Zitat von Gucky
Also bitte, mit dreissig hat man sein Verfallsdatum noch nicht überschritten. Ist das nicht eigentlich ein ganz gutes Alter, weil man da... naja etwas ruhiger wird undso? Abgesehen davon glaube ich, dass oft einfach nur Gründe dagegen gesucht werden, weil man in Wirklichkeit selbst garnicht gewillt ist Kinder zu bekommen. Wenn man diesen Wunsch WIRKLICH hat, dann ist auch die Höhe des Kidergeldes und die Verfügbarkeit der Kindergartenplätze egal. Und die Kinder immer so hinzustellen, als ob man durch sie verarmt usw. ist in unserem Land eigentlich auch eher unnötig.
Du stellst dir das da leider ein bissel zu einfach vor. :/
Wenn man Kinder plant und haben will, ist vielen Partnern eben auch eine gewisse Sicherheit seitens der Zukunft wichtig. Das Bezieht sich vor allem auf Wohnort und Arbeitsplatz. Und diese Sicherheit hast du im akademischen Bereich meist nur dann, wenn du habilitiert bist und einen Lehrstuhl an der Uni hast. Aber bis es soweit ist, bist du ende 30, Anfang 40. Vorher ist gerade im akademischen Bereich das Leben von Unsicherheit geprägt. Arbeitsverträge werden da nämlich nur befristet auf zwei bis drei Jahre, manche kriegen fünf Jahres Verträge. Mein Arbeitsvertrag ist sogar nur auf ein Jahr befristet, wobei ich das Glück habe, auf einer DFG-Stelle zu hocken und die Gelder für drei Jahre bewilligt wurden. Wenn du dann Glück hast, dann ist Geld vorhanden und du kannst verlängert werden, wenn nicht, dann haste Pech und darfst woanders hingehen, manchmal sogar in ein anderes Land (Auslandserfahrung ist, wenn man im akademischen Bereich weit kommen will mittlerweile sogar obligatorisch, zumindest in den Naturwissenschaften). Jobtechnisch ist man keineswegs abgesichert.
Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass Universitäten stellenweise nicht sehr familienfreundlich sind. Viele in meiner Arbeitsgruppe, ich eingenommen, fangen gerne mal frühs um acht an und arbeiten bis acht Uhr abends. Hinzu kommt oftmals Wochenendarbeit, in der Promotion kommst du in der Woche auf 50 Stunden aufwärts, als Postdoc sind es dann gerne 60 Stunden Arbeitszeit in der Woche, bezahlt wird dann im Verhältnis zur Arbeitszeit und der Tatsache, dass man studiert wird mit einem Vergleichsweise niedrigen Lohn, ich kriege 1100 Euro netto, wofür ich 50 Stunden, manchmal auch 60 Stunden die Woche arbeiten muss. Das Problem ist nicht die Karrieregeilheit vieler Akademiker, sondern die schlechten Arbeitsbedingungen.
Edit:
Zitat von DrummerNein ich konnte immer mit meinem Vater über das Thema reden und finde das auch gut so. Eltern sollten sich eben nicht nur auf die Schule verlassen, sondern selbst die Initiative ergreifen.
Wie schon gesagt es gibt für jedes Alter passende Bücher zu dem Thema.
Ja, DU konntest das vielleicht, aber das muss nicht für andere gelten. Gerade die Pubertät ist eine schwere Zeit für Kinder und Eltern, gerade weil die Kids erwachsen werden, dass aber oftmals schwer für die Eltern zu akzeptieren ist und die Teenagern sich dadurch unverstanden fühlen, existiert oftmals die Vertrauensbasis nicht, über so ein intimes Thema zu reden, gerade, wenn die Eltern selber nicht sonderlich offen gegenüber dem Thema Sex sind. Vertrauen ist nunmal eine Sache, die man nicht einklagen kann, oder was einfach so da ist, das muss man sich verdienen.
Zitat von DrummerIst aber ganz wichtig und traurig wenn Eltern das nicht übernehmen wollen. Es gibt viele kindgerechte Bücher die das übernehmen können und ich finde es wichtig sein Kind selbst aufzuklären, denn so kann es bei Fragen immer zu einem kommen.
Problem ist dann eben, wenn die Kinder abblocken, weil es ihnen unangenehm ist, darüber zu reden. Zudem lernt man die Handhabe von Verhütungsmitteln nicht aus Büchern, es sei, wenn es darum geht, was man bei der Pille alles nicht machen darf.^^
Zitat von AnemoneSiehe oben, es ist nicht immer das Kondom Schuld. Selbst wenn, hat das nicht viel mit unglaublich zu tun. Falsche Handhabung mit dem Kondom tut's dabei auch - und das kriegt man jetzt auch nicht zwingend bei der Aufklärung in der Schule beigebracht. Und wenn Kind zum Elternteil sagt "Das ist ok, ich wurde schon in der Schule aufgeklärt", dann ist damit das Thema auch vom Tisch, grad wenn die Kinder dann abblocken was das Thema angeht.
Irgendwo darf man aber die Verantwortung der Kids selber niemals vergessen. In meinen Augen müssen sich Eltern, Schule und man eben selber auch. Die Schule und die Eltern können dabei nur das Wissen vermitteln. Das richtige Überstreifen des Kondoms muss Man(n) eben selber am Corpus Delicti üben, das Mädel muss sich den Beipackzettel selber durchlesen und entsprechend darauf achten, genauso wie man dafür sorgen muss, dass man es eben nicht vergisst. Und wir reden ja bei Teenagern nicht von kleinen Kindern, wer die Schule besucht, der weiß, dass man durch Sex Kinder kriegen kann und wenn seitens der Schule nicht informiert wurde und es die Eltern nicht taten, der muss eben sich selber vorher informieren, gerade heutzutage ist das nicht schwer. Und gerade bei so einem Thema, wo man die Folgen 18 Jahre und mehr ausbaden darf, sollte man sich die Zeit schon nehmen, gerade, wenn man selber noch Jung ist.^^