WikiLeaks - Informationsseite oder ein ernster Feind?

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  • Manchmal reimen sich Leute aber wirklich Mist zusammen.


    Erst einmal, ich glaube kaum, dass Wikileaks dazu erschaffen worden ist, um andere Länder und deren Einwohner "fertig zu machen". Ich versteh schon, dass manche sich angegriffen fühlen. Aber nochmal zrück zum Startpost: Assange hat weder etwas gehackt, noch Daten gestohlen. Letztere sind ihm GEGEBEN worden, was heißt, dass er der rechtmäßige Eigentümer ist. Nichts mit Diebstahl, Leute.


    Ich persönlich finde es eher schlimm, dass man Assange jetzt unzählige Verbrechen anhängt, um in möglichst weit vom Internet und Wikleaks fernzuhalten. Würde er nicht gerade in Schweden angeklagt werden, wegen zweifacher Vergewaltigung (was btw auch totaler Unsinn ist, da er wegen angeblicher Vergewaltigung international gesucht wird), würde Amerika ihn vermutlich auch noch anklagen und wegen dem veröffentlichen geheimer Daten zur Todestrafe verurteilen. Das Problem ist (so wie ich das verstanden habe), dass seine Taten nur indirekt strafbar sind. Der Kern seiner Taten ist laut einem alten Gesetz in Amerika mit der Todestrafe zu bestrafen, jedoch gibt es da einige Klauseln, die Amerika erst einmal umschreiben muss, ehe das möglich ist.


    Ich finde es gut, dass sich wenigstens einer traut, mal die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Das, was er uns gezeigt hat, war ja wohl Beweis genug, das wir Menschen noch lange nicht alles und teilweise gar nichts über das wissen, was in der Welt vorgeht.

  • Aber nochmal zrück zum Startpost: Assange hat weder etwas gehackt, noch Daten gestohlen. Letztere sind ihm GEGEBEN worden, was heißt, dass er der rechtmäßige Eigentümer ist. Nichts mit Diebstahl, Leute.


    Das ist nicht so ganz richtig. Zumindest nicht nach deutschem Gesetz. Nach §932 Satz 2 BGB + §935 wird man nicht Eigentümer einer Sache, wenn man gewusst hat, dass diese gestohlen ist/verloren gegangen ist/sonst abhanden gekommen. Und das hat er gewusst :/

  • Hätte Assange gegen Recht verstoßen wäre er schon längst verhaftet geworden, die USA hat da schon genug Anwälte eingesetzt die versucht haben etwas zu finden, sie finden eben nichts. Gibt sogar amerikanische Politiker die ihn als "Terroristen" bezeichnen.
    Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein um der Meinung sein zu können, dass diese Vergewaltigungsklagen gegen ihn dem Ziel dienen ihn aus dem Weg zu räumen... Wer mal genauer recherchiert findet doch recht interessante Sachen fest, z.B. dass eins der "Opfer" ihn nach dem "Vorfall" noch zu nem Abendessen eingeladen hat. Oder über Twitter positive Dinge verbreitet hat.



    Für eine Demokratie ist es wichtig, dass die Presse nicht nur die Freiheit hat über Missstände zu berichten sondern dies auch tut. Da die wenigsten Zeitungen heute noch wirklich dran interessiert zu sein scheinen die großen anzupinkeln braucht es eben andere Medien die dies tun. Das Internet bietet dazu perfekt Gelegenheit. Dass den Reichen und Mächtigen das nicht gefällt und alles dagegen unternehmen ist auch klar.
    Natürlich darf nicht wahllos Material veröffentlicht werden ist klar. Die Veröffentlichungen der Depeschen zu kritisieren ist auch in Ordnung. Aber wer von Wikileaks nicht weiß außer dass die Amis unsern Aussenminister für einen Versager halten der ist selbst dran schuld. Jeder der ins BB kommt kann sich auch diesbezüglich informieren und sollte dies auch machen.


  • Das ist nicht so ganz richtig. Zumindest nicht nach deutschem Gesetz. Nach §932 Satz 2 BGB + §935 wird man nicht Eigentümer einer Sache, wenn man gewusst hat, dass diese gestohlen ist/verloren gegangen ist/sonst abhanden gekommen. Und das hat er gewusst :/


    Die Daten waren aber nicht gestohlen. Sie sind Besitz des amerikanischen Volkes, nur dass sie diesem vorenthalten werden. Der Besitz eines Staates ist stets der Besiz des Staatsuveräns. Selbiger ist in jeder Form der Demokratie das Volk. Genau deshalb haben die Amerikaner ja solche Probleme eine Anklage gegen Assange zu erheben.

  • Die Daten waren aber nicht gestohlen. Sie sind Besitz des amerikanischen Volkes, nur dass sie diesem vorenthalten werden. Der Besitz eines Staates ist stets der Besiz des Staatsuveräns. Selbiger ist in jeder Form der Demokratie das Volk. Genau deshalb haben die Amerikaner ja solche Probleme eine Anklage gegen Assange zu erheben.


    Ah, okay. Das erklärt es natürlich. Danke.


    Zum Thema: Ich finde es gut, wenn Fakten veröffentlicht werden, die dem Volk normalerweise versperrt bleiben. Das einzige, was mich an der ganzen Sache stört ist, dass es viele Menschen gibt, die die veröffentlichten Daten falsch interpretieren könnten bzw. doppelt so negativ auslegen als es eigentlich ist. Das könnte Probleme hervorufen, die eigentlich völlig unnötig sind. Andererseits veranlasst das Politiker etc. vielleicht beim nächsten Mal etwas intelligenter zu handeln, wenn sie Angst haben müssen, dass alles ans Licht kommt.

  • Seiten wie WikiLeaks sind ein Segen für die Menschheit, da die Menschen von Heute eh alles schlucken was einem die Medien auftischen (Fox z.B. :wasp: ) und somit nie auf den Gedanken kämen, dass etwas mit ihrer Regierung nicht stimmen könnte.


    Schlimm finde ich aber vor allem die Tatsache, dass Leute wie Assange, die eindeutig Gutes für die Menschheit getan haben, wie Verbrecher gejagt werden, während die wahren Verbrecher die Menschheit zum Narren halten...

  • Also allgemein ist es natürlich nicht in Ordnung, wenn einfach private Daten und Gespräche veröffentlicht werden. Vom Datenschutz her hat jeder das Recht auf Geheimnisse - wir wollen ja auch nicht, dass jemand hinausposaunt, wenn wir intern über Vorfälle und User im BisaBoard lästern diskutieren. ^^


    In der Politik ist das allerdings etwas anderes - die Politiker wurden vom Volk gewählt und vertreten dieses. Entsprechend hat auch das Volk das Recht, zu wissen was ihre gewählten Vertreter sagen und (im Bezug auf politische Themen) denken. Als amerikanischer Bürger würde ich es absolut nicht gut finden, wenn jemand in meinem Namen über andere Länder lästert und ich nichts davon mitbekomme. Es ist einfach eine Grundlage der Demokratie, dass die Politiker nicht tun und sagen können sollten, was sie wollen, sondern für alle Taten und Worte vor ihrem Volk gerade stehen müssen. Punkt ist also, dass zumindest die amerikanischen Bürger ein gutes Recht auf die Informationen haben - dass die ganze Welt sie dann erhält, ist eine logische Konsequenz der Struktur des Internets, die sich nicht vermeiden lässt.


    Entsprechend sehe ich nichts schlimmes an WikiLeaks, so lange nur Informationen aufgedeckt werden, die ohnehin eigentlich öffentlich sein sollten. Die Schikane gegenüber Assange, ihn wegen irgendwelchen im Nachhinein als Vergewaltigung interpretierten Geschlechtsakten anklagen zu wollen, ist schlicht und einfach lächerlich und hat ein bisschen was von genau der diktatorischen Struktur, welche die USA in den "Schurkenstaaten" so verurteilt (was vermutlich aber auch nur ein Vorwand ist um in den Ländern politisch und militärisch mitmischen zu können).

  • Interessantes Thema. Wiki-Leaks stellt zwar eine Gefahr da, es könnte beispielsweise durch enthüllte Informationen zu Kriegen kommen. Aber an sich finde ich es völlig ok, was die Seite macht, das liegt im Bereich der Presse- und Meinungsfreiheit, die ich auch absolut unterstütze. Für die Bürger ist die Seite auch keine große Gefahr, nur für die Politiker, die jetzt nicht mehr alles vorm Volk verschließen können. Das Problem für Wiki-Leaks ist nur, dass gerade diese Männer ziemlich viel Macht haben, das sieht man ja an der Kampagne, die jetzt gegen Julian Assange läuft (ist auch imo eingefädelt und er ist unschuldig, wäre auch schon ein arger Zufall, wenn direkt nach enthüllten Informationen Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn aufkommen). Kontrollierbar ist diese Seite aber absolut nicht, selbst wenn der Gründer im Gefängnis ist, machen seine "Mitarbeiter" einfach weiter.

  • Wikileaks ist keine Gefahr für uns, ich finde die Überschrift klingt zu sehr nach Bildzeitung. Die Informationen, die bekannt wurden, dürften eigentlich auch keine Gefahr sein, da es sie ja eigentlich garnicht geben dürfte, wenn die Regierung der USA sich eben benommen (was sie nie tut) hätte. Die USA können sich nicht rausreden, dass sie eine Witzfigur sind war ohnehin jedem klar, aber jetzt bemerkt es wirklich selbst der langsamste deutsche Politiker.


    Das Gute an der Seite ist, dass die Mitglieder weitermachen, obwohl der Chef in Haft sitzt. Das zeigt doch was für eine entschlossene und gut funktionierende Gemeinde Wikileaks ist.

  • Gut dass dieses Thema angesprochen wird. (Vielleicht sollte der Startpost aber etwas übersichtlicher gemacht werden ;) ) Immer wenn ein Bericht über WikiLeaks kommt, schaue ich nach Möglichkeit zu, da ich das Thema ziemlich interessant und sehr wichtig finde.
    Natürlich ist das was Julien Assange und seine Leute da tun nicht ganz legal, aber meiner Meinung nach hat die Öffentluchkeit in manchen Dingen, das recht es zu erfahren. Nicht alles was veröffentlicht wird muss es eigentlich, aber die Zahlen der gefallen Soldaten in Kriegen oder ähnlichem sollten auf keinen Fall verfälscht werden. Das ist einfach eine bewusste Verzerrung der Realität. Bei so wichtigen Dingen muss die öffentlichkeit ein Recht auf korrekte Informationen haben, sonst bringen uns Zeitungen und Nachrichten ja nichts. Die Realität ist so wie sie ist und das kann man auch nicht durch verfälschen der Zahlen und Fakten ändern.
    Dass die Sachen gegen Julien Assange gerade jetzt "herauskommen" ist wenn schon ein bemerkenswerter Zufall, auch wenn ich nicht glaube was die da erzählen. Es ist, finde ich, ein kläglicher Versuch Assange zum Schweigen zu bringen. Ein Racheakt der Geheimdienste, um zu verhindern was sowieso schon passiert ist. Assange ist ja mittlerweile wieder frei und das ist gut so.
    Das ganze hat mich doch sehr an Mittelalter in der Neuzeit erinnert (okay komische Formulierung, aber anders kann ich das nicht sagen). Ich meine das so: Damals hat man, um Jemanden (z.B. ein revolutionär gegen die Monarchie etc...) zum Schweigen zu bringen, ihn entweder einfach weggesperrt / vertrieben. Die für normale Bürger weit einfachere Methode war es, jemanden anzuklagen oder zu verleumden. So ähnlich läuft das jetzt auch, indem sie ihn für ein Verbrechen bestrafen wollen, das er nicht begangen hat (also ich weiß es nicht, aber ich denke das sind nur haltlose Anschuldigungen), soll verhindert werden dass weitere Geheimnisse ans Licht kommen. Was aber nicht wirklich etwas bringt, da Assange ja nicht alleine ist und seine Leute ihn unterstützen.
    Zum Thema Verspotten: Viele sagen, mit den Dokumenten würden viele Personen öffentlich verspottet werden. Aber wie können Berichte über Kriegeszahlen jemanden demütigen?

  • Es ist einfach nur widerlich, dass jemand, der Videos einer Veröffentlichungsplattform weitergibt, in denen gezeigt wird wie US-Soldaten gezielt Zivilisten massakrieren, eingesperrt und gefoltert wird, ihm sogar die Todesstrafe droht. Das zeigt doch bereits wunderbar, welche Fratze sich wirklich hinter der Maske der vermeintlich freiheitlichen und demokratischen westlichen Staaten verbirgt.
    Solange es nur dabei bleibt, dass man seine Meinung äußert oder vielleicht irgendwelche Verschwörungstheorien aufstellt, ist ja alles in Ordnung, aber wehe, jemand bringt einmal wirklich eine unangenehme Wahrheit ans Licht, dann wird er kriminalisiert und verfolgt.


    Einem solchen System soll Assange nun vertrauen, dass er, sollte er von den Briten verhaftet und nach Schweden ausgeliefert werden, nicht in die USA verschleppt wird, die ihn ja bekanntlich schon seit längerem in einem dunklen Loch wissen wollen und deshalb verzweifelt versuchen, ihn irgendeines Verbrechens zu bezichtigen? Es war völlig richtig von Ecuador ihm politisches Asyl zu gewähren, aus welchem Grund das auch immer geschehen sein mag, denn dass Schweden Assange nicht wegen "Sexualdelikten" haben will ist doch allein schon deshalb offensichtlich, weil es ihm nicht versichert, ihn nicht an die USA auszuliefern, obwohl er sich dann freiwillig stellen würde. Assange hatte sich auch mehrmals dazu bereit erklärt, sich der Befragung in der Botschaft zu stellen, was von Schweden stets abgelehnt wurde. Wenn Großbritannien dann auch noch damit droht, die Botschaft zu stürmen, was eine schwerwiegende Verletzung internationalen Rechts wäre, dann müsste auch dem letzten Idioten klar sein, dass es hier um weitaus mehr geht, als um Sexualdelikte, die bei uns noch nicht einmal als solche gewertet werden würden.


    Ich kann nur hoffen, dass diese lächerliche Farce bald ein Ende findet. Vorher sollten sich die westlichen Regierungen, insbesondere die Regierung Obama, nicht erlauben, Russland für exakt die selben undemokratischen Methoden zu kritisieren.

  • WikiLeaks ist zurzeit ein bisschen von der Bildfläche verschwunden. Trotzdem schreibe ich mal meine Meinung dazu:
    Die Verbrechen, die die Staaten des sog. Westens in der Welt begehen, werden immer wieder bagatellisiert, viele sind dem durchschnittlichen Mitteleuropäer gar nicht bekannt. Sie werden besonders dadurch schmerzhaft oder zynisch, dass der sog. Westen immer wieder andere Gründe vorschiebt, um letzten Endes genau die gleiche Politik zu betreiben wie ein dahergelaufener Wegelagerer. Menschenrechte, Sicherheit und Demokratie werden dem Volk als Gründe angegeben, um das Volk davon überzeugen zu können, dass eine kriegerische Handlung notwendig ist. Im Namen dieser drei Grundpfeiler werden allerdings unsagbare Verbrechen an Ländern und Zivilisten verübt, die durch einen schlauen Nachrichtendienst z.T. geheimgehalten werden.
    Insofern ist es gut, wenn es Whistleblower gibt, die ihrem Gewissen und nicht dem Kriegsrecht gehorchen und Verbrechen ihres Staates an Tageslicht bringen (Bsp. Chelsea Manning). Und es ist auch gut, dass es Organisationen gibt, die diese Whistleblower schützen (wie WikiLeaks, besonders im Fall Edward Snowden).
    Besonders skandalös ist der Vergleich zwischen der Strafverfolgung von Whistleblowern und der von Kriegsverbrechern. Immer wieder werden Soldaten, die nachweislich mit Absicht Kriegsverbrechen verübt haben, freigesprochen bzw. nur mit milden Strafen belegt. Whistleblower hingegen bekommen die volle Härte der (Kriegs-)Justiz zu spüren und manchmal sogar noch ein bisschen mehr als erlaubt.
    Jedoch ist nicht jeder, der Verbrechen des Westens aufdeckt, gleich ein guter und politisch einwandfreier Mensch. Es wäre schön, wenn WikiLeaks oder Edward Snowden sich politisch weniger positionieren und mehr auf Menschenrechte und Unparteilichkeit setzen würden. Das ist jedoch nicht der Fall.
    Julian Assange ist nach allem, was man von ihm hört, selbstverliebt und arrogant und lässt dies auch in seine Arbeit einfließen. Er redet von sich in der dritten Person und scheint eher eine unbändige Freude dahinter zu haben, den USA auf den Sack zu gehen, als etwas Gutes zu tun. Hier ein Statement zur Kritik an seiner Talkshow: http://wikileaks.org/The-World-Tomorrow-with-Julian.html
    Bei der Talkshow wären wir schon am zweiten Punkt angelangt: WikiLeaks ist nicht weltanschaulich unabhängig, sondern ausschließlich gegen den Westen gerichtet, stark antiamerikanisch geprägt und lässt sich mit fragwürdigen Staaten, Organisationen und Menschen ein, nur weil diese (vermeintlich) gegen den sog. Westen stehen. So wurde seine Talkshow "The World Tomorrow" im russischen Propagandakanal Russia Today ausgestrahlt. Es ist mehr als nur fragwürdig, inwiefern man für Pressefreiheit einstehen und gleichzeitig mit dem Sender einer Regierung kooperieren kann, die kritische Journalisten verhaftet, verfolgt und tötet (52 Morde an regierungskritischen Journalisten in 20 Jahren). Assange rechtfertigt das folgendermaßen:

    Zitat von Wikipedia-Autor

    Assange verteidigte seine Entscheidung mit dem Argument, die „wichtigste
    politische Konfrontation“ von WikiLeaks sei die „mit dem Westen“ und
    daher sei die Wahl auf Russia Today als Stimme Russlands gefallen.


    Nicht nur, dass er damit, wie bereits gesagt, politisch einseitig und parteiisch handelt, nein, anstatt eine Einigung der Welt anzustreben, zieht er Russland auf die Seite seiner antiamerikanischen Propaganda.
    Für diese Propaganda ist ihm kein Mittel zu schmutzig. Selbst mit Generalsekretär der Hisbollah (Hassan Nasrallah) kann der engagierte Friedensaktivist Assange über die Welt plaudern und jenen dabei einfach munter und unwidersprochen erzählen lassen, dass Israel "ein illegaler Staat" sei, dass man zu Assad halten müsse, weil er sich um Palästina verdient gemacht habe, dass die Hisbollah (Terrororganisation) um Frieden bemüht sei, während Assange sich das alles unkommentiert anhört und versucht, Nasrallah als Friedensaktivisten zu gewinnen. (http://www.spiegel.de/netzwelt…bollah-chef-a-828035.html)
    Dazu kommt das Weltbild von Assange: Er vertritt in seinem Aufsatz Conspiracy as Governance die Anschauung, dass jegliche Regierung, v.a. aber eine angestrebte Weltregierung eine Verschwörung gegen das Volk sei. Früher sei der Widerstand durch Attentate geschehen, heue müsse das digital ausgefochten werden. Er ist folglich libertär und lehnt jeglichen Regierungsapparat ab. Deshalb stellte er sich beim Wahlkampf 2013 auch aufseiten des Republikaners und Verschwörungstheoretikers Ron Paul und dessen Sohn (Tea Party). Die Positionen dieser beiden sehen folgendermaßen aus: Abschaffung aller Sozialleistungen (einschließlich Rente), Verkleinerung des Staates auf ein Minimum, Austritt aus allen internationalen Organisationen, Kriegsschuld in der Ukraine liegt bei den USA, absolute Freiheit, Waffen zu tragen und zu kaufen, Kreationismus, Abtreibungsverbot ab der Empfängnis und noch anderer Kram.
    Ob das die Welt ist, in der ich leben möchte? Nö. Deshalb bin ich gegen die Kriegspolitik der meisten Staaten dieser Welt und gleichzeitig gegen WikiLeaks. Ich plädiere eher für eine unparteiische Organisation, die Whistleblower überall auf der Welt schützt, nicht nur, wenn sie etwas gegen die USA oder GB sagen.


    Was die Sexualdelikte angeht, gilt wie immer im Fall eines laufenden Verfahrens, den Beschuldigten nicht für schuldig zu halten. Es ist aber genauso falsch, ihn deshalb autoamtisch für unschuldig zu halten. Genauso wenig wie wir wissen können, ob Assange diese Verbrechen begangen hat, wissen wir, inwiefern die USA sich das ausgedacht haben und ob das überhaupt so einfach geht.
    Der Prsäident von Ecuador, der Assange Asyl gewährte, ist selbst vollkommen gegen Pressefreiheit. Unter der Regierung Correas rutschte Ecuador in der Rangliste für Pressefreiheit (Reporter ohne Grenzen) fast 40 Plätze auf 119 (von 179 Staaten) ab. Was Assange und Correa einigt? Klar, Feindbild Amerika.

  • Mittlerweile scheints ja hier nichtmal mehr eine Meldung wert zu sein, dass heute Wikileaks-Gründer Julian Assange in London festgenommen wurde, nachdem Ecuador nun beschlossen hat, ihn aus seiner Botschaft zu werfen.

    Dürfte interessant werden, wie sich Großbritannien nun verhält. Eine Auslieferung in die USA kann und will ich mir eigentlich nicht vorstellen.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Hier ist mal noch eine Zusammenfassung des bisherigen Verlaufs: https://www.tagesschau.de/ausl…ange-chronologie-101.html

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

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  • Gucky

    Hat den Titel des Themas von „WikiLeaks - Einfach eine Informatinsseite oder ein ernster Feind ????“ zu „WikiLeaks - Informationsseite oder ein ernster Feind?“ geändert.
  • Julian Assange wird nicht in die USA ausgeliefert (Quelle). Das kommt insofern unerwartet, dass die Bezirksrichterin Baraitser als sehr USA-freundlich gilt und bisher einen Großteil der Auslieferungen an die USA bewilligt hat. Bei Assange ist dies erst einmal nicht der Fall, was vor allem mit den in den USA zu erwartenden Haftbedingungen für Assange zusammenhängt. Organisationen wie Reporter ohne Grenzen haben schon lange darauf aufmerksam gemacht, dass Assanges Gesundheitszustand besorgniserregend ist, was sich aus seiner jahrelangen Isolation in der ecuadorianischen Botschaft und der Isolationshaft in Großbritannien ergibt. Reporter ohne Grenzen bezeichneten Assanges Haftbedingungen unter anderem als psychische Folter und nennen seinen Gesundheitszustand lebensgefährlich. Daran knüpft auch die Richterin an, die befürchtet, dass Assange in Zuge einer Auslieferung an die USA Suizid begehen würde. Die USA hat bereits angekündigt, in Berufung zu gehen, die ganze Klage ist also noch nicht vom Tisch. Im Falle einer Auslieferung drohen Assange in den USA 175 Jahre Haft.


    Erst einmal ist das ein großer Sieg für die Pressefreiheit, denn die Anklage von Assange beruht alleine darauf, dass er menschenunwürdige Handlungen des US-Militärs in Afghanistan und im Irak veröffentlichte, unter anderem die Tötung von Zivilisten. Sollte er doch noch ausgeliefert werden, droht ihm in den USA ein Verfahren nach dem Espionage Act. Das Verfahren ist alleine schon deshalb ungerecht, weil die Jury aufgrund der Geheimhaltung der Information davon abgehalten wird, die Motivation hinter den Enthüllung zu berücksichtigen.

  • Wollte gerade dasselbe ins Newstopic schreiben. :grin:


    Ich find's überhaupt eine Frechheit und ein Angriff gegen jede Menschenrechte, dass er überhaupt noch in Haft sitzt... davon wie er dort behandelt und regelrecht gefoltert wird, reden wir erst gar nichtmal.


    Assange ist auch nachdem, was ich alles über ihn und den Fall gelesen hatte, einige der wenigen Personen, bei denen ich mir wirklich sehr gut vorstellen kann, dass man ihn mit den Anschuldigungen die Frauen vergewaltigt zu haben, bloß im Gefängnis festnageln wollte. Die eine hatte sogar, meiner Erinnerung an den Artikel nach, ausgesagt, dass sie bezahlt wurde, um ihn zu beschuldigen.


    Jedenfalls hoffe ich, dass der Einspruch der USA nicht durchgehen wird.

    Wenn man sich alte Fotos von Assange ansieht und dann die Neuen, ist der Vergleich und wie fertig er heute ist, anzusehen. Der sieht aus, als wäre er mindestens 65 und nicht Ende 40. :totumfall:

  • Mipha

    Hat das Label Sonstiges hinzugefügt.