Rache

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  • Ist etwas, was man für sich wissen muss. Ob man die Last mit nimmt, die durch Selbstjustiz entsteht.
    Es sind zwei verschiedene Dinge, jetzt vor'm Pc zu sitzen und seinen Standpunkt darzulegen. Sollte es wirklich zu so einem Verlust kommen, kann sich auch die Person ändern die den Schmerz davongetragen hat. Und imo hat z.B. ein Vater, dessen Kind ermordet wurde, das Recht auf Rache. Es ist seine Gerechtigkeit. Und gegen sowas kann ich auch nicht sein. Auch wenn ich's nicht direkt befürworte, indem ich sage, man muss es machen. In diesem Fall entscheidet man sich für diesen Weg. Er kann falsch sein, aber für mich nicht verwerflich.

  • Natürlich bedarf Selbstjustiz an sich immer einer Abwägung hinsichtlich Moral und Recht. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich bereits geschrieben, dass ich Rache prinzipiell billige, solange


    a) sie lediglich in dem Ausmaß ausgeübt wird, wie auch den Geschädigten selbst Leid widerfahren ist,
    b) sie erst dann zum Einsatz kommt, wenn Justiz und andere höhere Instanzen versagt haben und
    c) nicht zusätzlich zu einer bereits verhängten Strafe ausgeübt wird (soll heißen, dass man nicht jemanden zusammenschlägt, der bereits zehn Jahre hinter Gittern verbracht hat).


    Ansonsten finde ich es halt ungerecht, wenn Rächer dieselben Konsequenzen davonzutragen haben wie der "wirkliche" Täter/Schuldige. Beispiel:


    Ein Mann misshandelt ein Baby, vergewaltigt es und bringt es anschließend auch noch um. -> Lebenslange Haft
    Ein anderer Mann bringt den Täter um. -> Lebenslange Haft


    Da sollte man schon berücksichtigen, welche Hintergründe hinter den beiden Taten stecken. Natürlich ist Körperverletzung oder gar Mord einfach nicht menschenrechtlich vertretbar. Aber man sollte diese Verbrechen anders ahnden, wenn sie von Rächern und der von der Allgemeinheit als solche empfundene Moral wegen begangen wurden.

    Bin auf der Suche nach Freundescodes von Animal Crossing: New Leaf-Spielern schickt mir doch eine PN :)


    Stahl-Safari mit Flunkifer, Forstellka und | Bronzong ----- PN an mich (FC: 4828 - 5886 - 1305, 3DS-Name: Florian)


    --- Im Sommer ärgere ich mich über schwüle Hitze, Schweißausbrüche, Fliegen, Spinnen und andere Insekten und wünsche kältere Jahreszeiten herbei;
    Im Winter ist mir kalt, ich habe raue Haut und liege mit Fieber im Bett und will endlich wieder ins Freibad! ---

  • [align=justify]»Aber für mich nicht verwerflich« - Du sagst es. »Gerechtigkeit« variiert je nach Betrachter und in diesem Punkt ist »Recht« diesem weit voraus. Die Gedanken und das Gedankengut, die unser und jedes Rechtssystem auf der Welt geschaffen und geformt haben, sind älter und erfahrener als es eine einzige Person in ihrem Leben werden könnte, zumal sie in jedem Fall unparteiisch sind/sein sollten, was bei rohen Vergeltungsschlägen nie der Fall ist. Noch dazu ist Rache unpräzise. Finde ich damit meinen Frieden? Erziele ich die gewünschte Wirkung? Strafe ich härter, als es mir selbst angetan wurde? Welche Unschuldigen leiden ebenfalls darunter? Deswegen ist Rache als Rechtfertigung ungeeignet für eine Gesellschaft und man riskiert nur eine Spirale der Gewalt.

    [font=Berlin sans fb]Da sollte man schon berücksichtigen, welche Hintergründe hinter den beiden Taten stecken. Natürlich ist Körperverletzung oder gar Mord einfach nicht menschenrechtlich vertretbar. Aber man sollte diese Verbrechen anders ahnden, wenn sie von Rächern und der von der Allgemeinheit als solche empfundene Moral wegen begangen wurden.

    Bitte was? Das ist tiefstes Mittelalter, was du hier als fähige Justiz darstellst. Ein Mörder ist ein Mörder und wenn er noch ein Baby misshandelt und vergewaltigt hat (Warum pickst du eigentlich so einen Fall heraus?), gibt es eben keine härteren Strafen als Lebenslänglich, was zufälliger- und berechtigterweise auch die Strafe seines potenziellen Rächers wäre. Wie willst du denn deine sogenannte »von der Allgemeinheit als solche empfundene Moral« vertreten? Muss der Staat dann bei jedem Fall von Rache Wahllokale einrichten, oder überlassen wir das den Richtern, die ja gerade nach deiner eigenen Aussagen im Namen des Rechts »versagen«?
    Ich will noch anmerken, dass nach dem a-b-c-Kriteriensieb über mir 9/11 als berechtigte Rache vollkommen vertretbar gewesen wäre.

  • Ein anderer Grundgedanke: Du weißt, dass dieser Mensch für den Tod eines dir sehr wichtigen Menschen (Mutter, Vater oder ähnliches) verantwortlich ist, doch die Justiz kann ihn wegen der mangelnden Beweislage nicht drankriegen. Er kommt einfach so davon. Wie würdest du dich dann fühlen? Zu wissen, dass der Mörder deiner Mutter, der Vergewaltiger deiner Schwester, der Mensch, der deinen Bruder ins Koma geprügelt hat, ungestraft davongekommen ist, sich weiter seines Lebens erfreut, draußen rumläuft und Gründe findet zu lachen? Eine wiederum andere Situation. Du weißt, dass er es war, die Justiz kann ihn aber nicht drankriegen. Was wäre dann in deinen Augen Recht und Gerechtigkeit? Was wäre in deinen Augen dann fair? Wie würdest du Moral und Recht dann abwägen? Was hätte dieser Mensch deiner Meinung nach dann verdient? Würdest du es hinnehmen und akzeptieren, weil die Justiz versagt hat? Denn wenn sie versagt, hat dieser Mensch Glück gehabt?


    Ähnlich wie es sich damit verhält, dass so ein Mensch mit einem "blauen Auge" davon kommt, und mit einem guten Anwalt und falscher Reue der Mord zur fahrlässigen Tötung mit geminderter Schuldfähigkeit wird? Auch die Justiz kann nicht vollkommen objektiv sein und entscheidet nach eigenem Gefühl, nach Argumenten und Beweisen. Sogar wenn es heißt, einen Mörder freizulassen, vor den Augen der angehörigen.

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  • Ein anderer Grundgedanke: Du weißt, dass dieser Mensch für den Tod eines dir sehr wichtigen Menschen (Mutter, Vater oder ähnliches) verantwortlich ist, doch die Justiz kann ihn wegen der mangelnden Beweislage nicht drankriegen. Er kommt einfach so davon. Wie würdest du dich dann fühlen? Zu wissen, dass der Mörder deiner Mutter, der Vergewaltiger deiner Schwester, der Mensch, der deinen Bruder ins Koma geprügelt hat, ungestraft davongekommen ist, sich weiter seines Lebens erfreut, draußen rumläuft und Gründe findet zu lachen? Eine wiederum andere Situation. Du weißt, dass er es war, die Justiz kann ihn aber nicht drankriegen. Was wäre dann in deinen Augen Recht und Gerechtigkeit? Was wäre in deinen Augen dann fair? Wie würdest du Moral und Recht dann abwägen? Was hätte dieser Mensch deiner Meinung nach dann verdient? Würdest du es hinnehmen und akzeptieren, weil die Justiz versagt hat? Denn wenn sie versagt, hat dieser Mensch Glück gehabt?

    Es spielt überhaupt keine Rolle, was ich dabei denke, weil ich in so einem Moment nicht fähig bin, Urteile im Sinne der Gerechtigkeit zu fällen. Wenn ich dann den Menschen töte, der mir mein gesamtes näheres Umfeld zerstört hat, dann schade ich damit seinen Angehörigen und je nach Empfinden ist es für sie die Ungerechtigkeit. Dementsprechend wäre es nichts anderes als gerecht, mich zu töten. Genau da liegt die Spirale der Gewalt.
    Erwartest du von der Tochter des Mörders meiner Familie etwa, dass sie sich eingesteht »Nicht so schlimm, mein liebender Vater war ja zum Glück ein verrückter Serienkiller, den ich gar nicht rächen muss.«?


    [font=Berlin sans fb]Ähnlich wie es sich damit verhält, dass so ein Mensch mit einem "blauen Auge" davon kommt, und mit einem guten Anwalt und falscher Reue der Mord zur fahrlässigen Tötung mit geminderter Schuldfähigkeit wird? Auch die Justiz kann nicht vollkommen objektiv sein und entscheidet nach eigenem Gefühl, nach Argumenten und Beweisen. Sogar wenn es heißt, einen Mörder freizulassen, vor den Augen der angehörigen.

    Das »Gefühl« bedeutet aber psychologische Gutachten von Leuten, die etwas davon verstehen.


    Divinios: Den Vorteil, den die Justiz aber besitzt, habe ich auch bereits aufgeführt. Ein Mensch macht mehr Fehler als drei Jahrtausende an Menschen, die unser Bild von Gerechtigkeit bestimmt haben, vor allem wenn es ihn selbst betrifft. Man darf jemandem, der sich von seiner Wut zu sehr blenden lässt, keine Entscheidung über Leben und Tod zumuten. Wenn du hier eher Empathie herstellen willst, als mich von Selbstjustiz zu überzeugen, finde ich das okay und habe es jetzt verstanden, aber meiner Meinung nach kann niemand, der Rache zu brauchen glaubt, sie im Sinne der globalen Gerechtigkeit verüben.

  • a) sie lediglich in dem Ausmaß ausgeübt wird, wie auch den Geschädigten selbst Leid widerfahren ist,
    b) sie erst dann zum Einsatz kommt, wenn Justiz und andere höhere Instanzen versagt haben und
    c) nicht zusätzlich zu einer bereits verhängten Strafe ausgeübt wird (soll heißen, dass man nicht jemanden zusammenschlägt, der bereits zehn Jahre hinter Gittern verbracht hat).


    Das Hauptproblem an diesen Thesen ist, dass Rache emotional ist. Daraus folgt für deine Punkte:
    a) Das Ausmaß des eigenen Leides bzw eher das für den, den man rächen möchte, wird mit Sicherheit viel größer eingeschätzt, als man es tatsächlich zutreffend wäre. Dementsprechend wird das Ausmaß der Rache weit über dem liegen, was der Täter tatsächlich zugefügt hat. Da hat man ganz leicht üble Folterphantasien der Rächer. Um das vertreten zu können, muss man schon ein verqueres Bild von Gerechtigkeit haben.
    b) Da viele noch Auge um Auge im Kopf haben, wird mangels Todesstrafe bei jedem Mord Justizversagen vorgeworfen werden. Da man in Deutschland eine Resozialisierung anstrebt, kann quasi jeder Verbrecher in Deutschland als zu lasch bestraft angesehen werden, wenn man lieber Auge um Auge hätte. Wer rächen will, für den hat die Justiz IMMER versagt.
    c) Siehe b: Da jede Strafe eh zu wenig ist, glaubt der Rächer sich als wirklicher Bestrafer, da "das bisschen" ja keine Strafe war.


    Ansonsten finde ich es halt ungerecht, wenn Rächer dieselben Konsequenzen davonzutragen haben wie der "wirkliche" Täter/Schuldige.


    Interssant, dass bei den Tätern der Ursprungstat immer von brillanten Anwälten und Richtern, die Minimalstrafen aussprechen, ausgegangen wird, bei den Rächern soll dann offenbar nur eine Flachpfeife eines Anwalts da sein und die Richter erteilen dann sowieso Höchststrafe.


    Ein Mann misshandelt ein Baby, vergewaltigt es und bringt es anschließend auch noch um. -> Lebenslange Haft
    Ein anderer Mann bringt den Täter um. -> Lebenslange Haft


    Wie die Litschi schon sagte: Es sind immer diese extrem emotional aufgeladenen Beispiele. Warum ein Baby? Ist es nicht schlimm genug, wenn erwachsene Männer und Frauen vergewaltigt, misshandelt und getötet werden? Würde bitte IRGENDWER mal an die Kinder denken?


    Du weißt, dass dieser Mensch für den Tod eines dir sehr wichtigen Menschen (Mutter, Vater oder ähnliches) verantwortlich ist, doch die Justiz kann ihn wegen der mangelnden Beweislage nicht drankriegen.[...]Du weißt, dass er es war, die Justiz kann ihn aber nicht drankriegen.


    Ausgebildete Ermittler können nicht beweisen, dass er es war, aber DU bist natürlich derjenige, der es weiß. Völlig logisch. Wahrscheinlich wird fast jeder glauben, dass er "weiß", wer der Schuldige ist. Aber das hat mit tatsächlichem Wissen nichts zu tun.

  • Wenn ich dann den Menschen töte, der mir mein gesamtes näheres Umfeld zerstört hat, dann schade ich damit seinen Angehörigen und je nach Empfinden ist es für sie die Ungerechtigkeit. Dementsprechend wäre es nichts anderes als gerecht, mich zu töten. Genau da liegt die Spirale der Gewalt.
    Erwartest du von der Tochter des Mörders meiner Familie etwa, dass sie sich eingesteht »Nicht so schlimm, mein liebender Vater war ja zum Glück ein verrückter Serienkiller, den ich gar nicht rächen muss.«?


    Warum? Wenn ich von dieser Auge um Auge... Sache ausgehe, dann ist ja im Moment der verübten Rache sozusagen ein "Gleichstand" hergestellt, der nicht weiter gerächt werden muss/darf. Etwas anderes wäre, wenn dieser Rächer in seiner Wut noch weitere Menschen getötet hätte.
    Abgesehen davon gibt es tatsächlich Angehörige, die ganz sicher einen verrückten Serienkiller (ums mal mit deinen Worten zu sagen) nicht würden rächen wollen bzw. auch garnichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!


  • Warum? Wenn ich von dieser Auge um Auge... Sache ausgehe, dann ist ja im Moment der verübten Rache sozusagen ein "Gleichstand" hergestellt, der nicht weiter gerächt werden muss/darf. Etwas anderes wäre, wenn dieser Rächer in seiner Wut noch weitere Menschen getötet hätte.


    Nun funktioniert Rache bekanntlich nicht rational. Für den Rächer mag der Gleichstand für Auge um Auge hergestellt sein. Aus Sicht der Angehörigen desjenigen, an dem sich gerächt wurde, kann das anders aussehen. Schuld war ja eigentlich nicht bewiesen und möglicherweise Irrtum und überhaupt und so weiter. Dementsprechend ist für diese dann Rache für diese Rache gerechtfertigt.
    Wie Rache funktioniert, sieht man schon an Kindern: A schlägt B, B schlägt zurück, A meint natürlich, dass B viel doller zugeschlagen hat, als A und haut nochmal zu.

  • Zitat

    Erwartest du von der Tochter des Mörders meiner Familie etwa, dass sie sich eingesteht »Nicht so schlimm, mein liebender Vater war ja zum Glück ein verrückter Serienkiller, den ich gar nicht rächen muss.«?


    Ja, weil ich auch noch etwas anderes als Hass für meinen Vater empfinden würde wenn sich herausstellt, dass er ein Serienkiller ist (Sarkasmus ende). Ich hätte nicht nur Verständnis für die Rache der Angehörigen, nein, ich hätte es meinem Vater gegönnt die Verdiente Strafe, sei es Knast, etc. zu kriegen. Wie könnte ich meinem Vater noch in die Augen sehen und Liebe empfinden, wäre er ein Mörder, Vergewaltiger, etc.? Von daher macht das mit deiner Spirale recht wenig Sinn, da auch die Angehörigen der getöteten auf Basis der Situation handeln werden.


    >>Den liebevollen und gutherzigen Vater rächen, der unschuldiges Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, oder
    >>Zu dem Mann stehen der sich Vater nennt und für den Tod anderer Menschen verantwortlich ist, und das nicht etwa zum eigenen Schutz oder den der Familie sondern aus niederen Beweggründen.


    Auch psychologische Gutachten können scheitern. Mal ganz abgesehen davon, können Verbrecher auch lediglich wegen mangelnder Beweislage freigelassen werden oder kommen mit einem blauen Auge davon. Und dann?

  • Mal ganz abgesehen davon, können Verbrecher auch lediglich wegen mangelnder Beweislage freigelassen werden oder kommen mit einem blauen Auge davon. Und dann?


    Ja was heißt denn mangelnde Beweislage? Bedeutet soviel wie "Wir glauben, aber wissen nicht". Der Verdächtige bleibt unschuldig, bis die Schuld bewiesen ist. Wenn er aufgrund mangelnder Beweise freigelassen wird, dann solltest du annehmen, dass er unschuldig ist. Du kannst nicht wissen, ob der Beschuldigte auch der Täter ist.
    Übrigens ein Fakt, den man sich durchaus mal überlegen sollte: Die Wahrscheinlichkeit ein falsches Geständnis abzugeben wird größer, je erdrückender die Beweislage gegen einen Beschuldigten ist. Soll heißen, wenn jemand unschuldig eines Verbrechens beschuldigt wird und die Beweislage trotzdem scheinbar eindeutig ist, wird wahrscheinlicher, dass diese Person ein Geständnis abgibt ohne die Tat tatsächlich begangen zu haben, um die zu erwartende Strafe zu verringern. Wenn nun ein Angehöriger des Opfers noch auf Rache aus ist, muss diese Person nicht nur unschuldig im Knast sitzen, sie würde zusätzlich noch zu Unrecht Opfer der Rachegelüste. An der Stelle muss man noch nicht einmal über Rache am Rächenden nachdenken um ein ziemlich fieses Problem vor sich zu haben.

  • Als wäre der Fall, dass man definitiv weiß wer für den Tod eines nahestehenden Menschen verantwortlich ist, er aber aufgrund mangelnder Beweislage mit einem blauen Auge davon kommt etwas total unrealistisches und aus der Luft gegriffenes, etwas was auf dieser Welt noch nie passiert ist und passieren wird. Ja. Dann lasst uns halt nicht alle möglichen Beispiele durchgehen um herauszufinden, wann die eigene Moral gegenüber dem "Recht" überwiegt.

  • dass man definitiv weiß[...]aber aufgrund mangelnder Beweislage


    Dann haben wir eine unterschiedliche Auffassungen vom Begriff "Wissen". Dir ist der Restzweifel offensichtlich egal. Mir nicht. Und wenn du in 99% der Fälle Recht behältst und der mangels Beweisen Freigelassene tatsächlich der Täter ist, ist mir trotzdem das 1% wichtiger, an dem du dich zu Unrecht rächen wollen würdest.

  • 99% sind mir wichtiger als 1%, zumal Strict, soweit ich ihn verstanden habe, solche Situationen meint, in denen Dich bsp. der Vergewaltiger nach der Gerichtsverhandlung dreckig angrinst und Dir zuflüstert: "Sie hat gequiekt wie ein Ferkel." Nein, ich halte Rächer für so gewissenhaft, dass sie wirklich nur Selbstjustiz anwenden, wenn auf moralischer/zwischenmenschlicher Ebene - nicht auf rechtlicher - zweifelsfrei erwiesen ist, ob jemand unschuldig ist oder nicht, und dies lediglich aufgrund Mangels an Beweisen nicht auf offiziellem Wege festgestellt werden kann.

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  • 99% sind mir wichtiger als 1%


    Und wenn du zum einen Prozent gehörst, ist es dir dann immernoch wichtiger? Ist es dir dann egal, dass ein Unschuldiger für eine Tat gerächt wird, die er nicht begangen hat?
    Ich möchte hier nochmal betonen: Rache ist irrational. Der Rächer ist für Argumente nicht zugänglich.


    Zu deinem Vergewaltigerbeispiel: Ich hab ja schon ein wenig drauf gewartet, dass so ein Beispiel kommt. Ist natürlich schwer dagegen zu argumentieren, aber letztlich machst du damit auch nur noch mehr Menschen unglücklich. Die Angehörigen des Vergewaltigers glauben, selbiger sei unschuldig. Entsprechend bist du der Böse, wenn du ihn im Wunsch nach Rache folterst und tötest. Entsprechend sehen sie jetzt womöglich Grund zur Rache. Da wäre es fast besser die Justiz bekommt dich, so wirst du "nur" für lange Zeit ins Gefängnis müssen. Schließlich kann die Justiz sich nicht auf "er hat mir zugeflüstert" berufen, sondern muss sich auf nachweisbare Fakten stützen. Du würdest also völlig zurecht verurteilt. Und deine Angehörigen? Die haben nun einen Angehörigen verloren und ein weiterer geht in den Knast oder wird schlimmstenfalls ebenfalls noch gerächt. Klingt für mich nicht grad nach nem Gewinn.

  • 99% sind mir wichtiger als 1%, zumal Strict, soweit ich ihn verstanden habe, solche Situationen meint, in denen Dich bsp. der Vergewaltiger nach der Gerichtsverhandlung dreckig angrinst und Dir zuflüstert: "Sie hat gequiekt wie ein Ferkel." Nein, ich halte Rächer für so gewissenhaft, dass sie wirklich nur Selbstjustiz anwenden, wenn auf moralischer/zwischenmenschlicher Ebene - nicht auf rechtlicher - zweifelsfrei erwiesen ist, ob jemand unschuldig ist oder nicht, und dies lediglich aufgrund Mangels an Beweisen nicht auf offiziellem Wege festgestellt werden kann.


    Das Problem an der ganzen Sache ist halt, dass die Opfer bzw. die Angehörigen der Opfer viel zu sehr betroffen sind, um gewissenhaft zu sein. Menschen lassen sich emotional zu sehr beeinflussen, um objektiv zu handeln, deshalb gibt es auch Richter, die nach den geltenden Gesetzen Recht sprechen und (zumindest theoretisch) unabhängig vom Staat und vom Volk sind. Wenn der Richter sich irgendwie falsch entschieden haben sollte, dann ist der Schaden höchstwahrscheinlich geringer als wenn der Rächer falsch handelt und dem vermeintlichen Täter schadet.
    Und selbst wenn es 100% sicher ist, dass der Täter auch wirklich schuldig ist, kann es noch zu erheblichen Nachwirkungen kommen, z.B. dass die Rache immer größere Ausmaße nimmt, wie schon vorher von QueFueMejor angesprochen. Das ist natürlich alles sehr leicht zu sagen, wenn man selbst nicht betroffen ist, aber ich bin trotzdem der Meinung dass ein Richter in einem Rechtsstaat zu urteilen hat, und nicht der emotional betroffene Mensch.


  • Der Rächer kann aber seine Wut auf den Täter kompensieren. Und indem er selbst zum Täter wird, nimmt er in Kauf, dass es zu einer Spirale der Rache kommt. Das sehe ich genauso kritisch wie Du. Nur finde ich, dass man den Rächer dann nicht noch zusätzlich auf juristischer Ebene belangen sollte oder ihn zumindest weniger bestrafen als den Täter. Denn der ist der wirklich Grausame.


    Bitte keine grellen Farben verwenden, dadurch wird das Gesagte nicht wichtiger. Ubersichtlichkeit kann man durch richtiges zitieren viel besser erreichen. ~Gucky

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  • Was ist schon Objektivität. Auch Objektivität resultiert aus Subjektivität. Die Gesetze wurden auf Grundlage subjektiver Einschätzung verfasst. Ich meine Gesetze ändern sich auch, ob auf Grundlage neuer Erkenntnisse oder neuer Einschätzung.


    In Indien (glaube ich) gab es einen Fall, wo einige Typen einer Frau Säure ins Gesicht gekippt haben, weil sie von ihr eine Abfuhr bekommen haben. Meine objektive Einschätzung? Auge um Auge ist hier für mich absolut angebracht.

  • In manchen Fällen steht eben auch ein Großteil der Gesellschaft hinter den Opfern/Rächern/Angehörigen und will den/die Täter in der Hölle schmoren sehen. Ist das dann auch noch irrational/subjektiv? Deiner Argumentation nach wurden die heutigen Gesetze doch auch nach den Ansichten und Prinzipien der Mehrheit zu Papier gebracht. Warum soll das hier anders sein? Das widerspricht sich doch.

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  • Was ist schon Objektivität. Auch Objektivität resultiert aus Subjektivität. Die Gesetze wurden auf Grundlage subjektiver Einschätzung verfasst. Ich meine Gesetze ändern sich auch, ob auf Grundlage neuer Erkenntnisse oder neuer Einschätzung.


    Die Gesetze bestehen, und basierend auf diesen Gesetzen muss ein Richter zu einem Urteil kommen. Objektivität ist hierbei so gemeint, dass diese besagten Gesetze höchstwahrscheinlich nicht den Ansichten der Angehörigen entsprechen und wahrscheinlich wird der Täter auch eine andere Meinung bezüglich Bestrafung etc. haben. Die Betroffenen sind also nicht direkt bei der Rechtsprechung involviert. Klar können sich Gesetze ändern, aber dieser Prozess ist wesentlich komplexer als die Meinungsänderung eines einzelnen Menschen. Eine Definition von Objektivität ist natürlich nicht möglich, da diese von den Menschen "erfunden" wurde, und sie somit vom Subjekt höchstpersönlich stammt.
    Ich sehe das so: Um sich das leichter vorstellen zu können, sollte man vom Grad der Objektivität sprechen. Man sollte zwischen direkt involvierten, indirekt involvierten und gar nicht involvierten Personen sprechen. Die gar nicht involvierte Person hat eigentlich kein Recht, über die Geschehnisse zu urteilen, deshalb braucht man eben Gesetze und man muss sich alle Aussagen bezüglich der Tat anhören, um zu einem Urteil/Entschluss/Meinung zu kommen. Dann hat man auch den Vorteil, dass diese Person auf die Aussagen des Täters hören wird, was bei den involvierten Personen nicht der Fall sein wird. Die Umstände, die mal ganz gerne übersehen werden, sind bei der Beurteilung auch einbezogen. Letztendlich ist dann das Urteil über die Straftat sehr komplex und beinhaltet viele Sichtweisen, Hintergründe, etc. Das würde ich dann als "objektiv" oder "neutral" bezeichnen, weil sie nicht einer bestimmten Person zugute kommt.




    In Indien (glaube ich) gab es einen Fall, wo einige Typen einer Frau Säure ins Gesicht gekippt haben, weil sie von ihr eine Abfuhr bekommen haben. Meine objektive Einschätzung? Auge um Auge ist hier für mich absolut angebracht.


    Extrembeispiele zu nennen, ist immer sehr einfach. Man könnte für jede x-beliebige Meinung ein entsprechendes (selten vorkommendes) Gegenbeispiel nennen. So kommt man aber nicht weiter. Hier könnte ich wieder zig Gegenfragen stellen, nämlich "wer entscheidet nun wann Auge um Auge angebracht ist" oder "hatte der Täter irgendeine psychische Störung" etc. . Ich bleibe auch hier bei meiner Meinung. Man sollte nach den geltenden Gesetzen handeln, und falls diese (nach Ansichten des Volkes) nicht ausreichend sind, kann man sie in einem demokratischen Staat immer noch ändern. Dann hat man zumindest die Sicherheit, dass diese Gesetzesänderung verschiedene Punkte beinhaltet und unterschiedliche Inhalte berücksichtigt.