US Präsidentschaftswahl 2016

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  • Offensichtlich hat Clinton eine Art Mittelposition, die sie versucht in die Waage zu bringen.

    Nein, eben nicht. Sonst würde sie diese vertreten. Es ist keine Kunst zu sagen, dass man für Abtreibung unter bestimmten Bedingungen ist, aber dagegen, wenn diese Bedingungen nicht gegeben sind. Wie auch immer man diese Bedingungen dann definiert. Das kriegen sogar Republikaner hin (aka "Prinzipiell dagegen, es sei denn das Leben der Mutter ist in Gefahr" o.ä.). Prinzipiell gegenläufige Aussagen, sagen nur, dass man keine klare Position zu dem Thema vertritt.


    Dasselbe Problem hat Clinton bei so vielen Themen. Die beiden wohl wichtigsten und interessantesten im großen Kontext gesehen sind Erneuerbare Energien/Umweltschutz und Vorgehen gegen Banken/Versicherungen. In beiden Gebieten ändert sie ihre Meinung vollkommen abhängig davon, wer sie fragt. Redet sie vor Studenten ist sie total dafür Fossile Brennstoffe abzuschaffen. Redet sie vor einer Kohlefirma, ist Kohle auf einmal total wichtig und unersetzbar. Redet sie auf einer normalen Kundgebung oder in betroffenen Gebieten ist Fracking absolut nicht haltbar. Redet sie vor der Ölindustrie ist es ganz klar, dass Fracking weiter gefördert werden sollte. Redet sie vor nomalen Leuten, ist es klar, dass die Banken zumindest kontrolliert werden müssen (auch wenn sie sie nicht aufbrechen will). Redet sie vor den Banken, nutzt sie einen White Noise Generator, um dafür zu Sorgen, dass es niemand hört.


    Ähnliche Probleme hat sie mit so vielen anderen Themengebieten. Wie es genau mit Healthcare weitergehen soll. Was man bezüglich des kaputten Bildungssystems machen soll. Wie weit die Freiheit von Religionen gehen soll. Bis hin zu Sachen wie LGBT Issues und so weiter. Selbst in ihrem vermeintlichen Flaggenthema "Frauenrechte" ist sie nciht nur beim Thema Abtreibungen am Flip-Floppen.


    Dazu kommt, dass sie sehr "triggerhappy" zu sein scheint und sehr scharf darauf neue Konflikte anzufangen.


    Und dann natürlich das simple Problem: Sie scheint absolut keinen Respekt vor Vorschriften zu haben. Sie scheint nicht einmal zu verstehen, warum ihr Email-Server und die Tatsache, dass sie über nicht gesicherte Leitungen telephoniert hat, Problematisch waren. Das war als "Secretary of State" schon Problematisch... Aber als Präsident? Ja, klingt super so einer Person die Macht zu geben.


    Davon abgesehen, dass ich immer noch der Meinung bin: Hillary als Kandidat aufzustellen, ist gleichbedeutend damit, Trump die Präsidentschaft in die Hand zu drücken. Selbst wenn sich das DoJ entscheiden sollte, keine weiteren Verfahren gegen sie zu führen (was ich irgendwie nicht glaube, weil die scheinen ziemlich sauer wegen der ganzen Sache zu sein), ist Hillary aufgrund des ganzen Ballasts einfach zu Angreifbar für einen Donald Trump, dessen ganze politische Taktik darauf aufbaut, jede Schwachstelle des anderen Kandidaten anzugreifen - und mit ihren ganzen Skandalen hat sie davon so unglaublich viele. Er muss gar nicht erst suchen. Koppele das mit der Tatsache, dass Hillary in den Debatten mit Bernie Probleme hatte, ihr Temprament im Zaun zu halten und Butthurt war, wenn er sie auch nur ein kleines bisschen kritisiert hat oder einmal die Stimme erhoben hat, weil sie ihm immer ins Wort gefallen ist... Ich meine, es laufen mit gutem Grund Wetten darum, wie lange Trump brauchen wird, ehe Clinton ausflippt und bei einer Debatte von der Bühne rennt.

  • Ich finde das Beispiel von Shorino sowieso nicht angemessen. Der Glaube ist Privatsache und ein Präsidentschaftskandidat muss sicherlich zu anderen Sachen als zu einem persönlichen Glauben Bezug nehmen. Wenn Sanders hier einem Fakt, der gegen seine Politik sprechen würde, ausgewichen wäre (abgesehen davon, dass Sanders überhaupt nicht ausgewichen ist), könnte ich ja verstehen, dass man dies Sanders negativ auslegen würde. So wirkt das eher nach "Äh, der Sanders .. der ist aber dem ausgewichen!!!!!", dabei geht sein persönlicher Glaube sowieso niemanden was an.

  • Ich finde das Beispiel von Shorino sowieso nicht angemessen. Der Glaube ist Privatsache und ein Präsidentschaftskandidat muss sicherlich zu anderen Sachen als zu einem persönlichen Glauben Bezug nehmen. Wenn Sanders hier einem Fakt, der gegen seine Politik sprechen würde, ausgewichen wäre (abgesehen davon, dass Sanders überhaupt nicht ausgewichen ist), könnte ich ja verstehen, dass man dies Sanders negativ auslegen würde. So wirkt das eher nach "Äh, der Sanders .. der ist aber dem ausgewichen!!!!!", dabei geht sein persönlicher Glaube sowieso niemanden was an.

    Es geht mir nicht darum, ob er gläubig ist. Es wäre mir lieber, er biederte sich nicht an die Glaubensgemeinschaften an. Es geht mir darum, dass er a) nicht antwortet, weil die Frage für ihn unangenehm ist und b) seine üblichen Sätze ohne Inhalt raushaut, die das Publikum gerne frisst. Diese Art von Argumentation ist typisch für Populisten.

  • Wo du an deinem ersten Punkt dein Problem sieht, musst du mir noch mal erklären. Ganz abgesehen davon, dass er antwortet, ist es doch absolut okay, auf eine Frage nicht einzugehen, weil sie einem unangenehm ist. Ich gehe doch auch nicht auf Fragen ein, die mir unangenehm ist, das ist ein vollkommen guter Grund, nicht auf eine Frage einzugehen. Und wo da kein Inhalt ist, weiß ich auch nicht, genauso wo ich nicht das Problem sehe, dass man seine üblichen Sätze raushaut. Man bereitet vor so einem Interview natürlich Antworten vor und macht sich einen Plan, was man ungefähr sagen will; dass man dies dann auch erwähnen möchte, ist selbstverständlich. Das macht jeder so, wo bei seinen Sätzen der Inhalt fehlt, weiß ich wirklich nicht, das ist wirklich nicht dieses klassische leere Gelaber.

  • Wo du an deinem ersten Punkt dein Problem sieht, musst du mir noch mal erklären. Ganz abgesehen davon, dass er antwortet, ist es doch absolut okay, auf eine Frage nicht einzugehen, weil sie einem unangenehm ist. Ich gehe doch auch nicht auf Fragen ein, die mir unangenehm ist, das ist ein vollkommen guter Grund, nicht auf eine Frage einzugehen. Und wo da kein Inhalt ist, weiß ich auch nicht, genauso wo ich nicht das Problem sehe, dass man seine üblichen Sätze raushaut. Man bereitet vor so einem Interview natürlich Antworten vor und macht sich einen Plan, was man ungefähr sagen will; dass man dies dann auch erwähnen möchte, ist selbstverständlich. Das macht jeder so, wo bei seinen Sätzen der Inhalt fehlt, weiß ich wirklich nicht, das ist wirklich nicht dieses klassische leere Gelaber.

    Genau, das macht jeder so. Und mehr will ich gar nicht sagen. Sanders ist kein Messias, er will Stimmen. Und die holt er sich mit einer gewissen Strategie, der ich Populismus unterstellen würde.
    Ich sage damit nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich eher die Position derjenigen, die in Sanders den Retter erwarten.

  • Genau, das macht jeder so.

    Also ist er doch kein Populist? Zwei Sätze später ist er aber wieder Populist. Was denn nun?


    Keiner sieht in Bernie Sanders einen Messias, nur war das eben keiner der Präsidentschaftskandidaten. Man hat hier doch nicht den Besten, sondern das geringste Übel gesucht und das war Bernie Sanders eben nach Meinung vieler Leute. Sanders hätte die Politiklandschaft in Amerika verändern können, hatte gute (und eben doch durchdachte) Lösungsansätze zu vielen wichtigen Problemen in Amerika. Sanders hatte nun aber auch unabstreitbar Schwäche, du hast die Außenpolitik aufgeführt - ich finde Sanders Außenpolitik nun bei weitem nicht so fatal wie du sie darstellst, stimme dir hier aber im Grundsatz zu. Sanders ist eben ein Pazifist, das kann man gut finden und das kann man schlecht finden. Je nachdem, in wie weit man in Militäreinsätzen eine Lösung sieht; Sanders lehnt Krieg pauschal ab, ob er gut ist oder nicht. Meiner Meinung nach war das sein Problem. Er war zu sehr in seiner Anti-Kriegshaltung festgefahren, ganz gleich, ob der Krieg nun eigentlich notwendig wäre.


    Ich hätte Sanders wohl auch gewählt, wenn ich alt genug wäre und Amerikaner wäre. Aber auf keinen Fall, weil ich Sanders-Befürworter bin. Eher, weil ich Clinton und Trump viel, viel schlimmer finde. Hillary Clinton wird sicher schlechter gemacht als sie ist, sie ist eine Politikerin, die den Weg des geringsten Widerstands geht - in Deutschland gibts auch so eine und irgendwie findet das da keiner schlimm. Soll noch einmal einer die Deutschen verstehen.


    Ich hoffe nun stark auf eine Wahl Clintons. Man hat jetzt im Grunde die Wahl zwischen einer, die ihre Meinung für Wählerstimmen verkauft und von der man keine wirklichen Standpunkte abnehmen kann gegen einen rassistischen, sexistischen, homophoben Arroganzbolzen, der sich im Wahlkampf selber so unfassbar oft widersprochen hat (nicht, dass Clinton das nicht getan hätte). Die Leute, die hier noch sagen, dass Clinton vs Trump "Not gegen Elend" sei, verstehe ich hier nun wirklich nicht.

  • Ich hoffe nun stark auf eine Wahl Clintons. Man hat jetzt im Grunde die Wahl zwischen einer, die ihre Meinung für Wählerstimmen verkauft und von der man keine wirklichen Standpunkte abnehmen kann gegen einen rassistischen, sexistischen, homophoben Arroganzbolzen, der sich im Wahlkampf selber so unfassbar oft widersprochen hat (nicht, dass Clinton das nicht getan hätte). Die Leute, die hier noch sagen, dass Clinton vs Trump "Not gegen Elend" sei, verstehe ich hier nun wirklich nicht.

    Bei Trump hat man noch die reelle "Möglichkeit" einer Assassination. Wieso denn jetzt nicht auch? Möglich isses.

  • Also einen "Retter" würde ich in Bernie Sanders nicht unbedingt sehen, zumal der US-Präsident innenpolitisch nicht allzu viel tun kann, wenn er nicht den Kongress auf seiner Seite hat. Ein Präsident Sanders wäre aber definitv ein Schritt in die richtige Richtung, wenn man einen gerechten Wohlfahrtsstaat und ein Schließen der Schere zwischen arm und reich befürwortet.
    Sowohl Clinton als auch Trump hängen am Gängelband der Reichen und Mächtigen, die keine Steuern zahlen wollen und nur an Profit und nicht an allgemeinem Wohlstand interessiert sind. Sanders dagegen hat sich jahrzehntelang für die Rechte von Benachteiligten eingesetzt. Da braucht es in Zeiten des Pessimismus und der Zukunftsängste keine populistischen Tricks, um vor allem die Jugend zu begeistern.


    Was Sanders ebenfalls auszeichnet - und was ihn für viele zu diesem "Messias" macht - ist seine Voraussicht. Er hat schon viele Jahre vor der Finanzkrise vor den Folgen eines unregulierten Finanzmarkts und vor der Gier der Reichsten gewarnt. Er hat vor den Folgen des Irakkriegs und vieler weiterer US-Interventionen im Ausland gewarnt und immer hat er Recht behalten. Diese Flüchtlingsmisere und den Bürgerkrieg in Syrien gäbe es heute gar nicht, wenn Menschen wie Sanders und nicht Clinton damals das Sagen gehabt hätten.


    Im Übrigen ist Sanders auch nicht der linke Spinner als der er immer abgetan wird. Wenn Leute wie er nicht gewesen wären, hätten wir heute noch immer keine allgemeine Krankenversicherung, kein progressives Steuersystem, kaum bis gar keine Arbeitnehmerschutzbestimmungen, schwache Gewerkschaften, kein Bewusstsein für Umweltschutz und Klimawandel. Homosexualität wäre noch strafbar, Frauen wären ihren Ehemännern immer noch untergeordnet und gute Bildung wäre fast ausschließlich den Kindern reicher Eltern vorbehalten. Ich könnte noch unzählige andere Beispiele bringen und gerade die USA hinken uns in diesen Bereichen teilweise sehr hinterher.
    Es braucht eben Typen wie Bernie Sanders, damit sich daran etwas ändert. Bei uns in Österreich hieß dieser jemand Bruno Kreisky und der hat Österreich 13 Jahre lang erfolgreich regiert und zu einem modernen Dienstleistungsstaat ausgebaut. Natürlich hat man ihn Kommunist genannt, aber was will man in der Politik, wenn man keine Visionen hat?

  • als auch Trump hängen am Gängelband der Reichen und Mächtigen,

    Naja, Trump nicht unbedingt, oder? Er ist selber Millionär (Milliardär?) ist deswegen auch nicht darauf angewiesen, bestochen zu werden. Allerdings ist er schon mehrmals pleite gegangen... VOn daher...



    Was Sanders ebenfalls auszeichnet - und was ihn für viele zu diesem "Messias" macht - ist seine Voraussicht. Er hat schon viele Jahre vor der Finanzkrise vor den Folgen eines unregulierten Finanzmarkts und vor der Gier der Reichsten gewarnt. Er hat vor den Folgen des Irakkriegs und vieler weiterer US-Interventionen im Ausland gewarnt und immer hat er Recht behalten. Diese Flüchtlingsmisere und den Bürgerkrieg in Syrien gäbe es heute gar nicht, wenn Menschen wie Sanders und nicht Clinton damals das Sagen gehabt hätten.

    Ich meine gelesen zu haben, entsinne mich aber nicht mehr wo, dass im Zusammenhang mit den Clinton E-Mail Leaks auch die Meinung breit wurde, dass Clinton direkt den Syrien-krieg ausgelöst hat. Also klar nicht "los, let's go", aber ohne ihr Zutun wäre es nicht dazu gekommen. Ich weiß nicht wo ich das gelesen habe, aber ich meine mich zu entsinnen, dass es aus einer guten Quelle kam.




    Btw, so ne pauschale Frage... Ist es nicht eigentlich so, dass die Richtung "links" in der Politik schon immer den Fortschritt bedeutet hat? Was "rechts" getan hat, wissen wir ja. Mitte hat eher die Sachen vor sich hingeschoben und "gleich" behalten, bzw oft sogar verschlechtert, aber die richtig "großen" Schritte wurden doch praktisch von "linken" Politikern durchgeführt, oder? O.o

  • Naja, Trump nicht unbedingt, oder? Er ist selber Millionär (Milliardär?) ist deswegen auch nicht darauf angewiesen, bestochen zu werden. Allerdings ist er schon mehrmals pleite gegangen... VOn daher...

    Damit meinte ich, dass er niemals Politik machen würde, die nicht im Interesse der Superreichen wäre. Es ist sehr leicht, gegen "political correctness" zu sein, weil die keine Lobby hat. Einer wie Trump würde das tun, was ihm die großen Konzerne sagen. Er hat nicht einmal die Unterstützung der Republikaner im Kongress, also wäre er eine wunderbare Marionette.



    Also klar nicht "los, let's go", aber ohne ihr Zutun wäre es nicht dazu gekommen. Ich weiß nicht wo ich das gelesen habe, aber ich meine mich zu entsinnen, dass es aus einer guten Quelle kam.

    Die würde ich gerne mal sehen. Klingt für mich eher wie eine Verschwörungstheorie, auch wenn ich es Clinton zutrauen würde. Sie ist immerhin Fan des Kriegsverbrechers Henry Kissinger, was auch Sanders im Übrigen kritisiert hat.



    Btw, so ne pauschale Frage... Ist es nicht eigentlich so, dass die Richtung "links" in der Politik schon immer den Fortschritt bedeutet hat? Was "rechts" getan hat, wissen wir ja. Mitte hat eher die Sachen vor sich hingeschoben und "gleich" behalten, bzw oft sogar verschlechtert, aber die richtig "großen" Schritte wurden doch praktisch von "linken" Politikern durchgeführt, oder? O.o

    Kommt darauf an was du unter "richtig große Schritte" verstehst. Helmut Kohl beispielsweise war ein rechter Politiker und war an der deutschen Wiedervereinigung und an der Schaffung des Euro beteiligt.
    Ansonsten assoziiert man "links" grundsätzlich mit "Fortschritt", aber manche linke Ideen, die beispielsweise unser neuer Bundeskanzler Kern fordert, wie etwa die Einführung einer Wertschöpfungsabgabe sind schon recht alte Ideen.


    Das Links-Rechts-Schema ist zur Zeit der Französischen Revolution entstanden, weil die königstreuen Abgeordneten in der Nationalversammlung auf der rechten Seite saßen, während die revolutionären, republikanisch gesinnten Abgeordneten auf der linken Seite waren.

  • @Bällchen: Kommt draufan, was man denn als Fortschritt wertet. In letzter Zeit (also seit etwa 1880) hat es zahlreiche Verbesserungen zur Situation der Arbeitnehmer gegeben, die tatsächlich von den Interessenverbänden der Arbeitnehmer, also traditionell linken Parteien, zuerst vertreten worden sind. Wenn man ein wenig weiter zurückgeht (1848 in die Schweiz zum Beispiel) waren es die liberalen Revolutionäre, die die alte Ständegesellschaft in einen modernen Bundesstaat mit einer freien Marktwirtschaft gewandelt haben. Diese würde ich nicht zwingend als links bezeichnen. Ich überspringe mal das Mittelalter und den Absolutismus, weil während der Königsherrschaft und gehe zurück ins alte Rom, in denen wichtige Reformen sowohl von Popularen (pro Volk anstatt pro Adel) durchgeführt wurden (die Armeereform des Marius zum Beispiel), während andere Entwicklungen, wie die der Alleinherrschaft, von der Aristokratie (im Endeffekt erfolglos) bekämpft wurde. Schlussendlich liegt man nicht falsch, wenn man sagt, dass die Parteien nahe am kleinen Mann Fortschritte fürs Volk gebracht haben (was ja schlussendlich einer Demokratie entsprechen würde).
    Nur ist meiner Meinung nach die Lage heute komplett anders, als dass sich sowohl die Linken (damit meine ich nicht die Sozialdemokraten, sondern Linke und noch weiter links) als auch die Rechten (AfD und Konsorten) so weit von der politischen Mitte entfernt haben, dass das klassische Links-Rechts-Schema schon weit überholt ist, da sich die ganz Rechten und ganz Linken irgendwo treffen, hintenrum irgendwie. Das erklärt auch, wieso viele von der Linken zur AfD übergelaufen sind; die haben sich hintenrum getroffen, weit weg von der politischen Mitte.


    Schlussendlich würde ich sagen, dass eine gesunde Balance zwischen progressiven und konservativen Parteien den Fortschritt gebracht haben. Die progressiven Parteien lieferten stets neue Ideen, während die Konservativen als eine Art Filter dienten, so dass die allzu extremen Forderungen, die die Gesellschaft ruiniert hätten (siehe all die kommunistischen und sozialistischen Staaten, also solche, die kein Gegengewicht aus bürgerlich-konservativen Parteien haben). Somit ist Fortschritt nicht eine Errungenschaft einer bestimmten Gruppe der Gesellschaft, sondern die Bereitschaft einer ganzen Gesellschaft (beziehungsweise einer Mehrheit), einen neuen Schritt zu tun, und das sind in der Regel die richtigen Schritte, die, die wahrhaftigen, immerwährenden Fortschritt bringen. Ich bin überzeugt, schon in hundert oder zweihundert Jahren wird es Fortschritte geben, die noch heute von fast allen Leuten als undenkbar oder unvorstellbar abgekanzelt werden, oder in ihrer Idee schon gar nicht erst existieren.

  • Zitat von Buxi

    Zu Trump muss man nicht viel sagen, ich denke, man ist sich einig, dass seine Präsidentschaft in einem Desaster enden würde.

    Besser als Clinton ist er allemal. Trump hat gesagt, dass man mit ihm als Präsident eine Annäherung mit Russland findet. Das ist sehr wichtig. Denn der nächste Krieg, den uns drohen kann ist zwischen USA und Russland. Der Verhältnis wird immer schlechter. Beide Ländern verlagern Waffen, Panzern in Europa, überall. Bei einer Wahl zwischen Trump und Clinton würde ich Trump wählen. Sanders hat es wie es aussieht nicht geschafft.

  • Was gibt es für Russland zu gewinnen, wenn man einen Krieg gegen die USA anzettelt, und was gibt es zu verlieren?
    Was gibt es für die USA zu gewinnen, wenn man einen Krieg gegen Russland anzettelt, und was gibt es zu verlieren?
    Und in Anbetracht dieser Verhältnisse, wer glaubst du wäre bereit, einen solchen Krieg wirklich zu beginnen?

  • Besser als Clinton ist er allemal. Trump hat gesagt, dass man mit ihm als Präsident eine Annäherung mit Russland findet. Das ist sehr wichtig. Denn der nächste Krieg, den uns drohen kann ist zwischen USA und Russland. Der Verhältnis wird immer schlechter. Beide Ländern verlagern Waffen, Panzern in Europa, überall. Bei einer Wahl zwischen Trump und Clinton würde ich Trump wählen. Sanders hat es wie es aussieht nicht geschafft.

    Trump hat aber a) ein äußerst fragwürdiges Programm (wenn er sich mal eindeutig äußert), und jemanden nur zu wählen, weil ihm einer seiner Punkte zusagt, ist zu kurz gedacht, und b), wie Hillary Clinton sagt: “Donald Trump’s ideas aren’t just different, they’re dangerously incoherent. They’re not even really ideas, just a series of bizarre rants, personal feuds and outright lies”. Will heißen: Er bewegt sich keineswegs auf dem Niveau, auf dem sich Politiker befinden sollten.


    Warum ein Krieg zwischen Russland und den USA unmittelbar bevorsteht bzw. der mit der höchsten Wahrscheinlichkeit bald ausbrechende Krieg ist, verstehe ich abgesehen davon auch nicht.

  • In der letzten Nacht hat Hillary Clinton die Vorwahlen in Kalifornien und New Jersey gewonnen und ist damit nun quasi sicher die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten. Zwar kann sie den Sieg nur mit Superdeligierten erringen, doch während ihr Kontrahent von den knapp 700 Superdeligierten über 500 benötigen würde, reichen Clinton derzeit ca 180 Superdeligierte. Und wenn sie in einer Woche in DC nicht komplett leer ausgeht (was unwahrscheinlich ist), wird die Zahl der benötigten Superdeligierten weiter schrumpfen. Da sich nach voraussichtlich mindestens 500 Superdeligierte für Clinton aussprechen, liegt also ein Sieg von Sanders über die Superdeligierten in weiter Ferne.
    Am Ende wurden es dann doch irgendwie genau die Kandidaten, mit denen man wohl zu Beginn der Vorwahlen rechnen konnte.

  • Jetzt macht mir aber etwas Angst... Vielleicht ist da ja wer informierter als ich, QueFue?


    Auf diversen Internetseiten wird jetzt vom absoluten Untergang erzählt, weil "alle Bernie-Wähler jetzt auf Trump umsteigen werden". Klar, das wurde zu 99% von Trump- oder Hillarywählern veröffentlicht und ist eher eine Diffamierung, aber kann das sein? Ich meine... klar. Wahrscheinlich keiner würde von denen Hillary wählen. Aber Trump? Werden das dann eher nicht alles Nichtwähler?


    Gibt es eigentlich irgendwo das Prinzip, dass man sagen kann "Ich wähle nicht"? Also bewusst sagen kann, "keiner der Kandidaten ist gut"? Wäre nicht eventuell das eine gute Idee, sodass man so neue Kandidaten aufstellen lassen kann (wenn "Niemand" die Mehrheit gewinnt)?

  • Aber Trump? Werden das dann eher nicht alles Nichtwähler?

    Kennst du die Folge Soutpark nicht? Nicht wählen ist in Amerika gleichbedeutend mit Gesichtsverlust.
    Willst du nur weil du niemanden gewählt hast ständig von Leuten in deiner Nachbarschaft hören, "Warum hasst du dieses Land so sehr?"
    Ist vielleicht mal wieder etwas humoristisch geworden, aber in Amerika ist es dennoch so, dass man aus Prinzip wählt, selbst wenn es niemanden gibt den man wirklich haben möchte.

  • Kennst du die Folge Soutpark nicht? Nicht wählen ist in Amerika gleichbedeutend mit Gesichtsverlust.Willst du nur weil du niemanden gewählt hast ständig von Leuten in deiner Nachbarschaft hören, "Warum hasst du dieses Land so sehr?"
    Ist vielleicht mal wieder etwas humoristisch geworden, aber in Amerika ist es dennoch so, dass man aus Prinzip wählt, selbst wenn es niemanden gibt den man wirklich haben möchte.

    Southpark schaue ich leider nicht D: Aber das Game wird gut heh. Jedenfalls... Okay, das wusste ich nicht.. Patriotismus, echt mal... Aber ist das nicht _an sich_ ein gutes Prinzip? Und wenn das "Nicht-Wählen" als "Protest-Wählen" und "Neuwahlen fordern mit neuen Kandidaten" gleichgsetzt wird, dann könnte sich das doch _relativ_ gut etablieren, oder?

  • Wobei ich es vermessen finde, dass man mit Trump zu Beginn der Vorwahlen rechnete.

    Natürlich musste man mit Trump rechnen, immerhin lag er zu Beginn der Vorwahlen vorn. Ich selbst habe zwar vermutet, dass er vorher nen Rückzieher macht oder das Feld früh genug ausdünnt, so dass er von jemandem überholt wird. Ich habe nicht mit ihm gerechnet. Andere schon. Zum Beispiel:

    Ernsthaft, ich sehe im Moment nichts, außer einem plötzlichen Herzinfakt, was Trump daran hintern könnte, die Kandidatur zu gewinnen. Er müsste schon einen argen Fehltritt machen... Und dann frage ich mich: Was gilt bei Trump als Fehltritt? Ich meine, so arschig seine Aussage auch war, irgendwo scheint auch ein Körnchen Wahrheit drin zu sein: Er könnte wahrscheinlich jemanden auf offener Straße erschießen und das Ding noch irgendwie gewinnen - würde er dann nicht wegen Mord disqualifiziert.

    Oder wie wäre es hiermit:

    Sollte es Trump gelingen, seine guten Umfragewerte auch in Wählerstimmen in den Vorwahlen umzuwandeln, wird es schwierig werden, ihn zu stoppen.

    Das waren Aussagen, die vor der ersten Vorwahl getätigt wurden und bevor Donald Trump nicht nur in den Umfragen alles und jeden nassgemacht hat. Von Beginn an war mit Trump zu rechnen, auch wenn es sicher so manchen (einschließlich meiner Person) gab, der das nicht wahrhaben wollte.