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  • Wer andere tötet, hat nicht das Recht zu leben.


    Dann bringen wir doch das Beispiel auf der letzten Seite, da ich von dem Fall auch mal gehört habe: Ein Mann hat ein 8 (?) jähriges Mädchen vergewaltigt und umgebracht, hat vor Gericht und vor der Mutter der Tochter Aussagen wie "Die H*re wollte es doch" etc. gemacht, bis die Mutter entschieden hat, eine Waffe in den Gerichtssaal zu schmuggeln und den Täter vor den Augen des Richters zu erschießen. Mord, das ist klar, und sie hat ihre Strafe bekommen, weil Selbstjustiz eben nicht okay ist. Ich denke aber, dass so ziemlich jeder die Mutter zumindest zum Teil verstehen und ihre Taten nachvollziehen kann. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass sie jemanden getötet hat. Hat diese Frau dann auch nicht das Recht zu leben? Oder besser gesagt, wie willst du einheitlich bestimmen, welche Beweggründe den Tod als Strafe rechtfertigen würden?

  • Deshalb ist der Richter auch nicht auf demselben Niveau wie der Täter. Wer andere tötet, hat nicht das Recht zu leben.


    Der Richter vielleicht nicht, aber spätestens der Henker.
    Und die Frage, auf welchem Niveau die beiden sich bewegen, stellt sich spätestens dann, wenn mal ein Unschuldiger hingerichtet wird, siehe mein letzter Beitrag. Ist's dann immer noch so einfach?
    Der Hingerichtete hat u.U. nichts falsch gemacht, als zur falschen Zeit, am falschen Ort zu sein. Der hat keine Rechte verwirkt, wir dann aber offensichtlich.


    Ist doch völlig egal, wer sich zuerst das Recht rausgenommen hat, ein Leben zu nehmen - Rausnehmen tun sich das Recht alle beide. Da tut es nichts zur Sache, ob der Mörder das aus niederen Beweggründen getan hat oder aus welchem Grund auch immer. Er nimmt sich dieses Recht und ich als Staat und Gesellschaft nehme es mir auch.
    Die Mentalität "Der hat aber zuerst!", haben wir doch sonst auch nirgends, hier aber plötzlich schon?
    Gleiches mit gleichem zu vergelten, was hier dann offensichtlich passiert, ist nur, weil es der Staat tut, kein "höherer" Beweggrund. Siehe Realitys Beispiel der Selbstjustiz. Der Angeklagte könnte auch Mörder sein und was die Frau tut, ist nichts anderes, als gleiches mit gleichem zu Vergelten, sie wird damit aber immer Mörderin bleiben. Wenn der Staat aber an Ihrer Stelle steht, ist es plötzlich ok. Weil? Prinzip ist genau das gleiche - genau genommen tut die Frau dem Mörder sogar einen Gefallen - die sperrt ihn nämlich vorher nicht erstmal jahrelang ein.


    Wer tötet, hat nicht das Recht zu leben - dann müssen Verurteile von Körperverletzungen und alles andere mit Todesfolge, fahrlässige Tötung, "Totschläger" etc. auch hingerichtet werden.
    Sowas beinhaltet dann auch den an- oder betrunkenen Autofahrer, dessen "Verkehrsgegner" umkommt, bzw. generell ähnliche Verkehrsdelikte aus Fahrlässigkeit mit Todesopfer den "U-Bahn-Prügler", wenn sein Opfer, dass er eigentlich nur ziemlich heftig verprügeln wollte, "blöderweise" stirbt oder auch die Mutter, die ihren Säugling tötet und wegen Totschlags verurteilt wird.
    Auch Totschlag kann vorsätzlich sein und nicht mit lebenslanger Haft geahndet werden.


    Wenn ich mir als Staat und Gesellschaft - denn Rechtssprechung spiegelt auch immer das Rechtsverständnis der Gesellschaft mit wider - sage, es ist legitim, wenn ich töte, weil ein anderer getötet hat, kann ich nicht sagen, dass ich das nur tue, wenn es aus niederen Beweggründen geschieht - das wäre ziemlich paradox und unverhältnismäßig, wenn ich den eifersüchtigen Ehemann, dem die Sicherungen durchgebrannt sind und der seine Ehefrau deshalb tötet hinrichte und die Ex-Mutter, die ihrem schutzlosen Säugling die Luft abdrückt, am Leben lasse, nur weil ersterer aus niederem Beweggrund der Eifersucht gehandelt hat (Vielleicht war seine Frau ja wirklich das totale Flittchen und hat ihn bewusst zur Weißglut treiben wollen?) und zweitere "nur" Urteil Totschlag bekommt, weil man der Annahme geht, sie war ja ach so überfordert, um es mal bewusst überspitzt darzustellen. Therapierbar wären sie auf den ersten Blick vermutlich beide gewesen, aber die Frage stellt sich beim Mordurteil dann nicht mehr, wenn ich die Todesstrafe habe.



    Mal ein anderer Blickwinkel: Ich find so "Wie würdest du handeln?" - Fragen immer ziemlich unpassend, weil die Antworten oft situationsbedingt ausfallen können und auch sollten, drum versuch ich mal, das so distanziert und neutral zu halten, wie möglich.
    Damit ich die Todesstrafe praktizieren kann, brauch ich immer einen Handelnden: Die Krankenschwester, die die Kanüle legt, den Arzt, der die körperliche Gesundheit des Hinzuichtenden feststellt, den "Henker" (gute Frage, sind das i.d.R. "normale" Beamte?), der das Knöpfchen drückt, bzw. mehr davon. Der Rattenschwanz, der da dran hängt sind Mediziner/Wissenschaftler und Pharmaunternehmen, die entsprechende Medikationen herstellen, optimieren und vertreiben, Hersteller mit ihren Mitarbeitern, die entsprechende Gerätschaften vertreiben, etc.
    Ganz am Ende steht dann vermutlich der Steuerzahler, der das ganze auch (indirekt) mit unterstützt.
    Auch wenn das jetzt makaber ist, kann natürlich auch sein, dass es da Regelungen bezüglich Verschwiegenheit o.ä. gibt, aber ich muss da an die skurrile Situation denken Mann und Frau, erstes Date, wenn einer den anderen frägt, was er denn so beruflich macht - ist ja eine durchaus normale Frage. Und die Antwort ist, dass man im Gefängnis arbeitet - auf Nachfragen hin rutscht einem vielleicht raus, dass es der Todestrakt ist, wo die Überlegung "Gehört er/sie vielleicht zu den Knöpfchendrückern?" nicht mehr weit ist.
    Oder der Medizin/Pharamzie Student ein Praktikum absolviert und seine Hausarbeit dann darüber schreibt, wie die Herstellung und Forschung von Giftcocktails abläuft.
    Der einfache Arbeiter, der hier und da zur Wartung entsprechender Gerätschaften eingesetzt wird.
    Weiß nicht, ob das nur deutsche Mentalität ist, sich mit seinem Beruf zu identifizieren - aber welche Identifikation noch dahinter stecken soll, wenn man im großen Stil an der Tötung von Menschen beteiligt ist?


    Im Zusammenhang mit Spende an einige Verein(igungen) haben manche Menschen Hemmungen, mit der Begründung, man wisse ja nie, was mit dem Geld wirklich passiert, so manch einen zwielichtigen Skandal hat es vielleicht auch gegeben. Ich wäre gespannt was los wäre, wenn wir alle mit dem Geld, für das wir arbeiten, Tötungen unterstützen würden - ob wir wollen oder nicht, wo das Geld am Ende landet, weiß man ja nie so genau.

  • Die Problematik besteht für mich auch ganz einfach darin, dass die Todesstrafe der Selbstjustiz bzw. dem Auge um Auge-Prinzip gleichkäme. Klar ist die Todesstrafe in den jeweiligen Ländern legitimiert, aber dennoch halte ich es für menschenrechtswidrig, da ein jeder das Recht auf körperliche Unversehrtheit hat oder zumindest haben sollte. Und wenn sich die Justiz in einem Staat, obwohl sie sich darüber im Klaren ist, für die Verhängung von Todesstrafen ausspricht und diese auch umsetzt, sehe ich dies äußerst kritisch, da wir so irgendwann wieder zur Barbarei zurückkehren.


    Wir hatten eine ähnliche Debatte erst gestern auch im Mobbing-Thread geführt: Egal, was der Angeklagte verbrochen hat. Nichts rechtfertigt eine solch grausame Kompensation seines Verhaltens. Und wenn jemand 100 Menschen gefoltert, vergewaltigt und anschließend getötet hat; es kann nicht angehen, dass dies eine Sühne mit gleichen Mitteln billigt.
    Es gibt auch bei so etwas Grenzen, die alle Seiten einzuhalten haben.


    Einmal ganz abgesehen davon, was die Todesstrafe für falsche Signale in die Gesellschaft sendet.
    Denn durch sie wird nur Sühne betrieben; für mich ist das ein Zeichen der Kapitulation, da man sich gar nicht damit befasst, den Angeklagten auf seine Fehler hinzuweisen und darauf hinzuarbeiten, dass er sie nicht noch einmal begeht. Stattdessen wird er direkt erhängt oder erschossen. Und genau das ist in meinen Augen ein Versagen der Justiz.


    Ansonsten kommt es in der internationalen Staatengemeinschaft ebenso schlecht an. Das sollten vor allem die Amerikaner auch dringendst einmal zur Kenntnis nehmen. Bemerkenswert finde ich hierbei, dass gerade die größeren Weltmächte von der Todesstrafe Gebrauch machen, obwohl ihnen eigentlich viel mehr Verantwortung und dahin gehende Macht innewohnt, Kompetenz bei der Strafverfolgung zu beweisen.

    Bin auf der Suche nach Freundescodes von Animal Crossing: New Leaf-Spielern schickt mir doch eine PN :)


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  • Das sollten vor allem die Amerikaner auch dringendst einmal zur Kenntnis nehmen. Bemerkenswert finde ich hierbei, dass gerade die größeren Weltmächte von der Todesstrafe Gebrauch machen, obwohl ihnen eigentlich viel mehr Verantwortung und dahin gehende Macht innewohnt, Kompetenz bei der Strafverfolgung zu beweisen.


    Wobei man hier fairerweise sagen muss, es ist ja nicht ganz Amerika, die die Todesstrafe praktizieren, sondern einzelne Staaten.
    Wie genau das dort geregelt ist und ob es aktuell(!) von Verfassungswegen her möglich wäre, das zu unterbinden, weiß ich an der Stelle auch nicht - Prinzipiell denke ich, dass es wie bei uns ist, dass eben gewisse Angelegenheiten Sachen der einzelnen Länder sind - die sind natürlich gebunden, da stlelt sich halt die Frage, wie das in den USA konkret ist.


    Außerdem wäre hier auch noch zu bedenken, welche Konsequenzen das u.U. haben könnte, wenn man da an etwas Bestehendem rüttelt.
    Beispielhaft, es ist den Amis ja per ihrer Verfassung erlaubt, eine Waffe bei sich zu tragen - das hat zur damaligen Zeit auch durchaus Sinn gemacht (Verteidigung in der Wildnis und den damals "bösen" Ureinwohner), ist aber heute nicht mehr zeitgemäß, weswegen viele auch gar kein Waffenverbot wollen und sich die Regierung da mit dem Verbot etwas aktuellem erlaubten natürlich auch schwer tut. Ich meine, dass Nichtraucherschutzgesetz hat bei den Rauchern bei uns damals ja auch nicht gerade für Freudensprünge gesorgt.
    Oder Thema Homosexualität - wenn man die Eheschließung, Adoption und was nicht alles dazu gehört per Hohheitsgewalt quasi in allen Staaten für legitim erklärt. Da würde aus dem "Bible Belt" vermutlich schnell ein "Belt of Fire" werden.
    Wäre natürlich interessant, ob sich da jetzt generell eine Pro- oder Contra-Masse auftut bzw. ob man in dem Zusammenhang in z.B. Amerika einen ähnlichen Sachverhalt, wie bei genannten Beispielen hat.

  • Sorry, für mich ist das Erbsenzählerei. Zuerst einmal sind Menschenrechte subjektive Rechte. Wie oft ist es vorgekommen, dass ein Richter in den Augen aller anderen zu milde entschieden hat und ein Verbrecher nicht seine "gerechte" Strafe bekommen hat? Wer ist der Richter, dass er das letzte Wort hat? Hat jemand der Jura studiert hat ein erhöhtes Recht gegenüber einem normal objektiv denkendem Menschen? Nur mal so nebenbei, in Amerika gibt es auch sowas wie ein Geschworenengericht, wo Geschworene, also normale Bürger teilweise ganz an der Entscheidung beteiligt sind. Aber auch sie sind subjektiver Meinung und dem Schauspiel des Angeklagten und der guten Arbeit des Anwalts unterworfen.


    Was ihr macht ist Pedanterie vom feinsten. Ihr lebt in einer Scheinwelt, in der für euch ein ausschließlich theoretisches Modell existiert. Bullshit. Theorie und Praxis gehen weit auseinander. Selbst die Härte, mit der der Täter bestraft wird, ist subjektiv.


    Ein Henker ist nicht besser als jemand, der durch Selbstjustiz andere tötet? Ist der Henker dann besser als jemand, der jemanden durch Selbstjustiz in dem Keller oder Bunker oder Häuschen im Wald ankettet und einsperrt? Ist, jemanden wegen jahrelanger Freiheitsberaubung ins Gefängnis sperren nicht gleiches mit gleichem vergelten?


    Euer Fehler ist zu denken, dass jeder einen fairen Prozess verdient hätte, sei es auch der größte Abschaum. Und der Meinung bin ich einfach nicht. Dass ihr dieser Meinung seid ist ok, aber für mich subjektiv. Nein, scheinheilig objektiv.


    Mal ein anderer Gedanke:


    Zitat von Reality

    Dann bringen wir doch das Beispiel auf der letzten Seite, da ich von dem Fall auch mal gehört habe: Ein Mann hat ein 8 (?) jähriges Mädchen vergewaltigt und umgebracht, hat vor Gericht und vor der Mutter der Tochter Aussagen wie "Die H*re wollte es doch" etc. gemacht, bis die Mutter entschieden hat, eine Waffe in den Gerichtssaal zu schmuggeln und den Täter vor den Augen des Richters zu erschießen. Mord, das ist klar, und sie hat ihre Strafe bekommen, weil Selbstjustiz eben nicht okay ist. Ich denke aber, dass so ziemlich jeder die Mutter zumindest zum Teil verstehen und ihre Taten nachvollziehen kann. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass sie jemanden getötet hat. Hat diese Frau dann auch nicht das Recht zu leben? Oder besser gesagt, wie willst du einheitlich bestimmen, welche Beweggründe den Tod als Strafe rechtfertigen würden?


    Wir sind uns einig, dass wir so einen Mann bei der Polizei melden würden, damit er seine "gerechte" Strafe bekommt.
    Würdet ihr die Mutter, die wie hier aus den hier genannten Gründen gehandelt hat, für Mord bei der Polizei anzeigen? Dafür, dass sie den Vergewaltiger und Mörder ihrer Tochter getötet hat, welcher ihr ins Gesicht gesagt hat, ihre Tochter die kleine Hure wollte das?


    Für mich wäre die Person, die da zur Polizei geht noch mieser als die Mutter selbst. Wobei ich die Mutter nicht mal als Mies ansehn würde.

  • Euer Fehler ist zu denken, dass jeder einen fairen Prozess verdient hätte, sei es auch der größte Abschaum. Und der Meinung bin ich einfach nicht. Dass ihr dieser Meinung seid ist ok, aber für mich subjektiv. Nein, scheinheilig objektiv.


    Jeder hat einen fairen Prozess verdient. Wie will man denn um Gottes Willen sonst feststellen ob jemand schuldig ist?!

  • Zuerst einmal sind Menschenrechte subjektive Rechte.


    . Aber auch sie sind subjektiver Meinung und dem Schauspiel des Angeklagten und der guten Arbeit des Anwalts unterworfen.


    Selbst die Härte, mit der der Täter bestraft wird, ist subjektiv.


    Dass ihr dieser Meinung seid ist ok, aber für mich subjektiv. Nein, scheinheilig objektiv.


    Du redest ständig über Subjektivität, dann kommt dann aber das:

    Hat jemand der Jura studiert hat ein erhöhtes Recht gegenüber einem normal objektiv denkendem Menschen?


    Wer ist denn nun ein "normal objektiv denkender Mensch"?


    Und ja, ein Richter, der Jura studiert hat, ist eher für die Entscheidung von Strafen geeignet als ein "normal denkender" Mensch, wer auch immer das sein mag. Es gibt nicht umsonst Gesetze und es ist nicht leicht, Recht nach den zahlreichen Gesetzen zu sprechen, zudem diese ja auch der jeweiligen Situation entsprechend richtig angewandt werden müssen. Dass Richter perfekte Leute sind, die nur richtig entscheiden, sagt niemand.


    Und wie be rainbow schon gesagt hat: Jeder hat einen Prozess verdient, denn sonst wäre der Staat doch genauso unverantwortlich wie der Täter...

  • Euer Fehler ist zu denken, dass jeder einen fairen Prozess verdient hätte, sei es auch der größte Abschaum. Und der Meinung bin ich einfach nicht. Dass ihr dieser Meinung seid ist ok, aber für mich subjektiv. Nein, scheinheilig objektiv.


    Auf den Punkt muss ich auch nochmal eingehen. Was ist nämlich mit falsch Verdächtigten/Beschuldigten? Die können ohne Prozess ja nicht vom "Abschaum" unterschieden werden. Aber wer will schon, dass unschuldige Menschen vor der Todesstrafe sicher sind, wenn dadurch möglicherweise ein Mörder der Todesstrafe entgeht? (Sorry für den Sarkasmus)


    Allein die Tatsache, dass auch Unschuldige auf die Angeklagtenbank kommen können, ist Grund genug, absolut jedem unabhängig von der Situation einen fairen Prozess und insbesondere auch eine gute Strafverteidigung zu gewähren. Ja, dadurch können Verbrecher einer Strafe entgehen. Das nehme ich aber liebend gerne in Kauf, wenn die Alternative dazu ist, dass unschuldige Personen zu Unrecht verurteilt werden können.

  • Strict, die Subjektivität, die du aufzählst ist doch eines der wichtigsten Argumente gegen die Todesstrafe. Eben weil wir so subjektiv sind, weil es keine "gerechte" Strafe für jedermann gibt, weil es jeder anders sehen kann, deshalb sollte man keine Tat mit einer absoluten Strafe wie der Todesstrafe bestrafen. Die kann man nicht rückgängig machen, sobald sie vollzogen ist. Man kann sie auch nicht gut machen, wie z. B. eine unberechtigte Freiheitsstrafen. Es ist dann vorbei.
    Aber wer entscheidet, wo die Grenze ist, ab wann es einfach "vorbei" sein darf? Wer ist objektiv genug, um zu entscheiden, welche Tat schrecklich genug ist, um mit dem Tod bestraft zu werden? Wo ist die Grenze? Und wenn du eine Grenze hast, dann stellt der nächste sie in Frage. Wieso Todesstrafe ab fünf Morden und nicht ab vier (als Beispiel)? Natürlich kann man sich diese Fragen bei allen anderen Strafen auch stellen; nur die sind alle nicht absolut.


  • Wir sind uns einig, dass wir so einen Mann bei der Polizei melden würden, damit er seine "gerechte" Strafe bekommt.
    Würdet ihr die Mutter, die wie hier aus den hier genannten Gründen gehandelt hat, für Mord bei der Polizei anzeigen? Dafür, dass sie den Vergewaltiger und Mörder ihrer Tochter getötet hat, welcher ihr ins Gesicht gesagt hat, ihre Tochter die kleine Hure wollte das?


    Für mich wäre die Person, die da zur Polizei geht noch mieser als die Mutter selbst. Wobei ich die Mutter nicht mal als Mies ansehn würde.


    Mord ist ein Kapitalverbrechen und auch ohne Anzeige strafbar, aber das nur als Einleitung.
    Ja, sie gehört bestraft, weil sie einen Menschen ermordet hat (von Totschlag braucht man hier nicht mehr zu reden, vorsätzlich, niedere Beweggründe). Ich kann sogar verstehen, dass die Mutter so handelt und vielleicht würde ich exakt so auch handeln, wäre es mein Kind gewesen. Trotzdem ist und bleibt es ein Verbrechen und diese gehören bestraft. Zumindest in Deutschland wird ihr auch zum Glück in keinem Fall der Tod drohen, womöglich sähe das anderswo schlechter aus.
    Und Cassandra hat es ja bereits angesprochen, dass man dann auch irgendwo die Grenze ziehen muss. Sollte man noch immer nichts tun, wenn die Mutter meint, es wäre notwendig den Täter zunächst brutal zu foltern? Oder vielleicht hat der Täter ja ein eigenes Kind, dass die Mutter als Vergeltung umbringen könnte, das wäre ja Auge um Auge im eigentlichen Sinne. (Was für ein widerlicher Gedanke.)

  • Jeder hat einen fairen Prozess verdient. Wie will man denn um Gottes Willen sonst feststellen ob jemand schuldig ist?!


    So habe ich das auch nicht gemeint. Natürlich hat jeder einen fairen Prozess verdient, um herauszufinden, ob er schuldig ist. Aber holen wir einfach mal wieder unsere Extrembeispiele, um es unkompliziert zu machen. Reality sagt, ein Mann hat ein Mädchen vergewaltigt und getötet, und sagt ihrer Mutter im Gericht noch ins Gesicht, die kleine Hure hätte es gewollt. Auch mit gutem Willen und Objektivität, ich als Person weigere mich, dieser Person das gleiche Menschenrecht zuzusprechen wie einem anderen Menschen. Und an dieser Einstellung werde ich nie etwas ändern.


    Zitat von Dars

    Wer ist denn nun ein "normal objektiv denkender Mensch"?


    Ich hätte das objektiv in Anführungszeichen setzen sollen.. denn wieso urteilt ein Richter objektiv, ein Bürger, der den Fall aus der Sicht von jemandem beurteilt, der mit der Sache nichts zutun hat, nicht? Auch der Richter handelt subjektiv, aber das Fundament bildet nun mal das Grundgesetz, dessen Gesetze und nicht von Gott gegeben sondern von Menschen eingeführt worden sind.


    Versteht mich nicht falsch, auch ich finde das Gesetz wie es jetzt ist gut so und lehne die Todesstrafe ab, weil so Ordnung und Stabilität bewahrt wird. Neben dem Aspekt, dass Fälle nicht immer 100%ig transparent sind und es unschuldige trifft, senkt der Staat höchstpersönlich den Respekt vor menschlichen Lebens und entwürdigt es. Dabei sollte der Staat für Recht auf Leben, Sicherheit und Freiheit stehen. So viel zum Modell. ABER. Aber. Ich, gönne es den Menschen, wie z.B. dem von Reality beschrieben, erwürgt zu werden oder zu leiden. Die Leute kennen mich als herzensguten Menschen, doch bei solchen Menschen hört bei mir jegliche Moral auf. Mir wär's einfach scheiß egal, was mit solchen Menschen aus Selbstjustiz gemacht wird. Da könnt ihr mir noch so viel von Menschenrechten erzählen. Kenn ich alles, ist mir aber egal. Natürlich würde ich nicht selbt zum Mörder werden. Ich kann verstehen, dass einem Vergewaltiger und Kindermörder der Schädel eingeschlagen wird, aber ich persönlich würde nicht so weit gehen, denn an meinen Händen soll nicht das Blut eines Menschen kleben, ich werde niemandem das Leben nehmen. Mit der Last könnte ich womöglich nicht mal leben. Wahrscheinlich wär ich dazu auch nicht in der Lage (wenn's Rache ist, ist's nochmal 'ne andere Frage).


    Wie gesagt, das Gesetz wie es jetzt ist befürworte ich, Selbstjustiz aber auch. Könnt ihr mir folgen? Ich weiß was Menschenrechte sind. Aber in der Praxis werden sie bei mir nie an oberster Stelle stehen. Deshalb würde ich die Mutter in diesem Fall auch nicht als Verbrecherin ansehen, die ich vor dem Richter sehen will weil sie, ungeachtet der Gründe, gegen ein Menschenrecht und Gesetz verstoßen hat. Und das ist eine Einstellung, die sich nicht ändern wird.


    Zitat von QueFueMejor

    Oder vielleicht hat der Täter ja ein eigenes Kind, dass die Mutter als Vergeltung umbringen könnte, das wäre ja Auge um Auge im eigentlichen Sinne.


    Nein, in diesem Fall ist der Rächer nicht besser als der Täter. Diese Art der Vergeltung und Auge und Auge vertrete ich in keinster Weise. Der Schaden, den der Täter angerichtet hat oder die Strafe, darf in meinen Augen ausschließlich auf ihn selbst zurückgeworfen werden. Denn er handelte mutmaßlich. Sein Kind, Frau, Verwandte haben in damit natürlich nichts zutun.


    Es gibt oder gab seit längerer Zeit ein Video in Youtube, wo ein Typ einen Hund schlägt und beleidigt (schockierende Szene). Dass man ihm am liebsten den Schädel einschlagen will, versteh ich. Ich würd's nicht machen, aber ein Gewissen gegenüber so einer Person existiert nicht bei mir. Dass seinen Eltern aber gedroht wird, da bin ich kein Freund von. Denn die Eltern können nichts für ihren Bastard von Sohn.

  • Ich hätte das objektiv in Anführungszeichen setzen sollen.. denn wieso urteilt ein Richter objektiv, ein Bürger, der den Fall aus der Sicht von jemandem beurteilt, der mit der Sache nichts zutun hat, nicht?


    Ich finde, man sollte hier nicht zwischen Objektivität und Subjektivität unterscheiden. Ein Urteil zu fällen, ist eine komplizierte Sache, die ich nicht irgendeinem unbeteiligten Menschen überlassen würde. Ich ziehe den Richter mit abgeschlossenem Studium für die Rechtsprechung vor, auch wenn er in gewissen Maßen subjektiv handelt.


    Auch der Richter handelt subjektiv, aber das Fundament bildet nun mal das Grundgesetz, dessen Gesetze und nicht von Gott gegeben sondern von Menschen eingeführt worden sind.


    Glaub das Thema hatten wir schon mal im Topic Selbstjustiz. ^^ Ja, auch die Gesetze sind vom Menschen entwickelt worden und somit subjektiv. Eine vollkommene Objektivität wird es nie geben, aber ich halte es hierbei angebracht über einen Grad der Objektivität zu sprechen. Es ist nämlich objektiver, wenn ein ausgebildeter Richter nach Gesetzen urteilt als wenn Involvierte oder emotional handelnde nicht Involvierte über eine Tat urteilen.
    Und dass die Neutralität von Gesetzen auch ihre Grenze hat, ist mir bewusst. Das ist schließlich, wie Cassandra schon geschrieben hat, auch ein Argument gegen die Todesstrafe, denn die vom Menschen entwickelten Gesetze sollten nicht entscheiden, wann jemand stirbt und wann nicht, da diese Strafe nicht rückgängig zu machen ist. Für Freiheitsstrafen halte ich dieses System aber für vollkommen angemessen.


    Deshalb würde ich die Mutter in diesem Fall auch nicht als Verbrecherin ansehen, die ich vor dem Richter sehen will weil sie, ungeachtet der Gründe, gegen ein Menschenrecht und Gesetz verstoßen hat.


    So weit ich es verstanden hab (kannst mich gerne korrigieren), lehnst du Todesstrafe durch den Staat ab, härtere (auch Selbst-)Justiz gegenüber Schwerverbrechern aber nicht. Da stellt sich für mich die Frage, ob du die Gesetzeslage auch ändern würdest, damit du es (nennen wir sie mal) Rächern gesetzlich erlaubst, entsprechend zu handeln?
    Meine Meinung kannst du dir ja denken. Ich halte unsere Justiz für angemessen, sofern diese eine Grenze hat, die wir in Österreich und Deutschland glücklicherweise haben. Selbstjustiz etc. lehne ich ab, weil sie mehr Probleme verursacht als sie Vorteile hat.

  • Todesstrafe lehn ich ab, ja, aber härtere Strafen sollte es teilweise geben, ebenso wie ich kein Feind von Selbstjustiz bin. Natürlich verdient auch der Rächer eine Bestrafung durch den Staat, denn man selbst wird zum Täter. Aber trotzdem werfe ich Rächer und Verbrecher nicht in einen Topf.


    Zitat

    In japanischen Restaurants wird seit Neuestem eine ganz besondere und grausame Delikatesse zubereitet: Lebendiges Froschsushi.


    Dabei wird der Frosch mit einem scharfen Messer in Einzelteile zerlegt, aber so, dass er am Leben bleibt und dabei zusehen kann, wie er gegessen wird.


    Serviert wird das sterbende Tier in einer Schüssel voll mit heißer Suppenbrühe. Dazu gibt es frisches Gemüse aus der Umgebung.


    Was geht euch da durch den Kopf? Kocht euer Blut? Gribbeln eure Finger, wenn ihr diese Personen vor euch seht?


  • Was geht euch da durch den Kopf? Kocht euer Blut? Gribbeln eure Finger, wenn ihr diese Personen vor euch seht?


    Ist schon etwas seltsam, allerdings nicht das einzige Tier, bei dem die Zubereitung recht fragwürdig ist. Hummer werden zur Zubereitung lebend in kochendes Wasser geworfen und das nicht erst "seit Neuestem". Tierschutzgesetze sollten sowas verhindern. Solang diese aber nicht vorhanden sind, hat man auch keine Handhabe, da ist auch kein Platz für Selbstjustiz, weil du findest, dass das bestraft gehört.
    Ansonsten frage ich mich eigentlich, ob du für so etwas die Todesstrafe verhängen möchtest, denn darum soll es hier ja gehen.

  • Ich bin für die Todesstrafe.ich finde sogar das sie viel zu selten durchgeführt wird und finde es bedauernswert das es sie nicht in Deutschland gibt.
    Ich bin dafür das jeder Mörder,vergewaltiger,kriminelle usw nicht weggesperrt werden sollte sondern den sofortigen Tod verdient hat.
    Genauso würde ich es mit Müttern machen die.ihre Kinder verwahrlosen oder.verhungern lassen.auch würde ich Resozialisierung abschaffen lassen weil es nichts bringt.in schlimmen fällen würde ich es auch nicht schlimm finden wenn Jugendliche straftäter die Todesstrafe erhalten würden.solche Menschen kosten nur unnötig Geld und weitere Opfer.
    Und einige wünschen mir jetzt sicher die Todesstrafe :) ist nur meine Meinung.

  • auch würde ich Resozialisierung abschaffen lassen weil es nichts bringt.

    Diese Information nimmst du woher? Unsere Resozialisierungsmaßnahmen bringen sehr wohl was. Vor allem gerade bei Jugendlichen. Die Rückfallquote ist gesunken und generell kostet es den Staat unterm Strich weniger, wenn Täter resozialisiert werden und nicht einfach nach 20 Jahren Gefängnis in die Gesellschaft geworfen. Ich sage nicht, dass es immer erfolgreich ist und Rückfälle komplett verhindert werden, aber "es bringt nichts" ist nun mal eine nicht korrekte Aussage.


    solche Menschen kosten nur unnötig Geld

    Todesstrafe kostet mehr.


    Und einige wünschen mir jetzt sicher die Todesstrafe

    Warum, lol? Nur weil du eine kontroverse oder unangenehme Meinung vertrittst? Dass du davon ausgehst, dass man dir nach solchen Aussagen gleich den Tod an den hals wünscht, heißt wohl, dass deine Toleranzgrenze selber etwas eng anliegt, womit wir beim Thema Subjektivität wären. Wann jemand die Todesstrafe verdient, ist dermaßen subjektiv auslegbar, dass man doch lieber die Finger davon lassen sollte.


    Genauso würde ich es mit Müttern machen die.ihre Kinder verwahrlosen oder.verhungern lassen.

    Vergiss die Väter nicht.

  • Ach ja hab die Väter vergessen die ihre Kinder und Frauen schlagen und vergewaltigen tut mir leid aber nach ein paar Jährchen Knast wenn überhaupt sind alle fromme Lämmer geworden.heutzutage ist alles teuer auch der Tod.aber alleine die Tatsache das eine Kugel billiger ist als jahrelanges Psychologen gequatsche das in den meisten Fällen nichts bringt ist schon bitter das da die Kugel nicht bevorzugt wird.
    Ich will niemanden angreifen sondern sage nur meine Meinung die aus Erfahrung nicht vielen passt was sicher an der verweichlichung der Menschen liegt.

  • Tod.aber alleine die Tatsache das eine Kugel billiger ist als jahrelanges Psychologen gequatsche das in den meisten Fällen nichts bringt ist schon bitter das da die Kugel nicht bevorzugt wird.


    Hast du dir das Psychologen gequatsche schon mal angehört, dass du so gut darüber urteilen kannst? Sorry, aber sich über die Arbeit eines Psychiater (der so weit ich weiß für so etwas zuständig ist) herablassend zu äußern, ohne auch nur ein Argument anzuführen, geht ja mal gar nicht.
    Und es gibt diverse Quellen, die belegen dass eine Todesstrafe teurer ist, als eine lebenslange Haftstrafe. Außer, du meinst die Todesstrafe in Ländern wie Weißrussland oder Saudi-Arabien, wo es nach der Amnesty tatsächlich relativ simpel ist einem Straftäter das Leben zu nehmen.


    Ich will niemanden angreifen sondern sage nur meine Meinung die aus Erfahrung nicht vielen passt was sicher an der verweichlichung der Menschen liegt.


    Warum glaubst du ist es zu dieser Verweichlichung gekommen? Das hat sich nicht ohne Grund so entwickelt.

  • Leider weiß ich das aus eigener Erfahrung das Psychologen usw einen Schei...bringen können.und man hört es ja immer und immer wieder das straftäter die auch nach jahrelanger Therapie wieder vergewaltigt usw haben..