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Zitat von AufgabenstellungPokémon-Bericht
Viele Professoren haben sich schon mit den Pokémon auseinandergesetzt und versucht, ihre Geheimnisse zu erforschen. Die gemeinsame Arbeit hat am Ende unter anderem zum Pokédex geführt, einer riesigen Datenbank rund um die Monster. Eure Aufgabe in diesem Wettbewerb ist es, einen Bericht über ein oder mehrere Pokémon eurer Wahl zu schreiben, ähnlich zu einem Pokédexeintrag. Wichtig dabei ist, dass euer Text sachlich formuliert und aufgebaut ist. Euch ist es auch erlaubt, eigene Neukreationen oder Fakemons zu beschreiben.
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03.12.1967
Unsere Reisen haben uns weit gebracht. Durch die unterschiedlichsten Regionen hat es mich und meine Pokémon geschlagen, durch jegliches Unwetter und die schönsten Sonnenuntergänge. Viele Pokémon haben wir gesehen, manche nur für den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie wieder verschwanden. So habe ich, Professor Ephraim Eich, schon brennend heiße Pokémon gesehen, ebenso wie jene, die sich in den Tiefen des Meeres und in den Höhen der Lüfte tummeln. Doch ein Pokémon wie das, dem ich heute begegnet bin - das übersteigt alles zuvor dagewesene.
Es erschien mir das erste Mal, als ich die süßen Wogen des erholsamen Schlafes ersuchte. In meinem Traum war es dunkel gewesen, sowohl das Pokémon als auch die Atmosphäre an sich - es herrschte das dunkelste Dunkel in meinem Traum, dessen ich mir je bewusst sein konnte und werde. Ich hatte das Pokémon damals nur schemenhaft erkannt - ebenso Dunkel wie die Nacht, die es ausstrahlte, schwebte es in seinem vollkommenen Schwarz vor mir. Es trug einen weißen Schleier, welcher sein Antlitz jedoch nicht weniger bedrohlich wirken ließ. Seine blauen Augen brannten sich in die meinen, als es mich kalt und erbarmungslos anblickte und jegliche Kraft und Mut und Freude aus mir raus zu saugen schien. Es war der schrecklichste Alptraum den ich je hatte.
Und nun, gerade mal vor ein paar Stunden, begegnete es mir erneut. Ich hatte nicht zu denken gewagt, dass es sich wirklich um ein tatsächlich existierendes Pokémon handeln sollte. Ich hatte es als das grausame Abbild meiner Fantasie abgetan. Doch ich hatte mich offenkundig getäuscht.
Kurz nach Einbruch der Dunkelheit wurde es in der Umgebung unglaublich kalt. Selbst das Gras schien kurzerhand zu frieren, so schien es mir. Die Pokémon um mich herum wurden still, gaben keinen Ton mehr von sich. Obgleich es schon überall um mich herum finster war, so kam es mir vor, wurde die Nacht noch schwärzer, schien jeden noch so kleinen hoffnungsvollen Lichtstrahl in sich aufzusaugen und ihn nie mehr hergeben zu wollen.
Und dann tauchte es auf. Ich musste die Augen zusammenkneifen, um seine Silhouette inmitten all der Dunkelheit noch ausmachen zu können. Doch seine Anwesenheit war allgegenwärtig und so present, dass es mir bald nicht mehr schwer viel. Sein geisterhaft ausschauender Körper flackerte beinahe, als würde es sich um schwarzes Feuer handeln. Seine Augen waren blau. Eisblau und, wenn ich es nicht besser wüsste, beinahe menschlich und schienen allwissend. Es hatte beinahe meine Statur, ja es war in etwa so groß wie ich, ein ausgewachsener Mann. Es trug eine Art Krause um seinen Hals, so rot wie das Feuer. Und sein weißer Schleier glich genau dem, den ich in meinem Traum bereits gesehen hatte. Als ich so vor ihm stand, war es das bedrohlichste, was mir je passiert war. Es schwebte einfach nur da in der Luft vor mir, schien beinahe unschlüssig, was es jetzt mit mir tun sollte. Die Angst hatte meinen Körper gelähmt, ebenso wie die Kälte. Doch es schaute mich nur an - bis die Dunkelheit es verschlang. Plötzlich erlöste ich mich aus meiner Starre und es wurde sofort um einige Grad wärmer. Die Vogelpokémon zwitscherten wieder und das so furchterregende Pokémon war vollends verschwunden. Die Umgebung nahm wieder die Farbe einer normalen, alltäglichen Nacht an. Und ich begann sofort, diesen Tagebucheintrag zu schreiben.
Fast bin ich mir sicher, dass mir das geheimnisvolle Pokémon heute erneut im Traume begegnen wird. Doch ich werde versuchen, kein Furcht vor dem mir bevorstehenden Alptraum zu zeigen. Es würde schließlich immer nur noch ein Traum sein - wenn auch ein grauenerfüllender.
Bis jetzt habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich das Pokémon nennen sollte, welches mir heute das erste Mal begegnete. Wo der Name doch so einfach scheint und so gut passt. Fortan soll es Darkrai heißen - das Pokémon, das Menschen und Pokémon gleichermaßen Alpträume schenkt.
Über die Eigenschaften und die Zukunft der Mewtu-Spezies
1. Einleitung
Vor etwa zweieinhalb Jahrzehnten wurde erstmals ein lebensfähiges Pokémon geklont, nachdem vorherige Experimente fruchtlos geblieben waren. Ein zentrales Problem der Experimente war vor allem, dass der simple Kopiervorgang bereits bekannter Pokémon-DNA allein nicht ausreichend war, um dieses Ziel zu erreichen – jegliche Exemplare verstarben nach kurzer Zeit. Erst durch die gezielte Manipulation und Optimierung des Genmaterials aus fossilen Überresten des als ausgestorben geltenden Mew war es möglich, die wissenschaftlichen Arbeiten – ungeachtet der ethischen Konsequenzen – zu einem Erfolg zu führen und ein gänzliches neues Pokémon zu erschaffen, dem der Name „Mewtu“ (klangidentisch mit „Mew-Two“, also „Mew-Zwei“, in Anlehnung an die Herkunft der Ursprungs-DNA) gegeben wurde.
Die Ergebnisse wurden jedoch zunächst vor der Öffentlichkeit geheim gehalten, da das Projekt vornehmlich militärischen Zwecken diente (dazu später). Da das aber schon seit vier Jahren nicht mehr der Fall ist, ist es erforderlich geworden, sich mit dieser Spezies genauer zu beschäftigen und einen Platz in der Gesellschaft von Menschen und Pokémon für die auf knapp 300 Exemplare geschätzten Vertreter dieser Pokémon-Art zu finden.
2. Allgemeine Informationen
Trotz der Tatsache, dass erst vor Kurzem die wenigen bisher geklonten Exemplare der Spezies der öffentlichen Forschung zur Verfügung gestellt wurden, war es in der kurzen Zeitspanne bereits möglich, die Lücken in den von Regierungsforschern gesammelten Daten auszufüllen.
2.1 Aussehen und Körperbau
Grundsätzlich besitzt jedes Exemplar ein sehr humanoides Aussehen, das aber auch entfernt an die antiken Darstellungen von Mew erinnert. Mewtu sind etwa zwei Meter groß und bringen ungefähr 122 Kilogramm auf die Waage. Sie haben zwei Arme, zwei Beine und verfügen zusätzlich über einen langen Schweif. Ihre Haut hat eine gräulich-lilane Färbung, wobei der Farbton des Schweifs stärker zu Lila tendiert, welches ebenfalls als Augenfarbe beobachtet werden kann. An ihren Händen haben Mewtu gewöhnlich nur jeweils drei Finger, während sie zwei hornartige Auswüchse auf dem Kopf tragen.
Leichte Abweichungen von dieser groben Darstellung sind jedoch grundsätzlich möglich, da der Klonvorgang in vielen Fällen nicht exakt reproduzierbar war und infolgedessen beispielsweise eine abweichende Anzahl der Finger beobachtet werden konnte.
2.2 Besondere Kräfte und Fähigkeiten
Das vielleicht am meisten herausragende Besonderheit der dem Psycho-Typ zuzuordnenden Mewtu sind ihre telekinetischen Kräfte, die meist schon in frühem Alter ein hohes Niveau erreichen und ihnen eine außerordentliche Kampfkraft sowie die Fähigkeit zum Fliegen verleihen. Zudem wurde berichtet, dass Mewtu zur telepathischen Kommunikation mit Menschen fähig sind und sich so auch mithilfe menschlicher Sprache artikulieren können. Jedoch kann ihre tatsächlich gesprochene Kommunikation nur von anderen Pokémon verstanden werden, da sie gar nicht fähig sind, die für menschliche Sprache notwendigen Laute zu erzeugen, auch wenn sie diese prinzipiell schnell lernen und verstehen konnten.
Ermöglicht wird das durch ihre ebenfalls bemerkenswerte und sich rasch entwickelnde Intelligenz, die sie auch in die Lage versetzt, komplexere Aufgaben zu lösen, bis sie sich zunehmend an die geistigen Kapazitäten von Menschen annähert und diese vereinzelt sogar übersteigt.
Auch konnte festgestellt werden, dass diese Pokémon zu mindestens zwei Arten der Mega-Entwicklung fähig sind, deren genaue Eigenarten jedoch noch nicht ausreichend erforscht wurden und daher nicht dargestellt werden können.
Mewtu sind außerdem trotz ihrer zerbrechlich wirkenden Statur sehr belastbare Individuen mit erstaunlichen Regenerationsfähigkeiten, die sie mutmaßlich auch in die Lage versetzen, den Klonprozess zu überstehen.
2.3 Psyche und Sozialverhalten
Das Verhalten der Mewtu gegenüber anderen Menschen und Pokémon zählt, vermutlich aufgrund ihrer potentiellen Gefährlichkeit, zu den wohl am besten erforschten Aspekten dieser Spezies.
Es wurde herausgefunden, dass Mewtu auf andere Pokémon und Menschen in unterschiedlicher Weise reagierten, einige verhielten sich kontaktfreudig, andere äußerst misstrauisch. Letztere Exemplare zeigten außerdem in seltenen Fällen einen ausgesprochenen Mangel an Empathie und Anzeichen soziopathischen Verhaltens mit gelegentlichen Wutausbrüchen.
Jedoch ließen sich diese Fälle in der Regel leicht dadurch erklären, dass die jeweiligen Exemplare von ihren Schöpfern lediglich als Forschungsobjekt angesehen worden waren, dessen Gefühle ignoriert oder sogar verletzt werden durften. Es wird davon ausgegangen, dass sich dieser Schaden umso drastischer auswirkte, da die geistige Entwicklung eines Mewtu sehr schnell voranschreitet und somit auch ein für Menschen kurzfristig erscheinender Mangel an emotionaler Wärme gravierende Auswirkungen auf die Charakterbildung haben kann. Es scheint daher erforderlich, dass jedem Mewtu während des Heranwachsens in der Hinsicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet wird, wie es auch bei anderen Pokémon und Menschen der Fall sein sollte.
Bei Exemplaren, wo diese Bedingung erfüllt war, zeigten sich keinerlei negative Auffälligkeiten im Charakter und sogar ein hohes Maß an sozialer und emotionaler Kompetenz.
Obwohl es bisher nicht möglich war, den Mewtu jeweils ein eindeutiges biologisches Geschlecht zuzuordnen, wird von Affinitäten zu bestimmten Geschlechtsidentitäten sowie von vereinzelten Liebesbeziehungen der Exemplare untereinander berichtet, bei denen sich allerdings in Bezug auf die Geschlechtsidentitäten kein bevorzugtes Geschlechterschema feststellen ließ und gleichgeschlechtliche und nicht gleichgeschlechtliche Beziehungen gleichermaßen beobachtet wurden. Dieser Aspekt der Mewtu-Psyche muss jedoch noch genauer erforscht werden. Eine Schwierigkeit hierbei ist, dass die Ähnlichkeit der Mewtu zu den Menschen dazu anregt, sie ihnen rechtlich als gleichgestellt zu betrachten – entsprechend wären Experimente und Studien ohne ihr Einverständnis bis zu einem gewissen Grad als illegal oder zumindest ethisch fragwürdig zu bezeichnen.
3. Einsatzmöglichkeiten
Eine für die Zukunft der Mewtu entscheidende Frage, die es möglichst zeitnah zu beantworten gilt, ist die Frage nach möglichen Einsatzgebieten und Aufgaben, die diese übernehmen können, da sowohl mit ihrer Intelligenz als auch mit ihren herausragenden Fähigkeiten verantwortungsvoll umgegangen werden muss und der Mensch als ihr Schöpfer einer besonderen Sorgfaltspflicht zu unterliegen scheint.
3.1 Bisheriges Einsatzgebiet
Das ursprüngliche Ziel bei der Erschaffung der Mewtu war der Gedanke, die militärischen Streitkräfte mit schnell zu züchtenden Klonen aufzustocken. Die hohe Kampfkraft schien diesem Ziel entgegen zu kommen, jedoch wurden die für diesen Zweck erschaffenen Exemplare eher schlecht behandelt, sodass aggressive Charakterzüge zur Geltung kamen und daher das Risiko eines tatsächlichen Einsatzes als zu groß erschien. Außerdem konnten die Klonprozesse nicht in zufriedenstellendem Maße beschleunigt werden und so wurde trotz kleiner Optimierungen das eigentliche Programm bald eingestellt. Jedoch widmeten sich fortan andere Forschungen den Mewtu, so wurde zum Beispiel versucht, den genauen Ursprung ihrer Regenerationsfähigkeiten zu entschlüsseln und vielleicht sogar auf andere Pokémon oder Menschen zu übertragen. Der erhoffte Erfolg stellte sich jedoch nicht ein, weshalb die verschiedenen Mewtu-Projekte endgültig gestoppt und die Existenz dieser Pokémon der Öffentlichkeit nicht länger vorenthalten wurde.
3.2 Neue Möglichkeiten
Die Bekanntmachung der Existenz der neuen Pokémon-Art wirft jedoch nun die Frage auf, wie besagte Pokémon in Zukunft mit den Menschen zusammenleben können. Das stellt insbesondere eine Herausforderung dar, weil es sich um eine völlig neue Art handelt, an die sich auch die Menschheit erst gewöhnen muss.
Sie in die Wildnis zu entlassen stellt zwar auf den ersten Blick eine Möglichkeit dar, jedoch dürfte sie ihre außergewöhnliche Stärke zu begehrten Fangobjekten machen, was die Mewtu letzten Endes großem Stress aussetzen würde, folglich ist diese Option nicht beachtenswert und es wäre sinnvoller, sie über Zusammenarbeit mit den Menschen in die Gesellschaft zu integrieren.
Obwohl die hochentwickelten telekinetischen Fähigkeiten der Mewtu diese in die Lage versetzen, körperlich anspruchsvolle Arbeiten kraft ihrer Gedanken zu erledigen, zeigten sie bis auf wenige Ausnahmen ein geringes Interesse an derartigen Aufgaben. Stattdessen bevorzugten sie überwiegend Tätigkeiten, die eine mindestens leichte Herausforderung ihrer Intelligenz darstellten. Es wäre daher zum Beispiel möglich, sie als Assistenten im wissenschaftlichen Bereich einzusetzen, jedoch gibt es auch Individuen, die aufgrund ihrer traumatischen Vergangenheit mit Laboratorien dafür vorerst nicht in Frage kommen.
Einige Exemplare zeigten sich prinzipiell dem Kämpfen nicht abgeneigt (und waren außerdem Musterbeispiele an Fairness), weshalb die Betreuung durch Trainer grundsätzlich möglich erscheint – diese müssten jedoch auf ein ausreichendes Verantwortungsbewusstsein und die notwendigen Fähigkeiten getestet werden.
Insgesamt dürfte es aber der sinnvollste Weg sein, die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse der Mewtu zu berücksichtigen und sich daran zu orientieren. Hierzu wird aber eine stärkere Beschäftigung mit den einzelnen Exemplaren erforderlich sein, welche einigen Aufwand erfordert.
4. Fazit
Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Schlüssel zur Eingliederung der Mewtu in die Gesellschaft in einem verantwortungsvollen Umgang mit den Pokémon liegt. Die emotionale Reifung, welcher oberste Priorität einzuräumen ist, muss angemessen gefördert werden. Hierdurch wird schließlich die Grundlage dafür geboren werden, dass diese neuen und noch in vielerlei Hinsicht unerforschten Pokémon friedlich mit der Menschheit zusammenleben können, ohne Gefahr zu laufen, wegen ihrer Stärke missbraucht zu werden oder aber diese selbst zu missbrauchen.
5. Quellenverzeichnis
Samuel Eich, „Nr. 150: Mewtu“, in: Der vollständige und ausführliche Pokédex, Peckmont Verlag, Alabastia 2013, S. 304-346.
Platan, „Über neue Mega-Entwicklungen“, in: Evolution heute, Nr. 27, Illumina City 2015, S. 26-29.
Major Bob, „Das Mewtu-Projekt“, in: Die Geheimnisse der Militärforschung, Pingoléon Books, Orania City 2014, S. 114-131.
Esche, „Mewtu und Mew: Eine moderne Ursprungsgeschichte“, in: Ursprungstheorien der Pokémon, Uhlkleinstein Verlag, Avenitia 2014, S. 278-303
6. Digitale Ressourcen
Bisafans Pokédex, Eintrag: Mewtu, URL: bisafans.de/pokedex/150.php (abgerufen am 3.6.2016)
1. Einführung und Relevanz der Forschungsfrage
In der nachfolgenden wissenschaftlichen Arbeit soll das Ernährungsverhalten der Subspezies Q. putzi untersucht werden. Dem momentanen Stand der Forschung nach geht man davon aus, dass diese Amphiboiden sich per Osmose über die Haut ernähren. Diese Annahme beruht aber auf einem einzigen Traktat (vgl. Lind, 1999), welches nie überprüft wurde. Auch wenn Prof. Linds Fähigkeiten auf dem Gebiet der Fortpflanzung extraordinär sein mögen, halte ich dennoch eine Reanalyse des Ernährungsverhaltens von Q. putzi für relevant. Ich postuliere nämlich, dass diese Wesen, genau wie ihre Schwesternart Q. psel einen Kiefer besitzen, welcher allerdings nur bei der Nahrungsaufnahme geöffnet wird. Im Folgenden soll der Forschungsverlauf meiner Untersuchungen ausgeführt werden.
2. Die Testreihen
Das Vorgehen für eine klare Erkenntnis bei der behandelten Thematik ist zweierlei. Einerseits sollen durch multimediale Aufnahmen eines in Gefangenschaft gehaltenen Exemplars der untersuchten Spezies erstmals zweifelsfreie Beweise für die orale Nahrungsaufnahme gewonnen werden.
Im zweiten Schritt sollen durch eine Röntgen-Aufnahme des lebenden Körpers des betrachteten Subjekts Rückschlüsse auf die Funktionsweise des Kieferapparates bei Q. putzi gewonnen werden.
2.1 Ernährungsbeobachtung
Der Versuchsaufbau des ersten Experiments lautet wie folgt: Das Forschungsobjekt, ein weibliches Exemplar der besagten Spezies (im Folgenden abgekürzt als Q) im mittleren Reifezyklus wurde in einen metallenen Käfig mit einem Durchmesser von drei mal drei Metern gesperrt. Da die Wesen sowohl an Wasser als auch an Land überleben können, stellte der Aufenthalt im Versuchsraum keine Bedrohung für die Gesundheit Qs dar. Im selben Käfig waren diverse Nahrungsmittel, welche auch in Qs natürlichem Lebensraum, also sumpfigen Teichen und ähnlichen Kleingewässern vorhanden sind, aufgereiht. Sobald Q Hunger bekam, würde es etwas von den vorhandenen Speisen auswählen und sich einverleiben, während mein Hilfswissenschaftler den gesamten Prozess mit einer Kamera, die vor dem Versuchsraum aufgebaut war, filmen sollte. Sobald Q etwas zu sich genommen hatte, würde es natürlich aus dem Käfig entlassen.
Die Versuchsdurchführung selbst erwies sich als unerwartet schwer. Da der Hiwi während des Versuchsablaufs das Bewusstsein verlor und sonst niemand im Labor war, blieben nur die Bildaufnahmen der Kamera zur Auswertung. Auf diesen allerdings war nur Anfangs der gesamte Käfig zu sehen. Nach 2 Minuten wurde der Fokus – womöglich unbewusst – immer mehr auf den Wirbel am Bauch Qs fixiert (vgl. Screenshot #1 im Anhang des Textes) und ab 06:10 (vgl. Screenshot #2) ergibt sich aus den Schnarchgeräuschen des Hiwis das Einschlafen desselben. Es scheint beinahe, als ob die Spirale eine hypnotische Wirkung aufweist. Diese wird womöglich von Q zum Erjagen der Beute genutzt. Da sämtliche Bildaufnahmen ab dem Moment auf einen minimalen Punkt im Käfig fixiert waren, ist es dem Forschungssubjekt gelungen, sich aus dem Aufnahmeradius zu entfernen und seine Nahrung ungesehen zu sich zu nehmen.
Auch wenn das gewünschte Ziel nicht erreicht werden konnte, ließen sich aus der verzehrten Nahrung zumindest Rückschlüsse auf die übliche Diät von Q schließen: Da ausnahmslos alles verzehrt wurde, ist die Spezies wohl ein Allesfresser. Der Hiwi wurde selbstverständlich entlassen. Derartige Komplikationen hat Lind in seinem offensichtlich veralteten Traktat zu erwähnen versäumt.
2.2 Röntgen-Aufnahme
Der zweite Versuch sollte endgültige und absolute Erkenntnisse über den internen biologischen und vor allem skelettalen Aufbau Qs liefern. Dazu wurde das Subjekt von einem zweiten Hilfswissenschaftler in einen Raum mit einem Kernspintomographen, welcher normal für menschliche Kinder verwendet wird, geführt. Aufgrund der ähnlichen Größe sollte Q keine Probleme haben, in den Tomographen zu passen und sich dort festschnallen zu lassen.
Wiederum ergaben sich bei der Versuchsdurchführung allerdings unvorhersehbare Probleme. Q legte sich zwar wie befohlen auf die Bahre, doch als es daran ging, das Subjekt festzuschnallen, erwies sich dies als tückische und letztendlich unmögliche Aufgabe. Die gesamte Haut Qs war scheinbar mit einem glitschigen Film bedeckt, den es durch eine chemische Reaktion seines Schweißes mit der Luft erzeugt hatte und welcher dafür sorgte, dass jede Berührung und jeder Versuch, Q festzuhalten zu einem Herausflutschen des Subjektes führte. Scheinbar ist der Körper von Q. putzi dadurch immer feucht und glitschig, was es ihm in der Natur ermöglicht, sich seinen Gegnern und Fressfeinden zu entwinden. Nach dem dritten erfolglosen Versuch es festzuschnallen schlitterte Q unter der Aufsicht des Hiwis – welcher nach Beendigung des Experiments ebenfalls entlassen wurde – quer durch den ganzen Saal. Bei Kontakt mit der Schleimspur verlor der Hiwi selbst das Gleichgewicht und vermochte es nicht mehr, aufzustehen. Währenddessen hatte Q einen nur als abenteuerlich zu bezeichnenden Ausweg durch das Treppenhaus über sieben Stockwerke und vorbei an drei Reinigungskräften gefunden, was in einem Entkommen des Subjekts einerseits und einer frühzeitigen Beendigung der Untersuchungen andererseits resultierte. Erneut bleibt nur anzumerken, dass Lind derartige Eventualitäten nie erwähnt hat und sich daher die Frage stellt, ob er bei seinem Postulat überhaupt auf aussagekräftige Daten zurückgreifen konnte, oder ob alles nur hanebüchene Theorien seinerseits waren.
3. Abschließende Zusammenfassung und Fazit
Zuletzt bleibt nur zu sagen, dass der Ernährungsvorgang bei Q. putzi weiterhin ein Mysterium bleibt. Sowohl der Versuch einer multimedialen Aufzeichnung als auch einer Kernspintomographie sind gescheitert. Trotzdem halte ich an meiner Theorie, dass die Spezies über einen verborgenen Kiefer verfügt, fest.
Denn, auch wenn meine These nicht zu hundert Prozent bewiesen werden konnte, so stellt sich nun mit großer Gewissheit die Tatsache heraus, dass Lind bei seinem Traktat nur Hirngespinsten nachgejagt ist und keinerlei tatsächliche wissenschaftliche Arbeit mit einem eigenen Exemplar der besagten Spezies betrieben haben kann.
Endlich habe ich es nach jahrerlanger Suche gefunden: Solgaleo, das legendäre Pokémon der Alola-Region, meiner Heimat-Region, das vor langer Zeit die Sonne verschlungen haben soll. Meine Assistentin Lilly hat mir kurz vor meiner Abreise den entscheidenen Tipp mit auf den Weg gegeben: Dorfbewohner berichteten, dass es sich auf einen Vulkan aufhält. Tatsache! Es hat sich auf dem Kīlauea, einen aktiven Vulkan auf der Big Island, versteckt. Doch wieso hat es sich vom Rest der Welt abgeschottet? Ich habe alles in meiner Macht stehende versucht, um diese Frage zu beantworten, doch am Ende konnte ich mir keinen Reim darauf machen. Doch dafür konnte ich andere wichtige Informationen über dieses geheimnisvolle Pokémon in Erfahrung bringen. Eines Tages verließ es seine Höhle, um auf Nahrungssuche zu gehen. Plötzlich wurde es von einem Brutalanda angegriffen. Normalerweise sollte der Angriffswert von Solgaleo wegen Brutalandas Fähigkeit "Bedroher" gesenkt werden, doch dies war nicht der Fall. Anscheinend besitzt Solgaleo die Fähigkeit, dass niemand seine Statuswerte senken kann. Daraufhin habe ich diese neue Fähigkeit, die anscheindend nur das legendäre Pokémon besitzt, "Metallprotektor" genannt. Das ca. drei Meter große Pokémon war vom Erscheinen Brutalandas überhaupt nicht erfreut und bereitete einen Angriff vor. Es leuchtet in diesem Moment wie die aufgehende Sonne. Dabei erstrahlt ein merkwürdiges Symbol, das große Ähnlichkeiten mit der Sonne hatte, auf seiner Stirn. Es springt draufhin in die Weiten des Horizonts und stürzt mit einer gewaltigen Kraft auf den Gegner zu. Brutalanda ist auf der Stelle kampfunfähig. Ich nenne diese Attacke "Stahlgestirn", weil sie große Ähnlichkeiten mit einem Stahlblock, der auf die Erde hinab fällt, hat. Zwar bin ich ein sehr interessierter Pokémon-Professor, der sich auf Attacken spezialisiert hat, doch ich wäre nicht so lebensmüde und würde mich dieser Attacke in den Weg stellen. Nachdem ich die Attacken und die Kampftaktiken von Solgaleo genau unter die Lupe genommen habe, wollte ich mehr über seine Lebensweise wissen. Ich verfolge es bis auf die Spitze des Kīlaueas, wo es offensichtlich auf Nahrungssuche ist. Doch wovon ernährt sich solch ein Geschöpf? Ich kann die Frage schnell beantworten, denn ehe ich mich versah, ist das legendäre Pokémon am Ufer des Lavabades. Dort trinkt es die heiße Lava. Wenn mein Vermutung stimmt, dann ist im Inneren dieses Pokémons eine große Energiereserve, das jedeszeit wie ein Vulkan ausbrechen kann.
Einige Tage später kann ich nun endlich das Geheimnis hinter Solgaleos Mähne lüften:
Es ist ein verregneter Tag: die dunklen Wolken verdecken das Licht der Sonne, die Regenmassen fließen vom Gipfel hinab in das Tal und vom Riesen ist keine Spur. Wahrscheinlich hat es sich in seine Höhle zurückgezogen. Plötzlich höre ich ein lautes Brummen. Ist es der Donner? Wenig später habe ich das Gefühl, die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut zu spühren. Ich sehe eine Lichtquelle in Richtung Süden kommen: Es ist das legendäre Pokémon, da in Richtung Klippe geht. Dort steht es nun in einer protzigen Pose und schaut in die Weiten des Horizonts. Auf einmal beginnt seine Mähne an zu leuchten. Ich fühle mich vom Licht verzaubert. Mein Blick fällt dabei auf den Himmel: Die Wolken verschwinden langsam und die Sonne schaut hervor. Solgaleo, das Pokémon der Sonne.
Ich glaube, ich habe im Moment genügend Informationen über es sammeln können und werde diese bald mit anderen Professoren teilen. Nun muss ich schnell in mein Labor zurück, denn wie Lilly mir heute per Videoanruf mitteilte, warten zwei Pokémon-Trainier darauf, endlich ihr Starter-Pokémon zu begrüßen und auf Reise zu gehen. Und wer weiß, vielleicht begegnen sie auf ihren Reisen ja auch Solgaleo.
#197 / Nachtara
Nachtara ist ein Mondschein Pokémon, welches eine der acht Entwicklungen von dem Evolutions Pokémon Evoli ist.
Das Pechschwarze mit gelben Ringen geschmückte Wesen kann, wenn es sich bedroht fühlt einen Giftschweiß absondern, der ihn zu beschützen scheint.
Befindet es sich im Mondlicht leuchten die Ringe auf Nachtaras Körper hell auf und es scheint eine Mysteriöse Kraft zu erhalten.
#024 / Arbok
Arbok ist ein Kobra ähnliches Pokémon, es ist die Weiterentwicklung von dem Schlangen Pokémon Rettan.
Diese lilafarbene Schlange hat ein Muster auf ihrer Haut welches sich nach Region Unterscheidet, dazu wirkt es ziemlich einschüchternd auf Gegner.
WIKIPEDIA
Die freie Enzyklopädie
Rokkaiman
Rokkaiman ist den ↑Typen ↑Boden und ↑Unlicht anzurechnen. Genetisch kompatibel ist es mit allen ↑Pokémon der ↑Ei-Gruppe ↑Feld, dadurch jedoch nicht mit der Art ↑Tyracroc, die von Laien aufgrund des Erscheinungsbild der beiden Spezies oft als eng verwandt angenommen wird.
Merkmale
Rokkaiman wird im Durchschnitt etwa einen Meter groß und wiegt dabei bis zu 35 Kilogramm, es wurden jedoch schon Exemplare von fast 1,20 Meter Größe in freier Wildbahn gesehen. Es läuft auf den Hinterbeinen und besitzt ein langes, dünnes Maul. Seine Schuppen sind größtenteils sandbraun mit schwarzen Streifen, am Bauch befindet sich eine rötliche Färbung.
Um seine Augen besitzt Rokkaiman eine ↑Membran, die als ↑Wärmesensor dient, sodass es sich auch nachts mühelos zurechtfinden kann. Diese Membran schützt seine Augen außerdem vor ↑Sandstürmen und anderen Fremdkörpern. Bei Exemplaren, die eine Verletzung oder einen Defekt an dieser hatten, wurde beobachtet, dass sie sich mit verschiedenen Mitteln einen eigenen ↑Schutz herstellten, so z.B. durch eine Vielzahl an von ↑Wanderern verlorenen oder liegengelassenen transparenten ↑Gegenständen wie ↑Brillen oder ↑Flaschen.
Entwicklung
Rokkaiman ↑entwickelt sich bei Eintritt in die ↑Pubertät aus ↑Ganovil. Dabei erlangt es die Fähigkeit, auf den Hinterbeinen zu gehen. Bei ausreichendem Alter kann es sich außerdem zu ↑Rabigator weiterentwickeln. ↑Wilde Rokkaiman erreichen jedoch nur selten dieses Stadium, während es in ↑Gefangenschaft sehr häufig möglich ist. Es ist nicht bekannt, ob sich Rabigator noch weiter entwickeln oder eine ↑Mega-Entwicklung durchführen kann.
Aus einem von einem weiblichen Rokkaiman gelegten Ei wird in freier Wildbahn immer ein Ganovil schlüpfen. Im Labor ist es möglich, Rokkaiman zu züchten, die diese Stufe überspringen. Diese sind jedoch weder fortpflanzungsfähig noch in der Lage, sich weiterzuentwickeln.[1]
Verbreitung
Rokkaiman ist in den Regionen ↑Einall und ↑Kalos heimisch und bevorzugt eine trockene, wüstenartige Umgebung. Es ist diesbezüglich aber anpassungsfähig und kann auch in felsigen Gebieten überleben. Im Laufe des letzten Jahrzehnts haben sich auch in ↑Hoenn einige ↑verwilderte Rokkaiman ausgebreitet, wo sie jedoch eine Gefahr für die dortige ↑Fauna darstellen.[2]
Lebensweise
Rokkaiman lebt in ↑Rudeln von fünf bis zehn Artgenossen, von denen in ständigen ↑Rangkämpfen das Stärkste ermittelt wird, welches dann das Rudel anführt. Einzig während der ↑Paarungszeit spalten sich diese Rudel auf und die Pokémon leben in Zweierverbünden, bis die zehn bis zwanzig ↑Eier, die das Weibchen in dieser Zeit legt, geschlüpft sind. Etwa 10% der Rokkaiman finden in dieser Zeit jedoch keinen Partner des anderen Geschlechts, weswegen ↑homosexuelles Verhalten häufig zu beobachten ist.
Rokkaiman ernährt sich hauptsächlich von kleinen Boden-Pokémon und Pokémoneiern, manchmal wird auch beobachtet, dass Rudel gemeinsam eine größere Beute wie ↑Hippoterus oder ↑Sandamer erlegen.
Literatur
Samuel Eich: Unlicht und Stahl – Wie Typen einer ganzen Region verborgen blieben. Starter Verlag, Prismania City 2002, ISBN 123-4-567-89012-3
Gerhard Eibe: Die Entwicklung in Einall heimischer Pokémon. Perl Verlag, Fleetburg 2010, ISBN 987-6-543-21012-3
Einzelnachweise
1. ↑ G. Ovanni: Klone und ihr Verhältnis zu Artgenossen. Vertania City, 1997, S. 69–73
2. ↑ Brendan Birch: Terror to the Hoennian ground types: Krokorok and other dangers. Journal of Hoenn's Wildlife 386, 2014, S. 551–553
05.06.2110
Liebes Tagebuch,
du glaubst nicht, was mir heute passiert ist.
Seit Tagen habe ich Großvater darum gebeten unsere Höhle verlassen zu dürfen. Wie du weißt, meinte er immer, dass die Sonnenstrahlen zu stark seien und der Wind die Erde zu sehr aufwühlen würde. Doch heute, gegen all meiner Erwartungen, hat er mir und Isabel – das ist das Mädchen, von dem ich dir neulich erzählt habe – erlaubt, an die Oberfläche zu gehen. Natürlich mussten wir versprechen nicht zu lange zu bleiben und uns eine Atemmaske an zu ziehen. Aber solange sie uns nur nach draußen ließen, war mir das egal. Großvater gab mir sein Onix mit und befahl diesem uns zurück zu bringen, sollte sich das Wetter plötzlich ändern.
Weißt du, das ich mich schon immer gefragt habe, wie sich Tageslicht wohl anfühlen mag? Wie es ist, wenn einem der Wind durchs Haar bläst? Und nun war ich endlich so kurz davor antworten auf diese Fragen zu erhalten.
Als wir den Felsen erreichten, der unsere Unterkunft von der Außenwelt trennte ließ ich Onix aus seinem Ball, sodass es uns den Weg öffnen konnte.
Kaum hatte sich der Fels bewegt, strömte bereits eine Brise in den Schacht.
„Du kannst noch umdrehen, wenn du willst“, warnte ich Isabel, die bis dahin ziemlich ruhig gewesen war. Sie schüttelte nur den Kopf und lief auf die Öffnung zu, die Onix geschaffen hatte.
Die Außenwelt ist … ich weiß nicht, wie ich es dir beschreiben soll. Wenn man über die Wüstenartige Landschaft blickt, kann man kaum glauben, dass hier wirklich einmal Pokemon & Menschen gelebt haben sollen …
„Willst du schon umkehren?“, ertönte es neben mir. Das selbe Gefühl, das ich nicht zu benennen wusste, erkannte ich auch in den Augen meiner Gefährtin. Es war klar, dass wir nicht umdrehen würden. Wir waren gewillt irgendwas zu finden, dass nicht Dreck, Staub oder Sand war.
Und so liefen wir eine ganze Zeit lang gerade aus, während der Wind uns ins Gesicht schlug. An manchen Momenten glaubte ich, Onix würde uns packen und zurück schleifen, doch glücklicherweise blieb es ruhig neben uns, nach möglichen Gefahren ausschau haltend.
Tja, und dann, dann sahen wir es. Mitten in der Wüste, wie aus dem nichts, tauchte dieses Wesen auf. Zuerst hielt ich es für einen großen Stein oder einen Sandhaufen, doch Steine bewegten sich nun einmal nicht.
Ein kurzer Blick zur Seite genügte um zu erkennen, dass Isabel es auch genauer erkunden wollte. Vorsichtig schritten wir auf das Etwas zu, bevor es sich erhob und unsere Augen in die seinen braunen starrten. Augen. Es war, es war ein Pokemon! Es musste ein Pokemon sein. Aber wie? Wie konnte ein Pokemon unter solchen Bedingungen überleben?
Bevor ich noch einen weiteren Gedanken fassen konnte, lief es davon. Sein gelber Schweif war das letzte das wir sahen, bevor Onix uns zurück zerrte.
Wir erzählten weder meinem Großvater, noch sonst jemandem davon. Beim nächsten Mal, würden wir dieses Wesen finden und hierher bringen.
Deine
Ashley Oak
29.07.2110
Liebes Tagebuch,
Isabel und ich mussten so lange darauf warten, doch endlich waren die Wetterbedingungen akzeptabel genug, um einen erneuten Aufstieg zu wagen. Mein Großvater gab uns erneut Onix als Begleiter an die Seite, bevor wir uns auf den Weg machten.
Dieses Mal vergeudeten wir keine Zeit und machten uns direkt auf den Weg zu der Stelle, an dem wir das Wesen mit dem gelben Schweif und den braunen Augen zuletzt gesehen hatten.
Wir liefen eine ganze Zeit lang herum, bis wir endlich etwas längliches aus einem Loch ragen sahen. Zuerst waren wir verunsichert, ob es das Wesen war, das wir gestern gesehen hatten, doch als ich beim näherkommen das längliche etwas eindeutig als gelben Schweif identifizierte, konnte mich nichts mehr halten. Aus Angst, dass es uns wieder davon laufen könnte, griff ich nach seinem Schweif, um es hervor zu ziehen.
Dies sollte sich als Fehler heraus stellen. Denn als ich versuchte das Wesen aus dem Loch zu bringen, zischte sein Schwanz kurz auf, bevor ich schmerzhaft Aufschrie. Weinend sank ich zu Boden, um nur nebenbei mit zu bekommen, wie das Wesen wieder in der Erde verschwand. Isabel war sofort an meiner Seite, um sich meine Hand an zu sehen. Ich wusste nicht was geschehen war, doch ich hatte das Gefühl, als wäre ein Blitz in mich gefahren.
Natürlich brachte Onix uns daraufhin sofort zurück. Mir wurde verboten für die nächste Zeit die Höhle zu verlassen, wodurch ich Isabel anflehte bei ihrem nächsten Ausflug nach oben ein Bild von dem Wesen zu zeichnen.
Ich hoffe, ich sitze hier nicht zu lange fest. Ich will das Wesen noch einmal genau sehen. Nur noch ein mal …
Deine
Ashley Oak
02.12.2110
Liebes Tagebuch,
mein Großvater hat die Zeichnungen gefunden, die Isabel für mich gemacht hat. Er sah sich das Wesen sehr lange an und ich fürchtete, er würde uns nun gänzlich verbieten hinaus zu gehen, doch es sollte anders kommen. Stattdessen bot er uns heute an, ihn auf einen seiner Rundgänge zu begleiten. Er ist einer der wenigen, der im Winter nach oben darf, da er früher einst ein angesehener Professor war.
Als wir die Oberfläche erreichten wehte ein unbekannt eisiger Wind, der den sonst feinen Staub hart gemacht hatte. Mein Großvater nannte dies Hagel, lachte dann, und erklärte, dass diese Bezeichnung zwar falsch sei, doch den harten Staubkörnern am nähsten kam. Da ich sowieso nicht wusste, wovon er sprach, ließ ich ihn einfach reden.
Heute begleiteten meinen Großvater und uns nicht nur sein Onix, sondern auch ein schwarzes Katzenwesen, dass er Nachtara nannte. Es war eines der wenigen Pokemon, die es noch gab, die nicht vom Typ Gestein, Boden oder Stahl waren. Es erinnerte meinen Großvater an die Zeit, bevor Groudon und Kyogre die Welt ins Chaos gestürzt hatten, bevor das Klima irreparabel verändert wurde. Eine Zeit, als die Welt noch voll von Trainern war, als Kinder wie ich die Welt erkundeten und Menschen noch an der Oberfläche lebten.
Für meinen Großvater war dieses Pokemon eine Erinnerung an all das, was er verloren hatte und all das, was er hoffte eines Tages wieder erlangen zu können.
Nach einer Ewigkeit hielt mein Großvater plötzlich an, um den Boden zu analysieren. Ich wusste zwar nicht, was er genau tat, doch ich war ja auch kein Professor.
„Habt ihr das Pokemon in dieser Gegend gefunden?“, fragte er kaum hörbar, immer noch etwas sehend, das wir nicht sahen.
„Ja, ein paar Meter weiter weg, aber so ungefähr“, meinte ich. Mein Großvater murmelte etwas, das ich nicht verstand, bevor er in seine Tasche griff und ein paar Beeren heraus holte.
„Du willst doch nicht etwa eine Essenspause einlegen, oder?“, fragte ich entsetzt, bevor er im nächsten Moment die Beeren weg warf.
„Was machst du da?“ Er antwortete nicht. Stadt dessen warf er nur noch mehr Beeren auf den Boden.
Ich wollte erneut fragen, bevor auf einmal die Erde unter mir zu zittern begann. Panisch sprang ich zur Seite, um den Boden zu beobachten, nur um einen kurzen Moment später erneut einen Schweif zu erspähen, der mir nur all zu bekannt vorkam.
„Diese Art von Pokemon streckt ihren Schweif in die Höhe um die Landschaft und ihre Umgebung zu erkunden. Nur wenn es keine Gefahr wittert, wird es heraus kommen. Die vertrockneten Wurzeln im Boden, lassen den Schluss zu, dass hier einst ein Wald stand. Deshalb vermute ich stark zu wissen, was für ein Pokemon uns bald Beeren wird. Sollte meine Theorie stimmen, so habe ich es mit seiner Lieblingsnahrung angelockt.“
Kaum hatte mein Großvater geendet zog sich der Schwanz wieder ein, nur um durch den Kopf eines gelben Wesens ersetzt zu werden.
„Nicht bewegen“, erinnerte mein Großvater, als das gelbe Wesen langsam aus seinem Loch gekrochen kam. Es war ein kleines mausartiges Wesen, mit zarten pinken Backen, die gelblich funkelten. Zögerlich schritt es auf die Sinnelbeeren zu, um im nächsten Moment auf eine zu zu springen und sich mit dieser in der Erde zu vergraben.
„Bemerkenswert, dieses Pikachu hat Schaufler erlernt um sich so vor dem Wetter zu schützen. Es scheint, dass die Pokemon sich dem neuen Klima genau so angepasst haben wie wir. Wer weiß, vielleicht gibt es da unten eine ganze Kolonie“. Mein Großvater klang begeistert.
Pikachu. Klingt wie ein Name aus einem Traum. Pikachu. Ich hätte nicht geglaubt, dass es noch solche Wesen gab, galten sie doch schon seit Jahren für ausgestorben.
Großvater hat mir versprochen, dass ich bald wieder hinauf darf, um Pikachu noch ein paar Beeren vorbei zu bringen. Weißt du liebes Tagebuch, wenn dieses Pikachu da oben überleben kann, wer weiß, vielleicht können wir es dann eines Tages auch wieder.
Deine
Ashley Oak
Tagebuch des Aquabiologen Shigero Inokashira:
14.8.: Das Team und ich sind soeben in der Küstenstadt Graphitport City angekommen. Eine wirklich schöne Stadt, nur schade, dass wir keine Zeit haben werden, uns diese anzusehen. Aber die Forschungen haben Priorität. Die Schwärme von Phione, die angeblich auftauchen sollen, erscheinen immerhin alles andere als häufig und es gibt noch genug über diese Pokémon zu erforschen. Genug Sachen, die wir nicht wissen. Aber wir müssen schnell sein, die warmen Meeresströmungen, mit denen sie alle 50 Jahren kommen, dauern erfahrungsgemäß nur wenige Tage an.
15.8.: Heute wurde der erste Tauchgang unternommen. Nach mehreren Stunden des Suchens haben wir endlich den Schwarm gefunden, etwa 2,5 Meilen vor der Küste. Leider konnten wir nicht recht nahe an den Schwarm herantauchen, denn bevor wir nahe genug herankamen, wurden wir bemerkt und der Schwarm drehte ab. Anscheinend sind Phione recht scheue Wesen, was erklärt, warum so wenig über sie bekannt ist. Oder aber sie hielten die Schraube des Motorboots für einen Fressfeind.
16.8.: Beim heutigen Tauchgang konnten wir etwas Interessantes feststellen: Der Grund, warum der Schwarm gestern vor uns geflüchtet ist, scheint nicht Angst zu sein, denn heute konnten wir uns ohne Probleme den Pokémon nähern. Dadurch konnten wir einige genauere Beobachtungen anstellen. Der Kopf ist im Verhältnis zum restlichen Körper überproportional groß. Vorher dachten wir, das wäre eine Laune der Natur und hätte keinen tieferen Sinn. Bei genauerer Beobachtung stellte sich aber heraus, dass die flossenartigen Fortsätze an den Seiten, die wir bis jetzt für Flossen gehalten haben, wohl mehr der Nahrungsaufnahme dienen, wie Hände bei uns. Zumindest konnten wir keine Vortriebsbewegung beobachten. Die wahrscheinlichste Möglichkeit wäre also, dass der Kopf als eine Art Schwimmblase dient, um den restlichen Körper nach oben/unten zu ziehen und eine Fortbewegung mit Hilfe der Meeresströmung zu erreichen.
17.8.: Die Meeresströmungen haben ihre Richtung geändert, der Schwarm bewegt sich nun langsam, aber stetig weg von uns. Man merkt schon die Unterschiede in der Zeit mit dem Motorboot, bis wir den Schwarm wieder gefunden haben. Heute konnten wir das Weiden beobachten. Wie bereits vermutet sind Phione Pflanzenfresser, aufgrund ihrer Körperform auch zu nichts Anderen geeignet. Sie grasen wohl hauptsächlich Seetangwälder, solange die Strömung es zulässt. Denn wie bereits festgestellt, fällt es ihnen schwer, sich aus eigener Kraft fortzubewegen. Daher lassen sie sich von der Strömung zu einem solchen Wald treiben und klammern sich dann an eine einzelne Pflanze, um sie abzufressen. Komplett anders als alles, was ich bis jetzt gesehen habe. Alleine diese einzigartige Art der Nahrungsaufnahme ist faszinierend.
Weiters konnten wir feststellen, dass die Jungtiere, ganz ähnlich wie bei Wailmern, in eigenständigen Gruppen innerhalb einer Gruppe unterwegs sind, geführt von einem oder mehreren ausgewachsenen Exemplaren. Dabei halten sie sich gegenseitig an den „Armen“, um nicht voneinander wegzudriften.
18.8.: Wie es scheint, war das wohl der letzte Tag der Expedition. Durch einen erneuten Wechsel der Meeresströmungen treibt der Schwarm nun aus der Reichweite des Bootes. Und ein richtiges Schiff können wir uns nicht leisten. Oder ein Boot mit größerer Reichweite. Heute sind wir Zeuge eines beeindruckenden, aber auch traurigen und faszinierenden Naturschauspiels geworden. Ein Rudel Tohaidos in Begleitung von Kanivanhas hat die Jagd auf unseren Schwarm eröffnet. Soweit wir sehen konnten aber ohne wirklichen Erfolg, denn die Phione sind nicht gerade wehrlos. Zumindest nicht im Schwarm. Sie scheinen zwar einzeln keine großen Kämpfer zu sein, durch die großen Schwärme, sicher mehrere Hundert, wenn mich mein Augenmaß nicht trügt, können sie dennoch eine Menge Kraft freisetzen. So waren sie in der Lage, die Räuber mit Whirlpool und Superschall zu vertreiben.
Mindestens eines wurde aber dennoch verletzt und konnte nicht mit dem Schwarm mitziehen. Durch Zufall ist mir der kleine blaue Fleck aufgefallen und ich habe es mitgenommen. Nun, da ich die Möglichkeit einer längeren Untersuchung habe, während das Pokémon gesund gepflegt wird, werde ich diese auch nutzen. Eine These der letzten Tage habe ich schon bestätigen können – bei dem überdimensionierten Kopf handelt es sich um eine Schwimmblase, weshalb das verletzte Wesen nicht mit den anderen mithalten konnte. Und wie ich soeben herausgefunden habe, sind sie sehr soziale Pokémon, die Schwärme werden also nicht nur Zweckgemeinschaften darstellen. Zumindest will das Exemplar hier, dass ständig irgendjemand in der Nähe ist. Wahrscheinlich fühlt es sich einsam. Vielleicht sollte ich mich um es kümmern.
Die Pokémon-Welt wird von vielen verschiedenen Geschöpfen bevölkert, welche unglaubliche Fähigkeiten besitzen. Große, kleine, schmächtige und auch überaus mächtige Pokémon, die alle einem bestimmten Typ angehören. Gerade der erst zuletzt anerkannte Typ Fee ist noch sehr mysteriös und die Kalos-Region bietet mir seit jeher die Möglichkeit, mich mit den Eigenarten dieses Typs auseinander zu setzen.
Ein Pokémon ist mir dabei besonders ins Auge gestochen, welches mich schon lange aufgrund seiner Natur fasziniert. Tatsächlich wirkt es so ganz und gar anders als alle anderen Feen-Pokémon, trotz seines niedlichen Aussehens. Wenn man nämlich nicht aufpasst, erlebt man die andere Seite dieses speziellen Wesens.
Ich spreche natürlich von Flunkifer.
Wer es zum ersten Mal sieht, könnte es wohl eher mit einem Unlicht-Typen verwechseln, obwohl es neben seiner Feen-Natur auch den Stahl-Typen besitzt. Hauptsächlich entsteht dieser Eindruck durch seine Eigenart für hinterhältige Attacken, durch die es den Gegner mit seinem Äußeren einlullt, um ihn schließlich ohne jede Vorwarnung anzugreifen. Um dies zu bewerkstelligen, nutzt es einen großen Stahlkiefer, welcher sich auf der Hinterseite des Kopfes bis zum Boden erstreckt. In Anbetracht dessen, dass dieser Kiefer die volle Körpergröße des Pokémons von rund 60 Zentimetern abdeckt, wirkt Flunkifer nun zum einen niedlich, zum anderen aber auch bedrohlich.
Obwohl es beide Geschlechter haben kann, gleicht sein Aussehen den Tempelmädchen aus Johto, wobei sich die primären Farben auf Beige für das Fell und Schwarz-Gräulich für die Stahl-Aspekte seines Körpers beschränken; darunter auch besagter Stahlkiefer. Seine Robustheit erlangt es vor allem durch diesen, wobei sich auch in seinem Fell Anzeichen des Elements zeigen. Darüber hinaus wurden bei Untersuchungen auch Hinweise zum Feen-Typ deutlich, wodurch es gegen den Drachen-Typ vollends geschützt ist. Ebenso wurden Exemplare mit einer ungewöhnlichen Färbung der Stahl-Aspekte gesehen, welche umso begehrter bei Sammlern und in freier Wildbahn sehr selten anzutreffen sind.
Dabei ist Flunkifer von Natur aus eher schwach gebaut. Seine Körperkraft ist ausreichend für minimal anstrengende Tätigkeiten und auch seine Defensive ist, trotz seiner Stahl-Natur, unterdurchschnittlich für diese Gattung. Die Fähigkeiten beschränken sich daher hauptsächlich auf den Gebrauch seines Stahlkiefers in Kombination mit einem überraschend hinterhältigen Auftreten, mit dem es seine Gegner zuerst in Sicherheit wiegt, um dann im richtigen Moment zuzuschlagen. Da diese sozialen Interaktionen nicht auf jeden Gegner anzuwenden sind, begnügt sich Flunkifer mit Pokémon im Raum seiner eigenen Größe, welche von 30 Zentimetern bis zu einem Meter reichen. Selbst Stahl-Pokémon sind nicht vor diesem Wesen gefeit und auch wenn sie wesentlich robuster sind, so bleibt für sie die plötzliche Begegnung mit dem Stahlkiefer ein traumatisches Erlebnis. Dies bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass Flunkifer ohne diesen seinen Feinden gegenüber wehrlos ist und daher kaum mehr eine Chance hat, in der Wildnis zu überleben.
Bei genauerer Betrachtung ist dieser Kiefer aber eine glückliche Fügung der Natur. In früheren Zeiten war Flunkifer weitaus ungefährlicher, als es heute ist, doch über eine lang andauernde Mutation haben sich die Stahlhörner auf seinem Kopf zu diesem komplexen Gebilde geformt, über das es volle Mobilität und Kontrolle verfügt. Kaum eine Situation erscheint für es unmöglich, um ihn einzusetzen und das macht es auch zu einem gefährlichen Gegner.
Entgegen vieler Darstellungen ist dieser Kiefer aber lediglich ein Werkzeug und keine Möglichkeit, um Beute zu verspeisen. Wie bereits erwähnt hat sich dieser aus Hörnern geformt und bildet daher auch keinen Verdauungstrakt zum Körper oder gar eine Zunge. Der Zweck dieses Gebildes besteht daher in erster Linie darin, um Beute zu zerkleinern, um sie dann über den eigentlichen Mund zu sich zu nehmen. Im Kiefer selbst hat sich zwecks dessen auch kein ausuferndes Nervensystem gebildet, sodass es während des Zuschnappens mit ebendiesem zu gewaltigen Kräften fähig ist, die selbst die Bisskraft anderer Pokémon übersteigt. Daher verwundert der übermäßige Gebrauch wenig.
Flunkifer sind Einzelgänger, welche hauptsächlich in großen, verzweigten Höhlen leben und auf ihre Beute lauern. Die Sehkraft ist dafür besonders an die Dunkelheit angepasst, wobei es auch im Tageslicht zu außerordentlichen Sichtleistungen fähig ist. Dies lässt darauf schließen, dass es trotz seines bevorzugten Habitats auch einige Abstecher außerhalb seiner Höhle zulässt.
Seine Diät umfasst beinahe alle Essensgebiete. Durch seine unkonventionelle Art zu jagen benötigt es allerdings weniger, als man vielleicht vermuten mag. Flunkifer ist dazu fähig, mehrere Tage ohne Essen auskommen und macht sich nur dann speziell auf die Suche, wenn es Hunger hat. Hauptsächlich wird es dabei mit dem Verzehr feindlicher Pokémon beobachtet, wobei es auch Beeren nicht abgeneigt ist und diese mit großem Interesse verspeist. Sollten wilde Flunkifer also einmal sehr zutraulich wirken, so ist große Vorsicht zu walten, da sie in diesem Fall wohl gerade auf Nahrungssuche sind.
Wie weiter oben erwähnt zählt Flunkifer zu den Typen Stahl und Fee, beherrscht allerdings nur wenige Attacken dieser Art. Diese sind aber, wie im Fall von Eisenschädel und Knuddler, in der Regel besonders mächtig. In erster Linie bauen die Fähigkeiten auf hinterlistigen Attacken wie Tiefschlag und Finte auf, um ihm die Jagd zu erleichtern. Besonders in Gegenwart von Trainern wurden aber auch Geschöpfe gesehen, die zu Solarstrahl, Toxin und Flammenwurf imstande waren, was annehmen lässt, dass es auf einen sehr großen Pool an Attacken zurückgreifen kann.
Zusätzlich ist Flunkifer eines von 48 Pokémon, welches zur Mega-Entwicklung imstande ist. Bei Halten des Mega-Steins Flunkifernit und bei großem Vertrauen zu seinem Trainer verändern sich nicht nur seine äußere Form, sondern auch seine Angriffe immens.
Während der Mega-Entwicklung wächst Flunkifer gut an das Doppelte seiner ursprünglichen Größe heran, womit es am Ende etwa einen Meter groß ist. Sein bisher beigefarbenes Fell wechselt im Bereich des „Hakamas“ und auch an seinen neu gebildeten „Ärmeln“ zu Magenta, während auch seine roten Augen zu diesem Farbton wechseln, wodurch der Eindruck des Tempelmädchens noch mehr verstärkt wird. Auch werden die beiden Haarbüschel an der Vorderseite seines Kopfes länger und wirken nach der Verwandlung wie Bänder.
Die größte Veränderung vollzieht es jedoch mit seinem Stahlkiefer. Nicht nur, dass dieser wesentlich größer wird und seine Form merklich ändert, so wächst Mega-Flunkifer zusätzlich ein zweiter, ebenso kräftiger Kiefer, womit sich für das Pokémon ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Wie schon mit einem Kiefer ist es imstande, beide völlig unabhängig voneinander zu bewegen und damit sowohl gegnerische Angriffe abzuwehren, als auch selbst den Feind zu attackieren. Dies schafft für Mega-Flunkifer im Kampf eine umfassende Vielfalt seiner Bewegungen und wird in Folge auch für den Gegner ein schwerer Brocken zu besiegen.
Auch seine körperlichen Fähigkeiten ändern sich. So verstärken sich nicht nur die Angriffs- und Defensivwerte Mega-Flunkifers gegenüber allen Typen, sondern es erlangt auch die Fähigkeit Kraftkoloss, mit der es zu einem wahren Alptraum im Kampf wird. Bei Freisetzen dieser Fähigkeit spannt es seine Muskeln enorm an und kann so leicht mit der doppelten Kraft, die es ursprünglich besaß, auf den Gegner einschlagen, was am Ende nicht selten zu einem Knockout führt. Mit seiner eher mittelmäßigen Basis wird Mega-Flunkifer so zu einem ernst zu nehmenden Rivalen, dessen neu gewonnene Stärke selbst Legenden übertreffen könnte.
Flunkifer vereint also in jedweder Hinsicht die zwei Seiten einer Medaille. Auf der einen Seite wirkt es mit seinem Äußeren niedlich; auf der anderen kann es jedoch mit seinem Stahlkiefer überaus gefährlich werden. Daneben ist es normal eher schwach, während die Stärke in seiner Mega-Entwicklung weit über die Grenzen des Vorstellbaren hinaus schießt. Auf jeden Fall ist es ein faszinierendes Pokémon und ich bin schon sehr gespannt, welche Geheimnisse sich mir noch auftun werden.
Eintrag 104 – Waldlichtung, Zentrum der Safari-Zone
Heute konnte ich zum ersten Mal, seit meiner Ankunft, ein neues Pokémon aus der Nähe betrachten. In diesem speziellen Fall kann auch von zwei Pokémon gesprochen werden. Die Exemplare entziehen sich jeglicher Kenntnis, die ich bisher erworben habe und auch widerspricht sie den meisten Beschreibungen, die ich von den Stadtbewohnern oder dem Safari-Besitzer erhalten habe. Mir wurde von aggressiven Wesen berichtet und davon, dass sie massiven Stimmungsschwankungen unterliegen sollen. Bisher habe ich nur einen Blick aus der Ferne erhaschen können, allerdings werde ich mich morgen aufmachen, um aus der Nähe nähere Informationen extrahieren zu können und zu überprüfen, ob den Behauptungen der Einheimischen ein Fünkchen Wahrheit anhaftet.
Eintrag 105 – Wasserloch, Außenbereich vom Kernzentrum der Safari-Zone
Heute musste ich meine Nachforschungen abrupt einstellen, da die Warnungen der Stadtbewohner keine Übertreibung waren. Die beiden Pokémon haben sich nach einer Weile der Beobachtung zum ersten Mal voneinander entfernt, wobei das Kleinere zum Wasserloch unterwegs war und das Größere, möglicherweise ein Elternteil, weiter entfernt unter einem Baum platznahm, um sich auszuruhen. Mir war bewusst, dass die kleine Version des Pokémon möglicherweise ein Junges sein könnte und ebenfalls, dass es sich in der Sichtweite der Mutter befand, aber ich habe die Reaktion zu meinem Leidwesen unterschätzt. Als ich mich an einen Annäherungsversuch wagte und aus dem Gebüsch schlich, welches in der hiesigen Fauna zu Hauf vertreten ist, stürmte der Elternteil des Kindes auf mich zu und verursachte leichte bis mittlere Verletzungen. Ich kam mit einigen Prellungen sowie Schrammen aus der Angelegenheit heraus, wobei die geballte Kraft des Wesens einen Baum hätte umreißen können und somit bei genauem Treffer lebensgefährliche Verletzungen hätte verursachen können. So wie es scheint bedient sich das Pokémon keiner Waffe oder anderen Gegenständen und greift auf physischem Wege an. Weitere Fähigkeiten oder Typen, wie beispielsweise Wasser, sind mir nicht aufgefallen. Aufgrund des momentanen Standes tippe ich auf einen Kampftypen und möglicherweise auch eine Affinität zum Normaltyp, welche sich in der nicht deutlichen festzumachenden Natur des Wesens äußert. Diese Vermutung kann ich allerdings nicht beweisen und deshalb halte ich mich mit weiteren Äußerungen vorerst zurück.
Eintrag 106 – Wasserloch, Außenbereich vom Kernzentrum der Safari-Zone
Ich habe weitere Informationen der Einwohner gesammelt, Bücher aus alten Zeiten gewälzt und die Informationen zu einem gewissen Grad zusammenfügen können. Die Einheimischen von damals betitelten das Pokémon als „Kanga mara“, was übersetzt Muttertier des Waldes bedeutet, wobei sich die Bezeichnung „Kangama“ mit der Zeit durchgesetzt hat. Mit der Sonne, die den Zenit erreicht hatte, konnte ich meine Konzentration nur schwer aufrechterhalten, aber die Weisheiten aus alten Büchern scheinen einen Einblick zu gewähren, der sich mir vorher entzogen hatte. Das Muttertier hält den Nachwuchs die meiste Zeit in seinem Beutel, um es von Gefahren zu schützen und so erklärt sich auch die gestrige Reaktion. Ich habe scheinbar einen Beschützermechanismus ausgelöst, der die Mutter zum sofortigen Angriff verleitete. Ob Pokémon oder Mensch scheint hier vollkommen nebensächlich zu sein und auch die aggressive Ader löst sich nach meinen Beobachtungen nach schnell auf, wenn sich keine Gefahr zeigt. Feststellen ließ sich zusätzlich, dass sich der Nachwuchs niemals aus der Sichtweite der Mutter entzieht und somit unter permanentem Schutz steht. Die Freiheit scheint komplett eingeschränkt zu sein. Ob es sich schädlich auf die Entwicklung auswirkt, kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht beurteilen.
Randnotiz: Möglicherweise müsste hier ein Gutachten zu einem späteren Zeitpunkt erstellt werden, ob es schädlich ist und ein Eingreifen positive Auswirkungen hätte.
Eintrag 107 – Außenbezirk Safari-Zone
Keine neuen Entdeckungen, lediglich Untermauerungen meiner Entdeckungen. Morgen beginnt eine längere Obervierung.
Eintrag 108 – Zentrum der Safari-Zone
Heute habe ich eine stundenlange Obervierung vorgenommen und erstaunliche Eindrücke gewonnen. Ich bin ab dem heutigen Tag gegen das zuvor angedeutete Gutachten und jegliche Eingriffe in das Reservat, welches rein durch die Natur verwaltet wird, da der Besitzer der Safari-Zone absichtlich keine Eingriffe vornimmt und lediglich für den Artenschutz eintritt. Bis heute weiß ich zwar nicht, wo der väterliche Part der Pokémon ist, aber ich habe die mütterliche Fürsorge heute deutlich erkennen können. Der permanente Schutz der Mutter hat eindeutig keinen negativen Einfluss auf das Pokémon, denn heute habe ich es zum ersten Mal mitbekommen, wie eines der Kinder einen Fisch gejagt hat, während die Mutter im kühlen Schatten platznahm. Ein wachsames Auge hatte sie immer noch, aber keinerlei Eingriffe vorgenommen, so dass das Pokémon alleine die Jagd entdecken konnte und Erfahrungen gesammelt hat. Mehrere Fehlversuche und Ausrutscher im Wasser haben mich zum Lachen verleitet, wobei meine Tarnung beinahe aufgeflogen war. Unter den brechenden Zweigen der Sträucher habe ich die Pokémon genauestens beobachten können. Der Nachwuchs scheint kein Problem zu haben, mehrere Stunden in der prallen Sonne zu spielen, zu jagen und andere Erfahrungen zu sammeln, wohingegen die Mutter sich gerne an schattigen Plätzen aufhält und sich gelegentlich in einen Halbschlaf zurückzieht.
Die wohl schönste Erfahrung meines Forschungstrips ist der heutige Tag gewesen, denn am Abend zog sich das Kind zurück von den kleinen Abenteuern und kuschelte sich an den Bauch der Mutter. Ein Bild von menschlicher Mutter und Kind, welche gemeinsam kuscheln, schoss mir gleich in den Kopf. Es erinnert stark an die Bindung von Menschen, wenn die Mutter sich um ihr Baby kümmert und es nur ungern aus den Augen lässt. Die Nähe war deutlich spürbar, selbst mit der Sicherheitsentfernung, die ich benötigte, um sie nicht aus ihrer natürlichen Umgebung und dem Wohlbefinden zu reißen. Sie sollten sich ganz natürlich verhalten und jenes taten sie dann auch. Erinnern tuen mich die Eindrücke an Ponitas, die ebenfalls einen längeren Lernprozess haben und versuchen, sich wie die Eltern auf den Beinen zu halten, allerdings die meiste Zeit alleine agieren müssen, um dazuzulernen. Tragosso haben meinen Studien nach auch eine sehr starke Bindung zu ihren Müttern, so lässt sich daraus die Essenz ziehen, dass die Beziehungen zu den Eltern bei bestimmten Pokémon stark ausgeprägt ist und bereits mit frühen Erfahrungen anfängt, die entgegen der Nähe eher alleine gesammelt werden. Da ich an den Tagen unterschiedliche Kangama erleben durfte, ist mir bewusst geworden, dass es wohl ein bestimmtes Alter bedarf bis die Kinder den Beutel ihrer Mutter verlassen dürfen, aber das lässt sich mit einer langfristigen Beobachtungsphase genau erfassen. Vorerst entscheide ich mich jedoch gegen diese Maßnahme, denn Zuhause bedarf ein Projekt meine Aufmerksamkeit, welches die Arbeit des Forschens erleichtern soll und außerdem ist die Anwesenheit von Menschen eher schädlich für die beschützerhaften Kangama. Ich empfehle äußerste Vorsicht und Zurückhaltung, wenn weitere Forschungen folgen sollten und rate vom Einsatz jeglicher Technik weitestgehend ab, wenn sie laute Geräusche von sich gibt oder mögliche Gefahr signalisiert. Hiermit schließe ich meinen Forschungseintrag bezüglich des Safari-Ausflugs ab und möchte eine persönliche Anekdote anhängen. Das letzte Mal habe ich eine Träne beim Erforschen der Tragosso vergossen und beim Anblick der kuschelnden Familie der Kangama heute, habe ich deutlich gespürt, dass ich weiterhin erforschen möchte und mich solche rührenden Momente antreiben. Ich bedanke mich bei den Kangama für dieses herzliche und zugleich traumhafte Naturschauspiel. Hiermit schließe ich die Einträge der Safari-Zone vorerst und ziehe mich zurück.
Gezeichnet: Samuel Eich