Du nimmst also einen Konflikt zwischen zwei Religionen, unter Berücksichtung einer Rücknahme einer Religion, als Beweis dafür, dass diese Religion nicht Fanatisch sei?
Habe ich nicht getan und das steht auch nicht in meinem Text.
Was ist zum Beispiel mit Frankreich, Deutschland und der EU (um mal wieder in der Gegenwart anzukommen): Wieso ist Benjamin Netanjahou denn daz gezwungen, zu sagen, dass die Juden nach Isreal kommen sollen?
Netanjahu ist zu überhaupt nichts gezwungen, sondern hat das gemacht, weil er es für richtig erachtet. Auswanderung nach Israel gibt es aber nicht erst, seit es Muslime in Europa gibt. Und ich habe nirgends versucht zu beweisen, dass es unter Arabern keinen Antisemitismus gibt.
Oder die Türkei, in der die Bevölkerung fast beinahe nur aus Moslems besteht und der restliche Anteil an Religionen verfolgt wird/wurde? Dort werden Kirchen in Brand gesteckt, hier Moscheen, somit ist die Ursache nur dann Subjektiv.
Vor allem werden in der Türkei auch Aleviten und Kurden verfolgt, beide muslimisch. Es greift zu kurz, die Türkei als "muslimisch" zu bezeichnen und zu behaupten, dass sie deshalb handele, wie sie handelt.
Andererseits ist auch die Frage: Im Mittelalter hatten Christentum und Islam dasselbe Niveau. Heute leben wir in einem Europa mit einigen christlichen Werten, sind aber trotzdem (das sollte wohl jedem Klar sein?) weiter als manch Andere. Das liegt vor allen Dingen daran, dass wir auch einen kräfigen Anteil an Atheismus inne haben. Diese Entwicklung kann man im Islam nicht erkennen.
Daran stimmt so gut wie gar nichts. Zuerst einmal ist es völlig unhistorisch, Religionen quasi miteinander zu vergleichen. Der islamische und der christliche Kulturraum des europäischen (!) Mittelalters sind kaum vergleichbar, geschweige denn gleichzusetzen.
Was europäische Aufklärung ist, durften Neger, Homos, Juden und andere ja schon leibhaftig miterleben. Ich glaube, das 19. und 20. Jh. geben nicht gerade Anlass zu europäischer Arroganz. Dass Europa so ist, wie es ist, liegt an den liberalen Verfassungen amerikanischer Art und dem äußersten Einsatz Großbritanniens, das zeitweise der einzige Gegner des Deutschen Reiches auf europäischem Boden war.
Der Atheismus selbst sorgt genauso wenig für Humanismus wie die Religion zu Fanatismus führt. Woher kommt dieser Quark eigentlich? xD Aber wenn wir schon so wollen: Den internationalen Terrorismus den Moslems in die Schuhe zu schieben, ist wie die chinesische Kulturrevolution den Atheisten in die Schuhe zu schieben. :P
Und Überraschung: Man kann im Islam keine Bewegung zum Atheismus erkennen! Wer hätte es gedacht..
Erwähnenswert wäre hier noch die Trennung von Religion und Politik, die wir haben.
Haben wir nicht.
Erwähnenswert wäre hier noch die Trennung von Religion und Politik, die wir haben. Wobei das mit den Gewalttaten so eine Sache ist, denn:
Nach der Geschichte um Jesu begannen die Menschen damit, Juden zum Christentum zu konvertieren. Vor allem Saulus von Tarsus. Nun könnte man also sagen: "Dann sind die Christen ja nicht besser als die Moslems!" - Nö, denn: Die Christen haben ein Oberhaupt, den Papst.
Hier raffe ich gar nichts mehr. Die (allermeisten) katholischen Christen haben den Papst als Oberhaupt. Die Orthodoxen haben ihre Patriarchen, die Protestanten ihre jeweiligen Landeskirchen. Die Zwangstaufen und die antisemitischen Verfolgungen durch Christen sind übrigens nochmal ein ganz eigenes Kapitel, mit dem zu beschäftigen sich lohnt.
Auch ist es noch mal ein anderes Thema, da für einen Christen ein Jude tolerierbarer ist, als für manchen Moslem, da Jesus selbst ein Jude war (Ja, das war Jesus). Der eine Moslem empfindet den Koran strenger als der Andere - wenn du dich aber als Christ ausgibst, dann wissen die Leute idR, womit sie reden.
Was von einer völligen Unkenntnis der Geschichte Europas zeugt. Der christliche Antisemitismus ist so tief verwurzelt in den Kulturen Europas und nimmt seinen Ausgang in den Evangelien und erlebt immer wieder Höhepunkte in den zahlreichen Pogromen und Massenmorden an Juden in Europa mit dem traurigen Höhepunkt des Holocaust im 20. Jh.
Einerseits ja, da es auch Fanatische Christen gibt/gab, andererseits kann ich, als jemand der die Bibel gelesen hat, keine Begrüdnungen dafür finden. Das Buch besteht aus mehreren Schriften von Menschen, es sind mehrere Kausalitäten. Man muss immer achten: Das ist nicht 1:1 von Gott geschrieben, sondern eventeull der Wortlaut.
Deine Auslegung. Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, den katholischen Katechismus von 1911 in die Hände zu bekommen, darin stand, dass die Bibel Gottes Wort ist. Fertig. Und dass wir so leben sollen, wie es darin steht, sonst werden wir für immer verdammt sein. Das lässt sich aus der Botschaft Jesu durchaus ableiten.
Interpreationen sind möglich, aber mit Menschenverstand einigt man sich auf mehrere Gemeinsamkeiten.
Im Islam ist das nicht so einfach. Muss ehrlich sagen, dass ich das nur vom Hörsagen her kenne, aber bereits der Aufbau dieses Buches lässt so viele Freiräume zu, dass jeder Iman anders unterrichten kann. Ein Pfarrer muss hingegen die Gebote.
Ja, ein Pfarrer muss die Gebote. Welche Gebote? Die zehn? Kann mir bessere Regeln vorstellen. Warum schreibst du erst, dass man die Bibel auslegen kann mit dem gesunden Menschenverstand, dann aber, dass das beim Koran nicht geht, obwohl du sagst, dass dort mehr Freiräume sind, gepaart mit dem Umstand, dass du selbst nur vom Hörensagen davon weißt. Das ist völlig unlogisch.