Ich ahne es nicht, ich weiß es. XD
Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ziemlich vieles Zufall ist - und alles, was kein Zufall ist, ist nur eine Reaktion auf vorangegangene Ereignisse. Dass sich gerade die Erde in dieser Umlaufbahn, in dieser Neigung, mit dieser Größe, mit einem Mond, etc. befindet, ist Zufall. Sprich die Lebensumstände, die Leben erst möglich machen - obwohl Leben auch bei ganz anderen Umständen möglich sein könnte. Alles, was darauf folgt, ist im Prinzip eine logische Ereigniskette, bzw. es war recht wahrscheinlich, dass Leben entsteht ... und Zufall, schließlich hätten bei jedem Massensterben auch viel mehr Arten aussterben können als ohnehin schon. Aber ich glaube nicht, dass jemand die Existenz von Lebewesen wollte.
Was den einzelnen Menschen betrifft: Diejenigen, die daran glauben, dass alles einem "großen Plan" und ans Schicksal glauben, trösten sich mit dieser Vorstellung nur gerne darüber hinweg, dass das Leben einfach nur unfair ist. Dass gerade diese eine Person, die es betrifft, in zB. in eine Familie hineingeboren wird, in der eine Krebsart ziemlich häufig vertreten ist, ist für sie persönlich ein Zufall. Dass sie selbst daran erkranken kann, vor allem bei einem schlechten Lebensstil, aber auch ein gesunder Lebensstil kann keine Krebserkrankung ausschließen, kann ein recht logisches Folgeereignis sein. Wo, wie, wann, bei wem und auch warum (es macht schon ein Unterschied, ob ein Kind ein "Unfall" oder absolutes Wunschkind ist) man zur Welt kommt ist entweder Glück oder Pech. Es sucht sich auch kein Kind auf der Welt seine Eltern aus, aber das ist ja wohl kaum Schicksal.
Die Leute plappern nur vom Schicksal und davon, dass alles einen Sinn hätte, damit sie darin Trost finden können - aber auch, um Verantwortung abzugeben. Wenn sich Menschen von einem Gott lenken lassen wollen und das was geschieht so ansehen, dass es geschehen MUSS, weil ... *insert fadenscheinige Begründungen*, damit jemand anderes, der wahrscheinlich gar nicht existiert, da die Existenz eines solchen Gottes tatsächlich unlogisch ist, die Fäden ziehen kann.
Ich hatte mal hier ein Beispiel mit Dominosteinen gebracht, was sicherlich gut zu diesem Absatz passen dürfte: Deiner Ansicht nach sind die Vorgänge innerhalb und außerhalb dieses Globus Resultate eines Zufallsprozesses. Weil Stein A nahe Stein B lag und durch einen zufälligen Windstoß gekippt wurde, kippte Stein B mit und mit Stein B auch folgend Stein C, undsoweiter... Demnach wäre der ZUFALL der Windstoß ebenso ist auch diese (ja, wie nenne ich sie...) 'Nahgelegenheit' der einzelnen Steine zueinander ein Zufall. Der Stein 'Urknall' und der Stein 'Mensch' sind wohlmöglich Googole von anderen Steinen entfernt, trotzdem löste der Windstoß auf Stein 'Urknall' die Prozedur aus und brachte schließlich den Stein 'Mensch' zum Kippen. Das klingt für mich sehr wage, muss ich sagen. Ich meine, unser Universum allein schon ist wirklich groooooß genug, dass wirklich jeder Scheiß passieren könnte, ganz zu schweigen davon was eigentlich im gesamtem Kosmos eigentlich gerade abgeht, aber halten wir es mal für so wahrscheinlich, dass es wirklich gehen könnte: Wie oft passiert ein Zufall eigentlich zweimal und das ZUR SELBEN ZEIT? Das ist ein Faktor, den du mit in deine Theorie nehmen müsstest, denn es reicht nicht dass es nur für eine Sekunde warm auf der Erde ist und auch nicht zwei. Verstehst du, worauf ich hinaus will?
Des Weiteren erwähnst du den Trost des Menschen den er in seinem von sich behaupteten 'Schicksal' wiederfindet. Wenn es wirklich so wäre, wie irrelevant wäre das Leben eigentlich? Ich meine, du lebst (hoffentlich) noch sehr lange und in deinem Leben wiederfahren dir soviele Sachen, du begegnest sovielen Menschen. Glaubst du nicht, dass alles einen Plan hat, einen Einfluss, einen ganz bestimmten Zweck? Etwas zweigt oder schneidet uns immer von einem Weg ab, du nennst es der Zufall, ich nenne es Schicksal. Ich sehe das Leben nicht zu schade, dass es keinen Plan geben sollte, aber ich sehe das Leben sehr elementar. Ich sehe Menschen und Dinge, die passieren und ordne sie ein, und glaube mir bitte wenn ich dir sage, dass ich jeden Tag wie eine Prüfung behandle, für mich und mein Leben. Jeder Tag ist eine Prüfung die mir von dieser höhergestellten Macht ausgelegt wird und ich bestehe sie oder ich bestehe sie nicht. Ich will eigentlich nicht wirklich anfangen, über das 'Warum gibt es die Menschen' zu spekulieren, weil sonst muss ich Passagen aus Büchern raussuchen und sie euch vorlesen, zitieren, etc und ich bin generell niemand, der versucht anderen Leuten an die Hand führend den Weg zur Erkenntnis zu zeigen. Aber als trotziger und sturrer Atheist oder Nihilist sollte man nun wirklich nicht durchs Leben gehen...