Religion gebunden. Wenn ich nicht gläubig bin und dennoch so handle, wie die Religion es vorschreibt oder wie ich glaube, wie es die Religion vorschreibt, dann geht der Zwang wohl von Mitmenschen aus.


    Ansonsten bin ich der Meinung, dass sich die meisten Menschen ihre Religion nicht freiwillig aussuchen, sondern mit einer Religion aufwachsen, die sie dann einfach ohne Vorbehalte übernehmen. In einer säkularen Gesellschaft weniger als in Gesellschaften, wo die Religion einen hohen Stellenwert hat.

  • Man neigt oft dazu, einfach das Gegenteil dessen zu behaupten, was dumme Menschen erzählen. Das Gegenteil von einer dummen Aussage ist jedoch nicht immer eine kluge Aussage. Bestes Beispiel:
    Kreationist: "Der Mensch stammt nicht vom Affen ab!"
    Pseudo-Darwinist: "Doch, der Mensch stammt vom Affen ab!"
    Beides ist natürlich falsch, auch wenn es der Pseudo-Darwinist sicherlich nur gut meint. Ähnlich ist es in einem aktuellen Beispiel:
    AfD: "Der Islam ist nicht mit dem Grundgesetz kompatibel."
    AfD-Gegner: "Doch, der Islam ist damit kompatibel."
    Nein, selbstverständlich ist der Islam nicht mit dem Grundgesetz kompatibel. Es wäre äußerst abgefahren, wenn eine Religion, die im 7. Jh. in Arabien entstanden ist, mit einer amerikanisch-liberalen Verfassung aus dem 20. Jh. kompatibel wäre. Islam bedeutet selbstverständlich die Benachteiligung von Frauen, hat natürlich ein missionierendes Sendungsbewusstsein, einen problematischen Umgang mit Gewalt und eine irrationale Weltanschauung.
    Aber: Diese Axiome teilt er mit so gut wie jeder anderen Religion, die in Deutschland Angehörige hat. Und nicht nur Religionen, auch gewisse politische Ideologien wie der Rechtsextremismus haben dieses Fundament.
    Das heißt nicht, dass die Religionen alle gleich sind oder gar dem Rechtsextremismus per se ähnlich. Es heißt, dass es stets problematisch ist, wenn Menschen aus irrationalen Erwägungen heraus Maßnahmen ergreifen, die das Leben einer anderen Person einschränken.


    Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit besteht nach meiner Definition, wenn ein Mensch ein negatives, jedoch allgemein menschliches Phänomen aufgreift und es einer Gruppe exklusiv oder in hohem Maße zuschreibt. Genau dies ist der Fall, wenn die AfD meint, der Islam sei mit dem Grundgesetz inkompatibel. Denn das trifft auch auf Katholizismus, die NPD, die Zeugen Jehovas und, na ja, vielleicht sogar die AfD selbst zu, wenn ich mir ihre Schächtungs- und Minarettpläne so ansehe.
    Es leben zwar inzwischen einige Muslime in Deutschland, der organisierte Islam hat jedoch geringen bis gar keinen Einfluss und dient eigentlich nur dazu, die nationale Presse zu beschwichtigen und sich nach Terroranschlägen von Geisteskranken zu distanzieren, so als könnte er selbst etwas dafür. So zu tun, als hätte der Islam in diesem Lande eine erwähnenswerte Macht oder als stünde seine Machtübernahme kurz bevor, ist Bullshit, rechter noch dazu. Das gilt für alle, die so tun, als hätte Deutschland keine größeren Probleme als eine (mehr oder weniger) neue Religion in diesem Land.

  • Wenn mir die Religion etwas vorschreibt, was auch immer, und ich wirklich gläubig bin, dann handle ich nicht aus einem freien Willen heraus, sondern bin in meiner Willensbildung an die Religion gebunden.

    Du stellst das gerade so da als könne eine Frau, die keine Burka trägt, nicht gläubig sein. Wer eine Burka trägt, trägt diese, um sich zur Religion zu bekennen und das hat nicht viel mit Zwang zu tun. Ich kenne gläubige Muslime, die Alkohol trinken, ich kenne gläubige Muslime, die kein Schweinefleisch essen und ich kenne gläubige Muslime, die keine Burka tragen.
    Dass man sich durch die Religion in gewisser Maßen zu etwas gezwungen fühlt, würde ich nicht einmal abstreiten und ich würde auch keinen wirklich anprangern, der sagt, dass dieser Zwang von der Religion auskommt (auch wenn ich das grundsätzlich für falsch ansehen würde), allerdings wird es hier so dargestellt, als wäre die Burka nur ein Zeichen der Unterdrückung vom bösen Muselmann an die Frau und das ist, mit Verlaub, extremer Bullshit.

  • Natürlich zwingt einen eine Religion zu etwas.
    Was würde denn die Religionen unterscheiden, wenn sie in ihrer Ausführung ohne "Zwänge" auskäme?
    Was macht denn Christen aus, die zum Beispiel nie in die Kriche gehen, kein Weihnachten und Ostern feiern, aber sagen, sie glauben trotzdem. Dann würden sie entweder lügen oder nicht zu ihrer Religion stehen beziehungsweise sie in keiner Weise ausführen.
    Würden Muslime, Juden und Christen alle ihre Religionen mit ihren Unterschieden nicht ausleben, wo wären dann die Unterschiede?
    Dementsprechend muss es gewisse durch Religion verursachte Praktiken geben, die diese unterscheidbar machen. Und da diese eben durch die Religion begründet sind, hat eben diese Religion einen Einfluss auf das Verhalten der Menschen verübt und demnach sie mehr oder weniger dazu gezwungen, eben jene Praktiken auszuführen, um sich nun mal mit dieser Religion zu identifizieren.
    In wie weit man jetzt eine Frau mit Burka gleich als unterdrückt darstellen muss, steht auf einem anderen Blatt. Denn wenn eine Religion so etwas vorschreibt (oder auch nicht) und man sich dem freiwillig unterordnet, indem man sich vorschriftsgemäß verhält, setzt man sich freiwillig dem Zwang der Religion aus, wenn man sich eben religionsgemäß verhalten möchte.
    Und auf der anderen Seite muss man auch fairerweise fragen, inwiefern man in der Praxis einer Religion angehört, wenn man sich sämtlicher ihrer Praktiken entzieht. Man braucht einfach nicht zu behaupten, dass man an den christlichen Gott glaubt, wenn man sämtliche Traditionen dieses Glaubens ablehnt. Nochmal eine andere Frage ist natürlich, wie problematisch man das (vor allem in modernen, aufgeklärten Zeiten) einschätzen soll, dass man sich eben freiwillig den religioninduzierten Zwängen aussetzt. Und natürlich bietet jede Religion immer etwas Interpretationsspielraum.. In diesem Sinne muss es wohl jeder selbst wissen. Grundsätzlich sehe ich es aber erstmal weniger problematisch, wenn sich eine Frau freiwillig (!) den religiösen Vorschriften unterordnen und respektiere dies auch, selbst wenn man den Sinn nicht immer nachvollziehen kann. Richtig schwierig wird es natürlich, wenn dieser religiöse Zwang über Menschen selbst ausgeübt wird, weil es dann in eine ganz andere Richtung läuft, als wie es eigentlich sein sollte.

  • @Impergator


    "Weißt du was das am häufigsten von Würdenträgern der katholischen Kirche gebrochene Gebot ist? "Du sollst den Namen deines Gottes nicht missbrauchen." Es steht also in der Bibel dass die Religion nicht genutzt werden soll um Kriege, Hexenverbrennungen oder Terroranschläge zu rechtfertigen. Vermutlich steht im Koran sogar ähnliches, aber ich hab ihn nicht gelesen. Als analoges Beispiel, mal angenommen dir zielt jemand mit einem Laser, extra wo draufsteht "nicht auf die Augen richten", in dein Gesicht, wodurch du dann zwei Tage nichts mehr sehen kannst. Wer ist deiner Meinung nach schuld, der Laser oder die Person die ihn missbraucht hat? Mit Religion ist es ähnlich."


    A: Die Religionen werden aber in Vordergrund gestellt für Kriege. Von den Gläubigen, Gott und Jesus hätten das nicht so. Ich bin allein wegen den 10 Geboten kein Gläubiger. Ich habe schon gelogen, geklaut usw..


    Dein Beispiel ist etwas komisch. Du könntest auch sagen, dass Gott sein Finger auf eine Stelle in der Bibel zeigt usw..die Gläubigen sagen ja, dass sie mit Gott reden. Was weiß der Geier ob sie das nur einbilden oder wirklich mit Gott sprachen. Wenn es nach den Beispiel geht ist der Laser Schuld.



    "Was ist das denn für ein Argument? Es gibt viele Extremisten die nicht nach dem Grundgesetz leben. Oh, Hooligans haben das Gesetz gebrochen? Lass mal Fußball verbieten. Normale Christen und auch normale Muslime halten sich ans Grundgesetz. Wenn sie es nicht tun, werden sie ganz unabhängig von ihrer Religion dafür bestraft."


    A: Extreme haben nirgens was zu suchen. Ja beim Fußball siehst du wer bestraft wird wenn Hooligans Mist bauen. Der Verein und die Hooligans.


    Warum zum Beispiel wird die Bescheidung geduldig und das wegen der religiösen Ansicht? Oder die Schächtung von Tieren?


    "Wegen Intoleranz. Aus dem gleichen Grund wie es in den USA Konflikte zwischen Schwarzen und Weißen gibt, das hat auch nichts mit Religion zu tun."


    A: Das seh ich anders. Man stellt sich als etwas Besseres da, weil man in der Religion Christentum zum Beispiel ist und man behauptet was in der Bibel ist wahr und man kämpft für diese Wahrheiten gegen Andersgläubige. Das sind aber alles Ideologen, die nicht stimmen. Weil es gibt keine Wahrheit daher der Spruch: "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt".


    "Wenn man freiwillig eine Burka trägt dann identifiziert man sich über seine Kleidung mit seiner Religion. Was ist daran falsch? Es gibt auch Leute die Ketten mit Kreuzen um den Hals tragen. Problematisch ist es nur wenn eine Frau dazu gezwungen wird, aber dann ist auch nicht die Religion an sich Schuld sondern die Leute die sie dazu zwingen.


    Deiner Argumentation nach wäre auch Cosplay ein Zeichen von Unterdrückung weil es unbequem für den Körper ist. Geschieht trotzdem freiwillig weil sich die Leute mit etwas identifizieren das ihnen wichtig ist. Es hat übrigens weit weniger mit Freiheit zu tun, sich Kleidungstechnisch den Erwartungen und Zwängen der Gesellschaft anzupassen."


    A: Ja und damit unterdrückt die Religionen die Ausübung deiner Freiheiten, indem sie eine Ideologie verbreitet indem du eine Burka trägt, dann bist du mit der Religion identifiziert. Das ist Unterdrückung. Es ist traurig, dass man sich von etwas vorschreiben lässt etwas zu tun. Die Gläubigen sind "hörig" nach den Glauben. Vergleichbar mit Hitler und die Nazis, wo die Nazis auf ihn hörig waren.


    Cosplay, Faschinsanzüge, Venedigbekleidung, Halloweenbekleidung, Karnevalbekleidung usw.. ist für dich alles Unterdrückung? Die meisten von denen, 99% ziehen das für einen Tag an und danach nicht mehr. Und die 1%, die damit ein Leben lang leben zählen zu den Extremen, weil sie zum Beispiel eine Idole verfolgen und durch Kleidung, Schönheitsoperationen usw.. der Idole nachempfunden werden wollen. Willst du mir sagen, man trägt Burka für einen Tag und dann ist man mit den Koran verbunden?


    So ein blödes Beispiel. Rechtsextreme und Linksextreme sind schwarz gekleidet mit Sonnenbrille und schwarzen Tuch über das Gesicht. Ausraubung der eigenen Freiheit?

  • Dürfte ich nochmal zurück auf meinen Post über Kopftuch und Schweinefleisch zurück gehen?!


    Bei uns war es 18 Grad letzte Woche...


    Und was sehe ich? Ein Mädchen mit schwarzer Kleidung und schwarzem Kopftuch...


    Ich will ja nichts sagen aber ich finde es grausam wie die Frauen/Mädchen im Islam behandelt werden.
    Ich glaub nicht, dass man das freiwillig macht schwarze Klamotten ziehen die Wärme an und sie ist vollbepackt sie muss ja noch feuchter sein als diese Plastikfrau Namens Katja...


    Ich habe nichts gegen Religion aber ich finde irgendwann sollten auch Grenzen gesetzt werden...


    Naja und dass die Regel mit "Kein Schweinefleisch" auch keine Logik hat, weil Schweine nicht wirklich "unrein" sind habe ich angesprochen... aber nicht durchgesprochen... soweit ich weiß habe ich mich nur mit @MadnezzzShin darüber ausgetauscht...

  • Ich trage auch im Sommer nahezu ausschließlich schwarze Kleidung, habe halt eigentlich kaum andere^^


    Und nach meinem Wissen bin ich keine muslimische Frau...


    Natürlich gibt es sicher angenehmere Kleidung, aber ich möchte mich halt so kleiden, und diese Frauen zu einem großen Teil auch, also wieso nicht?

  • Früher waren doch Exekutionen und Steinigungen an der Tagesordnung.

    Richtig, früher, also sind religiöse Schriften im historischen Kontext zu sehen. Früher gab es auch keine Evolutionstheorie. Viele Gläubige haben ein Problem, damit Inhalte auf die heutige Zeit anzuwenden.


    Wenn in einem wissenschaftlichen Artikel von 1950 für ein soziales Experiment steht man soll einen Brief schreiben dann können die Leute heute auch selbstständig beurteilen, ob es nicht auch eine E-Mail tut. Keiner würde auf die Idee kommen zu sagen "eh du schreibst keinen echten Brief, du arbeitest nicht wissenschaftlich".


    Durch den Islam wurden/werden immer noch Andersgläubige und Christen verfolgt, indem auf diese Passagen verweißt wird, und diese so ausgeführt werden, wie früher.

    Ja, weil die Leute zu dumm sind Schriften richtig zu interpretieren. Schade dass die Terroristen nicht so konsequent sind und ihre Anschläge mit Schwertern verüben, immerhin stand im Koran nirgendwo etwas von Bomben. Den technologischen Fortschritt bei der Interpretation anzuwenden aber den sozialen Fortschritt nicht, ist einfach nur so dumm, dass eher schon von Absicht auszugehen ist. Damit wäre Religion wieder nur ein vorgeschobener Grund.


    A: Die Religionen werden aber in Vordergrund gestellt für Kriege.

    Ja, sie werden als Rechtfertigung genutzt.


    A: Extreme haben nirgens was zu suchen. Ja beim Fußball siehst du wer bestraft wird wenn Hooligans Mist bauen. Der Verein und die Hooligans.

    Trotzdem kommt keiner auf die Idee den Verein oder gar den Fußball verbieten zu wollen. Warum denn nicht? Ist doch genauso "ursächlich" für die Gewalt wie Religion.


    Willst du mir sagen, man trägt Burka für einen Tag und dann ist man mit den Koran verbunden?

    Piercings tragen die Leute für gewöhnlich länger als einen Tag, sie sind schmerzhaft und es ist trotzdem freiwillig und nicht religiös motiviert.


    btw lies dir mal das durch:
    Richtig zitieren

  • Warum zum Beispiel wird die Bescheidung geduldig und das wegen der religiösen Ansicht? Oder die Schächtung von Tieren?

    Auf die Beschneidung möchte ich nicht noch ein weiteres Mal eingehen, die unterschiedlichen Standpunkte wurden zur Genüge diskutiert. Der Gesetzgeber sieht Beschneidungen eines männlichen Kindes, wenn sie nach der ärztlichen Kunst und ohne Kindeswohlgefährdung durchgeführt wurden, als rechtens an.
    Das Schächten von Tieren ist im Gegensatz zur Massentierhaltung und industriellen Schlachtung wirklich das kleinste Problem des heutigen Fleischkonsums. Obwohl es eigentlich irrelevant ist, steht es häufig im Mittelpunkt gesellschaftlicher Debatten, die leider den Anschein erwecken, sowohl unwissend als auch politisch motiviert geführt zu werden.
    Es sei noch erwähnt, dass das Verbot von Schächtung und Beschneidung jüdisches und muslimisches Leben in Deutschland unmöglich machen würde. Ich denke, dass sollte nicht geschehen.
    Schon 1927 haben Nationalsozialisten gegen das Schächten agitiert. 1933, also bereits im ersten Jahr der nationalsozialistischen Regierung, wurde es dann endgültig verboten. Sei einfach vorsichtiger mit solchen Forderungen.


    Weil es gibt keine Wahrheit daher der Spruch: "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt".

    Selbstverständlich gibt es Wahrheit. Das fängt bei den kleinen Dingen an (z.B. die ehrliche Antwort auf die Frage "Hast du deine Hausaufgaben gemacht?") und endet irgendwo weit hinter dem, was heute bekannt ist. Ohne die Begriffe "wahr" und "falsch" würde weder Logik noch dein Computer funktionieren.
    Den Spruch von Nietzsche, den du da zitierst, den musst du übrigens nicht gut finden, nur weil er bekannt ist. xD Er bezieht sich ja auch nicht auf Wahrheit im Gesamten, sondern auf eine Letztbegründung von Moral.


    Vergleichbar mit Hitler und die Nazis, wo die Nazis auf ihn hörig waren.

    Und als ich als 5-jähriger Bub meiner Mama gehorcht habe, war ich eigentlich auch ein Nazi und meine Mutter war Hitler. Ich liebe Vergleiche mit Vernunft und Augenmaß.
    Auf diese Art und Weise werden die AfDler auch immer zu Antifaschisten: Die akzeptieren unsere Meinung nicht? Das ist ja wie im 3. Reich, da hat man die Juden auch nicht akzeptiert!!1


    Willst du mir sagen, man trägt Burka für einen Tag und dann ist man mit den Koran verbunden?

    Ja, kann ja sein. Was schert dich das überhaupt? xD In meiner Stadt ist derzeit Wave-Gotik-Treffen, da tragen die Menschen noch viel merkwürdigere Sachen aus noch merkwürdigeren Gründen. Was geht mich das an?


    Ich habe nichts gegen Religion aber ich finde irgendwann sollten auch Grenzen gesetzt werden...

    Und zwar da, wo du denkst, dass Klamotten zu heiß für die Jahreszeit sind? Gute Definition von Freiheit. Irgendwie kommt nie was gutes bei rum, wenn jemand meint, er akzeptiere xy, aber irgendwo muss Schluss sein.


    Ja, weil die Leute zu dumm sind Schriften richtig zu interpretieren.

    Die Leute sind nicht zu dumm, sie entscheiden sich wie jeder andere Gläubige auf dieser Welt, bestimmte Dinge in ihrer Schrift für wahr und göttlich zu halten.
    Sieht man religiöse Schriften nur unter historischen/wissenschaftlichen Aspekten, dann müsste ein Christ merken, dass über Jesus eigentlich gar nichts bekannt ist außerhalb der Evangelien, dass Wunder gar nicht geschehen, schon gar keine Auferstehungen, dass Paulus eigentlich den ganzen restlichen Kram, der sich heute katholische Theologie nennt, hinzugedichtet hat mit einer ordentlichen Portion Hass auf seine jüdischen ehemaligen Glaubensbrüder etc. Kurz: Es würde nichts mehr bleiben, woran es sich zu glauben lohnt.
    Also ist die einzige rationale Art, mit Hl. Schriften umzugehen, die, dass man sie kritisch analysiert. Regeln für den richtigen Umgang mit diesen Schriften gibt es nicht.


    Ja, sie werden als Rechtfertigung genutzt.

    Ach, ich glaube nicht, dass jemand aus einer intrinsischen Motivation auf die Idee kommt, ein Kalifat zu errichten, und dann überlegt, dass er am meisten Leute überzeugen könnte, wenn er den Rest der Welt zu Ungäubigen erklärt und sich selbst sprengt. Religiöse Kriege haben sicherlich mehr Dimensionen als nur die religiöse, aber den Terroristen den Glauben abzusprechen, halte ich für gewagt. Es wäre schön, wenn Glaube Gewalt verhindern würde. Ich denke, dass eine fundamentale Überzeugung von einer Sache Gewalt eher begünstigt.


    Trotzdem kommt keiner auf die Idee den Verein oder gar den Fußball verbieten zu wollen. Warum denn nicht? Ist doch genauso "ursächlich" für die Gewalt wie Religion.

    Da stimme ich völlig zu, die Religion ist nicht ursächlich. Aber sie wirkt auf Menschen. Es ist merkwürdig anzunehmen, dass unbescholtene, rationale Menschen eine Hl. Schrift lesen und plötzlich zu Mördern werden. Es ist aber auch zu gewagt zu behaupten, dass eine religiöse Schrift keine Wirkung hat.
    Und der Glaube sorgt auch dafür, dass in der nicht-terroristischen Restbevölkerung die eine Schandtat für schlimmer gehalten wird als die andere. Glaube, Lebensweise und individueller Charakter stehen in reziprokem Verhältnis zueinander, das heißt: jede Kompomente wirkt auf die jeweils anderen.

  • [Bezogen auf den Eröffnungspost]

    Hier ist ein Spruch den ich mit euch gerne teilen will, der spiegelt auch meine Ansicht zum Thema perfekt wieder:

    • Einst frage mich jemand welche politische Partei ich wähle, woraufhin ich antwortete: "Keine, da politische Parteien Menschen spalten." Dann wurde ich gefragt an welche Religion ich glaube, woraufhin ich wieder antwortete: "Keine, da auch sie die Menschen spalten."Missmutig fragte mich man schließlich welche Gründe ich hätte zu existieren, wenn ich doch an nichts glauben würde, woraufhin ich antwortete:"Ich glaube an etwas. Ich glaube an dich, ich glaube an mich, ich glaube an die Erde und an alle Dinge die wir erreichen könnten, wenn wir einfach nur an uns gegenseitig glauben würden."
      (Englisches Original von Shawn Badolian, Übersetzung von Gewalgon)

    Ich denke im Grunde nicht schlecht über Religionen, sie können einem Orientierung geben auf seinem persönlichen Weg Gott und die Welt zu verstehen. Aber am Ende, unabhängig davon welcher Religion man sich am Ende selbst zuschreibt, oder gar keiner, es bleibt eben etwas ganz persönliches. Und Menschen haben oft Schwierigkeiten persönliche Interessen und Ansichten zu differenzieren und deshalb gibt es leider Jene, die ihre Ansichten für die einzig richtige halten und sie anderen aufzwingen möchten. Dabei nehmen wir alle, abhängig von unserer körperlichen Verfassung, Umwelt, Erziehung und unseren Fokus die Welt so unglaublich unterschiedlich wahr - Stichwort: "Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters".


    Und bezüglich all dem Leid was scheinbar durch Religionen hervorgerufen wurde/wird: Hätte es Religionen nie gegeben, würde man andere Gründe finden all die Kriege zu rechtfertigenm, die geführt worden sind und geführt werden.
    Die Schuld liegt nicht bei den Religionen. Und wer an Gott glaubt: Auch er ist nicht schuld an der Situation unserer Erde. Die Menschen selbst haben die Verantwortung für ihren Heimatplaneten und haben sie an machthungrige und gierige Wesen abgegeben die sie zerstören. Aber das ist ein ganz anderes Thema.


    Um wieder zurück zum Thema zu kommen: Was mich nur allerdings etwas stört ist, dass eine Komvession manchmal für das Berufsleben relevant ist, und danach manchmal gefragt wird. Das gebe ich aus Prinzip nicht in meinen Bewerbungen an, weil es eigentlich egal sein sollte woran ich glaube oder nicht glaube... hauptsache ich mache meine Arbeit gut und gerne. Das hat auch nichts im Personalausweis oder sonst wo zu suchen, Ansichten können sich jederzeit mit der Erfahrung wandeln, genauso wie der eigene Glaube.


    Zusammenfassend: Religion - Fluch oder Segen?
    Es wird zu dem, was der Mensch daraus macht.

  • Einst frage mich jemand welche politische Partei ich wähle, woraufhin ich antwortete: "Keine, da politische Parteien Menschen spalten." Dann wurde ich gefragt an welche Religion ich glaube, woraufhin ich wieder antwortete: "Keine, da auch sie die Menschen spalten."Missmutig fragte mich man schließlich welche Gründe ich hätte zu existieren, wenn ich doch an nichts glauben würde, woraufhin ich antwortete:"Ich glaube an etwas. Ich glaube an dich, ich glaube an mich, ich glaube an die Erde und an alle Dinge die wir erreichen könnten, wenn wir einfach nur an uns gegenseitig glauben würden."
    (Englisches Original von Shawn Badolian, Übersetzung von Gewalgon)

    Dieses Zitat klingt für mich recht, äh, total, um nicht zu sagen totalitär, ohne hier Böses unterstellen zu wollen. Menschen haben schlicht unterschiedliche Ansichten über das Gute und Schöne und diese manifestieren sich in Religion, Politik, Geschmack, Kultur, Charakter etc. Von dort aus gibt es dann wieder Rückwirkungen auf das Individuum. Aber die Annahme, dass politische Parteien/Religionen spalten, das klingt sehr nach der Idee, dass eigentlich alle dasselbe wollen, aber nur durch äußere Umstände davon abgehalten werden, gemeinsam zu handeln. Und das ist die Grundidee des Totalitarismus.
    Es existieren unterschiedliche Parteien, weil es unterschiedliche Meinungen gibt, und nicht existieren unterschiedliche Meinungen, weil es unterschiedliche Parteien gibt. Ansonsten müsste man konsequenterweise den Ein-Parteien-Staat errichten, der wisse, was das Volk will.
    Und die am Ende geschilderte Art des Glaubens ist schlicht ebenso ein Glaube unter vielen. Es ist ein recht wässriger Pantheismus. Wässrig deshalb, weil mir (und anderen bestimmt auch) unklar ist, was das Wort "glauben" dort überhaupt bedeutet. Denn glauben bedeutet für mich, anzunehmen, dass sich etwas in gewisser Weise verhält, obwohl es dafür keine Beweise gibt oder zahlreiche Indizien sogar dagegen sprechen. Da es sich beim anderen Akteur, bei der Erde etc. um Tatsachen handelt, muss an sie nicht geglaubt werden.
    Im Endeffekt bedeutet das, dass es mit dem lyrischen Ich nur einen weiteren Akteur auf dem Markt der Religionen gibt. Als solcher muss er (wie es andere Religiöse auch machen) den anderen Religionen die Legitimität absprechen und einen eigenen totalen Anspruch haben, nämlich einen universalen Glauben und die Einbeziehung aller Menschen.

  • @Shorino
    Bin gerade sehr überrascht wie du das Zitat aufgefasst hast, und finde deine Betrachtungsweise darauf ehrlich gesagt etwas schade.
    Die Kernaussage dieses Textes ist meiner Meinung nach eine ganz Simple und doch recht Klare: Es ist wichtig dass wir an uns selbst glauben, und auch an die Menschen um uns herum, eben unabhängig davon welche Meinungen und Ansichten sie haben.
    Derjenige der diesen Text verfasst hat, betrachtet die gesamte Menschheit als eine Art Einheit und sich selbst als ein Teil dieser Einheit. Und das spiegelt auch meinen Wunsch wieder, dass die Menschen sich als Einheit betrachten und auch als solche handeln: Gemeinsam die Welt schützen (bzw. wieder "aufbauen"), gemeinsam Lösungen für Probleme suchen, gemeinsam eine Welt schaffen, in der es Jedem gut geht. Unabhängig von individuellen Weltanschauungen usw. Stichwort Akzeptanz und Toleranz. Und Zusammenarbeit.
    Das alles wäre möglich, ohne gleich in eine Extreme, wie du es ausführst, auszuschlagen.

  • Derjenige der diesen Text verfasst hat, betrachtet die gesamte Menschheit als eine Art Einheit und sich selbst als ein Teil dieser Einheit. Und das spiegelt auch meinen Wunsch wieder, dass die Menschen sich als Einheit betrachten und auch als solche handeln: Gemeinsam die Welt schützen (bzw. wieder "aufbauen"), gemeinsam Lösungen für Probleme suchen, gemeinsam eine Welt schaffen, in der es Jedem gut geht. Unabhängig von individuellen Weltanschauungen usw. Stichwort Akzeptanz und Toleranz. Und Zusammenarbeit.

    Ja, so klingt es romantisch und so ist es schon oft gedacht worden. Das entspricht aber nicht der Lebenswirklichkeit und der Einstellung der Menschen. Selbstverständlich wäre es schön, wenn wir alle gemeinsam eine Lösung im Workshop erarbeiten und bis ans Ende unserer Tage friedlich leben, banal eigentlich. Klappt aber nicht, obwohl es alle wollen.
    Und obwohl es nicht klappt, gibt es immer wieder Menschen, die nicht akzeptieren, dass alle verschieden sind und die Belange der anderen einen selbst nur bedingt etwas angehen. Sie streben, wie der Philosoph Popper es formuliert, zurück zum Stamm, das heißt: Sie haben den Schock der Zivilisation nicht überwunden, sondern wollen ein archaisches Leben im Stamm, wo Religion, Politik, Familie, Weltanschauung und Gerechtigkeit nicht getrennt, sondern gemeinsame Sache und untrennbar verbunden waren. Dieses tribalistische Denken, dass alle in der Gemeinschaft dasselbe glauben, denken, wollen etc. zeichnet jede totalitäre Weltanschauung aus, ob kommunistisch, nationalsozialistisch oder religiös.
    Ich möchte nun weder dir noch dem Autor unterstellen, politisch oder religiös extrem zu sein, und bestimmt steigen mir auch die Linken aufs Dach, weil ich liberale Totalitarismustheorien vertrete.* Ich behaupte nur, dass dieses Menschenbild antiliberal ist.
    Es ist aber auch eine recht schöne Weltanschauung, wie bereits gesagt, sie ist romantisch. Sie erzählt den Menschen und die Welt wie ein Märchen. So funktionieren aber weder Mensch noch Welt und sie trotzdem so funktionieren lassen zu wollen, ist mit Zwang verbunden.



    Die Kernaussage dieses Textes ist meiner Meinung nach eine ganz Simple und doch recht Klare:

    Damit hast du meiner Meinung nach Unrecht: Wenn die Kernaussage des Textes wäre, dass man an sich selbst und andere glauben soll, hätte der Autor eine Geschichte über eine dicke Baseballmannschaft schreiben können, wie es viele von ihnen gibt. Er entscheidet sich aber bewusst dazu, den Text religiös zu gestalten. Nicht nur dass er das lyrische Ich eine eigene Religion kreieren lässt, er benutzt auch die Stilistik religiöser Texte: Wiederholungen, einfacher Satzbau, magische Zahl 3 (denn der Fragende fragt drei Mal), Parallelismen. So sind religiöse Texte auch gestaltet, denn sie sind für sehr einfache Menschen geschrieben worden.
    Wenn wir diesen Text davon lösen wollen und schlicht das herausnehmen, was irgendwie unserer Meinung entspricht, dann ist der Text an sich aber wertlos. Natürlich kann ich auch die Geschichte der Wunderbaren Brotvermehrung in der Bibel so deuten, dass Teilen dufte ist; aber wo wäre der Zweck der Erzählung?




    * Damit sie es nicht tun, sei gesagt, dass dieses tribalistische Denken nicht jeden Linken auszeichnet und ein Phänomen ist, das auch und vor allem in der Mitte der Gesellschaft steht.

  • Wenn du diese Perspektive vertrittst, gilt das dann genauso für den Antitheismus, der die Religionen ablehnt und als unweigerlich falsch deklariert. Ohne Religion und den glauben an höhere Wesen, Karma oder sonstige außerweltliche Strafen für schlechte Taten würde die Sünde sofort legitimiert werden. Einem Verbrecher kann ja keiner was, wenn er clever genug ist, sich der irdischen Justiz zu erziehen und damit wäre er folglich der Cleverste und Beste. Deswegen finde ich die antireligiösen Betrachtungsweisen nicht gut, denn die Religionen können als Hoffnungsgeber und moralische Instanzen gute Handlungen logisch preisen.

    Religionen zu missbrauchen als Weg, schlechte Handlungen zu verhindern, ist jedoch nur eine Maskierung und sonst nichts. Denn man tut schlechte Taten entweder nicht, weil man sich eine Belohnung (Himmel) verspricht, oder weil man die Strafe (Hölle) fürchtet. Was sind das bitteschön für moralische Instanzen? Die Gesellschaft wird es immer schaffen, im Gleichgewicht zu bleiben und solange wir moralische Werte (also z.B. Trennung von Gut und Böse) aus ihr und eben nicht von Religionen beziehen, sehe ich nicht, wie Sünde legitimiert werden kann. Ein Verbrecher ist nie clever, wenn er übernatürliche Mächte einbezieht, denn eben diese bedienen sich des Gedankenverbrechens. Jemand, der sich der irdischen Justiz entzieht (und damit meine ich sämtliche Formen), ist aber kein Verbrecher und solange er keine konkrete schlechte Tat begeht, sehe ich nicht, wieso mich das jucken sollte.

  • @eMiL hI dArDaN
    Atheisten, Antitheisten und Religiöse sind aber alle drei Gruppen, in denen Leute ruchlose Verbrechen begehen. Wieso spricht das dann gegen genau die eine Gruppe, wo es doch in allen schwarze Schafe gibt? Für sich kann jeder einer dieser Gruppen angehören, aber nicht militant und mit der Absicht, die andere Gruppe gerne abzuschaffen, solange die dadurch keinem schaden.


    Natürlich ist jemand ein Verbrecher, der sich der Justiz entzieht. Ich beziehe mich schon nicht auf irgendwelche kleinen Ladendiebstähle, sondern größere Verbrechen, wo der Schaden von Betroffenen wirklich groß ist. Die NS-Kriegsverbrecher, die nach Südamerika geflohen sind, wurden genauso wenig belangt wie andere Mörder, Sklaventreiber und andere groteske Gestalten, die es geschafft haben, nach ihrer Tat ihr Leben weiterzuführen, während das ihren Opfern verwehrt worden war.

  • @Nekomata
    Ich muss ebenfalls widersprechen. Einerseits sehe ich nicht, dass aus meiner atheistischen Position, in der ich einfach an keinen Gott oder etwas Vergleichbares glaube, zwangsläufig folgen muss, dass alle Religionen falsch sind, auch wenn ich sie für mich ablehne. Stattdessen bin ich auf der Glaubensebene ein Atheist, aber wenn es um das tatsächliche Wissen geht, komme ich zum jetzigen Zeitpunkt um den Agnostizismus schwer herum, heißt: Ich kann (derzeit) nicht alle Religionen als falsch ansehen. Allerdings kommen viele Religionen ohne Widersprüche kaum aus und daher sehe ich viele davon als unbedeutende Konzepte an. Einige davon sind dann auch so widersprüchlich, dass daraus meiner Ansicht nach schon folgen kann, dass sie falsch sind, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Konzepte dahingehend modifiziert werden können oder bereits modifiziert wurden (da es meistens eh nicht "die eine Religion" im Sinne einer komplett homogenen Weltanschauung gibt), dass sie Widersprüche vermeiden. Dann besitzen sie zwar immer noch kein wirkliches Fundament im wissenschaftlichen Sinne und da würde ich mich nach wie vor fragen, warum man an sie glauben sollte, aber sie sind vorerst nicht zu widerlegen.
    Dein Beispiel mit dem Verbrecher erinnert mich übrigens an die Geschichte vom Ring des Gyges, welche im platonischen Mythos auch tatsächlich der Anlass zur Debatte über Ethik und Gerechtigkeit ist. Die Idee eines Verbrechers, der in der Lage ist, jede weltliche Strafe zu umgehen, ist ein entscheidendes Problem, das durch die kontraktualistische Position der Sophisten damals nicht abgedeckt werden konnte, denn diese besagt, dass Gerechtigkeit im Sinne von gesellschaftlich festgelegten Regeln und Sitten lediglich um der Folgen erstrebenswert wäre, die daraus erwachsen, da der Einzelne durch sie zwar eingeschränkt, aber auch geschützt wird. Und da es leichter ist, ein Unrecht zu erleiden, als derjenige zu sein, der am meisten Unrecht tut und sich daher über alle zum Herrscher aufschwingen kann, ist dieser Vertrag für den Einzelnen vorteilhaft, allerdings wird ja dieser Vertrag, wie du ganz richtig erkannt hast, bedeutungslos, wenn ihn jemand umgehen kann. Nun gibt es aber, abgesehen von der Tatsache, dass bestimmte Regeln eben in der Realität gar nicht so leicht zu umgehen sind (die irdische Justiz also kaum machtlos ist), zahlreiche Moralkonzepte, die als Hilfsmittel für die Beurteilung von Handlungen dienen können, dazu braucht es nicht unbedingt eine Religion und es braucht, um ganz ehrlich zu sein, nicht einmal unbedingt Liebe, wobei ich den Religionen auch kein Monopol auf die Verbreitung von Liebe zugestehen würde, sie also schon deswegen nicht erforderlich sind. Die "Sünde" wird ohne Religionen nicht legitmiert bzw. werden wirkliche Straftaten immer noch verboten bleiben, während viele Dinge, die von Religionen als Sünde betrachtet werden, völlig zu Recht erlaubt sein sollten.
    Insgesamt sollte man auf überirdische Justizen nicht vertrauen (auch, da sich das Konzept, vor einer überirdischen Instanz Angst zu haben, sich eigentlich gar nicht davon unterscheidet, vor einer irdischen Justiz Angst zu haben und ich zudem meinen würde, dass es wesentlich leichter ist, irdische und sichtbare Dinge zu fürchten als irgendetwas, das vielleicht gar nicht da ist) und außerdem würde ich auch die Tatsache, dass Menschen einfach objektiv fundierte Moralvorstellungen haben können und auch haben, nicht einfach unter den Tisch fallen lassen.
    Zusätzlich sind Religionen und ihre Regeln auch nur von Menschen gemachte Konzepte und ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass ihre jeweilige Rechtfertigungsgrundlage in jedem Fall auch tatsächlich wahr sein kann. Und als Maßstab dafür, was richtig und was falsch ist, halte ich sie in sehr vielen Beispielen für ungeeignet, während die Fälle, in denen sie eindeutig richtig liegen, so gut wie immer auch durch andere, wesentlich zuverlässigere Moralkonzepte abgedeckt werden können.