Täglich geschehen auf der Welt Dinge, die man als schrecklich, grausam und gar unmenschlich bezeichnen würde. Doch auch im Alltag wird der Mensch von persönlichen Verlusten, Schmerzen und Qualen heimgesucht. Neben den "großen" Dingen, wie Krankheit, Tod und Armut können uns aber auch die kleineren Probleme belasten. Streit mit den Freunden, schlechte Zensuren, miese Tage, ja selbst schlechtes Wetter.
In solchen Situationen freut man sich als Mensch über andere Personen, die Mitgefühl zeigen. Sich in deine Situation hinein versetzen können und dich verstehen. Sei es jetzt eine nahestehende Person oder womöglich ein Fremder, der dir zufällig im Park begegnet und dich in ein Gespräch verwickelt. Doch gehen wir auf die Makroebene über, so können wir das Gleiche Spiel beobachten. Es rührt Menschen, wenn Nicht-Betroffene mitleiden, Anteilnahme zeigen.
Auch unsere lieben Philosophen und Gelehrte wussten nicht so genau, worauf sie sich einigen sollen. Je nach dem, welche Philosophie geherrscht hat, welche Werte wichtig waren, regierte eine negative oder positive Meinung über Mitleid. Heutzutage sind Moral und Werte nicht mehr so stark vorgegeben und somit kann sich jeder selber entscheiden, welchen Weg des Mitleids er einschlägt. Ist es Stärke oder Schwäche?
Geteiltes Leid, ist halbes Leid.
„Der Weise [...] fühlt kein Mitleid, weil dies ohne Leiden der Seele nicht geschehen kann. Alles andere, das meiner Ansicht nach die Mitleidigen tun sollten, wird er gern und hochgemut tun: zu Hilfe kommen wird er fremden Tränen, aber sich ihnen nicht anschließen; reichen wird er die Hand dem Schiffbrüchigen, [...] dem Armen eine Spende geben, aber nicht eine erniedrigende, wie sie der größere Teil der Menschen, die mitleidig erscheinen wollen, hinwirft und damit die verachtet, denen er hilft.“
L. Annaeus Seneca, Über die Milde II,6
Ich wollte, man würde einsehen,
dass die Grenzen des Mitleids nicht dort liegen,
wo die Welt sie zieht.
Vincent van Gogh
„Mitleid sei definiert als eine Art Schmerz über ein anscheinend leidbringendes Übel, das jemanden trifft, der es nicht verdient, ein Übel, das erwartungsgemäß auch uns selbst oder einen der Unsrigen treffen könnte [...] Denn es ist klar, dass derjenige, der Mitleid empfinden soll, gerade in einer solchen Verfassung sein muss, dass er glaube, er selbst oder einer der Seinen würde ein Übel erleiden [...]. Ferner haben wir Mitleid mit denen, die uns bezüglich Alter, Charakter, Gewohnheiten, sozialer Stellung und Herkunft ähnlich sind [...].“
Aristoteles
„Was aber ist Mitleid anderes als das Mitempfinden fremden Elends in unserem Herzen, durch das wir jedenfalls angetrieben werden zu helfen, soweit wir können?“
Augustinus, De civitate Dei, IX, 5
Quelle: Wikipedia
Doch was bedeutet es, wenn jemand sagt, er habe Mitgefühl? Er könnte es nachfühlen? Ist der Mensch in der Lage das Leid anderer Personen mitzuempfinden?
Und etwas interessantes beim googeln entdeckt:
Mitleid lässt Menschen tatsächlich mitleiden: Es aktiviert die selben Gehirnregionen, die auch für das Schmerzempfinden zuständig sind. Das haben britische Forscher bei Untersuchungen der Gehirnaktivität von Frauen festgestellt, die entweder selbst Schmerzen erlitten oder zusahen, wie ihrem Partner Schmerz zugefügt wurde. Je mehr Mitleid die Frauen dabei empfanden, desto größer war auch die Aktivität ihres Schmerzzentrums.
Quelle: wissenschaft.de
Findest du Mitleid ist etwas natürliches oder nur eine Erfindung der Gesellschaft?
Hast du oft Mitleid mit anderen Personen?
Mit wem? Nahestehenden oder auch Fremden?
Ist es wichtig eine Person persönlich zu kennen, um ihr Leid nachempfinden zu können?
Ist Mitleid haben eine Stärke oder eine Schwäche?
Findest du Mitleid ist etwas nützliches?
Welche, der oben zitierten Aussagen, entspricht deinem Empfinden am ehsten?
Hast du auch Mitleid mit fiktiven Personen? (Buch/Film)
In welchem Alter, denkst du, kann man Mitleid empfinden? (kleine Zusatzinformation: Kinder sind ca. ab 4 Jahren fähig, Dinge aus der Sicht anderer zu betrachten)
Magst du es, wenn andere Mitleid mit dir haben?
Ist Mitleid wertlos, wenn darauf keine Hilfe folgt?
Wann hast du eher Mitleid: Wenn es anderen nicht so gut geht, wie dir, oder wenn andere in einer ähnlich miesen Situation sind, wie du einmal warst?
Und und und... es gibt so viele Fragen zu diesem Thema. Tobt euch ruhig aus.