Von Parteien zu Religionen - Die Entität Masse

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  • Zitat von Jezryk


    Nö. Das zählt nicht. Von den Demonstranten haben vielleicht 20% nen Durchblick, was die dort überhaupt veranstalten - und viel wichtiger noch - WIE es danach weitergehen soll. Die restlichen 80% haben keinen Plan von garnichts, sind vollkommen perspektivlos und machen nur wegen des Spaßes an der Sache mit, um es mal ein wenig zu überspitzen. Die ganzen Demonstrationen und Aufstände haben schlichtweg keinen Sinn, wenn die mutigen Demonstranten von der mitlaufenden Masse assimiliert werden.


    Die einfach nur mitlaufen, weil sie angespornt wurden, haben auch ihren Wert. Einen, den man nicht unterschätzen sollte. Es macht einen Unterschied, ob dir als Staatschef tausend Demonstranten gegenüberstehen oder eine halbe Mille. Einfach von der Masse her macht das mehr Druck.


    @Hartz4Empfänger
    Keine Ahnung, kenn mich nicht aus, da ich nicht in Deutschland lebe.
    In Österreich gibt es eine Mindestsicherung und davon habe ich Ahnung, auch wenn ich nicht breit austreten möchte, woher. Jedenfalls ist das so viel, dass man wenigstens seine Grundbedürfnisse decken kann. Davon können Menschen in anderen Staaten nur träumen!
    Du darfst in Westeuropa auch auf der Straße mit Freunden über Politik diskutieren, ohne dass du eingesperrt und gefoltert wirst.


    @Assange
    Die Massenmedien haben es vorher unter den Teppich gekehrt. Das stimmt sicherlich.
    Aber Assange wäre ohne dem Massenmedium Fernsehen nichts. Keiner würde auch nur seinen Namen kennen. Jetzt hat er sehrwohl Fernsehauftritte, man hört Berichte über Wikileaks, etc...
    Gut, er ist ein Journalist und kein Politiker. Aber für mich ist er mehr ein Demokrat als beispielsweise Obama. Denn Staatsoberhäupter haben ihre "Berater" und können nicht alles durchsetzen. Demnach sind die Meisten nicht viel mehr als Hampelmänner~


    @Rebellen
    Aber sie haben das Wissen, dass sie sich durchsetzen konnten. Und ich denke, das ist für ihr Selbstbewusstsein schon von sehr, sehr viel Wert. Aber warum machen wir nicht im richtigen Thread weiter?

  • @Hartz4:
    Es hängt absolut davon ab, in welchem familären Verhältnis du dich befindest. Bist du als Sozialhilfempfänger in Deutschland ledig und kinderlos, können sie ohne Schwarzarbeit oder ähnliche Bezugsquellen schlichtweg nicht auf einen menschenwürdigen Lebensstandard hoffen. Mit nen paar Kindern kriegst du dann wieder so viele Zuschläge, dass du besser lebst als so manche Supermarktarbeiterin. Hurra für den nonexistenten Mindestlohn.


    @Assange:
    Wat? Ich gebe dir in sofern Recht, dass Assange ohne die Massenmedien ein Niemand wäre, aber deiner Begründung stimme ich nicht im Ansatz zu. Gerade weil die Massenmedien so vieles unter den Tisch kehren oder schlichtweg verfälscht wiedergeben, um die Meinungsbildung des Lesers/Zuschauers zu beeinflussen, hat er zusammen mit zahlreichen anderen Menschen wikileaks ins Leben gerufen. Der Rest ist, wie man sagt, Geschichte. WEIL solche Enthüllungsreportagen wie die Pentagon papers und der Spiegel-Skandal nichtmehr gebracht werden, hat sich diese Situation überhaupt entwickelt. Ansonsten bleibt dazu zu sagen: Das Internet ist Selbstverwaltend. Assange war berühmt, lange bevor er so medienpräsent wurde. Zumindest im Internet. Seine wachsende Popularität hat er, wenn überhaupt, den westlichen Regierungen und ihren Hetzkampagnen zu verdanken. Sie machen ihn zum Märtyrer, zum Sinnbild der Pressefreiheit.


    @Rebellen.
    Das IST der richtige Thread. Sicher, in den Protestthread würde es auch passen, aber hier dient es als perfektes Schaubild für verschiedenste Formen der Gruppendynamik. Daher: Nein. Wir können das nicht aus diesem Gespräch auslagern.

  • Zitat von Jezryk

    Aye, schön ist das nicht gerade. Aber so sind die Menschen nunmal. Selbst ich lästere über einen gewissen Kollegen, wenn er wiedermal seine Unfähigkeit beweist. Ich baue auf diese Weise Druck ab. Menschen, wie deine Lästerfreundin, wollen sich damit nur profilieren und in den Mittelpunkt drängen. Sie wollen Aufmerksamkeit und Trashtalk ist neben Nacktheit das beste MIttel, um Menschen auf sich aufmerksam zu machen.

    Im allgemeinen empfinde ich "lästern" als etwas natürliches. Wie du schon gesagt hast, dient es um Druck abzubauen, vielleicht auch mal um sich besser zu fühlen. Ich finde in diesen beiden Fällen nichts verwerflich am Lästern. Für mich ist die Grenze überschritten, wenn man anfängt böswillig schlecht über eine Person zu reden, Dinge dazu erfindet und systematisch versucht das Opfer fertig zu machen und vor anderen schlecht da stehen zu lassen. Komischerweise ist genau diese Art von Lästern anfällig für den Gruppenwahn... Ich habe in meinen Schulleben oft beobachtet, dass bösartiges Lästern die Gruppenzugehörigkeit fördert (innerhalb der Lästernden versteht sich). Solche - in meinen Augen unmoralischen- Tätigkeiten verselbstständigen sich nur sehr schnell. Was am Anfang nur dazu diente dazu zu gehören, wird schnell zur Gewohnheit. Noch ein Grund wieso man nicht entgegen seiner Überzeugungen handeln sollte, nur um dazu zu gehören. Wir merken gar nicht wie schnell das "gespielte Selbst" zum "wirklichen Selbst" wird.


    Zitat

    Wenn es obsiegt, war es das stärker ausgeprägte Bedürfnis. Ergo ist es "größer".

    Ich denke noch immer es ist bloß das "einfacher" zu erreichende Bedürfnis und deswegen obsiegt es. Aber gut, dass können wir wohl schlecht nachprüfen und es bringt nichts darüber zu diskutieren (vielleicht ist es sogar bei jedem Menschen verschieden).


    Zitat

    Wobei man an dieser Stelle wieder hinterfragen könnte, wie sich die Neigung entwickelt hat. Ich für meinen Teil kann jedenfalls von mir behaupten, dass ich schon vor dem großen Hype von 1999 sher an Pokemon interessiert war. Aber im Regelfall würde ich nicht davon ausgehen, dass das Interesse eines Users zwangsläufig auf seine ureigenen Ansichten zurückuführen ist.

    Ja klar, aber ich hab es jetzt als Modellbeispiel genommen- vereinfacht und der Realität entzogen :P
    Was ich im Grunde damit sagen wollte: Wenn man eine Gruppe antrifft, in der sich die Leute ähneln, muss diese Homogenität nicht unbedingt auf einen Anpassungswahn zurückzuführen sein.

  • Es ist mir wirklich schleierhaft, wie so ein interessantes und extrem wichtiges Thema für so lange Zeit untergehen kann.
    Dann antworte ich mal auf das Thema, dann bekommt Jezryk auch mal wieder was zu tun. ;D


    Wer mich kennt, der weiß, dass ich Individualist bin und Konformität nicht mag und ihr auch sehr kritisch gegenüber stehe.
    Das heißt nicht, dass ich zusammenarbeit mit anderen Menschen ablehne. Eher im Gegenteil. Gruppen sind an sich etwas Gutes, so lange man sich nicht verändern muss, um "dazu zu gehören".
    Ich bin gerne mit anderen Leuten zusammen, weil man in einer Gruppe normalerweise einfach mehr Spaß hat.
    Wer aber seine Persönlichkeit zum Wohle der Gruppe opfert, ist nichts weiter als ein unbedeutender Teil der Masse. Jemand, der keine Meinung hat und niemals versuchen würde, sich eine zu bilden, weil er lieber auf den Gruppenführer und dessen Fähigkeiten vertraut, anstatt einzusehen, dass auch der charismatische Anführer nur ein Mensch mit Schwächen und Fehlern ist.


    Anpassung selbst ist notwendig um überhaupt eine stabile Gesellschaft aufzubauen. Wir alle passen uns gewissermaßen an, auch Non-Konformisten.
    Wir halten uns an Gesetze (zumindest an die Wichtigsten. :P ) und an moralische und soziale Verhaltensnormen, und wir lernen von kleinauf, dass man gewisse Dinge tun darf und gewisse eben nicht.
    Aber hier geht es ja um einen Wahn, was natürlich nie positiv ist.


    Dieser Anpassungswahn kann dazu führen, dass man seine Persönlichkeit zugunsten einer Gruppe aufgibt, nur weil diese es mithilfe von Gruppenzwang verlangt. Er kann dazu führen, dass grausamste Verbrechen und sogar Kriege geschehen können, weil sich Menschen in Gruppen nunmal sicherer und mächtiger fühlen, ja teilweise ihre komplette Vernunft verlieren, dadurch, dass sie sich anderen und diesem Zwang unterwerfen.
    Die schlimmste Form des Anpassungswahns hat zu 60-80 Millionen Toten geführt und hätte fast unseren Planeten zerstört.
    Und das nur, weil die Menschen ihre Moral, ihre Persönlichkeit und ihren Verstand aufgegeben haben, um sich als Teil einer Gruppe zu fühlen. Einer Gruppe, die mächtig ist. Und wenn die eigene Gruppe mächtig ist, dann ist man es auch selbst. Und was will der Mensch mehr als Macht (über andere Menschen)?


    Aber selbst in "harmloseren" Beispielen kann Anpassungswahn grauenhafte Folgen haben.
    Gerade in Schulen unterliegen Schüler oft einem Gruppenzwang. Wie auch in den extremeren Beispielen begehen sie deswegen oft Dummheiten, weil sie sich an die "coolen" Schüler anpassen, oder weil sie schlichtweg zu gewissen Dingen gezwungen werden.
    Menschen, die Individualität beweisen und sich von der Gruppe distanzieren werden gemobbt und je nachdem wie schlimm der Gruppenzwang bzw. die Gruppe selbst ist, kann der "Störenfried" vollkommen daran zerbrechen.


    Solche Beispiele des Gruppenzwangs und des Anpassungswahns findet man in fast jeder Lebenslage, wenn auch nicht immer ganz so extrem.


    Als Individualist halte ich Einschränkungen des Individuums, abgesehen von Gesetzen und Regeln, die wir brauchen um in Frieden miteinander leben zu können, für schlecht. Das Kollektiv sollte den Einzelnen schützen und nicht in seinen Möglichkeiten einschränken, oder ihn gar gefährden.
    Unsere Freiheit ist neben unserem Leben wohl das Wichtigste, das wir haben. Aber niemand, der sich Zwängen unterzieht, wird jemals wirklich frei sein.

  • Ich muss sagen, dass ich auch zu einer Gruppe gehöre, jedoch mich nur so an sie anpasse, wie es mir gefällt und meiner Meinung nach richtig ist:


    Bsp. Die Bande wll einen Jungen in unsere lasse fangen und verschlagen. Das finde ich nicht fair und lass den tra an mir vorbei, damit er sich verstecken kann. Ich hab den Jungen nicht gemocht, aber so etwas find ich einfach nicht OK :thumbdown: . Am nächsten Morgen das gleiche.


    Es ist meiner Meinung egal, ob man sich einer Grupe anschliesst, solange man seine Grenzen kennt. Diese ist bei mir der Fall, aber leider nicht bei anderen...


    Guckt mal den Film Die Welle

  • Zitat von Vinum

    Die schlimmste Form des Anpassungswahns hat zu 60-80 Millionen Toten geführt und hätte fast unseren Planeten zerstört.
    Und das nur, weil die Menschen ihre Moral, ihre Persönlichkeit und ihren Verstand aufgegeben haben, um sich als Teil einer Gruppe zu fühlen. Einer Gruppe, die mächtig ist. Und wenn die eigene Gruppe mächtig ist, dann ist man es auch selbst. Und was will der Mensch mehr als Macht (über andere Menschen)?


    Das war kein Anpassungswahn, sowas nennt man ANGST.
    Die allgemeine Bevölkerung hat weder ihre Menschlichtkeit, ihre Persönlichkeit noch ihre Moral aufgegeben, waren aber zu ängstlich, geschlossen gegen die grausamen Umstände vorzugehen. Angst ist das primitivste und wirksamste Mittel, um eine Bevölkerung fest in der Hand zu halten. Was auch zu verstehen ist. Da ist jemand, der scheint übermächtig zu sein, kann jederzeit deine Existenz, die deiner Kinder, deines Partners, deiner Geschwister, deiner Eltern und deiner Freunde auslöschen und wenn dem nicht geschieht, wird dein Lebn zur Hölle und/oder du verlierst all dein Hab und Gut.


    Deswegen zoll ich all den Rebellen im Orient großen Respekt, weil sie sich genau jener Angst gestellt haben. Ob es nun etwas besser oder nicht: es wurde wenigstens gezeigt, dass eine Bevölkerung nicht alles mit sich machen lässt und das ist auch schon etwas wert.

  • Das war kein Anpassungswahn, sowas nennt man ANGST.

    Dörfer überfallen, Frauen vergewaltigen und ohne den Befehl dazu zu haben Menschen zum Spaß erschiessen, ist keine Angst. Es ist der Rausch der Masse.
    Und Angst hätte diese Menschen gelähmt, sie nicht dazu gebracht völlig euphorisch Hitler zuzujubeln. Schon mal mit einem überlebenden Menschen aus der Zeit Unterhaltungen geführt? Sie SIND davon überzeugt, dass viele der nationalsozialistischen Einstellungen richtig waren. Jetzt noch immer. Niemand wurde auf der Straße gezwungen Juden zu beleidigen und sie in der Gesellschaft zu schneiden. Bestimmte Gesetze, die einem Angst machen könnten, kamen erst später. Die negative Einstellung war schon da, bewegt und geschürrt durch die "allgemeine Meinung".
    Angst war es, wenn man keinen Juden im Haus versteckt hat, trotz Mitleid. Aber viele Dinge sind geschehen, ohne, dass die Angst dahinter stand.

  • Das war kein Anpassungswahn, sowas nennt man ANGST.


    Oh doch, es war sogar der höchste Grad an Anpassungswahn. Glaubst du ernsthaft, die Leute taten nichts, weil sie Angst hatten?
    Antisemitismus und Rassismus war schon in den 20ern weit verbreitet, da war es einfach das Volk gegen alles "Fremde" und "Jüdische" aufzubringen, erst Recht mit zusätzlicher Propanganda und Manipulation.
    Sicher gab es einige, die sich nicht trauten etwas zu unternehmen (ebenfalls, weil sie dem Druck der Masse ausgesetzt waren), aber die meisten Menschen haben gejubelt und gespottet, als mal wieder öffentliche Demütigungen stattfanden. - Oder haben mitgemacht und ihre Nachbarn verraten, damit es ihnen selbst besser geht, oder haben dabei geholfen Juden zu massakrieren, oder haben... Ich denke, das sollte schon ausdrücken, was ich meine.
    Ihre "Menschlichkeit" haben sie allein schon dadurch aufgegeben, dass sie freiwillig mitgeholfen haben, einen Terrorstaat aufzubauen.


    Deswegen zoll ich all den Rebellen im Orient großen Respekt, weil sie sich genau jener Angst gestellt haben. Ob es nun etwas besser oder nicht: es wurde wenigstens gezeigt, dass eine Bevölkerung nicht alles mit sich machen lässt und das ist auch schon etwas wert.


    Es ist immer einfach mitzuziehen, wenn andere bereits damit begonnen haben und damit ihr Leben riskiert haben. Dass auch Rebellen-Mitläufer etwas bewirken können ist klar, aber man sollte nicht vergessen, dass die es viel einfacher haben und wohl eher aus Eigeninteresse handeln.

  • Zitat von Atropaia


    Dörfer überfallen, Frauen vergewaltigen und ohne den Befehl dazu zu haben Menschen zum Spaß erschiessen, ist keine Angst. Es ist der Rausch der Masse.


    Ich hab auch von der allgemeinen Bevölkerung gesprochen, nicht von diesen Fällen.
    Und nein, ich habe noch NIE einen Zeitzeugen getroffen, der überzeugt war, dass Geschehene richtig war und ich hab mit vielen, alten Menschen in meinem Praktikum zu tun. Ob die Bevölkerung von den Konsentrationslagern Bescheid wusste, sei mal dahingestellt, da sagt dir jeder etwas anderes, aber jeder wusste, DASS etwas im Gange war, fast niemand war mutig genug nachzuforschen.


    Zitat von Atropaia

    Und Angst hätte diese Menschen gelähmt, sie nicht dazu gebracht völlig euphorisch Hitler zuzujubeln.


    Glaubst du dann auch etwa, die meisten Menschen in Nordkorea weinen tatsächlich aus Trauer um ihren verstorbenen Psychopathen Diktator? :wacko:
    Man braucht nicht immer den Nationalsozialismus als Beispiel heranziehen.


    Zitat von Vinum


    Es ist immer einfach mitzuziehen, wenn andere bereits damit begonnen haben und damit ihr Leben riskiert haben. Dass auch Rebellen-Mitläufer etwas bewirken können ist klar, aber man sollte nicht vergessen, dass die es viel einfacher haben und wohl eher aus Eigeninteresse handeln.


    Natürlich ist es für diejenigen, die daraufhin eingestiegen sind, leichter. Es ist anzuzweifeln, dass im Angesichts des Todes (seinen eigenen oder einer/vieler nahestehender PersonEN) irgendetwas leicht sein kann.


    Solange der Nationalsozialismus noch am Beginn stand, hätte es eben eine solche Revolution gebraucht.

  • Ob die Bevölkerung von den Konsentrationslagern Bescheid wusste, sei mal dahingestellt, da sagt dir jeder etwas anderes, aber jeder wusste, DASS etwas im Gange war, fast niemand war mutig genug nachzuforschen.

    Du weißt schon, dass dir auch wenige ins Gesicht sagen werden, dass sie es nicht für nötig befunden haben etwas zu tun? Natürlich sagt man es war Angst. Aber ich kenne genauso Leute, die es offen zugeben, dass sie dem geglaubt haben und auch der Meinung waren, die Juden wären Schuld am Unheil. Gerade weil jeder dieser Meinung war und warum sollte man plötzlich aus der Masse springen? Vor allem dann, wenn es einem eh nur Vorteile bringt.


    Man braucht nicht immer den Nationalsozialismus als Beispiel heranziehen.

    Naja, der Nationalsozialismus war aber das Beispiel worauf du dich auch bezogen hastXD? Kann auch sein, dass sie nicht aus Trauer weinen. Ändert nichts daran, dass zu nationalsozialistischen Zeiten viele mitgejubelt haben, weil alle anderen auch gejubelt haben. Genau das ist das Problem am gruppenwahn. Du musst nicht wie die Gruppe denken, du ziehst nur mit.
    Klar gab es auch Menschen, die das nicht so gut fanden, was abgezogen wurde, aber sie haben nichts getan. Warum? Weil selbst zu dem Zeitpunkt, wo man noch keine Angst haben musste, man sich trotzdem mal der Allgemeinheit angepasst hat. Und wie gesagt, niemand hat dich gezwungen einem Juden respektlos zu behandeln... und trotzdem hat man dies getan. Warum ist die Frage? Was hat Menschen dazu bewogen, selbst ehmalige nette Nachbarn plötzlich wie Dreck zu behandeln?


    Solange der Nationalsozialismus noch am Beginn stand, hätte es eben eine solche Revolution gebraucht.

    Ganz genau. Und die gab es nicht, weil keiner sich aus der Masse hervorheben wollte, raustreten und sagen "Halt, das ist falsch". Und zu Beginn hatte das nicht viel mit Angst zu tun, sondern mit der Art von Mut, die man braucht um zu seiner Meinung zu stehen, egal was die Mehrheit auch zu meinen scheint.

  • Oh Gott...ich werd nun nicht einfach alles noch einmal zitieren sondern bei 0 anfangen - zu viele lange Texte und lange Elemente ^^


    Was haltet ihr von diesem Anpassungswahn an Gruppen?


    Hmmmm....finde ich oftmals richtig, kann aber auch falsch laufen!


    Pro-Beispiele:
    Es gibt viele guten Sachen heutzutage, an denen man sich orientieren kann. Ich sehe da die heutige Kirche, die keine Gewalttaten wie zu den Kreuzzügen mehr bevorzugen, sondern eher die positiven Aspekte wie "Hilfsbereitschaft§ und "Zuflucht" darstellen. Ich sehe die Kirche als einen guten und auch wichtigen Ort in der heutigen Gesellschaft. Sie gibt vielen Anhängern Halt und eine Zuflucht an ein "höheres" Wesen. Dabei lasse ich mal die alt bekannten Ansichten zu "Gott - Real oder Fiktion" außen vor - darum geht es hier nicht einmal.


    Aber in vielen Religionen wird so ein Zusammenhalt gefördert. Man trifft sich zum Gebet und findet sich zusammen. Auch deren Feste zeigen oftmals eine gewisse Zusammenkunft (z.B. Weihnachten - abgesehen vom Materialismus). Hier trifft man sich und gibt!


    Kann jeder so interpretieren aber ich sehe es so! Die Gemeinschaft kann sehr stark werden!


    Contra-Beispiel:


    Ach da gibt es einige Formen. Parteien wie die NSDAP zum Beispiel. Naja...erklären muss ich es ja wohl nicht ^^


    Anpassungswahn....hmmmm....weiß ich nicht direkt was ich vom Wort halten soll. Natürlich will man nicht immer sich von allen abwenden und seine Extras haben...aber eine komplette Änderung seiner Selbst muss nicht sein. Jeder Mensch passt sich an. Auch in der Natur passen sich Tiere den Lebensgewohnheiten an. Mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen ^^

    Wie verhaltet ihr euch innerhalb einer Gruppe?


    Hmmm...in Gruppenarbeiten werde ich in der Regel eher in die Leitung eingestuft. Mir liegt es einfach, bei Meinungsverschiedenheiten klare Worte zu sagen und mit Vernunft zu arbeiten. Ich lasse mich bewusst NIE durch eine emotionale Sicht der Dinge beeinflussen. Ich sehe die Probleme so, wie sie sind und fertig! Auch in Streitereien hol ich immer beide Meinungen ein und sehe die Parteien einfach neutral alle gleich. Somit liegt es mir einfach...
    Dennoch orientier ich mich stark an allen - versuche einfach, dass jeder mitwirkt und auch was zu sagen hat!


    Was ist für euch wichtiger: Von eurer „Clique“ akzeptiert zu werden, notfalls auf eigene Kosten, oder bis zum bitteren Ende für den eigenen Standpunkt/Musikgeschmack/Kleidungsstil/Whatever einzustehen?



    Natürlich Punkt Nummer 2


    ich hab mich NOCH NIE von Personen beeinflussen lassen oder lasse mich dort manipulieren. Ich lass mich generell nie bearbeiten und egal was es mich kostet - ich behalte meine Meinungen und Ansichten. Ich hab noch nie dazu gehört und oft dafür "eigene Kosten" aufgebracht. Wieso nun ändern? Ich werde immer so bleiben, wie ich bin. Ich mag meine Freiheit und ich tue auch nur das, was ich möchte. Fertig! ^^


    Selbst wenn mir jeder z.B. sagt, dass ein Glurak in meinem Team nichts verloren hat und sich nicht lohnen würde, nehm ich es dennoch ins Team, weil es mein Favorit ist ^^

  • Selbst wenn mir jeder z.B. sagt, dass ein Glurak in meinem Team nichts verloren hat und sich nicht lohnen würde, nehm ich es dennoch ins Team, weil es mein Favorit ist ^^

    Wobei das für mich wieder das andere Extrem ist. Wenn etwas aus guten Gründen gesagt wird, wie zum Beispiel das Glurak lässt sich in dein Team gar nicht gut eingliedern, dann sollte man schon darauf reagieren. Vielleicht dann das Team ums Glurak herum richtig aufbauen, damit es wieder passt oder Glurak kicken. Stur auf seine Meinung bestehen ist für mich kein Individualismus, sondern Uneinsichtigkeit. Finde ich ebenso gefährlich wie Gruppenwahn. Wobei man wenigstens als einer alleine nicht ganz so viel anstellen kann, wie eine Masse.


    Sich der Gruppenmeinung anzupassen ist vollkommen in Ordnung solang man darüber nachdenkt und tatsächlich dahinter steht. Schließlich ist eine Mehrheitsmeinung nicht zwangsläufig falsch. Man sollte nur niemals seinen Verstand abschalten und andere denken lassen oder sich durch Gruppendynamik mitreissen lassen. Über die Meinung anderer aber nachzudenken und seine gegebenenfalls dementsprechend zu verbessern, ist für mich kein Gruppenwahn.

  • Wobei das für mich wieder das andere Extrem ist. Wenn etwas aus guten Gründen gesagt wird, wie zum Beispiel das Glurak lässt sich in dein Team gar nicht gut eingliedern, dann sollte man schon darauf reagieren. Vielleicht dann das Team ums Glurak herum richtig aufbauen, damit es wieder passt oder Glurak kicken. Stur auf seine Meinung bestehen ist für mich kein Individualismus, sondern Uneinsichtigkeit. Finde ich ebenso gefährlich wie Gruppenwahn. Wobei man wenigstens als einer alleine nicht ganz so viel anstellen kann, wie eine Masse.

    Naja deine Meinung stimmt nicht ganz! Nur wenn man es in den "Fällen" aufgliedert!


    Fall 1: Ich will Erfolg


    Fall 2: Ich will Spaß


    In deiner Aussage bezieht es sich auf den ersten Fall. Wenn sich Glurak nicht lohnen würde, müsst ich natürlich auf dich hören und eins in mein Team wählen, was eher den gesuchten Erfolg verspricht.


    Nehme ich aber das Beispiel, dass ich einfach nur Spaß am Spiel haben mag, würde ich mir von niemanden was sagen lassen sondern einfach so spielen, wie ich es mag.


    Fehlende Einsicht ist es nicht immer! Besonders bei Meinungen.


    Würde ich dir sagen und auch drauf bestehen, dass die Sonne kleiner ist als die Erde (wo sie ja nur eine kleine Kugel am Himmel ist), dann fehlt es mir an einer Einsicht.


    Würde ich aber der Meinung sein, dass Vanilleeis besser schmeckt als Schokoeis, dann kannst du nicht davon ausgehen, dass ich uneinsichtig bin. Hier habe ich einfach eine andere Auffassung. Das kannst du auch ähnlich wie bei "Glurak im Team" sehen. Wenn ich sage, dass ich Glurak lieber habe als z.B. Lohgock, ist es einfach meine Meinung - egal ob uneinsichtig oder nicht! Natürlich ist es dann auch meine Sache, wenn ich bei meiner Meinung bleibe - sie ist einfach da und da können mir unzählige Leute sagen, dass sie Lohgock lieber hätten - ich bleib bei Glurak. Ich bin dann vielleicht wirklich stur, gebe aber nicht meine Ansichten auf. Wenn dir die ganze Welt sagen würde, dass Pistazien-Schoko-Fischeis besser ist als deine Lieblingssorte, würdest du dann auch mitziehen? Natürlich nicht!


    Sich der Gruppenmeinung anzupassen ist vollkommen in Ordnung solang man darüber nachdenkt und tatsächlich dahinter steht.

    Darüber nachdenken kann man natürlich nicht - man kann es nur nachforschen oder in Erfahrung bringen. Niemand konnte sich zu Anfangszeiten "denken", was die NSDAP vorhat. Darüber denken, was die NSDAP ist, kann man auch nicht - kann man nur wissen!


    Darüber nur nachzudenken ist sehr gefährlich. Stell dir vor, die Piratenpartei würde einfach nur ihre bisherigen Ideen als Alibi nehmen, sich im Volk beliebt machen und nach der Wahl haben sie die Weltherrschaft im Sinn. Vielleicht unterschätzen wir sie. Nachdenken führt zur Meinung - Nachforschen zum Wissen! Wenn du weißt, was eine x-beliebige "Gruppe" ist, kannst du daraus schließen, was sie vorhat. Solches Nachdenken wird einen ja abgenommen - man nehme als Beispiel die Volkszeitung "Bild" - Recherche sind da nur etwa 50% - 60% - der Rest ist "Nachdenken". Wenn man sich z.B. die 3 Videos von JuliensBlog ansieht, wo er eine Bild bearbeitet, sieht man es klarer, dass dort eben nur deren Meinung und Gedanken vertreten werden - weit weg vom wirklichen Wissen.

  • Darüber nachdenken kann man natürlich nicht - man kann es nur nachforschen oder in Erfahrung bringen. Niemand konnte sich zu Anfangszeiten "denken", was die NSDAP vorhat. Darüber denken, was die NSDAP ist, kann man auch nicht - kann man nur wissen!


    Darüber nur nachzudenken ist sehr gefährlich. Stell dir vor, die Piratenpartei würde einfach nur ihre bisherigen Ideen als Alibi nehmen, sich im Volk beliebt machen und nach der Wahl haben sie die Weltherrschaft im Sinn. Vielleicht unterschätzen wir sie. Nachdenken führt zur Meinung - Nachforschen zum Wissen! Wenn du weißt, was eine x-beliebige "Gruppe" ist, kannst du daraus schließen, was sie vorhat. Solches Nachdenken wird einen ja abgenommen - man nehme als Beispiel die Volkszeitung "Bild" - Recherche sind da nur etwa 50% - 60% - der Rest ist "Nachdenken". Wenn man sich z.B. die 3 Videos von JuliensBlog ansieht, wo er eine Bild bearbeitet, sieht man es klarer, dass dort eben nur deren Meinung und Gedanken vertreten werden - weit weg vom wirklichen Wissen.


    Ö______________________________Ö Bitte was?


    1. Kann Wissen ohne Nachdenken gar nicht erst entstehen. Die Ergebnisse aus denen Wissen besteht, werden dir nicht auf nem Silbertablett zugereicht.
    2. "Nachdenken ist gefährlich" oh mein... tu dir bloß nicht weh. Nein, nicht nachdenken ist gefährlich. Dumm nachzulabern, was andere als "Wissen" verkaufen ist gefährlich. Zu glauben, dass man weiß ist gefährlich. Aber niemals nachdenken. Nachdenken ist nur gefährlich, wenn es dich dazu bringt aus der Masse zu treten und damit Unannehmlichkeiten mit sich zieht. Wenn dir der Kopf fürs Nachdenken abgeschlagen wird. Ja, dann schon. Aber dank Menschen, die sowas riskiert haben, leben wir zumindest nicht in einem absolutistsichen Land ohne Menschenrechte und wo Damen wie ich zu dieser Uhrzeit den Boden im Keller schrubben sollten. Gut, dass manche wenigstens nachgedacht haben...
    3. "Stell dir vor, die Piratenpartei würde einfach nur ihre bisherigen Ideen als Alibi nehmen, sich im Volk beliebt machen und nach der Wahl haben sie die Weltherrschaft im Sinn." ja genau, deswegen sollte man NACHDENKEN bevor man die wählt und nicht einfach das Wissen, das man meint zu haben, als wahrhaftig annehmen.
    Nachdenken hilft einen Schritt in die Zukunft zu sehen. Wissen ist nur gegenwärtig gegeben.
    4. Nachforschen = Nachdenken
    5. "Nachdenken führt zur Meinung - Nachforschen zum Wissen" Oh mein Gott, eine Meinung, wie schrecklich. Und woher willst du ohne nachdenken wissen, ob das Wissen richtig ist? Du weißt schon was "Wissen" bedeutet. Das sind Informationen, die du durch Erfahrung gesammelt hast. Forschung ist nichts anderes. Erfahrung kann man aber erst durch nachdenken zu Wissen verarbeiten.
    6. Kann dir manch ein Forscher sonst was auf die Nase binden. Etwas wird als Wissen verkauft und du akzeptierst es? Du verschwendest keine Minute dazu darüber nachzudenken? Genau diese Einstellung hat manch einen intelligenten Menschen das Leben gekostet.


    Und und und... ich könnt jetzt auch über prozedurales und deklaratives Wissen reden, über die kognitive Entwicklung des Menschen, über Intelligenz usw. Aber das wäre alles zu Off-Topic und ich bin grad zu geschockt, lol.

  • 1. Kann Wissen ohne Nachdenken gar nicht erst entstehen. Die Ergebnisse aus denen Wissen besteht, werden dir nicht auf nem Silbertablett zugereicht.

    Natürlich. Ich zitiere hier Wikipedia:


    Wissen wird in der Erkenntnistheorie traditionell als wahre und gerechtfertigte Meinung (engl. justified true belief) bestimmt.


    Bei dem Nachdenken ist es nicht so. Dabei entwickelst du nur aus Theorien oder deinem Wissen weitere Bestandteile. Zum Beispiel wenn du weißt, dass Stein ein hartes Material ist, kannst du dir denken, dass es wehtut. Aber wenn du den Stein alleine aus der Distanz siehst, WEIßT du nicht, wie hart er ist. Ähnlich ist es bei Gruppen.


    Wenn du von ihnen hörst, kannst du nur drüber nachdenken. Erst nachdem zu erkennst, was ihre Absichten sind und nachforscht, WEIßT du, was los ist. Zwischen Denken und Wissen liegen klare Unterschiede. Natürlich hängen sie zusammen aber Gedanken sind nicht gleich Wissen.

    2. "Nachdenken ist gefährlich" oh mein... tu dir bloß nicht weh. Nein, nicht nachdenken ist gefährlich. Dumm nachzulabern, was andere als "Wissen" verkaufen ist gefährlich. Zu glauben, dass man weiß ist gefährlich. Aber niemals nachdenken. Nachdenken ist nur gefährlich, wenn es dich dazu bringt aus der Masse zu treten und damit Unannehmlichkeiten mit sich zieht. Wenn dir der Kopf fürs Nachdenken abgeschlagen wird. Ja, dann schon. Aber dank Menschen, die sowas riskiert haben, leben wir zumindest nicht in einem absolutistsichen Land ohne Menschenrechte und wo Damen wie ich zu dieser Uhrzeit den Boden im Keller schrubben sollten. Gut, dass manche wenigstens nachgedacht haben...

    Ich meine nicht, dass Nachdenken den Kopf schadet. Ich meine nur, dass Denken allein seine Risiken birgt. Beispiel ist, dass wenn du das Kürzel "NSDAP" auseinander nimmst, kommst du auf: Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei.


    Wenn du nur darüber "nachdenkst", wie vielleicht der Name klingt, dann bringt das nichts. Der normale Mensch (ohne dem Wissen) denkt hier gewiss an eine Partei, sie sich für ihr Land einsetzt und aus der Arbeiterschicht stammt. Und nun stell dir vor, dass ein Land nun nur so "denkt" und nichts weiß, nicht was sie vorhaben, nicht was sie getan haben in der Landesgeschichte etc. - alles weg! Dann würden bei einer Wahl alle, zumindest alle Arbeiter, pauschal für sie stimmen, allein weil sie "denken", dass sie aus der Arbeiterpartei stammen. Würde ich mich drauf verlassen, dass alle Menschen nur denken und nicht wissen wollen, könnt ich eine Partei aufmachen, die sich gegen Ungerechtigkeit, Kindesmissbrauch, Mord, EU-Krise, Terrorismus und die sonstigen Probleme kümmert, obwohl mir das frontal egal ist, und unzählige Menschen würden mich wählen. Denken alleine reicht nicht - du brauchst auch das Wissen dafür.


    3. "Stell dir vor, die Piratenpartei würde einfach nur ihre bisherigen Ideen als Alibi nehmen, sich im Volk beliebt machen und nach der Wahl haben sie die Weltherrschaft im Sinn." ja genau, deswegen sollte man NACHDENKEN bevor man die wählt und nicht einfach das Wissen, das man meint zu haben, als wahrhaftig annehmen.

    Ich spreche nicht davon, dass Wissen alleine reicht. Aber du brauchst Wissen, um nachzudenken. Ein Beispiel wäre, wenn ich eine Meinung über dich aufbauen müsste. Stell dir vor jetzt kommt jemand zu mir und sagt einfach nur deinen Namen, also im Forum wäre es "Atropaia"...worüber soll ich da nachdenken? Wenn mir nun noch gesagt wird, ich solle über ihre / deine Person nachdenken, dann hilft mir das auch nicht. Ich kann da auch nur mit dem gegebenen Wissen, also deinem Nick, arbeiten.


    Erst wenn ich dich mehr und mehr kennen lerne und über dich in Erfahrung bringe, kann ich auch eine Meinung über dich bilden. Oft genug macht man sich über Personen her, die Wissen in einer Thematik besitzen, aber dennoch überall eine Meinung haben müssen.


    Bekanntes Sprichwort: "Wenn man keine Ahnung halt - einfach mal die Backen halten!"


    Die "Tiefe" oder die Ausprägung des Wissens ist egal - nur kann man soweit nachdenken wie man Wissen besitzt. Natürlich kann ich auch NUR aus deinem Namen Unmengen "schließen" oder heraus nehmen aber es wäre nur noch Raten.

    4. Nachforschen = Nachdenken

    *siehe oben* Nachforschen führt zum Nachdenken => Von nichts kommt nichts! Du kennst auch nur über Sachen nach, von denen du etwas weißt oder man es dir beigebracht hat. Wir haben damals vor der Schule auch nicht über alles nachgedacht. Wir hatten keine Meinung zum 2. Weltkrieg, zur Finanzkrise, zu den Bankenproblemen etc.


    Auch jetzt kannst du nicht direkt über die Auswirkungen des 3. Weltkrieges nachdenken, weil du nichts dazu weißt - es gibt ihn "noch" nicht! Und wenn du das Wissen noch nicht hast, kannst du auch nicht drüber nachdenken.

    5. "Nachdenken führt zur Meinung - Nachforschen zum Wissen" Oh mein Gott, eine Meinung, wie schrecklich. Und woher willst du ohne nachdenken wissen, ob das Wissen richtig ist? Du weißt schon was "Wissen" bedeutet. Das sind Informationen, die du durch Erfahrung gesammelt hast. Forschung ist nichts anderes. Erfahrung kann man aber erst durch nachdenken zu Wissen verarbeiten.


    Woher nimmst du nun den Begriff "Erfahrung"? Erfahrung ist auch nur wiederum Wissen, was man "bestätigen" kann.


    Du baust dir auch nur deine Meinung und Erfahrung aus dem Wissen auf. Das ist so ziemlich natürlich. Zum Beispiel hast du damals nie geglaubt, dass....hmmmm...dass z.B. eine Scheibe zerbrechlich ist. Nun hast du mal das Glück gehabt und ein Ball durch eine Scheibe geschossen oder du hast es irgendwo gesehen. Dein Kopf verarbeitet es und produziert das Wissen - der Ball ist stärker als die Scheibe. Oder nimm den Hai. Der Hai sieht die klassischen Bewegungen einer Robbe über sich durch die Schattierung. Daraus schließt er "Formation = Robbe = Futter" - er denkt nicht weiter nach sondern schlägt zu. Du kannst also alles x-beliebige nehmen (eine Maschine, einen Mensch auf einem Surfbrett etc.) und diese Bewegung kopieren - der Prozess geht von vorne los "Formation = Robbe = Futter" - und Angriff. Er denkt nicht drüber nach, dass es vielleicht auch ein Mensch ist oder vielleicht eine Attrappe als eine Falle.


    Weiteres Beispiel wären 3 Türen, wo 2 verschlossen sind. Du gehst einfach auf eine zu und öffnest sie. Sie geht nicht auf. Dann nimmst du das Wissen auf


    "Diese Tür ist zu"


    Dein Hirn bildet daraus die Ansicht / Erfahrung / Wasauchimmer:


    "Diese Tür ist zu - also muss es eine der beiden anderen Türen sein"


    Sei ehrlich - du würdest nach dem Testen nicht noch einmal hingehen sondern weiter zu den anderen Türen.


    Laut deiner Ansicht wäre es so: Selber Raum - 3 Türen. Du würdest einfach darin aufwachen, ohne Infos, ohne Wissen etc. aber schon da würdest du einfach so denken, dass eine der Türen aufgeht aber die anderen verschlossen sind. Dies kannst du ohne Wissen nicht erkennen. Es geht einfach nicht.


    Und zu dem Richtig oder Falsch: Natürlich weißt du es nicht! Ich kann dir sagen, was ich will. Wenn du kein Wissen hast, wirst du es mir einfach glauben. Wenn ich dir sage, dass ich ein Einzelkind bin, wirst du es einfach glauben. Ich kann dir auch sagen, dass ich keinen Fernseher im Zimmer habe, weil meine Eltern sowas nicht wollen. Ich kann dir auch sagen, dass ich indische Wurzeln habe.


    Hier wärst du nun skeptisch, weil alles nicht wahr ist. Würde ich es dir sagen, würdest du es aber für wahr halten. Hier ist die Ansicht von Wahr und Falsch abhängig von deinem Wissen und den Quellen.


    Ziehen wir hier nun beispielsweise meine Eltern hinzu, die sagen: "Klar hat er Geschwister. Sogar 4 Stück. Und er hat sogar 2 Fernseher in seinem Zimmer - einen zum Fernsehen, den anderen zum Zocken! Und wir haben keine indischen Wurzeln." Dann stellst du es in Frage und ERST DANN siehst du meine Aussage als falsch an.


    Du ziehst deine Meinung aus dem Zusammenschluss deines Wissens und der Erfahrung. Wenn du wieder an den Raum mit den 3 Türen denkst, und ihn überwunden hast, dann musst du dir nun vorstellen, dass ich sagen werde: "Du konntest alle 3 Türen öffnen" - natürlich würdest du mir nicht glauben, weil du es getestet hast. Aber bevor du im Raum bist, hättest du es mir geglaubt. Es ist von deinem Wissen und den Quellen abhängig und der daraus folgenden Meinung. Ich sage ja nie was gegen die Meinung aber sie entstammt deinem Wissen. Ohne Wissen hast du keine Meinung.

    6. Kann dir manch ein Forscher sonst was auf die Nase binden. Etwas wird als Wissen verkauft und du akzeptierst es? Du verschwendest keine Minute dazu darüber nachzudenken? Genau diese Einstellung hat manch einen intelligenten Menschen das Leben gekostet.

    Da hast du Recht. Darüber hab ich vorhin gesprochen. Wenn mir ein Arzt nun als Kind sagen würde, dass Rauchen ungesund ist, glaub ich es sofort und bilde mir meine Meinung daraus. Ich hinterfrage es keine Sekunde.


    Erst, wenn ich älter bin und "mehrere" Informationen gesammelt habe (Schule, Internet, Fernsehen, Bücher uvm.), werde ich eher nachdenklich. Wenn der gleiche Arzt nun mir das sagen würde, denke ich vielleicht an meinen Onkel, der täglich raucht und gesund ist. Eine Meinung bildet sich einfach aus der Stärke der Quellen und der eigenen Ausrichtung.


    Wenn dir z.B. Bekannte sagen würden, dass Pokémon für Kinder ist, würdest du gleich Kontra geben. Du ziehst deine Quellen zusammen und sagst deine Meinung. Du verweist vielleicht auf das Forum, auf die älteren User, auf Beispiele und Erfahrungen. Und natürlich auf deine eigene Ansicht. Würde ich nun in die Vergangenheit reisen und dich als Kind aufsuchen, wo du Pokémon noch garnicht kennst und dir sagen, dass Pokémon reine Abzocke sind und dir dein Leben rauben wird, würdest du mir als Kind glauben, sofern du keine weiteren Informationen hast. Würde ich dir das heute erzählen, denkst du anders drüber nach, da du andere Erfahrung gesammelt hast. Du würdest es dann einfach akzeptieren weil nichts dagegen spricht (vorerst) - du kennst Pokémon nicht und ich sage dir als einzige Information, dass es schädlich ist.


    Ähnlich bei den Forschern. Wenn man mir nun sagen würde (z.B im Fernsehen), dass die Protorosauria damals etwa 30-cm-lange Halswirbel hatten, glaube ich es. Es spricht nichts dagegen. Ich muss es nicht sofort in Frage stellen. Würde man mir nun auch sagen, dass Schrauben mit einem Kaltfließpressverfahren hergestellt werden, glaube ich das auch. Ich hinterfrage es erst, wenn ich etwas anderes dazu weiß.


    Ich mein hast du jemals hinterfragt, ob Madagaskar wirklich in Afrika liegt? Hast du jemals hinterfragt, ob der Reaktor wirklich damals in Tschernobyl hochging? Oder "glaubst" du es immernoch? Du weißt es nicht. Weil du gewiss nie dort warst. Du glaubst es und hast es nie überprüft. Und als du im Unterricht von Tschernobyl gehört hast, hast du sicherlich nicht gedacht "Nein das kann nicht stimmen" oder "Ich glaube nicht alles, was man mir sagt!". ;)

  • Du würfelst Begriffe bunt durcheinander. Definiere sie mal erstmal für dich und denk darüber nach, was sie bedeuten. Vor allem die Begriffe Meinung, Erfahrung und Wissen. Irgendwie scheinst du nicht den Zusammenhang zwischen den einzelnen Dingen zu sehen. Ans Herz legen könnt ich dir die einzelnen Lerntheorien, um einen Überblick zu kriegen, wie der Mensch an sein Wissen gelangt (Bandura, Piaget, Klafki, Gudjons usw.) Und vielleicht paar neurobiologische Vorgänge anschauen.
    Und dann beantworte mir foglende Frage:


    In welchem Prozess erlangst du dein Wissen?


    Wenn du langsam dahinter kommst, überdenke nochmal deine letzten beiden Beiträge, dann verstehst du vielleicht, was mich so zum Stutzen gebracht hat.
    Im Moment ist hier nämlich tatsächlich das Problem, dass dir das nötige Wissen fehlt.



    Ansonsten sorry Jez, das ging jetzt wirklich extrem off the topic :x Deswegen bring ich das mal schnell in Zusammenhang mit dem Topic XD


    Zu bemerken ist, dass Menschen auch oft Angst haben selber nachzudenken und in uns seit Jahrhudnerten diese feste Einsicht im Kopf besteht "Wenn das alle denken, kann es nicht falsch sein". Die Frage ist halt immer, warum denken das alle? Und wenn man dem auf den Grund gehen würde, würde man wohl rausfinden, dass eine beachtliche Mehrheit der Mehrheit (lol) dieses Wissen einfach hingenommen hat. Und je mehr Menschen dies tun, desto mehr werden der ihnen auch folgen.
    Das ist irgendwie wie das social loafing bzw. dem Ringelmann-Effekt. Die Leistung des Individuums sinkt in einer Gruppe. Anscheinend tut das die kognitive Leistung noch mehr, lol.

  • Was haltet ihr von diesem Anpassungswahn an Gruppen?
    Es gibt viele Menschen die nur so sein wollen wie andere auch und sich von allen Trends und Dingen mitreissen lassen die sie im Leben aufsammeln können. Ich persönlich bin nicht so ein Typ der sich von allen Trends mitreissen lässt. Ich denke gerne mal etwas darüber nach ob sich die einzelnen Dinge die "Alle" machen, kaufen, haben und haben wollen auch wirklich lohnen. Wenn jetzt beispielsweise die Welt mit Handywerbung zudonnert und meint dass sich alle ein Smartphone, IPhone und sonstiges kaufen sollen, weil das Produkt doch so viel drauf hat, dann werden schon einige die gleiche Meinung teilen und sich das Produkt anschaffen. Dann unterstützen die Leute die Firma mit dem Werbung machen und ein paar Bekannte des Käufers werden von dem Produkt auch noch überzeugt. Das geht dann eine Weile so weiter.
    Irgendwann haben dann alle oder die meisten der Freunde von einer Person ein Handy und es wird als selbstverständlich angesehen das jeder ein Handy hat. Wenn dann mal einer kommt "Hey, gib mir mal deine Handynummer!" und man hat kein Handy und auch keine Handynummer, ist man Aussenseiter. Doch wer will schon Aussenseiter sein? Niemand, und es wird einem bei diesem Beispiel auch nicht trösten dass es noch genug andere Leute auf der Welt gibt die auch kein Handy oder sonstiges Produkt haben wenn man es selber im relativ engem Freundeskreis nicht hat. Folglich will man auch dieses Produkt haben und dafür alles tun. Egal ob man dafür überhaupt Verwendung hat oder ob man es sich leisten kann.
    Der Anpassungswahn kann gut und schlecht sein. Gut ist es für einen selbst, da man Anerkennung bekommt und sich integriert fühlt. Schlecht kann es werden wenn man sehr viel dafür hergibt (wie zum Beispiel Geld) um in eine Gruppe integriert zu werden und um so zu sein wie alle anderen auch.


    Wie verhaltet ihr euch innerhalb einer Gruppe?
    Ich persönlich finde es total langweilig wenn man immer nur genau so ist wie alle anderen auch.
    Manchmal ist es natürlich ganz Sinnvoll das selbe zu machen und zu haben wie die anderen auch. Beispielsweise habe ich mir im Herbst ein Smartphone gekauft obwohl ich die Funktionen die es hat eigentlich nicht wirklich brauche. Es ist aber trotzdem ein tolles und interessantes Teil, und ich habe es nicht nur gekauft um das selbe zu haben wie meine Freunde.
    Ich bin innerhalb einer Gruppe meist nicht der Mittelpunkt der am meisten rumlabert und irgenwelche anderen Dinge tut um von den anderen als cool bezeichnet zu werden. Das habe ich nicht nötig, ich brauche nicht andere um zu wissen wie es mir geht oder wie ich bin. Lieber gucke ich zu und sage nicht meine Meinung wenn es um irgendwelche Themen geht. Die Meinung kann schliesslich zu Personen weitererzählt werden bei denen man nicht will das diese davon etwas wissen. Aber ich glaube kaum dass jeder Mensch in verschiedenen Gruppen gleich ist. Bei Leuten denen ich mehr vertraue als anderen erzähle ich mehr und mit denen unternehme ich auch lieber etwas als mit den anderen, auch wenn die auch ganz nett sein können.


    Was ist für euch wichtiger: Von eurer „Clique“ akzeptiert zu werden, notfalls auf eigene Kosten, oder bis zum bitteren Ende für den eigenen Standpunkt/Musikgeschmack/Kleidungsstil/Whatever einzustehen?
    Bis zum bitteren Ende für die eigenen Meinungen kämpfen und die Vertreten. Ich bin auch Aussenseiter damit dass ich Lady Gaga mag und ihre Musik und ihre Persönlichkeit schätze. Ich höre häufig "Igitt die ist doch so hässlich" und "ihre Musik ist total scheisse". Aber I don't give a shit. Ich respektiere anderer Leutens Musikgeschmach und so, also erwarte ich auch das gleiche von denen. Ich stelle mich auch nicht dahin und sage "Gar nicht! Ich finde die voll geil" oder so xD. Das wäre nur dumm. Ich denke dann nur “Well, that's your opinion, isn't it? And I'm not about to waste my time trying to change it.”
    Lass die anderen ruhig reden, sie werden schon den Mund halten. Den man selbst ist doch der Mittelpunk im Leben und man selbst muss wissen was man meint und ob man auch zu den Meinungen steht.

    You laugh at me because I'm DIFFERENT, I laugh at you because You're all the SAME

  • In welchem Prozess erlangst du dein Wissen?


    Wenn du langsam dahinter kommst, überdenke nochmal deine letzten beiden Beiträge, dann verstehst du vielleicht, was mich so zum Stutzen gebracht hat.
    Im Moment ist hier nämlich tatsächlich das Problem, dass dir das nötige Wissen fehlt.

    Okay...deine Aussage hat mich mehr verwirrt als ich dich vermutlich....


    Ich habe alles noch einmal durchgelesen und würde pauschal folgende Aussage treffen:


    Wissen ist die Ansammlung von Informationen und durch die Erkenntnis.


    Und mit dieser Definition passt sie sich all meinen Aussagen an. Ich bleibe bei der Meinung, dass du Wissen und Meinung nicht zusammen tun kannst. Genauso wenig kannst du nachforschen und nachdenken gleichstellen. Sie hängen zwar zusammen und bauen auf, aber es ist wie das Zusammenwerfen von Äpfeln und Birnen. Natürlich bauen diese Elemente aufeinander auf, doch du entwickelst erst eine Meinung durch Wissen.


    Dabei sehe ich folgende Formel


    Informationen => Wissen => Meinung


    Informationen sammeln sich bei dir und geben dir Wissen. Auf diesen baust du dir eine Meinung auf. Umgekehrt geht es nicht, wie du es siehst. Du denkst über nichts nach, wozu du keine Informationen hast. Wie denn auch? Nachdenken ist eine gewisse "Analyse" oder nennen wir es "Verarbeitung". Du kannst auch kein Haus bauen, wenn du keine Ressourcen hast. Oder Kochen ohne Zutaten. Und deswegen kannst du auch nicht nachdenken, wenn du kein Wissen hast. So einfach.


    (P.S. an Atropaia: Ich werde, wenn du noch etwas hinzuzufügen hast, es gerne durchlesen, aber nicht antworten. Wir kommen sonst zu weit vom Thema ab!)

  • Ob die Bevölkerung von den Konsentrationslagern Bescheid wusste, sei mal dahingestellt,


    Was? Konzentrationslager waren doch kein Geheimnis. Von denen hat jeder gewusst.
    Ich weiß zwar, dass du nicht die Konzentrationslager, sondern die Vernichtungslager meinst, aber auch über die wussten die meisten Menschen damals Bescheid.
    Kann dir sogar erklären warum: Hitler und Goebbels haben im Rundfunk häufig bestimmte Phrasen verwendet, die eigentlich etwas ganz anderes bedeutet haben. Irgendwann wussten die Menschen bereits, dass "Wir haben heute weitere Juden in den Urlaub geschickt" (natürlich vollkommen von mir erfundenes Beispiel) bedeutet hat "Heute haben wir weitere Juden ermordet", usw...


    Du versuchst die Bevölkerung als "Opfer" der Nazis hinzustellen, dabei waren sie es, die erst dafür gesorgt haben, dass Hitler eine solche Herrschaft aufbauen konnte. - Ja, auch die, die einfach "weggeschaut" haben. (Und sich später sogar damit gerühmt haben, nicht aktiv mitgemacht zu haben..)
    Die meisten haben diese Zeit sehr genossen.

    Man braucht nicht immer den Nationalsozialismus als Beispiel heranziehen.


    Du hast das Beispiel selbst gebracht. Abgesehen davon ist es das mit Abstand beste Beispiel für Gruppenzwang, Anpassungswahn und Unterdrückung des Individuums.
    In Nordkorea ist es nicht anders. Dort wird auch mittels Propaganda (und abscheulichsten "Umerziehungslagern") versucht, die Bevölkerung zu stupiden und nichtshinterfragenden Sklaven zu machen.
    Angst haben im Übrigen nur diejenigen, die entweder verfolgt werden, oder aus persönlichen Gründen gegen das momentane System sind. Die Mehrheit besteht/bestand aber aus unmoralischen Begeisterten und feigen Mitläufern.

    Die Leistung des Individuums sinkt in einer Gruppe. Anscheinend tut das die kognitive Leistung noch mehr, lol.


    Auf diese Tests (die, oder zumindest einige, wurden meines Wissens nach sogar in den 30ern durchgeführt) bezog ich mich in meinem ersten Beitrag als ich geschrieben habe, dass man in der Gruppe/Masse seinen Verstand "verlieren" kann. ;)


    Was Wissen ist, ist in dem Thema übrigens völlig egal.

  • Du weißt schon, dass dir auch wenige ins Gesicht sagen werden, dass sie es nicht für nötig befunden haben etwas zu tun? Natürlich sagt man es war Angst. Aber ich kenne genauso Leute, die es offen zugeben, dass sie dem geglaubt haben und auch der Meinung waren, die Juden wären Schuld am Unheil. Gerade weil jeder dieser Meinung war und warum sollte man plötzlich aus der Masse springen? Vor allem dann, wenn es einem eh nur Vorteile bringt.


    Und trotzdem ist es etwas anderes, ob man eine Bevölkerungsgruppe nicht mag/hasst/aus dem Land haben möchte oder ob man dafür ist, dass sie in einem KZ vergast werden. Bastet sagte nur, dass es mal dahingestellt sei, ob die Bevölkerung was darüber wusste oder nicht. Und ich denke, dass viele es nicht wussten bzw. nicht wussten was dort wirklich abgeht. Arbeitslager - ja, aber Gaskammern, davon wussten sicherlich die wenigsten. Auch in einer solchen Diktatur, leben die meisten Menschen erstmal ganz normal weiter und versuchen ihren Ar*** an die Wand zu bekommen. Zumal die Jahre davor nicht zu den Leichtesten zählten. Und ich denke, dass ich in der Beziehung meiner Oma glauben kann, die in einer Kleistadt wohnte und wo man von alldem gar nicht soviel mitbekommen hat, wie manche vielleicht denken. Gut es war Krieg, Lebensmittel gab es auf Marken, aber sonst hat man einfach weiter gemacht. Geschäfte, die Juden gehörten, wurden ihnen weggenommen/geschlossen, aber sowas betraf natürlich oft auch die Grossstädte. An Informationen gab es Zeitungen und Radio. Die waren natürlich, wie später auch in der DDR, vom Staat kontrolliert. Wie sollte man nachforschen, wo etwas hinterfragen? Die meisten verhalten sich einfach ruhig, versuchen nicht aufzufallen und sind zufrieden, wenn ihr Leben einfach weiter geht. Da muss man kein "Fan" den NSDAP gewesen sein, man war froh, wenn sie nicht in irgendeiner Form auf dich aufmerksam geworden sind. Und viele sind pro Forma eingetreten, weil es sonst Nachteile für sie gegeben hätte, was auch wieder eine Parallele zur SED in der DDR gewesen ist. Die meisten sind stille Beitragszahler und mögen den ganzen Kram eigentlich gar nicht.



    Ganz genau. Und die gab es nicht, weil keiner sich aus der Masse hervorheben wollte, raustreten und sagen "Halt, das ist falsch". Und zu Beginn hatte das nicht viel mit Angst zu tun, sondern mit der Art von Mut, die man braucht um zu seiner Meinung zu stehen, egal was die Mehrheit auch zu meinen scheint.


    Keiner hat sich also getraut, seine Meinung zu sagen und niemand hat gesagt, "Halt, das ist falsch"? Da möchte ich dann allerdings an Ernst Thälmann, John Schehr und andere erinnern, die sich das durchhaus trauten...


    Und zu der Sache mit dem im Vorfeld handeln... an welcher Stelle/in welchem Jahr wäre denn ein geeigneter Zeitpunkt gewesen?

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!