Frauen im technischen Beruf

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  • Oh, danke für das Stichwort ^^


    Ich sehs bei den Ü-Eiern ähnlich wie Du, weil sie die gesamte beknackte Sch***ßunlogik hinter unserem Geschlechterdenken so wunderbar offenbaren.


    Man muss nämlich differenzieren zwischen Diskriminierung des Geschlechts und Diskriminierung der den Geschlechtern zugeschriebenen Eigenschaften.
    Während ich Alayia weitgehend Recht gebe, bei der Empfindung, dass Frauen immer noch häufig diskriminiert werden (und das häufig unbewusst), ists bei den Eigenschaften besonders perfide.


    Stellt euch vor, ihr steht in einem Kindergarten und seht 4 Kinder mit Spielzeug spielen.


    Ein Mädchen mit einer Barbie-Puppe.
    Ein Junge mit einem Bagger.
    Ein Mädchen mit einem Bagger.
    Ein Junge mit einer Barbie-Puppe.


    Wer ist der Exot?
    Eindeutig der Junge, der mit einer Puppe spielt, denn Mädchen, die mit Baggern spielen, gibts fast überall.
    Warum empfinden wir das als exotisch?
    Zum einen, weil man das halt nicht häufig sieht, ist klar. Aber dann stellt sich die Frage, warum sehen wir das nicht so häufig? Spielen Jungs wirklich so ungern mit Puppen, wie Mädchen lieber mit Baggern spielen? Klingt nicht sonderlich logisch.


    Die Antwort liegt wie so oft in der Erziehung. Wir klassifizieren Eigenschaften und Interessen als typisch männlich oder typisch weiblich, je nachdem, was sich in unserer Gesellschaft so herausgebildet hat. Mit der Natur oder dem genetischen Kontext hat das meistens nur verschwindend wenig zu tun.
    So werden technische Interessen Männern zugeschrieben, Kommunikation und Soziales Mädchen (soweit nichts neues). Wenn jetzt aber eine Frau männliche Eigenschaften entwickelt, sehen wir das als Aufwertung, also positiv. Sie braucht Spott eigentlich nur zu fürchten, wenn es zu viel, zu extrem würde.
    Ein Mann, der weibliche Eigenschaften zur Schau stellt, ist automatisch Zielscheibe für Gespött und Homophobe Kommentare, also werden diese weiblichen Eigenschaften als Abwertend wahrgenommen, wenn sie vom anderen Geschlecht übernommen werden.
    Ergo: Das Gender-Korsett aus Eigenschaften ist für Männer wesentlich enger geschnürt als das für Frauen, weil sie mit der Übernahme männlicher Interessen und Eigenschaften als aufgewertet und akzeptierter gelten. Deswegen ist das mit den Ü-Eiern so ein schönes beispiel: Dass das rosa Dingen "für Mädchen" gekennzeichnet ist, zeigt, dass überhaupt nicht im Ansatz mal angenommen wird, dass sich Jungs mit den eher weiblich behafteten Spielzeug auseinandersetzen wollen.


    Verwechselt das nicht mit der Diskriminierung des Geschlechts als solches! Das ist eine andere Schiene, die zwar parallel läuft, aber unter anderen Mechanismen funktioniert.
    Unsere Gesellschaft ist so derartig veraltet in ihren Vorstellungen und ihrer Moral, dass es mich gar nicht wundert, was heutzutage noch diskutiert werden muss. Wir müssen tatsächlich noch darüber diskutieren, ob Frauen Männerberufe ergreifen können. Wir müssen echt noch darüber diskutieren, ob Elternzeit auch für Väter wirklich sinnvoll ist. Willkommen im Denken von 1800 im Jahre 2014.



    Was das mit dem Thread zu tun hat:
    Wenn hier von der Diskriminierung von Frauen gesprochen wird, die technische Berufe ergreifen, ist das die geschlechtlich bedingte Diskriminierung. Generell habe ich aber das Gefühl, dass diese Diskriminierung weniger wird, außer bei Betrieben, in der wirklich sehr viele Männer und sehr wenig Frauen arbeiten. (Bei A.T.U. muss die Belästigung und Diskriminierung weiblicher Automechaniker wirklich ganz extrem sein). Wie gesagt - ich empfinde es eher so, dass ein Studium der MINT-Fächer inzwischen bei Frauen durchaus eher mit Respektsbekundungen verbinden wird (auch wenn man das nicht ganz zu unrecht schon wieder als positive Vorurteilsfällung bezeichnen könnte ;) ), im Gegenzug aber Männer, die Kindergärtner werden möchten, erst einmal mit dem Vorwurf der Pädophilie leben müssen. Oder als Friseur, wirst Du automatisch als Schwul abgestempelt, egal, ob Du einfach nur Spaß am Haare stylen hast und ansonsten Hetero-Pornos guckst.Womit wir wieder beim Diskriminieren der geschlechtlich zugeschriebenen Eigenschaften wären ;)

    Sie finden mich für gewöhnlich zwischen zwei Buchdeckeln, so ca. Seite 213 bis 345. Es ist der gemütlichste Platz für einen Bücherwurm, wo die Geschichte noch nicht vorbei ist und sich die Hauptpersonen schon anfühlen wie alte Bekannte.

    Einmal editiert, zuletzt von Silverchen () aus folgendem Grund: Für Gucky schlage ich dann noch mal die explizite Brücke zum Thema ;)

  • Ihr habt aber natürlich immer noch das eigentliche Thema hier im Hinterkopf? :huh:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Hmmm, ich habe jetzt in diesem Thread mehrfach etwas von Frauenquote gelesen...^^
    Muss dazu mal sagen, das ich es schon ziemlich erbärmlich finde, das es solche Quoten überhaupt gibt, oder geben muss. Egal in welchem Staat.
    Meiner Meinung nach stellt sich eine moderne Gesellschaft damit eher ein Armutszeugnis aus, als das sie damit irgendetwas positives erreicht.
    Ich weiß, ich höre mich an, wie eine Emanze, die ich aber beileibe nicht bin.
    Und diese ganzen Boys und Girls-Days sind für mein Dafürhalten eigentlich auch pädagogischer Unsinn...wäre nämlich alles nicht nötig, wenn die Rollenverteilung gleich von Haus aus anders liefe.
    Damit will ich nun keineswegs sagen, das Eltern ihrer Nachkommenschaft etwas aufzwingen sollen, was selbige für sich gar nicht wollen.
    Ein Umdenken in den Köpfen aller könnte wohl aber eher erreicht werden, wenn unser Nachwuchs dahingehend vermittelt bekäme, das ihm/ihr keine Nachteile entstehen, egal, wofür sie sich entscheiden. Ich finde einfach,das das die Aufgabe der erziehungsberechtigten Eltern ist und nicht die des Staates.
    Gottchen, ich drücke mich mal wieder umständlich aus....hoffe aber, das einigermassen verständlich ist, wie und was ich meine.^^


    Ja, ich gebe zu, ich habe in meinem ersten Post hier auch ganz schön auf die Tränendrüse gedrückt...von wegen, wie ungerecht die Welt doch ist...aber ist ja eigentlich auch nur zu verständlich, wenn man jahrelang immer nur vor eine Mauer der Diskriminierung rennt.
    Bin nämlich so gesehen auch nicht die "typische" Frau, die ganz und gar in Brutpflege und Haushalt aufgeht, welches ihr durch Rollenklischees einzig und allein zu gedacht ist und leider auch heute noch aufgezwungen wird.
    Nun ja, letztendlich mussten ich und wahrscheinlich noch viele andere Leidensgenossinnen uns eben diesem Rollendiktat beugen und eine "typisch weibliche" Ausbildung antreten, die wir für uns so nie angedacht oder vorgestellt hatten...wohl einfach nur, um überhaupt irgendeine Ausbildung zu haben, um im späteren Leben überleben zu können.


    Mal ganz blöd gefragt: Was qualifiziert denn einen Mann eher dazu einen technischen Beruf anzunehmen als eine Frau, die mindesten ebensoviel Ahnung durch Studium und/oder "Learning by doing" erworben hat? Sprich Praktikum oder einfach nur, weil sie dem Papa damals beim Basteln an der Familienkutsche geholfen hat und sich dabei ein klein wenig Knowhow angeeignet hat? ;)
    Denn bei einem technischen Beruf geht es ja nun nicht nur um die körperlichen Voraussetzungen, wie Motorik und physische Kraft. Obgleich selbige sicherlich auch eine Rolle dabei spielt, wenn vielleicht auch nur sekundär (sage ich jetzt einfach mal^^).


    Ok, wahrscheinlich habe ich mich jetzt gerade mal wieder ziemlich unbeliebt gemacht...hoffe aber, das ich nicht versehentlich jemandem auf den Schlips getreten bin.^^
    Wenn doch, dann schon jetzt ein dickes Sorry^^
    :pika: :pika:

  • Mal ganz blöd gefragt: Was qualifiziert denn einen Mann eher dazu einen technischen Beruf anzunehmen als eine Frau, die mindesten ebensoviel Ahnung durch Studium und/oder "Learning by doing" erworben hat? Sprich Praktikum oder einfach nur, weil sie dem Papa damals beim Basteln an der Familienkutsche geholfen hat und sich dabei ein klein wenig Knowhow angeeignet hat? ;)


    Grundsätzlich erstmal nichts. Mancher ist sogar von vornherein eher weniger qualifiziert, aus einem Grund, den du für Frauen bereits angesprochen hast:

    Nun ja, letztendlich mussten ich und wahrscheinlich noch viele andere Leidensgenossinnen uns eben diesem Rollendiktat beugen und eine "typisch weibliche" Ausbildung antreten, die wir für uns so nie angedacht oder vorgestellt hatten...wohl einfach nur, um überhaupt irgendeine Ausbildung zu haben, um im späteren Leben überleben zu können.


    Wobei man hier nicht allein das "Rollendiktat" ansprechen sollte, sondern auch die Tatsache, dass viele Jugendliche noch gar nicht so genau wissen, was sie machen wollen. Ich hätte meinen Beruf mit 16 zum Beispiel noch nicht so sicher gewählt, wie es heute der Fall ist. Da macht man unter Umständen einfach irgendwas. Geht man in ein Berufsbild, das nicht dem Rollenklischee entspricht, ist die Wahl wahrscheinlich bewusster getroffen worden, wer einfach nur irgendeine Ausbildung antritt, der wird sich vermutlich deutlich weniger Gedanken machen.
    Ein zumindest zeitweiliger Vorteil von Männern könnte die Förderung in der Kindheit sein. Jungs wird ja allgemein eine größere Begabung für Mathe und Naturwissenschaften zugesprochen. Wenngleich man dann nicht unbedingt bewusst Menschen in Rollenbilder drängt, so geschieht es doch unbewusst. Und sei es nur dadurch, dass dem Mädchen bei ner 4 gesagt wird "Ist ja nur Mathe", was womöglich dem Jungen eben nicht gesagt würde. Am Ende wird somit womöglich dank Vorbildung ein Verständnis gefördert, das später so nicht mehr hergestellt werden kann. Selffulfilling Prophecy eben, sag dem Kind nur oft genug, dass es Mathe nicht kann, dann wird es das nicht können.

  • Zitat von QueFueMejor

    Ich hätte meinen Beruf mit 16 zum Beispiel noch nicht so sicher gewählt, wie es heute der Fall ist.


    Deshalb rate ich jedem Schüler, einfach mal verschiedene Berufe zu testen. Da Praktikanten für Firmen ja unbezahlte Arbeitskräfte sind, kann man da viel probieren, wenn man nur möchte. Mehr als Nein sagen können die Firmen nicht und dieses eine Praktikum, was man von der Schule aus machen muss, kann da keine so große Hilfe sein. Selbstinitiative sollte da hoch im Kurs stehen, vor Allem um natürlich auch eigene Stärken und Schwächen zu erforschen und um eine kleine Auswahl zu haben.
    Deshalb mag ich diesen Girl´s Day denn gerade heutzutage würden bestimmt viele junge Mädels darüber nicht nachdenken. Und mit dem Zukunftstag, den es mittlerweile auch für Jungs gibt, wird da schon ein Schritt in die richtige Richtung ermöglicht.

  • QueFueMejor:


    Hoppla, ich habe tatsächlich nicht bedacht, das ja auch das starke Geschlecht ganz offensichtlich diesem Rollendiktat unterworfen wird... :blush: ...sorry, mein Fehler.


    Habe ebenfalls in meine Überlegungen nicht einbezogen, wie wandelbar und "launisch"(?) man in jungen Jahren ja noch ist.


    Und diese ganzen Boys und Girls-Days sind für mein Dafürhalten eigentlich auch pädagogischer Unsinn


    Falls das irgendwem übel aufgestoßen sein sollte (gebe ja zu, das sich das wieder ein bissel zu hart anhört ;) )...ich wollte damit eigentlich nur sagen, das der Zeitpunkt für diese Form der Bewusstseinserweiterung bei Jugendlichen, wohl doch ein klein wenig zu spät angesetzt ist.
    Wenn Eltern und generell Familien in ihrer Ganzheit, bereits den lieben Kleinen von Beginn an vorleben würde, das Mädels nicht zwingend Mami oder Omi beim Kochen und Putzen und Jungs nicht zwingend mit Papa und Opa das Auto reparieren helfen müssen , sondern das es durchaus auch malanders herum ginge, dann wären doch solche gut gemeinten Aktionen der Schulen oder anderer Einrichtungen gar nicht nötig.^^


    Selffulfilling Prophecy eben, sag dem Kind nur oft genug, dass es Mathe nicht kann, dann wird es das nicht können.


    Ich erlaube mir mal ganz dreist, dieses Zitat etwas hervorzuheben, weil ich finde, das es kurz und knapp das anspricht, was ich sagen wollte.
    Nur benötige ich dafür immer gefühlte drei Seiten. :rolleyes:


    Sicher wird man nicht jeden dazu bewegen können in diesen Dimensionen umzudenken...da es tatsächlich immer noch genügend Menschen gibt, die mit der Rolle in ihrem Leben zufrieden sind.^^
    Dann gönnen wir ihnen das Glück, so wie ich allen anderen anders gesinnten wünsche, das sie mit ihrer Wahl ebenso glücklich werden.^^


    :pika: :pika:

  • Wir Frauen gehören einfach nicht in solche Berufe, wir können ja nichteinmal richtig einparken geschweige denn Autofahren. Erst recht fehlen uns jedliche sinnvollen und logischen Gedankengänge abseits des Herdes, weshalb wir für Arbeit nicht geschaffen sind und deshalb auf ewig in die Küche verbannt gehören.

  • Zitat von Pika Pika

    Bin nämlich so gesehen auch nicht die "typische" Frau, die ganz und gar in Brutpflege und Haushalt aufgeht, welches ihr durch Rollenklischees einzig und allein zu gedacht ist und leider auch heute noch aufgezwungen wird.


    Und das ist das, was ich hier überhaupt nicht verstehe. Frauen fühlen sich heute noch immer von Rollenbildern bedroht, die gar nicht mehr aktuell sind und nicht mehr so stark oder kaum noch so ausgelebt werden wie früher.
    Solche Aussagen, dass man sich hervorheben muss, dass man nicht die typische Frau ist, auch wenn es die typische Frau gar nicht als solche gibt, ist tut mir leid... irgendwie so ein bisschen Sexismus von Frauen für Frauen gemacht.
    Wenn man selbst Mutter ist, sollte man doch noch mit 'n bisschen Stolz und vor allem Achtung gegenüber dieser Rolle begegnen, sie nicht mit Brutpflege herabwürdigen und nicht behaupten, man sei nicht drinnen aufgegangen. Das ist traurig. imo~


    Zitat von Pika Pika

    Wenn Eltern und generell Familien in ihrer Ganzheit, bereits den lieben Kleinen von Beginn an vorleben würde, das Mädels nicht zwingend Mami oder Omi beim Kochen und Putzen und Jungs nicht zwingend mit Papa und Opa das Auto reparieren helfen müssen , sondern das es durchaus auch malanders herum ginge, dann wären doch solche gut gemeinten Aktionen der Schulen oder anderer Einrichtungen gar nicht nötig.^^


    Nochmal: Klischees werden nicht besser, sondern nur noch billiger, wenn man sie nichts anderes tut als sie zu umdrehen. Das ist wie aufgewärmtes Essen. Schmeckt heute eklig, gestern nicht. =(


    Zitat

    Jungs wird ja allgemein eine größere Begabung für Mathe und Naturwissenschaften zugesprochen. Wenngleich man dann nicht unbedingt bewusst Menschen in Rollenbilder drängt, so geschieht es doch unbewusst. Und sei es nur dadurch, dass dem Mädchen bei ner 4 gesagt wird "Ist ja nur Mathe", was womöglich dem Jungen eben nicht gesagt würde. Am Ende wird somit womöglich dank Vorbildung ein Verständnis gefördert, das später so nicht mehr hergestellt werden kann. Selffulfilling Prophecy eben, sag dem Kind nur oft genug, dass es Mathe nicht kann, dann wird es das nicht können.


    Meine Oma hat immer behauptet und behauptet immer noch, ich müsse doch als Frau nähen und kochen können (bei zweitem stimm ich ihr mittlerweile zu, aber in der Form, dass jeder Mensch dazu in der Lage sein sollte gesund für sich zu kochen), ich kann's aber einfach nicht, obwohl mir immer eingeredet wurde, ich könnte es. Lustig ne =D
    Wir leben auch alle in einer Gesellschaft und Girlie X ist vom Klischee "Frauen sind nicht gut in Mathe" genauso betroffen wie Girlie Y, weil sie vom selben Gesellschaftsbild und denselben Medien geprägt werden, und trotzdem entwickelt Girlie X Interesse und Begabung darin.


    Zum Coldmirrorvid: Ja, ich kenn, aber omg, ist die Frau hysterisch und ... unlustig. .__.

  • Meine Oma hat immer behauptet und behauptet immer noch, ich müsse doch als Frau nähen und kochen können (bei zweitem stimm ich ihr mittlerweile zu, aber in der Form, dass jeder Mensch dazu in der Lage sein sollte gesund für sich zu kochen), ich kann's aber einfach nicht, obwohl mir immer eingeredet wurde, ich könnte es. Lustig ne =D


    Behauptet ja keiner, dass der Effekt zu 100% wirken würde. Dass beispielsweise die Wahrnehmung des Lehrers eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Schülers und seiner Fähigkeiten spielt, zeigt das Rosenthal-Experiment. Der Kern des Experiments:

    Zitat von Wikipedia

    Den Lehrern an den Schulen wurde vorgetäuscht, dass ein wissenschaftlicher Test mit den Kindern durchgeführt würde. Dieser Test sollte angeblich Kinder identifizieren, die kurz vor einem intellektuellen Entwicklungsschub ständen. Dies träfe auf 20 Prozent der Kinder zu. In Wirklichkeit wurden 20 Prozent der Kinder willkürlich ausgewählt. Ein Unterschied zwischen den besonderen und den gewöhnlichen Kindern existierte somit nur im Bewusstsein der Lehrer. Nach einem Jahr konnte festgestellt werden, dass die Kinder aus der Gruppe der „Aufblüher“ (orig. bloomer) ihren IQ viel stärker steigern konnten als Kinder aus der Kontrollgruppe. Der Effekt war bei Kindern der ersten und zweiten Klasse besonders stark. Die größten IQ-Gewinne wiesen die Schüler des mittleren Zuges der Oak School auf. Insgesamt konnten 45 Prozent der als „Aufblüher“ ausgewählten Kinder ihren IQ um 20 oder mehr Punkte steigern, und 20 Prozent konnten ihn gar um 30 oder mehr Punkte steigern. Interessant war, dass die IQ-Steigerungen bei den Kindern am stärksten waren, die ein besonders attraktives Äußeres hatten. Auffällig war weiterhin, dass der Charakter der so genannten „Aufblüher“ von den Lehrern positiver beurteilt wurde.


    Selbsterfüllende Prophezeiung funktioniert dann entsprechend auch umgekehrt. Ein weiteres Experiment von Claude Steele zeigte, dass bei einem Test, in dem Männer und Frauen erklärt bekamen, dass beim Test starke Geschlechtsunterschiede vorhanden wären, Frauen signifikant schlechter abschnitten als Männer, während dies nicht der Fall war, wenn diese Erklärung nicht erfolgte.
    Der von mir beschriebene Effekt ist also zweifelsfrei vorhanden. Und Vorurteile sind nunmal ein starker Einfluss auf selbsterfüllende Prophezeiungen. Dein Beispiel zeigt einfach nur, dass psychologische Effekte selten eine 100%ige Wirkung haben.

  • Nochmal: Klischees werden nicht besser, sondern nur noch billiger, wenn man sie nichts anderes tut als sie zu umdrehen. Das ist wie aufgewärmtes Essen. Schmeckt heute eklig, gestern nicht. =(


    Aufgewärmtes ist sicher auch nicht nach meinem Gusto, leider aber wohl unumgänglich, da ja der Großteil der Bevölkerung eben diese ollen Kamellen am Leben erhält.



    Wenn man selbst Mutter ist, sollte man doch noch mit 'n bisschen Stolz und vor allem Achtung gegenüber dieser Rolle begegnen, sie nicht mit Brutpflege herabwürdigen und nicht behaupten, man sei nicht drinnen aufgegangen. Das ist traurig. imo~


    Warum traurig? Ich tue doch nur das, was mir anerzogen wurde. ;D
    Aber ok, Spaß beiseite.


    Damit wollte ich nur mal darauf hinweisen, das Stolz und Achtung vor dieser Rolle nicht nur die betroffenen Frauen pflegen sollten.
    Leider ist es in der Realität aber doch so, das genau dieses Rollenbild ständig aufs Neue von der Mehrheit der Allgemeinheit herabgewürdigt wird.
    Wie soll Frau denn da noch Achtung vor sich selbst entwickeln? Geschweige denn Versuche starten, aus eben diesem Rollenbild auszubrechen und woanders Anerkennung zu finden?
    Aber im Grunde können Frauen ja offensichtlich anstellen was sie wollen, in den Augen anderer ist es anscheinend sowieso nie richtig.
    Nun soll man ja nicht sein Leben darauf ausrichten, es anderen in jedem Falle recht zu machen....aber das ist ja leider die gängige Erwartungshaltung gegenüber dem weiblichen Geschlecht.
    Auch wenn es jetzt nach Emanze klingt: Männer haben es im Leben in vielen Dingen ungleich einfacher als Frauen.
    Letztere müssen ihrem Umfeld nämlich ständig beweisen, das sie es auch wert sind.
    Geht in meinen Augen so gar nicht. Das ist Sexistisch!


    Letzten Endes sind sowohl Männer als auch Frauen Menschen, die das Recht haben respektvoll behandelt zu werden. Egal welchen Status sie gerade innehaben.Sowohl charakterlich als auch äußerlich.



    :pika: :pika:

  • Heute war Girl´s Day :)


    Ich muss ehrlich sagen, dieses Jahr war mit Abstand das Beste Jahr. 5 Mädchen waren da, im Alter von 12-16, also schon die, ich sag mal, reiferen.
    Sie waren durch die Bank weg alle interessiert, hatten Spaß und waren am Ende begeistert. Sie waren vor Allem auch vorbereitet und hatten Hoffnungen, die wir erfüllen konnten. Dazu gehörten einmal zu löten und auch mal große Maschinen in Action zu sehen sowie einen Laserstrahl betrachten zu können.
    Wir haben eine Lötübung mit Ihnen gemacht, eine Farbwechsel LED auf der man eine Kerze platziert. Das fanden sie klasse, denn so haben sie etwas vollbracht, etwas gelernt und was Schönes zum Angeben für zu Hause. Ich habe Ihnen auch mein Reich, die Werkstatt vorgestellt. Auch diese fanden sie super, die Maschinen und die Werkzeuge haben sie staunen lassen, der 25er Bohrer kam wieder als Bestes an :assi:


    Es war für mich ein tolles Gefühl zu sehen, dass ich Andere begeistern kann und das mit so einfachen Mitteln. Ich glaube, dass hat diesen Berufszweig in ein anderes Licht gerückt und wird morgen in der Schule für viel Gesprächsstoff sorgen. Allein schon deshalb werde ich auch nächstes Jahr wieder mein Bestes geben :)

  • Was haltet ihr generell von Technischen Berufen für Frauen?
    Ich finde es gibt da keinen Unterschied. Man müsste zwar körperliche Vorraussetzungen als Frau erfüllen, aber ich wüsste nicht, warum es so sein sollte, dass Frauen nicht soeinen Beruf ausüben sollten.


    Haltet ihr die Aktion Girl´s Day für eine gute Idee?
    Ich finde es schon ganz gut, dass die Mädchen sich da umschauen können, was für Berufe noch so in die engere Auswahl kommen. Ich würde sowass ja auch mitmachen, wenn man einen guten Beruf für später sucht.

  • Dann geb ich auch mal meinen Senf dazu :<

    Was haltet ihr generell von Technischen Berufen für Frauen?
    Find ich toll, ich brauche solche Abwechslung und keinen langweiligen Bürojob.


    Könnt ihr euch als Frau vorstellen, einen Technischen Beruf zu erlernen?
    Bin gerade dabei ;)


    Haltet ihr die Aktion Girl´s Day für eine gute Idee?
    Ja, weil wir an meiner Schule von 1500 Schülern nur ca 70 Mädchen haben, und die sich dabei besser kennenlernen.

    Wie bist du auf deinen Technischen Beruf gekommen?
    Hatte als ich ganz jung war immer mehr Interesse am technischen Werken als am textilen Werken in der Grundschule. Habe mich auch immer schon für sowas interessiert.


    Wie schwer ist es für dich, dich in einem Technischen Beruf mit vielen Männern zu behaupten?
    Nein.

  • Was haltet ihr generell von Technischen Berufen für Frauen?
    Jeder sollte des mache, was ihm am meisten Spaß macht. Haben auf der Wache auch Frauen und sind gute Kolleginnen. Finde es immer sehr schade das sich so wenig Frauen für die Feuerwehr interessieren. Es gibt sogar Kampagnen zu dem Thema um Mädels in die Feuerwehr zu bekommen.


    [Blockierte Grafik: http://www.soelden.de/var/soelden/storage/images/media/bilder/feuerwehr/feuerwehr_frauen/9743-1-ger-DE/feuerwehr_frauen_my_xlarge.jpg]



    Im Grunde ist es egal ob ein Mann oder eine Frau die Arbeit macht, es kommt auf das Ergebnis an. Das Frauen dann Mannsweiber sind oder Männer schwul ist ein Klischee. Mir ist es egal mit wem ich arbeite, das ist nicht wichtig. Ich muss ich bei der Arbeit auf meine Kollegen verlassen können, das Geschlecht, wie auch alles andere Hautfarbe, Nationalität Religion, Einstellung ect.. haben hier absolut nichts zu suchen.
    Gehe ich in ein brennendes Haus, dann weiß ich, egal wer da ist, ich muss mich verlassen, das mein Kollege mir besteht und wir im Notfall sicher aus dem Gebäude kommen.


    Haltet ihr die Aktion Girl´s Day für eine gute Idee?
    Findet bei uns auch einmal im Jahr statt. Ich weiß jedoch nicht deren Auswirkung, aber ab es sind auch mal Mädels dabei die in der Jugendwehr sind. Ich kann mir nicht so vorstellen, das durch einen Tag Mädchen sich gleich für den Beruf interessieren, eher könnte ich mir vorstellen das einige in die Jugendfeuerwehr gehen. Es ist wichtig das es auch Nachwuchs in den freiwilligen Wehren gibt.
    Wer in die Berufsfeuerwehr will, hat Schichtdienste, 24 Stundendienst, muss an Feiertagen und Wochenende arbeiten, ich weiß nicht ob das viele Mädchen wollen. Zudem brauchen sie auch eine handwerkliche Ausbildung und Berufserfahrung. Die Aufnahmeprüfung ist auch nicht einfach.


    Ich begrüße jedes Mädchen, das sich entschließt zur Feuerwehr zu kommen und die Aufnahme schafft.

  • So, ich schieb das Thema mal nach oben, denn am Donnerstag ist es schon wieder so weit, der Girl´s Day wird statt finden.


    Dieses Jahr sollen bei uns 6 Mädchen im Alter von 13-16 vorbei schauen, bin gespannt, ob sie auch so interessiert sein werden, wie die Mädels letztes Jahr. Sie werden bei uns löten, ihr Werk mit nach Hause nehmen und sich die Firma in Ruhe anschauen. Ich werde sie durch die Werkstatt führen und ihnen zeigen, wie man lötet :D


    Wird jemand von Euch auch mit dem Girl´s Day in Berührung kommen?

  • Weil ich eben durch Fußball darauf gekommen bin. Ich finde es sehr unfair, wenn Männer ein Problem damit haben, das es auch Frauen gibt, die Fußball spielen oder bei den Jungs sogar pfeifen. Das geht die doch gar nichts an, was andere beruflich oder privat machen. Es gibt sogar Fußballmannschaften, die von einer Frau trainiert werden und umgekehrt.
    Eine Schiedsrichterin hat doch genau die selben Prüfungen und Scheine abgelegt, wie ein Mann. Und auch Fußball spielen Frauen nicht anders als Männer.
    Wie seht ihr das?




    @Sunlight
    Kannst du das Thema nicht vl ändern, das auch über Männer in Frauenberufen geschrieben werden kann bitte? Und Frauen in Männerberufen allgemein?Eine Berufsmusikerin die Schlagzeug spielt, ist ja nicht in einem technischen Beruf.

  • Frauen in technischen Berufen ...
    - kommen selten vor
    - das sage ich aus eigener Erfahrung
    - nicht zu selten, denn was jeder aus seinem Leben macht, ist ihm überlassen
    - haben in meinem eigenen Job weniger Ahnung als Männer
    - sollte es öfter geben, damit dem männlichen Auge mehr geboten wird
    - wodurch die Männer dann, sofern nicht abgelenkt, besser zum Ziel kommen respektive motivierter sein könnten


    Ein paar wenige Frauen habe ich im Job, eine Kollegin musste vor geraumer Zeit gehen, da sie nach der Ausbildung nicht übernommen wurde. Da lässt sich schon an eine billige Arbeitsmaschine denken.


    Von Frauenquoten halte ich gar nichts und eine solche widerspricht sich selbst: Frauen gleich berechtigt machen. Wenn sie nur durch so eine Druck-Regelung hineinkommen, torpediert das den Gedanken, eine Anstellung zu finden wegen echtem Können und nur(!) hierdurch. Diese Kritik bezieht sich nicht nur auf Technikberufe.


    Wobei Technikberufe enorm breit gefächert ist: Informations-Technik (IT), Holz-Technik etc. Da versteht durchaus jeder was anderes drunter, so hieß ein Schulfach bei mir damals mal Technik, es war aber kein IT, sondern vielmehr Holz-Kram, technisches Zeichen per Geodreieck und ähnlicher aus meiner Sicht langweiliger Kram. War enttäuscht, als ich erfuhr, worum es dabei tatsächlich inhaltlich geht. Und war darin sehr mies. Die meisten weiblichen Personen meines Kurses konnten das alles besser...(selbst wenn ich zu dem Zeitpunkt schon ne Brille gehabt hätte, wegen deren Fehlen ich auf der Tafel nichts erkennen konnte)

  • - sollte es öfter geben, damit dem männlichen Auge mehr geboten wird

    Genau, denn das sollte immer das Ziel sein nicht wahr? :)


    Da musste ich gerade wirklich lachen haha


    Damit der Post nun aber nicht so völlig inhaltslos ist würde ich gern fragen, was du beruflich machst - wenn du das denn sagen möchtest.


    Das Wissen dabei natürlich eine Voraussetzung sein sollte, ist in jedem Beruf so und wenn du da leider bisher nur die Erfahrung gemacht hast, mit unfähigen Frauen zu arbeiten, ist das wirklich schade. Frauenquoten an sich finde ich so zwiegespalten, einfach weil man sich eine Zugehörigkeit zu einer Firma durch Leistung erarbeiten sollte und nicht, weil man gut für eine Quote ist. Auf der anderen Seite würden viele Firmen wahrscheinlich sonst gar nicht erst anfangen, gleiche Chancen zu verteilen.


    Technik ist ja auch Handwerk, ich würde da nun spontan nicht an IT denken, was ja überwiegend doch eher Programmierung ist bzw. sich mehr da hin entwickelt hat.

  • - sollte es öfter geben, damit dem männlichen Auge mehr geboten wird

    Wow, schon lange nicht mehr eine derart oberflächliche Bewertung gelesen. Druck dir ein Bild von irgendeinem Playbunny aus wenn du Brüste und Hintern sehen willst, also ehrlich.


    Frauenquoten sehe ich auch kritisch, vor allem in technischen Berufen. Keiner weint herum, es soll eine Männerquote in Kitas und Grundschulen geben, da denken die meisten Eltern doch viel wahrscheinlicher "eeh Kerl als Erzieher, der ist bestimmt pädo!!!!". Wenn eine Frau Spaß an einem technischen Beruf hat, soll sie ihn ausüben, aber dieses gezielte Erzwingen, was heutzutage immer mehr Masche wird, gefällt mir gar nicht. Warum sollen die Kids in den Schulen denn Programmieren als Hauptfach bekommen? Warum nicht "Kochen" oder "Haushalt" oder "Wie finanziere ich meinen Lebensunterhalt"? Nur weil Deutschland auch endlich bemerkt, dass das 21. Jahrhundert angefangen hat? Technische Berufe sind nicht der einzige Arbeitsbereich, den es gibt, Einblicke sollten in alle Felder ermöglicht werden und nicht nur die IT.


    Aber zurück zum Thema. Ich gehöre zu den "Frauen im technischen Beruf" und bin zwischen acht Männern das Huhn im Korb meiner Abteilung. In meiner Ausbildungsklasse waren 23 Azubis, davon zwei Frauen. Hat man als Frau kein dickes Fell, sollte man sich zumindest eine Ausbildung in dem Bereich zweimal überlegen, denn es ist ein massiver Unterschied ob man in einer gemischten Klasse, einer überwiegend weiblichen oder männlichen unterrichtet wird. Nicht falsch verstehen, ich will hier keinen Mann als vulgären Mobber darstellen, der Umgang untereinander ist schlichtweg ein anderer und wenn man als Frau in dieses "Territorium" eindringt, muss man auch ein wenig einstecken können. ^^ Ich denke mal, umgekehrt in den "typischen" Frauenberufen sieht das ähnlich aus.
    Es hat eine Weile gedauert bevor ich mich für diesen Weg entschieden habe und bereue es nicht, ich kann mir gut vorstellen derartiges den Rest meiner beruflichen Laufbahn zu machen (zumindest bisher). Ich bin viel unterwegs, bin an den (für mich) spannenden Orten anwesend und habe zwar eine unterbezahlte, aber dennoch wichtige Rolle am Ablauf des gesamten Unternehmens. Ohne meine Abteilung würde hier nichts laufen, das ist eine Tatsache die sich diese Woche wieder bestätigt hat (Stromausfall haha).
    Würde ich andere Frauen dazu ermutigen, ebenfalls einen technischen Beruf auszuüben? Jein. Gerne erzähle ich Interessierten, was mich an meinem Job begeistert, warum ich ihn mache und wie ich dorthin gefunden habe. Aber jemanden dazu überreden, sich damit zu befassen, würde ich nicht. Meine Mutter ist Erzieherin und somit quasi ein Gegenstück zu meiner beruflichen Entscheidung, denn ich hocke lieber vor dem PC; mit Kindern kann ich absolut nichts anfangen. Wer unschlüssig ist, was er oder sie später machen will, soll einfach in mehrere Bereiche reinschnuppern. Mit Zwang jemandem einen bestimmten Beruf aufzudrücken halte ich hingegen für falsch, der Mensch ist immerhin ein Individuum mit verschiedenen Interessen.

  • Frauenquoten sehe ich auch kritisch, vor allem in technischen Berufen. Keiner weint herum, es soll eine Männerquote in Kitas und Grundschulen geben, da denken die meisten Eltern doch viel wahrscheinlicher "eeh Kerl als Erzieher, der ist bestimmt pädo!!!!".

    LOL das wünschen sich sogar sehr viele, es wird nur nicht zu so einem großen Thema gemacht, weil gar nicht daran gedacht wird, dass es da eine Änderung geben sollte. Denn ja, es ist ein Thema, das die Massen teilt. Kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es Kitas gibt, die unbedingt einen Mann im Team haben wollen, weil Männer schlichtweg ganz anders arbeiten als Frauen in diesem Bereich. Andere Kitas (vor allem die ganzen u3-Kitas) wollen auf der anderen Seite auf gar keinen Fall Männer, weil die Eltern das dann auch nicht wünschen, weil sie genau das denken, was du ansprichst. Was schlichtweg eine Unverschämtheit darstellt, denn solche Statistiken sind noch immer wegen viel zu vieler Vorurteile (Frauen missbrauchen ein Kind?! Niemals! So etwas tun fast nur Männer in dem Beruf!).
    Aber wegen genau solcher Ansichten wird diese Berufsgruppe auch weiterhin absolut unterbesetzt sein und Kitas und Tageszentren werden weiterhin vergeblich nach männlichen Fachkräften suchen. Und das ist ein Defizit, das anders als bei zu wenigen Frauen in technischen Berufen dafür sorgt, dass sich ein Teufelskreis (als Mann kannst du gar nicht mit Kindern arbeiten wollen! Außer du bist schwul ;;;)) bildet, der noch immer kaum durchbrochen wird.
    Das wirkt sich auf die Erziehung der Kinder aus. Und auf dieses absolut lächerliche Bild, dass Männer nicht sozial und Frauen nicht technisch arbeiten können. Die müssen doch auf die Kinder aufpassen!


    Aber ansonsten fällt halt immer wieder auf, wie hoch die Initiative ist, Frauen in technischen Berufe zu bringen und persönlich kenne ich (interessanterweise durch die Arbeit – denn ich bin ja einer dieser komischen Männer, die mit Kindern arbeiten) viele Frauen, die als studentische Kräfte in Ingenieursbüros arbeiten und die ganzen Berechnungen machen (Bauingenieurin); grundsätzlich einige Ingenieurinnen; aber auch so: Eine Freundin von der Schule damals ist Mechatronikerin geworden; die Frau meines damaligen Klassenlehrers war (und ist?) Stahlgießerin.
    Natürlich sind das noch immer nicht ansatzweise 50% (und es würde mich wundern, wenn man dazu jemals käme), aber es werden immer mehr. Und dafür braucht es keine Frauenquote (wie soll man die erfüllen? Ist ja anders als bei Firmen, die viele kompetente Frauen angestellt haben, aber weniger kompetente Männer befördern - da gibt es die nötige Anzahl Frauen, die zum Erfüllen der Quote überhaupt nötig sind), sondern einfach mal ein bisschen mehr Offenheit gegenüber der jeweiligen Geschlechtsminderheit im Beruf.
    Und das dann auch ohne die ganzen Vorurteile, die diese Minderheiten erdulden müssen.