Beinahe jeder von uns hat schon mal Geld gesehen, das offensichtlich niemandem gehört: Sei es auf der Straße, auf dem Boden im Supermarkt oder in der Schule. Es stellt sich die Frage, ob man es behalten oder eher lautstark fragen sollte, ob es jemandem im Umkreis gehört.
Wie geht ihr mit dem Finden von Geld um?
Mögliche Fragen zum Beantworten:
- Habt ihr bereits Geld gefunden, wenn ja, wo?
- Wie viel habt ihr bislang zirka im Leben gefunden?
- Wie viel Geld auf einmal war die höchste Summe?
- Gebt ihr Geld an den (vermeintlichen) Eigentümer zurück, auch wenn er nicht zu 100% klar ist?
- Bisherige Verwendungszwecke von Gefundenem, Stichwort Luxus-Artikel?
- Habt ihr schon Tricks angewandt, damit andere den auf dem Boden liegenden Wert nicht erkennen?
- Würdet ihr auch Geld aufheben, bei dem ihr eine Fälschung vermutet?
- Habt ihr Finderlöhne ausgeschüttet oder selbst erhalten?
Ich für meinen Teil habe letztes Jahr einen 10-Euro-Schein gefunden, auf der Straße, als ich per Rad auf dem Weg zum Joggen war. Da ich zu der Zeit gerne ins Schwimmbad ging, konnte ich das Geld als kleine Finanzspritze gut gebrauchen. Mit Bankkarte mochte ich zu dem Zeitpunkt im Bad noch nicht bezahlen (Bargeld hatte ich meistens nie viel rumliegen). Generell denke ich, dass ich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn habe, dass meine Handlungen aber je nach Stimmung sehr stark variieren. Bei schlechter Laune neige ich eher dazu, Geld einzustecken und auszugeben/zu horten, wenn ich welches finde. Hatte bei den 10 Euro nicht gesehen, wer es verloren hat. In solchen "Ich weiß es nicht"-Fällen frage ich nicht und ich behalte. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass die einzige am Straßenrand und die Straße überqueren wollende Person die Kohle am Boden nicht bemerkt, stellte ich mich zwei bis drei Minuten auf letztere. Danach konnte ichs aufheben und mitnehmen. Wenn ich sehe, wie einem ärmlich wirkenden Rentner das Geld aus der Tasche fällt, würde ich wohl darauf hinweisen. Jedenfalls bei einem geringen Betrag; ehrlicherweise muss ich zugeben, bei höheren Summen schwach zu werden und das Einstecken zu gedenken. Schwanke da extrem zwischen Bereicherung und Gerechtigkeit. Mit Funsbüros habe ich keine Erfahrungen, Finderlohn habe ich ebenso niemals erhalten. Meistens finde ich nur 1- oder 2-Cent-Stücke, da bücke ich mich trotz Berufstätigkeit gerne immer noch. Macht nicht viel aus, summiert sich halt nur übers gesamte Leben.
Geld innerhalb einer Brieftasche stieß noch nie zu mir; wenn Papiere darin wären, wäre die Situation, dass ich mich bei nicht allzu schlechter Laune vermutlich beim Besitzer melden würde. Abholen sollte er aber schön selbst, immerhin habe ich keine Lust, mich auf einen womöglich unnötig langen Weg zu machen.
Gerade wer selbst Geld verdient, schon einiges angespart hat, lebt finanziell besser als ein Schüler oder Student. In solchen Fällen handeln Personen vermutlich moralischer und sie geben Gefundenes öfter zurück. Sofern es einen gewissen Wert hat. Oder wenn kein/kaum Geld im Portmonee steckt: Primär um Ausweis & Co. dem Eigentümer wieder an die Hand zu geben.
Wie steht ihr zu dem Thema, was sind eure Erfahrungen und Ansichten?
Ziel sollte es nicht sein, auf moralisch einwandfrei zu machen, sondern ehrlich zu sein.