Alte Pläne - Neue Tricks

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  • Hallo und ein herzliches Willkommen zu meiner ersten Fanfiction:

    Alte Pläne - Neue Tricks
    Gefangene vom Team Magma


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    Quelle des Bildes


    Schön, dass du dich hierhin verirrt hast und ich hoffe sehr, dass dir meine Geschichte gefällt.
    Da es meine erste Geschichte hier ist, würde ich mich sehr über Kritik und Verbesserungsvorschläge freuen.


    Genre:
    Die Geschichte gehört wohl in den Bereich Reise.
    Abenteuer auch, wenn das dazuzählt


    Inhalt:
    In der Geschichte geht es um ein dreizehnjähriges Mädchen namens Marie. Nachdem sie zwei Jahre lang mit ihren Pokémon auf Reisen war, schickt ihre Mutter sie auf das Gymnasium einer pokémonfreien Insel. Diese ist einige Seemeilen von den anderen Regionen entfernt.
    Ein dreiviertel Jahr lang geht alles ruhig zu, mal abgesehen von den Streitereien zwischen Mutter und Tochter, doch dann taucht plötzlich Mark mit seinem Team auf und entführt Marie, damit sie seinen Plänen nicht noch einmal im Wege sein kann. Ihre beste und einzige Freundin Vanessa macht sich daraufhin auf die Suche nach ihr.
    Was plant Team Magma? Was geschieht mit Marie? Und wird Vanessa ihre Freundin jemals wiedersehen?



    Idee/Inspiration:
    Wann ich die Idee dazu hatte, weiß ich schon gar nicht mehr, da die Story schon länger existiert, ich aber bis jetzt noch nicht den Mut dazu gefunden habe, sie hier on zu stellen. Ich glaube, die Geschichte ist irgendwann in der Schule entstanden, als ich gerade über Team Magma und Team Aqua nachgedacht und überlegt habe, welche der beiden Teams ich besser finde und was passiert wäre, wenn sie sich nicht aufgelöst hätten.


    Charaktere
    [tabmenu][tab= Danke]
    Vielen Dank an Schildkrötchen, der mir den Zugriff auf die Bilder der Charaktere möglich gemacht hat und an Kräme. † für die Erklärung zur Erstellung eines Tabmenüs.[tab= Hauptcharaktere]
    [subtab= Marie][Blockierte Grafik: http://www.weebly.com/uploads/…10859976/6388531_orig.png
    Ursprungsquelle

    Name: Marie Winkler
    Alter: 13 Jahre
    Herkunft: Kotimaa (finnisch = Heimatland)
    Verwandte: Mutter (Franziska Winkler)
    Aussehen:
    - orangerote, lange Haare
    - meerblaue Augen
    - etwas größer als der Durchschnitt
    - sportlich gebaut
    - schlank
    - blauschwarzes, einfaches T-Shirt
    - hellblaue, robuste, dünne Regenjacke
    - dunkle Jeans
    - schwarze, sportliche Halbschuhe
    - da sie eher lockere Kleidung trägt, erkennt man ihre Figur nicht so gut


    Pokémon:
    Psiana, Nachtara, Mantax, Ampharos, Vulnona, Dragoran


    Stärken/Schwächen:
    Marie hat ein Händchen für Pokémon und ist musikalisch talentiert, sie spielt wunderbar Altflöte.
    Sie lässt sich leicht einschüchtern, versteckt diese Schwäche aber gerne und meistens auch gut. Im Gegenzug kann sie auch richtig wütend werden, bricht allerdings schnell in Tränen aus, was sie selbst überhaupt nicht ausstehen kann. Ihren Freunden und Pokémon gegenüber ist sie treu und würde beide nie im Stich lassen. Sie ist ehrlich zu sich selbst und zu anderen, allerdings neigt sie oft dazu, nur das Schlechte in sich selbst zu sehen und vergisst darüber ihre positiven Seiten. Je nach Situation wird sie eher pessimistisch oder optimistisch. Hat sie erstmal ein festes Ziel vor Augen, lässt sie sich nur schwer von ihrem Vorheben abbringen. Allerdings hat sie stets Angst davor, sich für etwas entscheiden zu müssen, da sie ja falsch liegen könnte.


    Charakter:
    Fremden Leuten gegenüber spricht sie recht wenig, weswegen sie von vielen als still und schüchtern empfunden wird. Doch sie kann auch nett und freundlich sein. Allerdings sollte man aufpassen, denn wenn sie gereizt ist oder ihr etwas definitiv gegen den Strich geht, wirft sie ihre Vorsicht mitsamt ihrer guten Laune über Bord. Normalerweise denkt sie recht viel darüber nach, was falsch und was richtig ist, bevor sie entscheidet, es sei denn, sie ist wütend. Dann lässt sie sich fast ausschließlich von ihren Gefühlen leiten und hört nur selten noch auf ihren Verstand. Sie liebt die Freiheit und das Reisen mit ihren Pokémon, aber andererseits genießt sie es auch, einfach auf dem Sofa zu liegen und ihrer Mutter beim Klavierspiel zuzuhören. Sie selbst spielt gerne Altflöte, was sie jedoch aufgrund ihrer Reise vernachlässigt hat. Marie liebt Unwetter, insbesondere Gewitter.


    Vorgeschichte:
    Marie Winkler begann mit elf Jahren ihre erste Pokémonreise durch Kanto. Ihr Starter- Pokémon war ein Evoli, welches sich zu einem Psiana weiterentwickelte. Sie nahm an der Liga teil und reiste dann nach Hoenn, um dort sowohl Wettbewerbe als auch Arenakämpfe zu bestreiten. In dieser Region traf sie auf Team Magma und Team Aqua mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen der Weltverbesserung. Dank ihrer Hilfe konnten deren Vorhaben verhindert werden. Doch als sie schließlich nach Hause zurückkehrte, schickte ihre Mutter sie auf die Schule ihrer Heimaltinsel, in der striktes Pokémon-Verbot herrschte. Dort lernte sie Vanessa kennen, die ebenfalls kurzzeitig auf Reisen war und freundete sich schnell mit ihr an. Doch Marie hatte einfach keine Geduld, um in einem Gebäude zu hocken und Dinge zu lernen, die sie als Pokémontrainerin sowieso nicht brauchen würde. Seit einem Dreivierteljahr streitet sie sich oft mit ihrer Mutter, weil sie wieder umherreisen will, doch Frau Winkler ist weiterhin dagegen.


    [subtab= Vanessa][Blockierte Grafik: http://www.weebly.com/uploads/…10859976/4863217_orig.png]
    Ursprungsquelle

    Name: Vanessa Waldschrat
    Alter: 13 Jahre
    Herkunft: Kotimaa
    Verwandte: Mutter (Wibke Waldschrat)
    Aussehen: - blonde, offene Haare
    - smaragdgrüne Augen
    - zierlich gebaut
    - ein wenig kleiner als der Durchschnitt
    - Sommersprossen
    - Stupsnase
    - schmale Lippen
    - schwarzes T-Shirt mit dem dunkelgrünen Umriss eines Papageis als Aufdruck
    - schwarze, schlichte Jeans
    - weiße Turnschuhe


    Pokémon:
    Guardevoir, Gallopa


    Stärken/Schwächen:
    Vanessa ist ein intelligentes Mädchen und sprachlich sehr begabt, was sich besonders in der Schule zeigt. Noch nie hatte sie in einem Fach ernsthafte Schwierigkeiten und vor Klassenarbeiten scheint sie die einzige zu sein, die nicht nervös ist. Darüber hinaus ist sie gegenüber ihren Freunden sehr treu, neigt allerdings dazu, sich schnell Sorgen zu machen und immer mit dem Schlimmsten zu rechnen. Normalerweise denkt sie nach, bevor sie handelt, doch wenn sie besorgt ist, reagiert sie oft überstürzt und unüberlegt, was sie manchmal in etwas schwierige Situationen bringt. Hat sie sich erstmal etwas in den Kopf gesetzt, zieht sie es auch durch, egal, was kommt. Wenn sie Mal mit fremden Personen spricht, was sie jedoch ungern und immer mit einem unangenehmen Gefühl tut, ist sie höflich und zurückhaltend. Doch sie kann auch ziemlich frech werden, wenn ihre Freundin dabei ist. Bei Leuten, die sie überhaupt nicht leiden kann, ist sie oft vorlaut und aufsässig.


    Charakter:
    Vanessa liebt die Ruhe und Sonnenauf- und Untergänge. Morgens und abends sieht man sie oft vor dem Haus sitzen und regungslos die Sonne betrachten. In dieser Zeit ist das Mädchen fortwährend in Gedanken versunken und schwer ansprechbar. Auch wenn ihr die Pokémon nicht so wichtig sind, hängt sie doch sehr an ihren beiden, mit denen sie damals umherzog, wobei sie sich als Einzelgängerin entpuppte. Ihrer einzigen Freundin gegenüber ist sie unglaublich treu und würde alles für sie tun. Sie mag die Schule, besonders Sprachen und Latein ist eines ihrer Lieblingsfächer. Auch wenn es kaum vorkommt, äußert sie sich gerne Mal mittels lateinischer Sprichwörter, wenn sich die Gelegenheit bietet. Doch auch Sprichwörter in ihrer Muttersprache mag sie gerne und sammelt diese auch.


    Vorgeschichte:
    Vanessa wuchs von Anfang an alleine mit ihrer Mutter auf, ihren Vater hatte sie noch nie gesehen und ihre Mutter sprach nie über ihn. Es scheint zwar so, als hätte sie diese Tatsache einfach hingenommen, doch sie denkt oft und viel über ihren Vater nach und überlegt, warum er sie wohl verlassen hat. Auch wenn sie ihre Mutter aus vollem Herzen liebt, stimmt es sie doch oft traurig nur ein Elternteil zu haben, besonders dann, wenn ihre Klassenkameraden über ihre eigenen Väter reden. Wie ihre Freundin Marie war Vanessa ebenfalls auf Reisen mit ihren Pokémon, doch konnte sie sich noch nie richtig dafür begeistern, was vielleicht damit zusammenhängt, dass ihre Mutter dann alleine zu Hause wäre. Stattdessen kam sie nach einem halben Jahr zurück und ging auf die Schule ihrer Heimat, wo sie sich als sehr intelligent erwies. Anfangs wurde sie oft von den anderen als Streber und hochnäsig bezeichnet, da sie sich selten an den Gesprächen der anderen beteiligte, doch nachdem sie sich mit Marie anfreundete, legte sich das langsam. Als ihre einzige Freundin urplötzlich verschwand, macht sie sich sofort und unüberlegt auf die Suche nach ihr. Auch wenn sie es selbst für unwahrscheinlich, ja sogar unmöglich hält, hofft sie dennoch, ihrem Vater eines Tages zu begegnen.


    [subtab= Moritz][Blockierte Grafik: http://www.weebly.com/uploads/…10859976/2086254_orig.png
    Ursprungsquelle

    Name: Moritz Johns
    Alter: 13 Jahre
    Herkunft: Bad Lavastadt
    Verwandte: Eltern (Dirk und Lena Johns), kleine Brüder (Jens, Caleb und Fabian)
    Aussehen:- klein
    - schmal
    - große Ohren
    - kastanienbraune, kurze Haare
    - gleichfarbene Augen
    - schwarzer Pullover ohne Aufdruck
    - lange, dunkle Jeans
    - schwarze Turnschuhe


    Pokémon:
    Seejong, Panzaeron, Stollrak, Schneppke


    Stärken/Schwächen:
    Moritz hat ein echt gutes Gedächtnis und kann sich Dinge über einen langen Zeitraum hinweg merken. Dazu ist er ein wunderbarer Klavierspieler und ein geschickter Stratege. Allerdings neigt er dazu, etwas vorlaut zu werden und kann ziemlich hartnäckig sein. Er hat ein Talent darin, andere zum Lachen zu bringen und denkt stets optimistisch. Er würde niemals vor einer Herausforderung davonlaufen, sei es körperlich oder geistig. Im Normalfall eigentlich recht ernst, ist er doch für jeden Spaß zu haben und man kann sich stets auf ihn verlassen. Das Wörtchen „Angst“ scheint er überhaupt nicht zu kennen, was jedoch nicht immer gut ist und ihn öfter in Gefahr bringt, jedoch manövriert er sich auf wundersame Weise aus beinahe jeder noch so unangenehmen Situation wieder heraus.


    Charakter:
    Moritz ist nicht dumm und das weiß er auch nur zu gut. Ein wenig angeberisch ist er schon, lässt sich aber meist recht schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Er ist meist recht spaßig und man sollte ihn manchmal nicht allzu ernst nehmen, doch eigentlich ist er so seriös wie ein erwachsener Mensch.
    Obwohl er aus Bad Lavastadt kommt, kann er Wärme und demzufolge auch Feuerpokémon nicht ausstehen, stattdessen hat er sich auf Eis spezialisiert. Am liebsten mag er eiskalte, klare Mondnächte im Winter, Regen, Schnee und kaltes Wetter. Erstaunlicherweise trägt er auch im Winter nur dünne Klamotten, denn eigentlich reagieren die Bewohner von Bad Lavastadt besonders empfindlich auf Frost, aber er liebt das Gefühl der eisigen Kälte auf seiner Haut.
    Da es nur sehr wenige Eispokémon in Hoenn gibt, nahm er auch Stahlpokémon in sein Team auf, da sie ihn ebenfalls aufgrund ihrer kühlen Eleganz faszinierten.


    Vorgeschichte:
    Moritz wuchs mit seiner Familie in Bad Lavastadt auf und ging auch in die Trainerschule.
    Allerdings konnte er die Begeisterung der Bewohner über Feuerpokémon nicht teilen und die Hitze sowie das ständige Gerede seiner Geschwister über diese in der Stadt so beliebten Pokémon gingen ihm bald ziemlich auf die Nerven. Daher zog er mit dreizehn Jahren durch Hoenn und entdeckte schon sehr bald seine Liebe zum Eis. Auch sein erstes Pokémon war nicht ein Feuerpokémon, wie es sonst alle jungen Trainer aus seiner Heimat am Anfang ihrer Reise bekommen, sondern ein kleines Seemops, mit dem er sich im jungen Alter angefreundet hatte. Dieses Seemops hatte sich verirrt und war in Bad Lavastadt gelandet, wo die Bewohner jedoch sehr unfreundlich und feindselig auf sein Auftauchen reagierten und es fortjagen wollten, ohne dessen schlechte Verfassung zu beachten. Der kleine Moritz nahm es heimlich bei sich auf und pflegte es nach und nach gesund. Sein Ziel ist es, eines Tages ein legendäres Eispokémon zu fangen und außerdem will er den Menschen seiner Heimat beweisen, dass diese nichts Schlechtes sind, indem er die Arenaleiterin Flavia schlägt.


    [subtab= Marc][Blockierte Grafik: http://www.shadow-schiggy.net/Bilder/Teams4Ever/Marc.png]
    Quelle

    Name: Marc
    Alter: 43
    Herkunft: kleine Stadt in Hoenn
    Verwandte: Unbekannt
    Aussehen:- rote, fast schulterlange Haare
    - schwarze Augen
    -schmale Lippen
    - recht groß
    - schlank
    - kleine Ohren
    - leicht kantige Züge
    - roter, langer Anzug, dessen linker Arm und dieselbe Seite der Brust grau ist
    - graue Hose
    - schwarze Schuhe


    Pokémon:
    Camerupt, Magnayen (2), Iksbat


    Stärken/Schwächen:
    Marc hat einen zähen Charakter und verfolgt seine Ziele hartnäckig. Allerdings kann er seine eigenen Schwächen nicht gut erkennen und gibt selbst dann nicht auf, wenn seine Niederlage offensichtlich ist. Er ist fest davon überzeugt, dass es richtig ist, was er tut, woraus sich eine gewisse Überheblichkeit gebildete hat, die gelegentlich zu Tage kommt. Ist er von einer Idee besessen, handelt er impulsiv und ohne genau zu überlegen. Außerdem ist er ziemlich gut darin, seine wahren Gefühle zu verbergen und behält in außergewöhnlichen Situationen die Fassung, allerdings klappt das nicht immer. Daher weiß auch kaum jemand, dass er auch eine warmherzige Seite hat.


    Charakter:
    Marc ist ziemlich rechthaberisch und es gibt keinen in seinem Team, der ihn nicht respektiert. Auch wenn er gegenüber anderen oft kalt und gefühllos wirkt, würde er doch nie einen Menschen ernsthaft verletzen. Davon abgesehen tut er alles, um an seine Ziele zu kommen und ist so lange nicht zufrieden, bis er diese erreicht hat. Aufgeben ist ein Wort, das nicht in seinem Wortschatz existiert. Er hat ein kleines Geheimnis, von dem niemand weiß und das ihn manchmal traurig stimmt. Doch dies zeigt er nie gegenüber seinen Leuten und auch nicht, wenn er alleine ist.


    Vorgeschichte:
    Marc wuchs in einer winzigen, kaum bekannten Stadt im Norden von Hoenn auf, seine Mutter starb bei der Geburt. Geschwister hatte er keine und sein Vater stellte hohe Anforderungen an ihn, die er nach allen Kräften zu erfüllen versuchte, was ihm jedoch nicht immer gelang. Hinzu kam noch, dass sein Vater nie zufrieden mit ihm war und immer das Beste von ihm verlangte. Mit zwölf Jahren floh er schließlich gemeinsam mit seinem kleinen Partner Fiffyen von dort und zog durch die Region. Da er selbst nie gelernt hatte, positive Gefühle zu äußern, mieden ihn die anderen und er blieb stets ein Einzelgänger. Als er mit 16 Jahren erfuhr, dass sein Vater nie nach ihm gesucht hatte, wurde er depressiv und versuchte einmal sogar Selbstmord zu begehen, wurde jedoch von einer jungen Frau gerettet, in die er sich verliebte.
    Im Alter von vierzig Jahren bekam er die Idee, die Landmassen und den damit verbundenen Lebensraum der Menschen und Pokémon zu vergrößern, doch dabei hat er auch eine bestimmte Person im Sinn. Unterstütz wurde er dabei von seinem Freund Tabitha, den er mit achtzehn Jahren kennen lernte. Auch wenn sein Vorhaben beim ersten Mal scheiterte, scheint er diesen Plan weiterhin hartnäckig zu verfolgen.


    [tab= Team Magma]
    Allgemein:
    Team Magma ist eine Organisation unter der Leitung Marcs. Ihr Ziel ist es, die Landmassen mithilfe der Macht von Groudon zu vergrößern und somit das Leben der Menschen sowie der Pokémon zu verbessern. Bereits einmal haben sie versucht, den Plan in die Tat umzusetzen, doch dieses Unterfangen endete in einem heillosen Durcheinander, ausgelöst durch den Kampf zwischen Groudon und dem zweiten Urpokémon Kyogre. Dieses wurde von den Gegenspielern Team Magmas erweckt, die Rede ist von Team Aqua, welches das gleiche Ziel verfolgte, nur wollten sie das Meer erweitern. Deren Boss Adrian gab nach dem ersten, gescheiterten Versuch nach und löste das Team auf.


    Mitglieder:
    Die Organisation hat eine klare Rangordnung, diese besteht aus Rüpeln, Vorständen und dem Boss.
    [subtab= Rüpel]
    [Blockierte Grafik: http://www.pokewiki.de/images/….png/190px-Team_Magma.png]
    Quelle


    Die Rüpel sind die untersten Mitglieder, sie haben keinerlei Einfluss auf die Pläne der Ranghöheren und müssen deren Befehle ohne Widerspruch akzeptieren und ausführen.
    Es gibt keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen, auch das Alter spielt keine Rolle, allerdings sollten sie nicht unter achtzehn Jahren sein. Wer seine Sache gut macht oder durch positive Eigenschaften besonders auffällt, hat die Chance, innerhalb des Teams in der Rangordnung aufzusteigen. Als Vorraussetzung muss jeder Rüpel ein Fiffyen oder ein Magnayen besitzen und, was jedoch nicht unbedingt erforderlich ist, ein Feuerpokémon. Verboten sind Wasser- und Eispokémon.


    [subtab= Vorstände]

    Allgemein:
    Die Vorstände beinhalten zwei Leute, Tabitha und Jördis. Diese stehen direkt unter dem Teamleiter und haben das Recht, Einspruch gegen die Pläne ihres Vorgesetzten zu bringen. Allerdings ist dabei höchste Vorsicht geboten, denn wer seinen Einwand nicht gut genug begründen kann oder eine Meinung äußern, die gegen die Ziele der Organisation sind, riskiert seinen Posten und wird zum einfachen Rüpel degradiert. Er hat sein Ansehen im Team verloren und hat nicht mehr die Möglichkeit, wieder Vorstand zu werden, allerdings darf er auch nicht das Team verlassen.
    Die Vorstände sind stets von unterschiedlichen Geschlechtern besetzt, das Alter spielt dabei keine Rolle. Optisch unterscheiden sie sich durch einen bis zu den Oberschenkeln reichenden, roten Umhang und zwei hellgrauen Streifen an der Hose knapp über den Knien. Bei Jördis ist dieser Streifen am Saum ihres Rockes, der länger ist als bei den weiblichen Rüpeln.


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    Quelle

    Tabitha:
    Alter: 35 Jahre
    Pokémon: Magnayen, Golbat


    Er ist die rechte Hand von Marc und genießt sein vollkommenes Vertrauen. Ursprünglich stammt er aus Kanto und lebte in sehr armen Verhältnissen. Mit seinen acht Geschwistern, von denen bereits vier an, aus Geldmangel unbehandelten, schweren Krankheiten gestorben sind, musste er auf engem Raum leben. Marc traf er auf seinen Reisen durch Hoenn, als er gegen ihn einen Trainingskampf austrug, den sein Gegner gewann. Aus dem anfänglichen Neid entwickelte sich eine Freundschaft, die sich auch weiterhin gehalten hat. Tabitha konnte sich schnell für die Pläne seines Freundes Marc begeistern und unterstützte ihn bei der Umsetzung sehr. Er war schon immer der Ansicht, dass es zu wenig Platz zum leben gab, da er ja bisher immer nur sehr wenig Raum für sich hatte und auch viele Kinder kannte, denen es ähnlich ging. Als seine Eltern ebenfalls an einer Krankheit starben, wurde er sehr verschlossen und selbst Marc gegenüber zeigt er kaum noch Gefühle. Seine Gedanken sind daher recht schwer zu erraten und das macht viele in seiner Nähe unsicher.






    Jördis:
    Alter: 28
    Pokémon: Magnayen, Schwalboss, Vulnona


    Jördis ist noch nicht sehr lange im Team und daher vertraut ihr der Teamchef noch nicht vollkommen. Allerdings gibt sie sich als eine treue Anhängerin seiner Pläne und bisher ist ihr noch kein Fehler bei der Ausführung eines Befehles unterlaufen. Im Gegensatz zu Tabitha ist ihre Familie recht wohlhabend und sie hat keine Geschwister, weswegen sie auch einen hochnäsigen und eitlen Charakterzug hat, den sie jedoch zu unterdrücken versucht. Mit zehn Jahren schon brach sie zu einer Reise auf, um Koordinatorin zu werden. Doch sie hatte kein Talent und wurde von vielen verspottet. Aber sie wollte ihre Fehler nicht einsehen, stattdessen suchte sie die Schuld in anderen und wurde immer härter zu ihren Pokémon. Eines Tages traf sie auf Tabitha, der gerade die blaue Kugel stahl und er machte ihr das Angebot, Team Magma beizutreten. Sie nahm es an und gab somit ihren Traum einer Koordinatorin auf. Auch im Team arbeitete sie hart und fiel bald auf, da sie von den anderen Rüpeln mit Respekt behandelt wurde und eine starke Kämpferin war. Auch zu ihren Pokémon wurde sie wieder freundlicher, als sie von Tabitha darauf hingewiesen wurde. Sie macht alles, was er ihr sagt und tut ihr bestes, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Eigentlich sind ihr die Pläne des Leiters egal, denn sie ist nur beigetreten, da sie sich in Tabitha verliebt hatte.


    [subtab= Teamleiter]

    Allgemein:
    Der Chef und Gründer des Teams ist Marc.
    Er steht noch über den Vorständen und hat bei allen Entscheidungen stets das letzte Wort. Alle Entschlüsse gehen von ihm aus und nur der Leiter darf entscheiden, ob der Einspruch eines Vorstandes gerechtferigt ist und seine Untergebenen müssen dessen Befehle ohne Widerworte ausführen.


    [/tabmenu]


    Copyright:
    Das Team Magma, die unterschiedlichen Regionen und die Pokémon gehören Gamefreak.
    Die Haupt- und die restlichen Nebencharaktere sowie die Insel und die Schule habe ich mir ausgedacht und sind mein geistiges Eigentum. Somit darf die Geschichte oder Teile davon nicht von Dritten nach außen weitergegeben werden, sofern sie mich nicht um Erlaubnis gefragt haben.


    Hinweis:
    Ich werde sowohl aus der Ich-Perspektive als auch Szenen aus der personalen Erzählung schreiben.
    Es ist gekenzeichnet, aus welcher Sicht ich schreibe.



    Danksagung:
    Danken möchte ich an dieser Stelle Schildkrötchen, der mir erst den Mut gegeben hat, diese Geschichte in den Fanfiction-Bereich zu stellen.
    Vielen Dank dafür!


    Benachrichtigung


    Kapitelübersicht






    Kapitel 1: Unerwünschter Besuch


    [align=left]Es war ein verregneter Tag Anfang April. Wir saßen gerade an einer immens schweren Physikarbeit und meine Klassenkameraden und Leidensgenossen stöhnten unter den schweren Aufgaben, die uns unsere Physiklehrerin Frau Werner gegeben hatte. Die Einzeltische standen in fünf Reihen hintereinander in dem grauen Raum, der die trübe Stimmung der Klasse noch unterstrich. Das Zimmer wurde von weiß leuchtenden Neonröhren an der Decke beleuchtet. An den Wänden hingen Poster über physikalische Experimente der Oberstufe, von denen ich kein einziges Wort verstand. Ich saß am Fenster und drehte eine Strähne meiner langen, orangeroten Haare zwischen den Fingern, während ich gedankenverloren aus dem Fenster starrte und die grünen Blätter der Linde betrachtete, die sich unter der Last der Regentropfen nach unten neigten. Ich hatte nur einen kurzen Blick auf das Arbeitsblatt vor mir geworfen, laut aufgeseufzt, und mich dann meiner derzeitigen Beschäftigung zugewandt. Die erste der beiden Schulstunden war schon herum und immer noch wartete der Zettel vor mir vergebens darauf, von mir beachtet oder gar beschrieben zu werden. Aber wenn ich so weiter machte, würde ich die Arbeit mit einer fetten Sechs zurückbekommen. Also seufzte ich noch einmal kurz, löste meinen Blick vom Fenster und richtete ihn auf die Arbeit vor mir. „Solltest du nicht langsam mal anfangen?“ Ich erschrak, als plötzlich Frau Werner vor meinem Platz ganz links hinten in der Ecke stand. „Ich ähm…überlege gerade“ meinte ich nervös. „Na toll. Was will die denn hier?“, dachte ich genervt. Wenn ich eins hasste, dann waren es Lehrer, die einem bei der Arbeit aufs Blatt schauten und mitlasen, was man geschrieben hatte. Ich wurde dabei immer so furchtbar nervös und konnte mich nicht mehr konzentrieren. „Du solltest dich beeilen. Wenn du ein leeres Blatt abgibst, muss ich dir leider eine schlechte Note geben, und dass wollen wir doch nicht, oder?“, sie sprach in einem netten Tonfall, grinste dabei jedoch schadenfroh, „Fang also besser an zu schreiben.“ „Ach ne“, kommentierte ich ihre Aussage in Gedanken und hätte am liebsten die Augen verdreht. Die Lehrerin drehte sich um und ging langsam zwischen den Tischen zurück Richtung Lehrertisch, während sie mal diesem, mal jenem Schüler über die Schulter blickte. Ich streckte ihrem Rücken die Zunge heraus. „Was glaubt die eigentlich, was ich hier mache? Däumchen drehen und mir mit Absicht eine Sechs verpassen lassen?“ zischte ich. Meine Nachbarin kicherte leise.
    „Sie ist echt furchtbar“ meinte das Mädchen mit den blonden Haaren ihre smaragdgrünen Augen funkelten belustigt. Sie drehte ihren Kopf, immer noch leise glucksend, in meine Richtung. Um die kleine Nase herum zierten einige Sommersprossen die helle Haut. Im Gegensatz zu mir war sie immer sehr gut in der Schule. Ihr Arbeitsblatt war beinahe vollständig ausgefüllt. Gelassen drehte sie ihren dunkelblauen Füller zwischen den Fingern. „Mmmh“ machte ich und betrachtete meine Lehrerin über den Kopf meines Vordermannes hinweg. Frau Werner, wegen ihrer geringen Größe, den bunten Klamotten und der spitzhutförmigen, rot getönten Frisur, in unserer Schule auch als “Der Fruchtzwerg“ bekannt, saß in ihrem knallpinken, viel zu engen Kleid mit Rüschen und einem riesigen Ausschnitt am Lehrertisch und ließ ihren Blick über die Klasse schweifen.
    „Du hör mal“, raunte ich meiner Freundin und Tischnachbarin Vanessa zu, „ kann ich die Aufgaben von dir abschreiben? Ich kriege das irgendwie nicht auf die Reihe.“
    „Aber soo schwer ist es doch gar nicht.“
    „Bitte Nessi. Ich hab das gestern nicht mehr lernen können und jetzt kapier ich gar nichts“, flüsterte ich eindringlich. Wenn sie mich nicht abschreiben lies, bekäme ich wohl wirklich eine Sechs und was dann meine Mutter sagen würde, wollte ich mir lieber nicht ausmalen. „Also gut“, meinte sie zu meiner großen Erleichterung, „solange du die ersten drei Aufgaben selber löst.“ Sie schob ihre Arbeit vorsichtig zu mir rüber, sodass sie von meinem Vordermann größtenteils verdeckt wurde. „Danke“ murmelte ich, während ich ihre Lösungen auf die leeren Zeilen unter den Aufgaben Vier und Fünf auf meinem Blatt übertrug. Meine Freundin war immer so hilfsbereit und dafür war ich ihr echt dankbar.
    Ich schob den Zettel wieder zurück auf Vanessas Seite und widmete mich der ersten Aufgabe.
    Gerade hatte ich diese beendet und mich der zweiten Aufgabe zugewandt, als der Fruchtzwerg mit gelangweiter Stimme durch das Zimmer rief: „Noch zehn Minuten bis zur Abgabe“. Ich fluchte leise. Mein Herz begann zu rasen und meine Hände schwitzten. „10 Minuten! Wie soll ich das denn schaffen?“, schoss es mir durch den Kopf. Der Füller fiel mir aus den zitternden Händen. Er landete auf dem Arbeitsblatt und etwas Tinte spritzte über die leeren Zeilen der zweiten Aufgabe. Mein Kopf war wie leergefegt. Nur ein Gedanke hallte in dem Nichts wieder. „ Nur noch 10 Minuten“ Er knallte gegen die Innenwände, prallte daran ab und beanspruchte den gesamten Platz, sodass ich an nichts anderes denken konnte.
    „Warum hast du Gestern denn nicht gelernt?“ Vanessas vorwurfsvolle Frage brachte mich wieder in die Realität zurück und ich blinzelte leicht verwirrt.
    „Schließlich kann diese Arbeit bei deiner mündlichen Leistung schon viel ausmachen.“, fuhr sie fort.
    „Hab mich mit meiner Mutter gestritten und danach konnte ich mich nicht mehr konzentrieren“ murrte ich leise. Ich hatte keine Lust darüber zu reden und Vanessa schien das zu spüren, denn sie ließ mich in Ruhe. Nach einer Minute des Schweigens, in der keiner wusste, was er sagen sollte, starrte Nessi auf den Sekundenzeiger der runden Uhr mit dem Holzrand, die schräg hinter dem Tisch des Fruchtzwerges hing und ich versuchte innerlich verzweifelt, meine Gedanken wiederzubekommen, während mein Blick auf die Regentropfen an der Fensterscheibe gerichtet war.
    Als es klingelte, sammelte Frau Werner die Arbeiten ein und die erleichterten Schüler strömten aus dem Klassenzimmer, um in Grüppchen Richtung Schulhof zu gehen, während sie über die hinter ihnen liegende Arbeit sprachen. Ich ging mit Vanessa zusammen aus dem Raum und schnappte ein paar Fetzen der Gespräche meiner Mitschüler auf:
    „Was hast du bei Aufgabe drei hingeschrieben?“
    „Also Nummer fünf habe ich überhaupt nicht geschnallt.“
    „Och ne, ich hab da was völlig anderes hingeschrieben.“
    „Dieser dämliche Fruchtzwerg. Was muss der uns auch so schwere Aufgaben geben?“
    Ich achtete nicht weiter auf meine Klassenkameraden, sonder dachte an gestern Abend. Seit Anfang der achten Klasse, also seit einem Dreivierteljahr, ging ich schon auf dieses Gymnasium und in dieser Zeit hatte ich mich schon öfters mit meiner Mutter gestritten. Denn bevor meine Mutter auf die glorreiche Idee gekommen war, mich in die Schule zu schicken, war ich zwei Jahre lang mit meinen Pokémon durch die unterschiedlichen Regionen gereist. Und Gestern hatte ich, wie schon einige Male davor, meine Mutter zu überreden versucht mich wieder auf eine Reise gehen zu lassen. Doch sie war in den zwei Jahren, in denen ich nicht zu Hause gewesen war, zu der Überzeugung gelangt, dass eine Pokémonreise viel zu gefährlich ist und das es besser für mich wäre, wenn ich zur Schule gehen würde. So war ich dann hier gelandet. „Und mit den Noten wird meine Chance nicht gerade größer.“, fluchte ich in Gedanken. Die Schule war einfach nichts für mich. „Warum kann sie das nicht verstehen?“, fragte ich mich verzweifelt. Immer wenn ich an meine früheren Reisen dachte, bekam ich einen Stich im Herzen. Die Freiheit der Regionen und das Training mit den Pokémon fehlten mir sehr. Doch meine Mutter konnte oder wollte das einfach nicht verstehen
    Ein Ruf riss mich aus meinen trüben Gedanken und ich sah mich verwirrt nach der Quelle des Geräusches um, konnte aber zunächst nicht ausmachen, von wem der Laut gekommen war. Ein zweiter, ungeduldigerer Ruf folgte: „Marie!“ Es war Frau Werner, die ihren Kopf aus dem Physikraum streckte und nach mir rief. Hatte sie mich etwa beim Abschreiben erwischt? Ich tauschte einen beunruhigten Blick mit Nessi, die offenbar das Gleiche dachte wie ich. „Geh schon mal vor. Ich komme nach“ raunte ich ihr zu und ging mit einem mulmigen Gefühl im Bauch zurück in das Klassenzimmer.
    Als ich durch die Tür trat, saß der Fruchtzwerg am Lehrertisch und sah mir mit einer unergründlichen Miene entgegen, aus der ich zu lesen versuchte, ob es gleich eine gehörige Standpauke setzen würde oder nicht. Ganz auf meine Lehrerin fixiert bemerkte ich die zweite Person, die sich im Raum aufhielt erst, als die Tür mit einem Knall ins Schloss fiel und mich zusammenfahren ließ.
    Vorher fast gänzlich von der Tür verdeckt, lehnte ein Mann an einem der Tische. Er war gut einen Kopf größer als ich, wobei ich auch nicht gerade klein war. Das Alter schätzte ich auf etwa Mitte dreißig. Seine Haare waren rot und reichten ihm knapp bis an die Schultern. Die Nase war spitz und seine Haut hatte einen leicht gelblichen Ton. Er trug einen roten und dünnen Mantel, dessen linker Ärmel mit einem Teil der Brust grau gefärbt war. Darauf prangte ein Zeichen, ein M in Bergform. „Was will der denn hier?“, fragte ich mich beunruhigt, als ich den Mann erkannte. Es war Marc, der Chef von Team Magma, der mich mit einem kurzen, eiskalten Blick aus seinen schwarzen Augen bedachte und sich dann mit einem kleinen, freundlichen Lächeln an Frau Werner wandte: „Würden Sie uns bitte kurz alleine lassen?“
    „Aber natürlich“ mit einem erneuten Öffnen und Schließen der Tür verschwand meine Lehrerin und ließ mich alleine mit Marc zurück.
    „Was wollen sie hier?“ fragte ich ihn, kaum hatte sich die Tür geschlossen. Er beachtete meine Frage nicht, sondern sah mich nur mit einem merkwürdigen Ausdruck in den Augen an, der mir kalte Schauer über den Rücken jagte. War es Triumph?
    Ich hatte Marc und sein Team auf meiner Reise durch die Hoenn Region getroffen. Er hatte nach dem Urpokémon Groudon gesucht, weil er mit dessen Hilfe das Land vergrößern und eine, wie er sagte, „bessere“ Welt zu schaffen. Doch er war nicht der Einzige mit einem „Weltverbesserungsplan“ gewesen. Das Team Aqua hatte nach dem zweiten Urpokémon Kyogre gesucht, um das Meer zu vergrößern.
    Dafür hatten die beiden Teams die Blaue und die Rote Kugel gestohlen, welche die Kraft hatten, die beiden Pokémon, die der Legende nach das Land und das Meer erschaffen haben sollen, zu kontrollieren. Mit der blauen Kugel konnte man Groudon und mit der roten Kugel Kyogre beherrschen. Doch bei diesen Plänen war ich ihnen mehrmals in die Quere gekommen und so hatten sie mich am Ende dafür verantwortlich gemacht, nachdem sie feststellen mussten, dass sich Kyogre und Groudon nicht von den Kugeln kontrollieren ließen. Doch das Letzte, was ich gehört hatte war, dass sich die beiden Urpokémon einen Kampf geliefert hatten, bei dem die gesamte Region unter mörderischer Hitze und extrem starken Regenfällen zu leiden hatte, bis schließlich das dritte Urpokémon, Rayquaza, aufgetaucht war, die beiden Kontrahenten beruhigt hatte und alle drei wieder dahin verschwunden waren, wo sie herkamen, und auch die beiden Kugeln wurden unter Verschluss gehalten, damit niemand sie mehr für seine Zwecke missbrauchen konnte.
    Ich dachte eigentlich, dass Marc aus den Geschehnissen gelernt hatte, doch dass er hier war bedeutete vielleicht, dass er wieder seinem alten Plan nachging, doch was er von mir wollte, war mir schleierhaft. Schließlich unterbrach mein Gegenüber das Schweigen: „Hab ich dich endlich gefunden.“
    „Sie haben nach mir gesucht?“ kam es postwendend von mir zurück. Marc nickte. „Warum?“ fragte ich argwöhnisch.
    „Weil du meinen Plänen zur Weltverbesserung im Weg gestanden hast. Und das wirst du nicht noch einmal tun. Dafür werde ich sorgen.“ Mit diesen Worten trat er einen schnellen Schritt auf mich zu und hielt mir mit der einen Hand den Mund zu, während er mit der anderen zwei Pokebälle hervorholte. Die Bälle öffneten sich, links und rechts von mir erschienen zwei gleißend helle Lichtstrahlen, die schließlich erloschen und an deren Stellen traten zwei wolfsähnliche Pokémon mit grauem Fell, nur der Schwanz, das etwas längere Rückenfell und die vier Beine waren schwarz. Die scharfen Krallentraten deutlich hervor. Mit gefletschten Zähnen standen zu meinen beiden Seiten, sodass mir jeder Fluchtweg abgeschnitten war, zwei Magnayen, die mich bedrohlich anknurrten, sodass das zottelige Fell zitterte. „Ich weiß, dass in dieser Schule Pokémon-Verbot herrscht und ich hielt es daher für den besten Zeitpunkt, dich zu besuchen.“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ängstlich auf die spitzen Zähne der Wölfe. Doch ich wandte meinen Blick mit aller Macht davon ab und versuchte, mich aus Marks Griff zu befreien. Einmal wäre ich ihm beinahe auf den Fuß getreten, doch er zog ihn mit einer lockeren Bewegung ein Stück nach hinten. Mein Gezappel schien ihn nicht zu stören, er war einfach stärker als ich.
    Ich saß, beziehungsweise stand, in der Falle. Selbst wenn ich es schaffen könnte, mich loszureißen und wegzulaufen, würden mich die beiden Pokémon schneller einholen, als dass ich mich in Sicherheit bringen konnte. Um Hilfe schreien würde dann auch nichts bringen, denn auch wenn mich jemand hörte und mir zu Hilfe kam, hätte er keine Chance gegen Marc und seine Magnayen. Außerdem war gerade Pause, alle waren von den Lehrern nach draußen geschickt worden und auch die Lehrkräfte waren entweder draußen zur Aufsicht, oder im Lehrerzimmer, dass im linken Trakt war, während ich mich im rechten Trakt, ganz oben im dritten Stock, befand. Und der Lärm der Schüler, die auf dem Hof Fußball spielten oder sich unterhielten, zerstörte die noch so kleine Hoffnung, mich könnte jemand hören. Mark hatte den perfekten Zeitpunkt gewählt um mir einen Besuch abzustatten, den niemand mitbekommen sollte.
    Was blieb mir also anderes übrig? Ohne Pokémon hatte ich keine Chance gegen ihn und ich hatte auch keine Möglichkeit, hier wieder herauszukommen. Also ging ich mit Marc zusammen die in leichten Bögen nach unten führende Holztreppe ins Erdgeschoss, das wie ausgestorben dalag. Bei jedem Schritt gaben die Stufen ein unwilliges Knarrzen von sich. In den ersten Wochen hatte ich immer Angst gehabt, dass die Treppe unter der Last der Schüler zusammenbrechen würde, doch inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt. Den Lärm der anderen durch die geschlossene Tür am Ende des Ganges links, die auf den Schulhof führte, hörter ich nur gedämpft. Das Erdgeschoss war groß und der Boden bestand aus weißen Fliesen, die jedoch durch den Dreck der Schülerstifel grau erschienen. Genau gegenüber führte eine weitere Holztreppe zur Eingangstür. An den ebenfalls weißen Wänden hingen Plakate über Schüleraktionen. In einem großen Schaukasten konnte man den Vertretungs- und Speiseplan der Woche einsehen. Die Schulleitung überlegte schon seit längerer Zeit, die Wände in einer anderen Farbe zu streichen, doch dazu fehlte das Geld. Ich warf einen verzweifelten Blick auf die Uhr, die über unseren Köpfen hing: Noch knapp zehn Minuten bis Pausenschluss. Wenn die Schüler in zehn Minuten zu ihren Klassenräumen gingen, sich hinsetzten, ihre Sachen rausholten, auf den Lehrer warteten, der mit dem Klingeln erschien, und schließlich merkten, dass Marie Winkler fehlte, würde ich längst verschwunden sein. Langsam spürte ich, wie die Panik, die ich bis jetzt so gut es ging ignoriert hatte, mich zu übermannen drohte. Wenn ich überhaupt eine Chance zur Flucht hatte, dann war diese garantiert vorbei, sobald Marc mich nach draußen gebracht hatte, denn er war sicher nicht alleine gekommen. Ich musste zumindest versuchen, mich zu befreien, bevor es zu spät war.
    Doch der Rothaarige war ziemlich kräftig und hielt mich trotz meines verzweifelten Gezappels fest. Als ich jedoch meine Ferse mit aller Kraft gegen sein Schienbein knallte und gleichzeitig meine Zähne in ein kleines Stück seiner Hand vergrub, das ich erwischen konnte, schrie er schmerzerfüllt auf und lockerte seinen Griff. Mit dem Geschmack von Blut auf der Zunge befreite ich mich und rannte blindlings los, Hauptsache weg von Marc und seinen beiden Magnayen. Ich hatte es geschafft! Ich war frei!
    Während ich unbewusst auf die dunkelbraune Treppe zulief, die ich zuvor noch unfreiwillig heruntergekommen war, hätte ich lachen können vor lauter Glück. Doch die Freude währte nur kurz. Ich war gerade die ersten paar Stufen hinaufgerannt, als ich abrupt stoppte: Vor mir standen, knurrend und mit aufgerichtetem Rückenfell, die beiden Magnayen und trieben mich Schritt für Schritt wieder zurück, die Treppe hinab.
    Ich holte tief Luft, doch gerade als ich in der Hoffnung, mich würden genug Leute hören, um gegen den Boss mit seinen Pokémon anzukommen, losschreien wollte, hatte mich Marc wieder fest im Griff. Während er mich Richtung Ausgang zerrte und seine beiden Helfer wieder links und rechts von mir Stellung bezogen, lachte er leise und flüsterte mir hämisch grinsend ins Ohr: „Hatte ich dir nicht gesagt, dass du keine Chance zur Flucht hast? Also lass es lieber bleiben, oder ich erlaube meinen kleinen Freunden, dich anzugreifen, wenn du das noch mal versuchst.“
    Ohnmächtig vor Wut musste ich mich Marcs Willen fügen. Denn ich wusste wohl, dass seine Worte nicht nur leere Drohungen waren.
    Als ich mit ihm das Schulgebäude verließ, stand dort bereits etwa ein Dutzend Rüpel von Team Magma. Die männlichen Mitglieder trugen alle eine schwarze Hose mit einem roten Gürtel, sowie rote Stiefel mit schwarzen Spitzen und eine Art roten Überzug mit kurzen, spitz zugeschnittenen Ärmeln und einer Kapuze. Darauf waren links und rechts oben zwei kurze, schwarze Hörner zu sehen, das Gesicht war frei. Der Überzug endete vorne auf Bauchhöhe und reichte am Rücken bis zur Taille. Auf der Brust prangte das Zeichen des Teams. Ihre Hände waren unter dunkelgrauen Handschuhen verborgen. Die wenigen Frauen hatten nahezu identische Klamotten an, doch statt der Hose und des T-Shirts trugen sie ein einfaches, kurzes und schwarzes Kleid.
    Ich hatte gehofft, dass einige Menschen unterwegs waren, die ich auf mich aufmerksam machen konnte, doch wegen des Regens, der sich mit der Zeit von einem leichten Nieseln in einen starken Guss verwandelt hatte und des starken Windes, der einem die Regentropfen als kleine, spitze Nadeln ins Gesicht trieb, blieb der Trubel, der sonst vormittags in der Stadt herrschte, heute aus. Die nassen Bäume bogen sich unter dem starken Wind Aber dafür passte das Wetter natürlich perfekt. Starker Regen, kombiniert mit einem heftigen und eisigen Wind, sodass man in Sekunden nass bis auf die Knochen war. In der Ferne hörte man ein leises Donnergrollen, das mit jedem Mal lauter wurde und fast gänzlich das Klingeln der Schulglocke übertönte. Na prima!
    Da ich mich nicht selbst befreien konnte, niemand da war, denn ich um Hilfe hätte bitten können und auch ein Hilferuf von mir wegen des Gewitters unbemerkt bleiben würde, blieb mir nichts anderes übrig und ich ließ mich widerstandslos von Marc zu seiner rot gefärbten Flugmaschine schleppen, die einige Meter über der unbefahrenen Straße schwebte.

  • [align=justify][font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Hallo! ^^
    Da ich gesehen habe, dass du noch kein Kommi erhalten hast, will ich dir mal eines hinterlassen.


    Fangen wir gleich einmal mit dem Startpost an:

    An sich, vom Inhalt her, gefällt mir dein Startpost ganz gut. Eine (verlinkte) Kapitelübersicht würde dem Ganzen vielleicht noch ganz gut tun, ebenso eine Liste derer, die beim Erscheinen neuer Kapitel benachrichtigt werden wollen. Ich würde dir aber vorschlagen, diese auch zu verlinken, das vereinfacht die Arbeit enorm, Benachrichtigungen zu schicken, wenn einer der Benachrichtigten mal den Namen ändert.
    Was aber recht negativ auffällt, ist, dass du nicht die geringste Ordnung im Startpost hast - schön und gut, Überschriften sind färbig markiert, aber sie fallen nicht im Geringsten auf. Lieber solltest du sie zentriert machen, je nach Schrift (und Wichtigkeit der Überschrift - der Titel an sich ist schließlich wichtiger als der Text an sich) etwa auf Schriftgröße 14 vergrößern. Zudem würde sich ein Header ganz gut machen, ein Bild, das die Aufmerksamkeit des Lesers anzieht (wichtig ist aber hierbei, das Copyright anzugeben). Denn so, wie dein Startpost aufgebaut ist, wird sich wohl kaum jemand die Mühe machen, ihn durchzulesen - eben, weil er alles andere als übersichtlich ist. Ein nettes, passendes Zitat würde sich ebenfalls noch ganz gut machen, ist aber nicht nötig. Solltest du aber einen Header hineinpacken, solltest du die Schriftfarbe(n) für die Überschriften anpassen, um den Startpost besser wirken lassen zu können. Im Allgemeinen würde ich dir aber empfehlen, dir dieses Topic in der Schreibschule durchzulesen, insbesondere den Musterstartpost, damit du siehst, wie in etwa ein hübscher Startpost aussehen könnte. Ebenfalls könntest du dir die Startposts von anderen FFs ansehen, insbesondere die von denen im Profi-Bereich, das sind eigentlich fast durchgehend wirklich gute.
    Was die Charasteckbriefe angeht - ich bin ein Mensch, der der Meinung ist, Charas sollte man eher durch das Lesen kennenlernen. In einem Buch beispielsweise hat man auch keine Steckbriefe der Hauptcharaktere, weshalb also sollte man sie in einer FF haben? Wenn du sie aber drinlassen willst, würde ich dir empfehlen, sie auszubauen - sie sind (wenngleich ich es nicht allzu gut beurteilen kann) zwar schon ganz gut, aber noch verbesserungsbedürftig. Sieh dir einfach mal auch hier das passende Topic in der Schreibschule an, das sollte dir in dieser Hinsicht mehr weiterhelfen als meine vollkommen nutzlosen Ratschläge, was Charasteckis angeht.
    Und noch ein Wort (oder eher eine Spitzfindigkeit) zu der von dir bezeichneten "ER-,SIE-,ES-Perspektive": Entweder verwendest du in diesem Falle einen auktorialen Erzähler, der alles mitbekommt, was geschieht, die personale Perspektive (die eigentlich wie die Ich-Perspektive ist, nur dass du deinen Hauptcharakter nicht als "ich" bezeichnest) oder die Position eines außenstehenden Erzählers, der aber nicht weiß, was die handelnden Personen denken.
    Gleich im Startpost das erste Kapitel - das ist so eine Sache. Denn so lässt es alles nur noch unübersichtlicher werden, besser wäre es, das Kapitel in einen eigenen Beitrag zu packen. Wenn du das willst, frag doch einfach bei der Bereichsmoderation - Akatsuki und Cyndaquil - nach, ob eine von ihnen dir vielleicht einen zweiten Startpost erstellen kann. Würde sich zumindest besser machen, wenn du den Startpost ein wenig aufputzt.


    Nun denn, zum Kapitel an sich.

    An sich, das muss ich sagen, hast du eigentlich einen recht guten Schreibstil. Rechtschreibfehler an sich findet man bei dir auch eher kaum, hauptsächlich Großschreibfehler. An sich solltest du dich aber bemühen, nicht doch immer gar zu lange Sätze zu schreiben, das nämlich strengt beim Lesen ziemlich an, auch wenn es weitaus besser ist, als nur kurze Sätze zu verwenden, die einen beim Lesen vollkommen ins Stocken geraten lassen. Außerdem versuch doch bitte, mehr Absätze zu machen, insbesondere nach direkten Reden. Hat man nämlich lange Dialoge, kann man schon leicht einmal die Übersicht verlieren, wer eigentlich gerade spricht, insbesondere, wenn man mal den Begleitsatz zwischen zwei Teile der Rede setzt oder mehrere Personen am Geschehen beteiligt sind.
    Zudem solltest du an deinen Beschreibungen arbeiten; sie sind zwar schon ziemlich gut (schließlich hast du zum Beispiel die Magnayen oder Marc auch beschrieben), aber es fehlen doch noch gewisse Kleinigkeiten: Die Augenfarbe Marcs, wie groß ist er, wie alt ungefähr? Wie ist sein Körperbau, wie groß ist er? Gibt es noch weitere besondere Merkmale an ihm? Und die Magnayen: Wie groß sind sie? Ist ihr Fell lang, gepflegt, oder kurz, struppig? Auch hier: Was ist mit ihren Augen? Die Pranken - weisen sie deutliche Krallen auf? Sind die Zähne scharf, gefährlich? All das sollte erwähnt werden, trägt es doch stark zur Atmosphäre in der FF bei. Für die Umgebung gilt im Übrigen Ähnliches - insbesondere in der Szene im Klassenzimmer hättest du noch gut auf Dinge wie die Beleuchtung oder die Ausstattung, die Größe etc. der Klasse denken können.
    Was ich aber am meisten bemängeln muss - und das liegt daran, dass du die die Ich-Perspektive gewählt hast, sind die in einem gewissem Maße nicht vorhandenen Gefühle Maries. In der Prüfungssituation scheint es ihr an sich egal zu sein, aber als sie dann arbeitet und nur mehr zehn Minuten übrig sind - wird sie da nicht nervös? Bekommt sie feuchte Hände, rast ihr Herz von der Gewissheit, nicht rechtzeitig fertig werden zu können? Und als dann Marc erscheint: Du erzählst gut von der Vergangenheit, aber was den Leser interessiert, ist die Gegenwart der FF: Ist Marie verwirrt? Wütend? Entsetzt, panisch, als er die Magnayen ruft? Macht sie ein paar Schritte zurück, drückt sie sich gegen die Wand, versucht sie, langsam zur Tür zu gehen, so unauffällig wie möglich? Oder ist sie vor Angst wie erstarrt? Oftmals sind es wirklich nur äußerst kleine Dinge, die man erwähnen muss, um dem Leser das Gefühl zu geben, dabei zu sein, die Handlung wirklich beobachten zu können, wie auch etwa die Klangfarbe. Synonyme zu "sagen" können hier auch ganz hilfreich sein.
    Zumindest aber gelingt es dir, den Leser nicht in einem vollkommen leeren Raum voller Schemen stehen zu lassen, wie es doch bei vielen Erstlings-FFs geschieht, und dafür muss ich dich loben. Auch, wenn ich jetzt doch einiges angesprochen habe, bin ich doch davon überzeugt, dass du dich problemlos verbessern kannst, wenn du es nur versuchst, weil du schon ein gewisses Niverau erreicht hast. Dies kann man auch an der Länge deines Kapitels erkennen, vor allem, wenn das erst Teil 1 ist (wenngleich ich es doch eher als Prolog betiteln würde, schließlich hast du hier den gewissen Umbruch im Leben Maries, der eben in einem Prolog verpackt werden kann.
    Was die Handlung angeht, so kann man bisher ja noch recht wenig beurteilen. Die Prüfungssituation ist vielleicht ein wenig gar in die Länge gezogen, an sich ist sie schließlich (so weit man erkennen kann) recht unnötig. Aber wer weiß, vielleicht hat das eine oder andere Element hier später noch eine Bedeutung?
    Zumindest aber ist der Cliffhanger recht gut gewählt, auch, wenn es mir unwahrscheinlich vorkommt, dass ein Fluggerät (das an sich natürlich eigentlich auch zu beschreiben ist) einfach so mal in einer wenig befahrenen Straße geparkt wird. Schließlich gibts auch dort Häuser mit Einwohnern - und ist überhaupt genug Platz? Das bezweifle ich, um ehrlich zu sein.


    Nun denn.
    ~ Maj

  • Sou, dann will ich auch mal :3
    Also, ich sag erst kurz was zu deinem Startpost und dann was zu deinem Kapitel. Ich finde der Startpost ist übersichtlich und nett gestaltet. Trotzdem würde ich dir raten noch eine PN Benachrichtigungsliste hinzuzufügen, für die Leute, die beim erscheinen eines Kapitels eine PN haben möchten. Dann würde ich dir vielleicht noch raten die Überschriften vielleicht in einem rotton zu machen, da ich finde, dass dies mehr zu Team Magma und deinem Header passt. Allerdings ist dieser Punkt dir überlassen. Das Kapitel würde ich außerdem in einen extra Beitrag machen. Allerdings würde ich dir empfehlen daraus einen Prolog zu machen und diesen in einen Spoiler zu stecken, damit es übersichtlicher wird. Außerdem würde ich nicht zwischen Erzähler und Ich Perspektive wechseln, da dies dann wohl eher zu verwirrung führen kann. Ich würde es vielleicht so machen, aus Maries und Vanessas Sicht zu schreiben, wenn du die Sicht wechseln willst. Sou, dann will ich mal zum Kapitel kommen. Dieses finde ich ganz gut geschrieben und die Länge ist für eine Erstlings FF schon ziemlich gut. Besser als mein eigenes erstes Kapitel =P. Rechtschreibfehler habe ich zwar ein paar entdeckt, es waren aber keine schlimmen und meine VP hat diese schon erwähnt, soweit ich das beurteilen konnte. Ich finde, da du aus der Ich-Perspektive schreibst hättest du mehr die Gefühle beschreiben müssen. Ich finde ihre Gefühlsbeschreibungen haben irgendwie immer etwas verspätet zu einer Situation eingesetzt, daran solltest du noch arbeiten. Auch die Umgebung hättest du genauer beschreiben müssen, genauso wie die Personen. Frau Werner zum Beispiel, kann ich mir ganz gut vorstellen, allerdings hättest du hier noch auf ein paar Details eingehen können. Ebenso wie bei Mark, da hat mir vor allem gefehlt, der Körperbau und das geschätzte Alter, da mich diese Punkte interessiert hätten. Die Umgebung wurde nur selten bis gar nicht beschrieben, da hättest du unbedingt mehr beschreiben müssen, wobei mir die Umgebung auch immer am schwersten fällt. Versuch die Umgebung mehr in die Handlung miteinzubringen und bei Gelegenheiten zu beschreiben. Zum Beispiel an der Stelle, wo Marie zur Treppe rennt und flüchten wollte, da hat sich eine wunderbare Gelegenheit ergeben die Treppe etwas genauer zu beschreiben, war sie zum Beispiel aus Stein, aus Holz oder gar aus Marmor? Welche Farbe hatte sie und so weiter. Der Inhalt war sonst ganz gut. Allerdings hätte ich mir an einer Stelle ganz besonders mehr Gefühle gewünscht, an der Stelle, wo sich Tochter und Mutter streiten und Marie von den Reisen mit ihren Pokemon "redet" (eher denkt aber egal X'D) da hätte ich gerne gewusst ob sie wütend war das sie ihre Pokemon nicht mehr hatte, war sie traurig, fehlten ihr die Reisen und so weiter. Aber nun gut, du kannst dich ja im nächsten Kapitel verbessern. Ich mach jetzt mal lieber Schluss, sonst krieg ich noch nen Handkrampf, aber ich würde gern um eine PN beim nächsten Kapitel bitten.
    LG
    ~Sarana~

  • Vielen Dank an euch beide für die Kritik und das Lob.
    Ich habe alle von Maj gefundenen Fehler verbessert und einige Gedanken und Beschreibungen eingebaut. Hoffe, der erste Teil ist jetzt besser.


    Kapitel 2: Spurlos verschwunden



    Über eine im Wind schwankende Strickleiter gelangten wir in einen großen Raum. Die Wände waren grau, anders als die roten Außenseiten der Maschine. Links und rechts verbargen sich abzweigende Räume hinter hölzernen Türen. Die hellen Nummernschilder, die auf Augenhöhe befestigt worden waren, hoben sich deutlich von dem dunklen Holz der Türen ab. Zur Linken waren die Schilder mit den Ziffern 1-15 beschriftet, auf der anderen Seite zierten Schilder mit den Nummern 16-30 das Holz. Aus dem kleinen Abstand zwischen den Türen schloss ich, dass die dahinter liegenden Räume nicht sehr groß waren.
    An der Wand gegenüber dem Eingang stand nur eine Tür, die sich von den anderen unterschied. Diese bestand aus hellbraunem Gehölz, vermutlich Kiefer, und besaß kein Nummernschild. Der rothaarige Chef des Team Magma steuerte auf die Tür mit der Nummer 30 zu, wobei er mich am Arm mitzerrte und die Magnayen unablässig neben mir hertrotteten und mich von zu Zeit zu Zeit warnend anknurrten.
    Marc riss die Tür auf, stieß mich hinein und verschloss den einzigen Ausgang des kleinen Zimmers. Der Schlüssel drehte sich zweimal im Schloss herum. „Lass mich hier raus!“ brüllte ich durch die geschlossene Tür, wobei ich mit den Fäusten gegen die Tür hämmerte. Als Antwort ertönte das kalte und gehässige Lachen des Rotschopfes, dann hörte ich ihn mit jemandem reden: „Ihr beiden übernehmt den Rest des Tages die Überwachung der Göre, morgen werdet ihr von zwei anderen aus dem Team abgelöst.“
    „Sehr wohl, Sir!“ kam es zweistimmig als Antwort. Verdammt! Jetzt hatte ich auch noch zwei menschliche Wachhunde vor der Tür!
    Ich rutschte mit dem Rücken am kühlen Holz der Tür hinab, bis ich auf dem Boden saß. Mit dem Hinterkopf schlug ich hart gegen die Tür. Was war ich bloß für eine verdammte Idiotin! Ich hatte die Chance gehabt, um Hilfe zu schreien, und ich hatte sie nicht genutzt. Ich hatte mich viel zu sehr von Marc und seinen Magnayen einschüchtern lassen! Und jetzt war ich eine Gefangene von Team Magma, das wer weiß was mit mir anstellen würde. Mein Handy hatte mir irgendein Rüpel abgenommen, weswegen ich nun niemanden anrufen konnte. Ob ich meine Mutter je wieder sehen würde? Und Vanessa? Ein paar Tränen quollen aus meinen Augen, rannen über mein Gesicht, sammelten sich unter meinem Kinn und fielen in meinen Schoss. Auch einige verzweifelte Schluchzer konnte ich nicht unterdrücken. Obwohl mich niemand sehen konnte, senkte ich den Kopf, damit meine orangeroten Haare die Tränen verbargen. Ich vermisste meine beste und einzige Freundin an dieser vermaledeiten Schule jetzt schon so sehr, dass es mir vorkam, als hätte ich sie mehrere Jahre nicht mehr gesehen. Beim Gedanken an meine Freundin kam mir eine Idee und ein kleines Stück Hoffnung keimte in mir auf, welches langsam größer wurde, meine Tränen versiegten. Vielleicht wusste Vanessa längst über das, was vorgefallen war, Bescheid, schließlich hatte der Fruchtzwerg Marc gesehen. Bestimmt hatte meine Freundin sofort kapiert, was los war und sie waren bereits auf dem Weg, um mich zu retten!


    Personenwechsel (personale Erzählung)


    Die Lehrerin lehnte sich entspannt in ihrem Stuhl zurück. Die zwei freien Stunden, bevor sie die nächste Klasse unterrichten musste, gedachte sie im Lehrerzimmer zu verbringen, Kaffee zu trinken und sich dabei ein paar der Arbeitsergebnisse ihrer letzten Klasse durchzugucken.
    Das Lehrerzimmer war ein großer Raum mit einigen Tischen, die kreuz und quer im Raum standen und für jeden Lehrer war ein Stuhl vorhanden. Die Wände waren in einem hübschen Orange-Ton gestrichen, welcher jedoch von Postern und Plakaten unterschiedlicher Größenordnungen größtenteils überdeckt wurde.
    „Lernst du nur oder lebst du noch?“ Hieß es auf dem Poster gegenüber dem Tisch, der vom Fruchtzwerg in Beschlag genommen worden war. Ein kurzer Artikel über Schüler, die statt Nachmittagsunterricht eine 13te Klasse haben wollten, stand direkt unter diesem Satz. Links davon hing der Vertretungsplan, ein „Was tun bei Brandfällen“ -Poster und ein Plakat über die Meditationsgruppe der St. Louisen Schule. Rechts neben der Tür befanden sich der Schrank für die Klassenbücher und die Fächer der Lehrer.
    Frau Werner nippte an ihrem Kaffee, stellte den Plastikbecher zurück auf den Tisch und widmete sich der ersten Arbeit.
    Gerade war sie mit der vierten Arbeit durch, als es an der Tür klopfte. „Ja?“, fragte sie genervt, da sie unterbrochen worden war. Die Tür öffnete sich und ein Mädchen betrat das Zimmer.
    Auf der Stirn der Schülerin stand eine große Sorgenfalte, auch in ihren Augen spiegelte sich Besorgnis.
    Frau Werner musterte das Mädchen halb genervt, halb neugierig. Was hatte es hier zu suchen?
    Die Lehrerin, immer noch halb mit den zu korrigierenden Arbeiten beschäftigt, registrierte erst jetzt, wer da in der Tür stand. Das war doch…


    Personenwechsel


    Ungeduldig stand das blondhaarige Mädchen mit dem Rücken gegen den linken Türflügel gelehnt, halb im Schulgebäude und halb auf dem Pausenhof. Mit den smaragdgrünen Augen starrte sie unablässig auf die Treppe, die ihre Freundin jeden Moment herunterkommen musste. „Na junge Dame, würdest du dich bitte auf den Pausenhof begeben?“ Vanessa schreckte auf. Vor ihr war, wie aus dem Nichts, ihr Erdkunde- und Geschichtslehrer, Herr Gräme, aufgetaucht. Der überdurchschnittlich große Mann war schon etwas älter, sein Kopf war mit vielen grauweißen und nur noch wenigen seiner einst kräftigen, braunen Haaren bestückt. Seine mausgrauen Augen stattdessen strahlten eine enorme Intensität aus und auf seinen Lippen sowie in seinen Augen war immer ein freundliches Lächeln zu finden. Der Lehrer war bei allen Schülern sehr beliebt und selbst diejenigen, die das Fach Erdkunde oder Geschichte nicht mochten, Vanessa zählte zu diesen Leuten, Erdkunde hatte sie noch nie leiden können, freuten sich auf seinen Unterricht. Es gab kaum Schüler, die in seinem Unterricht schlechte Noten hatten. Mit seinem dunkelroten Hemd und der ebenfalls dunklen Cordhose bildete er einen starken Kontrast zum Fruchtzwerg, überhaupt gab es wohl nirgendwo zwei Menschen, die so unterschiedlich waren wie Herr Gräme und Frau Werner.
    Vanessa warf einen kurzen Blick zur Uhr, einige Minuten nach Viertel zwölf, dann glitt ihr Blick nach links, zum Schulhof. Alle Schüler hielten sich trotz des leichten Nieselregens draußen auf, standen in Grüppchen rum oder spielten Fußball. Eigentlich hätte sie gerne noch weiter auf Marie gewartet, doch nach einem freundlichen „Nun geh schon“ des beliebten Lehrers nickte sie zum Einverständnis und verschwand nach draußen, Herr Gräme folgte ihr. Warten konnte sie auch hier und so ließ sie sich auf einer trockenen Bank unter den Zweigen einer schon recht alten Linde am Rande des Fußballplatzes nieder, vom Eingang gut zu sehen.
    Während der Lehrer, der sie kurz zuvor rausgescheucht hatte, mit dem Fahrrad im Regen verschwand, schaute das blondhaarige Mädchen scheinbar interessiert dem Fußballspiel der Zehntklässler zu, aber eigentlich sahen ihre grünen Augen durch die Spieler hindurch. Mit den Gedanken war sie bei ihrer Freundin, die im Physikraum geblieben war und wahrscheinlich eine Standpauke über sich ergehen lassen musste, die Arme. Worüber sie sich wohl mit ihrer Mutter gestritten hatte? Vermutlich über das Gleiche wie letztes Mal auch: Ihre Pokémonreise. Marie hatte Vanessa erzählt, dass sie zwei Jahre durch Kanto und Hoenn gereist war, die verschiedenen Orden der Arenen gesammelt hatte und schließlich an der Pokémon Liga teilgenommen. In Hoenn hatte sie auch an Wettbewerben teilgenommen und war beim großen Festival unter die besten vier gekommen. Bei der Hoenn Liga war sie auch als Teilnehmer dabei, hatte es dort jedoch nur unter die besten acht geschafft. Eigentlich hatte ihre Freundin vorgehabt, nach Johto zu reisen und dort an Wettbewerben teilzunehmen, doch da war ihre Mutter dazwischengekommen. Diese fand Pokémonreisen plötzlich viel zu gefährlich und hatte ihre Tochter deshalb auf eine Schule geschickt, damit sie etwas Anständiges lernen konnte, wie sie sagte. Auch Vanessa war eine Zeit lang auf Reisen gewesen, doch hatte sie sich nie so richtig für Pokémon begeistern können. Nach einem halben Jahr wollte sie lieber zur Schule gehen und war hierher gekommen. Immer, wenn sie von der Schule nach Hause kam, warteten an der Haustür ihre beiden Pokémon auf sie, um sie zu begrüßen. Ein weibliches Gallopa, welches sie als Ponita gefangen hatte und ein ebenfalls weibliches Guardevoir. Trasla war ihr Starterpokémon gewesen, ein Geschenk ihrer Mutter.
    Die Schulglocke läutete und das Mädchen schreckte auf. Marie war immer noch nicht aufgetaucht! Woher hätte sie auch wissen können, dass ihre Freundin gerade von einem rothaarigen Mann namens Marc entführt wurde, den das blonde Mädchen außerdem nicht kannte, da sie nie in Hoenn gewesen war. Stattdessen lenkte Vanessa ihre Schritte Richtung Klassenraum, in der Hoffnung, Marie dort anzutreffen. Sie hatte gerade einen Fuß auf die Treppe gesetzt, die zum Musikraum führte, als sie realisierte, dass ihre Kleidung sowie ihr ganzer Körper vollkommen durchnässt war. Von ihrer roten Jacke, die die Farbe einer Rose hatte, ihren nun dunkelblonden Haaren und ihrer schwarzen, eng anliegenden Jeans tropfte das Wasser und bildete um ihre schwarzen, sportlichen Sandalen eine Pfütze. Ihr eher zierlich gebauter Körper zitterte und sie schlang die Arme um ihre Brust, um sich warmzuhalten, doch das brachte nicht wirklich viel. Das Mädchen hatte gar nicht bemerkt wie sich der leichte Nieselregen in einen starken Guss verwandelt hatte, durch den sie am Ende der Pause gedankenverloren Richtung Eingang gelaufen war. Jetzt musste sie sich erstmal umziehen.
    Als sie durch die Klassenzimmertür huschte, trug sie ein einfaches, schwarzes T-Shirt mit dem grünen Umriss eines Papageis als Aufdruck, sowie eine schlichte, schwarze Jeans und weiße Turnschuhe. Die Klamotten waren von ihr für den Notfall in ihrem Schließfach deponiert worden. Mit einem gemurmelten „Entschuldigung, Frau Soprane“ setzte sie sich eilig auf ihren Platz und richtete ihren Blick auf die Musiklehrerin. Diese musterte ihre Schülerin kurz durch die Gläser ihrer runden Brille mit weinrotem Gestell und fragte dann, warum sie zu spät gekommen sei und wo Marie bliebe. „Ich musste meine Klamotten wechseln, da die alten vom Regen ganz durchnässt wurden, aber wo Marie ist, weis ich nicht, nur, dass sie vor der Pause von Frau Werner gerufen wurde und seitdem hab ich sie nicht mehr gesehen. Ich dachte eigentlich, dass sie schon hier ist“ antwortete Vanessa wahrheitsgemäß, wobei sie den letzten Satz fast wie eine Frage formulierte.
    „Dann geh doch bitte zu Ilse und sag ihr, wir bräuchten Marie, um mit dem Unterricht beginnen zu können.“ Sofort stand die Angesprochene auf und verließ den Raum wieder, um den Anweisungen ihres Lehrers Folge zu leisten.
    Der Physikraum war leer, wie Vanessa nach einem kurzen Blick durch die einen Spalt offen stehende Tür festgestellt hatte. Also lenkte sie ihre Schritte Richtung Lehrerzimmer, um ihre Suche fortzusetzen. Nachdem sie einen langen Gang entlang und eine Treppe hochgerannt war, stand sie leicht keuchend vor der Holztür mit der Aufschrift LEHRERZIMMER. Das Mädchen strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr und klopfte an die Tür.


    Personenwechsel


    Das war doch Vanessa, eine der besten Schülerinnen in ihrem Unterricht. Was sie wohl hier suchte?
    „Entschuldigen Sie bitte die Störung“, fing sie an, „aber ich suche Marie. Sie hatten sie doch in der Pause zu sich gerufen und sie ist noch nicht zum Unterricht erschienen. Ich soll fragen, ob sie wissen, wo sie steckt.“
    „Marie? Ein netter Mann hatte nach ihr gefragt, nach dem Unterricht. Aber er hat mich gebeten, raus zugehen, damit er allein mit dem Mädchen reden konnte und ich bin sofort ins Lehrerzimmer gegangen. Seinen Namen hat er nicht genannt, aber er war sicher nicht von hier.“ Antwortete die Lehrerin überrascht und leicht verunsichert.
    „Woher wollen sie das wissen?“ fragte die blondhaarige Schülerin, offenbar leicht irritiert.
    „Weil er Pokebälle bei sich trug, darum“ entgegnete ihre Gesprächspartnerin knapp.


    Personenwechsel


    Vanessa begann, sich ernsthafte Sorgen um ihre Freundin zu machen. Marie war kein Mädchen, das nur mal so zum Spaß die Schule schwänzte. Und wer war dieser Mann gewesen, der nach ihr gefragt hatte? Ein Freund oder ein Feind? Wenn ihr verschwinden etwas mit dem Fremden zu tun hatte, war Marie sicher nicht mehr hier oder würde bald nicht mehr hier sein! Wo war Sie?!

  • Sou, dann will ich mal wieder.
    Als erstes finde ich es schon mal gut das du Kritik auch versuchst umzusetzen, hat man ja nicht unbedingt immer. Ok, dann sag ich mal was zu deinem Kapitel. Ich habe jetzt ein paar Zeichensetzungsfehler und ich glaub auch nen paar Rechtschreibfehler gesehen, kann sie aber grade nicht wiederfinden...Xo Ich muss sagen am anfang war ich durch deine Beschreibungen kurz verwirrt, aber das lag jetzt nicht bei dir, sondern bei mir X) Die Beschreibungen haben aber im Laufe des Textes abgenommen, du solltest vielleicht noch versuchen, das durchgehend zu halten, aber das ist schlichtweg Übung. Ich finde du solltest bei der ersten Sicht von Frau Werner nicht das Wort Fruchtzwerg nehmen X) Sonst finde ich den Wechsel soweit ganz gut gelungen, auch wenn ich das Kapitel jetzt nicht ganz sou dolle spannend fand. Die Gedanken und alles sind schon ganz gut, aber bei den Gefühlen kannst du noch mehr beschreiben, weil ich da noch nicht immer alles nachvollziehen kann. Allerdings ist auch dies wirklich Übung und ich bin mir sicher das du das schaffst. Mir ist eben grade aufgefallen das der zweite Teil vom ersten Kapitel nochgar nicht in der Kapitelübersicht steht ;3 Joa, da es irgendwie langsam dunkel wird und ich mir sicher bin, das ich gerade nichts sinnvolles mehr zusammenkriege hör ich mal lieber auf bevor ich wieder was dummes erzähle ;p
    LG
    ~Sarana~

  • [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'][align=justify]Huhu ^^
    Will ich auch mal wieder bzw. find ich endlich Zeit, lal.
    Was mich freut, ist, dass du die Kritik umzusetzen versuchst, sogar beim schon bestehenden Kapitel. ^^ Das hat man nicht gerade oft, manchmal gibts auch Leute, die Verbesserungsvorschläge als Einmischung in den Stil bezeichnen, lal. Von daher, weil es mich wirklich freut, dass du nicht nur aus Laune Kritik willst, und weil mir die Storyline immer besser gefällt -ich hätte gerne eine PN-Benachrichtigung, danke. ^^

    Vorerst: Ich würde dich bitten, bei deinem Header das Copyright anzugeben. Dürfte nicht gerade schwerfallen, da es sich nach Grafikadresse um ein Bild von deviantArt handelt und gehört sich einfach, schon aus Höflichkeit dem Künstler gegenüber (am besten verlinkt). Zudem solltest du auch die Kapitel(teile) verlinken, denn dafür ist eine Kapitelübersicht ja da - um dem Leser unnötigige, nervige Scrollarbeit zu ersparen. Die einzelnen Benachrichtigten könntest du ebenfalls verlinken, das erleichtert dir die Arbeit, weil du direkt aufs jeweilige Profil zugreifen kannst, abgesehen davon, dass du die Namen auch nicht verlierst, wenn die Leute mal ihre Namen ändern. Passiert sehr oft, lal.


    Und damit war sie im Flugzeug. Nun, dumm gelaufen, möcht ich meinen (ja, ich bin ein wenig zynisch xD). Ich nehme mal an, jetzt wird das Licht ein wenig von Marie abrücken und eher auf Vanessa wandern, denn viel wird Marie wohl in ihrer Gefangenschaft nicht erleben, verglichen mit ihrer Freundin. Es sei denn, Marc (ja, man schreibt ihn wirklich mit "c", das machst du eigentlich andauernd falsch ...) lässt sich irgendwas einfallen oder führt irgendwelche Experimente durch. Solls ja alles geben; nun, zumindest in der Literatur.
    Hm, es muss sich um ein recht großes Fluggerät handeln, wenn da ganze 31 Räume mindestens reinpassen. Ich tippe mal, dass die so generell als Schlafzimmer benutzt werden. Was mir aber fehlt, ist eine - an dieser Stelle passenderweise eher knappe - Beschreibung des Zimmers. Gibt es ein Fenster oder wird der Raum nur von einer Glühbirne oder einer Neonröhre beleuchtet? Was gibt es sonst noch an Inventar? Ein Bett, Tisch, Stuhl, oder gar nichts? Wie sieht es mit dem Boden aus - Holz, Fliesen, PVC (ich muss ja zugeben, dass ich letzteres bevorzuge, wobei es aber zur Ausstattung, die Team Magma bei dir so aufzuweisen hat, eher unpassend ist)? Wände und Decke könnten zumindest mit einem Wort erwähnt werden, insbesondere, was eine vage Farbgebung angeht - hell, dunkel oder knallig? So, wie du Maries Situation beschrieben hast, könntest du es aber auch nachher erst einbauen, zum Beispiel beim Start oder wenn sie sich wieder von ihrem Platz an der Tür erhebt.
    Inwiefern es sinnvoll ist, den Namen von Personen hinzuschreiben, wenn man einen Perspektivenwechsel macht, ist fraglich. Manche bevorzugen es, ich bin eher der Meinung, dass es vollkommen unnötig ist - außerdem hebt es die Spannung, nicht zu wissen, wer eigentlich grade alles sieht. In Büchern beispielweise hat man das auch nicht - und sonst seh ich das nur im Shipping/Reise-Bereich hier (wobei ich zugeben muss, in diesem Unterforum nicht besonders viel zu lesen). Ich jedenfalls würde dir eher vorschlagen, Leerzeilen vor und nach einem Perspektivenwechsel zu machen, aber nicht schon vorwegzunehmen, wer jetzt dran ist. Aber ja, das ist wohl Geschmackssache, so wie mit Steckbriefen in Startpost.
    Wie du den mehrmaligen Wechsel der Personen aufgebaut hast, finde ich interessant - in einer FF hab ich das bisher noch nicht so mitgekriegt, erinnert mich aber irgendwie an diese Aufeinander-zu-Geschichten, die wir vor ... vier oder fünf Jahren geschrieben haben. Die Wechsel so angeordnet erhöhen erheblich die Spannung, wobei ich aber denke, dass du dir so etwas eher für ... nun, eben spannendere Szenen und nicht für so etwas. Es zieht nämlich das Ganze eher in die Länge, und du wirst selbst merken, dass die Stellen, die du aus Sicht der Lehrerin geschrieben hast, eher unnötig sind, weil sie eigentlich nur Beschreibungen beinhalten. Aber andererseits, Übung, was das Schreiben angeht, kann nie schaden. Von daher kannst du es hier ruhig drin lassen, aber für später ists wohl eher ungeeignet. Aber auch hier - wieder mal deine Entscheidung, hier gehts um den Stil.
    Vanessa, ich kann mir nicht helfen, ich mag das Mädchen einfach. Sie ist lieb und nett, wirkt bisher aber noch nicht sterotyp und klischeehaft. Schließlich ist es einfach natürlich, dass sie sich um ihre Freundin sorgt, wenn die nicht auftaucht - insbesondere von einem Gespräch mit einer sehr ungeliebten Lehrerin. Lehrer haben in der Schule doch leider viel zu viel Macht gegenüber den Schülern, da kann man sagen, was man will.
    Überraschender finde ich es aber, dass die Musiklehrerin nach Marie fragt. Ich (aber ja, vielleicht ist meine Schule da ein wenig anders, wer weiß xD) hätt es noch nie erlebt, dass ein Lehrer einen Schüler um einen Schüler, der von einem Lehrer gerufen wurde (was für ein Satzgefüge!) schickt. Früher oder später wird der jeweilige Schüler ja doch zurückkommen, und man weiß nie, was besprochen wird. Wahrscheinlicher wäre es hier, dass Vanessa selbst nachfragt, beispielsweise nach eben dieser Musikstunde. Käme mir zumindest weitaus logischer vor.
    Marc hat der Lehrerin nicht einmal seinen Namen genannt bzw. nicht mal irgendeinen Decknamen? Seltsame Schule, wirklich - oder einfach der Geist der Pokémonwelt, Friede-Freude-Eierkuchen. Wobei, andererseits hätte Marie so nie entführt werden können ... zumindest jetzt sollte sich die Schulleitung die Auflagen bei einem Besuch eines Schülers nochmal überlegen. xD Weil das ist wohl ein deutliches Warnsignal.
    Am Ende hast du einen netten Cliffhanger eingebaut, muss ich sagen, du lässt Vanessas verbale Reaktion noch offen, ebenso vielleicht weitere Erklärungen der Lehrerin. Gefällt mir ausnehmend, vor allem, da du doch zuvor noch ein paar Gedanken Vanessas einbaust, aber offenlässt, wie weit sie ihre Sorge doch zurückhalten kann. Wirklich ein gut getroffener Kapitelschluss, muss ich sagen.


    Nun denn.
    ~ Kommifledermaus

  • Vielen Dank an ~Sarana~ und Maj
    Ihr seit derzeit die Einzigen, die meine Story kommentieren.
    Ich bin euch echt dankbar dafür!


    Kapitel 3: Denkaussetzer


    Während ich über meine derzeitige Situation nachdachte, nahm ich meine Umgebung genauer in Augenschein. Die Wände des kleinen, rechteckigen Raumes waren in einem tristen Grauton gestrichen und der Boden bestand aus dunklem Holz. An der linken Wand stand ein einfaches Holzgestell mit einer Matratze, einem schlichten, weißen Kissen und einer braunen Wolldecke. In der Ecke schräg gegenüber dem Bett stand ein Schrank aus hellem Buchenholz, der knapp bis unter die Decke reichte. Er war allerdings leer, wie ich nach einer kurzen Inspektion feststellen musste. Ansonsten war das Zimmer, oder in nächster Zeit wohl eher mein Zimmer, inhaltslos. Nur in die kurze Wand gegenüber der Tür war ein kleines Fenster mit abgerundeten Ecken eingelassen, dessen Sonnenblende mir den Blick nach draußen verwehrte. Ein Flugzeugfenster. Ich stand auf und näherte mich dem Fenster, um nach draußen blicken zu können, in der Hoffnung, vom Fenster aus bemerkt zu werden, falls jemand draußen herumlief, doch das Geräusch der Regentropfen, die heftig gegen das Glas trommelten, zerstörten die aufkommende Hoffnung schnell wieder. Trotzdem wollte ich es versuchen.
    Als ich nur noch einige Schritte vom Fenster entfernt war, ging plötzlich ein Ruck durch die Maschine. Ich stolperte ein Stück nach vorne und knallte mit dem Kopf hart gegen die Plastickscheibe. Ein dumpfer Schmerz pochte in meiner Stirn und mein Kopf dröhnte, weshalb ich einen kurzen Aufschrei nicht unterdrücken konnte. Vorsichtig richtete ich mich auf und tastete mit der Hand nach meiner Stirn. Unwillkürlich zog ich scharf die Luft durch die zusammengebissenen Zähne ein, als ein stechender Schmerz durch die Stelle an meinem Kopf fuhr, auf der ich gerade mit meinen Fingerspitzen herumgedrückt hatte. Kleine Blitze zuckten vor meinen Augen, meine Knie gaben ein Stück nach und knickten ein, mir wurde schwindelig, alles in meinem Kopf rotierte. Mit der rechten Hand stützte ich mich an der Wand ab, bis die Muskulatur in meinen Beinen sich wieder stabilisiert hatte, sodass sie mein Gewicht wieder tragen konnte und die Blitze vor meinen Augen verschwunden waren. Auch das Pochen in meinem Kopf ließ nach. Schließlich wagte ich einen neuen Versuch, das Ausmaß des Schadens der Kollision meines Kopfes mit dem Fenster zu überprüfen und betastete mit der linken Hand wieder meine Stirn. Diesmal wesentlich vorsichtiger als vorher fuhr ich mit den Fingerkuppen meines Zeige- und Mittelfingers über die Stelle, bei der ich den Schmerz ausgelöst hatte. Ein Stück über meinem linken Auge war offenbar eine riesige Beule gewachsen. „Na wunderbar!“, stöhnte ich, „Wenn ich wenigstens einen Spiegel dabeihätte.“
    Leider zählte ich nicht zu den Leuten, die Tag und Nacht mit einem Spiegel herumliefen, ich hatte noch nie einsehen können, wozu ich einen Handspiegel gebrauchen könnte, doch in dieser Situation wäre das schon recht praktisch gewesen. Aber vielleicht konnte ich meine Verletzung im Glas des kleinen Fensters begutachten, wenn ich die Sonnenblende hochschob. Einen Versuch war es wert! Mit einem Ruck zog ich das undurchsichtige Plastik vor mir hoch und warf nur einen beiläufigen Blick nach draußen, bevor ich mich meinem halbwegs erkennbaren Spiegelbild zuwandte.
    Doch dieses war schnell vergessen, als ich realisierte, was hinter dem Glas zu sehen war und der Schreck fuhr mir in die Glieder.


    Personenwechsel (Personale Erzählung)


    Vor Nervosität hatte sich das blondhaarige Mädchen schon fünf Fingernägel abgekaut und knabberte gerade am sechsten herum. Ihr Blick wanderte zwischen der Klassenzimmertür und der rot umrahmten Uhr hin und her, vom Musikunterricht bekam Vanessa überhaupt nichts mit. Stattdessen kreisten ihre Gedanken um Marie. Wohin war sie verschwunden? Wo war sie jetzt? Schwänzte sie nur die Schule oder war ihr etwas zugestoßen? Wenn es die erste Möglichkeit wäre, dann würde die Orangehaarige aber was von ihr zu hören bekommen, dass ihr danach noch tagelang die Ohren klingelten. Sie war stinksauer aber gleichzeitig starb die Blondhaarige fast vor Angst und Sorge um ihre einzige Freundin. Auch wenn sie schon seit zwei Jahren auf diese Schule ging, gab es keinen Menschen in der Klasse oder in der gesamten Schule, den sie als Freund oder Freundin bezeichnete. Allenfalls waren es Klassenkameraden, mit denen sie sich ab und zu unterhielt oder flüchtige Bekannte aus ihrem WPU-Kurs. Mit Marie hatte sie sich recht schnell angefreundet, was sie selbst positiv überrascht hatte. Als sie an ihrem ersten Tag in der achten Klasse alleine und bedrückt in der Ecke gesessen hatte, war Vanessa zu ihr gekommen um sich mit ihr zu unterhalten, da die anderen aus ihrer Klasse sie nicht weiter beachtet hatten. Das Mädchen mit den meerblauen Augen und den orangefarbenen Haaren war ihr vom ersten Moment an sympathisch gewesen, sie hatten in jeder noch so kleinen Pause über alles Mögliche geredet und waren bald unzertrennlich geworden.
    Was wenn ihr etwas Schlimmes passiert war? Würde sie ihre Freundin je wieder sehen?
    Daran wollte sie gar nicht denken, aber trotzdem kehrten ihre Gedanken zu dieser Frage zurück und auch die Worte des Fruchtzwerges fielen ihr wieder ein: Ein netter Mann hat nach ihr gefragt, aber er hat mich gebeten, raus zu gehen, damit er alleine mit dem Mädchen reden konnte und ich bin sofort ins Lehrerzimmer gegangen. Seinen Namen hat er nicht genannt, aber er kann nicht von hier sein, weil er Pokebälle bei sich trug.Was, wenn dieser Mann ihre Freundin entführt hatte? Es musste so sein, eine andere Möglichkeit gab es nicht. Die Möglichkeit des Schulschwänzens war unwahrscheinlich, denn so etwas würde Marie nicht machen, dass wusste sie. Um Gewissheit zu haben, musste sie aber noch etwas erledigen.
    Vanessa saß wie auf glühenden Kohlen, die Augen starr auf die Lehrerin gerichtet, in der Erwartung, dass diese die ersehnten Worte aussprach.
    „Wir machen fünf Minuten Pause“, rief Frau Soprane durch die tuschelnde Schülerschar, die sich ebenfalls fragten, wo ihre Klassenkameradin Marie blieb. Doch so ziemlich alle vermuteten, dass besagtes Mädchen den Unterricht schwänzte. „Endlich!“, seufzte das Mädchen erleichtert. Vanessa zog flink einen kleinen, schwarzen Gegenstand aus der Schultasche, nach dem sie während des Unterrichtes kurz gewühlt hatte und rannte aus dem Raum, den Gang entlang, bis sie vor der Tür mit der Aufschrift Mädchentoiletten stand. Die Blonde sperrte sich in einer der winzigen Kabinen ein, die alle in dem gleichen Grauton gestrichen waren. An der Wand standen einige, primitive Ausdrücke, die andere Schüler aus Langeweile hingeschmiert hatten. Sie setzte sich auf den Klodeckel und klappte ihr Handy auf, welches sie beim Rennen fest in der Hand gehalten hatte. Zuerst wählte sie die Handynummer ihrer Freundin. Ein Tuten war zu hören. Einmal… Zweimal… Dreimal… Viermal… Fünfmal… Schließlich erklang eine weibliche Stimme: „Der angerufene Teilnehmer antwortet nicht. Wenn sie eine Rückrufbitte, per SMS mit ihrer Rufnummer senden möchten, dann drücken sie die Eins, wenn nicht, legen sie einfach auf.“ Resigniert ließ das Mädchen die Schultern sinken und drückte auf den Knopf mit dem roten Hörer. Warum ging ihre Freundin nicht dran? Vielleicht trug sie ihr Handy gar nicht bei sich. Also tippte sie die Nummer von Maries Haus ein und presste sich ihr Mobiltelefon erneut ans Ohr. Es tutete abermals. Einmal… Zweimal… Dreimal… Viermal… Langsam wurde Vanessa nervös, doch dann meldete sich am anderen Ende Maries Mutter „Winkler?“
    „Hallo“, erwiderte die Schülerin angespannt, „hier ist Vanessa. Ist Marie da?“ Auf der Stirn des Mädchens standen Schweißperlen, ihre Nerven waren zum Zerreisen gespannt. Bitte, bitte, bitte, dachte sie still, bitte lass sie da sein. Lass sie zu Hause sein!
    Doch ihre Gesprächspartnerin zerstörte mit nur einem einzigen Wort ihre Hoffnungen. Dieses kleine Wort entriss ihr den Strohhalm, an dem sie sich verzweifelt festgeklammert hatte. „Nein“, kam es als vernichtende Antwort, „Wieso fragst du, sie sollte doch in der Schule sein. Ist sie denn nicht da?“ Die Stimme am anderen Ende klang überrascht und beunruhigt.
    Was nun? Sollte Vanessa ihr von ihren Vermutungen erzählen? Aber sie hatte keinen Beweis und sie wollte Maries Mutter nicht umsonst verängstigen. Also musste sie sich eine Ausrede einfallen lassen, und zwar rasch, denn wenn sie zu lange überlegte, würde sie nicht mehr glaubwürdig klingen. „Ach, wir haben gerade zwei Stunden frei und weil Marie nicht hier ist, dachte ich, sie wäre vielleicht nach Hause gegangen, aber wahrscheinlich ist sie in der Stadt und isst ein Eis oder so.“ Das Mädchen bemühte sich, ihre Stimme möglichst locker und unbesorgt klingen zu lasen, was bei ihrem aufgewühlten Inneren gar nicht so einfach war. Aber anscheinend kam sie überzeugend rüber. „Dann bin ich ja beruhigt, ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Aber wahrscheinlich habe ich einfach überreagiert.“
    „Tut mir leid, dass ich Ihnen Sorgen bereitet habe, Frau Winkler, das wollte ich nicht. Ich wollte einfach gerne mit Marie reden, aber ich werde wohl warten müssen, bis sie wieder da ist. Vielen Dank.“
    „Ach was, nicht schlimm. Tschüss.“ Vanessa legte auf, starrte aber noch eine ganze Weile gedankenverloren auf das Display ihres Handys. Marie war nicht zu Hause, auf einen Anruf reagierte sie nicht und die Schule geschwänzt hatte sie höchstwahrscheinlich auch nicht. Das bedeutete, dass nur noch eine Möglichkeit blieb: Etwas ganz Schlimmes war passiert und vermutlich war der „nette“ Mann daran schuld. Mit einem Ruck stellte sich das Mädchen wieder auf die Füße und steckte das Mobiltelefon in ihre Hosentasche, ihr Entschluss stand fest. Sie musste Marie suchen!
    So schnell sie konnte, rannte sie zum Lehrerzimmer und bat Frau Werner um eine detaillierte Beschreibung des Mannes, der ihre Freundin aufgesucht hatte. Nachdem sie diese erhalten hatte, stürmte sie nach draußen, wobei sie die Frage ihrer Physiklehrerin, was denn los sei, unbeantwortet ließ. Unten bei ihrem Fahrrad angekommen, öffnete sie mit fahrigen Fingern das Schloss und schwang sich in den Sattel. Ihre Schultasche konnte sie später holen. Mit diesem letzten Gedanken raste sie wie der Blitz nach Hause.
    Vor der weißen Eingangstür bremste sie abrupt ab und stieg vom Rad. Für die hübsche, hellgelbe Hausfassade hatte sie keinen Blick übrig, stattdessen lief sie gleich durch die Tür, die marmorne Treppe hinauf. Ihr Zimmer war hellblau gestrichen und besaß einen kleinen Schreibtisch aus Kirschbaumholz mit Beistelltisch, ein Bett mit meerblauem Bezug und zwei große Schränke, die vollgestellt waren mit Schulbüchern, Mappen und Lesebüchern. Vanessa schnappte sich nur die beiden Pokebälle, die auf dem Beistelltisch lagen, sowie einen Rucksack und rannte wieder nach unten in die Küche, wo sie sich Proviant einpackte, dazu einen Schlafsack aus dem Wohnzimmer. Hastig kritzelte sie einen Zettel für ihre Mutter:


    Bin auf eine Reise gegangen, es war notwendig und ging nicht anders.
    Mach dir bitte keine Sorgen, ich bin bald wieder da.
    Kuss, Vanessa


    Sie wusste, dass ihre Mutter sauer und besorgt sein würde, doch darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Weiter ging die Hetzerei in den Garten, wo Gallopa und Guardevoir bereits warteten. Der Garten grenzte direkt an eine riesengroße Wiesenfläche an, die nicht mehr zum Haus gehörte. Während sich die cremefarbene Stute mit der feurigen Mähne auf der großen Wiese austobte, schwebte das Psychopokémon im eigentlichen Garten. Die bis an die Schultern reichenden, hellgrünen Haare gingen in einem Bogen um die nach hinten gezackten, weißen Ohren herum. Vorne reichte deren Spitze ans Kinn und wurden zum Haaransatz hinauf immer breiter. Die sonst roten Augen leuchteten in einem mystischen hellblau, das auch ihren gesamten Körper umgab. Die Arme vor der Brust zusammengefaltet, hielt sich das Wesen mittels Konfusion in der Luft, wobei das Ende des langen, weißen Kleides um es herumflatterte. „Hey ihr beiden“, rief ihre Trainerin zur Begrüßung, „Wir müssen los, kommt.“ Guardevoir schwebte auf ihre Trainerin zu. Auch die Stute kam in einem schnellen Tempo näher, wobei ihre schwarzen Hufe auf der Erde aufschlugen. Das Horn auf der Stirn war immer besser zu erkennen, ebenso die kleinen Flammen, die an den Hufanfängen emporzüngelten. Das Mädchen richtete die beiden rotweißen Kapseln in ihren Händen auf deren Bewohner, und die beiden Pokémon wurden von je einem rötlichen Lichtstrahl eingesaugt, dessen Ursprung der weiße Knopf in der Mitte des Pokeballs war. Vanessa schnappte sich ihren Drahtesel und sauste los, bevor ihre Mutter zurückkommen und sie aufhalten konnte.
    Doch wo sollte sie mit ihrer Suche anfangen? Es gab unendlich viele Möglichkeiten, wohin dieser rothaarige Mann ihre Freundin hingebracht haben könnte. Die Schule, auf die sie gingen, stand auf einer bewaldeten Insel, zusammen mit einem Dorf mit ungefähr 700 Einwohnern und keinen Pokémon. Hier lebten die Menschen, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mit diesen Wesen verstanden, doch auch Kinder von außerhalb gingen hier zur Schule, da ihre Eltern fanden, dass ihre Sprösslinge etwas Anständiges lernen sollten, wie bei Marie.
    Rundherum wurde die Insel von einigen Meilen Seewasser von den verschiedenen Regionen getrennt. Im Norden lag Kanto, von einigen auch Johto genannt, im Osten Sinnoh, südlich der Insel lag, am weitesten entfernt, Orre und im Osten befand sich die Hoenn-Region, wobei diese noch am nächsten an Vanessas Heimatinsel lag.
    Schließlich beschloss sie, ihre Suche in Hoenn zu beginnen, wo Marie sich auf ihrer Pokémonreise zuletzt aufgehalten hatte.
    Mit dem Rad fuhr Vanessa gen Westen, durch einen der vielen kleinen Wälder der Insel hindurch, bis zum Hafen.

  • Sou meine Liebe, dann will ich dir mal wieder ein Kommi geben ;3
    Also, du machst schöne Fortschritte wie ich sehe, aber dennoch musst du daran arbeiten. An der einen Stelle aus Vanessas Sicht, ziemlich am anfang hast du Orangeharige geschrieben, das hatte mcih verwirrt, Vanessa war doch Blond, oder?
    Abgesehen davon war gar nicht beschrieben, dass Vanessa durch eine Haustür ging, erst die Beschreibung der Fassade und zack läuft sie ein Treppe hoch, da war das ein wenig übersprungen. sonst haben die Beschreibungen schon ganz gut zugenommen, aber an einigen Stellen, besonders bei Vanessas Sicht, da hat es sehr eilig gewirkt, das unterstützt natürlich ihre eigenen Gefühle und die Situation, also ist das in diesem Moment sehr positiv, aber sonst kannst du dir etwas Zeit dafür nehmen. Es ist in diesem Kapitel ja jetzt nich wirklich viel passiert und ich würde dir noch raten, am Ende wo sie sich dann doch für Hoenn entscheidet, dass du da noch etwas genauer hervorhebst warum sie das tut. Z.B. das sie das für wahrscheinlicher hält, da ihr Marie ja auch eventuell das mit Team Magma erzählt, weil Vanessa ja vielleicht auch schon vermutet das es irgendwas mit Team Magma zu tun haben könnte, oder? Naja, dir wird schon was gutes einfallen und ich bin schon gespannt wie dein nächstes Kapitel wird. Rechtschreibfehler sind mir beim Lesen grad nich aufgefallen und ich lese da jetzt auch nicht nochmal drüber, weil ich das nur echt selten mache, sorry ;3 Naja, dann hoffe ich das dir das Kommi irgendwie helfen konnte und wünsch dir ein schönes Wochende und einen schönen 4. Advent ;3
    lg
    ~Sarana~

  • [align=justify][font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Huh ja, wollen wir mal wieder, was? ^^
    (Wunder dich nicht über den Namen, hab ihn heute geändert. ^^)

    Ehrlich, dir kann man ja zuschauen, wie du dich verbesserst! Da kommentiert man nur noch lieber, weil man merkt, dass du auch versuchst, die Kritik umzusetzen - und es tatsächlich auch schaffst, vor allem, weil mir auch vorkommt, als ob deine Fehler weniger werden würden (aber ich finde immer was, keine Sorge xD). Im Übrigen ist eine Anzahl von zwei Kommentatoren (die auch wirkliche Kritik geben und nicht nur fast-Spam, lal) eine recht große Menge, von daher ... ;)
    Und da sitzt sie jetzt fest. Nun, dumm gelaufen, würd ich mal sagen ... aber zumindest ist sie so gescheit und versucht, irgendwas aus ihrer Lage zu machen. Dass aber das Fenster nicht aus Glas ist, ist Pech - aber zu erwarten, Glas ist eben nicht so widerstandsfähig, was Druckunterschiede angeht. Aber selbst ein Versuch, auf sich aufmerksam zu machen, wäre gescheitet, wenn man bedenkt, dass das Teil in der Luft schwebt. Und wer geht schon durch die Luft spazieren? xD Aber ja, in der Lage sind solche Denkaussetzer ja vollkommen verständlich. Pech nur, dass grade in dem Moment das Gerät voll abheben muss. xD Wobei sie ja eigentlich damit hätte rechnen müssen, dass es abhebt.
    Was mir besonders gefällt, ist, wie ausführlich du den Schmerz beschreibst. Findet man nicht oft, und grade solche Szenen sind wichtig. Allerdings frage ich mich, ob Beulen überhaupt so schnell wachsen können?
    Die Aussage mit dem Spiegel dafür bringt wieder einmal ein wenig Humor rein, gefällt mir wirklich ausnehmend, da es die Stimmung gleich ein wenig auflockert. Um gleich darauf wieder spannend zu werden: Was ist es, das sich hinter der Scheibe zeigt? Netter Cliffhanger, muss ich sagen, da bin ich schon gespannt, was du dir da so einfallen hast lassen. Aber andererseits, hinter der Scheibe kann ihr ja nichts passieren - zumindest nicht so leicht.
    Was Vanessas Gedanken angeht, so muss ich sagen, dass du immer besser wirst. ^^ Man konnte sich hier schon gut in ihre Lage versetzen, und genau das ist ja der Sinn des Gedanken- und Gefühlebeschreibens. Ein paar kleine körperliche Reaktionen (wie du es später beim Fahrradschloss auch gemacht hast) wie ein Zittern der Hand/Finger beim Telefonieren hätte sich aber auch ganz gut gemacht. Nicht, dass deine Version derart schlecht wäre, aber es wäre eben noch hübscher, ausgeschmückter.
    Die Gute reagiert aber recht schnell, sie verschwindet einfach so aus der Schule, um ihre Freundin zu suchen? Und sagt nicht mal ihrer Mutter wirklich Bescheid - ich schätze, da wird sie noch ordentliche Probleme kriegen, denn ihr Handy hat sie schließlich mit. Vollkommen verständliche Reaktion der Mutter, die dann folgen wird, weil ich mein ja nur. Vanessas Sorge in Ehren, aber wäre es nicht viel einfacher, die Polizei anzurufen oder mal überhaupt ordentlich mit den Lehrern zu sprechen? Mir scheint, sie will unbedingt die Heldin spielen, wenn das nur gut geht - zwei voll entwickelte Pokémon hin oder her, eine Verbrecherorganisation stellt man sich nicht einfach mal so entgegen. Ich meine, gut, sie handelt im Affekt, aber ihr Denken sollte sie dennoch nicht ausschalten.
    Was aber unmöglich sein kann, ist, dass Kanto nördlich und Johto südlich der Insel liegen - denn Johto und Kanto sind eine Landmasse, wie an der Karte in GSK und HGSS deutlich zu erkennen ist. Kanto liegt im Osten von Johto, da führt kein Weg daran vorbei. Du solltest die Landmasse Tohjos lieber zusammenlassen und dann irgendeine andere Region wie Orre, Fiore oder Almia geben - oder eben einen breiten Zugang zum Meer.
    Im Allgemeinen würde ich dir aber raten, deine Kapitel nicht so schnell zu bringen - einmal pro Woche höchstens reicht vollkommen aus. Ansonsten wirkt es, als ob du deine Kapitel einfach nur ohne wirkliche Gedanken zu machen, hinunterschreiben würdest, aber dich nicht eingehend mit der Planung beschäftigen würdest. Außerdem kommt man so eher dazu, auch zu kommentieren, selbst, wenn man im (RL-)Stress ist. ;) Und wenn du wirklich so schnell und gut schreiben kannst, dann heb dir was auf für kreatiefe Zeiten, denn die Schreibblockaden kommen immer ungefragt, das kannst du mir glauben. Oder schreib einfach längere Kapitel, sie können nämlich nie zu lang sein.


    Nun denn.
    ~ Majiata

  • Pünktlich an Weihnachten kommt der nächste Teil (und der ist jetzt etwas länger^^)
    Ich bedanke mich wieder bei Majiata und ~Sarana~ für ihre Kommentare


    Kapitel 4: Aussicht auf Aufklärung



    Ich-Perspektive


    Ein greller Blitz durchzuckte die tiefgrauen Wolken direkt vor dem Fenster, sodass ich geblendet die Augen schließen musste und erschrocken aufkeuchte. Unmittelbar danach folgte ein ohrenbetäubender Donner, weshalb ich mir die Hände gegen beide Seiten meines Kopfes presste. Allerdings dämpften sie den Lärm nur bedingt. Langsam öffnete ich die Augen wieder, kniff sie bei jedem weiteren Blitzschlag jedoch erneut zusammen, bis sie sich halbwegs an die urplötzlich aufkommende Helligkeit gewöhnt hatten. Schockiert und gleichzeitig fasziniert betrachtete ich das Schauspiel der Elemente, das sich direkt vor meinen Augen abspielte.
    Unwetter hatten mich schon immer fasziniert, bei jedem Gewitter stand ich am Fenster meines Hauses und betrachtete die gezackten Strahle, die sich in den Boden bohrten und Sekunden später wieder verschwanden. Die Macht und der Zorn des Himmels zeigten sich in solchen Momenten am deutlichsten. Diese unbändige Wut und die Kraft wünschte ich mir jedes Mal, wenn ich mich mit meiner Mutter zankte, die mich nicht auf Reisen gehen lassen wollte. Aber immer gab ich klein bei! Ganz anders ein Gewitter: Die Natur rebellierte, zeigte ihren wilden, ungezähmten Ursprung und die volle Wucht des Blitzes traf auf die Erde, löste bei vielen Menschen Panik aus. Angeblich sollen die Götter so ihren Zorn über die Erdbewohner zum Ausdruck bringen. Eine geladene Atmosphäre, vor Spannung knisternde Luft herrschte auch oft bei mir zu Hause, doch war diese nicht mit der eines Gewitters zu vergleichen. Für mich drückte dieses wilde Naturschauspiel die Standhaftigkeit aus, die ich nicht besaß, wenn es um die Vertretung meiner Meinung ging. Natürlich konnte auch ich aufbrausend und zornig sein, doch das reichte nicht aus um meine Mutter zu überzeugen. Vie zu schnell brach ich in solchen Fällen in Tränen aus. Ein Unwetter blieb stark, unbezwingbar und war mächtiger als ein einfacher Mensch es mit seinem Vorstellungsvermögen erfassen konnte. Bei jedem Gewitter erfüllte mich ein Gefühl der Glücksseligkeit, dessen Herkunft ich mir selbst nicht erklären konnte. Doch noch nie war mir ein Gewitter so nahe gewesen.
    Einige Minuten stand ich einfach nur so da, die Hände so gut es ging an das Fenster geklammert, um bei dem Geschaukel der Maschine nicht umzufallen und beobachtete, wie der Himmel seinen Zorn zum Ausdruck brachte. Fast meinte ich unter dem ständigen Donnergrollen und dem lauten Prasseln der Regentropfen gegen die Fensterscheibe das leise Knistern der elektrisch aufgeladenen Wolken zu vernehmen. Oder bildete ich es mir nur ein?
    Während ich noch wie verzaubert das Gewitter in mir aufnahm, stieg plötzlich ein Gedanke in mir hoch: War es nicht gefährlich, bei Unwetter zu fliegen? Flogen wir überhaupt? Ich schaute erneut aus dem Fenster, dieses Mal auf der Suche nach der Antwort auf meine letzte Frage. Das Gewitter war vergessen, wurde von der Erkenntnis in einen hinteren Winkel meines Gehirns gedrängt. „Wie hab ich es geschafft, nicht zu bemerken, dass das Flugzeug gestartet ist?“, fragte ich mich verdutzt.
    Der Boden wurde von den düstern Wolken verdeckt. Die Maschine gewann an Höhe und während wir die Erde immer weiter unter uns ließen, schrumpfte gleichzeitig meine Hoffnung mit jeder Sekunde, bis sie kleiner war als ein Staubkorn. Meine Gedanken kreisten, verwandelten sich in einen Strudel, der immer wieder Fragen ausspuckte oder Hoffnungen zu Nichte machte.
    Aufgrund der aufgeladenen Wolken war das Flugzeug vom Erdboden aus sicher schnell nicht mehr zu sehen gewesen und nun würde mich garantiert keiner mehr finden, denn wie sollte man nach einer Flugmaschine suchen, die höchstwahrscheinlich sowieso kein Mensch gesehen hatte? Wieder rannen ein paar Tränen über meine Wangen, während mir meine hoffnungslose Lage deutlich vor Augen stand. Keiner konnte mir helfen, da niemand wusste, wo ich war, nur der Fruchtzwerg hatte Marc gesehen, doch sie kannte seinen Namen höchstwahrscheinlich nicht. Langsam setzte ich mich auf mein Bett und immer mehr der salzigen Wassertropfen liefen über mein Gesicht. Doch die Schluchzer, welche in mir aufstiegen, hielt ich zurück. Ich wollte nicht, dass die beiden Rüpel vor der Tür mitbekamen, wie verzweifelt ich war.
    Wie lange ich so mit gesenktem Kopf dasaß, wusste ich nicht. Mein Gesicht war durchnässt, mein T-Shirt nicht minder und langsam versiegten meine Tränen. Erschöpft ließ ich mich nach hinten fallen und war schon eingeschlafen, bevor mein Körper die Matratze berührte. Meine trübsinnigen Gedanken verfolgten mich in meinen Träumen und ließen mich, unterstützt durch die grellen Blitze und das Krachen des Donners, immer wieder schweißgebadet und schwer atmend hochschrecken.


    Personenwechsel


    Wo blieb die Fähre bloß? Seit einer halben Stunde starrte das Mädchen auf die See, wo das Schiff eigentlich schon längst hätte auftauchen müssen. Da! Erst waren nur die Konturen zu erkennen, doch die Miss Hoenn kam stetig näher und nun konnte man die weißen Schiffswände erkennen, sowie den Namen der Fähre, der in goldenen Lettern auf diesen zu lesen war. Das Passagierschiff lief in den Hafen ein, es war weder überwältigend groß noch luxuriös, doch für eine vierzehnstündige Überfahrt reichte es. Nur etwa ein Dutzend Menschen ging gemessenen Schrittes an Deck, Vanessa warf noch einen letzten Blick zurück zu ihrem Dorf, das in der Ferne noch einigermaßen gut zu erkennen war. Schuldgefühle überkamen sie. „Letzte Gelegenheit zum Umkehren“, wisperte eine leise Stimme in ihrem Kopf, doch sie drängte sie beiseite. Sie durfte ihre Freundin nicht im Stich lassen. Doch egal, wie sehr sie sich einredete, das Richtige zu tun, das schlechte Gefühl blieb. Auch noch, als sie als Letzte die Miss Hoenn betrat und der Steg hinter ihr hochgezogen wurde.
    Der untere Teil war für Raucher, weshalb sich das Mädchen dort nicht zu lange aufhalten wollte und über die breite, graufarbene Treppe ein Stockwerk höher ging, zu den Kabinen der Passagiere. Links und rechts zweigten zwei Gänge vom Ende der Treppe ab. Vanessa wandte sich nach links, auf der Suche nach ihrer Kabine. Der Boden des Ganges hatte eine blauschwarze Färbung, an den weißen Wänden standen aufgereiht je acht hölzerne Türen, am Ende des Ganges befand sich eine Tür mit der Aufschrift WC. Auf jeder Tür standen in Hellblau die Zimmernummern 1-16. Ihre smaragdgrünen Augen wanderten über die Zahlen und blieben bei der Nummer 12 stehen. Vanessa öffnete die Tür ihrer Kabine und warf zuallererst ihren weinroten Rucksack auf das an der Wand befestigte Bett mit weißem Bezug, bevor sie sich umsah. Die Wände waren wie immer weiß, der Boden bestand aus schwarzem, dünnen Teppich. Außer dem Bett lehnte noch ein dunkelgrüner Schrank an der Wand rechts von der Tür, der mit seiner Farbe zwischen all dem Weiß und Schwarz schon etwas auffiel.
    Direkt neben dem Schrank führte eine weitere, ebenfalls weiße, Tür in ein kleines Badezimmer. Ein Waschbecken mit kleinem Spiegel, eine Toilette und eine winzige Dusche waren die gesamte Ausstattung in diesem, ebenfalls farblosen, Raum. Die Schülerin legte sich auf das Bett und richtete ihre grünen Seelenspiegel leise seufzend an die Decke. Äußerlich erweckte sie den Anschein eines ruhigen und nachdenklichen Mädchens, doch in ihrem Inneren mischten sich verschiedene Gedanken und Empfindungen. Da war zum einen die Angst und die Sorge um ihre Freundin, zum anderen die Aufregung und eine Spur Nervosität aufgrund ihrer bevorstehenden Reise, doch auch die Schuldgefühle beanspruchten einen nicht gerade kleinen Platz in diesem Chaos, da sie die Schule schwänzte und außerdem ihrer Mutter nichts als einen Zettel dagelassen hatte. Bestimmt machte sie sich riesige Sorgen. Ihre nachdenklichen Blicke durchbohrten die Decke, während Vanessa überlegte. „Soll ich oder soll ich nicht?“, hämmerte in ihrem Kopf. Schließlich langte sie mit der Hand nach ihrem Rucksack und kramte aus einer der Seitentaschen ihr Handy hervor. Kaum leuchtete das Display auf, vibrierte das Gerät ungefähr ein Dutzend Mal hintereinander und es erschienen mehrere kleine Kästen mit Mails ihrer Muter, die alle die gleiche Frage in unterschiedlicher Ausführung zeigten: „Wo bist du?“ Die Liste entgangener Anrufe war voll gestopft mit Nachrichten über Anrufversuche der gleichen Person im Abstand von wenigen Minuten. Bei diesem Anblick verstärkten sich Vanessas Schuldgefühle noch mehr, nagten unerbittlich an ihr und ließen sie nicht mehr los. Immer noch liegend, suchte sie im Adressbuch nach der Telefonnummer ihres Hauses. Ihr Finger schwebte für einige Sekunden über der Taste mit dem grünen Hörer, dann schloss sie die Augen, drückte zu und hielt sich anschließend das kleine Gerät ans Ohr. Mit Sicherheit würde sie gleich eine gehörige Standpauke seitens ihrer Mutter bekommen, aber wenn sich diese danach keine oder zumindest weniger Sorgen machen würde, war es ihr das wert.
    „Ja, hallo?“ Vanessas Mutter klang angespannt und voll Sorge.
    „Hey Mama, ich bin es, Vanessa“, antwortete sie kleinlaut.
    „Vanessa? Wo bist du? Was hast du dir dabei gedacht? Ich bin fast gestorben vor Angst, als du nicht da warst und alles, was ich gefunden habe ist ein Zettel, auf dem steht, du wärst auf einer Reise und ich solle mir keine Sorgen machen! Was ist bloß in dich gefahren! Hast du eigentlich auch nur eine Sekunde an mich gedacht?“ Ihre Stimme überschlug sich fast vor Sorge und automatisch senkte die Tochter am anderen Ende schuldbewusst den Kopf und suchte nach den richtigen Worten, um ihrer Mutter klar zu machen, dass es ihr wirklich leidtat. „Tut mir leid, Mama aber es ging nicht anders. Wenn ich auf dich gewartet hätte, wäre das Schiff schon weg gewesen und außerdem hättest du mir sowieso nicht erlaubt wegzufahren. Ich wollte dir keine Sorgen bereiten, entschuldige bitte.“
    „Aber warum bist du überhaupt weggegangen?“ Vanessa seufzte. Was sollte sie darauf antworten? Wenn sie ihrer Mutter die Wahrheit sagte, würde diese sich nur noch mehr um sie sorgen, aber andererseits wollte das Mädchen sie auch nicht anlügen. „Hat es etwas mit mir zu tun?“ Auf das Seufzen ihrer Tochter reagierte die Frau am Telefon sofort mit Selbstvorwürfen. „Nein Mama, es ist nur…“, kurz zögerte die Schülerin noch, beschloss dann aber, ihrer Mutter die Wahrheit zu erzählen. Zumindest einen Teil davon. „Marie ist weg, in der Schule ist sie nach der Pause nicht zum Unterricht erschienen und zuhause ist sie auch nicht, ich habe vorhin mit ihrer Mutter telefoniert. Auch auf der Insel ist sie nicht mehr, also vermute ich, dass sie sich in einer der Regionen herumtreibt und ich will sie finden. Darum bin ich auch gleich losgefahren.“
    „Aber woher willst du wissen, dass deine Freundin nicht mehr hier ist, sie hätte schließlich keinen Grund dazu, die Insel zu verlassen?“ Die Stimme von Vanessas Gesprächspartnerin nahm langsam wieder einen ruhigeren Ton an, offenbar beruhigte sie sich wieder.
    „In letzter Zeit hat sich Marie öfter mit ihrer Mutter gestritten, weil sie eigentlich weiter auf Reisen gehen wollte, aber die hat es ihr nicht erlaubt.“
    „Nun gut. Aber was ist mit der Schule?“
    „Ich hol alles nach, was ich verpasse, versprochen. Außerdem, wäre es wirklich schlimm, wenn ich ein paar Tage fehlen würde, schließlich war ich nie schlecht in der Schule.“ Ihre Mutter lachte kurz, wurde aber schnell wieder ernst. „Du hast recht. Eigentlich könnte ich dir noch tausend Argumente liefern, warum ich nicht will, dass du gehst, aber du würdest bestimmt auf jedes ein Gegenargument finden und am Ende hättest du mich schließlich überzeugt. Das hast du schließlich auch beim ersten Mal gemacht, als du auf Reisen gehen wolltest. Und aufhalten kann ich dich ja eh nicht mehr, denn wie ich dich kenne, wirst du das durchziehen, was du dir vorgenommen hast. Egal, was ich sage. Dann such nach deiner Freundin, aber komm bald wieder und ruf an, sooft du kannst, okay?“
    „Danke, Mama, du bist ein Schatz.“
    „Gelegentlich schon mal ganz gerne“, lachte sie, dann wurde sie wieder ernst „Pass gut auf dich auf und viel Glück.“
    „Mach ich, tschüss.“ Erleichtert legte sie auf. Es war eine gute Entscheidung gewesen, ihrer Mutter nichts von ihren Vermutungen zu erzählen, zumal sie ja keine Beweise dafür hatte. Ein weiteres Mal wählte sie die Nummer ihrer Freundin, doch abermals hob niemand ab. Schließlich schickte sie eine kurze Nachricht an Marie und bat um einen schnellstmöglichen Rückruf. Dann steckte Vanessa ihr Handy zurück in den Rucksack und legte sich aufs Bett. Doch ihre ruhige Lage hielt nicht lange, schon bald trommelte sie mit den Fingern ungeduldig auf dem weichen Stoff unter ihr herum, nur um sich kurz darauf damit über das Gesicht zu fahren. Schließlich sprang sie auf und ließ ihrer Ungeduld freien Lauf, indem sie schnellen Schrittes im Raum auf und ab wanderte, während ihr Blick über die Wände, die Decke und das Mobiliar glitten. Warum legte die Fähre nicht endlich ab? Konnte die Besatzung sich bei dem, was auch immer sie taten, nicht beeilen? Am liebsten hätte sie irgendetwas in die Hand genommen um es zwischen den Fingern zu kneten, doch es gab nichts, was für diesen Zweck geeignet wäre. Ihre Schritte beschleunigten sich, sie presste die Lippen zusammen um nicht vor Nervosität und Ungeduld laut aufzuschreien oder zu schimpfen.
    „Endlich!“, stöhnte sie entnervt, als das Tuten des Schiffes an ihr Ohr drang, das Zeichen zum Ablegen. Nun lagen vierzehn Stunden Fahrt vor ihr, die sie irgendwie herumbringen musste. Vanessa entschied sich dafür, das Schiff genauer zu untersuchen, um sich abzulenken. Sie verließ das Zimmer und trabte über den festen, weißen Boden zurück zur Treppe, die Türen zu beiden Seiten musternd.
    Die erste Tür auf dem rechten Gang fiel auf, da diese aus Metall war und breiter als die anderen. Durch sie gelangte das Mädchen, über eine weitere, ebenfalls metallartige Treppe, an Deck des Schiffes. Der Boden war fest, gummiartig und in einem pflaumenfarbigen Lila. Die weißen Tische und Bänke waren durchnässt, da der Regen unaufhörlich auf deren Oberflächen trommelte, als veranstaltete er ein Konzert für die Passagiere. Doch niemand war da, um ihm zu lauschen. Das Mädchen blieb in der Tür stehen, unschlüssig, ob es sich trotz der Tropfen an die Reling stellen sollte. Doch der Wind wurde stärker, warf die kleinen, nassen Kugeln aus ihrer Bahn und wehte sie über den Boden. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen und als auch noch leises Donnergrollen in der Ferne zu vernehmen war, wandte sie sich schnell um und, ließ die schwere Tür hinter sich zufallen. Diese Wildheit der Natur, das grelle Licht zuckender Blitze und das Grollen des Himmels konnte sie nicht leiden. Unwetter waren ihr nicht geheuer. „Ist es nicht gefährlich, bei Unwetter auf hoher See zu sein?“, fragte sie sich beunruhigt, verwarf diesen Gedanken jedoch schnell wieder. Der Kapitän wusste mehr darüber als sie und würde schon das Richtige tun. Das leise Grummeln ihres Magens lenkte ihre Gedanken auf etwas wichtigeres und sie machte sich auf die Suche nach der Kantine.
    Doch dazu musste sie durch das Raucherabteil, wie sie nach einer kurzen Suche betrübt feststellen musste. Vanessa konnte den Geruch des Qualmes nicht ausstehen, der von einer brennenden Zigarette ausging. Wie konnte man sich nur so etwas freiwillig antun? Doch ihr Hunger zwang sie dazu, die Treppenstufen hinabzusteigen. Dort hielt sie vorsichtshalber die Luft an, bevor sie sich einen Überblick über den Raum verschaffte. Da nicht viele Personen an Bord waren, roch es einigermaßen erträglich. Nur zwei ältere Männer, einer mit einem grauen Bart, der andere mit dickem Bauch, standen in einer Ecke und unterhielten sich. Zwischen den Fingern hielten sie Glimmstängel, weswegen sich die Schülerin schnell von diesem Anblick abwandte. „Igitt“, murmelte sie angeekelt. Links vom Eingang war eine große Tür aus Metall in die weiße Schiffswand eingelassen. Über ihr hing ein schwarzes Plastikschild mit der Aufschrift: Kantine. Erleichtert schlüpfte Vanessa durch die Tür.
    Drinnen roch es nach warmem Essen, Nudeln und Tomatensoße, wenn sie sich nicht irrte. Eines ihrer Lieblingsgerichte. Innerlich jubilierend musterte sie erst einmal genau den Raum. Die Tische waren schwer, aus dunklem Holz und die Oberfläche weiß gestrichen. An den großen Tischen saßen vereinzelt die Leute, welche zusammen mit Vanessa das Schiff betreten hatten. Einige trugen Arbeitskleidung, graue Anzüge mit Krawatte. Zwei schwarzhaarige Jungen saßen hinten in einer Ecke, sie trugen die gleichen Klamotten, meerblaues T-Shirt und einfache Jeans, hatten beide den gleichen Haarschnitt, die gleiche Größe, die gleichen, Haselnussbraunen Augen und das gleiche, vorfreudige Grinsen auf den sommersprossenübersäten Gesichtern. Der einzige Unterschied lag in der feinen Narbe, die der eine Junge auf der Stirn trug. Sie zog sich vom Haaransatz in einem leichten Bogen über die Schläfe bis knapp über das rechte Auge. Zwillingsbrüder, die gerade ihre Pokémonreise antraten. Bei dem Professor der jeweiligen Region, in diesem Fall Hoenn, würden sie ihr Starterpokémon wählen können. Jedenfalls machten sie diesen Eindruck, da sie sich aufgeregt unterhielten. In der Stille waren ihre Stimmen recht gut zu vernehmen und obwohl sie die Lautstärke gesengt hatten, verstand Vanessa das Wort „Pokémon“. Am Tisch vor den beiden Jungen saß eine junge Frau, zwischen 20 und 25 Jahren. Ihr Bauch wölbte sich deutlich unter dem großen, dünnen, rotbraunen Pullover, den sie trug. Die Augen der schwangeren Dame waren grün wie die Nadeln einer Tanne im Sommer, ihre weizengelben Haare trug sie in einem einfachen Pferdeschwanz, der ihr bis an die Hüfte reichte. Sie machte einen unglücklichen Eindruck, ihre Augen waren gerötet, offenbar hatte sie vor nicht allzu langer Zeit heftig geweint. Die Dreizehnjährige ging zu einem großen Tisch links an der Wand. Dahinter stand ein großer, dicker, gutmütig dreinblickender Mann mit schwarzen Augen, die in dem dicken, rundlichen Gesicht freundlich funkelten. Auf den dunkelbraunen Haaren trug er, passend zu seinen Klamotten, eine weiße Kochmütze. Vor ihm standen dampfend zwei große Töpfe, deren Inhalte von silbern schimmernden, vom Dampf leicht beschlagenen Deckeln verdeckt wurden. Auf die Bitte des Mädchens hin hob er sie an und füllte einen weißen Teller vol mit langen Nudeln, bevor er noch einen Schwall roter Soße drüberkippte.
    Dankend verschwand es damit, um sich an einen freien Tisch zu setzen, möglichst weit weg von den anderen. Die meisten beachteten sie nicht und Vanessa war auch froh darüber. Die anderen Fahrgäste waren mit ihrem eigenen Essen beschäftigt, bis auf die Zwillinge, deren Teller noch leicht dampfend und voll gefüllt vor ihnen standen. Erstaunt bemerkte sie, wie gut es ihr schmeckte. Das Essen in der Schulmensa war nichts dagegen, wobei dieses ohnehin schon den Zweitnamen „Schlangenfraß“ bekommen hatte. Einige Scherzbolde aus er Parallelklasse hatten es sogar gewagt, eine Urkunde für die Köche der Schule anzufertigen und sie ihnen ins Fach zu legen. Doch an der Nahrung hatte sich nichts verbessert, nur die betroffenen Personen funkelten die Schüler jedes Mal wütend an, wenn diese sich in einer langen Schlange aufreihten und auf das Mittagessen warteten. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen gab sie den Teller wieder ab und verschwand schnell aus der Kantine. Auch wenn sie sich kurz von ihrer Sorge hatte ablenken können, wollte sie sich nicht lange dort aufhalten. Die Unruhe erfasste sie wieder, welche sie sitzend nicht vertreiben konnte. Lieber lief sie in ihrem Zimmer auf und ab als hibbelig irgendwo herumzusitzen, wo auch noch andere Leute sie beobachten konnten. Sie rannte beinahe über die Treppe den Gang entlang, bis sie nach kurzer Zeit in ihrer Kabine ankam. Doch statt ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen und im Zimmer auf und ab zu laufen, hockte sie sich kurzerhand auf das Bett, zog die Knie an, schlang die Arme darum und wippte vor und zurück. Die Hetzerei dieses Tages zerrte an ihren Kräften, sodass sie sich schließlich lang ausstreckte und an die weiße Decke starrte. Diese war glatt, weswegen es für das Mädchen unmöglich war, sich in darin Muster einzubilden. Eine Beschäftigung, der sie gerne nachging, wenn sie nicht schlafen konnte. Doch nach einigen langen Momenten, in denen das Mädchen sich immer wieder unruhig hin und her geworfen hatte, schlief sie endlich ein. Aber die Sorge um ihre Freundin war ein wichtiger Bestandteil ihrer Träume, ließ sie nicht ruhig schlafen, sondern riss sie in unregelmäßigen Abständen in die Realität zurück, wodurch Vanessa der Eintritt ins Reich der Fantasien verwehrt blieb.


    „In fünf Minuten legen wir im Hafen von Seegrasulb City an. Bitte achten Sie darauf, dass Sie nichts vergessen haben. Wir wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt in Hoenn.“ Die fröhliche Stimme des Kapitäns weckte die Blondhaarige aus ihrem unruhigen Schlaf. Aufgekratzt schnappte sie sich ihren Rucksack, der neben ihr lag und eilte die Treppe hinunter. Die anderen Passagiere standen bereits vor dem Ausgang und warteten darauf, dass sie das Schiff verlassen konnten. Schließlich stand Vanessa am Hafen von Seegrasulb City. Einige Wingull kreisten kreischend über ihrem Kopf, die salzige Seeluft stieg ihr in die Nase. Der schwarze Himmel wurde von unzähligen Sternen erleuchtet, das Unwetter hatte sich offenbar während der Überfahrt gelegt, nur einige, kleine Wolkenfetzen jagten sich in der unendlosen Weite über der Erde. Auch das Meer war in ein schwarzes Licht getaucht, in dem die Spiegelbilder der Leuchtkörper des Himmels zu sehen waren. Der Mond blieb verborgen, die anderen Passagiere waren verschwunden und Vanessa stand allein in der Dunkelheit, doch diese Tatsache störte sie nicht besonders, denn so war es auf ihren früheren Reisen auch gewesen. Für die späte Uhrzeit war es noch recht hell, was hauptsächlich an kleinen, erleuchteten Fenstern der Tavernen und Gasthäusern am Hafen lag. Die Straßenlaternen hatten ihre Lichtkegel um sich herum ausgebreitet, sodass die Dunkelheit der Nacht ihnen nicht zu nahe kommen konnte. So war auch der gepflasterte Weg, welcher in die Stadt hinein führte, gut zu erkennen. Die Schritte des Mädchens waren unter dem Gelächter und den Stimmen aus den beleuchteten Häusern kaum noch zu hören, als es dem grauen Weg folgte, auf der Suche nach einer Unterkunft. Nach einigen Minuten wurden die Stimmen der Fischerleute und alten Seebären aus den Wirtshäusern leiser, verstummten schließlich ganz. In der Stadt spendierte nur der Mond sein mageres, weißes Licht, gepaart von dem schwachen Funkeln der Sterne und unterstützt durch die hellen Leuchtkreise der Laternen. Die Wohnhäuser lagen in tiefer Dunkelheit, die großen Geschäfte und die kleinen Läden hatten ihre Eingänge verschlossen, alles war still. Nur ihr leiser, angespannter Atem und das Geräusch der Schuhsohlen, die auf den festen Boden trafen, waren zu hören. Vanessa mochte keine Dunkelheit, insbesondere, wenn sie alleine war. Die Schatten der großen Häuser verschluckten sie, schienen ihr bedrohlich zuzugrinsen, jede ihrer Bewegungen zu verfolgen und darauf zu warten, dass sie einen kleinen Moment unachtsam war. Eine Kälte kroch in ihrem Körper hoch, jagte der Schülerin kalte Schauer über den Rücken. Sie fühlte sich beobachtet, wandte sich immer wieder ängstlich um, doch niemand war zu sehen. „Hallo?“, fragte sie nervös in die Stille hinein. Niemand antwortete. Das Mädchen wartete noch einige Sekunden wie erstarrt, dann schüttelte es entschieden den Kopf. „Vanessa“, schalte sie sich in Gedanken, „Da ist keiner und da wird auch nie jemand sein! Jetzt komm wieder runter. Es passiert dir schon nichts!“ Doch das ungute Gefühl blieb, wie ein stummes Gespenst klebte es an ihr und folgte der Schülerin den ganzen Weg entlang. Schließlich erblickte sie erleichtert das Gebäude, nach dem sie gesucht hatte. Im Inneren des Pokémoncenters brannte noch Licht, die dortige Schwester Joy war also noch nicht schlafen gegangen. Erleichtert atmete das Mädchen aus und fühlte, wie die Anspannung von ihr abfiel wie die leere Hülle eines Kokuna kurz vor der Entwicklung, als sie durch die gläserne Eingangstür trat. Vanessa gelangte in einen weiß gestrichenen Vorraum mit dem Empfangstresen, hinter welchem eine erschöpft wirkende Schwester Joy lehnte. Links in der Ecke standen einige, grasgrüne Sofas und Sessel um einen kleinen Glastisch herum. Vanessa schritt über die Fliesen, die türkisfarben schimmerten, an den Tresen. „Guten Abend, Schwester Joy, ich suche ein Zimmer für die Nacht.“
    „Aber gerne doch.“ Die Dame in der Schwesterntracht schreckte aus ihrem dösigen Zustand auf und drehte sich zur Wand um, an der mehrere Schlüssel in Reihen an Haken hingen. Nur noch ein paar Zimmer waren frei, wie das Mädchen aus der geringen Anzahl an Schlüsseln feststellen konnte. „Bitte sehr. Zimmer 25 im ersten Stock.“ Schwester Joy drehte sich wieder zu Vanessa um, wobei ihre rosafarbenen, zu zwei Zöpfen gebundenen Haare leicht wippten, und überreichte ihr den Metallgegenstand. Sie bedankte sich und verschwand links den, ebenfalls grünen, Gang hinab. Rechts von ihr standen mehrere Holztüren, über deren Rahmen die Zimmernummern zu lesen waren. Am Ende des Ganges führte eine Treppe hinab in die Kantine und eine hinauf in den ersten Stock. Vanessa wählte Letztere und wieder stand sie am Anfang eines grünen Flures mit Türen an zu beiden Seiten. „15… 16… 17… 18…“, murmelte sie leise, während sie immer weiterging, bis sie schließlich vor der Tür mit der Nummer 25 Halt machte. Dahinter befand sich ein kleiner Raum mit roten Wänden, einem Bett, einem Schrank aus Holz und einer Tür, die in ein kleines Bad mit Dusche und Waschbecken, sowie einem weißen Schrank mit Spiegeln an den Türen führte. Die Lampe an der Zimmerdecke tauchte den Raum in ein warmes, gelbliches Licht. Vanessa setzte sich aufs Bett und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Die Zeiger ihrer Armbanduhr standen auf Viertel vor fünf. Noch etwa eineinhalb Stunden bis zum Sonnenaufgang, doch an Schlaf war nicht zu denken, da sie sich bereits auf dem Schiff ausgeruht hatte. Stattdessen dachte sie darüber nach, was sie am Morgen tun würde. Am besten befragte sie zuerst die Leute in der Stadt, allen voran Schwester Joy, die sie aufgrund der Uhrzeit nicht jetzt auf die Nerven gehen wollte. Doch weiter wusste sie nicht. Was sie nach der Befragung tun würde konnte sie erst nach dem Erhalt der Informationen planen und bis dahin musste sie irgendwie die Zeit bis zum Morgen totschlagen.


    Ich-Perspektive


    Meine zitternden Finger klammerten sich um silberfarbene Türklinke, die sich unter meiner schwitzenden Hand langsam erwärmte. Um meine Angst zumindest ein wenig zu bändigen, packte ich noch fester zu, sodass meine Fingerknöchel weiß hervortraten. Nachdem ich von einem Mitglied des Teams geweckt worden war, hatte dieses mich zu der Tür geleitet, hinter der sich offenbar Marcs Raum befand. Auf meine beunruhigten Fragen, was denn los sei, hatte der rotgekleidete Rüpel nicht geantwortet, also war ich ihm wohl oder übel bis zu dieser Tür gefolgt. Was würde jetzt passieren? Was wollte Marc von mir? Konnte ich weglaufen? Ich warf einen Blick über die Schulter. Mein Begleiter stand mit einem ungeduldigen Gesichtsausdruck direkt hinter mir. Seine Größe sowie seine muskulöse Statur sprachen für sich. „Keine Fluchtmöglichkeit“, stellte ich verzweifelt fest, „zumal wir uns in der Luft befinden.“
    Ich schluckte schwer und wandte mich wieder der Tür zu. Mein ganzer Körper zitterte, mein Herz pochte laut und so schnell, als wollte es die Schläge eines ganzen Lebens innerhalb dieser wenigen Sekunden schaffen. „Nu mach schon“, sprach der Rüpel in ungeduldigem Ton und mit tiefer Stimme. Seine Hand langte an mir vorbei und drückte die Klinke hinunter. Mit der anderen schob er mich in das dunkle Zimmer. Würde ich diesen Raum wieder so lebendig verlassen, wie ich ihn betreten hatte? Wir näherten uns einem Schreibtisch aus dunklem Holz. Inzwischen setzte ich selber einen Fuß vor den anderen, denn was blieb mir auch anderes übrig?
    Vom Schreibtischstuhl konnte ich nur die schwarze Rückenlehne aus Plastik sowie einige rote Haare erkennen. Die Person, die dort saß, blickte scheinbar aus der verglasten Wand zum Himmelsgewölbe, an dem unzählige Sterne funkelten. Doch vom Mond war nichts zu sehen. Erhellt wurde die Szenerie einzig von dem weißen Licht der gleichfarbigen Schreibtischlampe, sodass ich nicht sehen konnte, wie groß der Raum genau war, da die Wände links und rechts im Dunkeln kaum zu sehen waren.
    Der Stuhl drehte sich zu mir und offenbarte einen weinroten Bezug sowie das Antlitz des Mannes, der die Schuld an meiner Lage trug. Marc gab mir mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass ich mich auf der Bank mit den ebenfalls weinroten Sitzpolstern niederlassen sollte. Zögernd kam ich der Aufforderung nach, setzte mich allerdings auf die äußerste Kante, am ganzen Körper angespannt und bereit, beidem kleinsten Anzeichen von Gefahr aufzuspringen und wegzulaufen, so sinnlos solch ein Versuch auch sein mochte. Ich versuchte, meine sich langsam in Panik steigernde Angst zu verstecken, so gut es ging. Der Rüpel stellte sich stumm neben den Schreibtisch. Der Anführer des Teams schob die Finger ineinander, sodass eine halbwegs gerade Fläche entstand, stützte sich mit den Ellenbogen auf der Oberfläche des Tisches ab und legte sein Kinn auf den Händen ab. Er setzte ein kaltes, zufriedenes Lächeln auf, das nicht unbedingt zur Beruhigung meiner Person beitrug. „Du wunderst dich sicher, weshalb du hier bist!“ Es war keine Frage sondern eine Feststellung, mit der mein Gegenüber das Gespräch eröffnete. So neutral wie es mein momentaner Zustand es zuließ, antwortete ich dennoch: „Allerdings. Soweit ich weiß, seid ihr und das Team Aqua verschwunden, nachdem Rayquaza die beiden Urpokémon beruhigt hatte. Ich dachte eigentlich, dass sich die beiden Teams aufgelöst haben.“
    „Nun, was Adrian betrifft“, Marcs Gesichtszüge bekamen einen härteren Ausdruck, als er den Namen seines damaligen Feindes aussprach, „hast du Recht. Sein Team hat sich aufgelöst, sodass nur noch wir übrig sind. Und das war ein großer Fehler von ihm. Denn nun kann ich in aller Ruhe erneut die blaue Kugel stehlen und Groudon erwecken. Doch diesmal wird es einige Unterschiede zum letzten Mal geben: Adrian wird nicht mehr da sein und Du wirst uns auch nicht mehr in die Quere kommen können!“
    „Was hast du vor?“ Ich konnte meine Angst nicht mehr zurückhalten, bei Marcs kalten Worten war sie angeschwollen und nun beherrschte sie mein Denken, lähmte meine Glieder und kontrollierte meine Gesichtszüge. Bei meinem entsetzten Anblick brach der Rotschopf in schallendes Gelächter aus. Ich hatte ihn bis jetzt noch nie lachen gehört, höchstens mal lächeln sehen, doch war es nie ein freundliches Lächeln gewesen. „Ich habe nicht vor, dich umzubringen. Eigentlich solltest du mich gut genug kennen, um das zu wissen“, sprach er in leicht gekränktem Ton, „Schließlich sind wir uns in der Vergangenheit mehr als einmal begegnet. Wir werden dich so lange hier behalten, bis Groudon das Land vergrößert hat und ich der Herrscher der Welt bin!“ Seine Augen bekamen bei den letzten Worten einen eigenartigen Glanz, offenbar hielt er trotz allem an seinen Plan fest.
    „Und ich hatte die Hoffnung, dass du aus den Geschehnissen von damals gelernt hättest“, seufzte ich enttäuscht, meine Panik schrumpfte ob dieser Worte wieder, verschwand jedoch nicht ganz.
    „Das habe ich, wie du siehst. Ich habe Vorkehrungen getroffen, sodass diesmal nichts schief gehen kann. Du wirst uns während der gesamten Mission begleiten, bis ich eine optimale Welt für alle geschaffen habe. Dann sehen wir weiter. Aber ich bin großzügig und erlaube dir, dass du hier frei herumlaufen darfst. Es sind schließlich ständig meine Leute in der Nähe und wenn du irgendetwas anstellst, bekomme ich das mit.“ Offenbar war das Gespräch beendet, denn Marc winkte seinem Untergebenen, der mich wieder in mein Zimmer brachte, wo ich mich erstmal auf mein Bett setzte und über das eben Gehörte nachdachte. Marc hatte schon Recht, eigentlich hätte ich wissen müssen, dass er niemanden umbringen würde. Damals hatte Adrian vorgehabt, die Insel, auf der sich Team Magma, seine eigenen Leute und meine Wenigkeit aufhielten, von Kyogre versenken zu lassen, was glücklicherweise von dem legendären Drachen verhindert worden war. Doch in dem Moment war ein deutlicher Unterschied zwischen Marcs und Adrians Plan entstanden. Beide hatten die Welt verbessern wollen, doch der Rotschopf nahm dabei Rücksicht auf die Menschen, während Adrian einfach mehr Wasser haben wollte, egal, ob dabei jemand umkam. Auch vor dem Leben seiner eigenen Untergebenen hatte er nicht Halt gemacht.
    Aber diese ganzen Überlegungen, was früher gewesen war, brachten mich kein Stück weiter, also wandte ich mich einem viel dringlichen Problem zu. Mit einem Satz sprang ich wieder auf die Füße und hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür, während ich brüllte: „Hey, Marc! Bekomme ich hier auch was zu essen?!“ Auf der anderen Seite hörte ich, wie sich jemand eilig entfernte, eine Tür geöffnet und kurz danach wieder geschlossen wurde. Für kurze Zeit herrschte Ruhe und ich drückte ein Ohr gegen die hölzerne Fläche vor mir.
    Die Schritte kamen wieder näher und ich trat ein Stück zurück, als sich die Klinke nach unten bewegte. „Komm mit“, brummte der Rüpel vor mir und wandte sich ohne irgendeine Erklärung um. Es ging zu der Tür Nummer zehn, hinter der ein kleiner Raum lag, vollkommen leer und nur eine hölzerne Treppe führte nach unten. Jede der Stufen knarrte unter unseren Füßen, offenbar war sie schon unzählige Male zuvor benutzt worden, denn das dunkle Holz war in der Mitte heller geworden. Am Ende zweigte ein Gang scharf nach rechts ab, an dessen Ende durch das Dämmerlicht der beiden Deckenlampen eine weitere Tür auszumachen war. Diese trug die Aufschrift Kantine. Einige Stimmen drangen zu uns durch, Gelächter und das Klappern des Geschirrs.
    An langen Holztischen links und rechts des Raumes saßen etwa zwanzig Rüpel, die meisten alleine oder zu zweit, doch am nächsten der Tür bildeten acht der Rotgekleideten eine Gruppe. An jeder Wand standen zehn Tische mit gleich vielen Stühlen pro Tisch. Am Ende des Raumes beanspruchte ein großes Buffet die gesamte Länge, bestückt mit Körben voller Brot, verschiedenen Käse- und Marmeladensorten, Joghurt, Beeren, Milch und unterschiedlichen Getränken. Die ganze Situation erinnerte mich an die Schulmensa, nur das ich dort immer zusammen mit Vanessa gegessen hatte und auch mehr Schüler an den Tische saßen. Vanessa… beim Gedanken an meine Freundin stiegen wieder die Tränen in mir auf, doch ich kämpfte mit aller Kraft dagegen an, denn vor allen diesen Rüpeln wollte ich nicht anfangen zu flennen. Als ich mit meinem Wachhunduster durch die Tür getreten war, erstarben die Gespräche und das Gelächter. Alle unterbrachen ihre derzeitigen Tätigkeiten und schauten zu mir. Viele hatten eine feindselige Mine aufgesetzt, aus anderen sprach die pure Neugierde, während wieder andere entweder uninteressiert oder schadenfroh schauten. Eine unangenehme Stille legte sich über das Geschehen. Ich wand mich unter den Blicken der Teammitglieder und wäre am liebsten verschwunden. Von einen Moment auf den anderen einfach weg. Eine schöne, jedoch unerfüllbare Vorstellung.
    Schließlich durchbrach eine Stimme das Schweigen: „Hey, Boris! Setz dich zu uns!“ Der Urheber des Rufes war einer aus der Achtergruppe, seine moosgrünen Augen waren auf den Rüpel hinter mir gerichtet. Dieser folgte der Aufforderung, während alle ihre unterbrochenen Tätigkeiten wieder aufnahmen. Da ich nicht unbeholfen im Raum stehen bleiben wollte, ging ich zum hinteren Teil des Raumes, holte mir einen Teller und belud ihn mit einem Brötchen, Butter und Marmelade sowie eine kleine Schüssel mit Joghurt und Pirsifbeeren. Dann suchte ich mir einen Platz möglichst weit weg von den anderen.

  • [align=justify][font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Hi - und frohe Weihnachten! ^^
    Nun, will ich mal wieder, zeitnäher diesmal. xD

    Ehrlich gesagt, ich liebe diese Länge - liegt wohl daran, dass meine Kapitel eine ähnliche Länge haben. xD Wobei ich mich da ja frage, weshalb du deine Kapitel überhaupt in Teile teilst - das macht man normalerweise nur, wenn man verdammt lange Kapitel hat, die eben Kapitel sein müssen, weil sie zusammenhängend sind und nicht auf zwei aufgeteilt werden sollten. Bei dir kann man die Teile aber leicht als Kapitel bezeichnen. Im Übrigen - Titel würden deinen Kapiteln ebenso nicht schaden. Ist keine Pflicht, aber kommt einfach besser. Bei diesem Kapitel(teil) könntest du ja beispielsweise auf das Unwetter Bezug nehmen. ^^
    Ehrlich gesagt, ich bin fasziniert davon, wie schnell du dich verbesserst, das muss ich einfach wiederholen. Gelingt nicht jedem, das muss man dir lassen; einige Schnitzer gibts natürlich noch immer, aber das muss so sein, sonst müsste man ja Angst haben. xD Denn dieses Kapitel beginnt mit einem wirklich gut beschriebenen Unwetter. Wunderbar will ich nicht sagen, da fehlt noch ein bisschen was, insbesondere vielleicht die eine oder andere Umschreibung. Die "tiefhängenden Wolken" erwähnst du dreimal, wenn ich mich nicht verzählt habe. Das kann man mit ein wenig Geschick aber locker verbessern. ^^ An Marie ist mir aber sympathisch, dass sie Gewitter mag - diese Wildheit der Natur, die unbändige Kraft. Und genau das hättest du auch ein wenig einbringen können - ist sie wirklich nur fasziniert von den Blitzen oder auch von der Atmosphäre, die bei einem Gewitter herrscht?
    Wie dem auch sie, dass ein Gewitter während eines Fluges nicht angenehm ist, kann ich mir vorstellen - auch, wenn theoretisch nichts passieren kann, immerhin hat ein Flugzeug keine Erdung und der Storm kann somit nicht fließen. Theoretisch zumindest, bei der Spannung, die Blitze haben, ist das ja unter Umständen etwas anders ... wie auch immer, das Ganze bringt eine durchaus spannungsgeladene Atmosphäre (sogar wortwörtlich xD) hinein, nette Sache, aus der man leicht hätte mehr machen können, auch, wenn sie so auch ganz gut ist.
    Vanessa merkt man an, dass sie nervös ist, nech? Dennoch, als vollkommener Laie, was Schiffe angeht, hab ich es doch so im Kopf, dass Schiffe nicht anlegen und gleich wieder abdampfen. Insbesondere bei einer derart langen Überfahrt, vierzehn Stunden sind schließlich nicht gerade kurz. Da muss es doch einiges geben an Nahrung und vor allem Trinkwasser etc., das mal angeliefert und aufgeladen werden muss. Von daher, sollte das Schiff doch nicht eine gewisse Zeit im Hafen liegen, bevor es wieder ablegen kann? Erscheint mir doch ein wenig seltsam - und Vanessas Nervosität hättest du auch einbringen können, indem sie sich darüber hätte aufregen können, dass das Schiff endlich ablegen soll.
    Ihre Mutter ist mir irgendwie sympathisch. Keine so eine 0815-Mutter im Sinne von "Ich versteh alles, was du machst, mach nur", aber auch nicht vollkommen uneinsichtig. Sondern eine Mutter, die ihre Tochter eben kennt, das findet man in FFs eher selten, obschon die meisten Mütter ja doch so sind. Insbesondere in der Pokémon-Welt müsste das sein, wenn da die Kinder schon mit zehn Jahren auf eine Reise gehen. Dennoch, weshalb hat sie nicht Vanessa direkt angerufen, wenn sie sich solche Sorgen gemacht hat? Wäre irgendwie logischer gewesen als sich ängstigend daheim rumzusitzen, wie sie es anscheinend getan hat.
    Die Ankunft in Seegrasulb kam mir dann etwas zu rasch - zumindest eine Leerzeile hätte sich da ganz gut gemacht (mal abgesehen davon, dass es mir seltsam vorkommt, dass sie volle vierzehn Stunden durchschläft - wenn sie im dreiviertel fünf im Center ist, dürfte das Schiff so um vierzehn Uhr weggefahren sein; und wer kann da mit einem halbwegs normalen Schlafrhythmus einfach so wegpennen?). Zudem scheint es mir ein wenig seltsam, dass es beinahe komplett finster ist. Was ist mit Straßenbeleuchtung und Leuchtreklamen? Die wird es ja auch im Hafen geben.
    Ansonsten ists schön, dass die Gute mal wirklich anfängt, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie eigentlich vorgehen will - mal abgesehen von der Tatsache, dass sie ja gar nicht sicher sein kann, dass Marie wirklich nach Hoenn gebracht wurde - und sie jemand gesehen hat. Die kann ja auch ans andere Ende der Welt gebracht werden, theoretisch. Aber ja, wenn man sich auf sowas einlässt, muss man auch irgendwo einmal anfangen. Und zumindest ist sie klug genug, um mit der Informationssuche zu beginnen und nicht mit der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
    Nervosität scheint es überall zu geben - und ich bin ehrlich gesagt begeistert davon, wie du die Maries zum Ausdruck bringst. Ihre Unsicherheit wird durch deine Worte wirklich sehr gut deutlich, gefällt mir sehr, muss ich sagen. Und was das Weglaufen angeht - wie recht sie doch hat! Wobei es mir an dieser Stelle unwahrscheinlich vorkommt, dass sie nach Seegrasulb fliegen, wenn ein Schiff bis in die frühen Morgenstunden braucht, dann wird so ein Flugdingens weitaus schneller sein. Von daher, mal sehen, wo es die noch hinverschlägt - und ob Vanessa was Passendes rauskriegt.
    Marc ist mir sympathisch, ich kann mir nicht helfen. Gut, vielleicht ein wenig seltsam drauf (und scheinbar nicht besonders viel denkend, wenn er den Plan von wann auch immer erneut umsetzen will), aber nett. Wobei es irgendwie dämlich ist, alle Pläne offenzulegen ... nun, zeugt wohl davon, dass er vollkommen überzeugt ist, alles perfekt geplant zu haben. Soll vorkommen, würd ich mal meinen. Wie auch immer, nett, dass man zumindest weiß, was abgeht. Zumindest im Ungefähren - ansonsten wäre es ja kaum spannend, noch weiterzulesen, wenn man schon über alles Bescheid weiß.
    Gut, dass du auch ans Essen denkst. Solche Grundbedürfnisse (wobei, ich würde mal sagen, Toilette wäre noch wichtiger *hust*) werden ja leider doch viel zu oft vergessen. Nett auch, wie du verschiedene Gefühlsregungen der Rüpel einbringst, würde mich an dieser Stelle interessieren, ob dann noch einer zu ihr kommt und mit ihr redet - oder sie anbrüllt bzw. schlägt. Möglichkeiten gibt es ja doch genug. Hübsch gewählter Cliffhanger jedenfalls.


    Nun denn.
    ~ Majiata

  • Kapitel 5: Alte Geschichten



    Personenwechsel


    Stimmen, Gelächter, Geschirrgeklapper und Stuhlbeine, die über die orangefarbenen Bodenfliesen scharrten. In der Cafeteria des Pokémoncenters ging es nicht gerade leise zu. Doch daran war das blondhaarige Mädchen, das alleine an einem der Tische saß, gewöhnt. Immerhin war Frühstückszeit und kein Pokémontrainer in der Nähe des Gebäudes wollte sich das kostenlose Essen hier entgehen lassen. Alle Tische in dem blassgelb gestrichenen Raum waren, bis auf den einen, voll besetzt. Das Buffet stand in der Mitte des Raumes und war vollgestellt mit Tellern, in denen noch Überreste dessen lagen, was täglich zum Frühstück bereit stand: Hörnchen, Brötchen und einfaches Brot; dazu Nutella, Quark, Beeren und die verschiedensten Käse- und Marmeladensorten; unterschiedliche Säfte, Wasser und Milch. Die Butterschüssel war vollkommen leer. Vanessa kaute hastig an einer Scheibe Brot herum, sie hatte keinen großen Hunger. Einige der Beeren hatte sie eingepackt, doch da sie nicht wusste, ob das erlaubt war, hatte das Mädchen es dabei belassen. Schließlich wollte sie nicht zu dreist sein und auch noch das Brot wegnehmen. Zu ihren Füßen stand der Rucksack abreisefertig gepackt. Vanessa wollte ihre Mahlzeit schnell beenden, um Schwester Joy zu befragen. Ihre Unruhe war ihr deutlich anzusehen: Mit den Fußspitzen wippte sie auf dem Boden, rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. Ihre Finger, zwischen denen sie die Brotscheibe hielt, zitterten leicht. Sie kaute hastig während die smaragdfarbenen Augen durch den Raum huschten, ohne dass sie sich die Zeit nahmen, einen Gegenstand oder eine Person genauer zu betrachten. Hätte sie nicht etwas im Mund gehabt, wären ihre Zähne wohl damit beschäftigt gewesen, ihre Unterlippe zu zerkauen. Die Stellen des Brotes unter ihren Fingern waren leicht eingedrückt. Auf der Stirn des Mädchens stand eine steile Falte, weswegen die Trainer, die neu hinzukamen, ihren Tisch mieden. Aber das störte Vanessa nicht, im Gegenteil. Sie war recht erleichtert darüber, sich nicht mit jemandem unterhalten zu müssen.
    Ein Mädchen steuerte auf ihren leergebliebenen Tisch zu. Zierliche Figur, die modischsten Klamotten und ein strahlendes Werbe-Lächeln. Es machte den Anschein eines Mädchens, das einen, einem Wasserfall gleich, mit irgendwelchen uninteressanten Informationen volllabern konnte, ohne Luft holen zu müssen oder darauf zu achten, ob ihr Opfer überhaupt zuhören wollte. Dazu noch ewig gute Laune, die die Stimmung des Gesprächspartners gewiss nicht zum Besseren wenden würde. „Bloß nicht!“, stöhnte die Schülerin und erhob sich eilig, bevor sich das Mädchen zu ihr setzen konnte. Auf Gesellschaft, insbesondere die eines solchen Modepüppchens, konnte sie getrost verzichten. Schnell verschwand sie aus dem Raum und lief den hellen, freundlichen Gang entlang zum Tresen, wo die blauäugige Dame in Schwesterntracht stand und gerade mit einem schwarzhaarigen Jungen sprach, auf dessen Schulter eine kleine, gelbe Elektromaus saß. Mit dem gezackten Schwanz, den schwarzen Knopfaugen und den roten Pausbäckchen sah es wirklich niedlich aus. Sein Trainer trug eine Jeans, ein schwarzes T-Shirt und eine blaue Weste mit weißen Ärmeln. Seine leicht zerzaust wirkenden Haare wurden teilweise von einer roten Kappe bedeckt. Vanessa stellte sich hinter ihn und wartete, dass Schwester Joy sich ihr zuwandte. Dabei schnappte sie nebenbei einige Wortfetzen auf: „Aber natürlich schaue ich mir deine Pokémon an, Ash.“ Ein typisches Gespräch zwischen Joy und einem Pokémontrainer. Während die beiden sich noch unterhielten, ging das Mädchen in Gedanken noch einmal die Beschreibung des Mannes durch, die sie vom Fruchtzwerg bekommen hatte, um auch nichts zu vergessen. Nervös wie sie war, kaute sie an ihren Fingernägeln herum. Was würde sie von Schwester Joy erfahren? Was erwartete sie überhaupt von diesem Gespräch? Wollte sie hören, dass der Rothaarige ein Bekannter von Marie war, sodass sie beruhigt nach Hause fahren konnte? Aber daran glaubte sie nicht wirklich. „Entschuldige bitte, was kann ich für dich tun?“ Kurz zuckte sie zusammen, ihr war entgangen, dass der Trainer verschwunden war.
    „Ich wollte meinen Zimmerschlüssel zurückgeben.“
    Als der Schlüssel wieder an seinem Haken hing, fuhr sie fort: „Und ich wollte Sie noch etwas fragen…“ das Mädchen stockte. Wie sollte sie ihre nächste Frage am besten formulieren?
    „Ja?“, ermunterte sie ihre Gesprächspartnerin.
    „Also…ich hab eine Beschreibung von einem Mann, weiß aber nicht, wer damit gemeint ist. Können sie mir da helfen?“
    „Vielleicht. Wie sieht er denn aus?“ Vanessa zählte der Frau alles auf, was sie von ihrer Lehrerin erfahren hatte und der Gesichtsausdruck von Schwester Joy nahm einen erstaunten und beunruhigten Ausdruck an. „Woher hast du diese Informationen?“, fragte die Dame drängend.
    „Nun, von…“, sollte sie ihr die Wahrheit sagen? Irgendetwas in ihr sprach dagegen, „Einem flüchtigen Bekannten. Er hat mich neulich danach gefragt aber ich wusste nicht, wen er meinte. Zwar hat er dann gesagt, es wäre nicht so wichtig aber…“ Verlegen sah sie hinunter auf ihre Fußspitzen. Schwester Joy lachte heiter und in einem hübschen, hellen Ton.
    „Jetzt bist du neugierig, hab ich recht?“, vollendete sie Vanessas Satz, die erleichtert nickte. „ Der Mann, den du meinst, heißt Marc. Du bist offenbar nicht von hier, denn sonst würdest du ihn kennen.“ Den letzten Satz sprach die Dame mehr zu sich selbst als zu Vanessa.
    „Wer ist dieser Marc?“, fragte das Mädchen aufgeregt dazwischen, „Können Sie mir etwas über ihn erzählen?“
    „Na gut, ich habe gerade eh nichts zu tun, da die meisten Trainer beim Frühstück sitzen. Aber damit du alles verstehst, muss ich woanders anfangen. Ist dir die Legende der Hoenn-Region bekannt?“ Vanessa schüttelte kurz den Kopf und Joy fuhr fort: „Der Legende nach hat das legendäre Pokémon Groudon das Land erschaffen und Kyogre das Meer. Doch die beiden Urpokémon bekämpften sich und die Menschen standen den beiden Legenden hilflos gegenüber, die gegenseitig ihre Territorien zerstörten. Doch dann kam ein drittes Pokémon vom Himmel herab, Rayquaza, und beruhigte die beiden Kontrahenten, die daraufhin verschwanden, um einen ewigen Schlaf zu halten. Bevor auch das Drachenpokémon verschwand, erhielten die Menschen zwei Kugeln, eine blaue und eine rote, in denen die Kräfte von Kyogre und Groudon enthalten waren. Die dankbaren Menschen bauten zwei Tempel, in denen sie die beiden Kugeln versteckten, damit niemand sie missbrauchen könnte.
    Viele Jahrhunderte vergingen, das Wissen um die Orte der Kugeln geriet in Vergessenheit. Doch dann kamen Team Magma und Team Aqua. Sie hatten beide den Plan, die Welt zu verbessern und die Herrschaft über alle Menschen zu erlangen. Sie stahlen die Kugeln und erweckten die Urpokémon. Der Leiter von Team Magma, Marc, wollte mithilfe von Groudon das Land vergrößern, während Adrian Kyogre dazu bringen wollte, das Meer zu erweitern. Doch stattdessen nahmen die beiden Pokémon ihren Kampf wieder auf und gehorchten den Teamleitern nicht. Wir Menschen hatten unter extremen Wetterbedingungen zu leiden, bis schließlich ein Mädchen auftauchte, das mithilfe ihrer Pokémon das dritte Legendäre fand und es erweckte. Daraufhin flog es nach Xeneroville, wo sich Kyogre und Groudon bekämpften. Abermals beruhigte es die beiden Kontrahenten, die sich beugten und wieder verschwanden. Die beiden Teams haben sich meines Wissens aufgelöst und auch Adrian und Marc verschwanden. Ich persönlich hoffe, dass sie nie wieder auftauchen und auch kein anderer auf die gleiche Idee kommt wie die beiden.“
    Nachdem Schwester Joy geendet hatte, herrschte eine ganze Weile lang Schweigen, nur das leise Summen der Lampen an der Decke und gedämpfte Geräusche aus der Kantine waren zu hören. „Und wer war dieses Mädchen?“, fragte Vanessa gespannt, nachdem sie das Gehörte verarbeitet hatte. Die Geschichte hatte sie in ihren Bann gezogen. Vanessa liebte solche Legenden über die legendären Pokémon, die einst die Erde erschaffen hatten. Als sie noch auf Reisen gewesen war, war es ihr größter Wunsch gewesen, eines dieser uralten, mächtigen Wesen einmal zu treffen. Doch mit der Zeit hatte sie diesen Gedanken albern gefunden. Warum sollte so ein einzigartiges Pokémon ausgerechnet ihr, einem gewöhnlichen Mädchen, erscheinen? Doch was hatte diese Geschichte mit dem Verschwinden ihrer Freundin zu tun, mal abgesehen davon, dass dieser Gangsterboss Marc darin auftauchte. „Es hieß Marie.“
    Ein überraschter Laut entwich Vanessa. Nun, zumindest dieses Rätsel war gelöst.


    Personenwechsel


    Mit der einen Hand auf der Wange öffnete ich die Tür mit der Nummer sieben. Die Stelle, wo mich der Schlag getroffen hatte, tat immer noch etwas weh. Einer der Rüpel war zeitgleich mit ihr von einem anderen Tisch aufgestanden. Eigentlich hatte ich unauffällig aus der Kantine verschwinden wollen, doch der Typ hatte sich direkt vor mir aufgebaut und mir sowohl den Weg versperrt als auch die Aufmerksamkeit aller auf mich gezogen. Der Rüpel war mir bekannt vorgekommen, ich hatte ihn damals einmal getroffen. Seine kalten, grauen Augen erinnerten an die eines Habichts, der seine Beute musterte, bevor er sie zerfetzte. Seine Lippen umspielte stets ein überlegenes Lächeln. Er war mehr als nur einen Kopf größer als ich und bestimmt nicht viel jünger als sein Anführer. Aufgrund seines losen Mundwerks sowie seiner muskelbepackten Arme fiel er unter den anderen Mitgliedern auf wie ein grellpinkes Bibor unter seinen Artgenossen, da diese zumeist kleiner und schmaler waren. Er hatte mich grob am Arm gepackt und mir ins Gesicht gebrüllt von wegen ich würde ihrem tollen Plan zur Weltverbesserung und Machtübernahme im Wege stehen. Dass es eine Frechheit sei, dass so eine schwache Göre wie ich es gewagt hätte, sich in die Angelegenheit der besseren Menschen einzumischen und dass es Leute wie ich seien, die Schuld daran wären, dass die Welt keine Ordnung besäße. Dann hatte er mich mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen, wodurch ich einige Schritte zurückgedrängt worden war. Bei der Erinnerung an diese unerfreuliche Begegnung flammte der Schmerz wieder auf. Doch bevor er zu einem zweiten Schlag hatte ansetzen können, war ich, mit Tränen in den Augen und unter dem höhnischen Gelächter der anderen, so schnell wie möglich aus dem Raum gerannt. Leichte Schauer liefen mir bei der Vorstellung über den Rücken, dass dieser Typ mir bestimmt die Knochen hätte brechen können. Ich betete inständig, diesem Rüpel nicht noch einmal begegnen zu müssen. „Genug davon“, schalt ich mich in Gedanken dafür, dass ich mich hatte ablenken lassen, „Konzentrier dich auf dein Vorhaben! Noch hast du nichts herausgefunden!“ Die anderen Räume hatte ich bereits durchsucht und bisher nur die Unterkünfte der Mitglieder gefunden. Doch hinter dieser Tür wurde ich fündig. „Treffer!“, grinste ich als ich in einem Raum mit vielen Apparaturen stand. Die Wände waren mechanisch grau gestrichen und einige Neonlampen hingen an der Decke. Über die Handvoll Tische, die kreuz und quer mitten im Raum standen, lagen verstreut einige Lagepläne. Die meisten Monitore der vielen Computer, die auf den Tischen an den Wänden standen, waren schwarz. Die Plastikstühle davor waren verwaist, niemand hielt sich hier auf. Also konnte ich mich in Ruhe umsehen. Noch einmal blickte ich zurück, doch niemand war zu sehen. Also näherte ich mich vorsichtig und mit wild klopfendem Herzen einem der überfüllten Tische, um die vollgeschriebenen Blätter näher in Augenschein zu nehmen. Meine Hände zitterten leicht, als ich sie auf der Tischplatte abstützte. Die meisten waren mit Linien vollgekritzelt und darunter standen Wörter, deren Sinn ich nicht verstand. Hektisch wühlte ich in dem Haufen Papier, zog Blätter weg um neue zum Vorschein zu bringen. Einige segelten zu Boden, dabei auch ein winziger, handgeschriebener Zettel, den ich nur aus dem Augenwinkel wahrnahm. Ich hob ihn auf betrachtete ihn. Die Schrift war recht krakelig und nicht leicht zu lesen. Erwachsenenschrift halt. Auch meine Mutter schrieb so, flüchtig und platt, wodurch ich ihre geschriebenen Worte nicht lesen konnte. Bei dieser Schrift waren die Buchstaben recht groß und krakelig, sie wirkten ein bisschen wie die Schreibversuche eines Kleinkindes. „Verflixt, warum können Erwachsene nicht normal und gut lesbar schreiben?“, fragte ich innerlich fluchend. Angestrengt starrte ich auf den Zettel. Das erste Wort fing definitiv mit einem „T“ an, das dahinter war ein „a“ oder ein „e“, danach nur noch wirres Gekritzel. Dann ein kleines „d“ und ein „r“ am Ende? Dazwischen ein unbekannter Buchstabe. Es folgte etwas Unleserliches und schließlich noch ein Wort mit „K“ und einigen Zahlen dahinter: 21. 4.


    Personenwechsel


    „Soll ich sie da wieder rausholen?“ fragte jemand. Zwei Personen befanden sich in dem dunklen Raum, das einzige Licht stammte von dem Bildschirm des Computers, der mit den Überwachungskameras verbunden war. Das flackernde, leicht bläuliche Licht erhellte ihre Gesichtszüge. Der eine schien leicht besorgt und verwirrt, während der andere nur überlegen grinste. Die schulterlangen, roten Haare umrahmten sein Gesicht und hatten die gleiche Farbe wie seine Kleidung. Die Frisur des anderen hingegen wurde von einer Kapuze, die mit seinem gleichfarbenen, roten Anzug verbunden war, verdeckt. Nur einige, mattlila Strähnen lugten hervor. Seine Augen waren kastanienbraun und eine steile Sorgenfalte zierte seine Stirn. Er stand kerzengerade hinter dem Stuhl seines Anführers, der einige Jahre älter war als sein Untergebener. Die beiden beobachteten, wie das Mädchen zaghaft das Zimmer betrat und sich einem der Tische näherte. „Nein. Ich will wissen, was sie vorhat, gefährlich werden kann sie uns nicht. Schließlich kann sie schlecht von hier fliehen. Aber jag ihr ruhig einen kleinen Schrecken ein. Sie soll sich schließlich nicht zu sicher fühlen“, entgegnete der Angesprochen grinsend.
    „Gut.“ Mit schnellen Schritten verschwand eine Person aus dem Raum, die andere blieb sitzen und beobachtete weiter, wie das Mädchen sich plötzlich gehetzt umsah und unter einem der Tische verschwand. „Nur einen kleinen Schrecken“, dachte der Beobachter und grinste wieder, während er interessiert das Geschehen auf dem Bildschirm verfolgte.


    Personenwechsel


    Damit konnte ich nun gar nichts anfangen, aber ich musste es einfach verstehen! Das hatte bestimmt etwas mit Marcs Plänen zu tun und ich musste ihn aufhalten! 21.4. Das sah aus wie ein…Ich schreckte auf, mein Herzschlag beschleunigte sich noch mehr, meine Hände begannen zu schwitzen. Schritte näherten sich von draußen! Verdammt! Hektisch sah ich mich nach einem Versteck um, während die Person immer näher kam. Schnell kroch ich unter einen der Tische und zog ein besonders großes Plakat so weit nach unten, dass es mich verdeckte, nur ein Stück meiner Schuhe war zu sehen, was auf dem grauen, kalten, gefliesten Boden hoffentlich nicht auffallen würde. Ich hörte Stimmen, offenbar waren es zwei Personen, die dort zur Tür hereinkamen. Und die eine näherte sich bedrohlich dem Tisch, unter dem ich ängstlich hockte. Als sein Fuß beinahe auf meinen Zehen landete, konnte ich mich gerade noch so davon abhalten, erschrocken aufzuschreien, doch ein kurzes Keuchen entwich meinen Lippen, bevor ich dies verhindern konnte.
    „Hoffentlich hat das niemand gehört!“, dachte ich panisch. Mein Herz schaltete noch einen Gang höher und wurde so laut, dass ich meinte, die beiden müssten mich hören können, falls sie dies noch nicht getan hatten. Am liebsten hätte ich meine Füße zurückgezogen, auch wenn es nicht weiter zurückging aber der Versuch würde sicher bemerkt werden. „Also, Tabitha. Welchen Kurs sollen wir nehmen?“, fragte einer der Rüpel.
    „Südost, zum Tempel, den wir beim letzten Mal auch besucht haben. Möglicherweise ist die Kugel wieder dorthin zurückgebracht worden“, lautete die Antwort.
    „Habe verstanden!“
    Während der eine der Beiden wieder verschwand, ging der zweite zu einem der PCs.
    Die Tastatur gab Klickgeräusche von sich, als der Typ verschiedene Befehle eingab, dabei murmelte er leise vor sich hin „Tempel…Südost…Alles klar!“
    Dann verschwand er wieder aus dem Raum und ich atmete pfeifend die Luft aus, welche ich vor Anspannung angehalten hatte. Das war knapp gewesen, beinahe zu knapp! Einige Atemzüge lang blieb ich noch sitzen, bis sich das Zittern legte und mein Herz wieder in einem ruhigeren Takt schlug. Dann schlüpfte ich aus meinem Versteck und eilte ohne einen Blick zurück aus dem Zimmer, die Hände fest um das kleine Stück Papier geklammert, das kurz vor dem Zerreißen zu sein schien. Endlich in meinem Zimmer angekommen schlug ich die Tür hinter mir zu und lehnte mich für einen Moment dagegen, bevor ich im Zimmer auf und ab tigerte. Nun musste ich erst einmal nachdenken.


    Personenwechsel


    Seit langer Zeit schon blätterte das Mädchen durch alte, teilweise gelbe und leicht vergilbte Zeitungen. „Nein…Nein…Auch nicht…Ah!“ Ein Zeitungsausschnitt über den Raub der roten Kugel sprang ihr ins Auge. Leise murmelnd las sie mit: „…hat eine Gruppe namens Team Aqua die rote Kugel, mit deren Macht…“, leise fluchend lies sie die Zeitung wieder sinken. Team Aquas Aktivitäten interessierten sie genauso wenig wie die Artikel über Meerschweinchenzüchter, Autounfälle oder das Wetter vor einem Jahr! Aber bisher hatte sie noch nichts über Team Magma herausfinden können, doch es blieb ihr nichts anderes übrig, als weiterzusuchen, denn eine andere Informationsquelle hatte sie nicht. Die Bewohner von Seegrasulb City kannten den derzeitigen Aufenthaltsort von Marc und seinen Rüpeln nicht und wollten ihn auch gar nicht wissen. Also stöberte sie nun in den Zeitungsberichten von vor etwa einem Jahr. Vielleicht konnte sie so herausfinden, wo Marc sich aufhielt. Schließlich hätte er Marie nicht entführt, wenn er seinen alten Plan der Weltherrschaft aufgegeben hätte. Schwester Joy hatte ihr zwar mitgeteilt, dass die blaue Kugel nicht an ihren alten Platz zurückgebracht worden war, doch sie ging davon aus, dass Marc dies nicht wusste und wahrscheinlich erst zum ursprünglichen Aufbewahrungsort zurückkehren würde, von wo er die Kugel schon einmal gestohlen hatte.
    Seufzend stieg sie über einen Stapel Zeitschriften hinweg, um das kleine Fenster des Raumes zu öffnen. Das Zimmer in der Bibliothek der Stadt hatte schon lange niemand mehr besucht und demzufolge war die Luft auch nicht besonders gut. Die stickige Luft bereitete dem Mädchen Kopfschmerzen und das fehlende Sonnenlicht wurde nur von einer nackten Glühbirne an der Decke des engen Raumes ersetzt, deren Kabel bereits halb heraushing und die nur ein schwaches Leuchten abgab, was das Lesen nicht gerade erleichterte. Vanessa atmete die kühle Luft ein und schloss für einen Moment entspannt die Augen. Dann wandte sie sich wieder um und betrachtete das Chaos in dem kleinen Raum. In der einen Ecke standen drei dunkelblaue, verstaubte und alte Sessel eng aneinander gedrängt, um den Regalen voller aufgestapelter Zeitungen Platz zu machen. Diese waren bis zum Platzen voll gestopft mit Zeitschriften, die, nach ihrem Aussehen zu beurteilen, bestimmt schon Jahrzehnte dort lagen. Der Boden war bedeckt mit neueren Exemplaren. Die ursprünglich weißen Wände waren von einer Staubschicht bedeckt, die diese leicht gräulich wirken ließen. Vanessa hatte sich einige der zeitlich zum gesuchten Thema passenden Ausgaben zusammengesucht, und sie auf einer der Sitzgelegenheiten gestapelt, um sie durchzusehen. Nach der kurzen Pause setzte sie sich wieder und fuhr lustlos mit ihrer Arbeit fort. Nach einer weiteren, langen Zeit fühlte Vanessa sich, als wäre sie selbst eine alte, staubbedeckte Zeitung, die ihr Dasein stumm leidend in diesem stickigen Raum verbringen musste. Der Stapel gefundener Zeitungen näherte sich seinem Ende, bald würde sie wieder in dem Meer aus schriftlichen Informationen suchen müssen. Bei dieser Vorstellung nieste sie ein paar Mal. Der Staub in der Luft wurde nur langsam von der kühlen verdrängt, die durch das kleine Fenster hineinströmte, dessen Größe gerade noch so für den Kopf des Mädchens ausreichte. Sie hatte die Hoffnung beinahe aufgegeben und sehnte sich nach einer Pause, als sie endlich fündig wurde. Die Zeitung stammte aus Laubwechselfeld: „Gestern hat eine Gruppe Krimineller die blaue Kugel aus dem Tempel im Inneren des Schlotberg gestohlen. Gerüchten zufolge will das Team Magma damit das Urpokémon Groudon erwecken und die Weltherrschaft erlangen. Die Bevölkerung von ganz Hoenn wartet darauf, dass die Polizei den Schurken das Handwerk legt, jedoch…“ Der Schlotberg war also ihr nächstes Ziel. Das Mädchen bahnte sich einen Weg durch das Meer aus Zeitungen und verließ, erleichtert und angespannt zugleich, den Raum, darauf hoffend, ihn nicht noch einmal betreten zu müssen. Als sich das Tor zur „Hölle der Informationen“, wie sie den Raum bereits nach kurzer Zeit des Aufenthalts getauft hatte, hinter sich zufallen ließ, fühlte sie sich endgültig befreit von der stickigen Luft und der trüben Atmosphäre dort drinnen. Die Blondhaarige streckte sich einmal ausgiebig und ließ die Fingerknöchel ineinander verschränkt knacken. Draußen erwartete sie der helle, freundliche und große Vorraum der Stadtbibliothek. Die Wände waren in einem blassen Grünton gehalten, der Boden war unter einem dunkleren, flauschigen Teppich, ebenfalls in grün, verborgen. Die alte Holztür zur „Hölle“ lag etwas in einer Nische versteckt, sodass man leicht daran vorbeilief. Gegenüber der Eingangstür stand ein moderner Schreibtisch mit Computer, dessen Tastaturen fleißig von einer schwarzhaarigen Dame mittleren Alters bearbeitet wurden. Ihre Frisur war einfach, an den Seiten trug sie zwei lange Zöpfe, die an ihren Schultern gespaltet wurden: ein Teil fiel vorne über die Brust, der andere verschwand hinter ihrem Rücken. Auf der kleinen, leicht knubbelartigen Nase saß eine runde Brille mit feuerroten Rahmen. Das und ihr gleichfarbiges Kleid, welches sie trug, waren wohl das Auffälligste an ihr. Ansonsten war Frau Buchard, wie ihr Namensschild in schlichten, schwarzen Lettern verkündete, von geringer Größe, was Vanessa jedoch nicht so gut abschätzen konnte, da besagte Dame auf einem Schemel saß. Links am Tresen vorbei führte ein Gang zu einer großen, gläsernen Tür mit moosgrünem Rahmen, hinter der die Räume für die zur Ausleihe freigegebenen Bücher lagen. Doch diese lagen nicht im Interesse des Mädchens, das direkt auf den Ausgang zusteuerte, nachdem es der Empfangsdame kurz gedankt und einen schönen Tag gewünscht hatte. Doch die angesprochene Person blickte nicht auf, weshalb Vanessa ihr mit einem Schulterzucken den Rücken zukehrte.
    Auf der Karte, die sie von Joy bekommen hatte, suchte sie nach dem kürzesten Weg zu ihrem Ziel. „Ich muss über Baumhausen City nach Malvenfroh, an der Wüste vorbei und dann mit der Seilbahn auf den Berg fahren. Einen schnelleren Weg gibt es nicht“, erkannte sie nach kurzer Zeit. Aber das würde ungefähr eineinhalb Wochen dauern, wenn sie sich beeilte. Bis dahin wäre ihre Freundin längst weg. Falls sie überhaupt zum Schlotberg gebracht wurde. Verzweiflung überkam sie. Hatte sie überhaupt eine Chance, Marie einzuholen? Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie daran dachte, was passieren könnte. Das musste sie unbedingt verhindern! Mit einem entschlossenen Ausdruck im Gesicht wischte sie sich die salzigen Wassertropfen weg und packte die Karte in ihren Rucksack zurück. Dann verließ sie eiligen Schrittes die Bibliothek. Sie musste es zumindest versuchen! Doch zunächst würde sie zur Polizei gehen, auch wenn sie noch keinen richtigen Beweis in der Hand hatte.

  • [align=justify][font='Optima, Tahoma']Huh ja, dann will ich (endlich). Lange genug hab ich dich ja in meiner Faulhaut warten lassen. *hust*

    Interessant, wie du von der einen Frühstücksszene zur anderen wechselst - und somit auch die menschlichen Bedürfnisse, die ich zuvor erwähnt habe, doch bei beiden Mädchen einbringst. Toiletten sind eher nicht so wichtig, aber Essen schon. Nur am vorherigen Tag hast du für Vanessa nichts zu essen eingebracht. Sie geht von der Schule heim, zum Schiff und dann zu PokéCenter, ohne dass du ihr (offscreen) Zeit lässt, etwas zu essen. Da müsste sie, sobald sie in Hoenn ankommt, zumindest Hunger haben.
    Mir gefällt die ungezwungene allgemeine Atmosphäre, die du hier einbringst, die so gar nicht zu der Vanessas Stimmung passen will. Auch machst du gut erkennbar, wie die anderen sie deshalb meiden, weil sie merken, dass sie nicht zu den anderen passt bzw. sich nicht anpassen kann/will. Interessant auch, dass du explizit auf ein vollkommen stereotypes Bild von einem immer gut gelaunten Mädchen eingehst, so einen hübschen Gegensatz zu Vanessa aufbaust. Kein Wunder also, dass die Gute dann doch Reißaus nimmt.
    Hm, du greifst die Ereignisse (bzw. zumindest die Charaktere) des Animes auf? Ich weiß nicht wirklich, was ich davon halten soll, um ehrlich zu sein ... Ich muss zugebe, in der ersten Version meiner FF, hab ich es auch einmal so gehalten, aber das hat zumindest niemand gesehen. *hust* Es ist so ... gewöhnlich, einfach eben. Außerdem kann man sich denken, dass du auch im weiteren Verlauf andere Elemente aufgreifen wirst Und als gewisses Fangirl *hust* hoffe ich sogar darauf, um ehrlich zu sein. Und ich schätze, dass meine Hoffnungen auch erfüllt werden, wenn ich mir so deinen Ava ansehe. Dennoch, von solchen Dingen solltest du dich eher fernhalten (und das sage ich nicht, weil ich es nicht so mit dem Anime, sondern eher mit den diversen Mangas habe), weil es eben nicht deine eigenen Ideen sind. Und so zeigst du eben nicht, dass auch du gute Ideen hast (bzw. nicht so gut). Aber wie gesagt, irgendwie muss man eben anfangen, und ehrlich gesagt finde ich so etwas besser als eine stinknormale 0815-Reisestory.
    Das Gespräch mit Schwester Joy baust du nett auf, man merkt ihr an, dass die Ereignisse damals sie stark mitgenommen haben (und wen wundert es, wenn man bedenkt, wie sie beschreibt, wie es war). Kein Wunder also, dass sie nervös wird, als es Grund zur Vermutung gibt, Marc könnte wieder aufgetaucht sein. Was aber bei dem Dialog auffällt, ist, dass du immer wieder die Absätze beim Sprecherwechsel vergisst, wie auch Beistriche (und nicht auf die Höflichkeitsform acht gibst ;)). Deshalb hab ich in diesem Kapitelteil auch ein wenig mehr Fehler gefunden. Aber ja, kann vorkommen - solltest du in Zukunft vielleicht eher drauf achten, aber es gibt bei Weitem Schlimmeres. Immerhin erkennt man trotz allem, dass du es versuchst.
    Vanessas Reaktion, als sie erfährt, dass das gewisse Mädchen ihre Freundin war, erinnert mich sehr an meine eigene Protagonistin, muss ich zugeben. xD Gefällt mir sehr gut, dieser Wesenszug, muss ich sagen.
    Uh je, Marie macht sich also daran, sich umzusehen? Ist ja mal interessant, aber gut, wenn sie schon die Freiheiten hat - wer weiß, was sie so alles entdecken und vielleicht auch irgendwie in die Außenwelt bringen kann. Wer weiß, was da alles noch kommt - und vielleicht hat sie die Möglichkeit zur Recherche nicht mehr lange? Kann niemand sagen, gut, dass sie vorausplant.
    Es gefällt mir auch, wie du hier auf Maries Gedanken eingehst und den Raum beschreibst, das Durcheinander erwähnst. Die Sache mit der Erwachsenenschrift hat was, auf eine solche Idee wäre ich nie gekommen (liegt wohl daran, dass ich inzwischen auch relativ schmiere - wobei es wohl nach der Schule noch stärker mit der Lesbarkeit der Schrift abwärts gehen wird, könnte ich mir vorstellen). Bringt jedenfalls ein wenig Humor in diese doch recht unheimliche und spannende Situation, wo Marie doch jederzeit entdeckt werden könnte. Nun, wäre trotzdem interessant zu wissen, was auf jenem welchen Zettel so steht.
    Oh, Überwachungskamera. Unpraktische Sache, aber irgendwie logisch, dass es sowas gibt, insbesondere in einem strategisch derart wichtigen Raum. Dumm für Marie, dass sie nicht daran gedacht hat - und selbst wenn sie es getan hätte, was hätte es ihr gebracht? Wohl kaum etwas, weil was hätte sie gegen sie tun können? Ein kleiner Schrecken ist aber wohl recht ... unschön, da bin ich schon gespannt, was sich das Magma-Mitglied einfallen lässt.
    Ja, ein paar Leute mal hinschicken - logisch irgendwie. Aber ob das eine falsche Fährte ist, auf die Tabitha Marie da locken will? Ich bezweifle ja, dass er hier wahre Informationen gibt, es sei denn, er (und Marc) ist/sind sich sicher, dass Marie wirklich nicht entkommen kann. Selbstüberschätzung bzw. Überschätzung der Sicherheitsvorkehrungen möglicherweise? Oh ja, da ist man schon gespannt, wie es weitergeht.
    Alte Zeitungen durchlesen, um Informationen zu erhalten. Gute Idee, die Vanessa da hat, auch wenn zu bezweifeln ist, dass in den alten Zeitungen irgendetwas steht, das ihr vielleicht hilfreich sein könnte. Weil wieso sollte sowas in der Zeitung gestanden sein? Andererseits, etwas anderes bleibt ihr ja kaum übrig, kein Mensch wird da was Genaueres von sich aus wissen. xD Aber nett, vielleicht ein wenig stereotyp, aber gut, wie du den Lesesaal für die Zeitungen beschreibst. Aber soweit ich weiß, sind Zeitungen für Bibliotheken (bzw. zumindest ältere, aktuelle natürlich nicht) immer in Monats- bzw. Jahresbände zusammengefasst, ein Chaos, wie du es beschreibst, wird wohl kaum möglich sein. Und so aktuell werden die Zeitungen wohl kaum sein. ;)
    Nun, zumindest findet sie doch einen Anhaltspunkt, auch wenn sie dafür weit reisen muss. Aber ob es bei diesem Weg nicht mehr Sinn machen würde, die Fähre nach Graphitport zu nehmen und dann nach Norden zu gehen? Oder zumindest den Weg über den Pyroberg zu nehmen und nicht den über Baumhausen ... Sofern ich jetzt die Karte Hoenns richtig in Erinnerung habe.
    Aber ja, zumindest ist sie nun schlau genug, zur Polizei zu gehen, wird - in meinen Augen - auch schon mal Zeit, lal.
    Ein nettes Kapitel wieder einmal, dass schon neugierig macht auf das nächste.


    ~ Maj

  • Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, ganze vier Wochen^^"
    Nu ja, ich hatte in dieser Zeit ein paar Probleme, unter anderem Zeitmangel, da die Schule nun wieder losgeht.
    Daher wird sich das Tempo, in dem meine Kapitel erschienen, wohl kaum verändern.
    Okay, genug der Vorrede.


    Kapitel 6: Falsches Spiel



    Personenwechsel


    Die Kleidung des Mädchens war vollkommen durchnässt, während sie im Eiltempo auf der Route 120 entlanglief, Richtung Baumhausen City. Es regnete in Strömen, was für diese Gegend jedoch normal war. Die Stadt in den Bäumen war mit einem Dutzend Häuser gut überschaubar und die kleinste Stadt Hoenns. Dafür war sie, Vanessas Meinung nach, die schönste. Schon als sie auf ihrer ersten Reise hier eingetroffen war, hatten die Gebäude aus Holz, welche hoch in den Kronen mächtiger Bäume angebracht worden waren, das Mädchen in ihren Bann gezogen. Von den Plattformen der Häuser und den Hängebrücken, welche die einzelnen Wohnungen miteinander verbanden, hatte man einen wunderschönen Ausblick, bei gutem Wetter konnte man sogar in der Ferne das Meer funkeln sehen. Doch noch besser fand sie die malerischen Sonnenauf- und untergänge, die die Stadt in ihr Licht tauchten und die Wipfeln der am Boden dicht wachsenden Bäume einen goldenen Schimmer auftrugen. Auch das fand sie sehr interessant, denn wenn man unter der Stadt hindurchging, war es aufgrund der engen Vegetation sehr dunkel, egal, ob nun oben die Sonne schien oder die Sterne schwach funkelten. Als würde zwischen den Bäumen die Zeit stehen bleiben. Doch sie blieb lieber oben und genoss das Gefühl, ein Teil der von den Sonnenstrahlen verzauberten Welt zu sein. Doch leider war so etwas recht selten, denn die meiste Zeit –wie auch jetzt – regnete es durchgehend. Unzählige kleine Tropfen trommelten auf die Plattformen und Hängebrücken, über welche das Mädchen rannte. Ihre vor Nässe triefende Kleidung behinderte Vanessas Lauf und dass das Holz so rutschig war, machte das Vorankommen in solch einem Tempo zu einem gefährlichen Unterfangen. Doch dies kümmerte die Blondhaarige wenig, was dazu führte, dass sie auf einer der einfach gebauten Hängebrücken den Halt verlor. Als Vanessa gerade mit einem Fuß auf dem Übergang aufkam, rutschte dieser aufgrund des glitschigen Untergrundes zur Seite weg. Ein erschrockener Aufschrei entfuhr dem Mädchen, als es sich für den Bruchteil einer Sekunde im freien Fall befand, ehe es schmerzhaft auf dem Boden aufkam. Für einen Moment wurde Vanessas Arm von ihrem eigenen Gewicht au die Holzbalken gepresst, bevor sie sich zur Seite abrollte, um nicht hinunterzustürzen, was gewiss um einiges schmerzhaftere Folgen nach sich gezogen hätte. Immer noch raste ihr Herz sowohl von der Anstrengung als auch von dem Schrecken, ihre Augen waren geweitet und in abgehackten, hastigen Stößen strömte die Luft aus ihrem Mund, als sie sich vorsichtig wieder aufrichtete. Gedankenverloren blickte sie durch die graue Wand des strömenden Regens, während sie sich umsichtig über den Arm rieb, in dem immer noch der Schmerz pochte und sich nebenbei etwas erholte. Erst jetzt realisierte sie die Stiche, welche ihr jeder Atemzug in den Seiten versetzte. Kaum etwas war zu erkennen, alles wirkte durch die Wassertropfen verschwommen und trist aufgrund der grauen, tief hängenden Regenwolken. Keiner der Bewohner ließ sich blicken, denn wer ging schon freiwillig bei so einem Wetter vor die Tür, auch, wenn er es gewohnt war? Als sie sich zumindest ein wenig erholt hatte, setzte sie vorsichtig ihren Weg fort. Denn die Brücken besaßen kein Geländer, was schon merkwürdig war, denn immerhin waren sie die meiste Zeit des Jahres so nass. Immer einen Fuß vor den anderen setzend, schritt sie durch die klatschnasse Welt, ihre triefende Kleidung klebte unangenehm an ihrem Körper und ließ sie erschauern. Erleichtert atmete Vanessa auf, als sie vor sich die verschwommenen Lichter des Pokémoncenters erkennen konnte, die ihr durch den strömenden Regen freundlich entgegenblinkten. Dann betrat sie das Center, welches sich weder äußerlich noch innerlich von dem in Seegrasulb City unterschied. Auch hier stand eine Schwester Joy hinter dem Tresen, die genau wie ihre Verwandte aussah. Als sie das klatschnasse und schlammbespritzte Mädchen bemerkte, entfuhr der Dame ein erschrockener Schrei: „Nicht hereinkommen!“ Wie angewurzelt blieb die Angesprochene auf der Stelle stehen, halb in der Tür und beobachtete verwirrt, wie die Schwester eilig in einem Nebenraum verschwand. Einen Moment später erschien sie wieder, mit einem großen und weichen Handtuch auf dem Arm.
    „Entschuldige bitte“, erklärte sie etwas verlegen, da sie zuvor die Fassung verloren hatte, „Aber ich habe vor kurzem erst frisch gewischt und deine Schuhe sind aufgrund der schlammigen Wege ganz dreckig. Könntest du sie bitte ausziehen?“
    Unwillkürlich musste das Mädchen lächeln, die freundliche Art der Dame schien sie anzustecken und hastig schlüpfte sie aus ihren wirklich ziemlich dreckig gewordenen Schuhen, die sie vor die Tür stellte, vor der sich ein kleiner, überdachter Vorbau befand, der vermutlich genau für solche Zwecke gedacht war. Die Schwester reichte ihr das Handtuch, in das sie sich dankbar einwickelte.
    „Können Sie sich bitte meine Pokémon ansehen?“, fragte Vanessa und reichte Joy ihre beiden Pokebälle.
    „Natürlich.“ Die Schwester verschwand in dem Raum hinter dem Tresen und Vanessa setzte sich angespannt auf das pflaumenfarbene Sofa. Ihre Hände zitterten vor Anspannung und Erschöpfung während sie sowohl darauf wartete, dass Schwester Joy wieder zurückkam als auch, dass sich ihre Atmung wieder normalisierte. Ihrer Gedanken verweilten bei dem Gespräch, das sie mit der Officer Rocky aus Seegrasulb City geführt hatte.


    Flashback
    Ein blondhaariges Mädchen stand vor einem kleinen, grauen Gebäude mit blauem, flachen Dach und hell erleuchteten Fenstern. Dahinter waren schattenhafte Umrisse mehrerer Personen zu erkennen, die eilig hin und her liefen oder an Tischen saßen, auf welchen mehrere Monitore standen. Unschlüssig trat Vanessa von einem Bein auf das andere. Sie unterhielt sich nicht gerne mit fremden Leuten und fühlte sich immer unwohl dabei, doch nun ging es um ihre Freundin, da musste sie wohl oder übel über ihren Schatten springen!
    Noch einmal atmete sie tief durch und drückte die schwere, aus milchigem Glas bestehende Tür auf.
    Dahinter lag ein, für dieses kleine Gebäude recht großer Raum mit grauen Wänden, die nicht gerade einladend wirkten. Links beanspruchte ein kleiner, mit einer gläsernen Wand abgetrennter Raum etwa ein Viertel des Raumes, der mit Stühlen und einem kleinen Tisch aus hellem Holz bereits gut gefüllt war. Viel mehr würde dort nicht hineinpassen. Eine alte Dame saß dort, ihre grauen Haare waren lockig und von der gleichen Farbe wie ihre Augen. Sie wirkte dünn und zerbrechlich, schien unter dem Gewicht ihres schweren, ebenfalls grauen Mantel beinahe einzuknicken. Ihre bleiche Haut zeugte davon, dass sie eher selten das Haus verließ und ihre Haltung wirkte angespannt, beinahe ängstlich. Was sie wohl hier wollte?
    Auch Vanessa war ziemlich nervös, als sie auf den kleinen Tresen in der Mitte des Raumes zuschritt. Auf der grauen Oberfläche stand ein Computer, an dessem erleuchteten Bildschirm ein gelangweilt dreinblickender Mann Mitte dreißig klebte. Die Augen waren hinter der schwarz umrahmten, dunkel getönten Brille verborgen, die er auf der spitzen Nase trug. Seine braunen Haare waren streng nach hinten gekämmt und die Stirn zierte eine steile Falte. Als Vanessa direkt vor dem Tisch stehen blieb blickte er auf und sah das Mädchen streng, aber auch gelangweilt an. Gerade wollte Vanessa den Mund aufmachen, um etwas zu sagen, als der blau uniformierte Polizist ihr gegenüber das Gespräch seinerseits eröffnete:
    „Also gut, was hast du angestellt? Heimlich geraucht? Im Supermarkt geklaut? Graffiti an die Wände geschmiert?“, zählte er desinteressiert und gelangweilt auf, offenbar hatte er den unruhigen Gesichtsausdruck des Mädchens falsch eingeschätzt, dem vor Empörung schier die Luft wegblieb. Alle Ängste waren vergessen, Vanessas Augen begannen vor Wut und Entrüstung zu funkeln.
    „Sehe ich etwa aus wie jemand, der so etwas tun würde?“, entgegnete sie aufbrausend und ihr plötzlich aufgeflammter Zorn wurde von den folgenden Worten des Beamten nur noch unterstützt: „Allerdings.“ Der Polizist ließ sich von dem Mädchen nicht einschüchtern, erhob sich und baute sich mit verschränkten Armen vor ihr auf, nur noch der Tresen trennte die beiden voneinander. Die Schülerin schloss für einen Moment lang die Augen und holte einmal tief Luft. Dann schaute sie entschlossen in die walnussbraunen Seelenspiegel des Mannes und sprach bemüht ruhig weiter, doch ihre Stimme zitterte dabei leicht und behielt einen drohenden Unterton.
    „Ich wollte eigentlich sagen, dass meine Freundin gestern spurlos verschwunden ist.“
    Überrascht, jedoch nicht weiter beunruhigt zog der Polizist eine der buschigen Augenbrauen in die Höhe und schaute das Mädchen skeptisch an.
    „Ach?“, war sein einziger Kommentar. Langsam begann Vanessa daran zu zweifeln, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, zur Polizei zu gehen. Das bisherige Gespräch hatte sie keinen Schritt weitergebracht, sondern sie nur wertvolle Zeit gekostet, die sie nicht mehr würde wiederholen können. Warum wollte er ihr nicht glauben? Einige Stunden würden bestimmt vergehen, bis sie ihn überzeugt hatte und dann wäre alles zu spät, vielleicht sogar für immer! Am liebsten wäre Vanessa einfach wieder umgekehrt, warum tat sie es eigentlich nicht? Was hinderte sie daran, dieses enge Gebäude einfach hinter sich zu lassen, das sie einzuquetschen schien, ihr den Platz raubte? Das Mädchen mochte dieses Zimmer nicht, es wirkte abweisend und entmutigend.
    „Hör zu“, begann der Beamte, stützte die Handflächen auf dem Tisch ab und beugte sich zu dem Mädchen vor, „Wir haben keine Zeit für …“ Er konnte den Satz nicht mehr vollenden, da er von einer strengen, weiblichen Stimme unterbrochen wurde: „Was ist hier los?“
    Die schneidenden Worte seines Vorgesetzten ließen den Polizisten zusammenzucken, er drehte sich um und blickte direkt in das Gesicht von Officer Rocky, die ihren ernsten Blick über das Geschehen schweifen ließ.
    „Also, dieses Mädchen hier behauptet …“, setzte er erneut an, wurde jedoch abermals unterbrochen. Dieses Mal allerdings von Vanessa, welche die höher gestellte Beamtin verzweifelt ansah.
    „Meine Freundin ist gestern verschwunden“, platzte sie heraus und betete innerlich, die Dame möge ihr glauben. Die Augen der Polizisten blitzten verärgert auf, als von dem Mann am Tresen ein ungläubiges Schnauben ertönte, doch sie sagte nichts. Mit einer Handbewegung bedeutete sie dem Mädchen, ihr zu folgen. Als sie sich umdrehte, wippten ihre türkisfarbenen, zu einem Zopf gebundenen Haare jedoch nicht, wie Vanessa es erwartet hatte, sondern blieben straff nach hinten gerichtet. Auf ihrem Kopf saß eine dunkelblaue Mütze mit schwarzem Schirm, der die gleiche Farbe besaß wie ihre hochhackigen Sandalen. Zu einem kurzen, meerblauen Rock trug sie eine gleichfarbene Weste mit hellblauer Brust und kurzen Ärmeln. Ihre Hände steckten in weißen Handschuhen aus festem Stoff. Trotz der hohen Absätze konnte die Dame ein beachtliches Schritttempo an den Tag legen, weswegen die Schülerin ein wenig Schwierigkeiten hatte, ihr zu folgen. Über einen grauen Gang, bestehend aus PVC, der nicht weniger abweisend wirkte als die Eingangshalle, gelangten sie nach einigen Momenten des Schweigens an eine Tür aus tiefdunklem Holz mit einer metallenen Türklinke, die im Licht der Röhrenlampen an der Decke schimmerte. Unter Vanessas Fingen fühlte sich diese kühl an und bescherte dem Mädchen eine feine Gänsehaut, die von der tristen Atmosphäre noch unterstützt wurde. Dahinter lag ein recht großer Raum, dessen einladende Wirkung die Schülerin zunächst überraschte, hatte sie doch etwas anderes erwartet. Die Wände waren in einem Marineblau gehalten, der Boden bestand aus einem tiefblauen, dünnen Teppich – offenbar war Blau die Lieblingsfarbe der Polizistin. Gegenüber der Tür stand ein großer Schreibtisch aus Mahagoni. Der sich darauf befindende Computer wollte so gar nicht in die etwas altmodische Atmosphäre passen, welche durch den Tisch und das farblose Bild an der Wand erzeugt wurde. Dieses zeigte eine geöffnete, zum Inneren des Bildes geneigte Rose, im Hintergrund war in weiter Ferne ein kleiner Ort zu sehen. Unter den kleinen Dächern trat der hohe Kirchturm ziemlich hervor. Da jedoch die Farben fehlten, wirkte die große Sonne rechts in der Ecke relativ kalt. Überhaupt wirkte die ganze Szenerie wie ein altes Schwarzweiß Foto. Während sich die Polizistin auf den, ebenfalls blauen, Schreibtischstuhl setzte, ließ sich das Mädchen ihr gegenüber auf dem Holzstuhl nieder, welcher vor dem Schreibtisch stand und keinen wirklich neuen Eindruck mehr machte. Auch wenn Vanessa dieses Gebäude nicht leiden konnte, wurde sie doch durch den Einfluss des Zimmers irgendwie etwas beruhigt, vielleicht lag dies an den dunklen Farben der Ausstattung?
    Trotzdem verschränkte sie vorsichtshalber die Hände im Schoß um zu verhindern, dass sie an ihren Nägeln herumkaute. Die Beamtin richtete ihre moosgrünen Augen auf das Mädchen, fixierte sie regelrecht, was bei der Schülerin ein ziemliches Unbehagen auslöste. Sie hatte das Gefühl, als würde der strenge Blick sie röntgen, ihre tiefsten Wünsche lesen und alles aufdecken, was sich in ihrem Gehirn befand. Automatisch begann sie sich zu winden, um diesen Augen zu entkommen, doch sie riss sich zusammen und zwang sich, den Blick fest zu erwidern. Einige Sekunden herrschte Schweigen, dann eröffnete die Dame, welche wohl bereits Mitte vierzig sein mochte, das Gespräch: „Also, …“
    „Vanessa Waldschrat“, half ihr die Blondhaarige auf die Sprünge, worauf sie ein knappes Nicken als Antwort erhielt.
    „Vanessa, du behauptest also, deine Freundin wäre verschwunden?“, begann die erwachsene Frau erneut.
    „Entführt“, platzte die Angesprochene heraus, erntete darauf einen verwirrten Blick und fügte schnell ein: „Also, dass vermute ich zumindest“, hinzu.
    „Und woher nimmst du diese Annahme?“
    Und so schilderte die Schülerin den Vorfall der Reihe nach, angefangen von der großen Pause bis hin zu ihren Nachforschungen in der Bibliothek. Erst jetzt, wo sich alles noch einmal vor ihrem inneren Auge abspielte, bemerkte das Mädchen erst, wie sehr sich doch ihr Leben verändert hatte. Erst gestern Morgen hatte sie noch im Klassenzimmer gesessen und eine Arbeit geschrieben, doch nun hockte sie auf einem Stuhl in einer Polizeistation. Etwas, was sie sich noch vor wenigen Tagen bestimmt niemals hätte ausmalen können. Genauso wenig wie die Tatsache, dass sie einem Verbrecher hinterher jagte, dem wohlmöglich ein gesamtes Team untergestellt war …
    Als sie schließlich geendet hatte trat erneut Stille ein, wobei die Polizistin nicht eine Sekunde den Blick von dem Mädchen abwendete.
    „Gestern Abend hat eine gewisse Frau Winkler bei der Polizei in … wie hieß die Insel noch gleich?“
    „Kotimaa“, informierte Vanessa angespannt und bemerkte den erstaunten Blick der Beamten über diesen ungewöhnlichen Namen. Aber so reagierten viele Leute, die den Namen der kleinen Insel zum ersten Mal hörten. Doch der erste Bewohner war ein Finne gewesen, der aus seiner alten Heimat geflohen war. Und so hatte er diese unbewohnte Insel „Kotimaa“ getauft, was übersetzt „Heimatland“ bedeutete. Die Schülerin mochte diesen Namen, er hatte etwas Verbindendes für sie. Nicht nur, dass sie Fremdsprachen schon immer interessant gefunden hatte, so fand sei diesen Namen einfach wunderschön. Es war nun einmal ihre Heimat, der Ort, wo sie von klein auf gelebt hatte, zusammen mit ihrer Mutter. Wo sie jeden Tag die Sonnenauf- und untergänge beobachtet hatte, der Ort, an dem sie ihren Gedanken freien Lauf ließ. Auf ihrer Reise hatte sie das nie tun können, hatte sie doch stets das Gefühl gehabt, als würde jemand ihre Gedanken mitlesen können. Wann sie wohl wieder dorthin zurückkehren könnte? Daran zu denken, versetzte ihr einen schmerzhaften Stich, weswegen sie ihre Aufmerksamkeit schnell auf die jetzige Situation richtete. Maries Mutter hatte sie vollkommen vergessen!
    „Genau“, griff die Beamte diese neue Information schnell auf, „dort hat sie angerufen und ganz verzweifelt nach ihrer Tochter Marie gefragt, die nicht von der Schule nach Hause gekommen war. Allerdings hat die Mutter gedacht, dass ihre Tochter wieder auf Reisen gegangen sei. Von einer Entführung war keine Rede. Zumindest wurde dies so an mich weitergegeben, da wir hier nach der Ausreißerin suchen sollen.“
    „Aber Marie würde doch nicht einfach von zu Hause weglaufen“, protestierte Vanessa energisch, „Ich kenn sie doch. So etwas würde sie nicht tun.“
    „Andererseits sind deine Vermutungen nicht gerade von der Hand zu weisen“, fuhr die Dame fort, als hätte sie nichts gehört, „Gestern musste meine Kollegin von der Insel die Mutter des Mädchens darauf hinweisen, dass eine Vermisstenanzeige erst nach vierundzwanzig Stunden aufgegeben werden kann. Die sind allerdings jetzt um. Ich werde mich dort informieren, ob das Mädchen zurückgekehrt ist und wenn nicht, werden wir wohl eine große Suchaktion starten müssen.“
    „Danke“, sprach Vanessa erleichtert, wurde jedoch von dem Zeigefinger der Polizistin unterbrochen, welchen diese mahnend in die Höhe gehoben hatte.
    „Aber ich muss dich bitten, wieder nach Hause zu gehen, da die Sache gefährlich werden könnte. Ich hatte bereits einmal mit Team Magma zu tun und bisher gehofft, dieses Vergnügen nie wieder haben zu müssen. Und wenn du dich weigerst, werden wir dich nach Hause bringen. Also spiel nicht die Heldin, du bringst dich nur selbst in Gefahr.“
    Die Angesprochene senkte unter dem strengen Blick der Officer Rocky den Kopf und schwieg einen Moment lang. Eigentlich hatte die Dame recht und was sie da über Team Magma sagte, klang nicht gerade ungefährlich. Doch andererseits ging es hier um ihre einzige Freundin, die sie doch unmöglich im Stich lassen konnte! Aber würde sie sich weigern, nach Hause zu gehen, dann würde sie dorthin gebracht werden. Also, hatte sie überhaupt eine Wahl?
    Flashback Ende


    Seufzend erhob sich Vanessa und steuerte auf den Gang zu, der links vom Empfangstresen bis zu einer Treppe führte, hinter der sie die Kantine vermutete. Noch länger konnte sie ihren protestierenden Magen nicht ignorieren. Mit leichtem Unbehagen dachte sie an das Versprechen, welches sie der Polizistin gegeben hatte und hoffte, dass sie heute zum ersten und letzten Mal ein Ehrenwort gebrochen hatte.


    Personenwechsel


    Ich saß am gleichen Platz wie beim letzten Mal, ganz hinten im Raum. Doch nun hielten sich mehr Rüpel hier auf, der Speisesaal war erfüllt mit Gerüchen, Stimmen und Gelächter.
    Die Schüsseln auf dem Büfett waren gefüllt mit Brot, Butterstücken und verschiedenen Belägen. Dazu gekochte Eier und Salat. Ich hatte mich für Brot mit Marmelade entschieden und hockte stillschweigend auf meinem Stuhl, während ich den Gesprächen lauschte.
    „Nicht dein Ernst!“ rief einer schräg rechts vor mir.
    „Doch“, beteuerte ein Zweiter, „ Gestern Abend hat sie mich angerufen. Sobald wir mit unserer Mission fertig sind, will sie sich mit mir treffen und dann…“ Das war definitiv das falsche Gespräch und außerdem schien es dort um Privatangelegenheiten zu gehen, die mich nichts angingen. Also wandte ich mich der anderen Seite zu und hatte Glück. Das Gespräch der Achtergruppe, die schon vorhin da gewesen war, interessierte auch mich.
    „Und was will Marc damit bezwecken?“ fragte einer. Ein Weiterer stöhnte auf. Als er anfing zu sprechen, erkannte ich ihn. Es war Tabitha, die rechte Hand von Marc.
    „Ich hab es dir doch schon einmal erklärt. Sobald wir auf dem Berg landen, müssen wir möglichst unauffällig zum Tempel. Dort werden wir nachsehen, ob die blaue Kugel wieder an ihren ursprünglichen Aufbewahrungsort zurückgebracht worden ist. Ich werde etwa zehn Rüpel mit zum Tempel nehmen, falls unerwartet Schwierigkeiten auftauchen sollten. Einige der Rüpel werden dafür Sorge tragen, dass niemand unser Vorhaben bemerkt. In der Nacht ist dies unwahrscheinlich, aber trotzdem müssen wir auf alles vorbereitet sein. Was wir tun, falls die Kugel nicht da sein sollte, muss ich noch mit Marc besprechen. Jetzt verstanden?“ Der Angesprochene nickte leicht betreten. Das war ja höchst interessant! Der Abstecher in die Kantine hatte sich also gelohnt. Plötzlich starrte Tabitha genau in meine Richtung. Ich senkte hastig den Kopf, mein Herz raste und meine Hände zitterten. Hoffentlich hatte er nicht bemerkt, dass ich ihr Gespräch belauscht hatte. Nach einer Weile wagte ich es wieder, meinen Kopf zu heben und lugte vorsichtig in Richtung Achtergruppe. Tabitha schien mit seinem Essen beschäftigt zu sein, also erhob ich mich und verschwand zügig, aber möglichst ohne großes Aufsehen, aus dem Raum.
    Alles, was ich gehört hatte, war sehr interessant. Die Frage war nur: Was fing ich mit diesen Informationen an? Doch dann kam mir noch ein neuer Gedanke, denn ich bevor noch nicht beachtet hatte. Marc war doch eigentlich schlau genug, um zu verhindern, dass seine Untergebenen seine Pläne ausplauderten, während ich in der Nähe war. Also entweder tat er das mit voller Absicht oder es war nur eine Täuschung für mich. Zum Beispiel der Zettel, auf dem „Tempel der blauen Kugel“ stand. Warum sollte sich jemand so etwas auf ein Stück Papier schreiben und das auch noch herumliegen lassen? Doch blieb mir nichts anderes übrig, als meiner Überlegungen auf diese Informationen zu stützen, waren es doch die einzigen, die ich bekommen konnte. Plötzlich wurde mir bewusst, wie viel Macht Marc in dieser Situation über mich hatte und mir lief es kalt den Rücken herunter bei der Vorstellung.


    Personenwechsel


    Ein Mann Mitte zwanzig stand kerzengerade vor einem Schreibtisch, hinter dem eine weitere Person saß. Sie schien älter zu sein, doch ihr Gesicht lag im Schatten.
    „Ich habe getan, was Sie mir gesagt haben“, sprach nun der jüngere.
    „Gut. Und du bist sicher, dass sie dich gehört hat?“ Es war eindeutig die Stimme eines Mannes. Seinen Gesichtsausdruck konnte man nicht erkennen, aber seine Stimme klang erfreut, beinahe schadenfroh.
    „Absolut. Aber darf ich Sie etwas fragen? Warum wollen Sie, dass sie von unseren Plänen erfährt?“ Eine Weile blieb es still, dann kam die Antwort: „Weil ich ihre Reaktion darauf testen möchte. Da wir sie überwachen, wissen wir, was sie plant und können sie so am besten daran hindern.“ Der Jüngere nickte kurz, verbeugte sich und verschwand ohne ein Wort aus dem Raum. Die Person am Schreibtisch blieb noch einen Moment sitzen, bevor sie sich ebenfalls erhob. Doch gerade als sie das Zimmer verlassen wollte, erklang ein schrilles, regelmäßiges Piepen von dem weißen Telefon auf dem Schreibtisch. Abrupt wechselte der Mann die Richtung, kehrte zurück und hob den Hörer ab. Am anderen Ende meldete sich die Stimme eines weiteren Mannes, offenbar Mitte dreißig. Einige Herzschläge lang schien das Bild wie eingefroren, während der Mann am Schreibtisch nur dem Anrufer lauschte. Dann plötzlich wurde die Stille von einem verärgerten Ausruf unterbrochen: „Was?“
    Einen Moment später landeten das Telefon wieder auf dem Tisch und die geballte Faust der älteren Person mit einem dumpfen Schlag auf der hölzernen Oberfläche.
    „Verdammt“, rutschte es ihm heraus, „Noch so ein Problem können wir jetzt nicht gebrauchen!“ Wütend und besorgt zugleich wandte er sich wieder ab und verschwand diesmal endgültig aus dem Raum.


    Personenwechsel


    Die Sonne war schon halb hinter dem Horizont verschwunden, die verschiedensten Rot-Töne bedeckten den Himmel und tauchten die Route in ein magisches Licht. Einige Schwalbini flogen, gegen das Licht nur als Schatten erkennbar, an der rot leuchtenden Kugel vorbei, ihr Gezwitscher erfüllte den Abend. Das Farbspiel der Sonnenauf- und untergänge verzauberte Vanessa jedes Mal aufs Neue. Die entspannte und leicht schläfrige Atmosphäre, die dabei herrschte, sorgte für inneren Frieden und durch die goldenen und rötlichen Strahlen fühlte sie sich in eine magische Welt versetzt. Für sie war diese Zeit die schönste am ganzen Tag. Oft hockte sie vor der Haustür und betrachtete verträumt die versinkende Sonne, feuerte sie stumm bei ihrem erbitterten und zugleich ruhigen Kampf gegen die Dunkelheit an, bis dieser schließlich zu Ende ging und das Licht zeitabhängig entweder die Oberhand gewann oder aber der Nacht Platz machen musste. Die Kraft der hübschen Lichtstrahle faszinierte sie. Sie durchdrangen die Dunkelheit und erhellten die Welt, weckten die Menschen morgens und sagten ihnen abends Gute Nacht, bevor sie sanft und leise hinter dem Horizont verschwanden. Als die Sonne beinahe gänzlich verschwunden und nur noch als ein schmaler Streifen zu erkennen war, wandte sie sich von dem Kampf zwischen Licht und Dunkelheit ab.
    Auf einem grasfreien Platz in der Nähe eines kleinen Hauses schlug Vanessa ihr Lager auf. Durch das hohe Gestrüpp zu kommen, das überall auf der Route 119 wuchs, hatte dem Mädchen viel Kraft abverlangt. Glücklicherweise trug sie eine lange Hose, doch ihre bloßen Arme waren den nassen Halmen schutzlos ausgeliefert gewesen, wodurch sie sich einige Striemen zugezogen hatte und auch Teile ihrer Haut grüne Spuren aufwiesen. Doch Vanessa kümmerte dies wenig. Ihr schwarzes, kleines Zelt stand bereits aufgebaut neben ihr und gerade stellte sie sechs Schüsseln mit Pokémonfutter auf eine große, flaumige Decke, die ein paar Gebrauchsspuren aufwies. Mit einem leichten Lächeln dachte das Mädchen an die zurückliegende Zeit ihrer Reise, in der ihre Pokémon diese Decke oft als Schlafplatz genutzt hatten. Dann ließ sie ihre und Maries Gefährten aus deren Behausungen, die sich sogleich auf das bereitgestellte Essen stürzten. Vanessa betrachtete ihre Gefährten stumm lächelnd und war froh, nicht im Pokémoncenter zu übernachten. Auch wenn sie dort ein eigenes Zimmer hatte, so übertraf dies doch nicht die Einsamkeit der Natur, welche sie nur mit ihren Pokémon teilte.
    Einige Zeit später war die Sonne vollständig untergegangen und der Mond war dabei, ihren Platz einzunehmen. Die hellroten Schleier, welche noch versuchten, den Tag aufrechtzuerhalten, indem sie ihr schwächer werdendes Licht auf die Umgebung warfen, wurden langsam von der Dunkelheit verschluckt und die Sterne funkelten am Himmel. Ihre beiden Gefährten hatten sich einen Platz zum Schlafen gesucht, Gallopa schlief stehend im Gras, während Guardevoir auf der Decke lag, die Hände unter dem Kopf verschränkt, wobei es beinahe wie ein echter Mensch wirkte.
    Leise lächelnd betrachtete das Mädchen die Geschöpfe noch eine Weile und lauschte ihren Atemzügen, dann kroch sie in ihr Zelt und legte sich ebenfalls hin. Morgen hatte sie einen weiten Weg vor sich.

  • Hallu c:


    Mir ist deine FF schon etwas länger aufgefallen; dachte ich mir heute einfach mal, dass ich nen Kommi schreibe, ich hoffe er gefällt dir.
    Also, dann wollen wir mal.


    [tabmenu]
    [tab='x']
    [tab='Allgemeines']


    Nun, um ehrlich zu sein, wäre ich nicht nur durch den Namen auf die FF aufmerksam geworden. Es ist zwar kein 0815 Name, jedoch hat er sich für mich auch nicht so besonders angehört. Erst dachte ich es handelt sich bei deiner FF um irgendso eine Liebesgeschichte von Ash&Co. Aber glücklicher Weise hast du was vollkommen anderes daraus gemacht! Das Thema gefällt mir wirklich gut. Ich kenne nicht viele (eigentlich keine, imo) die sich etwas genauer mit den Bösen auseinander halten bzw. sie in der Art wie du es machst. Das gefällt mir wirklich gut, denn es ist mal was Neues, und wie ich finde, was außerordetlich spannendes.Aus diesem Grund hast du mich übrigens auch als Leser gewonnen; ich bitte um eine Benachrichtigung, wenn ein neues Kapitel erscheint c:
    Nun, komme ich mal kurz zu deinem Startpost. Das Bild am Anfang von Marc ist gar nicht mal so schlecht; wenn man es sieht, weiß man zwar, dass Team Magma vorkommen wird, jedoch nicht, um was es genau geht. So müssen die Bilder auch sein, passend aber nicht verratend. Und die Quelle ist auch mit dabei, dass ist wunderbar. Viele vergessen sie; dass ist allerdings nicht gut, da man als Leser manchmal wissen möchte, wo das Bild eigentlich her kommt. (Unter Umständen kann der Eigentümer des Bilds auch etwas böse werden, sollte man keine Quellenangabe machen).
    Die wesentlichen Dinge hast du alle abgearbeitet. Wie Idee,Widmung, Genre, Inhalt usw. Ich finde es wirklich interessant, was du jeweils geschrieben hast. Ich selber kenne das Gefühl auch; ich weiß nie recht, ob ich wirklich mein Werk on stellen soll oder nicht. Aber ich bin froh, dass du dich getraut hast, denn diese FF ist wirklich gut, denke ich. Das Einzige was ich vermisse, sind die Charakterbeschreibungen bzw. überhaupt eine Information darüber, wer alles mitspielt. Wenn du das vorher nicht sagen möchtest, dann brauchst du das selbstverständlich auch nicht; ich persönlich finde das jedoch immer schöner. Man kann auch einen Hinweis geben, wenn man nicht alles sofort über die Prota- und Antagonisten (Haupt- und Nebencharaktere) verraten möchte. Ich finde es nur immer schöner, wenn man etwas von den Akteuren lesen kann. Vielleicht überlegst du es dir ja nochmal. (Wenn, dann könnte ich dir den Link hier anbieten: Klick*.)
    Die Kapitel, die du bis jetzt geschrieben hast, haben alle irgendwas besonderes an sich. (Zum letzten Kap. sag ich im nächsten Tab was Ausührlicheres). Du baust an vielen Stellen Spannung aus bzw. versuchst es und das liest man wirklich gerne. Es ist nicht von wegen: Handlung, Handlug, Bäm, Ereignis. Nein, du teilst dir das ganze schön ein. Ich bin auch die anderen Kommi's überflogen und ich denke, das du auch versuchst deren Kritik aufzunehmen und umzusezten. Das ist schön, denn dann freut man sich auch als Leser, man weiß somit, das man nicht alles um sonst geschrieben hat. In der einen Sache kann ich Majiata nur zu stimmen, eins zu eins die Handlung aus der Serie zu beschreiben ist nicht immer Vorteilhaft. Man kann es machen, klar, aber es ist doch eigentlich viel schöner, was eigenes daraus zu machen. (Mir ist bewusst, dass du einfach nur einen verständlichen Bezug zur Vergangenheit herstellen wolltest).
    Alles in allem ist dein Schreibstil auch schon gut, an der einen oder anderen Stelle vlt noch verbesserungswürdig aber im Ganzen schon gut. Aber wie sagt man doch so schön? Übung macht den Meister. Da du ja bereits Kritik zu deinen vorherigen Kapiteln bekomme hast, höre ich an dieser Stelle auf und mache mit dem neu erschienenen weiter. c:


    [tab='Unentdeckte Begegnung']
    [subtab='Allgemein']


    Ui, es wird also ein Kapitel sein, was zwei Teile hat? Na da bin ich aber mal gespannt. Ich finde manchmal ist das richtig cool, wenn man seine Kapitel teilt, man sollte es nur nicht zu oft machen, dann könnte das auch schnell langweilig werden. Immerhin sollte es ja was Besonderes bleiben, nicht wahr? *zwinker*
    Es fängt interessant an; Vanessa rennt wie von der Tarantel gestochen ins Pokémoncenter. Du hast ihre körperliche Anstrengung gut beschrieben, ich konnte mir für meinen Teil gut vorstellen, wie sie erschöpft und ausgelangt im Center ankommt. Ist ja wirklich nicht das schönste Wetter in Baumhausen City. Was mir allerdings an dieser Stelle wieder auffällt; es scheint exakt der Weg gewesen zu sein, den man im Spiel auch begegnet, oder? Das ganze ''Treppe rauf, Treppe runter'' kam einem da schon relativ bekannt vor. Ich finde das weder Negatativ noch Positiv, jedoch würde ich dir in Beschreibungen davon abraten. Es kommt immer besser an, wenn du dir eigene Wege überlegst.
    Ich habe den Flashback jetzt gleich mit einem Mal gelesen und ich muss sagen, er ist wirklich sehr gut. Ich kann eigentlich nichts Negatives dazu sagen. Es war gut, wie du die Umgebung beschrieben hast, wie du dieses 'Böser Bulle, lieber Bulle'-feeling rüber gebracht hast. Ich konnte mir das Polizeigebäude wirklich gut vorstellen, an manchen Stellen sagtest du nichts weiter - aber das war vollkommen in Ordnung, ein bisschen soll man seine Kreativität ja auch benutzen.Man sagt ja, man solle das beschreiben, wass der Erzähler alles sieht, dass hast du versucht und auch gut umgesetzt, meines Erachtens. Ich mag Polizeigebäude auch nicht wirklich, dass hast du mir wieder mit deinem Kapitel vor die Augen gerufen, Polizisten sind schnell ... sagen wir mal, nehmen einen nicht wirklich ernst. Da könnte man ja fast wahnsinnig werden. Ich finde es auch interessant, wie du Offizier Rocky darstellt; sie scheint nett aber auch klug zu sein. Der perfekte Mix aus Polizistin und Freundin. Man mag sie irgendwo, weil du sie human und realistisch darstellst, nicht so eine Frau, die alles als gut und problemlos erachtet. Der Raum von ihr ist auch ganz nach meinem Geschmack - blau, welch wundervolle Farbe! Ich mag deine Art wie du Dinge beschreibst. Oder in dem Fall einen ganzen Raum, mach weiter so. So wie der Flashback endet ... ist es wieder wunderbar. Zwar weiß man irgendwie schon, dass Vanessa wahrscheinlich nicht nach Hause gehen wird, aber man ist gespannt, was sie vorhat und wie sie es machen wird. Finde ich auch gut.
    Und promt wird man bestätigt; Vanessa wird nicht nach Hause gehen. Du hast es nicht direkt gesagt aber wirklich gut ausgedrückt. Es bleibt auf jeden Fall spannend.


    Nun, dann kommen wir mal zu Vanessa. Auch wenn der Part nur sehr kurz ist, find ich ihn gut. Anfangs musste ich auch grinsen, als das mit dem ersten Gespräch war. Hehe, schien wohl doch nicht ganz das zu sein, was die Kleine hören wollte. Irgendwie stelle ich mir das alles als ganz schön seltsam vor, ich meine; ich würde mich keinesfalls wohl fühlen, wenn ich umgeben von Verbrechern wäre. Nun gut, Team Magma war mir persönlich zwar immer sympatischer als Team Aqua, aber gleich mit denen im gleichen Raum essen würde ich nun nicht wollen.
    Das zweite Gespräch ist wieder viel interessanter, darüber denkt Vanessa ja auch nach. Ich persönlich frage mich das Gleiche wie die Kleine. Nun, da muss ich mich wohl noch etwas gedulden, was das herausfinden angeht.


    Ich bin mir nicht ganz sicher, aber sind das dann Marc und Tabitha, die miteinander reden? Also Sinn machen würde es, denn somit würde auch geklärt sein, warum Tabitha so offen und selbstverständlich darüber geredet hat. Das folgende Telefonat ist auch, ja, seltsam. Wer war das und was für ein anderes Problem? Da bin ich auch gespannt. Ich frage mich, ob man vlt. doch noch Team Aqua sehen darf.


    Der letze Teil ist also wieder von Vanessa. Mir gefällt die Beschreibung des Sonnenuntergangs und auch wie du ihn darstellst. Ich denke übrigens selbst so über die Sonne. Ich liebe sie einfach. Wieder hast du mir gezeigt, dass du wirklich sehr gut Dinge beschreiben kannst. Auch wie du die beiden Partner von Vanessa darstellst -gut. Jedoch würde ich dir raten, sie nicht mit dem Namen zu beschreiben, manch einer weiß vielleicht nicht, was Galoppa oder Guardviour ist. Beschreibe ihr Aussehen, zum Beispiel ''ein flammendes Pferd'' oder ''eine Art Fee'', irgendwie soetwas, damit die, die nichts mit den Namen anfangen können, auch eine Art Vorstellung von den Wesen haben. Das Kapitel endet auch schön, der letzte Satz ist gt gewählt und man würde am liebsten sofort wissen, wie es weiter geht.


    [subtab='Anmerkungen']


    Also, ich bin auch kein Held, was Rechtschreibung und Grammatik angeht *lach*, also werde ich dir da keine allzu große Hilfe sein können. Aber ich versuche mein Bestes.
    Ein paar Sachen sind mir dennoch aufgefallen...


    Zitat

    [...] dass Schwester Joy wieder zurück_kam als auch, dass sich ihre Atmung wieder normalisierte. Ihrer Gedanken verweilten bei dem Gespräch, das sie mit der Officer Rocky aus Seegrasulb City geführt hatte.


    Meiner Meinung nach wird zurück kam auseinander geschrieben.
    & bei dem Artikel der vor Officer Rocky bin ich mir nicht ganz so sicher, ob das passt. Ich persönlich würde es wegnehmen, ist jedoch Ansichtssache.


    Zitat

    Tabitha schien in mit seinem Essen beschäftigt zu sein,[...]


    Hm? Was hat denn diese Präposition da zu suchen? Vlt ist es ein Tippfehler und es sollte nun oder noch heißen? Andernfalls würde ich das Wort ganz weglassen, denn es macht wenig Sinn.


    So, in der Hinsicht ist mir nichts weiter aufgefallen. Ich denke, in diesem Kapitel hast du auch nicht viele Fehler gemacht. Schön, schön.


    [subtab='Fazit']


    Nun, ich muss sagen, das dieses Kapitel wirklich gut war.
    Mir hat es gefallen, wie du zwischen den verschiedenen Sichten gewechselt hast. Ich mag das immer besonders gern, wenn man mehrere Personen hat, von denen man die Geschichte mitbekommt bzw. ezählt bekommt. Ich kann nur sagen, dass du ruhig so weiter machen sollst, denn du hast Potenzial, was das Schreiben angeht. Ich bin schon gespannt, was du im zweiten Teil des Kapitels schreibst. Es verspricht ja, spannend zu bleiben.
    [/tabmenu]


    Sou, das wars dann erstmal von mir. Ich hoffe, die hat mein kleines Kommi gefallen. Meine Kritik ist ausschließlich gut gemeint. c:
    Bis zum nächsten Kapitel! ;3


    ~ Rabenwächterin.

  • [align=justify]Sou, dann will ich mich endlich einmal bemühen, Zeit zu finden um zu kommentieren, lol. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.

    Da ist Vanessa nun also in Baumhausen angekommen? Interessant, wie schnell das eigentlich ging, wenn man nimmt. Mir gefällt auch, wie du das Wetter erwähnst, wobei man hier natürlich auch darauf eingehen sollte, was das Wetter mit der Umgebung macht. Schließlich ist es eher zu bezweifeln, dass auf der Route alle Weg asphaltiert sind, weshalb sie möglicherweise ziemliche Schlammpisten sind. Oder auch eben nicht, kommt auf die Erde an ... Auf das Prasseln des Regens beispielsweise könntest du ebenso eingehen, wie es klingt auf den Blättern der Bäume, in Pfützen und Teichen/Seen, auf den Brücken ... Apropos Brücke - wenn du schreibst, sie wäre beinahe ausgerutscht, hättest du auch noch gut ergänzen können, ob die Brücke auch ein Geländer hat, an dem sie sich gerade noch festhalten konnte.
    Baumhausen selbst hätte auch mehr Beschreibung verdient. Ich meine, eine Stadt, die vollkommen in den Bäumen erbaut ist, ist es erst recht wert, ordentlich beschrieben zu werden. Ich könnte mir vorstellen, dass die Stadt insbesondere bei Regen interessant sein muss ... (Uh jeh, jetzt hast du mich auf dumme Gedanken gebracht.) Wenn man da über den Bäumen steht und die Brücken entlanggeht, im strömenden Regen - das muss ein erhebendes Gefühl sein. Natürlich, Vanessa mag sicherlich außer Atem, erschöpft sein, aber für so einen Ausblick (auch, wenn man wohl kaum viel erkennen kann ...) lohnt es sich doch auch, ein wenig stehen zu bleiben - und so gleich ein wenig zu Atem zu kommen.
    Was mir aber gefällt ist, dass du auch die Reaktion des Pokémon Centers eingebaut hast - leicht wird beim Schreiben vergessen, dass die Charaktere noch klatschnass sind, wenn sie einen trockenen Raum nach einem Spazier"lauf" im Regen betreten. Ich frage mich nur, wie der Boden aussieht, insbesondere, wenn Vanessa mit ihren sicherlich vollkommen durchnässten und dreckigen Schuhen darauf herumgeht.
    Und mit dem Flashback erfahren wir nun auch, was sie überhaupt so eilig nach Baumhausen geführt hat.
    Der Empfangspolizist ist ja verdammt unfreundlich, wohl so die eine Art von Klischee, die man sofort im Kopf hat, die andere ist das vollkommen schlimme "alles wird gut, weil wir die Guten sind"-0815-Klischee, auf das du ja glücklicherweise verzichtet hast, was man nur einmal hoch anrechnen muss. Zudem beschreibst du hier auch gut Vanessas Gedankengänge, die vollkommen nachvollziehbar sind. Ich meine, wer würde sich das schon gefallen lassen, selbst von einer Respektsperson wie einem Polizisten?
    Gut jedenfalls, dass die liebe Officer die Situation löst, bevor sie eskaliert. Irgendwer muss ja der Chef sein, gut für Vanessa also, dass es hier jemand Verständnisvolles ist. Ansonsten hätte sie sicherlich große Probleme gehabt - oder wäre einfach so gegangen. Wobei ihr das natürlich auch Probleme bescheren hätte können.
    Wie du auf das Aussehen des Polizeigebäudes im Allgemeinen eingehst, gefällt mir ganz gut. Insbesondere auf die Atmosphäre des Büroraums der Officer gehst du besonders ein, die dunklen Farben wird die Gute wohl nicht umsonst gewählt haben - wenn man richtig mit Farben umgehen kann, kann man ja die Menschen im jeweiligen Raum alleine dadurch stark beeinflussen. Vielleicht war das Absicht, dass sie eben so viel Blau genutzt hat.
    Schön aber, dass zumindest die Officer Vanessa glaubt, wenn auch nur aus dem Grund, dass Maries Mutter bereits Anzeige erstatten wollte. Das bringt sie ja doch ein wenig weiter - aber auch deutlich zurück, wenn sie nach Hause gehen sollte. Der Polizei sollte sie also so schnell nicht über den Weg laufen, das könnte doch deutliche Schwierigkeiten mit sich bringen.
    Mir gefällt der Name, den du für die Insel gewählt hast. An sich liebe ich es ja, wenn auf Sprachen Bezug genommen wird, insbesondere, wenn es eher exotische sind und nicht nur die gewöhnlichen wie Englisch, Spanisch und Französisch. Von denen findet man ja schon zu Genüge, im Gegensatz zu anderen. "Heimat" ist auch ein hübscher Name, an sich ziemlich random, aber aufgrund der Tatsache, dass Finnisch gewählt hast, bekommt das Ganze einen besonderen Touch. Darf ich fragen, weshalb genau Finnisch?
    Belauschte Privatgespräche beim Frühstück! Ehrlich gesagt, da hätte ich gerne länger zugehört. *g* Nicht, dass ich allzu sehr interessiert in Klatsch und Tratsch wäre, aber ... interessant wäre der Verlauf der Sache sicherlich. Eigentlich sollte man ja nicht allzu viel sinnlosen Smalltalk einbringen, aber ich könnte mir vorstellen, dass das als kleiner Running Gag ganz gut werden könnte.
    Interessant aber, dass Marie wieder etwas mitbekommt - auffällig ist das Ganze ja doch sehr. Da sie auch immer Tabitha belauscht, ist da erst recht auffällig - merkt sie gar nicht, wie verdächtig einfach das eigentlich ist? Entweder ist sie sehr naiv oder kriegt es wirklich nicht mit ... Team Magma will also wieder an die blaue Kugel kommen, so weit ist es ja vollkommen logisch und eigentlich vorhersehbar. Nur frage ich mich, weshalb sie das machen, wenn es schon einmal nicht geklappt hat - und verdammt noch mal, wenn sie die Kugel schon einmal gestohlen haben, dann wird es jetzt dank neuer Sicherheitsmaßnahmen sicher nicht leichter sein. Aber ja, jedem das Seine, mag man meinen.
    Wirklich, mir gefällt es, wie du die Szenen aus Marcs Sicht offiziell anonym lässt, aber deutlich andeutest, wer gerade spricht. Das gibt den Gesprächen einen sehr geheimnisvollen Touch, den man nicht besonders oft findet - passt wirklich super zu den jeweiligen Szenen, muss ich sagen.
    Noch ein Problem? Ich tippe einmal stark auf Vanessa, um ehrlich zu sein - oder sollte Team Aqua auch wieder auferstanden sein? Möglich ist aber auch etwas vollkommen anderes, diese Möglichkeiten erscheinen aber am wahrscheinlichsten. Möglicherweise war ja der unfreundliche Polizist ein Spitzel? Das würde das erklären. Wobei ich aber ehrlich gesagt eher auf die Theorie von Team Aqua hoffe, eines der beiden Teams ohne das jeweils andere ist irgendwie ... verdammt langweilig. Aber ja, ich denke, etwas anderes als warten hilft da wohl nichts.
    Ein Sonnenuntergang, und nicht einmal ein schlechter! Ich meine, besser geht's immer (gut, 600 Wörter sind dann aber auch wieder mal zu viel, wenn ich so an meine eigenen ... Schreibexzesse denke, also so viel ist dann auch nicht das Wahre xD), aber ein guter Anfang ist das allemal! Insbesondere nach einem Kapitel, das sich fast vollständig in Räumen abgespielt hat, ist ein wenig Natur zum Ausgleich nicht gerade schlecht. Ein wenig Philosophieren dazu und schon hat man einen hübschen Ausklang, der dem Kapitel gut tut, insbesondere nach den Cliffhangern der letzten Kapitel. Immer Spannung kommt halt nicht besonders gut, zwischendurch muss man den Lesern wie auch Charas ein wenig Erholung gönnen.


    Nun denn.
    ~ Maj

  • Hallo sunny,
    Ich hatte versprochen, dir einen Kommi zu machen, nun will ich dieses Versprechen einlösen. Zuerst mal: Wow, du hast NOCH einen neuen Leser, bzw. neue Leserin bekommen! Und die heißt Ran. Ich will dich loben. Am besten über den grünen Klee. Denn deine Umschreibungen,
    deine Wortwahl - einfach klasse. Die Dialoge sind pfiffig, es macht Spaß, zu lesen. Nachdem ich mich durch die endlosen Weiten deiner Kapitel oder auch Teile gelesen habe, kann ich endlich eine gut gemeinte Meinung abgeben. Anders geht es ja nicht. Fehler habe ich kaum gefunden, ebensowenig wie Wortwiederholungen, ich brauch also gar nicht so streng sein. Denn was ich gelesen habe, gefällt mir. Und man muss gar nicht meckern, denn es hat mich von Anfang an gefesselt, nach STUNDEN habe ich mich hier durchgekämpft und schreibe mit letzter Kraft diesen Kommi. *übertreibt es* Der Titel hat mich angelockt und fasziniert, das Bild passt auch ganz gut dazu, der Klapptext wirft Fragen auf und ich konnte mir schon denken, dass sich Vanessa auf die Suche nach ihrer Frundin macht. Ich will dich auch dafür loben, dass du die Sache so gut gemacht hast. Denn ich kann mir alle Dialoge und Umgebungen
    bildlich vorstellen - so lebendig will ich auch schreiben können! Verbssern muss man, so wie du mir das eben gesagt hast, GAR NICHTS. Außer den kleinen Fehlerchen, aber ich bin nicht so, dass ich mich tierisch freue, wenn ich einen Fehler entdeckt habe. Hast du eigentlich einen Betaleser?
    Ich gehe mal davon aus, dass du weißt, welche Rolle ein Betaleser übernimmt. Sonst kannst du auch nachfragen. Denn so ordentlich, wie das hier aussieht, scheinst du einen zu haben - oder irre ich mich? Wie dem auch sei, du schreibst in deinen Kapiteln echt viel, aber manchmal kann das auch zuviel des
    guten sein. Der Flashback war mir einen Tick zu lang. Kann aber auch sein, dass ich nur was zu meckern haben will. Ich finde es interessant, dass Vanessa es also geschafft hat, in Baumhausen City anzukommen. Aber das hat ja schon mein Vorposter erwähnt, dem kann ich nur zustimmen. Ähm, deine
    kleinen Fehler hast du bereits verbessert, wie ich sehen kann. Ich frage mich, wie es wohl mit Marie weitergeht. Ich kann ihre Angst schon spüren, mich in sie reinversetzen. Das ist irgendwie gruselig, denn in ihrer Situation will ich nicht stecken. Was mich hier stört ist, wie genau sie nach Baumhausen gekommen
    ist. Das... wirft Fragen auf, ist nicht leicht zu verstehen. Aber ich hoffe, im nächsten Kapitel werden solche Fragen beantwortet. Deswegen möchte ich mich auf die Benachrichtigungsliste setzen lassen. Per GB, okay? Wenn das nächste Kapitel on ist, kann ich sicherlich mehr zu Verbesserungen und Fehlerchen sagen.


    Bis zum Nächsten Mal, Gruß Ran~

  • Planung ist und bleibt nicht mein Ding, das habe ich in den Monaten, in denen ich hier nichts gepostet habe, deutlich gemerkt. Unter anderem haben mich leider einige, verschiedene Probleme vom schreiben abgehalten, teils war es schlicht und einfach die Faulheit.
    Nun gut, was solls. Dafür ist dieses mein - glaube ich - längstes Kapitel mit etwa 8 1/3 Seiten^^
    Ein Wort noch zum neuen Kapitel: Der Titel ist lateinisch und bedeutet übersetzt "So lange ich atme, hoffe ich." Das wird aber auch innerhalb des Kapitels erklärt.



    Kapitel 7: Dum spiro spero


    Immer noch klebte der Junge wie eine Klette an ihr, folgte ihr wie ein Schatten, allerdings sehr viel gesprächiger als die echten.
    „Aber du bist doch Pokémontrainer, also musst du auch kämpfen, wenn jemand dich herausfordert.“ Trotzig verschränkte der Zehnjährige die Arme vor der Brust und sah das Mädchen mit entschlossener, unnachgiebiger Mine an. Vanessa stöhnte auf. Sie war ohnehin schon in Eile, und dann kam auch noch irgend so ein frecher Junge an, der augenscheinlich gerade erst mit seiner Reise begonnen hatte. Innerlich fluchte sie und beschleunigte ihre Schritte noch einmal. Obwohl sie nun rannte, folgte der Braunhaarige ihr auf Schritt und Tritt, weiterhin auf sie einredend. Irgendwann blieb sie stehen, ihre ohnehin schon schwer strapazierten Nerven hatten ihre Grenze erreicht, eigentlich schon überschritten. Sie hatte den jungen Trainer in Malvenfroh City getroffen, der Stadt der Freude. Diesem Namen konnte Vanessa nicht viel abgewinnen. Dank der Pension, welche schon seit Generationen dort geführt wurde, tummelten sich stets viele Trainer in der Gegend, so auch der, welcher ihr nun beharrlich folgte wie ein Magnayen seiner Beute. Möglichst unauffällig hatte das Mädchen versucht, durch die Stadt hindurch zu kommen, was ihr allerdings dank der spärlichen Häuser und breiten Wegen nicht gelungen war.
    „Ich will aber nicht kämpfen. Also verschwinde!“, brüllte sie den Kleinen genervt an, dessen Augen sich erschrocken weiteten ob dieses unerwarteten Wutausbruches, jedoch schon kurz darauf hatte er sich wieder gefangen.
    „Kämpf mit mir“, beharrte er weiterhin, in seinen moosgrünen Seelenfenstern spiegelte sich Trotz und Kampfeslust wieder. Die Blonde verdrehte erschlagen die Augen. Dieser Trainer wollte es einfach nicht verstehen. Sie hatte keine Zeit für einen Kampf, wie nur sollte sie ihn loswerden? Offenbar hatte sie keine andere Wahl als die Herausforderung anzunehmen. Angespannt biss sich die Schülerin auf die Unterlippe. Aber wenn sie das tat, verlor sie zu viel von ihrer ohnehin schon knapp bemessenen Zeit und wohlmöglich wäre es dann zu spät, um Marie zu retten. Doch diese Kleine brachte es fertig, den ganzen Weg neben ihr her zu laufen und wenn er ihr bis zu Team Magma folgte und sie entdeckt wurden… Das wollte sich Vanessa liebe nicht ausmalen. Ergeben zog sie einen Pokéball hervor.
    „Einen Kampf. Und wenn ich gewinne, lässt du mich in Ruhe!“, verlangte sie von ihrem Gegner, der begeistert auf und ab hüpfte.
    „Auf was hab ich mich da eingelassen?“, stöhnte Vanessa innerlich verzweifelt. Aus einem Lichtblitz auf der anderen Seite erschien ein kleines, eichelförmiges Pokémon. Der Hut war gräulich und kleinen Füße beigefarben, ebenso zwei große, ausgefüllte Ringe im Augenbereich, die noch zwei kleinere, schwarze Ringe beinhalteten. Fröhlich und energiegeladen hüpfte es auf und ab.
    „Samurzel“, kündigte es mit recht hoher, kindlicher Stimme seinen Namen an.
    Mit einem weiteren Seufzer ließ Vanessa ihren Kämpfer auf das Feld.
    Schrill wieherte die cremefarbene Stute und schwenkte den Kopf, während ihre Hufe auf dem festen Boden aufschlugen, um ihre Kampfbereitschaft zu verdeutlichen. Ihre schwarzen Augen lagen mit einem leicht spöttischen Ausdruck auf ihrem winzigen Gegner, der sich jedoch nicht von dem Größenunterschied einschüchtern ließ, sondern weiter fröhlich im Kreis tanzte.
    „Nur weil dein Pokémon größer ist als meines, hast du noch lange nicht gewonnen“, rief der Junge ihr zu und grinste siegessicher.
    „Dann wäre da noch der Typenvorteil“, kommentierte die Blonde genervt. Ihr war bewusst, dass sie trotz dieser beiden Vorteile nicht unbedingt gewinnen würde, doch die quirlige und hyperaktive Art ihres Gegners ging ihr ordentlich auf die ohnehin schon strapazierten Nerven.
    „Flammenwurf“, gab sie ihrem Gallopa die erste Anweisung. Die Stute öffnete prompt das Maul und ließ einen brennenden, orangeroten Strahl entfesselt auf die kleine Nuss los, die jedoch flink darüber hinweghüpfte.
    „Takle“, brüllte der Junge und sein kleines Pokémon kam übereifrig herangeschossen, um meine Stute mit dem gesamten Körper zu rammen, doch auch dieser Angriff ging daneben, da die feurige Stute einfach einen schnellen Sprung zur Seite machte.
    „Kann das nicht normal gehen?“, stöhnte das Mädchen innerlich, da Samurzel immer noch ununterbrochen hüpfte. Mit den Gedanken weilte sie weit ab des jetzigen Geschehens, bei ihrer Freundin Marie. Ihre Zähne schrammten ununterbrochen über ihre Unterlippe, ihr ganzer Körper war angespannt und sie musste dagegen ankämpfen, einfach loszurennen.
    Ein hohes Wiehern ließ sie aufblicken. Gallopa war getroffen worden, da dessen Trainerin den Befehl ihres Gegners überhört hatte. Vanessa fluchte und versuchte, sich auf den Kampf zu konzentrieren, doch es half nichts. Immer wieder machten ihre Gedanken kehrt, schweiften ab und sie versank in besorgten Grübeleien. Sie verlor hier nur Zeit und ihr Pokémon Kraft, welche es eventuell für wichtigere Kämpfe gebrauchen könnte. Aber wenn sie einfach aufgab, würde der Junge wieder wie eine Klette an ihr kleben. Was sollte sie also tun? Gegen ihn kämpfen und wichtige Zeit verlieren oder aber aufgeben und die Gesellschaft des jungen Trainers ertragen müssen, womit sie ihn wohlmöglich in Gefahr brachte? Das konnte sie nicht verantworten, doch andererseits hatte sie nicht genug Zeit für einen Kampf, wenn sie weitertrödelte, war es zu spät, vielleicht sogar für immer.
    Ein weiterer Laut von ihrem Pokémon riss das Mädchen aus ihren wilden Gedankengängen, die einen unlösbaren Knoten gebildet und alle anderen Überlegungen blockierten. Plötzlich durchfuhr sie eine Idee so blitzschnell und kräftig, dass die Schülerin zusammenzuckte. Warum nur war sie nicht vorher darauf gekommen? Die Blonde schüttelte den Kopf über sich selbst, dann rief sie ihre Stute zu sich, die augenblicklich umdrehte und mit trommelnden Hufen den Abstand zu ihrer Trainerin immer mehr verkleinerte, bis sie direkt voreinander standen. Während der Junge noch verdutzt den seltsamen Vorgang beobachtete, stützte sich Vanessa mit den Händen auf dem Rücken ihres Pferds ab und schwang sich elegant hinauf. Von ihrer Mutter hatte sie regelmäßig Reitstunden bekommen, die selbst eine hervorragende Reiterin war und auch wenn Vanessa es selten tat, liebte sie doch das Gefühl der kräftigen Muskeln ihres Gallopa unter dem Fell und das Zusammenspiel der Gelenke. Den Wind, der ihr ins Gesicht blies und sie dazu brachte, die Augen zuzukneifen, sowie die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd. Dabei hatte sie noch nie einen Sattel benutz, da dieser äußerst unpraktisch war, wenn man auf Reisen ging, weil er nicht in den Rucksack passte. Auch hatte sie gelernt, ohne Zügel zu reiten, was sie jedoch nur im Notfall tat, wie jetzt. Halfter und Zügel würde ihre Stute bekommen, sobald sie weit genug von dem Jungen entfernt waren.
    „Ich weiß, dass du gerne weiterkämpfen würdest aber wir haben nicht die Zeit dazu“, erklärte sie dem Gallopa, das die Ohren nach hinten verdrehte, um die Stimme seiner Trainerin besser vernehmen zu können. „Also los.“ Mit den Fersen stieß sie der Stute vorsichtig in die Seiten, die sich daraufhin in Bewegung setzte und langsam schneller wurde.
    „Hey!“, brüllte ihr Gegner, nachdem er sich aus seiner perplexen Starre hatte befreien können und begann zu rennen, „Du kannst doch nicht einfach abhauen. Das ist feige!“
    Doch sie beachtete seine Worte nicht, welche im Wind ohnehin nur noch schwer zu vernehmen waren. Mochte er doch denken, was er wollte, denn sie hatte einen guten Grund, den Kampf abzubrechen. Inzwischen war ihre feurige Stute in den Galopp übergegangen und Vanessa hatte sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten, ihrem Rhythmus angepasst. Es war bestimmt schon ein ganzes Jahr her, seit sie so schnell geritten war und daher waren die ersten Schritte noch ein wenig ungewohnt für das Mädchen, doch schon bald lehnte sie sich ein wenig nach vorne und bedeutete ihrem Gallopa, noch schneller zu werden. Die Antwort bestand aus einem freudigen Wiehern, auch die Stute rannte für ihr Leben gern. Vanessa genoss das Gefühl der Freiheit, welches sie in solchen Momenten verspürte und ein warmes Glücksgefühl keimte in ihrem Körper auf, das sogar ihre Sorgen für einen Moment in den Hintergrund drängte. Sie konnte sich gerade noch davon abhalten, einen freudigen Schrei auszustoßen und besann sich lieber auf den Weg vor ihr. Direkt vor ihr lag der Eingang einer großen Wüste. Der Wind, der um die hohen Felsen, welche vereinzelt verteilt waren, herumgewirbelt und von den Felswänden, die das staubtrockene Gebiet einkreisten, zurückgeworfen wurde, floh mit rasender Geschwindigkeit aus den zwei schmalen Ausgängen, wodurch Vanessa die Sandkörner wie spitze Geschosse auf der ungeschützten Haut spüren konnte. Sie kniff die Augen zusammen, da auch einige salzige Schweißtropfen in ihre Augen gelangt waren. Mit den Fingern rieb sie sich die beinahe geschlossenen Lieder und versuchte, etwas mehr erkennen zu können als nur die hellen Dünen, welche sich vor ihr erstreckten. Auch die Stute wieherte unwillig, machte einen Satz zurück und Vanessa musste sich hastig an deren Hals festklammern, um nicht zu stürzen. Die Sicht wurde von den unzähligen, feinen Körnern verdeckt, mit denen die flimmernde Luft zu spielen schien. Obwohl sie das Gebiet nicht wirklich betreten hatte, liefen dem Mädchen bereits salzige Perlen den Rücken und die Stirn hinab. Aus dem Seitenfach ihres Rucksacks zog sie die Karte der Region hervor, ohne diesen abzusetzen, weswegen sie ihren Arm etwas verrenken musste, was sie als etwas unangenehm empfand. Doch bevor sie sich dazu entschließen konnte, die Tasche doch noch herunter zu ziehen, um leichter an das Papierstück heranzukommen, bekam sie eine Ecke der Karte bereits zu fassen und zog sie mit einer raschen Bewegung hervor. Etwas schwierig war es für sie schon, da der heftige, heiße Wind immer wieder an dem Plan zog. Also richtete Vanessa ihn direkt vor sich auf, sodass ihr Gesicht von den umher fliegenden Sandkörnern geschützt wurde und auch der Schatten der Karte auf sie fiel, sodass sie den Plan besser lesen konnte. Erleichtert stelle das Mädchen fest, dass sie die Wüste nicht zu durchqueren brauchte. Schon über die Route 118 hinüberzukommen war schwer genug gewesen, denn das kleine Gebiet bestand nur aus einem Meeresabschnitt. Glücklicherweise hatte ihr ein freundlicher Fischer dort von dem kleinen Sandstrand zur gegenüberliegenden Seite geholfen. Zwar hatten seine finster grauen Augen und seine wettergegerbte Haut etwas abschreckend gewirkt, nicht zu vergessen seine beachtliche Größe, doch dem zum Trotz hatte der Mann einen netten Charakter gehabt. Das Stampfen schwerer Schritte unterbrach plötzlich die Gedankengänge der Schülerin. Aufhorchend drehte sie sich um und erblickte ein kleines Schwalbini, welches aufgeregt mit den Flügeln schlagend so dicht an ihrem rechten Ohr vorbei flog, dass die Spitze des Flügels ihre Haut streifte. Einen Augenblick später war die Schwalbe bereits im Dickicht einige Meter von ihr entfernt verschwunden, als wäre sie nie da gewesen. Während Vanessa noch verdutzt blinzelte, wurde das von ihr für kurze Zeit verdrängte Geräusch der schweren Schritte immer lauter. Kurz darauf erschien ein großes, stahlgraues Pokémon. Seine kleinen, eisblauen Augen mit der schwarzen, schlitzförmigen Iris waren auf die kargen, Büsche gerichtet, in denen kurz zuvor der kleine Vogel verschwunden war. Zu schnell war es bereits vorbei, als dass Vanessa es genau hätte mustern können. Auch blieb ihr kaum Zeit, sich über dies – gewiss nicht wüstentaugliche – Pokémon Gedanken zu machen, als bereits die dritte Überraschung, nicht minder schnell, an ihr vorbeirauschte. Es war ein Junge mit kastanienbraunem Haar und gleichfarbigen Augen. Obwohl das Mädchen selbst schon nicht die größte war, so war dieser Junge noch kleiner. Den genauen Unterschied jedoch konnte sie nicht feststellen, da auch er in einem hohen Tempo an ihr vorbeizischte, sodass ihr ein kühler Wind angenehm um den Körper strich.
    „Was ist denn hier los?“, fragte sich die Schülerin verwundert, als auch seine schwarze Kleidung in demselben Gebüsch verschwand. Einen Moment lang blickte sie wie erstarrt auf die Stelle, dann jedoch schüttelte sie de Kopf und wandte sich von den Sträuchern ab. Sie selber musste nach links, wo der sandige Weg eine Biegung einschlug, sodass man dessen weiteren Verlauf dank der hohen, kargen Felsen nicht erkennen konnte. Doch der Karte nach führte der Weg zum Schlotberg, ihrem Reiseziel, dessen Spitze man mit einer Seilbahn erreichen konnte. Was sie dort wohl erwarten würde? Was, wenn sie zu spät kam? Oder, wenn ihre Freundin doch ganz woanders war? Nervosität packte das Herz des Mädchens, ließen es unbewusst an seinen Nägeln kauen. Vanessas Blick galt währenddessen unablässig der Wegbiegung. Noch einmal löste sie sich zwanghaft aus ihrer erneuten Starre und schwang sich vom Rücken ihres Reittiers. Denn bisher war sie ohne Zügel geritten, hatte die Stute einzig durch Körpersprache gelenkt, was zwar möglich und das eigentliche Ziel beim reiten, jedoch auch nicht gerade einfach war. Vanessa dachte an die Worte ihrer Mutter bei ihrer ersten Reitstunde, als sie ihren Rucksack auf die staubige Erde stelle und konzentriert darin zu wühlen begann. Geduldig hatte sie Vanessa erklärt, dass nicht die Zügel, sondern die Sprache des eigenen Körpers das zentrale Vermittlungsinstrument zwischen Mensch und Pferd war, dass Zaumzeug und Sattel nicht mehr als Hilfen sein sollten. Allerdings war es auch immer sicherer und leichter, sich dieser Hilfen zu bedienen. Einen Herzschlag später hielt sie den Gegenstand ihrer Begierde in Händen: schlichtes, schwarzes Zaumzeug, welches deutliche Gebrauchsspuren aufwies. Dies war nicht weiter verwunderlich, denn einst hatte es auch ihre Mutter verwendet, jedoch dieses an ihre Tochter abgetreten, als diese ihre erste Reise hatte antreten wollen. Das an den Rändern bereits etwas abgegriffene Leder schmiegte sich in ihre Handfläche und versetzte ihrem Herzen einen wehmütigen Stich, denn Bilder ihrer Mutter füllten ihren Kopf aus. Ein leiser Seufzer zeugte von Reue und Trauer.
    „Ach Mama“, murmelte sie leise und strich gedankenverloren mit dem Zeigefinger über die eingestickte, rote Rose auf dem Stirnriemen – die einzige, von ihrer Mutter handgefertigte Verschönerung. Bereitwillig senkte das Gallopa den Kopf, sodass Vanessa ihm das Zaumzeug leicht anlegen konnte. Dann blickte sie sich suchend nach einer Aufstiegshilfe um, da die Hitze der nahen Wüste ihre Glider müde spürbar ermüdete und ihr so die Kraft für einen schwungvollen Aufsitz fehlte. Ein langer, schmal verlaufender und recht tief liegender Ast fiel ihr ins Auge. Er machte nicht gerade den kräftigsten Eindruck, doch für ihr Gewicht würde er ausreichen. Einen Fuß setzte sie auf den Anfang des Zweiges und stieß sich mit dem anderen vom Boden ab, sodass sie sich auf den Rücken ihrer Stute ziehen konnte. Diese ließ ein ungeduldiges Schnauben ertönen, denn aufgrund ihres Elementes machte ihr die Hitze natürlich nichts aus. Ein wenig wehmütig ließ das Mädchen das noch kühle Leder durch seine Finger gleiten, ehe es diese schloss und ihren Blick auf die Wegbiegung richtete.
    „Dum spiro spero“, versuchte sie sich selbst Mut zu machen. Solange ich atme, hoffe ich.


    Personenwechsel


    Wieder einmal streifte ich unauffällig durch die Zimmer, jedoch diesmal nicht auf der Suche nach Informationen. Wenn ich nebenbei noch welche finden würde, wäre ich gewiss nicht abgeneigt, aber der Hauptgrund meiner Erkundung waren sie nicht. Inzwischen wusste ich, dass die meisten Räume als Schlafzimmer für die Mitglieder genutzt wurden, entweder waren es Einzel- oder Doppelzimmer. Und alle sahen gleich aus – ein oder zwei Betten und dementsprechend auch ein oder zwei Schränke. Schlichtes Bettzeug, graue Wände und helles Holz, alles wie bei meinem Zimmer. Nach einem kurzen Blick durch das Schlüsselloch inspizierte ich hastig die Räume, es sei denn, der Bewohner war gerade anwesend. Und da wir uns in der Luft befanden, war dies meistens der Fall. Doch einige waren auch leer und in diesen schaute ich mich um. Hier kam das Privatleben mancher gut zur Geltung. Einige hatten eine ziemliche Unordnung in ihren Räumen, bei anderen brannte das Licht und wieder bei anderen sah es so aus, als würde niemand dort wohnen. In den Schränken lagen Hosen und Oberteile, jedoch war dies offenbar ihre eigene Kleidung. Oft sah diese noch unbenutzt aus und war ordentlich zusammengelegt, doch einige hatten sie scheinbar einfach hineingeworfen, ohne sich über Ordnung oder ähnliches Gedanken zu machen. Ein leichtes Grinsen stahl sich auf mein Gesicht, als ihr die Parallelen zu meinem eigenen Zimmer auffielen. Auch ich hielt es nicht so genau damit, was für einen Eindruck mein Zimmer machte. Und meine Mutter hatte es steht’s viel abverlangt, mich dazu zu überreden, das Chaos zu bändigen. Letztenende gewann sie leider immer. Mit einem traurigen Seufzer zwang ich mich zurück in die derzeitige Situation. Sobald meine Gedanken abdrifteten und bei meiner Familie landeten, verkrampfte sich mein Herz und ein Tränenschleier ließ mein Sichtfeld verschwimmen. Hastig eilte ich aus dem Zimmer, als vom Flur aus sich nähernde Schritte zu vernehmen waren. Mit gesenktem Kopf ging ich an dem Rüpel vorbei, welcher mir entgegen kam und fürchtete, er könnte mein wild pochendes Herz hören. Doch ich wagte nicht, mich mit einem Blick in sein Gesicht zu vergewissern oder herauszufinden, wer da gerade an mir vorbeilief. Doch ich meinte seinen bohrenden Blick im Nacken zu spüren, zumindest waren seine Schritte verstummt oder wurden von meinen übertönt, da ich mich immer weiter von ihm entfernte. Erst, als ich meine Zimmertür hinter mir zuging, atmete ich erleichtert auf und beruhigte mich langsam wieder, konnte meine Sorgen um eine mögliche Entdeckung meiner verbotenen Aktivitäten aus meinen Gedanken vertreiben. Vielmehr ärgerte ich mich, dass meine Suche nicht von Erfolg gekrönt worden war. Stumm verwünschte ich die Tatsache, dass keiner der Rüpel einen Zweitsatz seiner Uniform zu besitzen schien.


    Personenwechsel


    Der recht breite Sandweg führte Vanessa in schnellem Tempo zwischen hohen Felsen hindurch, auf deren Rändern, welche relativ gradlinig waren, vereinzelt einige Bäume wuchsen. Die Schatten der Felsen fielen nach Nordost, da die Sonne bereits den größten Teil ihres täglichen Rundlaufes bewältigt hatte. Dennoch hatte sie hier, in der wüstennahen Gegend, eine enorme Intensität. Gnadenlos und heiß brannte sie vom Himmel und bildete einen starken Kontrast zu dem Wolkenbruch, welchen sie zuvor noch in Baumhausen City hatte miterleben müssen. Die Hitze der nahen Wüste, von der sie sich jedoch immer weiter entfernte ließ zwar Schweißtropfen ihr Gesicht und ihren gesamten Körper hinabperlten, die auch ihre Kleidung nicht verschonten. Doch Vanessa kümmerte sich nicht darum, ihre Gedanken verweilten bei ihrer Mutter, die alleine war und wohl noch eine Weile bleiben würde.
    „Wäre doch wenigstens Vater bei dir“, murmelte das Mädchen traurig und seufzte.
    Ausgelöst durch diesen leisen Satz strömten unbeantwortete, ihr gut bekannte Fragen in ihr Bewusstsein und ersetzten die Gedanken an ihre allein gelassene Mutter. Wer wohl ihr Vater war? Ob er noch lebte? Und wenn ja, weshalb hatte er sich nie gemeldet, war nie zu seiner Familie zurückgekehrt? Nebenbei erhöhte ihre Stute den Schritt, sodass sie in einen zügigen Galopp fiel, wie es ihr ihre Reiterin befohlen hatte. Auch wenn ihr bewusst war, mit welcher Leichtsinnigkeit sie gerade handelte, konnte Vanessa nicht verhindern, dass ihre Konzentration sich weder auf den Weg vor ihr, noch auf den Ritt richtete. Dabei kannte sie nur zu gut die Gefahren, welch solch ein törichtes Verhalten mit sich brachte. Denn jederzeit konnte sich das Pferd wegen irgendetwas erschrecken und nicht mehr zu kontrollieren sein, zumal sie nicht einmal einen Helm trug, welcher ihren Kopf im Falle eines Sturzes würde schützen können. Jedoch verängstigte sie diese Gewissheit nicht, viel zu sehr war sie mit anderem beschäftigt.
    Schon oft hatte sich Vanessa über ihren Vater Gedanken gemacht, zumeist in den Stunden, in denen sie die Kämpfe zwischen Tag und Nacht beobachtete.
    Der Weg endete an einer Steilwand, die ein Mensch nicht auf normalem Wege erklimmen konnte. Doch das brauchte Vanessa auch nicht, denn rechst von ihr erhob sich der Schlotberg mächtig in den Himmel, wirkte beinahe wie eine Festung. Nicht länger verwunderte es das Mädchen, warum die Bewohner Hoenns damals diesen Berg als Versteck für die beiden Kugeln erwählt hatten. Einige, in den Stein eingehauene und recht unebene Stufen führten auf einen kleinen, beinahe kreisrunden und doch auf natürliche Weise entstandenen Felsvorsprung. Links am Rande lag eine Öffnung, die einmal durch den berg hindurchführte, durch einen Tunnel, den die Leute den feurigen Pfad nannten. Dies aufgrund der Hitze, die wohl wegen der vielen Schneckmag und Magcargo entstand. Schneckenförmige Feuerpokémon, die diesen Pfad bevorzugt als Heim verwendeten. Viele Wanderer mieden diesen Weg, insbesonders in den heißen Sommermonaten, da sich dann die Hitze so verstärkte, dass bereits einige wagemutige Menschen daran gestorben waren.
    Rechts stand ein schlichtes Gebäude, dessen flaches, ziegelrotes Dach auf der einen Seite bis zum Boden reichte und das keine richtige Tür besaß. Nur eine große Öffnung, durch die man einen kleinen Raum im Inneren erkennen konnte. Dieses Gebäude wurde von einem schlichten, weißen Holzzaun umfasst, der farblich zu den Wänden der Hütte passte. Dies musste die Seilbahnstation sein. Aufgeregt schritt Vanessa darauf zu, immer näher ihrem Ziel entgegen. Nur noch eine kurze Fahrt den Berg hinauf trennte sie möglicherweise von ihrer Freundin. Neben Freude stieg auch Angst in dem Mädchen auf, klammerte sich ihr Herz und ließ es so schnell schlagen wie die Pfoten eines Magnayen, das seiner Beute nachjagte. Dennoch setzte sie einen Fuß vor den anderen, näherte sich dem Gebäude. Schließlich durchquerte sie den, im Verhältnis zur Größe des Hauses breiten Eingang. Drinnen war es trotz der fehlenden Tür kühler als draußen. Für die angenehme Temperatur fand sich schnell ein Grund, denn Vanessa vernahm das leise Summen einer tätigen Klimaanlage, konnte das Gerät selbst jedoch nicht ausmachen. Direkt vor ihr hing eine kleine, graue Gondel mit großen Fenstern an einem dicken, fest gespannten Seil. Bis auf einen kleinen Teil direkt vor der geöffneten Tür der Seilbahn war der Boden von der Vertiefung, in der der Sessellift hing, mit einem kleinen Zaun abgegrenzt. Dieser war jedoch, im Gegensatz zu dem draußen, aus Metall und besaß ein Gittermuster. Auf einem grünen Klappstuhl aus Plastik saß eine alte Frau. Ihre grauen Haare waren zu einem strengen Zopf gebunden und ihre Kleidung bestand aus einem schwarzen Faltenrock sowie einem grauen Wollpullover.
    „Die will ich nicht als Großmutter“, war der erste Gedanke, der Vanessa kam, als sie die Dame näher betrachtete. Das eine Auge der Frau war ganz milchig trüb, das fixierte die Schülerin mit einem scharfen Blick, in dem Bitternis lag.
    „Was willst du?“, brummte die Frau unfreundlich mit leicht heiserer, jedoch für ihr Alter überraschend tiefer und kräftiger Stimme.
    Überrascht über die unverständlich ruppigen Worte der alten Dame, welche so gar nicht in das Vorstellungsbild des Mädchens von solch einer Frau passen wollten, hob Vanessa kurz eine Augenbraue, ließ sich ansonsten jedoch nichts anmerken.
    „Ich möchte auf den Schlotberg“, entgegnete sie ruhig und blickte entschlossen in die grimmigen Augen der Dame.
    „Ach Kindchen, was gibt es da schon zu sehen?“, fragte sie prompt und richtete sich langsam auf, wobei sie sich mit den Händen auf den Stuhllehnen abstützte. Ein schwerfälliges Ächzen entglitt den faltigen Lippen und sie schwankte einen Moment, sodass die Schülerin einen Herzschlag lang befürchtete, die alte Dame würde stürzen. Doch dann stand diese in einer eingefallenen Haltung auf ihren kleinen Füßen, die in schwarzen, Pantoffelähnlichen Schuhen steckten. „Nichts außer Staub und Asche. Mein halbes Leben habe ich damit verbracht, dort oben auf einen Mann zu warten, der mich versetzt hat.“ Der Blick der alten Dame verfinsterte sich noch mehr und Vanessa wandte ein wenig verunsichert die Augen ab.
    „Ich möchte trotzdem hinauf“, entgegnete sie mit entschlossener Stimme. Statt einer Erwiderung nickte die Dame nur knapp und deutete auf die kleine Gondel.
    „Steig schon ein. Und wenn du oben meinen Mann siehst, sag ihm, er kann mir gestohlen bleiben.“
    „Das werde ich“, versprach die Schülerin, wobei sie ihre Mundwinkel dazu zwingen musste, nicht nach oben zu rutschen. Schwankend zwischen Belustigung, Mitleid und nervlicher Anspannung beschloss sie, sich nicht weiter mit der allein stehenden Frau abzugeben und kletterte in die Seilbahn, die ein wenig unter der plötzlichen Gewichtsbelastung schlingerte.


    Personenwechsel


    „Zieh das an. Beeil dich“, brummte der Rüpel und warf mir eine zusammengefaltete Uniform für weibliche Mitglieder zu. „Der Boss sagt, du sollst mit in den Tempel kommen.“ Viel zu perplex, um zu reagieren, streckte ich verspätet die Arme aus, sodass die Kleidung zu meinen Füßen auf dem Boden landete. Der groß gewachsene Mann mit tiefbraunen, kalten Augen drehte sich desinteressiert um und das einzige, was ich von seinen gemurmelten Worten verstehe konnte, war der spöttische Unterton. Achselzuckend wandte ich mich ab und hob die Uniform auf. Ungläubig starrte ich sie einige Sekunden lang an. Konnte das wirklich sein? Nun hatte ich die Zimmer verzweifelt durchsucht, auf der Suche nach Kleidung des Teams, doch dass sie diese nun einfach so bekommen hatte, wollte ich nicht begreifen. Nur nach und nach begann ich zu verstehen, was das für mich bedeutete. Ich brauchte mich nicht heimlich unter die Rüpel zu mischen, die den Tempel untersuchen sollten, sondern konnte einfach so mitgehen! Und sobald ich draußen war, würde sich mir sicherlich eine Gelegenheit zur Flucht bieten. Schon beinahe fröhlich zog ich hastig die Uniform über. Nicht zum ersten Mal wünschte ich mir einen Spiegel in diesem Zimmer, doch so musste ich mich wohl damit begnügen, an meinem eigenen Körper hinabzublicken, um mir ein Bild von meinem jetzigen Äußeren machen zu können. Überraschend angenehm schmiegte sich die Kleidung an meinen Leib, doch dem merkwürdig kurzen Rock konnte ich nichts abgewinnen. Noch nie hatte ich sonderlich Gefallen an solch knapper Bekleidung gefunden, doch daran würde ich mich wohl gewöhnen müssen. Ein kurzer Seufzer entfuhr mir, doch ich besann sich darauf, dass ich in diesem Aufzug immerhin aus dem Flugzeug herauskam. Und nur so hatte ich überhaupt eine Möglichkeit, dem Team entkommen zu können. Doch das hieß nicht, dass ich aufgeben würde. Schließlich hatte ich schon einmal ihren Plan vereiteln können, warum also sollte ich es nicht ein zweites Mal versuchen? Sobald ich frei war, würde ich zuallererst nach Hause zurückkehren, wo meine Pokémon noch auf mich warteten. Allerdings würde ich dann meiner Mutter aus dem Weg gehen müssen, da sie mich sicher nicht mehr gehen lassen würde. Ich fühlte mich unwohl bei dem Gedanken, sie im Unklaren zu lassen, ihr nicht zu sagen, dass ich in Sicherheit war, doch anders ging es nicht. Danach würde ich ihr alles erklären.
    „Versprochen“, murmelte ich leise, um meine Gedanken zu bekräftigen.
    Kaum hatte ich dies ausgesprochen, ging die Tür auf und der Rüpel, der mir auch vorhin die Kleidung gebracht hatte, stand mit einem ungeduldigen Ausdruck auf dem recht platten Gesicht in der Tür, winkte mich hinaus. Mein Herz trommelte wie die Pfoten eines Magnayen, das, seiner Beute hinterher jagte. Teils lag dies an der Aufregung und teils auch verspürte ich Freude darüber, bald wieder frei zu sein. Sehr bald.
    Dieses schöne Gefühl, welches mir vor einem Herzschlag sogar ein leichtes Lächeln auf das Gesicht gemalt hatte, erstarb, kaum hatte ich meine Zimmertür geschlossen. Über meine eigene Naivität wunderte ich mich, während mein Blick denen der beiden Wölfe standhielt, die mich mit ihren gelben Augen anfunkelten. Von einem Moment auf den anderen erstarb meine beinahe beschwingte Stimmung und schlug um, der Frust zeichnete sich deutlich in meinen Gesichtszügen ab, was auch dem Mitglied nicht entging. Wie hatte ich auch nur für einen Moment glauben können, dass Marc mich unbewacht mitgehen lassen würde?
    „Deinen Geleitschutz kennst du bereits“, informierte mich der braunäugige Mann, dessen Mund sich zu einem amüsierten Grinsen verzogen hatte. Offenbar waren es die Magnayen von Marc höchstpersönlich, die mich bewachten. Nicht das erste Mal ärgerte ich mich darüber, meine Pokémon nicht dabei zu haben, mit ihnen wäre ich schon längst weg aus dieser Flugmaschine. Doch die hatte ich zu Hause lassen müssen, sonst hätte Frau Werner diese eingesammelt. Am Anfang meiner Schulzeit hatte ich mich manchmal über das Verbot hinweggesetzt und sie heimlich dabei gehabt, jedoch besaß meine Physiklehrerin scheinbar einen sechsten Sinn dafür, Schüler aufzuspüren, die sich nicht an die Schulregelung hielten. Mich selbst hatte sie zwar bisher glücklicherweise nicht erwischt, jedoch einige meiner Mitschüler. Die meisten davon hatten zwar keine Pokémon, aber es gab ja noch genug andere Regeln, die man brechen konnte. Und so ließ ich sie lieber daheim.
    Meine Augen glitten über die Rüpel, welche vor mir standen. Es war etwa ein Dutzend der rotgekleideten Mitglieder, die zum Tempel aufbrachen. Resigniert folgte ich der barschen Aufforderung Tabithas, welcher soeben zu uns getreten war und reihte mich in der Mitte ein, umzingelt von den beiden Wölfen und Rüpeln. Ich spürte ihre Blicke in meinem Rücken, feindselig und schadenfroh. Doch inzwischen war ich das gewohnt. Mit Marcs rechter Hand an der Spitze verließen wir das Flugzeug über die Ladeklappe.
    Ein schneidend kalter, pfeifender Wind schlug mir ins Gesicht, zerrte an meiner Kapuze, bis sie sich beugte und nach hinten klappte, sodass der heftige Luftzug nun auch meine Haare tanzen ließ. Die Spitze des Schlotberges war karg und nur wenige, kleine Pflanzen wuchsen darauf. Der Himmel war mit aschgrauen Wolken bedeckt und ein leichter Nieselregen hatte eingesetzt, der mir unangenehm in den Nacken rann, was mir eine leichte Gänsehaut bescherte. Doch dank des Lichtes der Nachmittagssonne, welche durch einzelne Lücken in dem grauen Gebilde fielen, war es hell genug, um alles in der Umgebung zu erfassen. Ich konnte aber nicht viel erkennen, der Rücken eines besonders breiten Mitgliedes versperrte mir die Sicht auf den Krater des einst mächtigen Vulkans, der das Leben in diesem Gebiet lange Zeit unmöglich gemacht hatte. Im Berg war ein verzweigtes und labyrinthartiges Tunnelsystem in den Fels gehauen, einzig zu dem Zweck, die beiden Kugeln, mit denen man laut der Legende Kyogre und Groudon erwecken konnte, vor den Blicken der Menschen zu verbergen, die damit nichts gutes im Sinn hatten.
    „Hat aber leider nicht geklappt“, murrte ich leise und warf einen kurzen Blick zurück zu der roten Maschine des Teams. Ein bedauernder Seufzer entfuhr mir, jedoch riss der Wind ihn mir von den Lippen und trug ihn mit sich fort, sodass nur ich um seinen Bestand wusste.
    Hätte die Menschheit besser auf die Kugeln Acht gegeben, wäre das alles nie passiert. Dann würde ich jetzt nicht eingeengt zwischen zwei Magnayen und umgeben von Rüpeln auf die Bergseite zusteuern. Der Eingang zu dem Versteck lag nämlich einige Meter unter der Gipfelspitze, jedoch auch nicht am Fuße des Vulkans. Einige Meter musste man an der Felswand hinabklettern, um ihn erreichen zu können. Jedoch wurde dieser Weg auch oft von Wanderern benutz, sodass man relativ gut hinabsteigen konnte.
    Der Pfad war uneben und recht steil, er führte in scharfen Kurven hinab und besaß kein Geländer, an dem man sich hätte festhalten können. Alles war braun und felsig, nur der Weg selber war durch die langjährige Benutzung flach getreten, hell und aus fester Erde. Ich lehnte mich leicht nach hinten, um nicht vorne überzukippen und breitete meine Arme zu beiden Seiten aus, um mein Gleichgewicht besser halten zu können. Leise fluchend setzte ich einen Fuß vor den anderen, auch von einigen Rüpeln konnte ich gemurmelte Unmutsäußerungen vernehmen. Den einzigen, denen der steile Abstieg nichts auszumachen schien, waren die beiden Wölfe zu meinen Seiten, die problemlos neben mir hertrotteten. Von meiner etwas erhöhten Position aus konnte ich neben Tabitha, der ganz vorne ging, eine weitere Person erkennen, deren Kleidung auf ein weibliches Mitglied hinwies. Bisher hatte ich nur von ihr gehört, vermutete aber, dass es Jördis war, der zweite Vorstand des Teams. Schon einige Gerüchte hatte ich über sie aufgeschnappt. Laut denen war sie aus reichem Hause und niemand wusste, warum sie dem Team Magma beigetreten war. Obwohl sie noch relativ neu war, hatte sie sich schnell den Posten als Vorstand erkämpft, da sie eine talentierte Kämpferin war und auch jeden Auftrag perfekt ausführte. Sie schien sich mit Tabitha zu unterhalten, jedoch trug der Wind ihre Worte in die andere Richtung, sodass ich keines davon verstehen konnte. Kurz überlegte ich, ob ich mich nach vorne durchdrängeln sollte, jedoch war dies an der steilen Bergseite ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen, zumal die Rüpel sicherlich nicht zimperlich sein würden, mich zurückzuschieben. Und die Folgen eines Sturzes wollte ich mir lieber nicht ausmalen, konnte allerdings nicht verhindern, dass Bilder davon mein Gedächtnis ausfüllten und ich erschauerte, bleib einen Moment stehen. Doch schon schubste mich jemand von hinten und brummte ungeduldig einige Worte, die ich nicht verstehen konnte. Ich stolperte nach vorne und einen kurzen Moment lang raste meine Herz vor Schreck, mein Atem ging stocken und meine Augen waren weit aufgerissen, dann jedoch fing ich mich wieder. Einmal atmete ich tief die kalte Luft ein, welche vom Geruch des Regens durchtränkt war und mein Puls beruhigte sich wieder.
    An der Felswand wuchsen große Bäume in den Himmel, ihre nadelbespickten Äste waren weit oben und unerreichbar. Sie wirkten wie riesige Zahnstocher, die jemand in den Boden gesteckt hatte. Direkt unter uns erkannte ich ein recht flaches, kleines und relativ rundes Feld am Ende des schmalen Pfades, welches wir ein paar Augenblicke später auch erreicht hatten. Vor uns tat sich eine große Öffnung in den Berg auf, gut erkennbar führte ein Gang in den Vulkan hinein. Doch Tabitha ging daran vorbei, einige Schritte weiter, einen recht schmalen Weg entlang, der links vom Eingang hinabführte, ein Stückchen um den Berg herum. Dort war eine weitere, etwas kleinere Öffnung, die ein Stück über den Kopf des männlichen Vorstandes hinausragte. Während die Rüpel vor mir den Gang im Felsen betraten, schoss mir plötzlich eine Idee durch den Kopf. Möglicherweise gab es dort drinnen eine Möglichkeit, mich zu verstecken, sodass ich mich von den anderen absetzen und dann fliehen konnte. Dieser Einfall ließ die Hoffnung wie einen warmen Funken in mir aufglühen, der die kalte Niedergeschlagenheit, welche mich die ganze Zeit wie eine dunkle Wolke begleitet hatte, vertrieb. Ein wehmütigen Stich versetze mir der Gedanke an meine Freundin Vanessa, doch gleichzeitig musste ich auch leicht grinsen, denn ich meinte zu wissen, was sie nun in dieser Situation gesagt hätte: „Dum spiro spero.“ – Solange ich atme, hoffe ich.

  • Hallö'chen meine Liebe :>
    Ich habe ja gesagt, dass ich bei dir vorbeischaue und tada, da bin ich. Ich habe gerade nicht sonderlich viel zu tun und da dachte ich mir, dass ich mich mal deinem neusten Kapitel widme (was ja wirklich schön lang geworden ist! :3).
    Nun denn, auf geht's mit dem Kommentieren. Ich hoffe, du freust dich.


    Kapitel 7 - Dum spiro spero
    Ein Titel, der mir gar nichts sagt *lach*. Ich denke aber, dass dies einer von der Sorte ist, den man wirklich erst am Ende des Kapitels versteht. Manchmal sind solche Titel wirklich gut, sie müssen manchmal einfach sein. Allerdings sollte man sie auch nicht zu oft verwenden, denn irgendwann weiß der Leser dann auch nicht mehr, um was es eigentlich genau geht. Aber da das ja bei dir nicht der Fall ist, ist es umso schöner. Nun, irgendwie erinnern die Worte mich an einen Spruch. Dieses "Lirum Larum Löffelstiel" (oder so ähnlich) und daher bin ich auch der Meinung, das dies ebenfalls ein Spruch ist. Nun gut, das werde ich ja noch früh genug erfahren, nicht?
    Ich unterteil mal den Kommi in Vanessa und Marie, dann ist es auch leichter für dich, mir zu folgen. Nun, fange ich mal mit Vanessa an.
    Ach Gott'chen. Ja, nervige Kleinkinder sind in solch einer Situation wirklich nicht gerade praktisch. Mir gefällt es aber, dass Vanessa's Reaktion(en) auf den Jungen so realistisch rüber kommen. Wahrscheinlich würde auch jeder so reagieren; ich mein, wenn meine beste Freundin gerade vermisst wird und womöglich von einer Verbrecherorganisation entführt wurde, würde ich meine Zeit auch nicht damit totschlagen, irgendwelche Kinder zu einem Kampf herrauszufordern. Fraglich finde ich es nur, dass der Kleine so beharrlich ist, nun gut, es gibt wohl solche Menschen, die den Ernst einer Situation nicht verstehen oder getrost ignorieren. Nun ja, was soll man machen. Das Vanessa sich dann doch auf den Kampf einlässt finde ich schon fast lustig, denn so wie du ihre Gefühle und Gedanken beschreibst, wirkt es nachvollziebar und es erinnert mich sogar ein wenig an mich. Besonders lustig fande ich dann in diesem Bezug das Samurzel *grins* Ein vollkommener Gegensatz zu dem, was Vanessa fühlt. Während es freudig durch die Gegend hüpft, bekommt das arme Mädchen fast eine Kriese. Der Kampf der beiden Trainer war schon nett anzusehen aber vlt. hättest du die Attacken ein bisschen mehr beschreiben können. Das würde das Ganze noch spannender machen (keine Sorge, so wie der Kampf war, war es schon ganz gut beschrieben. Ich wäre da wohl kaum besser). Aber ein adjektiv mehr kann da schon einen großen Unterschied hervorbringen.
    Die Flucht vor diesem Kampf war sehr amüsant am Anfang. Lässt sie den Kerl stehen, haha, genial. Aber ganz ehrlich; es war wohl auch der einzige Ausweg in dieser Situation, was? Und ja, ich behielt Recht, wenn ich wenig später lese, dass sie den Kapitelnamen als Spruch ansieht, den sie sich immer zusagt, wenn sie einen Mutschub braucht. Das gefällt mir irgendwie sehr. Jeder hat wohl seinen eigenen kleinen Spruch, wenn man traurig oder demotiviert ist, was? (Meiner: 'Carry on until we see the sun') Aber egal, ich weiche vom Thema ab. Ich finde es interessant, dass nun auch Vanessa auf den Schlotberg hinauffährt. Ich frage mich, ob sie Marie begegnen wird. Wenn ja, würde das sicher eine ganz nette Angelegenheit werden, haha ... Also die Oma ist ja auch genial. Ziemlich unfreundlich und es erscheint mir suspekt, dass gerade Vanessa ihrem Mann sagen soll, dass er sich nicht mehr blicken lassen braucht. Hat das vlt. noch einen Hintergrund im späteren Verlauf? Nun, lasse ich mich mal überraschen.
    Alles in allem gefällt mir der Part mit Vanessa sehr, es macht sie sympatisch und du verleihst ihr dadurch auch Charakter. Das ist sehr wichtig, denn sonst erscheinen diese nicht lebendig, sondern einfach nur wie irgendwelche unwichtigen Akteure in deiner FF. Und gerade bei Hauptcharakteren ist das wichtig. Also; gut gemacht.
    So, komme ich nun mal zu Marie.
    Der erste kurze Part ist ganz gut, denn so schaffst du eine kleine Pause zwischen den beiden Sichten. Es lässt sich nun an der Stelle darüber streiten, ob man das gut oder schlecht findet. Die einen sagen, dass es gut ist, weil man so mehr über die einzelnen Chara's herraus findet und eine kurze Pause zwischen den beiden hat. Die anderen meinen, dass es mitten in einem Kapitel nicht ratsam ist, zwischen den Sichten zu wechseln, da dies die Handlung auseinander reißt. Nun, ich sehe das neutral. Für mich hat es Vorteile und eben auch Nachteile aber es stört mich keineswegs, dass du dies in deinen Kapiteln so handhabst. Vlt. müsstest du nur darauf achten, dass es nicht zu kurze Passagen sind, die einen so langen Text (Vanessa) teilen.
    Ironie des Schicksals, was? Erst sucht sie heimlich nach einer Uniform und dann wirft man es ihr buchstäblich vor die Füße. Ich frage mich, warum Marc möchte, dass Marie mit zum Schlotberg kommt. Hat das einen tieferen Sinn oder einfach nur, damit sie keinen Schaden anrichten kann im Flugzeug? Oder will er, dass sie informiert darüber ist, was er vorhat und sie dann in der Gewissheit lebt, nichts dagegen unternehmen zu können? Na ja, das werde ich ja noch sehen *zwinker*. Süß finde ich es, wie sie ihren Gedanken nachhängt und sich Fluchtpläne ausmalt, die dann promt für die Katz sind wegen ihren beiden "Begleitern". An der Stelle hättest du die beiden Magnayen vlt. auch ein bisschen beschreiben können? Also zB: "Das schwarze Fell stand in alle erdenklichen Himmelsrichtungen ab, machte jedoch einen weichen Eindruck." So haben die beiden 'Wölfe' auch ein bisschen mehr Charakter. Größtenteils stellst du Team Magma auch recht realistisch dar, mal so btw. Sie machen keinen freundlichen Eindruck, was auch ein wenig fehl am Platz wäre. Meiner Meinung nach passen sie recht gut hinein in deine Erzählung.
    Nun, mir gefallen die Beschreibungen vom Vulkan. Das hast du echt schön gestaltet, ebenso der Schock, als sie nach vorn geschubst wurde. Und ja!, Jördis! Endlich kommt sie vor. Ich habe schon lange auf ihren Auftritt gewartet, denn ich mag sie. Eigentlich mag ich Team Magma eh, lol. Sie machen auf mich einen 'besseren' Eindruck, als Team Aqua (obwohl ich Isabell/ Kordula auch mag). Übrigens habe ich mir im Bezug auf Team Magma auch noch mal deine Steckbriefe durchgelesen und kann dir sagen, dass diese sehr gut sind! Besonders interessant finde ich die jeweiligen Vorgeschichten. Tabitha scheint ja nicht gerade eine schöne Vergangenheit gehabt zu haben. Und ich bin schon gespannt, ob Jördis kleines Geheimnis bezüglich des anderen Vorstandes noch eine Rolle spielen wird *zwinker*
    Okey, bevor ich jetzt vollkommen vom Thema abdrifte, sage ich an dieser Stelle mal, dass es wirklich verspricht spannend zu werden. Allein die Tatsache, dass Marie und Vanessa nun beide auf dem Schlotberg sind. Ob sie aufeinander treffen? Wer weiß. Jedenfalls erhofft sich Marie ja eine Fluchtmöglichkeit im Vulkan... Übrigens schön, dass der Spruch am Ende noch mal aufgegriffen wurde. Das rundet das Kapitel schön ab und es scheint schon fast das Motto zu werden.


    Nun gut, ich verabschiede mich dann mal an der Stelle und wir sehen uns im nächten Kapitel! Bis dahin wünsche ich dir viel Spaß beim Schreiben *zwinker*
    Ich hoffe, der Kommi hat dir gefallen und konnte dir auch ein wenig helfen! x3
    ~ Rabenwächterin.

  • Also ich habe mir Kräme's Kommi nicht durchgelesen, weswegen sich wohl einiges wiederholen wird, aber ich hoffe du verzeihst mir das :3 Sry btw das ich solange gebraucht hab .-. Bin vorher einfach nicht zu gekommen, außerdem könnte es sein das ich nicht ganz so viel schreibe, aber ich hoffe auch dies verzeihst du mir oke? x3


    Also ich muss sagen mir hat das Kapitel sehr gut gefallen, gerade auch von der Länge her fand ich es wirklich gut. Die Beschreibungen zeigen schon wirklich gute Fortschritte und ich konnte mir immer bessere Bilder machen. Auch die Gefühle waren gut, allerdings da noch ien bisschen mehr ins Detail gehn, ja? :3 Auch bei der Umgebung kannst du ruhig noch genauer werden, aber es ist so schon echt ein guter Fortschritt den du gemacht hast. Ich finde gerade auf die Mimik bzw Gestik könntest du ruhig noch mehr eingehen, es sind schon gute Ansätze in diese Richtung zu sehen, aber noch etwas genauer und dann bin ich zufrieden. Zudem solltest du noch drauf achten in welcher Sicht du schreibst, ich hab ein paar Textstellen gesehn wo du noch sie/ihr geschrieben hast obwohl von Marie/Vanessa die Rede war und an der Stelle aus der Ich-Sicht wirklich nur mir/ich gepasst hätte :3 Joa sonst war der Inhalt ja ganz spannend. Am Anfang hatte ich Mitleid mit Vanessa, dieser Junge muss echt genervt haben, aber ihre Lösung war gut. Das mit dem Jungen bei der Wüste hat mich verwirrt, warum läuft er den Pokemon nach und warum in einen Busch? xD Naja, ich vermute mal ihn sehen wir noch wieder :3 Joa bei Marie dann der Part war ganz aufschlussreich und ich fand es gut das er zwischendrin kam. Dann wieder Vanessa's Sicht und sie kommt ihrem Ziel immer näher, es bleibt also spannend auch bei ihr. Die alte Frau war echt verbittert, es muss hart sein auf einem Berg versetzt zu werden aber nunja ich wär auch so schnell wie es geht in die Seilbahn gestiegen x3 Dann wieder Marie's Part der so schön auf den ersten aufgebaut hat, das fand ich echt gut und änders hätte es mir glaube ich auch nicht so gefallen. Das sie eine Uniforum bekam finde ich bisher unlogisch, ausser das es evtl. der Tarnung dienen sollte würde mir nichts einfallen. Die Bewachung istaber wieder logisch und in dem Moment wo sie die Magnayen wahrnimmt und ihre Hoffnungen zerbrechen kam das auch so dermaßen gut rüber. Dann am Ende nochmal in Marie's sowie Vanessa's Part zu die Überschrift zu lesen fand ich gut, daran sieht man das Beide verbunden sind :3 An der einen Stelle in Marie's Part hast du exakt dieselbe Beschreibung verwendet wie in dem Part von Vanessa zuvor, ich behaupte mal das dies Absicht war, da du zeigen wolltest das die Beiden ähnlich denken :3 Mich würde interessieren ob ich damit denn richtig liege :3 Naja das war soweit alles was ich zu sagen hatte. Ich melde mich beim nächsten Kapitel wieder, auf jedenfall hat es mir wirklich gut gefallen :3


    LG
    Noel