Man alle Fächer sind doch alle sinnlos (bisauf die Hauptfächer natürlich). Man schreibt doch eh nur die Prüfungen in den Hauptfächern (Mathe, Englisch, Deutsch, NWA (Biologie, Chemie, Physik) und Technik (MuM, Französisch). Also ich verstehe heutzutage immernoch nicht warum die Lehrer Musik, Sport, Geographie usw. unterrichten, denn die Arbeitsgeber achten doch eh meistens nur auf die Hauptfächer..
Natürlich gibt es ein paar Punkte, die man am aktuellen Schulsystem kritisieren kann, ich würde jedoch nicht so weit gehen, gesamte Fächer als sinnlos zu bezeichnen. Außer Religion natürlich, das Fach ist einfach ein Witz. Ich finde das Fächerspektrum, aus dem man beispielsweise in der gymnasialen Oberstufe wählen kann, schon ganz in Ordnung. Meistens ist für jeden etwas dabei, ich persönlich kenne auch niemanden, der sich mit gar keinem Fach anfreunden kann. Zudem ist es ganz nett, dass man seine Schwerpunkte größtenteils selber setzen kann, kam mir zum Beispiel sehr entgegen, dass ich Mathe nicht im Abi haben musste. Kreative Fächer wie Musik und Kunst (auch wenn beide meines Erachtens nach in der Oberstufe nicht mehr sehr viel mit Kreativität zu tun haben) finde ich extrem wichtig, da man sich größtenteils mit sehr interessantem Kulturgut auseinandersetzen kann und auch selber gefordert wird. Auch Geographie kann durchaus interessant sein, als sinnlos würde ich es jetzt nicht bezeichnen, nur weil es dir vielleicht nicht gefällt.
Ich bin auf jeden Fall ein Fan von Wahlfächern und finde sogar, dass man den Schülern ruhig noch ein bisschen mehr Wahlfreiheit überlassen könnte. Solche Fächer wie Sport, Kunst und Musik sollten zumindest in der Oberstufe keine Pflichtfächer mehr sein. Dann hätte man auch das Problem mit den unsportlichen Schülern, die schlecht bewertet werden, gelöst.
Schüler tun immer so, als wären Gedichtsanalysen und Matrizen das einzige, was sie in der Schule lernen und als würde ihnen das absolut gar nichts bringen. Natürlich wird man später im Job nicht mehr die Aufgabe haben, irgendein Gedicht zu analysieren, aber darum geht es ja auch gar nicht. Es geht um die Auseinandersetzung mit Literatur an sich, mit der deutschen Sprache und darum, dass man lernt, diese auch korrekt zu verwenden. Ich habe immer einen halben Nervenzusammenbruch bekommen, wenn sich Leute aus meinem Deustch-LK über das Fach beschwert haben und dann nicht mal den Unterschied zwischen dass und das kannten. Es ist ja nicht immer gleich alles unnötig, nur weil es einem keinen Spaß macht. Ob man das später noch braucht, ist eine andere Frage. Aber wie bitte soll man auch Millionen von Schülern, die alle individuelle Berufswünsche haben, so gezielt etwas beibringen, dass sie später auch noch alles davon im Berufsleben verwerten können? Ist nun mal nicht möglich, aber genau deswegen bin ich ja auch ein Fan der Wahlmöglichkeit.
Ein ziemlich wichtiger Punkt, den ich auf der letzten Seite schon angesprochen habe und der hier wieder von Sadgasm aufgegriffen wurde, ist auf jeden Fall die Einführung einer einheitlichen weiterführenden Schulform und die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems. Wenn man in der Grundschule vielleicht nicht der beste Schüler war und statt der Empfehlung für das Gymnasium eine für die Hauptschule bekam, ist ein großer Teil der Zukunft schon entschieden. Und das im Alter von zehn Jahren. Natürlich kann man theoretisch auch noch als anfänglicher Hauptschüler das Abitur machen, macht im Endeffekt aber kaum jemand. Wenn man "nur" einen Hauptschulabschluss und damit immerhin die Berufsreife erreicht hat, rückt einen das nicht gerade in ein positives Licht. Hauptschüler gelten vor allem unter Gymnasiasten als faul, dumm und asozial. Zumindest habe ich das während meiner Schulzeit des öfteren von Mitschülern hören dürfen. Und da meint man immer, aufs Gymnasium gehen nur intelligente Menschen, haha. Dass man Schüler schon nach der vierten Klasse derart stigmatisiert, finde ich grauenhaft. Ein offeneres Schulsystem, bei dem alle Schüler nach der Grundschule auf eine einzige Schulform umsteigen, bei der sie jedoch trotzdem die Möglichkeit haben, die mittlere Reife oder das Abitur zu machen, sich also frei entscheiden zu können, böte heutzutage teilweise benachteiligten Schülern viel mehr Möglichkeiten. Das wohl mittlerweile gesellschaftlich anerkannte Bild des "dummen Hauptschülers" würde aus den Köpfen der Menschen hoffentlich schnell verschwinden und eine generelle Andersbehandlung derer, die sich für die mittlere Reife als Abschluss entschieden haben, würde hoffentlich auch abnehmen. Und Nachteile hätte das Ganze nicht wirklich. Wäre nur schade für die arroganten Gymnasiasten, wenn sie auf einmal auf die gleiche Schule gehen wie die asozialen Hauptschüler. Krankes Gesellschaftsbild.