Hmm, das mit den hohen Hinrichtungskosten habe ich auch schon gehört, aber sind es die Prüfverfahren oder die Hinrichtung die so viel kosten?
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Ich denke, es ist zu schwer, zu entscheiden wer "leben darf und wer sterben muss", die einfachste Lösung ist es, die Täter einfach hinzurichten und sich nicht weiter mit ihnen auseinanderzusetzen, aber ob man das moralisch verantworten kann, ist eine andere Frage und ich bin zu der Einsicht gekommen, dass man sich vielleicht mehr mit dem Tätern und ihrer Hintergrundgeschichte beschäftigen sollte.
Zu den Kosten: Weiß ich leider auch nicht, genauso wenig, wie groß die Differenz der Kosten zwischen lebenslanger Haft und Hinrichtung ist, schätze aber, wenn es schon als Tatsache so steht, dass es sich dabei um durchaus nennenswerte Beträge handeln könnte. Ich denke aber, dass sich die hohen Kosten aus beidem zusammensetzen. Prüfverfahren nehmen viel Zeit in Anspruch (= Unterbringungskosten) und diese Verfahren und was da noch so alles gemacht wird, wird wohl auch einiges Kosten. Kann aber auch nur schwammige Mutmaßungen treffen, da kenn ic mich überhaupt nicht aus, dieser Fakt war mir persönlich bis dato auch unbekannt.
Zum Thema Hintergrundgeschichte: Billigkeit oder auch individualisierende Gerechtigkeit sind sogar ein Grundsatz unserer Rechtsordnung, nach dem geurteilt werden muss. Heißt also, kennt man ja, dass beispielsweise nicht jedes Urteil zu ein und derselben Straftat gleich ausfällt, weil die z.B. persönlichen Umstände des Täters, wie eben etwa ob er seine Tat bereut, psychisch krank ist, berücksichtig werden müssen. Deswegen gibt es ja Mindest- und Höchststrafen, der Richter hat da einen gewissen Spielraum.
Ich und sicher auc alle anderen wollen hier niemandem eine Meinung aufzwängen, dafür sind Diskussionen ja da und umso schöner finde ich es gerade, dass jemand seinen Blickwinkel ändert, bei einem so strittigen Thema :)
Ganz ehrlich ist es mir eigentlich egal, ob Amokläufer, Massenmörder und co. ihre Taten irgendwann bereuen, oder zumindest vorheucheln, es zu tun. Für solche Taten gibt es in meinen Augen auch keine Rechtfertigung.
Also steckst du den (Massen)Mörder, der das aus Rache oder reiner Mordlust, also niederen Beweggründen tut, in eine Schublade mit dem vielleicht sogar noch Jugendlichen Amokläufer, der aus schwierigen (Familien)Verhältnissen stammt, sein Leben lang in Schule&Co. gemobbt wurde, vielleicht nie sowas wie Liebe erfahren hat und diese Tat aus einer Kurzschlusshandlung heraus tut, weil er furchtbar verzweifelt ist?
DAS funktioniert in unserer Rechtsordnung (siehe oben) Gott sei Dank nicht und das ist auch gut so.
Auch wenn das ein etwas hinkender Vergleich ist - aber jeder macht mal Fehler. Und jeder macht auch mal größere Fehler und ich glaube kaum, dass mir jemand widersprechen wird, wenn ich sage, dass es ein riesengroßes Gefühl der Erleichterung ist, wenn einem ein sehr großer Fehler verziehen wird und/bzw. man die berühmte 2. Chance bekommt, alles besser zu machen.
Da hat, um mal bei Beispielen zu bleiben um das nochmals zu unterstreichen, die verzweifelte Ehefrau die unter ihrem tyrannischen Ehemann jahrelang gelitten hat und ihn dann im Affekt ermordet es sicherlich nicht verdient, auf eine Höhe mit dem mordlustigen Massenmörder gestellt zu werden, der einfach nur Spaß dran hat, Menschen das Leben zu nehmen.
Vielleicht sind es Extremfallbeispiele, die ich hier genannt habe, aber es geht mir damit darum zu zeigen, dass man einfach weiter schauen muss, als nur die Tatsache der begangenen Straftat.
Um auch mal etwas auszuschweifen. Abtreibungen sind, bei uns in Deutschland, straffrei nur bis zu 11. Woche erlaubt und selbst dann stellt es, wenn man ganz genau ist, eine Rechtswidrigkeit dar, wenn auch, falls Beratungen stattgefunden haben, ohne Rechtsfolgen. Bis zum, ich glaube 3. oder 6. Monat ist es möglich, wenn beim Kind eine schwerwiegende Behinderung festgestellt wurde.
So, aufgrund ersterer Tatsache könnte ich auch sagen, dass jedwede Abtreibung nach dem 11. Monat "falsch" und nicht zu rechtfertigen ist. Die Menschen oder besser gesagt das Recht sieht das aber mit zweiterem anders. Ich will hier keine OT Diskussionen über Abtreibungen starten oder sagen, dass Mord & Co. gerechtfertigt sind. Es sind verdeutlicht aber ganz gut die Tatsache, dass man mal über den Tellerrand herausschauen muss, um etwas wirklich eingehend beurteilen zu können. Und etwas eingehend zu beurteilen, genau das ist die Aufgabe des Rechts.