Bildungssysteme - und was man alles verbessern könnte...?

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  • Also zuerst, ich weiß nicht ob das so beabsichtigt ist um den Inhalt in gewisser Weise zu unterstreichen oder ob das einfache deine Sicht zu dem Thema ist, jedenfals ist der Beitrag extrem überspitzt formuliert.


    Es geht hier einfach um die Ungerechtigkeit durch körperliche Differenzen und das kann viele Formen annehmen. Jeder Mensch ist anders, wieso soll also jemand der nicht in einer Minute 500 Meter läuft "schlechter" sein, als jemand der das vielleicht sogar in 50 Sekunden schafft?
    Wie die körperliche Differenz aussieht ist dabei nicht relevant, nur das sie da ist macht eine faire Benotung eben kaputt.
    [...]
    Aber in Wissensfächern, hat jeder die gleichen Chancen sich auf ein Thema vorzubereiten und dieses zu lernen.


    Die Frage beantwortet sich schon anhand der Zahlen. Irgendwie muss man halt bewerten und das findet nicht nur im Sportunterricht statt, im Verein erhält jeder einzelne genauso ein Feedback.
    Körperliche Differenzen wird es auch immer und überall geben, wenn man danac geht, könnte man eigentich jeglichen Wettkampf im Sport bleiben lassen, weil sich mit Sicherheit immer eine körperliche Differenz finden lässt, die man so hindrehen kann, dass es einen Unterschied macht.


    Wenn man so argumentiert, denn die körperlichen Differenzen, die du in deinen Beispielen angesprochen hast, sind nichts weiter als Grundvorrausetzungen (z.B. Körpergröße), dann hat auch in Wissensfächern nicht jeder die gleiche Chance. Wer von Grund auf ein gutes mathematisches Verständnis hat und schon immer gut mit Zahlen umgehen konnte, wird sich da enorm viel leichter tun als jemand, der sich einfach von Grund auf schwer tut in Mathe oder Fach xy. Zweiterer muss selber einfach sehr, sehr viel Eigenarbeit leisten, um am Ende die selbe Leistung wie Ersterer erzielen zu können. Während Person Eins sich quasi auf seinen Lorbeeren, seinem Leistungsstand ausruhen kann, muss Person Zwei viel arbeiten.



    Im Sport wird aber ein übergewichtiger Schüler NIE schneller / weiter laufen/sprinten als einer von den körperlich sportlichen Schülern. Da kann der sowie "lernen" bzw. trainieren wie er will.


    Ja, ist auch logisch. Ist ja aber nicht so, als wäre A übergewichtig geboren worden, genauso wenig wie B von Geburt an super sportlich und fit war. Natürlich wird B immer schneller laufen wenn er trainiert und was für seine Fitness tut, während A zu Hause auf der Couch sitzt.
    Selbes Beispiel wie oben, dann muss A eben mehr an sich arbeiten, um auf den Leistungsstand wie B zu kommen. Wenn A vom Übergewicht runterkommt und körperlich fitter wird, dann wird auch die Differenz kleiner, ist völlig logisch.



    jetzt hat einer der Schüler aber keine Arme (Geburtsfehler) und kann deshalb den Ball kaum 3-4 Meter weit schleudern. Trotzdem wird er nach Regelschema XYZ mit allen anderen bewertet und kriegt eine 6.


    Ich nehme zur Kenntnis - war ein bewusst übertriebenes Beispiel. Allerdings schlecht gewählt, wenn ich das so sagen darf ;)
    Allgemein frage ich mich in deinem Beitrag, ob bei dir wirklich der Eindruck festgefahren ist, dass im Sportunterricht nur nach Gegebenheiten und immer und ausschließlich nach Schema F bewertet wird.


    Wir lesen hier also das Sport also ein freiwilliger Wettkampf zur Selbstentfaltung ist. Hmm wenn es in der Schule heißt "Los jetzt lauft alle mal um den See draußen ich stop die Zeit, wenn ihr das nicht in 3 minuten schafft gibt es eine 5" dann ist das für mich weder freiwillig im Sinne von "Wenn ihr möchtet stop ich die Zeit für euch, ansonsten bewegt euch einfach ein wenig" noch dient es meiner Selbstentfaltung, wenn ich im Winter mit eh schon verstopfter Nase gezwungen werde zu laufen und dann röchelnd mit jetzt erst recht verstopfter Nase dann die Sportstunden über mich ergehen lassen muss.


    Sicher muss sich die Bewertung im Sportunterricht an gewisse Maßstäbe halten, ist aber nicht so als sei der Sportlehrer eine Maschine, der ist auch nur ein Mensch, der durchaus auch auf körperliche Gegebenheiten, wie z.B. in deinem Beispiel mit den fehenden Armen oder Krankheit Rücksicht nimmt und gegebenenfalls Unterstützung bekommt vom Leher selber oder sogar Schülern, die die gegebene Sportart bereits beherrschen.
    Wer aber den Mund nicht aufmacht, der braucht sich dann auch nicht wundern.


    Wissensdefizite kann man durch lernen meistens beseitigen, also wenn ich merke ich kann in Mathematik immernoch nicht ausrechnen, wie sich ein Bakterienstamm in den nächsten 3 Jahren entwickelt, dann kann ich per Nachhilfe oder durch alleiniges Lernen dieses Thema erlernen und werde zumindest besser.


    Ja und wenn ich eine sportart nicht beherrsche, muss ich die genauso üben, wie das rechnen. Es ist ja nicht so, als seien die Maximalbewertungen am Leistungssportler festgemacht. Außer in der Oberstufe waren rein vom Bewertungsbogen her immer die Bestnoten erreichbar, wenn man im Unterricht anwesend und damit die Übungsmöglichkeiten wahrgenommen hat.
    Wenn die Technik beim Basketball bewertet wird, dann muss man das üben. Tut man das nicht, dann ist es egal ob man übergewichtig oder sportlich ist, dann kriegt man halt eine schlechte Note, ist die logische Konsequenz daraus, denn nicht alles im Sport lässt sich mit "Sportlichkeit" begründen.

  • Irgendwie muss man halt bewerten und das findet nicht nur im Sportunterricht statt, im Verein erhält jeder einzelne genauso ein Feedback.
    Körperliche Differenzen wird es auch immer und überall geben, wenn man danac geht, könnte man eigentich jeglichen Wettkampf im Sport bleiben lassen, weil sich mit Sicherheit immer eine körperliche Differenz finden lässt, die man so hindrehen kann, dass es einen Unterschied macht.


    Da gebe ich dir vollkommen recht! Aber der Unterschied ist, im Verein bin ich, weil ich mir das ausgesucht habe, dass ich das machen möchte. Ergo auch wenn ich vielleicht unsportlich bin, habe ich interesse daran und versuche mich so gut ich kann zu verbessern. Das betrifft auch jeglichen Wettkampf, da nehme ich normalerweise freiwillig dran teil, um zu schauen, wie gut ich im Vergleich mit anderen bin.


    Wie schon oft geschrieben, ist es aber so, dass ich in der Schule das "Rahmenprogramm" machen muss, Fussball, Volleyball, Geräteturnen, Ausdauerübungen, Fitness, Krafttraining etc. ich habe hier nicht die Wahl zu sagen, hey Volleyball finde ich super, dass würde ich gerne intensiver machen, nein ich muss ALLES mitmachen und kriege also auch Noten für Disziplinen, die ich weder kann / noch Interesse dafür hege.


    Das ist so als ob man einen Spitzenfussballer auch in Radfahren, Klettern und Schwimmen bewerten würde. Ja Fussball wäre er wirklich Top! Aber Radfahren und Schwimmen wäre er vielleicht nur mittelmäßig. Würde man ihm dann ein Zeugnis ausstellen, würde sich der Mittelwert dann bei einer guten und überwiegend mittelmäßigen Disziplinen auf 3 einpendeln. Obwohl er ein Fussballprofi ist (Aus eigenem Interesse mit Motivation) zwingt man ihn hier dazu andere Sportaktivitäten zu machen die seine Beurteilung "versauen"


    Da liegt aus meiner Sicht das Problem.


    Ja, ist auch logisch. Ist ja aber nicht so, als wäre A übergewichtig geboren worden, genauso wenig wie B von Geburt an super sportlich und fit war. Natürlich wird B immer schneller laufen wenn er trainiert und was für seine Fitness tut, während A zu Hause auf der Couch sitzt.
    Selbes Beispiel wie oben, dann muss A eben mehr an sich arbeiten, um auf den Leistungsstand wie B zu kommen. Wenn A vom Übergewicht runterkommt und körperlich fitter wird, dann wird auch die Differenz kleiner, ist völlig logisch.


    Übergewichtig geboren - nein - auch hier stimme ich dir zu. Aber wenn du dir aktuelle Studien über Gewichtsprobleme anschaust, kommt es in deutlich mehr als 50% der Fällen durch bestimmte GENE die seit der Geburt an z.b. den Stoffwechsel belasten. Mir ist klar von nix kommt nix. Aber auch hier sind meine Gedanken eventuell zu verwirrend oder unklar: Sport ist etwas, dass die Gesundheit fördern und den eigenen Körper fit machen soll. Wenn man aber dazu gezwungen wird, und nach Richtlinien bewertet wird, dann ist es nicht fair. Selbst wenn ich deinem Satz so unterschreibe, soll das bedeuten, dass z.B. korpulente Menschen etwas schlechteres sind als "normale" Menschen? Ist das eine degradierung in der Gesellschaft? Also sollen die Dicken mal schön ihren popo hochheben, und täglich 3 Stunden intensiv Sport treiben damit sie abnehmen und dann mit dem von ihnen erwarteten Standart mithalten können? Ich denke nicht. Wenn einer Dick ist, oder nur ein kleiner Mensch dann ist das kein Grund ihn schlecht zu bewerten weil er dafür nichts kann, er hat sich das ja nicht ausgesucht.


    Also nochmal zur Klarstellung, was ich jetzt eben formuliert habe beziehe ich jetzt nicht auf dich und deine Aussage sondern auf die allgemeine Botschaft, wie gesagt ich unterschreibe das so wie es da steht von dir völlig.


    Ich nehme zur Kenntnis - war ein bewusst übertriebenes Beispiel. Allerdings schlecht gewählt, wenn ich das so sagen darf ;)
    Allgemein frage ich mich in deinem Beitrag, ob bei dir wirklich der Eindruck festgefahren ist, dass im Sportunterricht nur nach Gegebenheiten und immer und ausschließlich nach Schema F bewertet wird.


    Zugegeben, ich tue mich sehr schwer mit Beispielen, verzeihung :)


    Der Eindruck ist nicht wirklich festgefahren, aber das ist das was ich in meiner Zeit damals in der Schule so erfahren habe. Da wurde oft, nicht immer, aber oft nur bewertet ob Person X die Zeit/Weite/Punktzahl Y erreicht hat oder nicht, dann gab es Listen die wurden oft auch in der Sporthalle ausgehängt da stand dann "Zeit Jungen - X Runden in Y Minuten = Note 1 2 3 4 5 6". Und das ist dann genau das Problem, weil da nicht individuell gesagt wird "Ok er kann das körperlich nicht sogut machen, hat sich aber bemüht dann bekommt er noch eine 2".


    Nein statt einer fairen Bewertung gab es dann obendrein auch noch Spott "Komm schon Pummel versuch jetzt nochmal ein Salto" "Los Knirps, versuch nochmal über den Kasten zu kommen" und wer blamiert sich schon gerne vor der gesamten Klasse. Wenn ich weiß, ich kann etwas nicht, dann lass ich es doch wenn ich kein interesse habe mich darin zu verbessern.


    Sicher muss sich die Bewertung im Sportunterricht an gewisse Maßstäbe halten, ist aber nicht so als sei der Sportlehrer eine Maschine, der ist auch nur ein Mensch, der durchaus auch auf körperliche Gegebenheiten, wie z.B. in deinem Beispiel mit den fehenden Armen oder Krankheit Rücksicht nimmt und gegebenenfalls Unterstützung bekommt vom Leher selber oder sogar Schülern, die die gegebene Sportart bereits beherrschen.
    Wer aber den Mund nicht aufmacht, der braucht sich dann auch nicht wundern.


    Das der Lehrer Hilfe leistet ist bei gewissen Lehrern auch sehr fragwürdig. Ich habe z.B. die Erfahrung gemacht, dass die meisten Sportlehrer aufgrund ihres Alters selber nichtmal eine Übung vormachen können, die sie aber von den Schülern verlangen. Und das ist jetzt kein Scherz, auf die Frage von einem aus meiner damaligen Abiturklasse an den Sportlehrer, ob er das Laufen nicht verkürzen kann (Der war sehr übergewichtig) und der Lehrer gab als Antwort "Wenn ich mir dich so anschaue solltest du lieber länger laufen als die anderen"... Ist sicher motivierend wenn einem die Lehrer so helfen.


    Ich will nicht alle über den gleichen Kamm scheren, Extreme gibt es überall, es gab auch schon einen Lehrer im Sport bei uns, der war ausländerfeindlich da hieß es beim erstellen von Mannschaften dann immer mal wieder "Ja die Olgas und die Polaken können ein Team machen, die anderen wählen jetzt kurz" Mit Olgas hatte er dabei wohl die Russischen Mitschüler gemeint. Der ist an der Schule glaub ich suspendiert worden.


    Aber das hat nichts mit der Benotung zutun daher back to the topic:


    Ja und wenn ich eine sportart nicht beherrsche, muss ich die genauso üben, wie das rechnen. Es ist ja nicht so, als seien die Maximalbewertungen am Leistungssportler festgemacht. Außer in der Oberstufe waren rein vom Bewertungsbogen her immer die Bestnoten erreichbar, wenn man im Unterricht anwesend und damit die Übungsmöglichkeiten wahrgenommen hat.
    Wenn die Technik beim Basketball bewertet wird, dann muss man das üben. Tut man das nicht, dann ist es egal ob man übergewichtig oder sportlich ist, dann kriegt man halt eine schlechte Note, ist die logische Konsequenz daraus, denn nicht alles im Sport lässt sich mit "Sportlichkeit" begründen.


    Klar kann man eine Sportart üben, aber zurück zum Zitat gaaaanz oben, ein korpulenter Mensch wird nie so schnell laufen wie ein sowieso schon sportlicher. Es ist sicher nicht so, dass er sich nicht trotzdem anstrengt, aber es kann nicht sein zu erwarten, dass der korpulente Mensch 20-30 Kilo abnimmt damit er im Sportunterrricht was erreicht. Und nein hier wurde von damaligen Lehrern nie gesagt, ok er hats versucht es geht nicht besser er bekommt eine 2. Nein es hieß "Die Zeit war 1min 24sek für eine 4 noch, du hattest 1min 46sek, naja das ist dann eine 5.


    Wie ich in einen der vorigen Posts schon geschrieben habe, ich selber bin auch nur ganz normal weder korpulent noch schwach und dürre, und ich hatte auch mal 1 im Sport und mal 4, war je nach Lehrer und eben auch den Disziplinen eben immer völlig unterschiedlich. Das gibt also nicht meinen Verlauf meiner körperlichen Weiterentwicklung an, sondern es sind alle Noten mal enthalten. Wieso soll das also im Zeugnis eine Aussage über mich und meine Sportlichkeit fällen? Wieso nicht einfach Sport nur als "Teilgenommen" im Zeugnis eintragen und Noten/Feedback nur auf Wunsch eintragen? Dann wäre es freiwillig, die die von sich wissen, den Leistungsanforderungen nicht nachkommen zu können, können einfach so etwas Bewegung mitmachen, die die sich fit und gut fühlen können sich bewerten lassen um das Ergebnis zu präsentieren.


    Wieso muss es gezwungen sein?


    Wissen kann man abfragen - da gibt es meistens ein Richtig oder Falsch.


    Sport kann man nicht abfragen, nur beurteilen und da, entschuldigung dafür, halte ich viele Sportlehrer für inkompetent und unfähig.


    Wer ein Sportlehrer ist, und nicht mal eine Übung selbst vormachen kann / selber mal eine Runde läuft sondern nur mit Pfeife und Stopuhr rumsteht, der sollte nicht über die Sportlichkeit anderer urteilen.


    Sind Noten so unabdingbar? Muss ich für alles in eine Schublade (Jede Note = Schublade) gesteckt werden?


    Danke für deine Gedanken Anemone ich habe deinen Beitrag mit interesse gelesen :)


  • Wie schon oft geschrieben, ist es aber so, dass ich in der Schule das "Rahmenprogramm" machen muss, Fussball, Volleyball, Geräteturnen, Ausdauerübungen, Fitness, Krafttraining etc. ich habe hier nicht die Wahl zu sagen, hey Volleyball finde ich super, dass würde ich gerne intensiver machen, nein ich muss ALLES mitmachen und kriege also auch Noten für Disziplinen, die ich weder kann / noch Interesse dafür hege.


    Das ist so als ob man einen Spitzenfussballer auch in Radfahren, Klettern und Schwimmen bewerten würde. Ja Fussball wäre er wirklich Top! Aber Radfahren und Schwimmen wäre er vielleicht nur mittelmäßig. Würde man ihm dann ein Zeugnis ausstellen, würde sich der Mittelwert dann bei einer guten und überwiegend mittelmäßigen Disziplinen auf 3 einpendeln. Obwohl er ein Fussballprofi ist (Aus eigenem Interesse mit Motivation) zwingt man ihn hier dazu andere Sportaktivitäten zu machen die seine Beurteilung "versauen"


    Du hast sicherlich Recht, mit dem was du sagst, gerade das Beispiel unterstreicht das.
    Im Bezug auf Schule muss man das aber mal so sehen, dass das in anderen Fächern, im Bezug auf's Rahmenprogramm, nicht viel anders ist. Vielleicht möcht ich später mal was mit Germanistik machen, bin sowas wie Experte für alte Literatur, vielleicht insbesondere Dramen, kann mit zeitgenössischen Romanen aber null anfangen - versaut mir dann auch die Note.


    Sicher, mein Vergleich hinkt hier etwas, hat was vom Äpfel-Birnen Vergleich, worauf ich aber hinaus möchte ist, dass Sport ab einem gewissen Punkt in der Schullaufbahn (aus meiner eigenen Erfahrung würd ich da mal so Klasse 9 bzw. explizit Oberstufe anführen) auch nur ein Schulfach von vielen ist und irgendwann auch nur noch als solches funktioniert.
    Dazu später noch mehr, möchte möglichst nah an deinem Beitrag bleiben ^^


    dass z.B. korpulente Menschen etwas schlechteres sind als "normale" Menschen? Ist das eine degradierung in der Gesellschaft? Also sollen die Dicken mal schön ihren popo hochheben, und täglich 3 Stunden intensiv Sport treiben damit sie abnehmen und dann mit dem von ihnen erwarteten Standart mithalten können? Ich denke nicht. Wenn einer Dick ist, oder nur ein kleiner Mensch dann ist das kein Grund ihn schlecht zu bewerten weil er dafür nichts kann, er hat sich das ja nicht ausgesucht.


    Ok, da hast du die Schwachstelle in meinem Argument gefunden :thumbsup:
    Auch im Bezug auf "Jemand übergewichtiges wird nie so schnell laufen wie xy", sicher, das stimmt so. Zumal der Schulsport dafür einen zu knappen zeitlichen Rahmen hat, als dass man da am Ende der Scullaufbahn wirklich ein langfristig erzieltes Ergebnis sehen könnte. Generell ist aber denke ich wichtig, dass beim Schüler eben NICHT der Eindruck entsteht "Ja klar, der ist sportlich, der kriegt eh 'ne eins, da kann ich machen was ichwill, ich krieg nie 'ne gute Note weil ...", sondern dass man, z.B. bei Ballsportarten im Team, mit Übung, die im Sportunterricht stattfindet mit dem Ziel der Benotung, auch ebenso gute Leistung wie der Vereinssportler erzielen kann. Der Leichtathlet ist vielleicht ganz toll in Leichtathletik und tut sich im Sportunterricht genrell einfacher aufgrund der Fitness - deswegen ist es trotzdem möglich, dass etwa der etwas übergewichtige Schüler bei den Techniknoten bei Ballsportarten eine bessere Leistung erzielt, als der Athlet - weil man im Sportunterricht auch was lernt und es nicht immer nur auf Schnelligkeit, Fitness etc. ankommt, auch wenn das nicht zu verachtende Grundlagen sind, die es einem einfacher machen. Deswegen müssen trotzdem alle neues lernen und umsetzen - gerade Technische Sachen, vielleicht tut sich da der übergewichtige Schüler sehr leicht, Theorie in die Praxis umzusetzen, auch wenn es ihm vielleicht an Ausdauer mangelt?



    Zugegeben, ich tue mich sehr schwer mit Beispielen, verzeihung :)


    Wollte jetzt auch nicht super pingelig hier jedes Beispiel zerlegen, hat sich an der Stelle nur gut geeignet um einen neuen Punkt zu erläutern :)


    Der Eindruck ist nicht wirklich festgefahren, aber das ist das was ich in meiner Zeit damals in der Schule so erfahren habe. Da wurde oft, nicht immer, aber oft nur bewertet ob Person X die Zeit/Weite/Punktzahl Y erreicht hat oder nicht, dann gab es Listen die wurden oft auch in der Sporthalle ausgehängt da stand dann "Zeit Jungen - X Runden in Y Minuten = Note 1 2 3 4 5 6". Und das ist dann genau das Problem, weil da nicht individuell gesagt wird "Ok er kann das körperlich nicht sogut machen, hat sich aber bemüht dann bekommt er noch eine 2".


    Ja, so kenne ich das aus dem Sportunterricht auch noch. Bzw. gab es aber glaub ich bei Leichtathletik, gerade beim Sportfest/Bundejugendspiele dann noch die Einteilung nach Geburtsjahr.


    Ist mit Sicherheit eine erstrebenswerte Art der Bewertung, die du da anführst, damit wäre man aber wieder beim "Sport ist auch nur ein Schulfach unter vielen" und es ist (leider) so, dass eben das Ergebnis und nicht der Weg dorthin zählt, denn reine Bemühung reicht leider nicht, da muss auch was bei rumkommen. Zumal die Gefahr der (gefühlt!) ungerechten Bewertung da sehr hoch ist.
    Bzw. ist da gerade Leichtathletik etwas krass, gerade in dem Zusammenhang - bei Sachen wie z.B. Techniknoten bei Ballsportarten, Benotung bei Tanz etc., all solche Sachen eben, wo der (persönliche) Eindruc des Lehrer mitspielt, wo er mehr Freiraum hat, ist das, was du beschreibst, teilweise sogar gegeben, weil sich der Lehrer dabei nicht an nackte Zahlen, wie es eben bei Leichtathletik der Fall ist, halten muss, sondern diesen Entscheidungsspielraum "War zwar keine Top Leistung, hat sich im Laufe der Sportstunden aber enorm verbessert, bekommt also die 3, statt der 4" hat.


    Aber es stimmt, da ist es schon arg.




    Nein statt einer fairen Bewertung gab es dann obendrein auch noch Spott "Komm schon Pummel versuch jetzt nochmal ein Salto" "Los Knirps, versuch nochmal über den Kasten zu kommen" und wer blamiert sich schon gerne vor der gesamten Klasse. Wenn ich weiß, ich kann etwas nicht, dann lass ich es doch wenn ich kein interesse habe mich darin zu verbessern.


    Das der Lehrer Hilfe leistet ist bei gewissen Lehrern auch sehr fragwürdig. Ich habe z.B. die Erfahrung gemacht, dass die meisten Sportlehrer aufgrund ihres Alters selber nichtmal eine Übung vormachen können, die sie aber von den Schülern verlangen. Und das ist jetzt kein Scherz, auf die Frage von einem aus meiner damaligen Abiturklasse an den Sportlehrer, ob er das Laufen nicht verkürzen kann (Der war sehr übergewichtig) und der Lehrer gab als Antwort "Wenn ich mir dich so anschaue solltest du lieber länger laufen als die anderen"... Ist sicher motivierend wenn einem die Lehrer so helfen.


    Ok, da möcht ich gar nicht gegen reden, selbst wenn mir was einfallen würde, dafür fallen mir selber zu Genüge demotivierende Lehrerbeispiele wie deine ein :D
    Das ist dann leider wieder so ein Problem, dass die Praxis oft weit weg von der Theorie ist, bzw. es an der Umsetzung hapert, das stimmt leider.




    Ja, also Sportlehrer sind eigentlich sogar ein Thema, dass man gesondert diskutieren müsste :D
    Am besten fand ich dann aber noch die, die beim Schwimmen zwar in potenziellen Badesachen auf der Matte standen, aber in 99% der Fälle nicht mal einen Tropfen Wasser abbekommen haben :D


    Ich denke, das größte Problem beim Sportunterricht ist einfach die Balance und Kategorisierung. Zum einen, finde ich, ist Sport ein Fach wie jedes andere, auf der anderen steht aber dein Punkt, womit du auch völlig recht hast, muss es irgendwo auch individuell betrachtet werden.
    Wenn ich an meinen Sportunterricht früher denke, da hatten wir öfter mal so kleine "Exkurs-Stunden", in denen wir eine Sportart, die so nicht im lehrplan stand, einfach mal ausprobiert und geübt haben über 2 Doppelstunden und dann war auch wieder gut. Oder mal eine Yogalehrerin eingeladen haben und einfach die Doppelstunde mal Yoga, Entspannungsübungen & all sowas gemacht haben. Das war eine nette Abwechslung und hat meist Spaß gemacht, weil es Sachen waren, die so noch nie jemand im Kurs gemacht hatte und ergo alle was neues ausprobiert und gelernt haben. Sportunterricht mehr in die Richtung, mit mehr Abwechslung zwischendurch, aber auch mal ein wenig "klassischer" Sportunterricht, gern auch mit Benotung, wäre meiner Meinung nach sinnvoll.


    Und, weil du auch Thema "blamieren vor der Klasse" angesprochen hast - Ohja, da gab es auch bei uns nicht selten sogar mal Tränen. Das ist auch eine Sache wo ich finde, die kommt definitiv zu kurz - der Gruppen/Teamgedanke und vor allem Sportlichkeit im Sinne von, wir sind hier nicht 30 Einzelkämpfer sondern helfen uns auch mal untereinander, wenn einer etwas noch nicht so gut kann, ein anderer aber schon.
    Da wäre meiner MEinung nach gerade der Sportunterricht die richtige Plattform um sowas zu vermitteln.

  • Ich denke, das größte Problem beim Sportunterricht ist einfach die Balance und Kategorisierung. Zum einen, finde ich, ist Sport ein Fach wie jedes andere, auf der anderen steht aber dein Punkt, womit du auch völlig recht hast, muss es irgendwo auch individuell betrachtet werden.
    Wenn ich an meinen Sportunterricht früher denke, da hatten wir öfter mal so kleine "Exkurs-Stunden", in denen wir eine Sportart, die so nicht im lehrplan stand, einfach mal ausprobiert und geübt haben


    Ja genau! Yoga mag jetzt auch nicht für jeden etwas sein, aber es ist etwas gutes für den Körper und Geist und dient als Ausgleich für den sonst recht stressigen Schultag. Das wäre zum Beispiel etwas, bei dem ich keine Note vergeben muss für das erlernte "Yoga-Können" sondern man wird abgehakt als anwesend / teilgenommen und könnte ohne Zwang einfach mal ausprobieren, ob einen das gefällt oder eher nicht.


    Fechten wäre zum Beispiel auch hoch interessant gewesen einfach mal mit den Regeln vertraut gemacht zu werden und einige Übungen zu machen.


    Im Bezug auf Schule muss man das aber mal so sehen, dass das in anderen Fächern, im Bezug auf's Rahmenprogramm, nicht viel anders ist. Vielleicht möcht ich später mal was mit Germanistik machen, bin sowas wie Experte für alte Literatur, vielleicht insbesondere Dramen, kann mit zeitgenössischen Romanen aber null anfangen - versaut mir dann auch die Note.


    Da stimme ich dir zu, allerdings (ich glaub da habe ich mich wirklich festgefahren :D ) sehe ich da immernoch den Unterschied, ohne Arme bin ich schlecht in Disziplinen in denen ich sie benötige, wenn ich aber Romane nicht ausstehen kann, dann hätte ich zumindest die "Möglichkeit" mich dort einzuarbeiten auch wenn ich es auf den Tod nicht ausstehen kann, ohne Arme (ohhh du furchtbares Beispiel :( sorry ) hab ich aber nicht die Möglichkeit je besonders gut im Volleyball zu werden. Das Beispiel ist blöd das tut mir so leid mir fällt nichts effektives ein mit dem ich dieses versinnbildlichen könnte.


    Aber ich kann deine Argumente auch sehr gut verstehen, wenn einer ein gutes mathematisches Verständnis hat von klein an, dann wäre es laut meiner Definition auch unfair, wenn er unter den gleichen Kriterien bewertet wird, wie Leute die sich da sehr schwer mit tun.


    Nur in Mathe gibt es eben trotzdem noch richtig oder falsch - im Sport kann man aber nur subjektiv sagen, ob irgendwer gut war. Objektiv geht es nur nach Vorgaben - diese Vorgaben enden aber damit, dass unsportliche im Nachteil sind. Subjektiv wird eben nicht nur gezählt "Du hast ein Tor geschossen, du hast eine gute Note" sondern da kann man unter Anstrengung, Fair Play, das Miteinander und die Umsetzung von gelernten (z.B. wie man einen Schläger richtig hält oder so).


    Und, weil du auch Thema "blamieren vor der Klasse" angesprochen hast - Ohja, da gab es auch bei uns nicht selten sogar mal Tränen. Das ist auch eine Sache wo ich finde, die kommt definitiv zu kurz - der Gruppen/Teamgedanke und vor allem Sportlichkeit im Sinne von, wir sind hier nicht 30 Einzelkämpfer sondern helfen uns auch mal untereinander, wenn einer etwas noch nicht so gut kann, ein anderer aber schon.
    Da wäre meiner MEinung nach gerade der Sportunterricht die richtige Plattform um sowas zu vermitteln.


    Man muss schauen, dass man nach Möglichkeit eben Motivation am Sport vermittelt, man muss aus dem Sportunterricht bei dem einer hinfällt und alle anderen in einem Kreis drumrum lachen - den Unterricht machen bei dem einer hinfällt und man direkt 3 Hände gereicht bekommt und man von seinen Mitspielern wieder auf die Beine gestellt wird.


    Da haken jetzt aber viele Themen mit ein, vom gesellschaftlichen Aspekt über pädagogisches Verhalten bis zum zwischenmenschlichem Verhalten. Das würde hier wohl den Rahmen und vor allem das Topic sprengen, da es ja speziell um die Verbesserung der Bildungssysteme geht.


    Aber vielen Dank für deine Beiträge, sehr schön weitere Gedanken und Meinungen darüber zu erfahren :)


  • Da stimme ich dir zu, allerdings (ich glaub da habe ich mich wirklich festgefahren :D ) sehe ich da immernoch den Unterschied, ohne Arme bin ich schlecht in Disziplinen in denen ich sie benötige, wenn ich aber Romane nicht ausstehen kann, dann hätte ich zumindest die "Möglichkeit" mich dort einzuarbeiten auch wenn ich es auf den Tod nicht ausstehen kann, ohne Arme (ohhh du furchtbares Beispiel :( sorry ) hab ich aber nicht die Möglichkeit je besonders gut im Volleyball zu werden. Das Beispiel ist blöd das tut mir so leid mir fällt nichts effektives ein mit dem ich dieses versinnbildlichen könnte.


    Aber ich kann deine Argumente auch sehr gut verstehen, wenn einer ein gutes mathematisches Verständnis hat von klein an, dann wäre es laut meiner Definition auch unfair, wenn er unter den gleichen Kriterien bewertet wird, wie Leute die sich da sehr schwer mit tun.


    Nur in Mathe gibt es eben trotzdem noch richtig oder falsch - im Sport kann man aber nur subjektiv sagen, ob irgendwer gut war. Objektiv geht es nur nach Vorgaben - diese Vorgaben enden aber damit, dass unsportliche im Nachteil sind. Subjektiv wird eben nicht nur gezählt "Du hast ein Tor geschossen, du hast eine gute Note" sondern da kann man unter Anstrengung, Fair Play, das Miteinander und die Umsetzung von gelernten (z.B. wie man einen Schläger richtig hält oder so).


    Na, also in dem Fall ist festgefahren sogar gut, da find ich, wird jetzt sehr deutlich, was du vorhin schon meintest. (Entweder kam das vorher schon so rüber und ich hab's einfach nicht richtig verstanden, oder jetzt hast du genau die zwei richtigen Beispiele erwischt :D), im Bezug auf keine Arme haben und einarbeiten können.
    Da möchte ich dann ergänzend noch erwähnen, ist einfach das Ding, dass der Sportunterricht nicht alles unter einen Hut bringt. Jemand der in "normaler" körperlicher Verfassung ist und durchaus gute/sehr gute Leistung im Sporunterricht bringen könnte, aber einfach keinen Bock hat, ist da ganz anders zu beurteilen, als jemand, der einfach nicht kann. Wie du vorher sagtest, man nimmt halt nicht eben 20-30kg ab, man kann aber, wenn diese Einschränkung wie hier bei ersterem nicht da ist, durchaus lernen, aber eben nur, wenn die Gegebenheiten da sind.
    Ich glaube, jetzt hab ich auch besser verstanden, was du meinst :)



    Man muss schauen, dass man nach Möglichkeit eben Motivation am Sport vermittelt, man muss aus dem Sportunterricht bei dem einer hinfällt und alle anderen in einem Kreis drumrum lachen - den Unterricht machen bei dem einer hinfällt und man direkt 3 Hände gereicht bekommt und man von seinen Mitspielern wieder auf die Beine gestellt wird.


    Da haken jetzt aber viele Themen mit ein, vom gesellschaftlichen Aspekt über pädagogisches Verhalten bis zum zwischenmenschlichem Verhalten. Das würde hier wohl den Rahmen und vor allem das Topic sprengen, da es ja speziell um die Verbesserung der Bildungssysteme geht.


    Ganz genau. Stichwort Teamfähigkeit ist etwas, was im Sportunterricht viel zu kurz kommt, bei vielen Sportarten aber unabdingbar ist.


    Aber ich glaube im großen und ganzen sind wir jetzt auf einen guten Nenner gekommen :)


    Aber vielen Dank für deine Beiträge, sehr schön weitere Gedanken und Meinungen darüber zu erfahren :)


    Gebe ich zurück, sehr angenehmer Diskussionspartner, da sieht man mal, wie man aus zwei völlig unterschiedlichen Meinungen doch noch "Eine" machen kann :)

  • Da stimme ich dir zu, allerdings (ich glaub da habe ich mich wirklich festgefahren ) sehe ich da immernoch den Unterschied, ohne Arme bin ich schlecht in Disziplinen in denen ich sie benötige, wenn ich aber Romane nicht ausstehen kann, dann hätte ich zumindest die "Möglichkeit" mich dort einzuarbeiten auch wenn ich es auf den Tod nicht ausstehen kann, ohne Arme (ohhh du furchtbares Beispiel sorry ) hab ich aber nicht die Möglichkeit je besonders gut im Volleyball zu werden. Das Beispiel ist blöd das tut mir so leid mir fällt nichts effektives ein mit dem ich dieses versinnbildlichen könnte.


    Ja, das Beispiel ist wirklich etwas unglücklich gewählt, weil du für mangelnde Arme nichts kannst und das eben auch eine Behinderung ist. Und keiner wird dann auch von einem erwarten, dass du Volleyball spielen musst. Es stimmt, manche Leute haben schlechte Gene, wodurch eben fettige Nahrung schneller ansetzt, als bei anderen, aber wenn man sonst gesund ist, sprich die Gelenke okay sind, man kein Asthma hat oder andere Krankheiten, die sportliche Bewegung zur Tortur oder gar gesundheitlich bedenklich machen würden, dann ist man an seiner mangelnden Fitness eben auch ein ganzes Stück weit selber Schuld und man hat dann durchaus die Möglichkeit etwas daran zu ändern. Wenn man merkt, dass man eben schnell zunimmt, dann muss man seine Ernährung entsprechend anpassen, schließlich kommt das Übergewicht eben dann vor allem durch eine schlechte, einseitige und gerne mal zu fetthaltige Ernährung, mit zu wenig Sport zu stande. Ich bin auch einer, bei dem jedes Stückchen Torte auf der Hüfte landet, wodurch ich auch ein kleines bissel mollig bin, aber damit das eben nicht die Oberhand gewinnt, MUSS ich mich eben sportlich regelmäßig bewegen, auch wenn ich nach 10 Stunden Arbeit nicht sonderlich viel Lust dazu habe und auch gerne Schokolade esse und gerade zu Weihnachten gerne Plätzchen esse, aber das geht eben nicht. Wenn man keine schwerwiegenden Krankheiten hat, dann hat man es bis zu einem gewissen Grad auch selbst in der Hand und wenn die Gene schlechter sind, muss man seine Lebensweise entsprechend anpassen, auch wenn es hart klingt. Wenn man dann erwartet, dass man in einer Benotung auf individuelle Gegebenheit gesondert Rücksicht nimmt, tut man sich meist selber keinen Gefallen, zum einen ist es den anderen Unfair gegenüber, die eine bessere Leistung bringen, weil sie eben auch in der Freizeit sich bewegen, zum anderen tut man sich selber auch keinen sonderlich großen Gefallen, weil eine Note 1 nunmal bedeutet, dass die Leistung sehr gut ist, im Bezug auf allgemeine Anforderungen, aber das nach einer weile sich doch irgendwie unverdient anfühlen würde, denn schließlich bewegt man sich selber zu wenig, während andere viel Sport treiben, evtl. auf das eine oder andere verzichten und dafür mehr bringen und mit einer zwei belohnt werden und ich, der weniger leistet, vielleicht auch teilweise selbstverschuldet, kriege für weniger dieselbe Note. Das hat doch schon einen faden Beigeschmack und motivieren wirds auch nicht, dafür haben diese Form der extrinsischen Belohnung zu wenig motivierende Kraft.
    Zudem können dann auch andere Kinder ankommen und in Fächern wie Mathe ebenfalls verlangen, dass man auf ihre individuellen Schwächen Rücksicht, wo man Noten gleich komplett abschaffen kann.
    Noten dienen nämlich primär nicht, den Schüler zu bestrafen, sie sollen die erbrachte Leistung mit den allgemeinen Anforderungen an die Masse der Schüler vergleichend zusammenbringen. Eine Note sagt, wie sehr die Leistung des Schülers den allgemeinen Anforderungen entspricht, wenn ich also im Sprint eine fünf habe, diskriminiert sie an sich eher nicht, sie sagt aus, dass man es nicht geschafft hat, den allgemeinen Anforderungen stand zu halten und das die erbrachte Leistung weit darunter liegt, was so gesehen eben dann eine Tatsache ist. Diskriminierend wird das ganze meist durch dumme Sprüche und die Tatsache, dass mal wieder alle Schüler zusehen und sich lustig machen.
    Durch Noten bekommen auch zukünftige Arbeitgeber die Möglichkeit, schnell und einfach zu entscheiden, welcher Schüler rein von Fähigkeiten her den Anforderungen des Berufes besser gewachsen sein könnten. Zeugnisse sind nunmal keine Momentaufnahmen und meist schaut man sich ja auch Zeugnisse mehrerer Jahre an, um ein Bild über die potentiellen Fähigkeiten des Bewerbers zu bekommen. Wenn also ein Arbeitgeber sportliche Menschen sucht, zum Beispiel weil er einen Sicherheitsdienst leitet und man auf Fitness wert legt, sind Sportnoten insoweit wichtig, weil man eben anhand einer eins und der Tatsache, dass der Bewerber auch in seiner Freizeit SPort macht, unter dem Gegebenen Bedingungen annehmen kann, dass der Bewerber höchstwahrscheinlich den sportlichen Anforderungen gerecht werden kann.
    Individualisiert man das Ganze, dann fällt dieses Bewertungskriterium weg, man weis nicht, ob Bewerber X in Sport ne zwei hat, weil er gut in Sport ist oder weil man darauf Rücksicht nahm, dass der Bewerber X eben unsportlich ist. Primär müsste man bei sowas dann im Zeugnis irgendwie angeben, dass Person X die zwei nur hatte, weil er eben etwas Dicker ist, eigentlich gesund ist und sich nur ungerne bewegt um dann eine vorzeitige Urteilsfindung zu ermöglichen und das ist dann wirklich diskriminierend.
    Ich gebe euch in soweit recht, dass Sport in der Schule anders sein muss, aber die Probleme liegen weniger an den Noten, sondern eben eher an vielen Lehrern.

  • Zudem können dann auch andere Kinder ankommen und in Fächern wie Mathe ebenfalls verlangen, dass man auf ihre individuellen Schwächen Rücksicht, wo man Noten gleich komplett abschaffen kann.


    Nun hab ich mich mal gefragt, was der gravierende Unterschied zwischen Sport und jedem anderen Fach in der Schule ist. Meine Antwort wäre folgende: Nur Sport dient nahezu ausschließlich der Leistungsfeststellung. Man bekommt im gängigen Schulsport nichts beigebracht, dass man tatsächlich gebrauchen kann. Will man einen bestimmten Sport professionell ausführen, geht man in einen Sportverein, meist noch bevor man jemals in der Schule mit dem Sport in Berührung kam. Der Sportunterricht allein reicht auch nicht aus um die notwendige Fitness zu erreichen, die für gute Noten notwendig wäre. Man ist gezwungen neben dem Unterricht etwas dafür zu tun.


    Durch Noten bekommen auch zukünftige Arbeitgeber die Möglichkeit, schnell und einfach zu entscheiden, welcher Schüler rein von Fähigkeiten her den Anforderungen des Berufes besser gewachsen sein könnten. Zeugnisse sind nunmal keine Momentaufnahmen und meist schaut man sich ja auch Zeugnisse mehrerer Jahre an, um ein Bild über die potentiellen Fähigkeiten des Bewerbers zu bekommen. Wenn also ein Arbeitgeber sportliche Menschen sucht, zum Beispiel weil er einen Sicherheitsdienst leitet und man auf Fitness wert legt, sind Sportnoten insoweit wichtig, weil man eben anhand einer eins und der Tatsache, dass der Bewerber auch in seiner Freizeit SPort macht, unter dem Gegebenen Bedingungen annehmen kann, dass der Bewerber höchstwahrscheinlich den sportlichen Anforderungen gerecht werden kann.


    Und genau da unterscheidet sich eben auch wieder Sportunterricht von anderen Unterrichten: Das meiste gelernte ist für jeden Beruf unbrauchbar. Will man Berufssportler werden, sind Sportvereine die sinnvollere Wahl, da man dort gezielt entsprechende Fähigkeiten angeeignet bekommt, die man braucht. Im genannten Beispiel wird der Arbeitgeber vermutlich wenig auf die Sportnote schauen, sondern eher auf die Statur des Bewerbers. Vermutlich will der eher nen bulligen, kräftigen Typ, als nen schmächtigen, der jede Leichtathletikdisziplin mit Bravour besteht, aber vom Fettwanst mit einem Hieb umgeboxt wird, wenn er nicht grad wegrennt. Bundeswehr und Polizei prüfen unabhängig von der Sportnote ebenfalls nochmal die körperliche Fitness jedes Bewerbers, weil die Note eben nicht aussagekräftig ist.


    Letztlich bleibt die Frage, was man mit Sportunterricht erreichen will. Ich hielte einen Sportunterricht für sinnvoll, der die allgemeine Fitness der Schüler fördert und erhält. Dafür sollten die Schüler Spaß an der Bewegung haben. Dafür wiederum sind Noten eher kontraproduktiv. Außerdem sollte Sportunterricht in dem Fall häufiger stattfinden.
    Zur Leistungsfeststellung für Berufe halte ich den aktuellen Sportunterricht für ungeeignet, aufgrund der vielen "überflüssigen" Sportarten, die man so ausführt. Da kann man die Feststellung gleich den entsprechenden Berufsausbildern überlassen.

  • Joa, da das Thema ganz intressant ist klink ich mich mal ein ^^
    Also, ich bin zwar momentan kein Schüler mehr aber da mich das in Zukunft betreffen wird, muss ich mal meine Meinung abgeben. Bin aus Österreich daher die österreichische Version :P ^^ Ich gehe jetzt auch nicht auf die aktuelle Diskussion ein...



    Seid ihr mit eurem Schulsystem zufrieden? Zu meiner Schulzeit war ich zufrieden, ja.
    Wie steht ihr zu anderen Schulsystemen? Ich finde die Amerikanische Freetime activity cool. In Österreich gibt's sowas gar nicht von den Schulen aus.
    Findet ihr Sitzenbleiben und Überspringen gut oder schlecht? Sitzenbleiben Gut. Überspringen schlecht.
    Wie findet ihr die Benotung in eurem Land? Ob man jetzt 5 oder 6 Noten hat und bei 5 und 6 durchfällt ist jetzt nicht so tragisch. Allerdings wäre eine Abtrennung zwischen schlecht und wirklich grauenhaft schon gut.
    Was denkt ihr zum Thema Chancengleichheit? Ich denke das die Guten Schüler eher gepusht werden


    Joa, ich habe ganz normal in der Volksschule (Grundschule) begonnen, gefolgt von Hauptschule in der ich überall (also Deutsch, Englisch, Mathe) in der ersten Leistungsgruppe war. Danach bin ich auf eine HTL gegangen(größter Fehler meines Lebens so far) Die Schule an sich war nicht schlecht...aber in dieser Schulart muss man wirklich ein brilliantes mathematisches Verständnis haben. Das ist mir nicht gegeben :( Darum bin ich nach 4 Jahren draußen aber das ist ja nicht so wichtig jetzt. Jedenfalls hab ich mich dafür entschieden das ich an eine FH gehe und Deutsch und Geschichtelehrer an Hauptschulen werde. Daher muss ich mich jetzt auch damit auseinander setzen. Hauptschulen in dem Sinn wie ich sie kannte, gibt es nicht mehr. Das ist jetzt alles neue Mittelschule was ich schon mal komplett Schwachsinnig finde. Die Leistungsgruppen gibt es nicht mehr und in jedem Fach unterrichten 2 Lehrer, einer davon von einer Höheren Partnerschule. In unserem Fall von einer HBLA für Sozialberufe. Wenn man 20 Schüler hat ist das ja nichtmal unbedingt schlecht. Aber man muss den Unterricht mit einer anderen Person planen, die gegebenfalls vollkommen andere Unterrichtsmethoden hat mit denen man sich arrangieren muss. Das ist nicht so toll. Man wird also als Lehrer stark eingeschränkt was den Unterricht anbelangt. Meine Ausbildung sollte bisher 3 Jahre dauern. Jetzt habe ich erfahren das darüber geredet wird, es auf 4 Jahre zu erhöhen weil Mittelschule und Gymnasium auch zusammengelegt werden sollen. Das ist ja noch bescheuerter. Dann hat man keine Wahl mehr ob Hauptschule oder Gym und das find ich nicht so schön. Außerdem werden die schwächeren Schüler total schwer mit dem Stoff zu kämpfen haben und die guten werden auch nicht viel mehr gefordert als im Gym oder Hauptschule Leistungsgruppe 1. Ich finde diese Idee von der "CHANCENGLEICHHEIT FÜR ALLE" zwar ganz edel....aber sie wird meiner Meinung nach nicht mal annähernd richtig umgesetzt.


    Fazit: Bevor die Gute Frau Unterrichtsministerin(und wer sonst noch so daran beteiligt ist) solche Gesetze erlässt und das österreichische Schulsystem vollkommen zerstört, hätte sie selbst mal unterrichten sollen damit sie weis was für Auswirkungen die Entscheidungen haben die da getroffen werden. Generell sollten Personen die nichts mit ihrem Amt zu tun haben, nicht über solch wichtige Positionen verfügen dürfen :dos: Sorry das ich jetzt abgeschweift bin, aber ich find das nicht richtig das solch wichtige Ämter an Leute vergeben werden, die eigentlich nie direkt damit in Berührung gekommen sind. (Ich hoffe mal man darf sich so im Bisaboard äußern über Politiker ?( , wenn nicht könnt ihr den bösen Teil ja zensieren... )

  • Wenn man merkt, dass man eben schnell zunimmt, dann muss man seine Ernährung entsprechend anpassen, schließlich kommt das Übergewicht eben dann vor allem durch eine schlechte, einseitige und gerne mal zu fetthaltige Ernährung, mit zu wenig Sport zu stande.


    Das ist eine Schlussfolgerung die sehr bewundernswert ist, schließlich beschränkt es einen dann doch, wenn man nicht mal mit seinen Bekannten bei MCDonalds oder in einem Restaurant essen gehen kann, ohne auf seine Ernährung zu achten. Man reduziert seine Freiheiten da schon. Zudem kommt dazu, dass Sport nichts für jeden ist - ich verurteile Niemanden, der sagt "Nee ist mir zu anstrengend, ich schau lieber fern" da soll jeder das tun, was er für sich am Besten hält, auch wenn es für die Gesundheit nicht das Beste ist.


    Wer solch eine Einstellung teilt und sich dazu motivieren kann Sport zu machen, der macht sicherlich das Richtige für seine Gesundheit. Aber MUSS man sowas von den Leuten erwarten?


    Muss ich sagen, wenn du den "allgemeinen Anforderungen" entsprechend willst, (entschuldigt bitte jetzt die harte Ausdrucksweise, dass soll jetzt extra übertrieben erscheinen) dann beweg dein fetten Hintern nach draußen und mach gefälligst Sport? Und es geht ja nicht nur um das Gewicht.


    Ich möchte mich darauf gar nicht so einschießen, weil es unsere Gesellschaft ist die uns sagt "Dicke Menschen sind nicht normal so wie wir, DIE müssen was an SICH ändern", das ist aber einfach nur falsch und dumm.


    Nehmen wir das Beispiel mit den Armen mal raus - ich bin mir bewusst, dass das nicht gut ist :) Aber es gibt viele andere Unterschiede, lass jemanden recht klein sein, im Hochsprung wird er gegen einen sehr großen Mitschüler nicht ankommen, im Basketball kann ich sagen, dass der kleinere Schüler vielleicht besser zielen oder werfen kann, dennoch ich werde nicht größer im Sport, nur weil ich es trainiere.


    Noten dienen nämlich primär nicht, den Schüler zu bestrafen, sie sollen die erbrachte Leistung mit den allgemeinen Anforderungen an die Masse der Schüler vergleichend zusammenbringen.


    Ja stimme ich dir voll und ganz zu, sobald ein Lehrer aber jemandem im Sport eine 5 einträgt, dieser weil er klein und dick ist dann von den anderen gemobbt wird, weil ja die meisten "einfach" ne 2 oder 1 bekommen haben, der wird das nicht so sehen wie du, der wird sich denken "Oh man der Lehrer demütigt mich sowieso schon weil ich mit meinen 1m 52cm über die 2m Hürde springen muss, und dann versuch ich das auch noch so gut ich kann und werde ausgelacht und kriege dann trotzdem die 5... ich hasse Sport" und genau da sind wir dann wieder an dem Punkt, an dem der Schüler erst recht anfängt Sport zu schwänzen.


    Und wie gesagt, Sport ist wichtig für den Körper also sollte man den Schülern eher Spaß an der Bewegung vermitteln, und nicht noch einem unsportlichen Schüler durch die Note quasi auf die Stirn schreiben "Du bist schlecht".


    Wenn also ein Arbeitgeber sportliche Menschen sucht, zum Beispiel weil er einen Sicherheitsdienst leitet und man auf Fitness wert legt, sind Sportnoten insoweit wichtig, weil man eben anhand einer eins und der Tatsache, dass der Bewerber auch in seiner Freizeit SPort macht, unter dem Gegebenen Bedingungen annehmen kann, dass der Bewerber höchstwahrscheinlich den sportlichen Anforderungen gerecht werden kann.


    Stimme ich dir wieder gerne zu, wenn ich mich dazu entschließe, bei der Polizei (Der Sporttest bei der Bewerbung ist ganz schön schwer :) ) zu bewerben oder auch wie du es sagst bei einer Sicherheitsfirma, dann hält mich ja nichts davon ab, privat Fitness zu betreiben und mir da ein Gutachten erstellen zu lassen vom Fitnessstudio z.B. dafür brauch ich nicht die Note im Sport. Und noch dazu kommt auch hier wieder die "freiwillige" Auswahl als Argument, denn hier habe ich A die Chance privat mir die Sportart auszusuchen, die mir auch Spaß macht bei der ich also auch Motivation entwickel und nicht sage "Hapuuu nach der Arbeit noch Sport oh man wie ätzend" sondern ich freue mich dann ja meistens sogar drauf "Noch 3 Stunden arbeiten und dann kann ich endlich meinem Hobby nachgehen und Tennis spielen" oder welchen Sport auch immer.


    In der Schule wird mir jeder Sport "aufgezwungen" - das ist nicht das Problem wie gesagt Bewegung ist wichtig - aber dadurch das man Sport machen MUSS den man nicht kann, ist die Leistung entsprechend schlecht ohne großartig etwas daran ändern zu können. Siehe mein Beispiel oben mit dem Profifussballer der aber auch noch in Schwimmen und Radfahren bewertet wird.


    Ich hielte einen Sportunterricht für sinnvoll, der die allgemeine Fitness der Schüler fördert und erhält. Dafür sollten die Schüler Spaß an der Bewegung haben. Dafür wiederum sind Noten eher kontraproduktiv. Außerdem sollte Sportunterricht in dem Fall häufiger stattfinden.


    Ja unbedingt, an einem 10 Stunden Schultag tut es auch einfach mal gut vom Sitzen wegzukommen und dann mal etwas Bewegung zu haben. Noten sind kontraproduktiv, ich bin super in Fussball und leider grottig im Volleyball, ergo habe ich nur eine 4+ (1 im Fussball, 6 im Volleyball), sagt die 4 im Zeugnis jetzt aus, dass ich unsportlich, übergewichtig und faul bin? Jein, die Note sagt aus, dass ich schlecht im Sport bin, aber woran das liegt steht da nicht.


    Zudem haben viele Klassen meist nur 1 mal eine Doppelstunde Sport in der Woche. Und durch 2 Stunden wöchentlich kann man sicher nicht die Fitness eines Menschen beurteilen. Wenn man dann noch überlegt, 2 Stunden sind ja nur 2x45min also 90 min - davon gehen ca immer noch 5 Minuten ab, bis der Lehrer an der Sporthalle angekommen ist (Gut unterscheidet sich stark von Schule und Lehrer her) dann ziehen die Damen sich um, die Jungs sind ja meist ganz fix, ergo dauert es nochmal ca 5-10min bis alle soweit ihre Sportklamotten an haben. Dann wird die Anwesenheit geprüft... 5min nochmal weg. Dann beginnt man aufzubauen. Bis hier hin sind schon ca 20 Minuten Unterricht weg (wie gesagt ist unterschiedlich) und wenn man jetzt noch Tischtennisplatten oder Barren und Kästen aufbaut sind nochma 5min weg mindestens. Man hat also ungefähr 65min für den Sport, und wenn dann auch noch abgebaut werden muss und der Lehrer das vor Stundenende macht und nicht nach dem Klingeln, dann geht da sicher nochma etwas Zeit drauf.


    In 60min die Woche, muss ich zeigen, wie gut ich im Laufen, Turnen, Springen, Werfen und Bodenturnen bin, genauso wie ich zeigen muss das ich Fussball, Basketball, Volleyball, Hallenhockey und andere Spiele beherrsche. Und dann wird meine Fitness bewertet und eine Sicherheitsfirma, soll aufgrund meiner 3 jetzt beurteilen, ob ich sportlich gut genug bin oder nicht. Das ist sehr unrealistisch meiner Meinung nach.


    Will man einen bestimmten Sport professionell ausführen, geht man in einen Sportverein, meist noch bevor man jemals in der Schule mit dem Sport in Berührung kam. Der Sportunterricht allein reicht auch nicht aus um die notwendige Fitness zu erreichen, die für gute Noten notwendig wäre. Man ist gezwungen neben dem Unterricht etwas dafür zu tun.


    Das sehe ich eben genauso, wenn man Sport mit der nötigen Ernsthaftigkeit machen möchte, dann landet man sowieso in einem Verein oder zumindest geht man dann in eine Sporteinrichtung (Sportcenter - Fitnessstudio etc.). Jemand der unsportlich ist - in welcher Form auch immer - der wird neben den langen Schultagen, den 10 Klausuren für die er lernen muss und den ganzen Hausaufgaben und Referaten die er vorbereiten muss, sicherlich nicht noch täglich 1 Stunde Sport treiben, um in der Schule mithalten zu können.


    Ich wäre für Sport ohne Bewertung zumindest ohne gezwungene Bewertung, wer freiwillig sagt, ich möchte bitte nächste Stunde bewertet werden in Laufen Springen Schießen der kann das ja machen. Ansonsten wäre ich für freiwilligen Sport, man hat keinen Pflichtsport sondern man wählt ob man bei einer Sportart die angeboten wird mitmachen möchte oder nicht. Hier finde ich es dann aber schade, dass man wieder nicht die Bewegung in den Vordergrund bekommt und Leute gar keinen Sport machen. Bewegung soll ja gemacht werden für die Gesundheit, aber nicht gezwungen und dann schon gar nicht auf Leistungsdruck ausgelegt, sondern mit Freude an der Sache.


  • Ich gebe euch in soweit recht, dass Sport in der Schule anders sein muss, aber die Probleme liegen weniger an den Noten, sondern eben eher an vielen Lehrern.


    Na, in Sport macht das aber schon auch was aus. Zumal die Sportnote in dem Arbeitgeber-Zusammenhang, wie du ihn erläutert hast, eine der am wenigsten aussagekräftigen Noten ist.
    Wer in Mathe eine gute Note hat, der hat ein allgemeines, gutes Verständnis für Mathe, zumindest kann man davon ausgehen, dass auf jeden Fall gute bzw. sehr gute Grundlagen vorhanden sind.
    Die Sportnote sagt da aber imho sehr wenig über die etwa körperlichen/fitnesstechnischen Grundlagen aus - gerade im Bezug auf Bewerbung, da würd ich gerne mich selber mal als Beispiel nehmen. Bin sehr unsportlich, wenig Ausdauer/Kondition und Sport war nie so meins, aber normalgewichtig. In der 10. Klasse hatte ich eine 4 in Sport, war auch meine einzige Einzelnote weil ich zu der Zeit, in der regulär Schulsport stattgefunden hatte, an einem Schulprojekt teilgenommen hatte und somit nur am Jahresende und damit zu genau einer einzigen Bewertung da war, aus der sich eine Techniknote Note 4 ergeben hat. 1. Semester 11. Klasse Note 2 mit positiver Tendenz, 3. Semester auch. Das ich nicht von heute auf morgen sportlich geworden bin, erklärt sich von selber. Clue daran, Semester 1 und 3 hatte ich den Sportkurs Gymnastik und Tanz, es ging ergo wirklich nur um schnöde Bewegungsabfolgen und dabei mitzählen, da hats nicht mal Rythmusgefühl oder sowas gebraucht.


    Was ich damit sagen will, bzw. wieso ich die Sport(end)note als ganze wenig aussagekräftig finde, ist die Tatsache, dass einfach zu wenige/zu viele Disziplinen abgeprüft werden, als dass sich eine konkrete Aussage treffen lassen würde. Ich greife mal Andros Fußballerbeispiel auf - jemand kann Kopf-Fuß super koordinieren, hat da aber mit den Händen wie z.B. beim Basketball einfach seine Probleme. Aussage der Sportnote mit vielleicht 1 und 6, was 4 geben würde ist einfach nur, dass die Person in unterschiedlichen Disziplinen unterschiedlich stark ist.
    Macht in anderen Fächern, bzw. Wissens-/Lernfächern durchaus Sinn, da da ja möglichst viel abgedeckt sein muss, im Sport aber nicht. Da spielt auch eine große Rolle, dass die Zeit dafür auch viel zu kurz ist um sich effektiv möglichst viel anzueignen. Das hat unter anderem auch zur Folge, dass der Lehrer seine Disziplinen mit Übungseinheiten (Stundenausfall ist da auch nicht zu verachten) auch immer in möglichst zeit-kompakten Einheiten durchbringen muss und vor lauter "Das prüfen wir dann so und so ab" (Im Bezug auf Leistung, was du angespochen hast und was ja so auch seine völlige Richtigkeit hat) gehen aber Sachen wie Fitness fördern oder gezieltes Muskeltraining (Was ja z.B. durchaus praktisch sein kann für den Einzelnen, gerade als "Schreibtischberufler" vielleicht) viel zu sehr verloren, da fehlt einfach die Balance, zwischen dem, was der Sportunterricht fordern und fördern sollte bzw. könnte und Leistungsaussage.


    Vermutlich will der eher nen bulligen, kräftigen Typ, als nen schmächtigen, der jede Leichtathletikdisziplin mit Bravour besteht, aber vom Fettwanst mit einem Hieb umgeboxt wird, wenn er nicht grad wegrennt. Bundeswehr und Polizei prüfen unabhängig von der Sportnote ebenfalls nochmal die körperliche Fitness jedes Bewerbers, weil die Note eben nicht aussagekräftig ist.


    Letztlich bleibt die Frage, was man mit Sportunterricht erreichen will. Ich hielte einen Sportunterricht für sinnvoll, der die allgemeine Fitness der Schüler fördert und erhält. Dafür sollten die Schüler Spaß an der Bewegung haben. Dafür wiederum sind Noten eher kontraproduktiv. Außerdem sollte Sportunterricht in dem Fall häufiger stattfinden.
    Zur Leistungsfeststellung für Berufe halte ich den aktuellen Sportunterricht für ungeeignet, aufgrund der vielen "überflüssigen" Sportarten, die man so ausführt. Da kann man die Feststellung gleich den entsprechenden Berufsausbildern überlassen.


    <-- Find ich dazu sehr aussagekräftig.


    Würde die Note zwar nicht gänzlich als solche als kontraproduktiv bewerten, da sie gerade bei bestimmten Sportarten/Disziplinen/Wasauchimmer eben sehr gut den Leistungsstand wiedergibt und so auch durchaus motivierend sein kann, mir persönlich fehlt davor aber wie oben beschrieben das Gegenstück.

  • Das ist eine Schlussfolgerung die sehr bewundernswert ist, schließlich beschränkt es einen dann doch, wenn man nicht mal mit seinen Bekannten bei MCDonalds oder in einem Restaurant essen gehen kann, ohne auf seine Ernährung zu achten. Man reduziert seine Freiheiten da schon. Zudem kommt dazu, dass Sport nichts für jeden ist - ich verurteile Niemanden, der sagt "Nee ist mir zu anstrengend, ich schau lieber fern" da soll jeder das tun, was er für sich am Besten hält, auch wenn es für die Gesundheit nicht das Beste ist.


    Sich zu entscheiden, dass man lieber fern sehen möchte und sich ungesund ernähren will, statt auf Ernährung zu achten und sich regelmäßig zu bewegen, ist völlig legitim, schließlich ist ES jedes Menschen eigener Körper und jeder hat das Recht, mit dem zu machen, was man will. Man ist schließlich immer selber die Person, die entscheidet. Nun hat das ganze nur einen Haken: Wenn ich mich für etwas entscheide, hat das immer Konsequenzen, die nun negativer oder positiver Natur sein können und wenn ich mich für etwas entscheide und das negative Konsequenzen nach sich zieht, dann muss ich auf gut deutsch damit leben. Wenn ich mich also für den TV und die ungesunde Ernährung entscheide, dann muss ich mit den Konsequenzen am Ende leben: Übergewicht, mangelnde körperliche Fitness, geringe Beweglichkeit und irgendwann evtl. Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen. Ich muss dann eben auch damit leben können, dass ich die allgemeinen körperlichen Anforderungen nicht erfüllen kann und auch mit gesellschaftlichen Folgen leben können. Übermäßig Dick sein wird nicht als unnormal oder abartig angetan, es wird nur von der Masse der Gesellschaft nicht gut gehießen, was ich ab einem gewissen Grad des Übergewichtes auch verstehen kann, schließlich ist es ungesund und schaut eben ab einen bestimmten Grad des Übergewichtes auch nimmer schön aus. Aber das kann man wohl besser hier diskutieren.

    Wer solch eine Einstellung teilt und sich dazu motivieren kann Sport zu machen, der macht sicherlich das Richtige für seine Gesundheit. Aber MUSS man sowas von den Leuten erwarten?


    Nee, das erwartet auch primär niemand, was man aber erwarten kann, ist eine gewisse kritische Selbstreflexion im Bezug auf seinen Entscheidungen und damit resultierend die eigene Akzeptanz dessen Folgen. Keiner erwartet, dass ein etwas korpulenterer Mensch sich für Sport entscheidet, was man allerdings erwartet ist, dass er am Ende mit den Konsequenzen leben kann. Wenn ich mich überspitzt für die Couch und die Chips entscheide, anstatt für den Trainingsanzug und Obst, oftmals auch, weil man Bewegung nicht mal kennt, weil man ihr nicht mal eine Chance gibt, dann soll das so sein, aber dann MUSS die Person mit den Konsequenzen leben. Die Schuld dann aber für das nichterfüllen von gesellschaftlichen Anforderungen an der Gesellschaft zu suchen und mit dem "ich kann es nicht, aber ich kann doch nix dafür"-Gerede, obwohl man mit seiner Entscheidung selbst den Grundstein dafür gelegt hat, ist einfach nicht richtig, denn damit belügt man am Ende nicht nur andere, sondern sich selbst, was viel Schlimmer ist, zumal man sich durch sowas erst recht niemals aufraffen wird, etwas zu ändern. Und nochmal, ich rede von Menschen, die den Popo nicht hochkriegen, obwohl sie es könnten.

    Muss ich sagen, wenn du den "allgemeinen Anforderungen" entsprechend willst, (entschuldigt bitte jetzt die harte Ausdrucksweise, dass soll jetzt extra übertrieben erscheinen) dann beweg dein fetten Hintern nach draußen und mach gefälligst Sport? Und es geht ja nicht nur um das Gewicht.


    So überspitzt würde ich nicht sagen, aber von der Kernaussage ist es sogar richtig. Allgemeine Anforderungen heißen Allgemeine Anforderungen, weil sie sich auf die Allgemeinheit beziehen und in unserer Gesellschaft wirst du immer auf Anforderungen treffen, die du erfüllen musst. Wenn du diese Anforderungen nicht von vornherein erfüllen kannst gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man arbeitet an sich, mit der Erkenntnis, dass es geht oder nicht geht, oder man lässt es bleiben, aber dann muss ich wieder mit den Folgen Leben können. Und wenn ich den allgemeinen Anforderungen entsprechen will, dann muss ich, wenn ich sie nicht erfüllen kann, an mir arbeiten. Man kann aber nicht erwarten, dass die Allgemeinen Anforderungen nach unten korrigiert werden, damit ich sie, obwohl ich vlt. nur eine Minderheit bin, erfüllen kann. So einfach sollte man es sich im Leben niemals machen. Wenn ich den allgemeinen Anforderungen entsprechen will, ich aber nix dafür tun will, scheitert man nicht an den Anforderungen, sondern man scheitert in erster Linie an sich selbst. Und das ist nicht nur auf Sport alleine bezogen, sondern auf jede Situation im Leben.

    Ich wäre für Sport ohne Bewertung zumindest ohne gezwungene Bewertung, wer freiwillig sagt, ich möchte bitte nächste Stunde bewertet werden in Laufen Springen Schießen der kann das ja machen.


    Dann verfehlt alles im Sport und der Schule seinen sinn, weil wir einfach ein Problem haben: Der Mensch braucht Feedback, er muss in seinen Leistungen irgendwo gesagt kriegen, das war gut und da musst du dich verbessern, sonst wird aus der Bewegung nur ein planlose rumgehampel, von der keiner was hat, überall hast du und brauchst du Feedback, dass deine Leistung beurteilt. Noten sind gar nicht so schlecht, denn auch sie sind für einen Schüler auch nur eine Art Feedbacksystem, das aussagt, inwiefern die erbrachte Leistung den Anforderungen entspricht und wo man sich verbessern muss. Noten sagen den Schülern nunmal auch, ob die jetzige Arbeitsweise erfolgsversprechend ist oder nicht, das macht sie auf eine einfache und abstrakte Weise. In normalen Fächern wie Mathe und Deutsch, wo es eben oftmals richtig oder falsch gibt und man richtige Lösungswege präsentiert, funktioniert das alleine auch gut. Im Sport alleine reicht das aber nicht. Das Problem ist nicht die Benotung an sich, sondern die Art und Weise wie sie stattfindet. Schüler werden dort oftmals mit ihren schlechten Leistungen alleine gelassen, viele Sportlehrer machen sich nicht die Mühe die Schüler aufzuklären, wo die Probleme liegen, oftmals sind es technische Fehler, die zum Misserfolg führen. Bei mir war es so, dass ich stellenweise erhebliche Probleme beim Hochsprung hatte, bis mir mal mein Sportlehrer in der 9. Klasse, der zudem der Beste Sportlehrer war, den ich jemals hatte, sagte, dass ich einfach zu spät abspringe und zuviel Anlauf nehme und vorne schon erschöpft bin, was viele meiner Kameraden ebenfalls falsch machten. Komischerweise klappte es dann auf einmal ganz ganz gut und ich konnte mich von einer fünf im Jahr zuvor erheblich verbessern.
    Sport muss Spaß machen, keine Frage, aber wie vermittelt man Spaß am Sport, wenn du Schüler hast, die sich schon ihrer Freizeit, wo sie sich ungezwungen bewegen könnten, nicht bewegen wollen. Nach dem "Macht-Mal-Prinzip" auf das Unterricht ohne Noten hinauslaufen würde, sicherlich auch nicht. Die ANgst mit anderen nicht mithalten zu können ist immernoch da und, um Spaß und um die stressabbauenden Fähigkeiten von Bewegungen kennen und schätzen zu lernen, muss man sich auch bewegen, und Menschen, die sich freiwillig nicht bewegen wollen, wird man ohne Zwang nicht zur Bewegung kriegen. Durch Noten muss man zwar mitmachen, aber nur weil man etwas machen muss, muss das nicht zwangsläufig sein, dass durch eine motivierende und ansprechende Gestaltung das ganze im Nachhinein nicht doch Spaßig sein kann. Gutes Beispiel dafür kann ich auch von meinem Sportlehrer der neunten Klasse anführen, ich weiß ich benutze ihn zu oft, aber der hat eben gezeigt, wie man es richtig gut machen kann. Der hat es sogar geschafft das Springen über das Pferd spaßig und motivierend zu machen. Er hatte ziemlich unkonventionelle Unterrichtsmethoden gehabt. Naja, wir übten, die guten beherrschten das meist schnell, bekamen ihre eins oder ihre zwei, oder eben eine Note mit der sie zufrieden waren und die durften spielen gehen. Diejenigen, die mit ihren Noten nicht zu frieden waren durften weiterüben. Da waren dann alle unsportlichen Kids auch dabei, weil auch wenn man unsportlich ist, viele sind mit der Leistung nicht zufrieden, wem allerdings Sport egal war, der durfte auch mit der vier Spielen gehen, man musste es nur vorher probieren. Mit den anderen wurde weiter geübt, auf eine ziemlich krasse Art und weise: Er zeigte das mehrmals und hat vorher alle Schüler genau beobachtet und wusste, dass die Probleme meist daran lagen, dass Schüler sich einfach zu weit vorne am Pferd abstützten und es demnach nicht schafften. Und dann kam sein Täschchen zum Einsatz, ja er hatte immer ein Täschchen dabei und aus dem holte er ein Klebebild mit der nackten Oberweite einer dahingehend gut bestückten Frau raus, was er auf die Stelle klebte, wo man mit den Händen hinlangen musste. Klar, viele denken nun, dass ist dumm, unreif und sexistisch, aber wir waren 14/15 und Jungs, da ist man dumm und unreif. ;D Auch wenn da viele die Birne schütteln werden, das ganze nahm der Aktion eben einfach den Druck. Er hat gekonnt, die Aktion ein bissel lustiger gestaltet und das ganze lächerlicher gemacht, wo die ganze Sache eben einfach an Ernsthaftigkeit verlor. Zudem bekamen wir ein optisch anregendes Ziel präsentiert. Dann hatte er noch Klebeband in unterschiedlichen Farben, für jeden Schüler eine Farbe, wo markiert wurde, wo wir uns mit den Händen auf dem Pferd aufstützten und wo wir mit hintern landeten, eine neue Markierung kam hinzu, wenn man sich verbessert hat. Man sah genau, dass das Üben Erfolg hatte und inwiefern nicht und wenn man dann eben es doch nicht drüber geschafft hat, fühlte sich das ganze trotzdem gut an, weil man optisch gesehen hat, dass wir uns verbessert haben und die Note war dann am Ende eben auch keine Kränkung mehr, sie war primär ein Ziel, was wir uns setzten um mit unserer eigenen Leistung zufrieden sein zu können.

    Dafür müssen die Ziele aber auch transparent sein, nichts ist demotivierender, als unfaire Zielvorgaben. Ein Ziel wird aber nicht unfair, weil es hochgesteckt ist, sondern weil man das Gefühl bekommt, Zielvorgaben nicht erreichen zu können. Wenn ein Sportlehrer mit den schlechteren Schülern nicht genug übt, wenn es gar kein Feedback, gar keine Bewertung der Leistung gibt, dann geht es dahingehend, dass man sich nicht verbessern kann, nicht transparente Ziele tun ihr übriges und lassen das Gefühl aufkommen, dass nach Nase bewertet wird und da kommen wir hin, wenn wir eben je nach körperlicher Konstitution bewerten, zu erreichende Ziele werden nicht transparent und keiner weiß mehr, was er leisten muss.
    Ohne Noten gäbe es keinen Zwang mehr, allerdings wird jemand, der sich freiwillig nicht bewegen will, sich auch nicht bewegen, weil eben Versagen keine Konsequenzen mehr hat, er wird eben weiter sitzen bleiben und nichts machen. Mit Noten muss er sich aber auch ein Stück weit bewegen und er kann eben versuchen die Motivation und den Spaß des ganzen zu erleben, wenn er von vornherein mitmacht. Oftmals wirken zum Beispiel Aktionen meines Sportlehrers von Außen her irgendwie kindisch, sinnlos oder unreif, wenn man aber mal drin steckt und man eben spürt, welche Emotionen dahingehend ausgelöst werden können, dann kann das Üben und das sich Verbessern Spaß machen und motivieren. Motivation setzt auch irgendwo Optimismus voraus und damit man optimistisch sein kann, muss man das Gefühl bekommen, dass man mit dem eigenen Handeln was erreichen kann. Dabei ist nicht mal das erreichen des Zieles motivierend, sondern primär die Aussicht auf Erfolg. Wenn man also optisch und akustisch während des Übens gezeigt kriegen würde, dass man durch sein Üben dem Ziel immer näher kommt, dann kann sich selbst eine vier als Note gut anfühlen und als Anreiz dienen es das nächste mal besser zu machen, die Note wird von der Bestrafung zum Feedback über die eigene erbrachte Leistung. Die Note ist hier alleine nicht das Problem, es ist eben die Unterrichtsgestaltung und mangelndes optisches Feedback.
    Noten schaffen den negativen Beigeschmack des Versagens nicht, demnach schafft auch deren Abschaffung nicht, dass sich am schlechten Gefühl des Versagens, und an der daraus resultieren Demotivation, irgendwas ändert. Niederlagen schlagen meist dann in Frust und Demotivation um, wenn wir das Gefühl haben, dass wir durch unser handeln nichts bewirken können. Und da liegt das eigentliche Problem: Oftmals stehen Schüler mit ihren Problemen in Sport alleine da, es gibt niemanden, der ihnen genau sagt, warum sie scheitern und was sie ändern müssen um besser zu werden. Eine vier kann sich gut anfühlen, genauso wie jede Niederlage, wenn man das Gefühl bekommt, dass man was aus der Niederlage gelernt hat.
    Wenn ein Schüler im Ausdauerlauf nur 10 Minuten durchhält statt der geforderten, was weiß ich wie viel Minuten, weil er zu Beginn einfach zu schnell gelaufen ist, und man die Note einfach ins Buch klatscht, dann kann sich das gar nicht gut anfühlen. Wenn der Lehrer aber einen beiseite nimmt und die Fehler analysiert, sagt, du warst zu Beginn zu schnell und man hat dafür eben nicht die Kondition dafür um das lange durchzuhalten, dann weiß man automatisch was man besser machen muss, ja selbst, wenn man gesagt kriegt, dass man vlt. ein bissel an seiner Kondition arbeiten sollte und wie man das am besten macht, gibt der Niederlage ein anderes Gefühl, man lernt schließlich was und wenn man die Ratschläge beherzigt, dann kann es das nächste mal besser laufen. Wo wir auch beim weiteren Knackpunkt wären, es muss genügend Zeit zum Üben geben.

  • Sich zu entscheiden, dass man lieber fern sehen möchte und sich ungesund ernähren will, statt auf Ernährung zu achten und sich regelmäßig zu bewegen, ist völlig legitim, schließlich ist ES jedes Menschen eigener Körper und jeder hat das Recht, mit dem zu machen, was man will. Man ist schließlich immer selber die Person, die entscheidet.


    Das ist ja genau der Punkt den ich anprangere. Ich habe in Sport gar keine Möglichkeit mich zu entscheiden. Und die persönlichen Konsequenzen sind eine Sache, aber wieso muss ich dann in Sport "beweisen" wie schlecht ich bin weil ich eher dem Denksport verschrieben bin und nicht dem körperlichen Sport?


    Wie gesagt Dick zu sein ist nur ein Punkt der Gesellschaft, die geht schließlich auf alles los was anders ist als die Allgemeinheit "Ihh der ist behindert, ihhh der ist dick, ihhh der hat nur einen Arm, ihhh ihh ihh" drecks Gesellschaft... Aber zurück zum Thema.


    Wie beurteilst du das denn, wenn du mal von dem Übergewicht ablässt und zum Beispiel jemanden nimmst, der körperlich einfach schwächlich und schlapp ist, das seit je her, im Kindergarten, in der Grundschule, in der Realschule und auch auf einer weiterführenden Schule... er ist einfach schwächlich, klar er kicked mal mit seinen Freunden draußen einen Ball oder geht mal durch die Stadt also Bewegung ist gegeben nur eben kein Leistungssport. Vielleicht macht er auch etwas Sport und geht mal zur Fitness nur springt das nicht wirklich an.


    Der Schüler ist aber sonst gesundheitlich vollkommen in Ordnung keine Atembeschwerden oder Glasknochen etc. er ist einfach so. Jetzt zwingt das System diesen Schüler aber trotzdem überall in Sport mitzumachen und er wird gegen den Durchschnitt an Schülern verlieren. Da gibt es dann einige mit ner 1, der Großteil mit einer 2-3 und der Schüler hockt auf einer 4.


    Zudem wie Anemone schon sagte, im Zeugnis steht am Ende nicht, ob ich die 4 habe weil ich generell unsportlich bin oder ob ich Fussball gewählt habe, das aber voll war und ich in Tanzen gekommen bin was ich nichtmal ein bisschen kann aber ich werde dafür bewertet.


    Schulsport dient der Bewegung und zum Ausgleich des Schulalltages. Darüber hinaus zum Fördern des Teamgeistes der Klasse. Aber es ist in keiner Weise eine Option die Leistung von jemanden zu beurteilen. Dafür fehlt folgendes:


    A - Die Lehrer decken ein so breites Feld an Sportarten ab, die können NIE überall objektiv bewerten.
    B - Die Stundenanzahl ist viel zu gering als das hier irgendetwas trainiert oder vermittelt werden kann. Grundlagen ja aber darüber hinaus nicht sonderlich viel mehr.
    C - Personal, 1 Lehrer muss in ca. 17 Einheiten bis zu 30 Schüler gleichzeitig bewerten und dabei auch noch Schiedsrichter spielen.
    D - Die Auswahl ist so breit gefächert, man kann nicht überall super gut sein. Fussball Basketball Volleyball ja dafür ist man dann eine Niete im Sprinten und im Weitsprung und kriegt deshalb direkt eine schlechte Note.


    Jedes Schulfach ist spezialisiert, Mathe, Deutsch, Englisch... mal davon ab das es Fächer für den Geist sind.


    Sport ist aber allgemein, so als ob es als Fächer nur "Sprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch) alles zusammengefasst in einer Note wäre, oder in Naturwissenschaften (Mathe, Biologie, Physik und Chemie) natürlich ist man hier und da gut, aber genauso auch schlecht und durch die breite Fläche stagniert die Leistung an einem Punkt, der nicht aussagekräftig genug ist, um meine Leistung repräsentabel zu reflexieren.


    Wie Anemone schon sagte, sie ist ganz normal weder die Profisportlerin noch der Couchpotato und sie hatte in Sport genauso mal eine schlechte als auch eine gute Note. Das ist aber nicht abhängig von ihrer Leistung, sondern von der Sportart.


    Wenn man also zumindest die Wahl hätte, sich etwas auszusuchen (Hier kommen wir wieder zu deiner Einleitung mit der Entscheidung) dann wäre es ja noch akzeptabler, aber ich habe keine Wahl, selbst in der Oberstufe später habe ich nicht die Wahl zu sagen "Ski fahren kann ich super gut, oder Surfen das wäre meine Sportart in der ich auch richtig gut werden möchte".


    Selbst wenn wir deine Argumente so übernehmen, auch ein sehr sportlicher Mensch der 3 mal die Woche Fitness macht, sich nur sogut es geht gesund ernährt und sich sehr Fit hält, selbst der kann 2 linke Füsse haben und kann deshalb weder gut laufen sprinten oder springen. Auch dieser Mensch obwohl er sportlich ist würde ungerecht benotet werden, weil er dazu gezwungen wird, seine Schwächen auszuüben anstatt seine Stärken zu zeigen.


    Im Zeugnis steht ja nicht "Laufen 3, Springen 4, Hochsprung 3, Ausdauer 1, Fitness 1, Teamgeist 1" Sondern nur eine 3 ohne jegliche Beschreibung.


    Und dann kam sein Täschchen zum Einsatz, ja er hatte immer ein Täschchen dabei und aus dem holte er ein Klebebild mit der nackten Oberweite einer dahingehend gut bestückten Frau raus, was er auf die Stelle klebte, wo man mit den Händen hinlangen musste. Klar, viele denken nun, dass ist dumm, unreif und sexistisch, aber wir waren 14/15 und Jungs, da ist man dumm und unreif.


    Das ist ja wenigstens vom Lehrer nett gemeint und als Hilfe denkbar spaßig, aber das sind eben Einzelfälle die meisten Lehrer sind eher "Versuchs und entweder kannst du es oder nicht, ist ja deine Note nicht meine"


  • Das ist ja wenigstens vom Lehrer nett gemeint und als Hilfe denkbar spaßig, aber das sind eben Einzelfälle die meisten Lehrer sind eher "Versuchs und entweder kannst du es oder nicht, ist ja deine Note nicht meine"


    Das würd ich so nicht veralgemeinern bzw. das Gegenteil davon als Einzelfall beurteilen. Der Punkt ist nicht, dass der Lehrer nicht individuell fördern kann, sondern es nicht möglich ist.
    Natürlich kann ich mich mit meinem Problemschüler hinstellen und ihm bei Problemen helfen - klappt ja im "Klassenzimmerunterricht" bei Übungsaufgaben auch ganz gut. Da hab ich aber 30 Schüler vor einem Tisch sitzen, da muss ich nicht viel beaufsichtigen, im Sportunterricht aber schon. Und einem oder einigen wenigen Problemschülern und wen's nur 10 Minuten sind individuell Hilfestellung zu leisten, mag zwar funktionieren, nicht aber im Zusammenhang mit der Tatsache, dass nebenbei 30 andere Schüler in einer großen Sporthalle zumindest ansatzweise beaufsichtigt werden müssen.
    Kapazitätsproblem ist natürlich nochmal ein ganz anderer Faktor, den man da auch nicht vergessen darf.


    Domi, bezüglich "mit den Folgen leben", also grob der obere Absatz:
    Sicherlich hast du Recht, im Zusammenhang mit Sportunterricht (und der damit verbundenen Altersklasse) muss ich dir da aber doch widersprechen. Über die Langzeitfolgen vom Couchpotato-Dasein sind sich nicht mal erwachsene Menschen klar und dann soll man sowas weit vorausschauendes von einem vielleicht 12-jährigen, pubertären Schüler erwarten? Dem wird dann mit 14, der fortgeschrittenen Zeit und dem zugelegten Gewicht klar was Sache ist, dann hat er aber die eventuelle Probleme im Sportunterricht und abnehmen ist gerade in jungen Jahren, wo man Disziplin erst noch lernen muss, einfach ein bisschen problematisch und funktioniert nicht von heute auf morgen. Sportunterricht ist aktuell, kurzweilig, Gewichtsabnahme & Co. aber das genaue Gegenteil, das lässt sich imho gerade was den Faktor Zeit betrifft einfach nicht vereinbaren.
    Sicher stimmt es irgendwo, dass derjenige hart gesagt selber dran Schuld ist und damit klarkommen muss, das funktioniert in dem Alter aber nur bis zu einem gewissen Grad und da fällt Übergewicht im Zusammenhang mit Sportunterricht für mich nicht dazu.
    Ich weiß jetzt nicht wie aktuell das Thema "Kinder werden immer dicker" noch ist, aber statt sie dann mit allen anderen in einen Topf zu werfen und in die "allgemeine Anforderungen" zu pressen und zu bewerten, wäre es sinnvoller da seitens der Schule unterstützend zu wirken. Ich wage zu bezweifeln, dass irgendein 14-jährige/r es gut findet, übergewichtig zu sein. Im aktuellen, Zeitrahmentechnisch engem Sportunterricht den Schüler aber nur noch mehr was Bewegug & Sport angeht mit schlechten Noten und allgemeinen Anforderungen, die er faktisch einfach nicht erfüllen kann,noch mehr zu demotivieren, als vielleicht eh schon, müsste man da unterstützend ran, im Sinne von, dass man im Sportunterricht nicht nur Bewertungseinheit an Bewertungseinheit reiht, sondern eben auch mal Zeit für kurze Einheiten ist, die einfach mal nur Spaß machen und was vermitteln sollen.


    In anderen Fächern wird ja auch nicht nur Lerneinheit an Lerneinheit mit abschließender Bewertung gereiht, da hat man je nach Zeitpunkt und Fach auch mal Zeit für entspanntere Übungsstunden oder kurze Themenexkursionen, die so nicht vorgesehen sind, sondern einfach nur ergänzen/auflockern. Das fehlt aktuell im Sportunterricht einfach.


    Zitat

    überall hast du und brauchst du Feedback, dass deine Leistung beurteilt


    Sorry wenn ich das so sage, aber eben nicht. Es braucht eben nicht immer und überall Feedback, es muss irgendwo und irgendwann auch mal ohne gehen, das muss sich die Waage halten, sonst endet das nur in Leistungsdruck. Und gerade der Sportunterricht hat viel Potential, genau das gut ausbalancieren zu können, das gestaltet sich in Lern- und wissensfächern schon um einiges schwieriger.

  • Das ist ja genau der Punkt den ich anprangere. Ich habe in Sport gar keine Möglichkeit mich zu entscheiden. Und die persönlichen Konsequenzen sind eine Sache, aber wieso muss ich dann in Sport "beweisen" wie schlecht ich bin weil ich eher dem Denksport verschrieben bin und nicht dem körperlichen Sport?


    Hier kommen wir zu dem Punkt, wo du verstehen musst, dass jeder Mensch andere stärken und schwächen hat, es aber unserem System es unmöglich ist, es allen recht zu machen. Warum musst du beweisen, wie schlecht du in Sport bist? Warum musst X beweisen, dass er schlecht in Mathe oder jedem X Beliebigen anderen Fach ist? Fakt ist: Alle Fächer haben ihre Daseinsberechtigung und alle Fächer haben haben aber in ihrer Ausführung, einfach weil es zuviele Schüler und zuwenige Lehrer gibt ihre Schwächen im Bereich der Förderung der Schüler. Dadurch verkommt der Untericht oft in die Richtung, dass diejenigen, die Probleme haben auf der Strecke bleiben. Das ist genauso in Sport, da es zuviele Schüler gibt, die Pläne aber Proppenvoll sind, haben die Sportlehrer oft nur die einzige Alternative den Stoff nach und nach durchzuziehen, wodurch es schwer möglich ist, schwächere Schüler zu fördern und man mit den Problemen als Schüler alleine dasteht, woher dann verständlicherweise die mangelnde Motivation kommt. ABer diese Diskussion habe ich schon oft gesehen, wo man sich über den SInn und die angebliche mangelnde Fairness der Fächer auslies, zu fast allen Fächern. Ich zählte auch mal zu den Schülern, die zum einen einen schlechten Sportunterricht hatten und eben die typische Couchpotato waren. Deshalb weiß ich, dass man eben oftmals seiner schlechten Leistung ohnmächtig gegenüber steht und da man das Gefühl hat, nix an der Situation selber ändern zu können, motiviert das kaum. Allerdings hatte ich ab der neunten gute Sportlehrer, eben auch Lehrer, die sich gegen diese Entwicklung sträubten. Bei meinem aus der neunten wurde der Lehrplan individuell ausgedünnt. Statt Schlagball, Kugelstoßen, Ausdauerlauf, Sprint, Weitsprung, Hochsprung und dem anderen Gedöns hat er sich auf vier Disziplinen beschränkt und diese konsequent durchgezogen und richtig unterrichtet, motiviert und Hilfe geleistet, ja er hat sogar mit den Schülern über Gesunde Ernährung und Fitness gesprochen und über Folgen mangelnder Bewegung aufgeklärt. Und all das hat super funktioniert, trotz Noten.

    Der Schüler ist aber sonst gesundheitlich vollkommen in Ordnung keine Atembeschwerden oder Glasknochen etc. er ist einfach so. Jetzt zwingt das System diesen Schüler aber trotzdem überall in Sport mitzumachen und er wird gegen den Durchschnitt an Schülern verlieren. Da gibt es dann einige mit ner 1, der Großteil mit einer 2-3 und der Schüler hockt auf einer 4.


    Dann ist dem eben in der Situation so. Sorry, aber im Leben wird nicht immer auf jedes individuelle Handicap rücksicht genommen, das geht auch gar nicht und die Schule sollte den Schüler auch auf das Leben vorbereiten und dazu gehört eben auch hinein, dass man unter Umständen bestimmte Anforderungen nicht erfüllen kann, aus was für Gründen auch immer, aber das man dies akzeptiert und eben daraus sein lehren zieht. Wenn ich klein und schwächlich bin und ich probieren kann, was ich will, aber sich nichts bessert, dann ist dem eben so. Dies muss man akzeptieren, schließlich hat jeder Mensch dafür andere Dinge, die er mehr oder weniger gut kann. Wenn ich akzeptiere, dass ich in Sport keinen Strich sehe, dann ist einem meist auch die Note egal. Man kann aber nicht erwarten, dass immer und überall Rücksicht auf jemanden genommen wird, auch wenn es hart klingt, so geht das Leben nicht, das ist bei der Masse an Menschen nicht möglich. Und wie gesagt, wenn ich irgendwelche Anforderungen erfüllen will, dann muss ich selber auch zwangsweise was dafür tun, andere müssen sich eben dann in Dingen anstrengen, die Person X eben besser kann. So ist das im Leben, wichtig ist, dass man seine individuellen Stärken für sich erkennt und nach diesen sein Leben ausrichtet und das man versucht an seinen Schwächen, soweit es geht, zu arbeiten. Sowas stärkt auch die eigene Persönlichkeit ungemein. ;)

    Da gibt es dann einige mit ner 1, der Großteil mit einer 2-3 und der Schüler hockt auf einer 4.


    Und was ist daran schlimm? Meistens wird man wegen seiner schlechten Sport selten gehänselt oder gar gemobbt. Mobbing ist auch ein viel zu komplexes Thema um es nur an der Note festzumachen, wo es auch ein gutes Topic hierzu gibt. Fakt ist eins: Wenn der Schüler andere Stärken hat, Selbstbewusst auftritt, einfach weil er trotzdem von seinen Qualitäten weiß, dann wird er deswegen nicht gleich gemobbt. Die Note vier verdeutlich an der Stelle eine Sache ganz genau: Seine Leistung weißt Mängel auf, entspricht aber noch den Anforderungen. Egal wie du es dann drehst und wendest, im Bezug auf die Allgemeinheit ist das einfach eine Tatsache dann. Jeder hat Stärken und Schwächen und das muss man auch lernen und akzeptieren und man muss lernen, dass man, nur weil man gesagt kriegt, dass man das nicht so gut kann, dass man sich darin nicht angegriffen oder verletzt fühlen sollte.

    Zudem wie Anemone schon sagte, im Zeugnis steht am Ende nicht, ob ich die 4 habe weil ich generell unsportlich bin oder ob ich Fussball gewählt habe, das aber voll war und ich in Tanzen gekommen bin was ich nichtmal ein bisschen kann aber ich werde dafür bewertet.


    Ähm, das ist Käse, sorry. Auch wenn du in Sport in der 10. Klasse ne vier hast, so gibt es Rahmenrichtlinien, die festlegen, was gemacht werden muss. Somit ist die Note einfach nur eine Zusammenfassung der einzelnen Teilbereiche, die Laut Lehrplan abgedeckt werden: Anemones Vergleich hinkt in soweit auch, dass SPort in Oberstufe anders abläuft als in der Sek I. In Der Sek I gibt es für das Jahr festgeschriebene Themenkomplexe, auf die es einzelne Noten gibt. So gibt es eine Note für Leichtathletik, Geräteturnen, Gymnastik/Fitness usw, aus denen die Teilnote bestimmt wird und aus den Teilnoten wird die Gesamtnote. in der Oberstufe wird pro halbjahr aber nur eines dieser Themengebiete abgearbeitet, somit ist man nicht sportlicher geworden klar, aber trotzdem bleiben beide Noten aussagekräftig, in dem Sinne, was sie denn Aussagen wollen. In der zehnten war die Aussage der Note auf einen Druchschnitt mehrer einzelner Teildisziplinen beschränkt, die in den Rahmenrichtlinien nachschlagbar sind. Die Note vier sagt hier aus, dass deine Leistung im gesamten Jahr den Anforderungen mit Mängel entsprach. Auch lässt dies Aussagen über die Sportlichkeit zu, denn Schüler, die im Verein Fußball erfolgreich spielen, also sportlich sind haben meist bessere Koordinationsfähigkeiten, eine bessere Ausdauer und sind kräftiger, anders als diejenigen, die gar keinen Sport machen. Somit bekommt man eine Aussage über die allgemeine Sportlichkeit des Schülers. Wer eine eins hat, wird in allen Teilgebieten sehr gute Leistungen erzielt haben, während die Person mit einer vier eben stellenweise schlechte Leistungen haben muss, die allgemeine Sportlichkeit wird nicht so gut sein, wenn dann einer gut ist in Bodenturnen und nur da gut ist und überall mit einer fünf rumdümpelt, der ist allgemein eben nicht so sportlich, dort kann man mehr für eine Begabung auf einem bestimmten Gebiet sprechen, trotzdem ist man allgemein nicht sonderlich sportlich im Bezug auf die gestellten Anforderungen.
    In der Oberstufe ist die Aussage völlig anders, aber nicht weniger Aussagekräftig, als in der Unterstufe. Hier behandelt man ein bestimmtes Fachgebiet und darauf gibt es die Note. Ziel ist nicht mehr den Überblick über die Gesamtleistung auf bestimmten Themengebieten zu geben, sondern eben die Leistung bezogen auf ein spezialisiertes Themengebiet. So ist das auch in der gesamten Oberstufe, hier wird vieles spezialisierter, man geht mehr ins Detail und behandelt pro Halbjahr große Themenkomplexe an sich. Dem fügt sich auch der Sportunterricht. Die Sportnote ist anhand von Anemones Beispiel nicht weniger repräsentativ, nein, die Noten wollen anhand der Stufe verschiedenes ausdrücken, weil sich Schwerpunkte in der gymnasialen Oberstufe verschieben, weg vom Allgemeinen zum Spezialisierten.

    Sorry wenn ich das so sage, aber eben nicht. Es braucht eben nicht immer und überall Feedback, es muss irgendwo und irgendwann auch mal ohne gehen, das muss sich die Waage halten, sonst endet das nur in Leistungsdruck. Und gerade der Sportunterricht hat viel Potential, genau das gut ausbalancieren zu können, das gestaltet sich in Lern- und wissensfächern schon um einiges schwieriger.


    Nein, Feedback erzeugt zwangsläufig keinen Leistungsdruck, weil Feedback lob und Tadel beinhaltet und sinnvolle Verbesserungsvorschläge gibt. "Du bist schlecht und wirst es so nie zu was bringen" ist kein Feedback, Feedback ist es dann, wenn man sagt, dass dies und jenes nicht gut war, man genaue Ursachen benennt und erklärt wie man es besser machen kann. Und das ist beim Lernen sehr wichtig, man muss dem Schüler, wenn er was lernt sagen, ob er das gelernte richtig umsetzt, woran es scheitert und wie er es verbessern kann. Dadurch entsteht kein Leistungsdruck, da gerade Leistungsdruck dort entsteht, wo selten gutes Feedback gegeben wird. Leistungsdruck entsteht dadurch, dass man den Schüler weismachen will, dass sie immer eine eins benötigen, um im Leben voran zu kommen, dass sie nur gut sind, wenn sie extreme Dinge vollziehen immer mehr lernen und am besten keine Fehler machen. Feedback dagegen sagt nur was aus, ob man was richtig oder falsch macht und wie man sich verbessern kann, Feedback setzt also voraus, dass man Fehler machen darf, ein gehöriger Unterschied. :)


  • Nein, Feedback erzeugt zwangsläufig keinen Leistungsdruck, weil Feedback lob und Tadel beinhaltet und sinnvolle Verbesserungsvorschläge gibt. "Du bist schlecht und wirst es so nie zu was bringen" ist kein Feedback, Feedback ist es dann, wenn man sagt, dass dies und jenes nicht gut war, man genaue Ursachen benennt und erklärt wie man es besser machen kann. Und das ist beim Lernen sehr wichtig, man muss dem Schüler, wenn er was lernt sagen, ob er das gelernte richtig umsetzt, woran es scheitert und wie er es verbessern kann. Dadurch entsteht kein Leistungsdruck, da gerade Leistungsdruck dort entsteht, wo selten gutes Feedback gegeben wird. Leistungsdruck entsteht dadurch, dass man den Schüler weismachen will, dass sie immer eine eins benötigen, um im Leben voran zu kommen, dass sie nur gut sind, wenn sie extreme Dinge vollziehen immer mehr lernen und am besten keine Fehler machen. Feedback dagegen sagt nur was aus, ob man was richtig oder falsch macht und wie man sich verbessern kann, Feedback setzt also voraus, dass man Fehler machen darf, ein gehöriger Unterschied. :)


    Klingt so schön und gut, entspricht aber gerade in der Schule eben nicht der Realität. Im Zusammenhang mit den schon vorhandenen Anforderungen und einem Jugendlichen Feedback zu geben im Sinne von "Du machst das gut, aber ...", endet gerade eben schon in Leistungsdruck, weil beim Schüler aktiv nur das "aber" ankommt, weil Feedback im Sinne von, es ist an sich nicht mehr als das, was der andere von mir wahrnimmt und ich muss nicht alles umsetzen, was mir gesagt wird und es vor allem nicht persönlich nehmen, zum einen nicht vermittelt wird und zum anderen im (Noten)Bewertungssystem so auch gar keinen Platz hat.
    Davon aber abgesehen hat es im Sportunterricht, um darauf mal zurück zu kommen, eben nicht immer was zu suchen. Generell, solang es sich die Waage hält mit, es kann auch einfach mal egal sein ob man was gut oder schlecht macht, ja, hat aber so in der Schule, auch aus Zeitgründen, keinen Platz.

  • Klingt so schön und gut, entspricht aber gerade in der Schule eben nicht der Realität. Im Zusammenhang mit den schon vorhandenen Anforderungen und einem Jugendlichen Feedback zu geben im Sinne von "Du machst das gut, aber ...", endet gerade eben schon in Leistungsdruck, weil beim Schüler aktiv nur das "aber" ankommt, weil Feedback im Sinne von, es ist an sich nicht mehr als das, was der andere von mir wahrnimmt und ich muss nicht alles umsetzen, was mir gesagt wird und es vor allem nicht persönlich nehmen, zum einen nicht vermittelt wird und zum anderen im (Noten)Bewertungssystem so auch gar keinen Platz hat.
    Davon aber abgesehen hat es im Sportunterricht, um darauf mal zurück zu kommen, eben nicht immer was zu suchen. Generell, solang es sich die Waage hält mit, es kann auch einfach mal egal sein ob man was gut oder schlecht macht, ja, hat aber so in der Schule, auch aus Zeitgründen, keinen Platz.


    Nein, Feedback ist keine Ursache von Leistungsdruck, im Gegenteil, der Leistungsdruck sorgt dafür, dass wir Gutes Feedback für nicht mehr als gutes Erkennen, weil der Druck schlichtweg zu hoch ist. Feedback ist kein Niedermachen, sondern eine Rückkopplung, ja Feedback kann sogar motivieren.
    Leistungsdruck kann auch positiv sein und positive Emotionen hervorrufen, es ist nur eine Frage wie er erfolgt und ob er als solcher positiv wahrgenommen wird. Leistungsdruck ist nichts anderes, als dass wir das Gefühl haben, gute Leistungen bringen zu müssen, entweder, weil es andere oder wir selbst von uns erwarten. Positiv empfunden sieht man Leistungsdruck oft als Herausforderung an, die Leistung die wir bringen möchten, stimmt uns positiv und wir sind meist optimistisch, dass wir die uns gesetzten Ziele erreichen können, wenn wir hart genug daran arbeiten. Wichtig ist dabei, dass wir immer das Gefühl haben, dass wir durch unser Handeln das Erreichen des Ziels selbst bestimmen können. Es ist eine Herausforderung, weil wir wissen, dass wir es schaffen können. Rückkopplung ist dabei aber immer wichtig. Feedback kann uns Anerkennung für unser Handeln geben und uns bestärken in diese Richtung zu gehen, es ist regelmäßig sogar notwendig, weil es sonst passieren kann, dass Zweifel aufkommen in dem was wir hier tun. Aber auch das erklären von Fehlern ist wichtig, weil es uns davon abhält, falsche Wege einzuschlagen und damit verhindern, dass wir viel Zeit für Dinge investieren, die nicht zum Ziel führen und wir somit auf die richtige Bahn zurück gebracht werden. Wenn ich ein Lernziel habe und ich einen Fehler mache, ist unmittelbare Rückkopplung wichtig um vom Fehler abzukommen, weil sonst die Gefahr besteht noch mehr Fehler zu machen und das Ziel, was zum Beispiel in einer bestimmten Zeit erreicht werden muss, eben nicht mehr erreichbar wird und wir das Gefühl kriegen, dass wir machen können, was wir wollen, wir erreichen das Ziel nicht mehr. Somit kann aus einer Situation, die vorher vielversprechend und uns optimistisch stimmte, durch versäumtes Feedback negativer Leistungsdruck entstehen. Gutes Feedback sagt uns, was wir falsch machen und wo wir uns verbessern müssen, es zeigt uns auf, wie wir unsere Ziele realistisch erreichen können und gibt uns die Möglichkeit selber über das Erreichen des Zieles die Kontrolle zu haben. Somit unterbindet Feedback sogar den negativen Leistungsdruck bzw. beugt diesenm vor.

    Schüler heutzutage verspüren negativen Leistungsdruck, der zu Depressionen führen kann. Beim thema Depressionen stütze ich mich mal auf die Vermutung von dem Herrn Randolph Nesse, Dozent für Evolutionäre Medizin an der University of Michigan. Er meinte, dass sich Depressionen schon seit Jahr Millionen uns davon abhalten, unsere Energie in Ziele zu stecken, die wir nicht erfüllen können, was aus evolutionsbiologischer Sicht sogar Sinn macht. Es ist ein Abwehrmechanismus, der verhindern soll, dass wir zuviel Kraft in die Falschen Aufgaben stecken. Die Ursache von negativen Leistungsdruck ist meist dieselbe: menschen die unter negativen Leistungsdruck stehen, haben oft das Gefühl, dass sie die gestellten Aufgaben nicht erfüllen können und ja die Schule heutzutage ist voll davon. Heutzutage muss man in den AUgen von vielen ein Abitur haben, die Menge an Stoff wird immer mehr, aber die Zeit, die dafür bleibt den Stoff zu lernen, wird immer weniger, weil Lehrpläne zwar immer ergänzt, aber nie ausgedünnt werden: Dinge wie G8 tun dann ihren Rest. Statt den vorhandenen Stoff sinnvoll aufzuteilen, schiebt man alles immer mehr zusammen, die Schüler werden anhand der Masse überfordert und haben stellenweise nicht das Gefühl, dass sie den gestellten Anforderungen stand halten können, das ganze sorgt dafür, dass sie öfters das Gefühl kriegen, durch ihr Handeln nichts bewirken zu können und dass sie den Ausgang nicht vorherbestimmen können.

    Eine Notenvergabe, wie oftmals bei mündlichen Noten, die weniger nach objektiven Kriterien, als mehr nach subjektiven Kriterien entscheidet trägt ihren Teil dazu bei. All dies sorgt für einen erheblichen Kontrollverlust über die eigene Leistung, Optimismus kann zu kaum einer Zeit aufkommen. Zudem gibt es in der Schule kaum richtiges, effektives Fehlerfeedback, es sieht doch meist so aus, dass man sagt, "das war schlecht", was kein Feedback sondern nur ein Tadel ist, zumal schlecht sein auch wiederum eine Abwertung der erbrachten Leistung ist. Es gibt einem aber so niemals die Möglichkeit der Kontrolle über den Ausgang, weil ich nicht weiß, was man denn nun wirklich tun muss. Fehlerfeedback dagegen sagt, was falsch ist und gibt genaue Verbesserungsvorschläge, wir können anhand dieser Vorschläge letztendlich sogar entscheiden, ob es sinnvoll ist, auf das Ziel hinzuarbeiten oder ob man nicht andere Ziele oder Wege einschlagen sollte oder ob wir unsere Anforderungen evtl. nach unten korrigieren müssen. In der Mehrheit meiner Schullaufbahn gab es eher den Tadel als richtiges Feedback, womit ich was anfangen kann, ja selbst im Berufsleben bekomme ich selten welches, dabei ist es so immens wichtig, zu wissen, was ich falsch mache.

    Feedback erzeugt und verstärkt niemals Leistungsdruck, dass Schüler Feedback selbst nicht mehr als solches wahrnehmen liegt einfach daran, dass stellenweise die Zeit fehlt, die Vorschläge umzusetzen, dafür kann das Feedback auch nichts. Ja, selbst die Erkenntnis die gestellten Ziele nur Teilweise erfüllen zu können und demnach evtl. seine Ziele nach unten zu schrauben wird kaum zugelassen, weil ja schon die Note 3 heutzutage zu den schlechteren Noten zählt.
    Das Problem hier ist unser Bildungssystem, Lehrer werden immer weniger, Klassen aber meist größer, weil aus angeblichen Kostengründen Schulen und Klassen zu 30 Mann Klassen zusammengelegt werden. Feedback kann der Lehrer hier nicht geben, weil es einfach zuviele Schüler sind um gezielt Tipps und Verbesserungsvorschläge geben zu können. Zudem erschweren große Gruppen einfach das lernen, weil einzelne Schüler mit ihren Problemen oftmals alleine dastehen und wenig Hilfe bekommen. Hinzu kommt der Überfüllte Lehrplan, Lehrermangel sorgt dafür, dass Unterricht beim längeren Ausfall eines Lehrers nicht ordentlich vertreten werden kann, wodurch die Schüler nochmal durch den Stoff gepusht werden, was die Masse einfach immer mehr erhöht, die Gehirne aber nur eine bedingte Aufassungsgabe haben und man dadurch das Gefühl kriegt, den Anforderungen nicht mehr standhalten zu können.

  • Leistungsdruck kann auch positiv sein und positive Emotionen hervorrufen, es ist nur eine Frage wie er erfolgt und ob er als solcher positiv wahrgenommen wird.


    Leistungsdruck ist nie der Weg, der zum gewünschten Ergebnis führt. In Japan z.B. ist die Selbstmordrate der Jugendlichen sehr hoch, grade weil in Japan der Leistungsdruck so stark ist. Sobald ein Japaner seinen Bildungsweg abgeschlossenen hat, gibt es oft den Fall das sich dieser erstmal für 1 Jahr in sein Zimmer einschließt und genug von der Welt hat. Klingt sehr abstrus, ist aber wer sich das mal näher anlesen möchte sollte den Begriff " Hikikomori " suchen.


    Für alle die sich nicht näher damit befassen wollen hier trotzdem zum Verständnis:



    Das macht der Leistungsdruck aus den Menschen. Man legt die Messlatte immer höher, das ist bei uns in Deutschland auch nicht anders, wenn man mal die letzten 20 Jahre betrachtet, anfänglich war Realschule die normale Qualifikation um ins Berufsleben einzusteigen. Inzwischen wird von den meisten Betrieben mindestens ein gutes Fachabitur vorausgesetzt, ich selbst kenn das auch, ich habe mein Abitur mit 1,7 als Durchschnitt abgeschlossen was ja nicht sonderlich schlecht ist, hatte trotzdem sehr viele Schwierigkeiten überhaupt von einem Unternehmen zum Gespräch eingeladen zu werden.


    "Du bist schlecht und wirst es so nie zu was bringen" ist kein Feedback


    Aber das ist genau das, was viele Lehrer in den Klassen den Schülern vermitteln.


    Eine Arbeit fällt schlecht aus, durchschnitt 4. Anstatt das der Lehrer jetzt sagt "Okay ich habe gemerkt wir müssen das Thema nochmal intensiver behandeln" kommt dann nicht von allen wie gesagt die Extreme gibt es in beide Richtungen, aber von einigen "Tja ihr seid ein so fauler Haufen, wenn es euch gefällt später in der Gosse zu landen bitte, an eurer Stelle würde ich mich mal hinsetzen und lernen". Die Stufe davon die ich noch schlimmer finde, sind dann Lehrer die dadurch auch noch richtig laut und fast schon aggressiv werden "Sag mal seid ihr alle bekloppt? Wir haben dieses Thema von A bis Z jede Stunde geübt, wir haben die gleiche Aufgabe schonmal in einer Übung gemacht und ihr kriegt das nicht gebacken? Wie ihr noch euren Abschluss kriegen wollt ist mir schleierhaft" alles schön gebrüllt als hätten wir ihm vorgeworfen das er ein schlechter Lehrer ist.


    Sowas ist immer von beiden Seiten abhängig, aber ich persönlich hatte vielleicht 1 Lehrer der sich bemüht hat Hilfe zu leisten und dann nach dem Unterricht vielleicht nochmal am Nachmittag sogar angeboten hat, dass man sich das nochmal erklären lassen konnte, oder der eine extra Stunde für alle die nochmal üben wollen vor der Arbeit anbot. Jeder andere Lehrer war durchweg eher der Typ "Das ist mein Job, ich werde dafür bezahlt. Wenn ihr das nicht geschissen kriegt ist das nicht mein Problem ich habe schon einen Job".


    Das würd ich so nicht veralgemeinern bzw. das Gegenteil davon als Einzelfall beurteilen. Der Punkt ist nicht, dass der Lehrer nicht individuell fördern kann, sondern es nicht möglich ist.


    Jein es sind in beide Richtungen Extreme vorhanden, da stimme ich dir zu ich habe mich sicherlich unglücklich ausgedrückt, wo ich einen wunden Punkt sehe ist, dass ein schlechter Lehrer oft nicht "aufgehalten" wird und er auch durch den Beamtenstatus der einen unkündbar macht, eben nicht schnell ersetzt werden kann.


    Man findet da sehr viele interessante Studien zu, mal ein kleiner Auszug aus einem Jahresbericht:



    Wobei ganz wichtig hier zu beachten und das finde ich auch im Bericht schlecht beschrieben, man muss zwischen "schlechten Lehrern" und "unmotivierten Lehrern" differenzieren. Schlecht heißt ja eher, dass diese Lehrer nicht über die nötige Fachkompetenz verfügen, Fakt ist aber, dass sie diese vorweisen müssen, um überhaupt Lehrer zu werden. Unmotiviert sieht aber anders aus.


    Wenn der Lehrer eine Klasse bekommt, die ihm auf der Nase rum tanzt, die viele Problemkinder hat, die keinen Respekt vor der Lehrkraft haben und wenn der Großteil der Schüler die Hausaufgaben ignoriert und dadurch der Unterricht nicht funktioniert, dann demotiviert das den Lehrer. Das führt dazu, dass die nächste Klasse dann den "Frust" dieses Lehrers abbekommt und entsprechend werden dann die Schüler demotiviert, wenn da vorne jemand steht, der so vor sich hin unterrichtet, aber auch nicht mehr oder weniger.


    Das ganze ist eine Kausalitätskette, erst trifft der Lehrer auf demotivierte Schüler, dann wird der Lehrer demotiviert, dadurch werden folgende Klassen betroffen die dann durch die mangelnde Motivation des Lehrers unzufrieden und unmotiviert werden, und diese Klasse trifft dann eventuell wieder auf einen weiteren Lehrer...


    Irgendwann bemüht man sich eben nicht mehr den Schülern etwas beizubringen, sondern man bemüht sich nur den "vorgegebenen Rahmenstoff" möglichst schnell durchzurattern damit man sich keiner Schuld bewusst ist.


    Aber um mich auf die eingehende Aussage des Zitates zu beziehen, ja sie können es nicht, sie können nicht individuell fördern, im Sport 30 rumrennende und durcheinander fliegende Schüler alle immer gleichmäßig im Auge zu haben um sie bewerten zu können funktioniert nicht. Also sollte man doch anfangen, hier etwas zu ändern. Lehrermangel ist ja ein generelles Problem, also zu sagen, man sollte Sport mit mehreren Lehrern unterrichten ist wieder ein Griff ins Klo. Aber die Bewertung ist dann auch nicht akurat.


    Ich Mathe kann ich die gleiche Aufgabe von 3 Lehrern 3 mal korrigieren lassen. Je nach Kulanz habe ich immer die etwa gleiche Punktzahl wie gesagt nach Kulanz auch gerne mal 1 Punkt mehr oder weniger.


    Wenn ich die selbe Sportübung von 3 Lehrern 3 mal bewerten lasse, dann habe ich sicherlich 3 mehr oder minder unterschiedliche Ergebnisse. Der eine guckt auf die Übung, der andere guckt nur ob ich mich angestrengt habe und seine Tipps berücksichtigt habe, der letzte Lehrer mag generell lieber Ballspiele und gibt deswegen eine 2 einfach pauschal, weil er nicht genau weiß, woran er bei einer Übung sonst die Note festmachen soll.


    Und hier kommt es dann dazu, wenn ich schon nicht bestimmte Kriterien habe, die für alle Schüler und ihre Fähigkeiten ausgelegt sind, dann sollte man die Bewertung bei solchen Dingen lieber lassen.


    Das klingt jetzt vielleicht etwas schräg, aber man bräuchte dann eben eine Liste in der man festmachen kann, Schüler zwischen 60 und 70 Kilo -> die und die Zeiten und Werte // Schüler unter 1m 60cm größe -> die und die Bewertung beim hochsprung usw. eben alles aufdrüseln, damit jeder für sich entsprechend bewertet wird, und man auch ein Bewertungskriterium hat, dass greifbar ist.


    Fairness in einem Fussballspiel -> ist für mich nicht greifbar. Offensichtliches wenn ich vor Wut einer Niederlage dem Gegenspieler auf den Kopf haue, klar das ist greifbar. Oder wenn man sich nach dem Spiel die Hand reicht -> greifbar.


    Wenn ich aber genauso wie 11 andere grade in einem Spiel mitmache, und dann nachher gesagt wird "Ja du hast die 2 hier bekommen, weil deine Fairness noch besser sein könnte", welche Fairness hatte ich denn dann? Eine Fairness von 7/10 Punkten und deshalb eine 2? Kriege ich 1 Fairnesspunkt pro 1 Min des Spiels in der ich mich korrekt verhalte?


    Das ist alles Sache der Beurteilung, wenn ich jemanden umgrätsche, dann sagt ein Lehrer es ist unfair und böses Spiel, der andere sagt vielleicht das gehört zum Fussball dazu und es sollte der Ball gespielt werden, dass es den Schüler traf war unglücklich aber nicht unfair.


    Wie gesagt in Mathe kann ich sagen 5+5=10 - richtig und 5+5=9 - falsch.
    In Englisch kann ich auch sagen, ob ein Satz richtig ist, oder ob der Satz das ausagt, was gefragt war.
    In Biologie kann ich schauen, ob das Brutverhalten des Vogels so ist oder nicht.
    In Chemie kann ich schauen, ob Reaktionen und Formeln stimmen.
    In Physik kann ich schauen, ob der Strom so fließt oder nicht.
    In Geschichte kann man schauen, ob die Frage mit der Antwort basierend auf der Geschichte richtig oder falsch ist.
    Und es gibt noch mehr als genug andere Fächer.


    In Sport habe ich aber oft in der Hinsicht keine konkreten Punkte an denen ich eine Bewertung festmachen könnte. Ja ich kann sagen er hat die Übung geschafft JA oder NEIN und genauso wieder sagen er hat X Meter in Y Sekunden geschafft, aber hier fällt eben wieder der Punkt auf, dass es keinen Laufwert oder sowas gibt, den ein Mensch wissend ändern kann. Ich kann auch täglich joggen um im Sport besser zu laufen und bin dann aber trotzdem vielleicht nicht schneller als vorher.


    Hier kommen wir zu dem Punkt, wo du verstehen musst, dass jeder Mensch andere stärken und schwächen hat, es aber unserem System es unmöglich ist, es allen recht zu machen.


    Das verstehe ich, ich habe auch nicht vor es allen Leuten recht zu machen. Aber der Punkt ist, Mathe ist weder gut noch schlecht für mich und meine Gesundheit (Außer ich verrechne mich beim Laufen und knall gegen eine Laterne :D ), Sport ist aber wichtig für die Gesundheit und sollte in erster Linie an der Schule dazu praktiziert werden, dass ich Spaß und einen Sinn für Bewegung bekomme, um mich damit später im Leben zu beschäftigen und mich gesund zu halten.


    Wenn ich motiviert werde und Spaß dabei habe, dann verfolge ich dieses Hobby weiterhin und das ist eben der Erfolg der aus dem Unterricht hervorgehen sollte.


    Nicht der Erfolg, dass ich ein Salto geschafft habe, sondern der Erfolg, dass ich Spaß an der Bewegung erfahren habe und dieses mit mir mitnehme.


    Wer schon in frühen Jahren durch Noten gesagt bekommt, dass er in Sport schlecht ist, der wird dann seine Prioritäten auf andere Schwerpunkte setzen und Sport gar nicht mehr wahrnehmen, weil sind wir mal ehrlich, wer befasst sich schon gerne mit seinen Schwächen, wenn er sich lieber auf seine Stärken konzentrieren könnte?


    Ich weiß jetzt nicht wie aktuell das Thema "Kinder werden immer dicker" noch ist, aber statt sie dann mit allen anderen in einen Topf zu werfen und in die "allgemeine Anforderungen" zu pressen und zu bewerten, wäre es sinnvoller da seitens der Schule unterstützend zu wirken.


    Das ist ja dann genau das Ergebnis -> weil ich einem Schüler vermittel "Du bist in Sport schlecht, deine Stärke liegt eher in einem Wissensfach" dann heißt das für den Schüler "Okay dann lass ich Sport also lieber sein und schau das ich Mathe und Englisch super gut bin".


    Und so vermittelt man den Kindern dann, dass sie Sport lieber aufgeben sollten, weil sie es nicht können. Dabei finde ich zumindest das pädagogische Ziel wesentlich wichtiger, den Kindern zu vermitteln "Habt Spaß an der Bewegung, spielt mal ab und zu aus Spaß Fussball mit euren Freunden draußen und bewegt euch, egal ob ihr der Profifussballer seid oder nicht, einfach bewegen und Spaß haben, dann tut ihr euch selbst etwas Gutes" und das fände ich viel viel viel VIEL wichtiger, diesen Gedanken zu überreichen, anstatt die Botschaft zu bringen "Sport ist Leistung - Leistung ist wichtig - du erfüllst diese Anforderungen nicht - Sport ist nichts für dich".

  • Es gibt aber, wie Domi es beschreibt, auch positiven Druck:


    Denn hab ich mir zB zunutze gemacht, als ich mir in den Kopf gesetzt habe, an einem Volkstriathlon teilzunehmen. Ich hab nicht nur meine sportlichen Aktivitäten darauf fokussiert, sondern auch vielen Bekannten/Freunden von meinem Vorhaben erzählt, um nicht doch noch im "letzten" Moment abzuspringen.


    Ich habe also dafür gesorgt, dass andere diese Leistung mehr oder minder von mir erwarten, Druck wurde also aufgebaut. Natürlich habe ich diesen Druckaufbau überhaupt erst gestartet, aber er hat definitiv nicht geschadet. Ab und an wurde ich dann auch mal gefragt, wie weit ich denn schon sei, einige fragten gar nach meinen Zeiten (hauptsächlich jene, die selbst viel laufen/schwimmen).


    Druck kann also, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, positiv sein. Dass diese Rahmenbedingungen im sportunterricht eher selten so vorliegen, will ich aber auch nicht bestreiten.

  • Es gibt aber, wie Domi es beschreibt, auch positiven Druck:


    Denn hab ich mir zB zunutze gemacht, als ich mir in den Kopf gesetzt habe, an einem Volkstriathlon teilzunehmen.


    Du musst aber freiwilligen Druck mit einem gezwungenem Druck unterscheiden.


    In der Schule MUSST du die Leistung erbringen, bei dem Triathlon kannst du von vorne an aussuchen, ob du daran teil nimmst oder ob ein Triathlon dir überhaupt nicht liegt, und du dann lieber an einem "Wettbewerb für Naturwissenschaften" teil nimmst. Zudem hat der Triathlon keinen negativen Effekt. Allein das du dran teil nimmst würden viele schon als positiv ansehen ganz unabhängig ob du erster wirst, oder eine Stunde nach dem letzten Mitläufer ins Ziel kommst.


    Klar erwarten die "Bekannten" dann etwas von einem, die haben aber auch Verständnis dafür, wenn es nicht klappt. Der Lehrer hat kein Verständnis dafür, wenn du eine 6 bekommst, und auch dein späterer Arbeitgeber findet eine 6 sicher nicht sonderlich ansprechend.


    Eigener Druck bzw. würde ich es hier eher Antrieb nennen ist was anderes, als wenn man dich in einen Sandkasten setzt und sagt "Bau eine Sandburg und wehe die entspricht nicht den allgemeinen Anforderungen!", dann bist du nämlich unter Druck weil wenn du die Sandburg nicht richtig baust, dann wird später aus dir kein Sandburgenbauer was jeder erwartet, nein du wirst dann nur ein "Sandförmchenarbeiter" und die sind ja nichts Wert die haben überall versagt und nehmen jetzt das was übrig bleibt. ^^


    Wenn Sport freiwillig wäre, dann wäre dein Beispiel soweit sehr treffend. Aber wenn Sport freiwillig wäre, dann würde auch der Kernwunsch nicht erfüllt werden -> Spaß an der Bewegung zu vermitteln, um Kindern Sport eben nicht als "Leistungsnachweis" zu vermitteln, sondern eben Sport als überspitzt gesagt "Geschenk für den eigenen Körper und die Gesundheit".


    Dein Fall würde ich zum Beispiel erreichen wenn ich in einen Verein gehe und dort eine Sportart ausübe, im Fussball oder Volleyball hätte ich dann auch Druck wenn ich in der Mannschaft bin und man dann gegen andere Vereine spielt, und das ganze Team gute Leistung von einem erwartet.


    Aber wie gesagt -> freiwillig denn es ist nicht gesetzlich verordnet, dass man unbedingt einen Verein besuchen müsse (einen Triathlon bestreiten muss)

  • Leistungsdruck ist nie der Weg, der zum gewünschten Ergebnis führt. In Japan z.B. ist die Selbstmordrate der Jugendlichen sehr hoch, grade weil in Japan der Leistungsdruck so stark ist. Sobald ein Japaner seinen Bildungsweg abgeschlossenen hat, gibt es oft den Fall das sich dieser erstmal für 1 Jahr in sein Zimmer einschließt und genug von der Welt hat. Klingt sehr abstrus, ist aber wer sich das mal näher anlesen möchte sollte den Begriff " Hikikomori " suchen.


    Dann lese bitte noch mal meinen Beitrag in seiner Gesamtheit und versuche die Zusammenhänge zu begreifen. Leistungsdruck ist nichts anderes als ein pyschischer Druck Zwanghaft hohe Leistungen zu erzielen. Das muss aber definitiv nicht schlecht wahrgenommen werden, pyschischer Druck äußert sich auch darin, dass man am Ball bleiben muss, wodurch wir emotionale Ausdauer gewinnen. Freiwilligkeit und Zwang sind auch nicht Dinge, die es primär schlecht machen. Leistungsdruck wird dann schlecht, wenn er zu hoch wird, wenn Schüler das Gefühl kriegen, dass sie den Anforderungen nicht gewachsen sind, was mit dem Kontrollverlust über den Ausgang bzw. das Erreichen des Zieles einhergeht. Solange wie Schüler denken, dass sie den Anforderungen standhalten, entsteht meist auch selten negativer Stress. Das Problem an der Schule ist nicht, dass permanent hohe Leistungen erwartet werden, alles was ich im Beitrag geschildert habe sorgt in seiner Gesamtheit dafür, dass Schüler überfordert werden. Das liegt aber nicht an den Noten an sich, sondern an vielen Faktoren, die eine gezielte Förderungen mit dem Fördern der individuellen Stärken und dem verbessern der Schwächen eben verhindern. Und der Vergleich mit Japan hinkt in dem Zusammenhang auch, weil dort die Schüler noch überforderter sind, als unsere Kinder. Dort entwickelt sich das ganze sogar wegen seiner krankhaft, perversen Züge, dass nur noch Erfolg und noch mehr Erfolg zählt, dass Kinder in Schwere Depressionen verfallen, sie aber dort einen kaum interessieren. In der Hinsicht kann man froh sein, dass wir in Deutschland leben, wo man sich diese Probleme eben auch eingesteht, dass hier was falsch läuft.

    Klar erwarten die "Bekannten" dann etwas von einem, die haben aber auch Verständnis dafür, wenn es nicht klappt. Der Lehrer hat kein Verständnis dafür, wenn du eine 6 bekommst, und auch dein späterer Arbeitgeber findet eine 6 sicher nicht sonderlich ansprechend.


    Warum soll er es denn auch ansprechen finden? Ich habe so das Gefühl, dass du die Meinung vertrittst, dass man jedem Menschen bei seinen Schwächen über den Kopf streicheln soll, ihm einreden soll, dass es gut so ist und ihn dafür noch zu belohnen, nur um nicht sagen zu müssen, dass er an sich arbeiten soll. Das ist aber so einfach nur Käse und mit diesen Wunschvorstellungen wirst du viel Spaß im Leben haben.
    Du gehst in die Schule um zu lernen. Lernen bedeutet aber nicht nur, dass man seine Stärken ausbaut, sondern auch seine Schwächen kennt, einschätzen lernt inwieweit sie einen negativ beeinflussen und man soll dann an ihnen arbeiten. AUch das ist der Sinn von Schule, lernen heißt auch Fehler zu machen und sich anhand dieser Fehler zu verbessern. Und wenn man Fehler macht und seine Schwächen aufgezeigt bekommt, dann ist das bei richtigen Fehlerfeedback selten demotivierend. Problem ist nur wieder die Masse an Stoff, wodurch Misserfolge nicht sein dürfen, dabei sind sie wichtig beim Lernen und sollten erlaubt sein.

    Eigener Druck bzw. würde ich es hier eher Antrieb nennen ist was anderes, als wenn man dich in einen Sandkasten setzt und sagt "Bau eine Sandburg und wehe die entspricht nicht den allgemeinen Anforderungen!", dann bist du nämlich unter Druck weil wenn du die Sandburg nicht richtig baust, dann wird später aus dir kein Sandburgenbauer was jeder erwartet, nein du wirst dann nur ein "Sandförmchenarbeiter" und die sind ja nichts Wert die haben überall versagt und nehmen jetzt das was übrig bleibt. ^^


    Deine Beispiele haben weder Hand noch Fuß und sind stellenweise völlig überspitzt ausgedrückt und stehen selten im Zusammenhang zu dem eigentlich gesagten. Leistungsdruck ist auch dann nicht schlecht, wenn man eine Leistung von jemand anderen erwartet, aber eben genau definiert wird wie die Leistung am Ende auszusehen hat und wenn man über seinen Fortschritt informiert wird. Wenn jemand eine Sandburg nicht den Anforderungen entsprechend baut, dann hat man die Anforderungen nicht erfüllt und die Leistung hat Schwächen, wenn man denjenigen dann alleine lässt, dann wird man nicht motiviert, aber wenn man sagt, was falsch gemacht wurde, was man besser machen muss, wenn die Ziele für denjenigen erreichbar und Variabel sind und eben auch versagen zugelassen wird, dann kann das Ganze motivierend wirken.
    Und da kommen wir zur Freiwilligkeit und Sport. Wie würde der Sport denn für diejenigen aussehen, die von vornherein sich ungerne bewegen und man ihnen die Wahl lassen würde daran teilzunehmen? Sie würden gar nicht erst mitmachen und die positiven emotionalen Erlebnisse des ganzen nicht erfahren. Vom Zugucken empfindet man meist keinen Spaß und wenn es so einfach wäre, dann würden sich die Couchpotatos doch schon vorher bewegen. Spaß kommt dadurch, dass ich am Sport mitmache, dass ich Ziele gesetzt kriege, die ich erreichen kann und das ich das Gefühl habe, mit harter Arbeit die gesetzten Ziele erreichen zu können. Wenn ich unsportlich bin und im Jahr zuvor eine vier hatte, dann sollte das primäre Ziel sein, dass man diese Note hält und sich Stück für Stück sogar verbessert. Wenn ich auf vier stehe und eine zwei haben will, weil man sich primär vom leistungsdruck der anderen Fächer anstecken lässt, aber man auch unterbewusst ein Problem hat, dass man nicht so sportlich ist, dann wirkt jede 3 schon als herber Rückschlag. Wenn das Ziel aber ist, einfach nur die Anforderungen im allgemeinen nach einer gewissen Zeit zu erfüllen, sprich die drei nach zwei, drei Schuljahren zu kriegen, dann motiviert eben nicht nur die drei, auch die vier steht dem erreichen des Zieles erst mal so weniger im weg, da die Ziele langfristig gesetzt sind. Problem hier wieder: Viele Schüler gerade eben auch unsportliche erwarten stellenweise zuviel von sich und das viel zu schnell, die Note ist allerdings nur ein Feedback, was auf Abstrakte Art und Weise definiert wie deine Leistung in der Disziplin war, ja wie sie sich sogar über die Jahre entwickelt. Was ich am derzeitigen Notensystem ändern würde, wäre, dass man die Noten 1 bis 6 abschafft und dafür das Punktesystem aus der Oberstufe einführt, da der Schüler so direkter seine Fortschritte begutachten kann. Nach dem derzeitigen System sagt der tatsächliche Notendurchschnitt weniger aus. Wenn einer vorher eine 4- hat und sich im jahr darauf auf eine 4+ verbessert hat, sieht er das aber am Zeugnis nicht, demnach sieht er so erstmal keinen wesentlichen Fortschritt, wenn aber statt vier Punkte im Jahr darauf sechs Punkte draufstehen, sieht er, dass er mit seinen Leistungen sich im Jahr tatsächlich verbessert hat. Sport macht in seiner Bewertung nämlich eines gut, die unterschiedlichen Anforderungen von Jahr zu Jahr, da man mit der Zeit sich allgemein kräftiger entwickelt steigen die Anforderungen kontinuierlich mit den eigenen Fähigkeiten, vorrausgesetzt man entwickelt sich richtig.
    Aber gehen wir mal davon aus Sport wäre freiwillig. Würde Sport dann wirklich allen Spaß machen? Wenn freiwilliger Sport einen so sehr zum Sport treiben animiert, warum machen die Kinder dann nicht von sich aus Sport? Macht man beim Sport mit und bleibt dabei, nur weil etwas spaßiger aussieht, weil es keine Noten und so gibt? Gehen wir mal in die Realität, wie würde es aussehen, wenn Sport freiwillig ist und man keinem Schüler sagt, dass er dies und jenes schlecht macht? Dieser Sport würde sich größtenteils an Spiele orientieren, die als Klasse gemeinsam gespielt werden. Da Geschmäcker aber verschieden sind und man nicht alles unter einen Hut kriegt, wird man primär das machen, was die Masse will. Auch der Unsportliche wird zwar mitmachen, aber trotz dessen, dass es freiwillig ist, wird der Schüler selber merken, dass er nicht mithalten kann, was ihm seine Klasse dann eben auch knallhart mitteilen wird, im Fußball wird er in den Kasten gestellt oder hockt auf der Bank, dadurch wird er sozial trotzdem zum Looser degradiert und ganz verantwortungslos wird es dann, wenn keiner ihm sagt, was er falsch macht und worin er sich verbessern muss, er wird auch so gesehen, weil Sport anstrengend ist und es eben auch freiwillig ist, keineswegs die Möglichkeiten nutzen sich zu verbessern. Wie denn auch, wenn er nicht mal die Chance dazu kriegt sich zu verbessern, weil man den Leuten ja bloß nicht sagen soll, dass sie dies und jenes nicht können? Die Probleme bleiben dieselben, nur mit der Folge, dass eben der Schüler, der keinen Spaß an Sport hat nicht mal die Chance kriegt Spaß daran haben zu können, er kriegt so aber nicht mal die Chance zu erfahren, woran die Schwäche liegt.
    Zwar sorgen Noten für Zwang, aber Zwang ist auch so alleine nicht immer was Schlimmes, da dieser uns eben auch dazu bringt, dass wir uns mit unangenehmen Dingen, wie unseren Schwächen auseinandersetzen. Und das ist wichtig, denn ein Mensch entwickelt sich nicht nur dadurch, dass er an seinen Stärken arbeitet, sondern eben auch dadurch, dass man die eigenen Schwächen erkennt und an ihnen arbeitet. Dafür benötigt man unter Umständen auch mal jemanden, der einen von außen etwas pusht.
    Auch eine Individualisierung der Bewertung ist völlig fehl am Platze, weil aus dem Feedback kein Feedback mehr wird, sondern primär der berüchtigte Lolly, den man kleinen, weinenden Kindern gibt, damit sie aufhören zu weinen. Wenn ich alles individualisere, dann hat jeder Schüler eine gute Note und er wird sich folglich niemals mit seinen Schwächen auseinandersetzen müssen, da eine eins nunmal auch aussagt, dass die erbrachte Leistung kein Problem darstellt und dass man an ihr per se nichts verbessern muss. Dadurch wird der Schüler aber angelogen und er lernt nicht, dass er unter Umständen an seiner Fitness oder Leistung arbeiten muss. Da die Anforderungen aber dann auch immer nach unten geschraubt werden, wenn der Schüler mal wieder zugelegt hat und noch weniger schafft, gebe ich ihm dadurch ein Gefühl, dass seine Leistung konstant gleich gut bleibt und bestärke ihn in seiner Arbeits- und Lernweise. Und sowas hat fatale Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung.
    Man kann auch die Anforderungen allgemein runterschrauben, aber dann hast du wiederum das Problem, dass Schüler, für die die Anforderungen genau richtig sind, benachteiligt werden. Und das meine ich nicht aufgrund der Annahme, dass man im Sport soviel lernt. Damit Sport Spaß machen kann, müssen die Anforderungen, die gestellt werden, im gesunden Verhältnis zur Leistungsfähigkeit des Schüler stehen, da mit zu niedrigen Anforderungen es eben zur Unterforderung kommt, sind die Anforderungen zu hoch, kommt es zur Überforderung. Unterforderung sorgt für mangelnde Motivation genauso wie Überforderung. Extrem sportlichen Schülern wird der Sport sichlerlich in der Schule auch nicht megaviel Spaß machen, weil sie A nichts lernen und B eben einfach nicht gefordert werden, das wird nur selten einer wirklich zugeben und beschweren tut sich auch keiner, weil sie meist eine gute Note haben, frei nach dem Motto: Einen geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Motivation sich zu verbessern erhalten diese Schüler meist nur, wenn es darum geht berüchtigte Schulrekorde zu knacken, weil hier eben eine Herausforderung geboten wird.
    Schüler, die etwas unsportlicher sind, sind meist durch die Erwartung, die vor allem Eltern in sie setzen und weil sie sich vom Leistungsdruck der Schule an sich anstecken lassen, eben meist überfordert, was sich auch bei Freiwilligkeit nicht ändern wird, da Sport ohne bestimmte Anforderungen nicht funktioniert. Sport wird sich auch immer um Leistung drehen, die man erbringen muss und wenn man nur Messwerte zum Beispiel bestimmt, dann wirst du dich doch auch fragen, ob das jetzt gut oder schlecht ist, da wir Menschen immer Rückkopplung über unsere Leistung brauchen um diese einzuordnen, weil wir Menschen Lebewesen sind, die auch lernen wollen.
    Wie kann man Sport richtig umsetzen? Freiwillig wird den unsportlichen im Verband keinen Spaß alleine bringen, da einfach die Anforderungen, die die Klasse dann stellt, zu hoch sind und das mit sozialer Isolation im Unterricht einhergeht.
    Individualisierung funktioniert auch nicht, da eben Unsportliche, die die allgemeinen Anforderungen nicht erfüllen immer in der Minderheit sind. Die Allgemeinen Anforderungen werden durch statistische Datenerhebungen von vielen Schülern ermittelt. Da die Stichprobe entsprechend groß ist, ist das ganze auch repräsentativ. Man müsste das auch für die Unsportlichen entsprechend den Anforderungen machen, nur hier ist die Streuung enorm und die Anforderungen sind wieder für manche zu hoch und für manche zu gering. Am Ende müsste man für jeden Privatunterricht geben. Das das nicht möglich ist und unfair den anderen gegenüber brauche ich hoffentlich keinen sagen.
    Freiwilligkeit schafft kein Problem mit zu hohen Anforderungen aus der Welt, weil freiwilliger Untericht dann inform von Spielen umgesetzt wird und da bestimmen die Anforderungen für das gemeinsame Spiel die Klassenkameraden. Stell dir mal vor, du bist dann als unsportlicher Schüler in einer Fußballverrückten Klasse, viel Spaß beim Sportuntericht, ich gehe stark davon aus, dass du nach einer Stunde nicht mehr hingehst.
    Wie soll denn Sport aussehen der Spaß macht, dafür muss man sich fragen, wann denn etwas Spaß macht. Nur weil etwas Freiwillig oder wir die Wahl haben, macht es nicht automatisch Spaß oder garantiert welchen. Wichtig ist, dass Anforderungen und Leistungsvermögen immer in einer guten Balance zueinanderstehen. Und da bieten Noten eben das Potential für verschiedene Schülertypen unterschiedliche Anforderungen zu bestimmen. Die Note drei kann als realistisches Ziel für jemand etwas unsportlichen dienen. Der Vorteil des ganzen ist, dass man die gesetzten Ziele/Anforderungen entsprechen korrigieren kann sollte sich an der leistungsfähigkeit etwas ändern.
    Ich merke anhand deiner Posts, dass du bezüglich Sportlehrer anscheinend viel Scheiße erlebt hast, aber all das, mit dem "Du bist scheiße"-Rumgelabere deiner Lehrer hat weniger was mit dem System zu tun, sondern primär mit der Tatsache, dass diese Lehrer absolute, sorry für den Ausdruck, Arschlöcher sind, die in diesem Beruf eigentlich nichts verloren haben, schließlich ist die Aufgabe eine Lehrers einen Schüler zu fördern, nicht nur in den Stärken sondern auch in den Schwächen. Deine ganze Argumentation baut mehr oder weniger darauf auf, dass man Schüler dort fertig macht, dem ist aber nicht überall so und hat mit dem System auch weniger etwas zu tun. Das System, was evtl. Potential bietet kann nichts dafür, dass es schlecht umgesetzt wird. Auch der Frontalunterricht ist in unserer Schulform weniger das Problem genauso wie Leistungsdruck in der Schule nicht schlecht ist und zu Höchstleistungen motivieren kann, beides funktioniert nur nicht besonders gut mit 30 Schülern pro Klasse, einem Lehrer pro Klasse, Lehrermangel, einer geizigen Regierung und zuviel Stoff.