US-Präsidentschaftswahl 2012
Edit nach der Wahl - Ergebnisse
Da am 6. November dieses Jahres in den Vereinigten Staaten von Amerika der vermeintlich mächtigste Mensch der Erde gewählt wird und der republikanische Spitzenkandidat Mitt Romney heute beim Parteitag der Republikaner in Florida offiziell nominiert worden wäre, wenn nicht der Tropensturm "Isaac" dafür gesorgt hätte, dass der Parteitag auf morgen verschoben wird, erstelle ich mal das Thema dazu und hoffe, dass es hier auch ein paar Leute interessiert.
Bevor ich aber zum eigentlichen Thema, nämlich der diesjährigen Wahl, komme, will ich kurz noch allgemeine Informationen zum Amt des US-Präsidenten geben:
Die USA haben ein präsidiales Regierungssystem. Das heißt, dass der Präsident eine herausragende Stellung im Politischen System innehat. Er ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Das heißt, dass er die gesamte Exekutive in den USA verkörpert.
Er ernennt sämtliche Minister und hochrangige Bundesbeamte, sowie die Richter im Obersten Gerichtshof. Diese im Übrigen auf Lebenszeit, was zur Folge hat, dass ein frisch gewählter Präsident stets dafür sorgt, dass politisch Gleichgesinnte im Supreme Court, also im Obersten Gerichtshof der USA tätig sind. Des Weiteren kann der Präsident seine Minister und auch den Vizepräsidenten jederzeit entlassen.
Außerdem kann er jedes vom Kongress verabschiedete Gesetz, mit dem er nicht einverstanden ist, durch ein Veto verhindern. In dem Fall müssten sowohl der Senat als auch das Repräsentantenhaus das Veto mittels 2/3-Mehrheit zurückweisen, um das Gesetz durchbringen zu können.
Als Oberbefehlshaber der Streitkräfte kann der Präsident seinen Truppen persönlich Befehle erteilen, auch wenn er nicht dazu befugt ist, einem anderen Staat den Krieg zu erklären.
Der Präsident wird für vier Jahre gewählt und kann nach einer Amtzeit noch ein weiteres Mal für das Amt kandidieren. Er wird allerdings nicht direkt gewählt, sondern durch ein Wahlmännergremium, das von den Bürgern der einzelnen Bundesstaaten und Washington DC gewählt wird. Dabei hat jeder Bundesstaat verschieden viele Wahlmänner, je nach Einwohnerzahl. Um Präsident werden zu können braucht ein Kandidat mindestens 270 Wahlmännerstimmen. Die meisten Bundesstaaten sind entweder sehr demokratisch oder sehr republikanisch geprägt, allerdings gibt auch noch die sogenannten "Swing States", in denen die Wähler und Wählerinnen mal für die Demokraten, mal für die Grand Old Party stimmen. Klar, dass sich die Bewerber für das Amt besonders für diese Staaten interessieren und ihre Auftritte auch dementsprechend in diesen Bundesstaaten stattfinden.
Der Staat mit den meisten Wahlmännern ist übrigens Kalifornien (55), welches sich fest in demokratischer Hand befindet.
Seit dem 20. Januar 2009 ist Barack Obama der Präsident der Vereinigten Staaten. Er tritt dieses Jahr erneut zur Wahl an, sein größter Konkurrent und mittlerweile sicherer Thronanwärter in den Reihen der Republikaner ist der Multimillionär Mitt Romney.
Der diesjährige Wahlkampf ist ganz besonders schmutzig. Immer wieder wettern Demokraten und Republikaner gegen Vertreter der anderen Partei, ganz besonders gegen Obama und Romney, und verbreiten dabei auch dreiste Lügen. Dass die Republikaniche Partei immer mehr nach rechts wandert, verschärft den Wahlkampf nur noch. Das grundsätzliche Haupttehma Wirtschaft, in dem laut Umfragen Romney mehr Kompetenz zugesprochen wird, wird von den Demokraten erfolgreich durch gesellschaftspolitische Themen wie Abtreibung, gleichgeschlechtliche Ehen und Verhütung verdrängt, um von der hohen Arbeitslosenrate abzulenken. Vor allem aber auch, da in sozialen Angelegenheiten und auch der Außenpolitik, für die meisten US-Bürger Obama mehr Kometenz aufweist.
Zudem halten die meisten Bürger den charisamtischen Obama auch für wesentlich sympathischer als den steifen Romney. Auch das ist ein wichtiger Faktor in der Frage, wer demnächst im Weißen Haus wohnen darf.
Um Rechtsaußenwähler zu begeistern hat sich Romney für Paul Ryan, einen als sehr radikal geltenden Abgeordneten, als seinen Vizepräsidentschaftskandidaten entschieden. Der wäre beispielsweise für Steuersenkungen für Reiche, für höhere Militärausgaben, für weniger Sozialleistungen und strikt gegen Abtreibung, selbst im Falle einer Vergewaltigung.
Die unentschlossenen Wechselwähler dürfte ein solches Programm eher abschrecken. Von den Rechtskonservativen wird Ryan dafür gelobt.
Generell dürfte diese Wahl äußerst knapp werden, da die meisten Bürger zwar einerseits mit Obamas Regierungsstil unzufrieden sind und ihm teilweise auch ankreiden, dass er diverse Versprechen wie die Schließung Guantanamos nicht halten konnte, andererseits aber auch die Republikaner kritisiert werden, weil sie seit sie wieder die Mehrheit im Kongress haben praktisch alles tun, um Obama am ordentlichen Regieren zu hindern.
So einfach wie vor 4 Jahren wird es für Barack jedenfalls nicht werden.
Jetzt habe ich aber langsam genug dazu geschrieben, daher seid jetzt erstmal ihr dran. ;)
Glaubt ihr, dass Obama im Amt bestätigt wird oder denkt ihr, dass Romney ins Weiße Haus einziehen wird? Wieso?
Zu wem würdet ihr eher tendieren? Beziehungsweise, wer von den beiden würde den Job des Präsidenten eurer Meinung nach wohl besser hinbekommen?
Hat Obama seinen Job eurer Meinung nach gut gemacht? Wieso oder wieso nicht?
Wie denkt ihr über das amerikanische Mehrheitswahlrecht?
Ist euch das Amt des Präsidenten zu mächtig oder würdet ihr es eher befürworten, wenn dem Staatsoberhaupt auch in eurem Heimatland eine größere Bedeutung zukommen würde?
Haltet ihr die gigantischen Spendengelder, die immer wieder in den Wahlkampf gesteckt werden für übertrieben? Inwiefern könnte die Finazierung des Wahlkampfs Auswirkungen auf die Wahl haben?
Wie denkt ihr über diesen recht schmutzigen Wahlkampf?
Natürlich könnt ihr auch allgemeines zur Wahl schreiben. Die Fragen sollen nur eine Art Orientierungshilfe sein.