Also zuerst, ich weiß nicht ob das so beabsichtigt ist um den Inhalt in gewisser Weise zu unterstreichen oder ob das einfache deine Sicht zu dem Thema ist, jedenfals ist der Beitrag extrem überspitzt formuliert.
Es geht hier einfach um die Ungerechtigkeit durch körperliche Differenzen und das kann viele Formen annehmen. Jeder Mensch ist anders, wieso soll also jemand der nicht in einer Minute 500 Meter läuft "schlechter" sein, als jemand der das vielleicht sogar in 50 Sekunden schafft?
Wie die körperliche Differenz aussieht ist dabei nicht relevant, nur das sie da ist macht eine faire Benotung eben kaputt.
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Aber in Wissensfächern, hat jeder die gleichen Chancen sich auf ein Thema vorzubereiten und dieses zu lernen.
Die Frage beantwortet sich schon anhand der Zahlen. Irgendwie muss man halt bewerten und das findet nicht nur im Sportunterricht statt, im Verein erhält jeder einzelne genauso ein Feedback.
Körperliche Differenzen wird es auch immer und überall geben, wenn man danac geht, könnte man eigentich jeglichen Wettkampf im Sport bleiben lassen, weil sich mit Sicherheit immer eine körperliche Differenz finden lässt, die man so hindrehen kann, dass es einen Unterschied macht.
Wenn man so argumentiert, denn die körperlichen Differenzen, die du in deinen Beispielen angesprochen hast, sind nichts weiter als Grundvorrausetzungen (z.B. Körpergröße), dann hat auch in Wissensfächern nicht jeder die gleiche Chance. Wer von Grund auf ein gutes mathematisches Verständnis hat und schon immer gut mit Zahlen umgehen konnte, wird sich da enorm viel leichter tun als jemand, der sich einfach von Grund auf schwer tut in Mathe oder Fach xy. Zweiterer muss selber einfach sehr, sehr viel Eigenarbeit leisten, um am Ende die selbe Leistung wie Ersterer erzielen zu können. Während Person Eins sich quasi auf seinen Lorbeeren, seinem Leistungsstand ausruhen kann, muss Person Zwei viel arbeiten.
Im Sport wird aber ein übergewichtiger Schüler NIE schneller / weiter laufen/sprinten als einer von den körperlich sportlichen Schülern. Da kann der sowie "lernen" bzw. trainieren wie er will.
Ja, ist auch logisch. Ist ja aber nicht so, als wäre A übergewichtig geboren worden, genauso wenig wie B von Geburt an super sportlich und fit war. Natürlich wird B immer schneller laufen wenn er trainiert und was für seine Fitness tut, während A zu Hause auf der Couch sitzt.
Selbes Beispiel wie oben, dann muss A eben mehr an sich arbeiten, um auf den Leistungsstand wie B zu kommen. Wenn A vom Übergewicht runterkommt und körperlich fitter wird, dann wird auch die Differenz kleiner, ist völlig logisch.
jetzt hat einer der Schüler aber keine Arme (Geburtsfehler) und kann deshalb den Ball kaum 3-4 Meter weit schleudern. Trotzdem wird er nach Regelschema XYZ mit allen anderen bewertet und kriegt eine 6.
Ich nehme zur Kenntnis - war ein bewusst übertriebenes Beispiel. Allerdings schlecht gewählt, wenn ich das so sagen darf ;)
Allgemein frage ich mich in deinem Beitrag, ob bei dir wirklich der Eindruck festgefahren ist, dass im Sportunterricht nur nach Gegebenheiten und immer und ausschließlich nach Schema F bewertet wird.
Wir lesen hier also das Sport also ein freiwilliger Wettkampf zur Selbstentfaltung ist. Hmm wenn es in der Schule heißt "Los jetzt lauft alle mal um den See draußen ich stop die Zeit, wenn ihr das nicht in 3 minuten schafft gibt es eine 5" dann ist das für mich weder freiwillig im Sinne von "Wenn ihr möchtet stop ich die Zeit für euch, ansonsten bewegt euch einfach ein wenig" noch dient es meiner Selbstentfaltung, wenn ich im Winter mit eh schon verstopfter Nase gezwungen werde zu laufen und dann röchelnd mit jetzt erst recht verstopfter Nase dann die Sportstunden über mich ergehen lassen muss.
Sicher muss sich die Bewertung im Sportunterricht an gewisse Maßstäbe halten, ist aber nicht so als sei der Sportlehrer eine Maschine, der ist auch nur ein Mensch, der durchaus auch auf körperliche Gegebenheiten, wie z.B. in deinem Beispiel mit den fehenden Armen oder Krankheit Rücksicht nimmt und gegebenenfalls Unterstützung bekommt vom Leher selber oder sogar Schülern, die die gegebene Sportart bereits beherrschen.
Wer aber den Mund nicht aufmacht, der braucht sich dann auch nicht wundern.
Wissensdefizite kann man durch lernen meistens beseitigen, also wenn ich merke ich kann in Mathematik immernoch nicht ausrechnen, wie sich ein Bakterienstamm in den nächsten 3 Jahren entwickelt, dann kann ich per Nachhilfe oder durch alleiniges Lernen dieses Thema erlernen und werde zumindest besser.
Ja und wenn ich eine sportart nicht beherrsche, muss ich die genauso üben, wie das rechnen. Es ist ja nicht so, als seien die Maximalbewertungen am Leistungssportler festgemacht. Außer in der Oberstufe waren rein vom Bewertungsbogen her immer die Bestnoten erreichbar, wenn man im Unterricht anwesend und damit die Übungsmöglichkeiten wahrgenommen hat.
Wenn die Technik beim Basketball bewertet wird, dann muss man das üben. Tut man das nicht, dann ist es egal ob man übergewichtig oder sportlich ist, dann kriegt man halt eine schlechte Note, ist die logische Konsequenz daraus, denn nicht alles im Sport lässt sich mit "Sportlichkeit" begründen.